Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Diac - noch aktuell ?


von Achim S. (achims)


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Hallo
in einer Schaltung habe ich einen Triac vom Typ TIC226D gefunden. Dieser 
wird über einen MOC 3041 angesteuert. Dazwischen sitzt ein Diac. Leider 
keine Typenangabe. Habe im Netz gesucht und konnte nur einen DB3 finden. 
AScheint ausgestorben zu sein. Was kann man als Ersatz nehmen?
achim

: Verschoben durch Admin
von (prx) A. K. (prx)


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Ich bin bisher nur Schaltungen begegnet, in denen die Triggerspannung 
von Diacs bei gut 30V lag. Dem Standardwert dieser Dinger, und eben auch 
der Wert des DB3. Eine grosse Vielfalt hat es bei den Dingern wohl nie 
gegeben. Sollte also passen.

: Bearbeitet durch User
von opamanfred (Gast)


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Diac sind noch in vielen elektronischen Vorschaltgeräten für 
Leuchtstofflampen und Energiesparlampen zu finden. Durchbruchsspannung 
ist zwischen 25V und 35V (meist). Als Ersatz können 2 antiparallel 
geschaltete Zehnerdioden (30V) funktionieren. Hängt von der Schaltung 
ab, ansonsten defekte Energiesparlampen "schlachten". Ist meist das 
blaue Bauteil, was die Bauform einer Glasdiode hat.  Schönen Sonntag 
noch    Opamanfred

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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http://category.alldatasheet.com/index.jsp?sSearchword=DIAC

DB2 scheint von asiatischen Herstekkern zu stammen
da gibts noch was von Littlefuse, HT32, von Digikey gelistet aber Null 
gelagert, Central Semiconductor CT-32 nicht von Digikey

Aber von ST: DB3TG oder TMMDB3TG, beide bei Digikey vorhanden

Es gibt auch Triacs mit integriertem Diac

von (prx) A. K. (prx)


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opamanfred schrieb:
> Als Ersatz können 2 antiparallel
> geschaltete Zehnerdioden (30V) funktionieren.

Der Witz an Diacs ist der Einbruch der Längsspannung nach dem 
Durchbruch. In den üblichen Triac-Schaltungen führt das zu einem 
sofortigen hohen Zündstrom des Triacs - und das ist gewollt. Wenn man 
den Diac durch Z-Dioden ersetzt, dann kann der Zündstrom gemächlich 
ansteigen, was nicht unbedingt der beste Weg ist, Triacs zu zünden.

: Bearbeitet durch User
von Achim S. (achims)


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Habe gerade den Typ ER900 bei r. gefunden. Steht unter einem anderen 
Klasse, das macht so richtig Sinn beim suchen

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Den ER900 gibts noch? Für meine erste Lichtorgel- oder Dimmerschaltung 
hatte ich den schon in den Siebzigern.

Conrad hat die auch, 186406 Triggerdiode (DIAC) STMicroelectronics
DB3 = D30 = ER900 Gehäuseart DO-35 U(Db) 32 V

Wie die tatsächlich heißt ist doch egal...

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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... und steht dort als DB3. Hässlich ist, dass Reichelt kein "Diac" 
erwähnt und sie deshalb nicht gefunden wird.

Probiers aus. Dürfte passen.

: Bearbeitet durch User
von 0815 (Gast)


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opamanfred schrieb:
> Als Ersatz können 2 antiparallel
> geschaltete Zehnerdioden (30V) funktionieren.

Nicht wirklich. Die Hauptaufgabe des Diacs ist ja nicht der definierte 
Spannungsabfall von ca. 33V, sondern die negative Kennlinie.
Eine Glimmlampe ist so ziemlich das einzige Einzel-Bauteil, das ähnlich 
wie ein Diac wirkt.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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A. K. schrieb:
> opamanfred schrieb:
>> Als Ersatz können 2 antiparallel
>> geschaltete Zehnerdioden (30V) funktionieren.
>
> Der Witz an Diacs ist der Einbruch der Längsspannung nach dem
> Durchbruch. In den üblichen Triac-Schaltungen führt das zu einem
> sofortigen hohen Zündstrom des Triacs - und das ist gewollt. Wenn man
> den Diac durch Z-Dioden ersetzt, dann kann der Zündstrom gemächlich
> ansteigen, was nicht unbedingt der beste Weg ist, Triacs zu zünden.

Antiparallel schon mal gar nicht, wenn schon in Reihe....
Funktioniert aber trotzdem nicht in der üblichen Diac-Betriebsweise wie 
z.B. in Dimmern. Da erreicht der Zündstrom nie den erforderlichen Wert. 
Grundvoraussetzung ist die spezielle Kennlinie des Diac (niedrigere 
Haltespannung als Zündspannung)

Und wozu man einen Diac einer MOC3041-Schaltung braucht ist mir 
irgendwie auch nicht ganz klar. Habe ich auch noch nie gesehen, wird 
aber schon irgendeinen Sinn haben. Vielleicht weiss da jemand was?

Und bei Conrad gibts den auch, sogar mal was zu einem normalen Preis.

von Wolfgang A. (Gast)


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opamanfred schrieb:
> Als Ersatz können 2 antiparallel geschaltete Zehnerdioden (30V)
> funktionieren.

Wenn schon, dann bitte in Serie. Sonst übersteigt die Spannung im ersten 
und dritten Quadranten der Gesamtkennlinie nie die ca. 0,7V.

Trotzdem hat man dann nicht den Zündeffekt wie beim Diac.

von ArnoR (Gast)


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Man kann ein Diac auch mit Transistoren nachbilden und hat dann sogar 
bessere Eigenschaften. Die "Brennspannung" ist kleiner als bei einem 
echten Diac und außerdem kann man die Zündspannung in einem großen 
Bereich frei wählen.

Beitrag "Re: Phasenanschnittsteuerung ohne DIAC"

von dolf (Gast)


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Achim Seeger schrieb:
> Was kann man als Ersatz nehmen?

er900.

reichelt hat die er900 im angebot.
2a/36v bidirektionale triggerdiode.

von 0815 (Gast)


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ArnoR schrieb:
> mit Transistoren nachbilden

Ja, entweder mit min. 2 Transistoren. Oder sogar mit nur einem 
Transistor, bei negativer Kollektor-Emitterspannung. Letzteres ist aber 
außerhalb jeder Datenblatt-Angabe...;-)

von foo (Gast)


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ArnoR schrieb:
> Diac auch mit Transistoren nachbilden und hat dann sogar
> bessere Eigenschaften. Die "Brennspannung" ist kleiner als bei einem
> echten Diac

Das ist aber nicht besser, denn der Diac soll den 
Phasenschieberkondensator gar nicht vollständig entladen.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Aber einen ordentlichen Zündimpuls ins Gate jagen...
Bei einer Z-Dioden-Schaltung würde, sobald sich die Spannung am 
Kondensator der Z-Spannung nähert, ein kleiner Strom ins Gate fliessen. 
Reicht nicht zum Zünden, verhindert aber die weitere Aufladung -> 
funktioniert nicht.

von MaWin (Gast)


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Achim Seeger schrieb:
> Was kann man als Ersatz nehmen?

Widerstände, noch aktuell? Die gibt es doch auch schon seit 100 Jahren, 
heute gibt es doch bestimmt was besseres mit weniger Verlusten.

DB3 ist vollkommen ok.

von pegel (Gast)


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Ist mit so einem Diac nicht die schöne Nulldurchgangsschaltung des MOC 
dahin?

von (prx) A. K. (prx)


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pegel schrieb:
> Ist mit so einem Diac nicht die schöne Nulldurchgangsschaltung des MOC
> dahin?

Über eine völlig unbekannte Schaltung mit völlig unbekanntem Zweck zu 
sinnieren kann zwar Spass machen, bleibt aber sinnleer.

von ArnoR (Gast)


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foo schrieb:
> Das ist aber nicht besser, denn der Diac soll den
> Phasenschieberkondensator gar nicht vollständig entladen.

Wieso denn das? Der größere rel. Hub erlaubt einen kleineren 
Kondensator, so dass sich das praktisch aufhebt. Außerdem kann man die 
Aufladezeit einfach über die Steuerung (Poti) anpassen.

Die kleinere Zündspannung hat auch den Vorteil, dass man mit kleinerem 
Zündverzugswinkel bzw. größerem Stellbereich arbeiten kann.

von Harald W. (wilhelms)


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0815 schrieb:

> Nicht wirklich. Die Hauptaufgabe des Diacs ist ja nicht der definierte
> Spannungsabfall von ca. 33V, sondern die negative Kennlinie.
> Eine Glimmlampe ist so ziemlich das einzige Einzel-Bauteil, das ähnlich
> wie ein Diac wirkt.

Die hat man ja auch anfänglich für Dimmer benutzt,
als es noch keine Diacs gab.

von Volker S. (sjv)


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ArnoR schrieb:
> Man kann ein Diac auch mit Transistoren nachbilden und hat dann sogar
> bessere Eigenschaften. Die "Brennspannung" ist kleiner als bei einem
> echten Diac und außerdem kann man die Zündspannung in einem großen
> Bereich frei wählen.

Sinnvoller mit einem Thyristor und einer Z-Diode zwischen Gate und Anode 
und Widerstand Gate-Kathode. Wenns bipolar sein soll, braucht man noch 
einen Brückengleichrichter.

MfG

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