Nur ein Gedankenspiel: Wenn ich einen Transformator bauen würde, dessen Wicklungen aufgrund ihres Querschnittes mehr Strom vertragen, als der Eisenkern übertragen kann... Habe ich dann eine Strombegrenzung, bzw einen kurzschlussfesten Transformator? Würde es dann reichen, nur die Primärwicklung "dicker" auszulegen? Ich denke dabei an Ladegeräte und LED Leuchten.
@ Stefan us (stefanus) >Habe ich dann eine Strombegrenzung, bzw einen kurzschlussfesten >Transformator? Nein. >Würde es dann reichen, nur die Primärwicklung "dicker" auszulegen? Nein. >Ich denke dabei an Ladegeräte und LED Leuchten. Ein kurzschlußfester Trafo ist ein Streufeldtransformator. https://de.wikipedia.org/wiki/Streufeldtransformator Aber damit allein baut man keine Ladegeräte oder VErsorgung für LED-Leuchten. Das macht man anders.
> Nein.
Das ahnte isch schon, sonst häte Conrad solche Transformatoren im
Programm. Du kannst mir sicher auch erklären, warum das so nicht geht?
Ich würde mich darüber freuen.
Wie gesagt, ist es nur ein gedankenspielt. Ich möchte gerne lernen,
warum es nicht geht.
Kernsättigung ist ein ganz schlechter Betriebszustand für einen "üblichen" Transformator. Und genau das vermeidet der eben genannte Streufeldtransformator (hast du auch wahrscheinlich einen zu Hause, den Klingeltrafo).
H.Joachim Seifert schrieb: > Kernsättigung ist ein ganz schlechter Betriebszustand für einen > "üblichen" Transformator. > Und genau das vermeidet der eben genannte Streufeldtransformator Nee, ein Streufeld-Trafo kann genauso gesättigt sein wie ein normaler Trafo. Der Unterschied zum normalen Trafo ist die schlechte magnetische Kopplung zwischen Primär- und Sekundärseite. Damit wird erreicht, dass der Trafo Kurzschlussfest wird. Die magnetische Flussdichte im Trafo (auch im Streufeld-Trafo) ist übrigens im Leerlauf am größten, und da ist es vollkommen gleichgültig wie die Sekundärseite magnetisch gekoppelt ist.
Stefan us schrieb: > Du kannst mir sicher auch erklären, warum das so nicht geht? Nun, ein Trafo funktioniert ganz anders als du denkst. Die Primärspannung erzeugt ein Magnetfeld im Kern welches beide Wicklungen durchsetzt und damit die Kopplung herstellt. Wenn ein Sekundärstrom fließt, erzeugt dieser eine Magnetiseirung, die der primären entgegengesetzt ist. Das führt zu einer Feldschwächung und damit zur Abhahme der Primärinduktivität. Das wiederum zieht einen größeren Primärstrom nach sich, der soweit ansteigt, bis die Leerlaufmagnetisierung wieder erreicht ist. Der Trafo ist also ein Regelsystem, was auf konstante Kernmagnetisierung regelt. Daher ist es dem (idealen) Trafo egal, welche Ströme fließen, im Kern herschen immer die gleichen Verhältnisse. Im realen Trafo hat man durch die Drahtwiderstände eine Abnahme der wirksamen Spannungen und damit eine unter Last absinkende Magnetisierung und außerdem natürlich eine entsprechende Erwärmung. Dickere Drähte verringern die Verluste und machen das Magnetfeld stabiler und erhöhen die übertragbare Leistung und Ströme. Also genau das Gegenteil von deinem Ziel.
Stefan us schrieb: > Nur ein Gedankenspiel: Wenn ich einen Transformator bauen würde, dessen > Wicklungen aufgrund ihres Querschnittes mehr Strom vertragen, als der > Eisenkern übertragen kann... Es gibt bei normalen Trafos keine Begrenzung der Leistung auf Grund des Querschnitts des Eisenkerns. Die Begrenzung ergibt sich allein durch die Erwärmung und dadurch, wieviel Wärme der Trafo an die Umgebung abgeben kann. Gruss Harald
Jeder Klingeltrafo ist, aus gutem Grunde, kurzschlussfest. Die magn. Kopplung ist dabei sehr "weich/lose". http://de.wikipedia.org/wiki/Klingeltransformator
Harald Wilhelms schrieb: > Es gibt bei normalen Trafos keine Begrenzung der Leistung auf Grund > des Querschnitts des Eisenkerns. Die Begrenzung ergibt sich allein > durch die Erwärmung und dadurch, wieviel Wärme der Trafo an die > Umgebung abgeben kann. > Gruss > Harald ich gestehe in Trafo bin ich schlecht, vielleicht kannst du erklären warum eine Netztrennung mit 2 Ringkerntrafos von 230V auf 12V und 12V zu 230V nicht klappt? (Trafo offensichtlich in der Sättigung, nicht belastbar) aber mit 230V : 12V und 15V : 230V klappts, gibt zwar Unterspannung auf der 230V Seite aber ist belastbar.
:
Bearbeitet durch User
@Joachim B. (jar) >warum eine Netztrennung mit 2 Ringkerntrafos von 230V auf 12V und 12V zu >230V nicht klappt? Natürlich klappt das. > (Trafo offensichtlich in der Sättigung, nicht >belastbar) >aber mit 230V : 12V und 15V : 230V klappts, gibt zwar Unterspannung auf >der 230V Seite aber ist belastbar. Dann hast du einen anderen Fehler.
Danke, unter dem Begriff Klingeltranformator habe ich eine funktionierende Alternative gefunden. Und in Zusammenhang mit Schaltreglern habe ich die Info gefunden, dass der Strom bei gesättigtem Kern stark ansteigt, was im Fall eines Transformators logischerweise zur Zerstörung führt.
Moin, den gleichen Effekt habe ich aber leider auch feststellen müssen, als ich mir einen Trenntrafo für Arme bauen wollte. 230V : 6V : 6V : 230V und die Trafos wurden innnerhalb weniger Minuten tierisch heiß. Bei 24 V Zwischenkreisspannung ging es dann halbwegs. Offensichtlich gibt es da einen nichtidealen Effekt, den man erst mal so nicht sieht. Vielleicht kann das jemand nachvollziehbar begründen/Herleiten. Vielen Dank!
@ Stefan us (stefanus) >Und in Zusammenhang mit Schaltreglern habe ich die Info gefunden, dass >der Strom bei gesättigtem Kern stark ansteigt, was im Fall eines >Transformators logischerweise zur Zerstörung führt. Das hat aber mit (kurzzeitiger) Überlastung nichts zu tun. Dein Kern geht in die Sättgung, wenn er zuviel Spannungs-Zeit-Fläche sieht. Nicht, wenn man mal kurz deutlich mehr Strom zieht.
@ M.N. (Gast) >230V : 6V : 6V : 230V und die Trafos wurden innnerhalb weniger Minuten >tierisch heiß. Hast du die 6V mal nachgemessen? >Offensichtlich gibt es da einen nichtidealen Effekt, den man erst mal so >nicht sieht. Eben. >Vielleicht kann das jemand nachvollziehbar begründen/Herleiten. Möglicherweise hatten deine 6V Klingeltrafos einen hohen Leerlauffaktor, sprich die Ausgangsspannung ist deutlich erhhöht, so Faktor 1,2-2. Damit sieht dein 2. Trafo eingangsseitig zuviel Spannungszeitfläche und geht in die Sättigung. Dann fließt in beiden Trafos deutlich mehr Strom. Die 24V Trafos sind deutlich "härter", d.h. aber auch, dass die Leerlaufspannung nur gering über der Nennspannung liegt. Damit passiert das oben Beschriebene nicht.
Falk Brunner schrieb: > Möglicherweise hatten deine 6V Klingeltrafos einen hohen Leerlauffaktor, > sprich die Ausgangsspannung ist deutlich erhhöht, so Faktor 1,2-2. Damit > sieht dein 2. Trafo eingangsseitig zuviel Spannungszeitfläche und geht > in die Sättigung. Nee. Es ist egal wie hoch der Leerlauffaktor ist, weil die erhöhte Windungszahl ja bei beiden 6V-Wicklungen vorhanden ist. Also selbst wenn beim ersten Trafo 12V rauskommen (weil die Windungszahl entsprechend ist), treffen die beim zweiten Trafo ebenfalls auf eine 12V-Wicklung.
Ich habe gerade mal 2 Trafos (Gerth BV304.12, 1,8VA, 230V/12V) für 30 Minuten zusammengeschaltet 230V:12V:12V:230V. Ergebnis: Leerlaufspannung 1.Trafo: 59,8Vpp, also deftiger Leerlauffaktor Zwischenkreisspannung beide Trafos verbunden, 2. Trafo Leerlauf: 55,1Vpp Der erste Trafo hat sich geringfügig erwärmt, so etwa 10K, der zweite deutlich weniger.
Stefan us schrieb: > Und in Zusammenhang mit Schaltreglern habe ich die Info gefunden, dass > der Strom bei gesättigtem Kern stark ansteigt, was im Fall eines > Transformators logischerweise zur Zerstörung führt. Das passiert beim Netztrafo nur, wenn Du zuwenig Windungen pro Volt aufbringst. Ein Trafo funktioniert sowieso ganz anders als eine Drossel im Schaltregler.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.