Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Soundmixer / "Mischpult" selber bauen - einige Fragen


von Danny M. (dj-stylz)


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Hallo an alle Technikexperten :-)

Aktuell beschäftigt mich das Thema Sound-Mixen. Also einfach nur z.B. 
zwei Soundquellen zusammenbringen. Genauer gesagt möchte ich mir evtl. 
eine Box bauen, die einige 3,5mm Klinkeneingänge und –ausgänge hat. Ich 
möchte dann diese mit 3,5mm-Klinken-Kabeln beliebig verbinden können. 
Aber dazu vielleicht wann anders mehr, wenn ich da eine konkretere 
Vorstellung habe.

In diesem Thread soll es erstmal diese Schaltung gehen, die ich in einem 
Youtubevideo gesehen habe (und die genau das macht, was ich will. Z.B. 
Spieleound und Chatsound frei mischbar auf die Kopfhörer zu legen). Mit 
Schaltungen und Elektronik kenne ich mich prinzipiell recht gut aus, 
aber manche Dinge sind mir von selbst nicht ganz klar und ich würde mich 
um Hilfe und Erklärungen (kurz und knapp ist ok^^) sehr freuen :-)

Bei dieser Schaltung werden ja die beiden Quellen zu einem Ausgang 
zusammengeführt. Das ist ja quasi ein passives „Mischpult“.

1. Reicht das aus, um den Sound vom z.B. PC und Handy „verlustfrei“ 
zusammenzuführen? Wenn ja, welche Quellen, oder ab wie vielen Quellen 
braucht man ein aktives Mischpult?

2. Wie würde diese Schaltung als aktives Mischpult aussehen? Wie müsste 
ich bspw. Eine Versorgungsspannung über USB einbringen?

3. Könnt ihr mir vielleicht erklären, welche Aufgaben die Elemente „K1“, 
„R1“ und „K2“ haben und welchen Einfluss die Werte haben, bzw. wie 
variable die sein können? Ich nehme an, es geht in die Richtung 
„Signalglättung“ und „Spannungsspitzenabbau“, aber sicher bin ich mir 
nicht.
Wenn man wohl die Quellen einfach so zusammenschließt, kann es durch 
eine Art Rückkopplung/höhere Spannung von einer Quelle zum Schaden der 
anderen Quellen kommen. Ich nehme an, dass die genannten Bauteile das 
verhindern. Aber wie?

Ich verstehe eigentlich sehr leicht und schnell, wenn ich es mir gut 
vorstellen kann, deshalb reichen auch einfache und kurze Antworten^^ 
Falls ich es trotz der kurzen Antwort nicht verstehe, frag ich einfach 
nochmal nach :-)
Oder falls ihr irgendwo gute Schaltpläne und/oder kurze 
How2-Beschreibungen oder allgemeine Beschreibungen für dieses Thema 
habt, wäre ich euch sehr dankbar. Bitte keine ganzen Bücher vorschlagen. 
Auch wenn ich das Thema allgemein sehr interessant finde, wäre für den 
aktuellen Stand zu viel. Aber trotzdem Danke. Oder wenn das Buch viele 
kleine kurze Kapitel mit präzisen Erklärungen hat, dann doch gerne her 
damit^^

Ansonsten bedanke ich mich schon mal recht herzlich und hoffe, ihr könnt 
mir helfen, bzw. dass meine Fragen nicht all zu noobig/nervig sind.

Beste Grüße
Danny

von jb (Gast)


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Der Plan ist falsch. Du willst doch L1 und L2 und R1 und R2 mischen.
Davon abgesehen, würde ich mir einen einfachen kaufen. Wenn selber 
bauen, dann aktiv.

Gruß Jonas

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Zu 1.: 'Verlustfrei' ist das ganze natürlich nicht, denn es ist ja kein 
aktives Bauteil, was die zugegebnermassen geringe Verluste aufholt. Wenn 
die Pegel von Handy und PC unterschiedlich sind, musst du auch die 
Regler entsprechend unterschiedlich einregeln, um beide Quellen gleich 
laut am Ausgang zu haben.

2.: Dazu fügst du zumindest erstmal einen Ausgangsverstärker hinzu, der 
das Summensignal von den Reglern erhält und mit ein wenig 
Treiberleistung an die Endstufe ausgibt. Bessere Mischpulte haben in 
jedem Eingangszweig noch eine in der Verstärkung voreinstellbaren 
Verstärker, damit man die o.a. unterschiedlichen Pegel angleichen kann. 
Die Versorgung über USB hat ein,zwei Haken, denn erstens sind 5V nicht 
wirklich viel und zweitens ist die USB Spannung aus Rechnern oft 
'verseucht' mit Störsignalen. Da muss man gründlich filtern, damit man 
die nicht auf dem Audiosignal hat.

3.: K1 und K2 sind Koppelkondensatoren, die die Aufgabe haben, etwaige 
Gleichspannung von den Reglern fernzuhalten. Kondensatoren sind 
gleichzeitig auch immer Hochpässe - je kleiner der Wert, desto weniger 
Tiefen werden sie durchlassen. Gleichspannung möchte man auf den Reglern 
nicht haben, da dann unangenehme Kratzgeräusche beim regeln hörbar 
werden. Mach übrigens die K2 ruhig auch zu 10µF oder sogar 22µF, damit 
die Tiefen den Ausgang erreichen.

Danny M. schrieb:
> Wenn man wohl die Quellen einfach so zusammenschließt, kann es durch
> eine Art Rückkopplung/höhere Spannung von einer Quelle zum Schaden der
> anderen Quellen kommen. Ich nehme an, dass die genannten Bauteile das
> verhindern. Aber wie?

Nee, verhindern tut das keines der Bauteile wirklich, die 180 Ohm 
Widerstände aber sorgen z.B. dafür, das das nicht schädlich für die 
Quellen ist. Eine Verstärkerstufe pro Eingang würde das zuverlässig 
verhindern, ist aber auch so kein Problem.

Prima Projekte für alles mit Sound findest du auf den ESP Seiten - von 
simpel bis kompliziert. Du solltest ein wenig englisch können:
http://sound.westhost.com/projects.htm

von HolgerT (Gast)


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Danny M. schrieb:
> Ich verstehe eigentlich sehr leicht und schnell, wenn ich es mir gut
> vorstellen kann,

..dann überlege Dir bitte, was wohl passiert, wenn -sagen wir- Du Quelle 
2 hören willst. Dann ist das Poti der Quelle 2 am linken Anschlag und 
das Poti der Quelle 1 am rechten gegen GND verstellt. Was kommt am 
Ausgangsverstärker an?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Du musst also hinter dem Schleifer der Regler noch einen 
Entkoppelwiderstand einfügen, von sagen wir mal 22k - 47k, insgesamt 
also 4 Stück. Dann wird der o.a. Ausgangsverstärker übrigens richtig 
sinnvoll.

: Bearbeitet durch User
von Klaus R. (klara)


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Danny M. schrieb:

> 1. Reicht das aus, um den Sound vom z.B. PC und Handy „verlustfrei“
> zusammenzuführen? Wenn ja, welche Quellen, oder ab wie vielen Quellen
> braucht man ein aktives Mischpult?
>
Wenn Du den Kanal immer voll öffnest, dann wäre dies relativ 
verlustfrei.

> 2. Wie würde diese Schaltung als aktives Mischpult aussehen? Wie müsste
> ich bspw. Eine Versorgungsspannung über USB einbringen?
>
Je Kanal einen Spannungsfolger und einen Spannungsfolger als "Sammler".

> 3. Könnt ihr mir vielleicht erklären, welche Aufgaben die Elemente „K1“,
> „R1“ und „K2“ haben und welchen Einfluss die Werte haben, bzw. wie
> variable die sein können? Ich nehme an, es geht in die Richtung
> „Signalglättung“ und „Spannungsspitzenabbau“, aber sicher bin ich mir
> nicht.
Die Kondensatoren trennen die Gleichstromanteile vom Wechselstrom. K2 
wäre für rückwärtigen Gleichstromzufluss gut. R1 mindert einen möglichen 
Querfluss von einen zum anderen Kanal was zu einem Kurzschluss führen 
könnte. Entfällt bei einer aktiven Lösung.

> Wenn man wohl die Quellen einfach so zusammenschließt, kann es durch
> eine Art Rückkopplung/höhere Spannung von einer Quelle zum Schaden der
> anderen Quellen kommen. Ich nehme an, dass die genannten Bauteile das
> verhindern. Aber wie?
>
Siehe R1. Ein Quell-Ausgang kann nur einige Ohm Wechselstromwiderstand 
haben.

mfg klaus

von Stefan F. (Gast)


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Ich mache das so:
1
              4,7k
2
Handy o------[===]---+
3
                     |
4
                     +-----o Aktiv-Lautsprecher
5
                     |
6
PC    o------[===]---+
7
              4,7k
Handy und PC enthalten bereits Kodnensatoren, die den DC Anteil 
entkoppeln. Die Lautstärke regle ich an den beiden geräten so, dass sie 
zusammen passt. Wenn du unbedingt einen weiteren Regler haben willst, 
kann kann das ein simples (Stereo-)Poti sein:
1
           
2
Handy o---+
3
          |         
4
         |~|           
5
         | |<--------o Aktiv-Lautsprecher
6
         |_|
7
          |  10k linear    
8
PC    o---+

von Stefan F. (Gast)


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> Wie würde diese Schaltung als aktives Mischpult aussehen?
> Wie müsste ich bspw. Eine Versorgungsspannung über USB einbringen?

Such dir da mal einen Schaltplan mit der Bildersuche von Google. Ein 
aktives Mischpult macht aber nur Sinn, wenn du den Klang regeln willst, 
oder verstärken musst oder wenn du eine Quelle mit ungewöhnlich hohem 
Ausgangswiderstand anschließen willst (was bei normaler 
Unterhaltungselektronik nicht der Fall ist).

Am Eingang machen Koppelkondensatoren nur Sinn, wenn da ein DC Offset 
drauf wäre (was bei normaler Unterhaltungselektronik nicht der Fall ist, 
denn Kopfhörer würden dadurch z.B. zerstört werden).

Am Ausgang machen Koppelkondensatoren meiner Meinung nach gar keinen 
Sinn, denn das Signal ist ja bereits frei von DC.

> Wenn man wohl die Quellen einfach so zusammenschließt, kann es
> durch eine Art Rückkopplung/höhere Spannung von einer Quelle
> zum Schaden der anderen Quellen kommen. Ich nehme an, dass die
> genannten Bauteile das verhindern.

Das verhindern die 180 Ohm Widerstände - sie begrenzen die Stromstärke. 
Ein Kopfhörer hat typischerweise 16 oder 32 Ohm. Die Ausgänge von 
normaler Unterhaltungselektronik werden durch Kopfhörer nicht 
überlastet, also durch 180 Ohm erst recht nicht. In meinen einfachen 
Schaltungsvorschlägen liegen (fast) 10k Ohm zwischen den beiden Geräten.

von Danny M. (dj-stylz)


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Hallo Leute^^

erstmal vielen Dank für eure hilfreichen Antworten! :-)
Da es bei mir gerade mitten in der Nacht ist, werde ich mir morgen im 
Büro (hoffentlich ist wenig los :-P) nochmal alles in Ruhe durchlesen 
und nachvollziehen. Dann spar ich mir hier jetzt vll dumme Fragen und 
euch Zeit, diese noch zu beantworten xD
Vielleicht habe ich auch die Zeit, mir nochmal genauere Gedanke über das 
Projekt zu machen, bzw. was ich will. Vielleicht beschreibe ich euch 
auch meine Situation und jemand hat eine viel bessere und einfachere 
Idee, wofür ich natürlich offen und dankbar bin :-)

Ich wollte nur kurz ein Lebenszeichen geben, damit ihr wisst, dass ich 
eure Antworten gelesen habe und nicht einfach nach meinem Post abgehauen 
bin^^

In disem Sinne wünsch euch einen schönen Abend und ich melde mich dann 
morgen oder die Tage wieder. Auf jeden Fall schon mal vielen vielen 
Dank!!!


P.S.: Nur kurz. Ich bin darüber gestolpert 
(http://www.fralu.de/headphone.html) und dachte, dass ich das evtl. 
einfach an die Eingänge baue und somit ein Aktiv-Mischpult habe. Ertsmal 
gucken, ob das nötig ist. Dazu dann morgen oder so, mehr :-)

von Old P. (Gast)


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hallo,
schau Dir mal diese Seite an:

http://sound.westhost.com/project94a.htm

Einfach und auf das nötigste reduziert. Man muss ja nicht alle Kanäle 
bestücken ;-) Bei ihm findest Du auch viele weitere Hinweise zum Thema.

Old-Papa

von Danny M. (dj-stylz)


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So, hallo alle zusammen^^

Also, ich weiß nun endlich, wie ich mein SetUp machen möchte und was ich 
haben/bauen will :-)
Ich brauche eigentlich lediglich einen "Soundmixer" mit 2x 3,5mm 
Klinkeneingang und 1x 3,5mm Klinkenausgang. Und jeweils einen 
Lautstärkeregler (wahrscheins Poti) für jeden Eingang selbst und einen 
für den Ausgang. Die am Eingang um das Verhältnis einzustellen und den 
Ausgang um ggf die kombinierte Lautstärke zu regeln (oder gibts für die 
Verhältnisaufteilung ne bessere Lösung?).

So, dehalb meine Frage: Ist die oben dargestellte Schaltung prinzipiell 
ausreichend, oder muss es doch ein aktiver Mixer sein (Quellen: 1x PC 
Soundkarte, 1x USB Soundkarte)? Wenn die Schlatung oben ok ist, sind die 
Bauteilwerte ausreichend, oder habt ihr Verbesserungsvorschläge (gerne 
auch Schaltungsbetreffend)? Über eine Antwort und Hilfe würde ich mich 
sehr freuen:-)
(Schaltungsoptimierungen können gerne auch einfach grob auf Papier 
skizziert und als Foto hochgeladen werden^^)

In diesem Sinne bedanke ich mich schon mal im Voraus und wünsche euch 
ein frohes neues Jahr und einen guten Rutsch :-)

Beste Grüße
Danny

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Danny M. schrieb:
> Ist die oben dargestellte Schaltung prinzipiell
> ausreichend

Old Papas Link auf den Westhost-Mixer ist doch ausgezeichnet. Du sparst 
dir davon einfach 2 Kanäle (der ist ja für 4 Stereo gezeichnet).
Da, wo A1 und B1 steht, baust du noch ein 50k Stereo Poti (log.) ein, um 
die Summe zu regeln.
Um die Buffer mit nur einer Spannung zu speisen, nimmst du den 
invertierenden Verstärker von hier:
http://www.mikrocontroller.net/articles/Operationsverst%C3%A4rker-Grundschaltungen#Betrieb_mit_einfacher_Versorgungsspannung

anstatt der ESP Schaltung. Den Teil um R3,R5 und C3 brauchst du nur 
einmal.
Nimm statt des TL072 den TLC272, der kommt mit einmal 5V besser klar als 
der alte TL072.

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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1
Handy o---+
2
          |         
3
         |~|         10k log.  
4
         | |<-------[=====]-----| GND
5
         |_|           ^
6
          |  10k       |
7
PC    o---+  linear    +-------o Ausgang
Diese Schaltung baust du doppelt auf, für Stereo. Also mit zwei Stereo 
Potentiometern.


Wenn das ganze auch noch verstärken soll, schaltest du noch einen 
simplen Verstärker dahinter. Ich würde das aber nur tun, wenn es 
wirklich nötig wird, denn jeder Verstärker rauscht und braucht eine 
Stromversorgung.

von Danny M. (dj-stylz)


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Hallo alle zusammen :-)

Vielen Dank für eure erneuten Antworten^^ Ich werde es, wenn ich wieder 
in Deutschland bin, mit der einfachen Schaltung von "Stefan Us" 
versuchen, da diese eigentlich genau das richtige für meinen Zweck ist 
:-)
Sollte ich doch eine Verstärkung brauchen oder noch weitere Fragen zu 
diesem Thema haben, melde ich mich einfach nochmal^^
Bis dahin, vielen vielen Dank für all die Hilfe und viele Grüße aus 
Japan :-)

Danny

von Danny M. (dj-stylz)


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Hallo alle zusammen^^

Es ist schon ein Weilchen her, aber ich hoffe ich kann euch noch mal um 
Hilfe und Rat bitten.
Ich möchte die Schaltung, die ich händisch gezeichnet habe und hier mit 
hochlade in einer Box umsetzen. Dazu hätte ich ein paar kleine Fragen, 
die ich gern klären würde, bevor ich alle Bauteile kaufe, das Ding 
zusammenlöte und dann nur Mist dabei raus kommt.
Die Ein- und Ausgänge (Rot und Grün) stimmen so alle. Es sind entweder 
3,5mm- oder 2,5mm-Klinkenstecker.

Meine Fragen:

1. Stimmt die Bauteildimensionierung?
1. a) Nach jedem Eingang wird ein >=10µF Kondensator und ein 180Ohm 
Widerstand verbaut, um den Eingang zu schützen
1. b) Vor jeden Ausgang wird ein 1µF Kondensator verbaut, um die 
Schaltung vor ggf. nachgeschalteten Verstärkern o.ä. zu schützen 
(Gleichstrom-Rückfluss, etc.)
1. c) Ein 10kOhm lin Poti zur Balanceregelung von Chat und Sound.
1. d) Ein 10kOhm log Poti zur Lautstärkeregelung von Chat&Sound.
1. e) Ein 50kOhm log Poti zur Lautstärkeregelung von Mic. Würde da auch 
ein 10kOhm log Poti reichen?

2. Ungewollter Signalübergang?
Ich führe ja beide Chat-Eingänge (siehe links und rechts) zusammen und 
einmal verbinde ich sie dann mit dem Sound und einmal möchte ich nur den 
Chat weiterleiten. Kann durch den Balanceregelpoti (10kOhm lin) vom 
Sound-Eingang etwas auf die reine Chat-Leitung übergehen?

3. Zu viele Verluste, weil nur Passiv?
Bei normalen Schaltungen sind geringe Verluste ja oft nicht so schlimm. 
Aber bei Ton könnten sich (meiner Überlegung nach) auch geringe Verluste 
bemerk-/hörbar machen. Das ist ja eine rein passive Schaltung. Könnte es 
bei dieser Schaltung durch die Potis, Kondensatoren oder die Schaltung 
selbst zu bemerk-/hörbaren Verlusten kommen?

Es tut mir leid, dass ich hier so viel frage, aber ich "kenne" sonst 
niemanden, der diese Kompetenz hat. Mir fehlt leider die tiefere 
Fachkenntnis, wenn es um Audiosignale und Verluste geht. Normale 
Schaltungen sind da weniger ein Probelm :-)

Ich hoffe Ihr könnt mir helfen und ich danke euch schon vielmals im 
Voraus!
Verbesserungsvorschläge nehme ich gerne an (siehe lin und log Poti für 
Balance und Lautstärke - Dank an Stefan US) :-)

Danny

von Stefan F. (Gast)


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Die ganze Schaltung sieht total durcheinander aus. Da hast du Kanäle und 
Stereo versus Mono wild durcheinander gemischt.

Bei so vielen Ausgängen kommst du nicht drumherum, Verstärker 
einzubauen.

von Danny M. (dj-stylz)


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Hallo Stefan,

ja ich weiß und es tut mir auch leid, weil man mir so schlecht helfen 
kann.

Prinzipiell ist es so, dass ich entweder mit 2,5mm Klinke (Chat/Mic 
gemischt) rein und raus gehe oder eben getrennte Eingangssignale (Mic, 
Chat, Sound) über 3,5mm Klinke rein schicke. Diese möchte ich dann 
(gemischt) ans Headset ausgeben und dabei Lautstärke/Balance regeln oder 
Mute können. Und ich möchte das Mic und den Chat separat raus führen um 
es aufnehmen zu können.

Wo müsste ich denn einen Verstärker einbringen? Und welchen würdest du 
empfehlen?
Bräuchte ich dann eine Spannungsversorgung, oder kann das immer noch 
ohne externe Spannungsversorgung auskommen?

Ich hoffe du/ihr könnt mir helfen. Bei Unklarheiten versuche ich gerne, 
es irgendwie besser zu erklären oder aufzuzeichnen.
Viele Dank im Voraus!

Danny

von Jobst M. (jobstens-de)


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Stefan Us schrieb:
> denn jeder Verstärker rauscht

Naja, große Widerstände rauschen mehr als der NE5532 ...


Danny M. schrieb:
> Die Ein- und Ausgänge (Rot und Grün) stimmen so alle.

Ah ja? :-/


> Es sind entweder 3,5mm- oder 2,5mm-Klinkenstecker.

Gut, das ist der Schaltung zunächst egal.

Das mit den Buchsen (Stereo/Mono) glaube ich nun verstanden zu haben.
Aber übersichtlicher wird Dein Plan evtl. wenn Du nicht nach Buchsen 
sortierst, sondern nach Ein- und Ausgängen.

Eingänge kommen dann nach links.

Du kannst dann die Buchsen durchnummerieren. Bu1, Bu2, Bu3 ...
Wenn eine Buchse Eingang und Ausgang ist, hast Du auf der linken Seite 
Bu1a und rechts Bu1b


Danny M. schrieb:
> 1. a)
Deine Eingänge brauchst Du nicht zu schützen - da kann so nichts kaputt 
gehen. Die nachfolgenden Schaltungen müssen sich selbst schützen.

Danny M. schrieb:
> Normale Schaltungen

Das IST eine normale Schaltung! :-D


Ich glaube allerdings auch, dass das von Dir gewollte sich passiv nicht 
erreichen lässt.


Gruß

Jobst

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Also wenn du dabei lernen willst, ist das Projekt ok. Wenn du einfach 
nur eine Lösung willst, ist so ein Projekt finanziell totaler Unfug, 
gibts zu tausenden fertig für kleines Geld ...

von Stefan F. (Gast)


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Der Knackpunkt ist: Ich habe immer noch nicht verstanden, was dabei 
letztendlich heraus kommen soll. Mit deinen Ein- und Ausgängen hast du 
mich nun vollständig verwirrt. Deswegen kann ich Dir auch nicht sagen, 
wo denn nun genau der Verstärker hin soll.

Vielleicht ist es Dir möglich, die betroffenen Geräte zu fotografieren, 
eine Collage zu erstellen und die gewünschten Verbindungen dort hinein 
zu malen. Nur damit wir sehen, was da eigentlich mit wem verbunden 
werden soll.

von Danny M. (dj-stylz)


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Schönen Sonntag euch allen und vielen Dank, dass ihr mir helfen wollt, 
auch wenn es wohl nicht ganz einfach ist xD

Also, ich habe das ganze mal mit PP aufgezeichnet und es ist hoffentlich 
übersichtlicher :-)

Zum allgemeinen Aufbau/Ablauf:
Ich möchte demnächst einige Aufnahmen von mir und Freunden beim Zocken 
machen. Dazu möchte ich entweder das Xbox Headset nutzen oder ein 
Normales und das was ich bzw. meine Freunde sagen separat aufzeichnen.
Deshalb diese "Box", damit ich je nach Setup leicht Switchen kann^^

Mic:
Entweder nutze ich das Xbox-Mono-Mic oder ein Stereo-Mic (deshalb der 
Stereo-Eingang der zu Mono zusammengeschaltet wird).
Bei der Ausgabe zum Spielen möchte ich die Lautstärke regeln (P1) und 
mich lautlos (S5) machen können.
Falls der Chat zu privat wird, möchte ich ihn auch für die Aufnahme 
lautlos (S6)machen können.

Chat und Sound:
Entweder nutze ich den Xbox-Mono-Chat oder vielleicht auch mal vom PC 
einen Stereo... vielleicht (deshalb der Stereo-Eingang der zu Mono 
zusammengeschaltet wird).
Einmal möchte ich den reinen Chat Aufnehmen, aber falls dieser zu privat 
wird, möchte ich ihn auch lautlos machen können (S7).
Wenn ich ein Headset nutze, möchte ich den Spielesound und den Chat 
darüber ausgeben. Entweder auf einem normalen Headset (Stereo) oder auf 
dem Xbox-Headset (Mono). Deshalb möchte ich die Balance zwischen Chat 
und Sound regeln (P2) und auch die Lautstärke (P3).

Für die Aufnahme habe ich Mic und Chat einmal getrennt als Mono und 
einmal "zusammen" als Stereo, da ich, je nach Setup, auch die 
Möglichkeit zur Stereoaufnahme habe oder eben über 2 LineIn in den PC 
muss.

1. Stimmen die Dimensionierungen der Bauteile?
2. Sind manche Bauteile unnötig?
3. Fehlen Bauteile (z.B. Verstärker, etc.)?
3.1. Wenn etwas Fehlt, wo müsste ich es noch einbauen?

Ich hoffe, das es nun klarer ist, aber ich auch nicht all zu viel 
(unnötiges) geschrieben habe. Verbal wäre das viel besser zu erklären, 
aber das geht ja leider nicht xD

Ich danke euch vielmals für eure Hilfe! Vielen vielen Dank!

von geizhals (Gast)


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23.12 bis 22.03 für einen lausigen Pre? Setzen, mangelhaft!

Kauf dir besser einen und baue diesen um, so funktioniert wenigstens 
etwas und du hast eine "gesunde Basis". Für den Anfang kein schlechter 
Weg.

Thomann, ab 20 EUR. Dein Gehäuse alleine, sofern du nicht alle Teile in 
eine Schublade schmeißt (oder später vor lauter Frust in die Tonne), 
kostet sicherlich mehr als 10 EUR.

Fazit: preiswerte Sachen kaufen, bauen lohnt nicht

von Stefan F. (Gast)


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Aaaaaahhhh jetzt komme ich klar!

Die Elkos an den Ein- und Ausgängen sind nicht wirklich sinnvoll. Elkos 
sind für Gleichspannung gedacht. Sie dienen hier offensichtlich dem 
Zweck, eventuell vorhandenen DC Offset zu entfernen. Aber um sie richtig 
herum einzubauen, müsste man wissen, wo Plus und Minus ist (in der 
Schaltung, meine ich).

Ich gehe jedoch davon aus, dass die Ein- und Ausgänge der 
angeschlossenen Geräte (wie üblich) keinen DC Offset haben.

Im Eingangsbereich mischt du mehrere Kanäle mit 180k Ohm. Hast dahinter 
aber Potis mit viel weniger Ohm. An den Widerständen wird daher der 
allergrößte Anteil des Signals verloren gehen.

Versuche es lieber mal mit 1,8k Ohm statt 180k Ohm.

Wenn S5, S6 oder S7 geöffnet wird, hängt die Leitung auf dessen rechter 
Seite quasi in der Luft und sie wird (wenn du Pech hast) brummen 
einfangen. Nimm besser einen Wechselschalter und lege die Rechte Seite 
auf GND, wenn sie stumm sein soll.

Dir fehlt hier eine Anpassung der Pegel. Die Signale der Mikrofone musst 
du um Faktor 100 bis 10000 verstärken, damit sie in etwa das Nievau von 
den anderen Audioquellen haben. Also brauchts du vor allen 
Mikrofonengängen entsprechend einstellbare Vorverstärker. Es sei denn, 
die Mikrofone enthalten schon welche.

Umgekehrt gilt für die Ausgänge, dass du deren Spannungen (mit 
Spannungsteiler) auf ein ein hunderstel reduzieren musst, wenn die 
Eingänge der angeschlossenen Geräte für Mikrofone gedacht sind.

Falls das jedoch alle Line Pegel sind, dann bau es so (also ohne Elkos 
und mit 1,8k statt 180k).

Bei so vielen Ausgängen könnte es hilfreich sein, jedem Ausgang einen 
Operationsverstärker (mit Verstärkungsfaktor 1) zu gönnen. Erstens, 
damit sie die Eingänge nicht zu sehr belasten (Ton wird leise) und 
zweitens, damit sie sich nicht gegenseitig stören.

Bei meiner TV/Hifi Anlage brummt immer der Fernsehton etwas, wenn der 
Videorecorder ausgeschaltet ist, weil der Ausgang des Fernsehers einfach 
(wie bei deiner Schaltung) parallel zum Videorecorder und zur 
Stereoanlage geht.

Du kannst ja erstmal ausprobieren, ob es ohne Ausgangsverstärker klappt.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Stefan Us schrieb:
> Ich gehe jedoch davon aus, dass die Ein- und Ausgänge der
> angeschlossenen Geräte (wie üblich) keinen DC Offset haben.

Muss man aber bei den MIC Eingängen beachten, denn da liegt oft die 
Speisespannung für ein Elektret Mikro drauf.

Danny M. schrieb:
> Schaltung.png

Also an den OUTs, die an MIC Buchsen angeschlossen werden, sollte der 
Pluspol Richtung MIC Buchse zeigen. Es schadet in dieser Schaltung 
nicht, alle Elkos der OUTs so zu drehen, das sie mit Plus zum Ausgang 
zeigen.

von Danny M. (dj-stylz)


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Hallo alle zusammen und vielen Dank für das schnelle Feedback :-)

Ich habe eine Erweiterung des Schaltplans gemacht und eure 
Verbesserungsvorschläge eingebaut:

1. Die Schalter S5, S6 und S7 ziehen nun die Ausgänge, wenn sie nicht 
angesteuert werden, auf Masse.

2. Das war ein dummer Fehler von mir! Die Widerstände an den Eingängen 
hätten von Anfang an 180 Ohm sein sollen. Das sind sie jetzt.

3. Ich habe vor die Ausgänge einen nicht-invertierenden OPV geschaltet, 
der nach der Formal "V = 1+(R_a/R_b)" mit R_b viel Größer als R_a eine 
Verstärkung von "1" haben sollte (wie Stefan es mir geraten hat).

Ich bin allerdings verunsichert wegen den Mic-Eingängen. Bzw. wegen dem, 
was ihr zu LineIn oder nicht-LineIn gesagt habt. Wann hat ein Mic einen 
Line-Pegel und wann nicht?
Ein USB-Mic incl. Stereo-Klinke-Out sollte doch einen LineIn-Pegel 
haben, oder? Als "Mic-In/nicht-Line-Pegel" würde man doch ein Mic 
bezeichnen, welches z.B. in einem Handy-Headset verwendet wird, also 
"nur" eine Membrane ohne weitere Technik, oder? Also müsste ein 
Gaming-Headset auch einen Mic-Line-Pegel haben, oder?

Wegen dem evtl. Spannungsteiler beim Ausgang vom nicht-Mic: Wie soll ich 
das verringern? Wie viel Spannung hat denn ein normales Audio-Signal? 
Mit der Info könnte ich das dann umsetzen^^

Bzw. Wie würde ich das Signal der Mics erhöhen? Auch mir einem OPV? Aber 
nciht-invertieren, richtig?

Ich bin euch wirklich extrem dankbar für eure Hilfe. Ich weiß es ist 
nicht einfach, deshalb freut es mich umso mehr, dass ihr mir weiterhin 
helft :-)

Dieses Projekt möchte auch deshalb umsetzen, weil ich riesigen Spaß am 
basteln habe :-)

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Danny M. schrieb:
> Ein USB-Mic incl. Stereo-Klinke-Out sollte doch einen LineIn-Pegel
> haben, oder?

Ein USB Mic hat gar keinen für dich interessanten Pegel, sondern einen 
USB Audio Codec und wird direkt an USB angeschlossen. Da kommst du ohne 
Öffnen und Anzapfen des Mikrofons gar nicht ran.

Mikrofone haben Mic Pegel und Line Geräte haben Line Pegel. Der 
Unterschied dazwischen sind so etwa 20dB (eine ganze Menge, etwa Faktor 
100). Deswegen haben z.B. Soundkarten dafür verschiedene Buchsen, hinter 
dem Mikrofoneingang ist noch ein Verstärker.
Wenn du umgekehrt versuchst, Linepegel auf eine Mikrofonbuchse zu 
schalten, wird dieser Verstärker übersteuert und protestiert mit 
verzerrtem, viel zu lautem Sound.
Du musst also Line Pegel, der auf eine Mikrofonbuchse geht, über einen 
Abschwächer schicken, der etwa 15-20dB Pegel reduziert.
Umgekehrt brauchts für Mikrofonpegel, der auf Linepegel angehoben werden 
soll, einen Verstärker.
Mischpulte sind so gebaut, das in jedem Kanal ein regelbarer 
Vorverstärker ist der von Mic bis Linepegel einstellbar ist, intern wird 
dann mit Linepegel gearbeitet.

: Bearbeitet durch User
von Danny M. (dj-stylz)


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Vielen Dank Matthias, für dein gutes Feedback :-)

Naja, das "USB-Mic", das ich habe ist mehr. Es ist das Zoom H1. 
Eigentlich ein Diktiergerät, aber es kann auch als USB-Mic genutzt 
werden und verfügt über einen Stereo-LineIn und einen Stereo-LineOut 
Ein-/Ausgang. Deshalb habe ich an diesem "USB-Mic" doch eine 
LineOut-Möglichkeit :-)
Das Teil ist echt der Wahnsinn und hat eine Bombenqualität der Mics^^

Deine Informationen zu den Pegeln sind sehr gut! Das macht es mir viel 
klarer. Vielen Dank! :-)

Sind denn 20dB wirklich so viel? Also einen Faktorunterschied von 100? 
0.o
Das hätte ich nicht gedacht.

Ok, ich verstehe jetzt, dass ich entweder die Mic-Pegel um 20dB/Faktor 
100 anheben oder die Line-Pegel um den selben Wert absenken muss. Wie du 
gesagt hast, nutzen Mischpulte Line-Pegel. Also könnte ich auch die 
Pegel anzuheben und mit Line zu arbeiten.
Da ich aber nach manchen Ausgängen den Mic-Eingang vom PC verwende, wäre 
das zu viel für die Soundkarte 0.o

Du meintest auch, dass die Mischpulte Pegel-Regler haben, also für die 
Eingänge (vielleicht auch für die Augänge).
Wie sehen diese Regler aus?
Potis sind es ja wahrscheinlich nicht. Außer evtl. zum Runterregeln.
Zum Hochregeln müssten es dann auch OPVs sein, oder?

Könnte ich an jeden Ein- und Ausgang drei Leitungen machen (Hochregeln, 
Runterregeln, Neutral) um völlig flexibel zu sein und nach bedarf 
switchen zu können? Oder gibt die oben genannten Regler auch als eine 
Art Poti?
Falls ich mal eine Aufnahme über den Mic-Eingang z.B. einspeisen will 
und da ja der Pegel höher als vom eigentlichen Mic ist.

Ich bin echt mega dankbar für die Hilfe und das Feedback, das von euch 
bekomme! Ich habe wieder richtig Spaß an Schaltungen und lerne durch 
dieses Projekt und euch auch noch einiges dazu :-)

von Stefan F. (Gast)


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