Ich suche einen OP-Amp, der sich mit Vcc- = 0Volt und Vcc+ = 4-5Volt betreiben läßt, nicht zwingend rail-to-rail ist, aber am Ausgang bis auf wenige mV an 0V herankommt, während "von oben" bereits Vcc+ - 1.5V reichen würden. Der LM324 (bzw. LM358) erfüllt diese Eigenschaft, ist aber steinalt. Ich möchte nicht unbedingt in wenigen Jahren auf dem Trockenen sitzen, weil er schon lange einen besseren Nachfolger hat, den ich nur nicht kannte und schon jetzt hätte wählen können. Ganz wichtig wäre noch, daß es ihn momentan gut beschaffbar im DIL-Gehäuse gibt, damit ich ihn auf Breadboards leicht einsetzen kann (gute Bezugsquelle?). SMD-Bauform sollte es auch geben für spätere Platinen. Ob er zwei oder vier OPs im Gehäuse vereint, ist mir gleich. Der TS912/914 ist ja als DIL nur noch schwer bis gar nicht zu bekommen und kommt am Ausgang auch nur 50mV nahe an 0V heran, während der LM324 immerhin 5 bis 10mV schafft. Und 5€ pro Stück wäre mir schon zu teuer. Ich wäre über jeden Tipp dankbar.
Vielleicht hier mal schauen? https://www.mikrocontroller.net/articles/Standardbauelemente#Operationsverst.C3.A4rker
NoOpmann schrieb: > Der LM324 (bzw. LM358) erfüllt diese Eigenschaft, ist aber steinalt. Ich > möchte nicht unbedingt in wenigen Jahren auf dem Trockenen sitzen, weil > er schon lange einen besseren Nachfolger hat, den ich nur nicht kannte > und schon jetzt hätte wählen können. Ja die Nachfolger mit den gewünschten EIgenschaften gibt es tatsächlich. Und wer hätte gedacht, dass die auch entsprechend heißen? LMV324, LMV358
NoOpmann schrieb: > Der LM324 (bzw. LM358) erfüllt diese Eigenschaft, ist aber steinalt. Ich > möchte nicht unbedingt in wenigen Jahren auf dem Trockenen sitzen, weil > er schon lange einen besseren Nachfolger hat, den ich nur nicht kannte > und schon jetzt hätte wählen können. Den LM324 wird es immer noch geben, wenn alle Nachfolger schon längst tot sind. Er ist schlecht, aber gut genug für vieles und spottbillig, und wird in höherer Stückzahl von mehr Herstellern hergestellt, als alle anderen OpAmps zusammen.
DIL bedeutet heute das man schon zwangsweise auf älteres Design setzen muss. Die meisten neuen OpAmps werden gar nicht mehr im DIL-Gehäuse angeboten. Grob gibt es weniger als 10% der im Handel befindlichen OpAmps noch in DIL. Wenn der LM324 heute gut genug für deine Anwendung ist, dann bleib bei ihm. Ansonsten, es gibt aktuell sicher über 5000, vielleicht 10000 OpAmps im Handel (wie gesagt, fast alle in SMD). Schmeiß irgendwo eine parametrische Suche an, such dir den billigsten aus der für deine Anwendung passt, fertig. Andere Anwendung? Such dir einen neuen aus.
MaWin schrieb: > Den LM324 wird es immer noch geben, wenn alle Nachfolger schon längst > tot sind. Er ist schlecht, aber gut genug für vieles und spottbillig, > und wird in höherer Stückzahl von mehr Herstellern hergestellt, als alle > anderen OpAmps zusammen. Schlecht? Naja.... Das Urteil kann man wohl nur angesichts einer konkreten Anwendung in dieser Klarheit fällen. Aber das findest du bei JEDEM Bauteil. Eins, welches für alle Anwendungen geeignet ist, wird man nie finden. :-) denn sonst würde es nur noch ein einziges Bauteil auf der Welt geben :-) Ich setzte die Dinger seit ca 20 Jahren ein.... Tuts. Und wenn ich nicht irgendwelche Extrawürste abhandeln muss, weiche ich auch nicht davon ab.
ArnoR schrieb: > Ja die Nachfolger mit den gewünschten EIgenschaften gibt es tatsächlich. > Und wer hätte gedacht, dass die auch entsprechend heißen? > > LMV324, LMV358 Gibt es nicht in DIL.
MaWin schrieb: > Den LM324 wird es immer noch geben, wenn alle Nachfolger schon längst > tot sind. Hoffentlich nicht, denn: > Er ist schlecht, er ist sogar sehr schlecht, (siehe Bilder, Offset, Bandbreite, SlewRate, unsymmetrischer Ausgang 30mA/8mA ...) > aber gut genug für vieles eher für weniges (wofür gibt es sonst die sehr vielen anderen OPVs?), > und wird in höherer Stückzahl von mehr Herstellern hergestellt, als alle > anderen OpAmps zusammen. aber nur, weil viele Anwender nicht in der Lage sind, die miesen Eigenschaften zu erkennen und den daher oft einsetzen wo er nichts taugt. Z.B. taucht der immer wieder in Audio-Verstärkern o.ä. auf, und da ist der die Fehlbesetzung schlechthin.
Hallo NoOpmann, der TLC274 von Texas, geht in die Richtung 324. Habe aber schon erlebt, daß Schaltungen dann nicht mehr ganz gleich arbeiten. In den meisten Fällen ist der Austausch problemlos. Gruß. Tom
Wir benutzen den LM324 (bzw. den LM224, ist nur der für den erweiterten Temperaturbereich), und zwar mehrere 100.000 Stück pro Jahr. Vorteil: günstig (<5 Cent pro Stück) Nachteile: wurden bereits aufgezählt. Einsatz: Analogausgänge für langsame Signale Filter mit Grenzfrequenzen < 5kHz Impedanzwandler Addierer (für Offsetverschiebungen) Präzisionsgleichrichter (bis 400Hz) Ist für diese Anwendungen vollkommen ausreichend und hat nicht - wie viele andere, die wir getestet haben, das Problem der Phasenumkehr des Ausgangssignals, wenn der Eingang zufällig mal unter die negative Versorgungsspannung gezogen werden sollte.
GB schrieb: > und hat nicht - wie > viele andere, die wir getestet haben, das Problem der Phasenumkehr des > Ausgangssignals, wenn der Eingang zufällig mal unter die negative > Versorgungsspannung gezogen werden sollte. Na dann schau dir das Bild http://www.mikrocontroller.net/attachment/preview/236564.jpg nochmal an.
ArnoR schrieb: > GB schrieb: >> und hat nicht - wie >> viele andere, die wir getestet haben, das Problem der Phasenumkehr des >> Ausgangssignals, wenn der Eingang zufällig mal unter die negative >> Versorgungsspannung gezogen werden sollte. > > Na dann schau dir das Bild > > http://www.mikrocontroller.net/attachment/preview/236564.jpg > > nochmal an. Ja, da sieht man wieder: es ist überhaupt nicht gut, Eigenschaften von Bauteilen, die der Hersteller nicht garantiert, durch messen zu ermitteln und sich dann darauf zu verlassen ... Gruß Dietrich
Beim LM324 wird man keine Problem mit der Verfügbarkeit bekommen - das ist immer noch einer der am meisten produzierten OPs. Und selbst wenn, wird es von praktisch jedem Hersteller einen passenden, besseren Ersatz geben, vor allem wenn es um kleine Versorgungsspannung geht. Schon jetzt hat man viele meist etwas bessere Typen zur Auswahl: LT1014, TLC274, MCP6004, LMV324,.... - nur keinen den man so billig bekommt. So wirklich gut kommt auch der LM324 nicht an die 0 V heran. Der kleine Wert gilt nur für extrem kleine Last.
Vielen Dank für die zahlreichen Informationen. Eure Übersicht ist toll! Durch einen SO8-DIP8-Adapter ist auch das DIP8-Argument hinfällig, denn mit dem bischen Löten könnte ich sehr gut leben. Der MCP6002 scheint mir gut geeignet zu sein und dazu auch noch ein guter Ersatz für den TS912, überall einen kleinen Ticken besser und kommt bestenfalls 25mV an die "Rails" heran. Der MAX4238, deutlich teurer und nur ein OP-Amp im Gehäuse, schafft sogar unglaubliche 4mV. Und der OPA2335 schafft 15mV, hat zwei OP-Amps und sieht auch sonst gut aus. Ich habe immer 0V-5V-Stromversorgung und hätte dafür gerne einen OP-Amp, mit dem ich bei Neuentwicklung erstmal immer starten kann, ohne richtig viel falsch zu machen, ob es nun ein Audiotiefpaßfilter werden soll, ein Differenzverstärker, eine Vorstufe für einen A/D-Wandler, der bei genau 0V 0x0000 liefert, u.s.w. Aus allem habe ich jetzt natürlich auch herausgelesen, daß es das Universalgenie so nicht gibt und geben kann, aber wenn für mich nun nur noch das 5V-Kirterium, das rail-to-rail-Kriterium, und das Beschaffungs-/Verbreitungsgrad-Kriterium relativ wichtig bleiben, welchen würdet Ihr mir dann empfehlen?
ArnoR schrieb: > GB schrieb: >> und hat nicht - wie >> viele andere, die wir getestet haben, das Problem der Phasenumkehr des >> Ausgangssignals, wenn der Eingang zufällig mal unter die negative >> Versorgungsspannung gezogen werden sollte. > > Na dann schau dir das Bild > > http://www.mikrocontroller.net/attachment/preview/236564.jpg > > nochmal an. Ob Du Phasenumkehr beobachtest oder nicht hängt davon ab, von welchem Hersteller und aus welchem Produktions-Jahrzehnt Dein Bauteil ist. Auch wenn die garantierten Spezifikationen übereinstimmen, ist die Innenschaltung bei verschiedenen Herstellern komplett unterschiedlich.
GB schrieb: > wie viele andere, die wir getestet haben, das Problem der Phasenumkehr > des Ausgangssignals, wenn der Eingang zufällig mal unter die negative > Versorgungsspannung gezogen werden sollte. Doch, das Problem hat er, siehe Datenblatt des LT1013. Aber er verträgt Eingangsspannungen höher als die Versirgungsspannung. ArnoR schrieb: >> aber gut genug für vieles > > eher für weniges Offenbar dich für vieles, denn er hat die allerhöchsten Stückzahlen. > (wofür gibt es sonst die sehr vielen anderen OPVs?), Jeder will ein Stück vom Kuchen abhaben. > Z.B. taucht der immer wieder in Audio-Verstärkern o.ä. auf, und > da ist der die Fehlbesetzung schlechthin. Nur bei Hobbyisten. In professionellen Audioschaltungen hab ich ihn noch nue gesehen.
Guckst Du mal hier.. http://www.linear.com/parametric/operational_amplifiers_%28op_amps%29#!cols_1030,1021,1012,1367,1023,1006,1004,1005!s_0,0!gtd_1006,1007!1030_%3E=4!1367_DIP-14
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