Forum: Haus & Smart Home Stellmotor für Heizungsventil


von Kolja L. (kolja82)


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Moin

Nur mal angenommen, ich möchte meinen Heizkörper per Funk steuern und 
KEIN fertiges Produkt dafür hernehmen,
wie könnte ich das realisieren?

Zunächst wird ein Motor benötigt, der das Ventil schließt.
Dafür muss ein Weg von etwa 15mm mit 15 Nm bis 20 Nm beschritten werden.
Lineare Stellmotoren gibt es, sind aber sehr teuer (+50€).
Ein einfaches Servo aus dem Modellbau würde auch reichen,
wenn man eine exzentrische Scheibe auf dem Drehkreuz montiert
und diese dann das Ventil schließt.
Über die Montage an dem Heizkörper muss man sich dann noch mal gesondert 
Gedanken machen.

Regeln möchte ich das System über Funksender (RFM22b),
welche von einem ATMega328 gesteuert werden.

Kann ich damit auch direkt das Servo steuern?

Und / Oder habt ihr andere Ideen?

Gruß Kolja

: Verschoben durch Admin
von Ulrich H. (lurchi)


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Mit einem Servo und Excenterscheibe könnte es schon gehen, das gibt aber 
einiges an Verschleiß und Belastung für die Lager. Auch ist der 
Stromverbrauch der Servos recht hoch.
Einfacher wäre es vermutlich einen Programmierbaren Regler als Antrieb 
zu nutzen. Es gibt das auch welche auf AVR Basis, so dass man nur den µC 
neu programmieren und den Empfänger anschließen muss.


Die Ansteuerung der Modellbauservos vom µC aus ist recht einfach per PWM 
Signal. Ggf. braucht man einen Pegelwandler wenn die Spannung zu niedrig 
ist. Wegen des Stromes sollte man noch zusätzlich die Versorgung trennen 
können.

von Gerd (Gast)


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Ich weiß nicht was du für einen Heizkörper hast, im Normalfall
werden Heizkörperventile linear gestellt und sind Federrückgestellt.
Das heißt du musst lediglich von einer Seite eine lineare Stellkraft
aufbringen.
Mit den Randbedingungen kleiner Stellweg, niedrige 
Schließgeschwindigkeit  und Arbeit gegen die
Federkraft kommt man als erstes auf ein selbsthemmendes System
und große Übersetzung => Spindeltrieb?

Linearmotoren oder Modellbauservos sind dafür gänzlich ungeeignet,
da das System durch die Federkraft vorgespannt ist und der
Aktor somit permanent aktiv eine Kraft aufbringen muss.

von Jojo S. (Gast)


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Kolja L. schrieb:
> Zunächst wird ein Motor benötigt, der das Ventil schließt.
> Dafür muss ein Weg von etwa 15mm mit 15 Nm bis 20 Nm beschritten werden.
> Lineare Stellmotoren gibt es, sind aber sehr teuer (+50€).

hast du mal einen Thermostatkopf abgeschraubt und versucht den Ventilpin 
von Hand zu drücken? Da beisst sich ein Modellbauservo die Zähne aus, 
wortwörtlich.
Als Hersteller für Stellantriebe fällt mir Heimeier ein, der erste 
Shopping Treffer bei Google liefert das hier:
http://www.meinhausshop.de/Elektrothermische-Stellantriebe
Als <20€.

von STK500-Besitzer (Gast)


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Ulrich H. schrieb:
> Mit einem Servo und Excenterscheibe könnte es schon gehen, das
> gibt aber
> einiges an Verschleiß und Belastung für die Lager. Auch ist der
> Stromverbrauch der Servos recht hoch.

Es gibt auch Linearservos, die mit einer Gewindespindel arbeiten. Da 
fließt nur dann der Motorstrom, wenn es eine Abweichung vom Sollwert 
gibt.

z.B. bei Conrad: 404224 (<= anklicken, um zum Artikel zu gelangen)

von Kolja L. (kolja82)


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Nabend & Danke für die schnellen Antworten.

Noch ein Zusatz:
Die Energie für den Stellmotor und den Funkempfänger soll aus einer 
Batterie kommen.
Daher sind alle 230V oder auch 12/24V Antriebe nicht geeignet.

@Ulrich
Kannst du mir n Link oder so zu den Antrieben auf AVR Basis geben?
Die Idee mit den Servos war ne ganz Fixe,
lieber wäre mir auch ein Spindelantrieb.

@ Gerd
Ja, Spindeltrieb find ich prinzipiell jetzt auch besser.
Günstige Bezugsquelle?

@Jojo
Heimeier ist schon interessant, finde da aber nix
was ich mit ner Batterie betreiben könnte.
(Es gibt elektronische bzw Funk-Thermostate, welche mit einer CR2032 
betrieben werden,
da muss ich doch nicht extra ein Kabel für ziehen müssen...)

@STK500
Hast du mit dem verlinkten Artikel schon Erfahrungen gemacht?

Gruß Kolja

von Jojo S. (Gast)


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ich glaube nicht das man preislich gegen die Fertigen ankommt. Wenn es 
doch unbedingt eine eigene Steuerung sein soll kann man trotzdem einen 
einfachen low cost Automaten nehmen und die Elektronik ersetzen, in Sets 
kosten die so um <10€ pro Stück (zB Reichelt EHT CLASSIC N S4).

von Günter R. (galileo14)


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Hallo Kolja,

dieses Thema interessiert mich auch seit längerer Zeit (habe aber noch 
nichts begonnen).

Wie kommst du denn auf den Hub von 15 mm? Wie Jojo S. schon richtig 
geschrieben hat, solltest du mal einen Ventilkopf abschrauben; dann 
merkst du - bei einem Standardventil - daß der Hub nur ca. 2 mm beträgt, 
aber sehr schwer geht, d.h. die aufzuwendende Kraft ist recht hoch. 
Jegliches Gepfriemel mit Linearmotor oder Modellbauservo solltest du 
vergessen und stattdessen - wie es Jojo S. anregte - 
Heizungsstellantriebe verwenden, wie eben so ein Heimeier-Teil (gibt 
noch andere Fabrikate).

Diese sind aber eher für Fußbodenheizungen gedacht. Dort wird immer nur 
voll aufgedreht oder zugedreht, nichts dazwischen, mit einer Stellzeit 
im Minutenbereich; quasi wird eine Art PWM betrieben, um die Temperatur 
zu regeln, mit Periodendauern im Viele-Minuten-Bereich.

Ein Honeywell-Rondostat - für Radiatoren - macht es etwas anders: dort 
gibt es eine starke Untersetzung in Form eines Rades mit innenliegenden 
Zähnen, das von einem kleinen Motor-Ritzel angetrieben wird; das Rad 
drückt über ein Schraubengetriebe auf den Ventilstößel und kann diesen 
dadurch linear stellen, kann also alle Zwischenpositionen realisieren, 
nicht nur Auf/Zu wie der oben genannte Heimeier-Antrieb. Allerdings 
gibts m.W. keine Rückmeldung, wo der Ventilstößel gerade steht. Das 
realisieren die Rondostate wohl über eine insgesamt sehr langsame 
Regelung mit langer Einschwingzeit und Beobachten der 
Temperaturänderungen. Immerhin checkt der Rondostat beim ersten 
Einschalten die Hub-Grenzen ab, indem er den Bereich in beiden 
Richtungen voll durchfährt und dabei möglicherweise durch Beobachten der 
Motor-Stromaufnahme die Anschläge registriert (durch dann erhöhte 
Stromaufnahme) und dadurch evt. eine "virtuelle" Rückmeldung errechnet.

Ich glaube, daß in deren Software viel Knowhow steckt ...

Noch ein Hinweis: warum willst du Batteriebetrieb? Das ist m.E. ein 
großer Nachteil der Rondostate: wenn die Batterie leer wird, öffnet das 
Ventil voll und der Raum, der evt. auch wenig genutzter ist, heizt volle 
Pulle, das will man evt. garnicht.

Günter

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Jojo S. schrieb:
> kann man trotzdem einen einfachen low cost Automaten nehmen

... vor allem ist da das nicht ganz unbedeutende Problem der Befestigung 
am Heizkörper auch schon gelöst.

Und bereits in der 15-EUR-Klasse gibt es Geräte mit verbautem AVR, so 
daß auch die enthaltene Elektronik als Grundlage für eine 
Eigenentwicklung genutzt werden kann.

von drossel (Gast)


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du musst nur mal die forensuche benutzen.

von Kolja L. (kolja82)


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Nabend

@Günther
Die 15mm habe ich mal geschätzt,
nachdem ich mein Thermostat abgeschraubt habe.
Kennst du dich mit Thermostaten (verschiedene Bauweisen) aus?

@Rufus
Kannst du mir ein genaues Produkt nennen, das einen AVR beinhaltet.
Die Idee mit der Grundlage für die Weiterentwicklung ist super!
(Wenn es für 15€ tatsächlich einen Brauchbaren antrieb gibt,
welcher auch über das Funkmodul angesteuert werden kann)

Gruß Kolja

von Jojo S. (Gast)


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die Ergebnisse der Suche nach 'HR20' werden dich lange beschäfftigen :-)

PS: habe ich auch mal gemacht und gedacht bevor das auch wieder eine 
Dauerbaustelle wird erstmal so Dinger anbringen und laufenlassen, und 
die laufen und laufen... Wollen nur jedes Jahr je 2 Mignons haben, aber 
auch das spart mehr als die Dauerbaustelle :)

von Günter R. (galileo14)


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Kolja L. schrieb:
> @Günther
> Die 15mm habe ich mal geschätzt,
> nachdem ich mein Thermostat abgeschraubt habe.
> Kennst du dich mit Thermostaten (verschiedene Bauweisen) aus?

Ich habe hier zuhause mehrere der HR20-Rondostate; sie funktionieren 
gut, regeln aber nicht immer auf die eingestellte Temperatur; leider 
haben die Entwickler versäumt, eine Einstellung zu realisieren, bei der 
man die gemessene Ist-Temperatur angezeigt bekommt (d.h. damit man weiß, 
von welcher Temperatur am Ort des Rondostaten dieser ausgeht).

Ansonsten haben Freunde Fußbodenheizungen, bei denen es diese 
Heimeier-Teile gibt, zusammen mit einfachen elektro-mechanischen 
Bimetall-Reglern; diese arbeiten aber trickreich: sie werden mit einem 
Heizwiderstand intern vorgeheizt (der parallel zum Stellmotor hängt), 
sodaß der Stellmotor nicht erst dann auf die Geschlossen-Stellung 
gefahren wird, wenn der Raum die eingestellte Temperatur erreicht hat, 
was zu sehr starkem Überschwingen um viele Grad führen würde, sondern es 
ergibt sich der schon angesprochene PWM-Effekt, daß die FB-Heizung 
insgesamt viel langsamer aufheizt, dafür aber kaum überschwingt; es 
geschehen Schaltspiele im z.B. 15-Minuten-Takt; erst wenn die 
Raumtemperatur am Ort des Reglers (Bimetall) dessen eingestellten 
Sollwert erreicht hat, schaltet der Bimetall nicht mehr ein und ein 
stationärer Zustand ist erreicht; aber nach einiger Zeit kühlt es wieder 
ab, dann schaltet er wieder ein, und das Spiel beginnt erneut.

Seit längerem plane ich, einen solchen FB-Stellmotor (24V) mal auf einen 
Radiator-Heizkörper zu setzen und so einen elektromech. Regler 
anzuschließen und schauen, wie gut das regelt. Hatte aber noch keine 
Zeit. Eine elektron. Regelung mit ATmega wäre der nächste Schritt

von Amateur (Gast)


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@Günter

>Noch ein Hinweis: warum willst du Batteriebetrieb? Das ist m.E. ein
>großer Nachteil der Rondostate: wenn die Batterie leer wird, öffnet das
>Ventil voll und der Raum, der evt. auch wenig genutzter ist, heizt volle
>Pulle, das will man evt. garnicht.

Das ist zugegebenermaßen ein philosophisches Problem. Platzt Dir, im 
Falle sehr geringer Temperaturen, der Heizkörper, so wirst Du dieses 
Extrem zu schätzen wissen.
Insbesondere bei Abwesenheit, können Wasserschäden - dank automatischer 
Nachfüllung - schon mal in die Größenordnung einer Generalsanierung 
rutschen.

von oszi40 (Gast)


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Kolja L. schrieb:
> (Es gibt elektronische bzw Funk-Thermostate, welche mit einer CR2032
> betrieben werden,

Damit bewegst Du den noch nötigen Stellmotor ca. 3x. Dann sind diese 210 
mAh verbraucht. Nicht umsonst sind im Rondostat 2 Alkali-AA!

von Günter R. (galileo14)


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Hallo Kolja,

was ist aus dem Projekt geworden? Hast du mittlerweile eine Lösung für 
den Stellantrieb?

Günter

von Kolja (Gast)


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Ja, wir werden einfach Funkthermostate nehmen.
Die sind zwar relativ teuer, aber dafür kommen wir ohne Basteln aus :-)

von Amateur (Gast)


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Selbst gekauft statt selbst gebaut.

Nicht alles zu bauen macht auch Sinn. Auch wenn es möglich wäre.

Auch wenn die Hardcore-Bastler da anderer Meinung sind.

von Günter R. (galileo14)


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Okay, danke.

von Alabama J. (alabamajack)


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Bin auch grad an sowas dran... Hab mir das vom Pollin gekauft( 
http://www.pollin.de/shop/dt/NTgzNjMxOTk-/Haustechnik/Heizung_Sanitaer/Heizkoerper_Thermostatkopf_eQ_3_Model_N.html 
). Hab eins zerlegt, Chip ist kein Problem, ist ein STM8L. Display kann 
ich demnächst auch ansteuern, muss nur noch den Treiber fertigschreiben. 
Prinzipiell sollte es kein Problem sein irgendeinen Funk nachzurüsten, 
evtl. mit den Kontakten vom LCD.
Ich kann, soweit ich mal dazu komm und erste Dinge fertig sind, auch mal 
Informationen dazu irgendwo hochladen, z.B. github

von Ludger S. (Gast)


Angehängte Dateien:

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Ich habe für ein ähnliches Problem ein Magnetventil in den Heizkreislauf 
eingebaut, funktioniert seit 3 Jahren problemlos.
Als Notheizung habe ich einen Kaminofen, der mit Holz befeuert wird, in 
den Heizkreislauf der Ölheizung eingeschleift. Wenn das Wasser im 
Wärmetauscher 70° warm ist (einstellbar), öffnet das Ventil und fällt ab 
wenn der Wert unterschritten wird. Der Strom für das Ventil (12 V, 1 A) 
kommt aus einer PV-Solaranlage die als Puffer einen 90 Ah Gelakku hat. 
Falls der Strom komplett ausfällt (blackout), kann ich die Umwälzpumpe 
der Heizung (220 V, 80 Watt) über den DC-AC Spannungswandler (max. 1200 
Watt) betreiben.

Auf die Idee hat mich der Stromausfall Nov. 2005 (Ochtrup) gebracht wo 
ich 2 Tage keinen Strom hatte, 4000 ltr. Heizöl im Keller aber trotzdem 
bleibt die Bude kalt!

von Kratzer (Gast)


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Auch wenn kein fertiges Gerät verwendet werden soll würde ich mal über 
so einen Bausatz nachdenken.
Wenn man unbedingt will kann man die Elektronik ja durch was eigenes 
ersetzen

von Kratzer (Gast)


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von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Kratzer schrieb:
> Wenn man unbedingt will kann man die Elektronik ja durch was eigenes
> ersetzen

Das will man auch, weil man das hier
http://files.elv.de/bilder/journal/2012_02/10//gross/2012_02_10_max_pcb02.jpg
nur wegwerfen kann.

Was auch immer unter dem schwarzen Klecks verborgen ist, das weiß 
bestenfalls ELV (oder sogar nur der Zulieferer).

Diese Elektronik aber durch was eigenes zu ersetzen bedeutet eine 
komplette Neuentwicklung, was aufgrund der ... besonderen Platinenform 
und des mit Zebragummi kontaktierten LC-Displays sicherlich viel Spaß 
macht.

Da sind "Thermy" und Co. sowie die Honeywell-Geräte deutlich besser 
geeignet, denn in denen sind normale AVRs verbaut, was doch deutlich 
mehr Möglichkeiten gibt -- da kann man eigene Software drauf laufen 
lassen, ohne die Elektronik ersetzen zu müssen.

von Alabama J. (alabamajack)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Das will man auch, weil man das hier
> http://files.elv.de/bilder/journal/2012_02/10//gro...
> nur wegwerfen kann.
> Was auch immer unter dem schwarzen Klecks verborgen ist, das weiß
> bestenfalls ELV (oder sogar nur der Zulieferer).
> Diese Elektronik aber durch was eigenes zu ersetzen bedeutet eine
> komplette Neuentwicklung, was aufgrund der ... besonderen Platinenform
> und des mit Zebragummi kontaktierten LC-Displays sicherlich viel Spaß
> macht.
> Da sind "Thermy" und Co. sowie die Honeywell-Geräte deutlich besser
> geeignet, denn in denen sind normale AVRs verbaut, was doch deutlich
> mehr Möglichkeiten gibt -- da kann man eigene Software drauf laufen
> lassen, ohne die Elektronik ersetzen zu müssen.

Wie ich auch geschrieben hab: Bei den EQ-Dingern ist das auch kein 
Problem, zumindest das billigste das ich gekauft hab. Ein STM8L drauf, 
sogar das SWIM-Interface ist über Kontakte einfach zu erreichen ;)

von Ellen Moore (Gast)


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>Ich habe hier zuhause mehrere der HR20-Rondostate; sie funktionieren
>gut, regeln aber nicht immer auf die eingestellte Temperatur; leider
>haben die Entwickler versäumt, eine Einstellung zu realisieren, bei der
>man die gemessene Ist-Temperatur angezeigt bekommt

Ich empfehle das Projekt OpenHR20, da ist das möglich. Auch so empfehle 
ich dieses Projekt mal anschauen, da da die gesamte Regelerfirmware als 
OpenSource freigegeben ist und damit ein gewaltiger Entwicklungsufwand 
wegfällt. Die Thermostate sind nicht teuer und mann kann sich gut 
inspirieren lassen.

Im Statischen Fall regeln die HR20 mit OpenHR20 super. Nur beim 
feststellen einer neuen Temperatur läufts nicht immer optimal 
(allgemeines Regelproblem einer nicht bekannten Regelstrecke), es lässt 
sich aber dank Regelparameter ein wenig aufbessern.

von Carsten R. (kaffeetante)


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Ich habe mir für solche Zwecke einige Thermys von Eurotronic 
angeschafft.

Die gibts es immer mal wieder bei Aldi, aber auch an anderen Orten 
(manchmal unter anderem Namen). Für mich war ausschlaggebend, daß man 
nach Öffnen des Gehäuses den eigentlichen Stellantrieb als eigene 
vollständige Baugruppe ausbauen kann.

https://www.mikrocontroller.net/attachment/125343/thermy3.jpg

Bei vielen anderen Geräten muß man das große Gehäuse drum herum weiter 
benutzen, weil es zugleich als Träger für die einzelnen Getriebeteile 
dient.

von Wolle G. (wolleg)


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Ellen Moore schrieb:
> (allgemeines Regelproblem einer nicht bekannten Regelstrecke), es lässt

Nein, das ist bekannt.
Es müssen nur die zum Heizkörper passenden Ventile verwendet werden
Dazu müssen Ventilunterteile mit gleichprozentiger Ventilkennlinie her!!
Wer kann da mal Druck auf die Ventilhersteller machen? !!

von do the math (Gast)


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Ludger S. schrieb:
> Der Strom für das Ventil (12 V, 1 A)
> kommt aus einer PV-Solaranlage die als Puffer einen 90 Ah Gelakku hat.
> Falls der Strom komplett ausfällt (blackout), kann ich die Umwälzpumpe
> der Heizung (220 V, 80 Watt) über den DC-AC Spannungswandler (max. 1200
> Watt) betreiben.

Du brauchst also in Summe 100W und das ist eher vorsichtig optimistisch 
überschlagen. Deinen Bleiakku solltest du besser nur 50% entladen, also 
45 Ah, oder ~500 Wh.

> Auf die Idee hat mich der Stromausfall Nov. 2005 (Ochtrup) gebracht wo
> ich 2 Tage keinen Strom hatte, 4000 ltr. Heizöl im Keller aber trotzdem
> bleibt die Bude kalt!

Heute könntest du für 5h heizen bis der Akku leer ist, macht nur noch 
1,75 Tage kalte Bude bei 2 Tagen Stromausfall ;)

Kauf dir besser einen Notstromer.

von Ludger S. (Gast)


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do the math schrieb:
> eute könntest du für 5h heizen bis der Akku leer ist, macht nur noch
> 1,75 Tage kalte Bude bei 2 Tagen Stromausfall ;)
>
> Kauf dir besser einen Notstromer.

Keine Sorge, dass mit der Notstromversorgung habe ich schon detailierter 
durchdacht und realisiert. Habe ich nur am Rande erwähnt weil es hier ja 
um die Heizungsregelung geht.

Die PV-Anlage für die Notstromversorgung versorgt im Sommer auch die 
Umwälzpumpe für die solare Warmwasserversorgung. Nur wenn die Sonne 
scheint braucht die Umwälzpumpe 80 Watt, d.h. die 130 Watt der PV-Anlage 
reichen völlig zur Versorgung der Solarthermieumwälzpumpe. Der 
Betriebsstundenzähler der Anlage zeigt z.Z. 27.610 h * 80 Watt = 2209 
kWh (ca. 20 Jahre) die ich nicht als Netzstrom bezahlen muss.

von Carsten R. (kaffeetante)


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wolle g. schrieb:
> Nein, das ist bekannt.
> Es müssen nur die zum Heizkörper passenden Ventile verwendet werden
> Dazu müssen Ventilunterteile mit gleichprozentiger Ventilkennlinie her!!
> Wer kann da mal Druck auf die Ventilhersteller machen? !!

Es gibt beides, aber es muß nicht nur das Ventil zum Heizkörper passen, 
sondern die Gesamtkombination der Ventile, HK, Räume, Heizlast, Gebäude 
und Wärmeerzeuger. Die linearen Ventile sind nicht per Definition 
schlechter bzw. die gleichprozentigen Ventile sind nicht prinzipiell 
besser.

Ein einzelner Raum mag vielleicht schneller und präziser mit einem 
gleichprozentigem Ventil ausgeregelt werden können wenn die 
Gesamtanlage rund läuft.

Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Da sind "Thermy" und Co. sowie die Honeywell-Geräte deutlich besser
> geeignet, denn in denen sind normale AVRs verbaut, was doch deutlich
> mehr Möglichkeiten gibt -- da kann man eigene Software drauf laufen
> lassen, ohne die Elektronik ersetzen zu müssen.

Das sehe ich auch so. Soweit ich mich erinnere waren im Rondostat früher 
Controller von NEC verbaut und sind dann zu AVR gewechselt. Es kann also 
durchaus auch mal eine Änderung vorkommen, nicht nur bei Honeywell. Wenn 
man eine alternative Firmware testen will sollte man vor dem Kauf 
schauen welche Version man in der Hand hat.

Günter R. schrieb:
> Allerdings
> gibts m.W. keine Rückmeldung, wo der Ventilstößel gerade steht...
> Immerhin checkt der Rondostat beim ersten
> Einschalten die Hub-Grenzen ab, indem er den Bereich in beiden
> Richtungen voll durchfährt und dabei möglicherweise durch Beobachten der
> Motor-Stromaufnahme die Anschläge registriert (durch dann erhöhte
> Stromaufnahme) und dadurch evt. eine "virtuelle" Rückmeldung errechnet.

Die Erkennung der Endposition erfolgt genau so. Das "möglicherweise" 
kann also entfallen. Damit wird die Startposition ermittelt. Andere 
Hersteller lösen dies möglicherweise anders.

Durch den Blockierstrom springt der Spannungsabfall über den 
Transistoren der Motorbrücke. Um dies zu messen sind da zusätzliche 
Leitungen an der Brücke, falls man sich wundert wozu die da sind. ;-) 
Allerdings steigt dadurch auch die Verlustleistug in den Transistoren 
sprungartig. Hier muß die Firmware dies schnell erkennen und sofort 
abschalten!

Bei einigen Entwicklungen von alternativen Firmwares wurde das nicht 
bedacht, wodurch die Transitoren der H-Brücke für den Motor manchmal 
durch den Blockierstrom überlastet und zerstört wurden. Man schob es auf 
die Hardware. Dabei wurde sie bewußt so konstruiert um diese Funktion zu 
nutzen, was bei der eigenen ungeeigneten Firmware nur nicht 
berücksichtigt wurde.

Das Getriebe ist mit einer Lichtschranke verbunden, genauer gesagt wird 
im Rondostat ein Reflektor genutzt der auf einem der Zahnräder klebt. 
Der Controller zählt von der Ausgangsposition die Impulse der Schranke 
und errechnet so die aktuelle Zwischenposition. Je nach Drehrichtung 
werden die "Klicks" von der Schranke hinzuaddiert oder subtrahiert.

Florian La schrieb:
> Hab mir das vom Pollin gekauft(
> 
http://www.pollin.de/shop/dt/NTgzNjMxOTk-/Haustechnik/Heizung_Sanitaer/Heizkoerper_Thermostatkopf_eQ_3_Model_N.html
> ). Hab eins zerlegt,

Kannst du mal ein Bild davon machen? Ich würde gerne wissen ob man den 
Antrieb als eigenständige Einheit ausbauen kann, so wie beim Thermy.

: Bearbeitet durch User
von Elo B. (eloboy)


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Florian La schrieb:
> Bin auch grad an sowas dran... Hab mir das vom Pollin gekauft(
> 
http://www.pollin.de/shop/dt/NTgzNjMxOTk-/Haustechnik/Heizung_Sanitaer/Heizkoerper_Thermostatkopf_eQ_3_Model_N.html
> ). Hab eins zerlegt, Chip ist kein Problem, ist ein STM8L. Display kann
> ich demnächst auch ansteuern, muss nur noch den Treiber fertigschreiben.
> Prinzipiell sollte es kein Problem sein irgendeinen Funk nachzurüsten,
> evtl. mit den Kontakten vom LCD.


Passen die Stellantrieben wohl auch auf den Verteiler meiner 
Fußbodenheizung?
Dann müste nur noch der STM8L eine 1 Wire Slave Erweiterung bekommen ;-)

: Bearbeitet durch User
von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Elo Boy schrieb:
> Passen die Stellantrieben wohl auch auf den Verteiler meiner
> Fußbodenheizung?

Hat der mit Federkraft rausgedrückte Nippel, die vom aufgesetzten Deckel 
bzw. Thermostatkopf reingedrückt werden?

> http://ghaustechnik.de/wp-content/uploads/2013/05/P1050658.jpg

Das erwarten die üblichen Stellantriebe.

von Elo B. (eloboy)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Elo Boy schrieb:

>
> Hat der mit Federkraft rausgedrückte Nippel, die vom aufgesetzten Deckel
> bzw. Thermostatkopf reingedrückt werden?
>
>> http://ghaustechnik.de/wp-content/uploads/2013/05/P1050658.jpg
>
 Ja so ähnlich nur zentral in einem Verteiler und 8 Stück nebeneinander 
;-)

: Bearbeitet durch User
von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Den Antrieb wirst Du dann wohl verwenden können, aber nur, wenn Du die 
Steuerelektronik dafür selbst strickst. Die elektronischen 
Thermostatköpfe enthalten Temperaturfühler, die für den Betrieb an 
Deiner Fußbodenheizung an der komplett falschen Stelle sitzen -- halt im 
Thermostatkopf und nicht in den einzelnen Räumen, deren Temperatur Du 
regeln willst ...

von Carsten R. (kaffeetante)


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Elo Boy schrieb:
> Passen die Stellantrieben wohl auch auf den Verteiler meiner
> Fußbodenheizung?

Wir können nicht wissen was du für einen Verteiler hast. In der Regel 
sind diese aber zu Heimeier kompatibel oder es gibt Adapter. Es gibt da 
aber noch ein anderes Problem.

Es kann gut sein, daß die Gruppe zu eng für die programmierbaren 
Thermostatköpfe gebaut sind. Die elektrothermischen Stellantriebe sind 
deutlich schlanker, so daß es da keine Probleme gibt. Bei den 
Stellantrieben die eigentlich für Heizkörper gedacht waren kann man dann 
oft nur jedes zweite Ventil bestücken. Der Rest müßte frei bleiben bzw. 
kann mit etwas Glück dann noch mit den kleineren elektrothermischen 
Stellantrieben bestückt werden.

Ohne Werbung machen zu wollen sind die Thermys von Eurotronic die 
einzigen mir bekannten Modelle bei denen man die Getriebeeinheit vom 
äußeren Gehäuse befreien kann, ohne daß man nur noch Einzelteile hat. 
Vom Hauptgehäuse befreit passten die "nackten" Antriebe dann doch noch 
auf unseren Verteiler.

Vielleicht gibt es da aber noch andere Modelle in schlankerer Bauform 
oder andere Modelle bei denen man das Getriebe als eine Einheit ausbauen 
kann. Bislang habe ich aber noch keine Alternative gefunden. Da die 
Teile recht günstig sind habe ich allerdings auch nicht besonders 
intensiv gesucht.

: Bearbeitet durch User
von Wolle G. (wolleg)


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Carsten R. schrieb:
> Es gibt beides, aber es muß nicht nur das Ventil zum Heizkörper passen,...

An welche HK-Ventilunterteile und Hersteller denkst Du?

von Elo B. (eloboy)


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Carsten R. schrieb:

>
> Es kann gut sein, daß die Gruppe zu eng für die programmierbaren
> Thermostatköpfe gebaut sind. Die elektrothermischen Stellantriebe sind
> deutlich schlanker, so daß es da keine Probleme gibt.

es ist ca 50mm Abstand dazwischen. Reicht das?

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Der Stellantrieb, der im "Pollin-Adapter" verbaut ist, ist wie beim 
"Thermy" ebenfalls als Einheit aus dem (ca. 55mm breiten) Gehäuse 
entnehmbar.
Dieser ist etwas unter 45mm breit und mit einer zweiadrigen Leitung mit 
der Steuerungsplatine verbunden.

Reflexlichtschranken o.ä. sind hier nicht vorhanden, auch wenn die 
Mechanik den Blick auf eines der Zahnräder freigibt, ist dort auch keine 
Markierung für eine Lichtschranke vorhanden. Mit einem Farbklecks dürfte 
das aber nötigenfalls nachrüstbar sein.

Der verbaute Controller ist --wie Florian auch schon angemerkt hat-- ein 
STM8L052C6 im LQFP-48 (32 kByte Flash, 2 kByte RAM und 256 Byte EEPROM).
(http://www.st.com/web/catalog/mmc/FM141/SC1244/SS1336/LN1/PF253508)

Auf der Steuerplatine sind neben vier Transistoren zum Ansteuern des 
Motors noch ein Uhrenquarz, eine Handvoll Widerstände und Kondensatoren 
und ein 32kHz-Quarz. Und ein Drehimpulsgeber und drei Taster.

Vier Lötpads sind im Bestückungsdruck mit "prg1" beschriftet, darauf 
sind Reset und SWIM sowie Masse und noch ein ohne weiteres Zerlegen 
nicht verfolgbares Signal geführt.

Wer sich mit dem STM8 auskennt, dürfte hier eine gute Grundlage für 
Eigenentwicklungen finden.

Nachtrag:
Hier Beitrag "Re: EQ 3N Heizkörperthermostat Schaltplan" hat sich schon 
jemand die Mühe gemacht, einen Schaltplan von dem Ding aufzuzeichnen.

: Bearbeitet durch User
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