Forum: HF, Funk und Felder Helixfilter verhält sich merkwürdig


von Sven B. (scummos)


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Hallo!

Ich habe einen Helixfilter für ~1.4 GHz gebaut, siehe Foto im Anhang. 
Der verhält sich ganz merkwürdig: wenn man den SMA-Stecker nur halb 
reindreht, ich wage mal zu behaupten so, dass der mittlere Pin keinen 
leitenden Kontakt hat sondern nur kapazitiv, funktioniert er 
einigermaßen wie erwartet (11dB IL klingt plausibel da ich nicht so arg 
exakt gearbeitet habe). Dreht man den Stecker aber ganz zu, verhält sich 
das Teil nur noch wie ein Hochpass mit sehr großem IL überall (siehe 
drittes Bild). Ich verstehe dieses Verhalten überhaupt nicht. Es ist 
über viele Schraubzyklen reproduzierbar und die beteiligten Stecker habe 
ich inzwischen glaube ich auch alle mal ausgetauscht.

Als Test hab ich mir gedacht, ich bau mal eine Kapazität zwischen 
Stecker und Feed für die Helix, sodass der Kontakt immer nur kapazitiv 
ist. Das hat aber überhaupt nichts geändert.

Hat jemand eine kluge Idee?

Grüße,
Sven

von Peter X. (peter_x)


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Sven B. schrieb:
> ~1.4 GHz
Erhöhe den Span mal auf 3 GHz. Da scheint über 1,5 GHz noch was zu sein.

von Peter S. (psavr)


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Da liegst Du vermutlich mit den Koppelfaktoren völlig daneben. 
Einkoppelungen (SMA) viel zu hoch im Vergleich zur Kopplung zwischen den 
Resonatoren
Welche Bandbreite (-3dB) möchtest denn haben?

von Sven B. (scummos)


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Peter Xuang schrieb:
> Sven B. schrieb:
>> ~1.4 GHz
> Erhöhe den Span mal auf 3 GHz. Da scheint über 1,5 GHz noch was zu sein.
Geht leider nicht, der Analyzer kann nur 1.5. Ist doof, ich weiß.
Ich kann höchstens mit meinem Eigenbau-Projekt mal nachmessen, das kann 
mehr als 1.5, versuch' ich später mal.

> Da liegst Du vermutlich mit den Koppelfaktoren völlig daneben.
> Einkoppelungen (SMA) viel zu hoch im Vergleich zur Kopplung zwischen den
> Resonatoren
Das hab ich nicht verstanden. Was heißt, die Einkopplungen sind viel zu 
hoch?

> Welche Bandbreite (-3dB) möchtest denn haben?
So um die 30 MHz. Etwas mehr wäre aber auch in Ordnung.

: Bearbeitet durch User
von Sven B. (scummos)


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Peter Xuang schrieb:
> Sven B. schrieb:
>> ~1.4 GHz
> Erhöhe den Span mal auf 3 GHz. Da scheint über 1,5 GHz noch was zu sein.

Hast aber völlig recht. Jetzt wo ich mir das daraufhin ankucke, sieht 
der Kram bei 1.5 GHz genau so aus wie die linke Flanke von dem Peak. 
Vielleicht wird der dann nur verschoben durch die zusätzliche Kapazität 
und wenn die weg ist, wandert er mir aus dem Bild raus.

von Peter S. (psavr)


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>Das hab ich nicht verstanden. Was heißt, die Einkopplungen sind viel zu
>hoch?

Dann solltest Du dich unbedingt erst mal mit etwas Filter-Theorie 
auseinandersetzen! => "Handbook of Filter Synthesis" von "Anatol Zverev"
http://www.amazon.com/Handbook-Filter-Synthesis-Anatol-Zverev/dp/0471749427

von Possetitjel (Gast)


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Sven B. schrieb:

> Peter Xuang schrieb:
>> Sven B. schrieb:
>>> ~1.4 GHz
>> Erhöhe den Span mal auf 3 GHz. Da scheint über 1,5 GHz noch
>> was zu sein.
> Geht leider nicht, der Analyzer kann nur 1.5.

Dann bau das Filter testweise größer, so dass die Resonanz in
den Bereich kommt, den Du messen kannst.

von Sven B. (scummos)


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Possetitjel schrieb:
> Dann bau das Filter testweise größer, so dass die Resonanz in
> den Bereich kommt, den Du messen kannst.

Das werd' ich tun, hätte ich gleich machen sollen. War eigentlich 
vorhersehbar dass man da leicht mehr als 7% daneben liegt.

Danke für die Hinweise!

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Mit zwei Schottkydioden und einem quadratischen Ratrace hab ich mal 
einen Frequenzverdoppler gebaut. Das geht ziemlich einfach, der Ratrace 
aus vier Lambda/4-Microstrips für die Mittenfrequenz (eingangsseitig).
Beitrag "Re: Frequenz analog verdoppeln"
damit könnte man den Wobbler erweitern

: Bearbeitet durch User
von Sven B. (scummos)


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Frequenz verdoppeln okay, aber wie detektiere ich das dann wieder?

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Ist das keine breitbandige Detektordiode?

von Sven B. (scummos)


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Welche Detektordiode?
Klar, ich könnte eine aufbauen, aber hmm, eigene Messtechnik bauen ist 
immer so 'ne Sache. Schwer zu bauen, schwer zu benutzen, schwer zu 
verifizieren.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Ja wenn man eine Spektrumanalyzer mit Trackinggenerator hat, ist eine 
simple Detektordiode natürlich ein Rückschritt. Aber nur für den 
Filterabgleich reicht doch "irgendwas". Ich habe eine Original HP 
Detektordiode (N-Eingang, BNC Ausgang) laut Datenblatt bis 18 GHz, mit 
einem DC-Logarithmierer dahinter, um einigermaßen eine dB-Skala zu 
erhalten.

von Sven B. (scummos)


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Ja, schon. Danke für den Ratschlag. Ich denke aber, der Weg das Ding 
einfach größer zu bauen und sich dann von unten an die richtige 
Resonanzfrequenz heranzutasten ist zielführender.

Viele Grüße,
Sven

von lrep (Gast)


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Peter S. schrieb:
> Einkoppelungen (SMA) viel zu hoch im Vergleich zur Kopplung zwischen den
> Resonatoren

Das vermute ich auch.
Für ein Bandfilter zu fest gekoppelt und der Speisepunkt zu weit vom 
Fußpunkt entfernt.

von Sven B. (scummos)


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Speispunkt zu weit vom Fußpunkt entfernt versteh ich, aber was ist mit 
dem "zu fest gekoppelt" gemeint?

von Alex W. (a20q90)


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Die Koppelöffnungen zwischen den Helix müssen kleiner sein!
Es sieht auf dem Bild aus als wäre gar keine Öffnung vorhanden.

von B e r n d W. (smiley46)


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Ist das mit Helical berechnet?
http://www.tonnesoftware.com/helicaldownload.html

von Sven B. (scummos)


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B e r n d W. schrieb:
> Ist das mit Helical berechnet?
> http://www.tonnesoftware.com/helicaldownload.html

Genau, ja. Jetzt wo ich nochmal drüberschaue merke ich allerdings dass 
ich den Wert für die Koppelöffnung falsch umgesetzt hab. Die müsste 
tatsächlich kleiner sein. Gut bemerkt, danke!

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