Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Analogen Oszillator mit digitalem Frequenzzähler messen


von JörgenWinter (Gast)


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Hallo,

habe einen analogen Oszillator mit ca. 20MHz und einer Amplitude von 
etwa 0,7Vpp Sinus.

Mein digitaler Frequenzzähler arbeitet mit einem Vorteiler (CD74HCT393) 
in der Eingangsstufe.

Mit dem Frequenzzähler soll nun die genaue Frequenz des Oszillators 
bestimmt werde.
Es muss also irgendwie der Pegel des Oszillators so weit angehoben bzw. 
in ein Rechtecksignal umgewandelt  werden, dass damit der Frequenzzähler 
angesteuert werden kann.

Mein erster Gedanke war, mit einem FET (z.B. BF245) das Oszillatorsignal 
hochohmig abzunehmen, um den Faktor 3 zu verstärken und damit einen 
Schmitt-Trigger anzusteuern, der dann wiederum den Frequenzzähler 
ansteuert.

Frage in die Runde, kann man das so machen?

Viele Grüße!

von JörgenWinter (Gast)


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Eventuell würde es auch reichen, den FET als Impedanzwandler einzusetzen 
und dem Schmitt-Trigger eine Rückkopplung zu spendieren (z.B. einen 
Widerstand 22k vom Ausgang des Schmitties zu seinem Eingang).

von JörgenWinter (Gast)


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Hätte ich die Frage besser im HF-Forum gepostet?

von m.n. (Gast)


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Es reicht einen einzelnen CMOS-Inverter 74xxx04 als NF/HF-Verstärker zu 
verwenden:
das Signal mit 100nF einkoppeln, 1M als Gegenkopplung und am Ausgang das 
verstärkte Signal abgreifen.

von JörgenWinter (Gast)


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Hallo, Danke für den Tipp!

Habe an Invertern leider nur 74HC(T)14-Typen (Hex-Inv-Schmitt-Tr.) 
vorrätig.

Werde deinen Vorschlag damit testen.

von m.n. (Gast)


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JörgenWinter schrieb:
> Werde deinen Vorschlag damit testen.

Das kannst Du Dir sparen, denn damit geht es definitiv nicht!
Mit 74HC14 bekommst man in der vorgeschlagenen Schaltung einen 
Rechteckgenerator.
Alternativ zum ..04 gingen auch ..00 oder ..02; wichtig ist die 
invertierende Funktion OHNE Schmitttrigger.

von JörgenWinter (Gast)


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m.n. schrieb:
> Das kannst Du Dir sparen, denn damit geht es definitiv nicht!

Woran liegt das, an der Hysterese?


m.n. schrieb:
> Alternativ zum ..04 gingen auch ..00 oder ..02

00 und 02 habe ich, ansonsten auch noch einen 4069UB.


m.n. schrieb:
> Mit 74HC14 bekommst man in der vorgeschlagenen Schaltung einen
> Rechteckgenerator.

Mir fällt grade auf, das Rechtecksignal ist doch super für den Eingang 
des digitalen Frequenzzählers!

von m.n. (Gast)


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JörgenWinter schrieb:
> Mir fällt grade auf, das Rechtecksignal ist doch super für den Eingang
> des digitalen Frequenzzählers!

Du möchtest doch 20 MHz messen und nicht 20 Hz erzeugen?
Der 4069 ist zu langsam.

von JörgenWinter (Gast)


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m.n. schrieb:
> Der 4069 ist zu langsam.

Hatte ich fast vermutet

m.n. schrieb:
> Du möchtest doch 20 MHz messen und nicht 20 Hz erzeugen?

Warum können hier beim 74HTC14 20Hz-Schwingungen entstehen?

von Wolfgang (Gast)


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JörgenWinter schrieb:
> Warum können hier beim 74HTC14 20Hz-Schwingungen entstehen?

Wegen seiner Hysterese läßt der sich nicht als (linearer) Verstärker 
einsetzen.

von JörgenWinter (Gast)


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'linear' in Bezug auf Frequenz oder Amplitude?

von Max M. (jens2001)


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Warum verpasst man einem Logicgatter eine Rückkoplung?
Und warum wundert man sich dann dass das Teil schwingt?

von Ulrich H. (lurchi)


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Einfache CMOS inverter (74HCU04, in Grenzen noch 74HC04) kann man halt 
mit der Rückkopplung auch linear benutzen. Das gibt durchaus brauchbare 
HF Verstärker. Als Quarzoszillator ist das gar nicht so unüblich.

Mit ein Schmidttrigger wie 74HC14 geht das aber gerade nicht. Da wird es 
dann ein Oszillator und wäre ggf. zur Kapazitätsmessung geeignet.

Zu einem Frequenzzähler gehört normal schon ein Eingangsverstärker, 
damit man auch kleine Signal messen kann, und nicht nur die passenden 
Logic-pegel.

Die Idee mit FET zu verstärken und dann auf den Schmidttrigger zu gehen 
ist schon passend. Bei der Verstärkung wäre ggf. mehr als ein Faktor 3 
angebracht. Auch sollte man beim Verstärker darauf achten, das der 
gutmütig bei der Sättigung ist. Man kann auch das Eingangssignal gleich 
auf z.B. 1-2 Vpp Begrenzen, auch als Schutz.

von m.n. (Gast)


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Ulrich H. schrieb:
> Einfache CMOS inverter (74HCU04, in Grenzen noch 74HC04) kann man halt
> mit der Rückkopplung auch linear benutzen.

Bei einem Verstärker würde ich schon gerne bei "Gegenkopplung" bleiben 
;-)

von farmy (Gast)


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m.n. schrieb:
> mit der Rückkopplung auch linear benutzen.
>
> Bei einem Verstärker würde ich schon gerne bei "Gegenkopplung" bleiben
> ;-)


Ich glaube, Rückkopplung ist der Oberbegriff für Mitkopplung und 
Gegenkopplung.

von JörgenWinter (Gast)


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Ulrich H. schrieb:
> Die Idee mit FET zu verstärken und dann auf den Schmidttrigger zu gehen
> ist schon passend. Bei der Verstärkung wäre ggf. mehr als ein Faktor 3
> angebracht. Auch sollte man beim Verstärker darauf achten, das der
> gutmütig bei der Sättigung ist. Man kann auch das Eingangssignal gleich
> auf z.B. 1-2 Vpp Begrenzen, auch als Schutz.

Habe jetzt einen kapazitätsarme Eingangsstufe mit einem BF245C als 
Sourcefolger aufgebaut. Ein Schmitt-Trigger ist als Abschlussglied auch 
schon auf der Platine.
Jetzt muss noch eine Verstärkerstufe dazwischen, die den Schmitt-Tigger 
sicher ansteuet.
Dachte an einen BF199 in Emitterschaltung. Der müsste dann aber zum 
Schmitt-Trigger DC-gekoppelt sein, nehme ich an!?!

von JörgenWinter (Gast)


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Ulrich H. schrieb:
> Man kann auch das Eingangssignal gleich
> auf z.B. 1-2 Vpp Begrenzen, auch als Schutz.

Mit 2 antiparallelen 1N4148? Die erhöhen aber vermutlich die 
Enngangskapazität des Tastkopfes.
Hinter dem FET wäre das vermutlich kein Problem mehr.

von Ulrich H. (lurchi)


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So etwas wie eine paar antiparallele Diode vor dem FET sind auch als 
Schutz ganz angebracht. Hinter dem JFET ist das zu spät und man müsste 
noch einen Sockel für den JFET einplanen.

Kleine Dioden haben ja auch nicht so viel Kapazität (je 4 pF bei der 
1N4148). Wenn das zu viel wird, könnte man je 2 Diode in Reihe nehmen 
und dazwischen Bootstrapping nutzen - also einen kleinen Kondensator zum 
Source des FETs.

Viel kleinere Kapazitäten als am Eingang eines Oszilloskops wird man 
normal auch nicht brauchen. Als Vorlage sind auch die Eingangsstufen 
nicht schlecht, auch wenn die Anforderungen beim Frequenzzähler meist 
nicht ganz so hoch sind. In der Regel wird man schon auch DC Kopplung 
haben wollen, um auch kleine Frequenzen messen zu können. Auch eine 
Einstellung des DC Levels hilft besser zu triggern. Zur Kontrolle ggf. 
auch ein Ausgang oder wenigstens LEDs (je eine für H und L).

Ein spezieller Tastkopf mit extra geringer Kapazität ist was anderes, da 
käme ggf. für den Eingang noch ein Kapazitiver Teiler in Frage, und auch 
Bootstrapping für die Schutzdioden. Dafür braucht man da eher keine DC 
Kopplung.

von JörgenWinter (Gast)


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Danke für die Antwort!

Nach etlichem Experimentieren habe ich den Tastkopf im Anhang nach einer 
Vorlage aufgebaut.

Nach Bauteiloptimierung für BF245C und 2x BF199 und kapazitätsarmem 
Aufbau funktioniert er in jedem Fall bis etwas über 36MHz (hatte auf die 
Schnelle nur ein AD9850-Modul zum Testen, eventuell kann man an einem 
ordentlichen Oszillator auch über 36MHz noch messen. Der Frequenzzähler 
geht jedenfalls bis 80MHz).


Ulrich H. schrieb:
> Ein spezieller Tastkopf mit extra geringer Kapazität ist was anderes, da
> käme ggf. für den Eingang noch ein Kapazitiver Teiler in Frage, und auch
> Bootstrapping für die Schutzdioden. Dafür braucht man da eher keine DC
> Kopplung.

Wie wird der kapazitive Teiler konkret aufgebaut und gibt es eine 
Beispielschaltung für das genannte Bootstrapping an den Dioden?


Frequenzen unter 1MHz sind für das aktuelle Projekt uninteressant. Also 
eingangsseitig auch keine DC-Kopplung nötig.

von JörgenWinter (Gast)


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Hier noch die Vorlage, finde den Link leider nicht mehr.

von m.n. (Gast)


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JörgenWinter schrieb:
> Es muss also irgendwie der Pegel des Oszillators so weit angehoben bzw.
> in ein Rechtecksignal umgewandelt  werden, dass damit der Frequenzzähler
> angesteuert werden kann.

Ich denke, das war Deine Frage.
Wenn es um eine allgemeine Lösung geht, geht es auch anders: 
Beitrag "Eingangsstufe für Frequenzzähler DC-50MHz, +5V"
Dort findest Du auch Links auf mögliche Frequenzzähler.

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