Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Unbenutzte Eingänge beim OpAmp - wie schalten?


von Micheel (Gast)


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Bin grade dabei einen 2-fach OpAmp (LM 833) in einer Schaltung zu 
verplanen. Allerdings benötige ich nur einen der beiden 
Operationsverstärker, die der Chip enthält. Ist es (wie bei TTL 
Schaltkreisen) eine gute Idee, die Eingänge des zweiten ungenutzten 
Opamp definiert auf einen Pegel zu legen - z.B. Masse - oder ist das bei 
dieser Art von Schaltkreis völlig Wurscht?

von Micha H. (mlh) Benutzerseite


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Ist die Suchfunktion kaputt? Oder verwirren Dich die 10^6 Ergebnisse?

von Markus B. (Gast)


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Input's auf Masse
Output offen lassen

von Christian L. (cyan)


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Besser den nicht invertierenden Eingang auf halbe Betriebsspannung legen 
und den Ausgang auf den invertierenden Eingang zurück koppeln.

: Bearbeitet durch User
von Guest (Gast)


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Markus B. schrieb:
> Input's auf Masse

Dann liegen doch beide Eingänge "beinahe" auf dem gleichen Pegel. Kann 
er da nicht zu Schwingungen neigen?
Wäre es nicht besser, die Eingänge auf verschiedene Potentiale zu legen?

von mhh (Gast)


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Markus B. schrieb:
> Input's auf Masse
> Output offen lassen

Falsch.

So:

Christian L. schrieb:
> den nicht invertierenden Eingang auf halbe Betriebsspannung legen
> und den Ausgang auf den invertierenden Eingang zurück koppeln.

bzw. den nichtinvertierenden Eingang auf Masse.

von Christian L. (cyan)


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mhh schrieb:
> bzw. den nichtinvertierenden Eingang auf Masse.

Würde ich nicht machen.
1. Sollte man sich die Frage stellen, ob Masse teil des Input Common 
Mode Bereichs ist. Wenn nicht, ist das Verhalten nicht definiert. 
(Vielleicht in der konkreten Anwendung nicht so wichtig aber bei anderen 
Anwendungen sollte man es schon berücksichtigen.)
2. Wenn beide Eingänge ohne Rückkopplung auf gleichem Potential liegen 
könnte das den Ausgang in die Begrenzung treiben. Würde das nicht bei 
manchen OPVs dazu führen, dass die Arbeitspunkte nicht mehr stimmen, 
sodass sich der Stromverbrauch erhöht? Also gerade bei solchen 
Geschichten wie Phase Reversal.

von Mr. Claudius (Gast)


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Christian L. schrieb:
> Besser den nicht invertierenden Eingang auf halbe Betriebsspannung legen
> und den Ausgang auf den invertierenden Eingang zurück koppeln.

Lieber nicht, wenn man einen Opamp verwendet, der nicht für unity-gain 
kompensiert ist.
Hier in diesem Fall ist das aber die richtige Art.

von Tobi (Gast)


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Der ungenutzte OPV wird als Spannungsfolger innerhalb des Arbeitsbereich 
betrieben. Ich würde dem + Eingang noch einen Längswiderstand 
spendieren.

von Toxic (Gast)


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von mhh (Gast)


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Christian L. schrieb:
> mhh schrieb:
>> bzw. den nichtinvertierenden Eingang auf Masse.
>
> Würde ich nicht machen.

Bei bipolarer Spannungsversorgung schon.

Bei asymetrischer Versorgung wiederum entschärft er das unity-gain 
Problem, falls es den OPV-Typ betrifft.

Eine der zwei Möglichkeiten passt immer.  :)

von Christian L. (cyan)


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Mr. Claudius schrieb:
> Lieber nicht, wenn man einen Opamp verwendet, der nicht für unity-gain
> kompensiert ist.

Ja, nicht unity gain stabile OPVs sind wieder ein Sonderfall.

mhh schrieb:
> Bei bipolarer Spannungsversorgung schon.

Da ist die Masse ja auch meistens in der Mitte der Versorgungsspannungen 
und somit im Input common mode Bereich.

In TIs "OP Amps For Everyone" wird auf Seite 376 sogar zu einer 
zusätzlichen Bestückung mit Widerständen geraten.
http://e2e.ti.com/cfs-file/__key/telligent-evolution-components-attachments/00-18-01-00-01-20-34-88/op-amps-for-everyone.pdf

Das hat gleich zwei Vorteile. Man kann den OPV auch für Bugfixes noch 
beschalten und mit der Beschaltung aus:
Beitrag "Re: Suche Leistungs Operationsverstärker der als Impedanzwandler geschaltet werden kann"
sogar OPVs ohne unity gain Stabilität als Puffer beschalten.

von Micheel (Gast)


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ich konnte ehrlich gesagt nicht der ganzen Diskussion verständnismäßig 
folgen - aber soweit ich es verstehe ist es nicht ganz so trivial wie 
bei TTL Schaltkreisen.
Eventuell werd ich einfach die beiden ungenutzten (+) (-) Eingänge mit 
ihrem jeweils genutzten Pendant zusammenschalten und den ungenutzten 
Ausgang offen lassen - in der Hoffnung dass das von der Idee her nicht 
ganz verkehrt sein kann...

von mhh (Gast)


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Micheel schrieb:
> in der Hoffnung dass das von der Idee her nicht
> ganz verkehrt sein kann...

Leider total verkehrt.

Grün ist hier der Weg.  :)
Beitrag "Re: Unbenutzte Eingänge beim OpAmp - wie schalten?"

von wer lesen kann, ist ... (Gast)


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Micheel schrieb:
> die beiden ungenutzten (+) (-) Eingänge mit
> ihrem jeweils genutzten Pendant zusammenschalten und den ungenutzten
> Ausgang offen lassen

Nein, einfach einen Spannungsfolger beschalten!
http://de.wikipedia.org/wiki/Spannungsfolger

Christian L. schrieb:
> wird auf Seite 376 sogar zu einer
> zusätzlichen Bestückung mit Widerständen geraten

Du musst aber auch lesen warum
 If
the unused section of the op amp is connected as shown in the better 
side of Figure
17–21, it will be easier to use it for design changes

denn mit den Werten Open und Zero wird es wieder ein Soannungsfolger

von Christian L. (cyan)


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wer lesen kann, ist ... schrieb:
> Du musst aber auch lesen warum

Ich habe es Bugfixes genannt, TI nennt es design changes. Läuft auf das 
gleiche heraus. Man kann den OPV später noch nutzen, wenn es denn nötig 
ist.

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