Hallo, ich suche einen Schaltplan für einen Gitarrenvorverstärker mit einem modernem Operationsverstärker. Eckdaten: -Betrieb mit einer 9V-Blockbatterie -hochohmiger Eingang (1M-Ohm) -möglichst rauscharm -geringer Stromverbrauch -Spannungsverstärkung einstellbar von ca. 3x bis 30x -fo ca. 10kHz Früher habe ich so etwas mit einem TL071 aufgebaut. Mittlerweile gibt es bestimmt Operationsverstärker, die für eine asymmetrische Spannungsversorgung ausgelegt sind (wo man also keine "virtuelle Masse" erzeugen muss) und die dem TL071 von den Daten her überlegen sind?! Wenn ja, kann jemand einen passenden OP-Typen empfehlen?
Ein fertiger Schaltplan täte es natürlich auch! :O)
Hier findet sich eigentlich immer was: http://sound.westhost.com/projects-0.htm#mus WolframR_ schrieb: > -Spannungsverstärkung einstellbar von ca. 3x bis 30x Da Pickups schon bis zu 400-500mV liefern können, erscheint mir 30-fach Verstärkung deutlich zu hoch. Meine Erfahrung zeigt, das schon 5-fach mehr als ausreichend ist, um auf Linepegel zu kommen. Ich bevorzuge daher auch die einfache Stufe mit gutem FET und einem PNP dahinter.
WolframR_ schrieb: > ich suche einen Schaltplan für einen Gitarrenvorverstärker mit einem > modernem Operationsverstärker. Der Schaltplan ist eigentlich gleich geblieben, nur nimmt man einen TS922. Viele Gitarrenvorverstärker leben allerdings von den Schwächen von Bauteilen und Aufbau, selbst wenn sie nicht explizit als Effektgeräte gelten, suchen die Leute sie nach Klang aus, sie verzerren also doch hörbar. Da war natürlich der TL072 mit seinem begrenzten Signal seinem rüden Clippingverhalten und seinen phase inversal genial, bei 9V Block allerdings stark abhängig voom Ladezustand der Batterie.
Danke euch für die Antworten! Einen OP, der extra für unipolare Betriebsspannungen gebaut ist, gibt es nicht? Matthias Sch. schrieb: > Da Pickups schon bis zu 400-500mV liefern können Eins der PUs ist ein Vintage-Exemplar mit geringerer Ausgangsspannung, deshalb 30x um auf Nummer sicher zu gehen.
es gibt einen ganzen haufen single supply opvs. zB. bei Conrad http://www.conrad.at/ce/de/product/151706/Operationsverstaerker-Standard-Texas-Instruments-TLC272CD-Gehaeuseart-SO-8-Ausfuehrung-Dual-Single-Supply-OP oder farnell http://at.farnell.com/on-semiconductor/mc34074apg/op-amp-single-supply/dp/1468746 musst halt schauen was für dich passt. da gibts sowohl von texas instruments als auch von analog devices application notes dazu. google: single supply opv application note und du wirst fündig lg Markus
>Mittlerweile gibt es bestimmt Operationsverstärker, die für eine >asymmetrische Spannungsversorgung ausgelegt sind (wo man also keine >"virtuelle Masse" erzeugen muss) und die dem TL071 von den Daten her >überlegen sind?! Hä? Und dann verstärkst du nur die positiven Halbwellen? Wegen des Wechselspannungscharakters des Tonsignals brauchst du immer eine Signalmasse, die irgendwo zwischen den Rails liegt. Nimmst du eine asymmetrische 9V Versorgung, mußt du eine Hilfsmasse erzeugen. Nimmst du zwei 9V Batterien, kannst du den Mittelabgriff als echte Signalmasse verwenden.
WolframR_ schrieb: > Einen OP, der extra für unipolare Betriebsspannungen gebaut ist, gibt es > nicht? Doch, der von Mawin vorgeschlagene TS922 ist ein solcher. :-) Allerdings erkauft man sich das R2R (Rail to Rail)-Verhalten teilweise mit Verschlechterungen bei anderen Kenndaten.
WolframR_ schrieb: > Einen OP, der extra für unipolare Betriebsspannungen gebaut ist, gibt es > nicht? Doch, wie Sand am Meer. Prinzipiell kann jeder OPV (wenngleich auch mit gewissen Einschränkungen) mit nur einer Betriebsspannung betrieben werden. Dann gibt es Typen, die Eingangs- und Ausgangsseitig bis an eine Rail herankommen (Single-Supply-Typen) und schließlich gibt es die Rail-to-Rail-Typen, die an beide Rails herankommen. Aber aufpassen, die können das nicht in jedem Fall an Eingang und Ausgang.
WolframR_ schrieb: > Einen OP, der extra für unipolare Betriebsspannungen gebaut ist, gibt es > nicht? Natürlich, seit LM324 können das viele, seit AD820 können viele R2R. Aber du willst nicht nur die positiven Spannungsspitzen deines Signals verstärken, also hilft dir single supply nicht und du brauchst nach wie vor eine Schaltung mit Nullpunkt in der Mitte des Aussteuerungsbereichs. Damit der die 5.6V einer leeren 9V Batterie ausnutzen kann also R2R
Der LM386 (kein OP, sondern ein Leisntungsverstärker in DIP8) verträgt Wechselspannung am Eingang ohne Koppel-C. Als OP gibt es sowas afaik nicht. >virtuelle Masse bezeichnet eigentlich etwas anderes, nämlich z.B. den -Eingang eines invertierenden OP, in dem die Eingangssignale (scheinbar) so verschwinden wie in einem Masseanschluss. Die Gleichspannung, die man bei single-supply-AC-OP-Schaltungen dem Nutzsignal überlagert, damit der OP funktioniert, hat mit "Masse" nichts zu tun.
WolframR_ schrieb: > Einen OP, der extra für unipolare Betriebsspannungen gebaut ist, gibt es > nicht? Es gab mal die sogen. Norton OpAmps, wie z.B. der LM3900. Die sind aber so gut wie vom Markt verschwunden und für raucharme Audiovorstufe ist der LM3900 einfach zu schlecht.
>>virtuelle Masse >bezeichnet eigentlich etwas anderes, nämlich z.B. den -Eingang eines >invertierenden OP, in dem die Eingangssignale (scheinbar) so >verschwinden wie in einem Masseanschluss. Es kann auch Hilfsmasse bedeuten: http://www.ti.com/lit/ds/symlink/tle2426.pdf >Die Gleichspannung, die man bei single-supply-AC-OP-Schaltungen dem >Nutzsignal überlagert, damit der OP funktioniert, hat mit "Masse" nichts >zu tun. Dann nenne sie halt "Hilfsmasse". Mein Gott, warum immer diese Definitionsnörglerei, wenn eigentlich völlig klar ist, was gemeint ist??
Kai Klaas schrieb: > Mein Gott, warum immer diese > Definitionsnörglerei, wenn eigentlich völlig klar ist, was gemeint ist?? Kai, da lese ich einfach drüber hinweg. Die ewigen Besserwisser haben meistens ausser solchen Beiträgen sowieso nichts zu liefern.
Kai Klaas schrieb: > Dann nenne sie halt "Hilfsmasse". Mein Gott, warum immer diese > Definitionsnörglerei, wenn eigentlich völlig klar ist, was gemeint ist?? Leute, die sonst nichts wissen, hängen sich eben an der Verwendung der Worte auf, die sie auch nicht so genau kennen. "An active virtual ground circuit is sometimes called a rail splitter."
voltwide schrieb: > Matthias Sch. schrieb: >> raucharme Audiovorstufe > > Jepp, darauf ist unbedingt zu achten! Hehehe, seh ich erst jetzt. Raucharm ist der LM3900 bei richtiger Behandlung, rauscharm ist er aber nicht...
Ein raucharmer Bühnenamp macht doch nichts her. Wenigstens ordentlich glühen sollte es in der Kiste. Stichwort Bühnenshow. ;-)
Es dürfte schon bessere OP-Amps als den TL071 geben. Es ist halt eine Frage der Abwägung zwischen Stromverbrauch und Rauschen / GBW. Für eine 30 fache Verstärkung ist der TL071 von der GBW schon arg knapp. Die Schaltung mit diskretem JFET ist da ggf. noch leicht im Vorteil gegen einen OP - zumindest wenn der Ausgang nicht so viel Treiben muss. Ob der OP single Supply fähig ist oder nicht macht keinen wesentlichen Unterschied: eine virtuelle Masse oder was ähnliches braucht man so oder so. Ein Single-supply oder R2R OP könnte bei den begrenzten 9 V halt etwas mehr Amplitude erreichen ohne zu clippen.
>Es dürfte schon bessere OP-Amps als den TL071 geben. Es ist halt eine >Frage der Abwägung zwischen Stromverbrauch und Rauschen / GBW. Ich habe mal eine superrauscharme JFET-Schaltung für eine Stratocaster gebaut. Aber das Ergebnis war eher entäuschend, weil das Rauschen zwar sehr gering war, dafür aber stark gefärbt. Durch die starke Resonanz der Tonabnehmerinduktivität mit der Kapazität des Gitarrenkabels ergibt sich ein kräftiges Maximum der rauschrelevanten Quellimpedanz, was ein sehr schmalbandiges und damit stark gefärbtes Rauschen ergibt. Mit der Zeit wurde das so lästig, das ich den superrauscharmen Verstärker wieder zurückgebaut und am Ende einen LF356 mit 12nV/SQRT(Hz) verwendet habe. Im Anhang ist die Ersatzschaltung eines "single coil" Tonabnehmers einer Stratocaster mit der Kabelkapazität gezeigt. Man erkennt ein Impedanzmaximum bei rund 3,5kHz von rund 80kOhm. Das entspricht einem Rauschen von 36nV/SQRT(Hz)! Besonders störend wird das Rauschen, wenn statt des JFETs bzw. JFET-OPamps ein "rauscharmer" bipolarer OPamp am Eingang sitzt. Bringt der 0,6pA/SQRT(Hz) mit, setzt der noch einmal rund 50nV/SQRT(Hz) auf die Spitze drauf und verstärkt ganz besonders kräftig das schmalbandige, gefärbte Rauschen.
full ack ! Das Ende vom Lied - TL072 reicht für GitPreAmps aus, da ist rauschmäßig nicht mehr viel raus zu holen. Alles was darüber hinaus geht, ist raus geschmissenes Geld - für das man besser neue Saiten kauft.
Kai Klaas schrieb: > Das entspricht einem Rauschen von 36nV/SQRT(Hz)! Wie hast du denn das berechnet ? Oktavweise Integration aus dem Diagramm (wär mir ja zu mühsam), oder kann das Programm das ?
WolframR_ schrieb: > Einen OP, der extra für unipolare Betriebsspannungen gebaut ist, gibt es > nicht? Nein. Alle OPVs können gleichermaßen dual oder single Supply. Und alle OPVs brauchen bei single Supply eine Hilfsspannung für den Arbeitspunkt.
Auf der Embedded gab es an einem Stand einen neuen OP zu sehen, der sich die negative Spannung selbst erzeugt hat. Ich kann allerdings nicht mehr sagen, für was dieser OP ausgelegt ist. falls es von Interesse ist, kann ich dir heute Abend nachschauen was für ein IC das war
fuelre F. schrieb: > lls es von Interesse ist, kann ich dir heute Abend nachschauen was für > ein IC das war Es gab welche von AnalogDevices und LinearTech die eine kleine negative interne Spannung selbst machten per Ladungspumpe damit auch wirklich 0V rauskommen wenn auf 0V ausgesteuert wurde. Aber als ich neulich mal gesucht hatte, waren die verschwunden, das Signal war wohl zu sehr verseucht, schliesslich muss so ein Ausgang einiges an Strom bereitstellen können. Nun fand ich nur noch welche, die sich eine interne positivere Spannung selber machten damit die Eingangsstufe trotz nur eines Transistor bis VCC aussteuerbar ist, davon gibt es viele, der interne Strom in winzig und immer gleich.
leider ein bisschen Spät, aber ich hab die Info noch gefunden. Der IC ist von Maxim und ist ein MAX44267 dieser erzeugt tatsächlich die negative Spannung selbst und kann dann aus +9V einer Batterie +-9V erzeugen!
Matthias S. schrieb: > raucharme Spricht für sich selbst ! No smoking Preamp (auf Musikerdeutsch)...
Günti schrieb: > Matthias S. schrieb: >> raucharme > > Spricht für sich selbst ! Donnerwetter - du hast einen Tippfehler schon nach über 2 Jahren gefunden! Schade, aber andere waren vor dir so schlau: Beitrag "Re: Schaltung für Gitarrenvorverstärker mit modernem OP" Beitrag "Re: Schaltung für Gitarrenvorverstärker mit modernem OP"
WolframR_ schrieb: > Früher habe ich so etwas mit einem TL071 aufgebaut. > > Mittlerweile gibt es bestimmt Operationsverstärker, die für eine > asymmetrische Spannungsversorgung ausgelegt sind (wo man also keine > "virtuelle Masse" erzeugen muss) und die dem TL071 von den Daten her > überlegen sind?! Ja. Und den TL071 habe ich immer noch im Einsatz, weil ich immer noch keinen besseren OP für die Anwendung gefunden habe.
Matthias S. schrieb: > Donnerwetter - du hast einen Tippfehler schon nach über 2 Jahren > gefunden! Ja, wahrscheinlich war er zwei Jahre auf der Tippfehlerschule und hat jetzt das Tippfehlerdiplom. Ich muss allerdings zugeben: Ein solcher Tippfehler, der einen neuen Sinn ergibt, reizt mich auch irgendwie; allerdings nicht mehr nach zwei Jahren.
WolframR_ schrieb: > ich suche einen Schaltplan für einen Gitarrenvorverstärker mit einem > modernem Operationsverstärker. Der Thread ist ja schon älter ... trotzdem mal off-topic eine Frage in die Runde (off-topic deshalb weil ich es nicht mit OP, sondern mit Röhren versuchen möchte): Ein Gitarren-Pedal zur Verstärkung und leichter Verzerrung, versorgt von einem 9V-Block. Mit Röhren! Ich habe hier noch ein paar russische 1SH24B (Bleistiftröhren) rumliegen. Heizung: 1,2V/13mA(!). Man könnte 3 oder 4 der 1SH24B heizungsmäßig in Reihe schalten (Rv), eine 9V-Batterie würde lange halten. Hat das schon mal jemand so oder ähnlich gemacht? Warum Röhre und nicht Halbleiter brauche ich hier nicht zu erklären - wer den analogen Sond kennt, weiß was ich meine. Auch ein DSP oder ein OP mit Ge-Dioden kommen an den Röhren-Sond nicht ran (meine, subjektiv, Meinung). Ich habe schon einige Pedale mit Röhren (ECCxx) aufgebaut, nur ist die Heizleistung (300mA bei 6,3V) für ein Batteriegerät indiskutabel. Mit den Miniaturröhren habe ich aber keine Erfahrungen, es sind HF-Pentoden die auch bei kleineren Spannungen arbeiten (Steilheit =~ 1mA/V bei Ia = 1mA, Uamax 120V). Macht der Betrieb bei Anodenspannungen um die 9V (evtl 18V) überhaupt Sinn? Ich habe noch ein paar andere Projekte, die ich vorher fertig machen möchte (immer alles mögliche anfangen und dann liegen die Fragmente erstmal in der Ecke). Wenn es soweit ist, werde ich dazu einen neuen Thread aufmachen. Also das Ganze mal auf einem Breadboard aufschmettern und messen. 3-4 Stufen Verstärkung, einfache Klangreglung und leicht angezerrter Ton. Aber vielleicht hat jemand diesbezüglich Erfahrungen?
Ja versuch halt. Mein letzter Preamp ist schon ein paar Jahrzehnte her. Ein handverlesen rauscharmer BC319 in einfacher Emitterschaltung. Basiswiderstand war ein 15 Mohm. Kollektorwiderstand weiss ich nicht mehr. Fuer gute Aussteuerbarkeit sorgten 18 V aus zwei 9 V-Bloecken. Moegliche max. Verstaerkung waren wohl ca. 40 dB. Gitarre war eine unverbastelte Gibson Standard SG, Baujahr wohl Anfang der (19)70er Jahre an einem ebenfalls unverbasteltem Fender Vibroverb. So einen Ton kann man heute gar nicht mehr kaufen. Und deine ollen Roehren werden das auch nicht rausreissen!
Noch etwas zu den Röhren: http://www.b-kainka.de/bastel63.htm Die haben eine direkt geheizte Kathode, also keine indirekt geheizte. Das erschwert das Ganze oft erheblich.
oerks schrieb: > Gitarre war eine unverbastelte Gibson Standard SG Hmm, genauso wie Frank Zappa - Spitzengitarre und m.E. der Les Paul immer vorzuziehen :-) Mohandes H. schrieb: > Aber vielleicht hat jemand diesbezüglich Erfahrungen? Korg hat vor einiger Zeit eine neue Röhre für diesen Zweck vorgestellt, die mehr wie ein VF Display aussieht, die Nutube: https://www.amazona.de/top-news-korg-nutube/ Die ist speziell für niedrige Anodenspannung konzipiert. Bei deinen Russen musst du mal das Datenblatt konsultieren, wenn man es bekommt. Es gibt zwar auch Bauvorschläge mit niedriger Anodenspannung für Standardröhren, aber von Aussteuerbarkeit kann man da nicht reden.
Mohandes H. schrieb: > Ein Gitarren-Pedal zur Verstärkung und leichter Verzerrung, versorgt von > einem 9V-Block. Mit Röhren! Ich habe hier noch ein paar russische 1SH24B > (Bleistiftröhren) rumliegen. Heizung: 1,2V/13mA(!). Man könnte 3 oder 4 > der 1SH24B heizungsmäßig in Reihe schalten (Rv), eine 9V-Batterie würde > lange halten. Ich denke, da überschätzt Du die 9V-Blöcke. Die würden vermutlich allein durch die Heizung nach 10 Std. leer sein.
MaWin schrieb: > Da war natürlich der TL072 mit seinem begrenzten Signal seinem > rüden Clippingverhalten und seinen phase inversal genial, bei 9V Block > allerdings stark abhängig voom Ladezustand der Batterie. Mein Git.-PreAmp mit TL071 klang immer besonders cool und rauchig, kurz bevor der 9V-Block komplett in die Knie gegangen ist. Andere Opamp-Typen klingen da bisweilen grausam...
Singlesupply hilft Dir da nicht wirklich weiter, da Dein Eingangssignal symmetrisch bezüglich Bezugspotential ist, d.h. Du hast positive und negative Signalanteile, die Du ja beide verstärken möchtest. Du kommst nicht umhin die OPV's so einzustellen, das deren Ausgangssignal gleichspannungsmäßig auf Mittenpotential zwischen den 2 Betriebsspannungen liegt, damit Du gleichmäßig nach beiden Seiten aussteuern kannst. Bedeutet Du mußt ein Symmetriepotential schaffen, das für die OPV-Schaltung die Gleichspannungsmäßige Masse darstellt. Wechselspannungsmäßig wird diese virtuelle Masse mit einem hinreichend großen Kondensator mit der Signalspannungsmasse verbunden. Hier https://www.musiker-board.de/proxy.php?image=http%3A%2F%2Fhpbimg.someinfos.de%2Fworkshops%2Famuser%2Fbass-amuser_schematic_v1-1.jpg&hash=2e050a314893e8e9565f49c7b501b75e ist mal ein Beispiel wo das so gemacht wurde. Wenn es nur ein einfacher Vorverstärker sein soll, also ganz ohne Effekte, dann würde ich das mit einem FET in der Vorstufe und 1-2 Transistorstufen realisieren, also eine klassische NF-Vorstufe. Einen hochohmigen Eingang erzielt man auch ohne FET mit einem Bipolartransistor in Kollektorschaltung.
Werde ich also demnächst mal ausprobieren. Datenblätter sind kein Problem, ich werde das grob abschätzen und dann empirisch weiter machen. Die Frage ist halt, wie HÖRT es sich dann an!? Vielleicht taugen die Bleistiftröhren ja überhaupt nicht zu diesem Zweck (eigentlich HF-Pentoden, waren sogar in diversen MIGs drin (Zuverlässigkeit), müßten aber ja auch für NF geeignet sein). Simulieren ist nicht so mein Ding (werde mich aber mal in Spice einarbeiten), ich baue lieber einen Prototyp und dann das 'Feintuning'. Und: Spice ersetzt ja auch nicht das Gehör! Ob 'handverlesen rauscharmer BC319' oder 'olle Röhren' ist auch keine Frage, der Sound entscheidet! Über das Rauschen mache ich mir auch weniger Gedanken, sonst würde ich mir ein ganz anderes Konzept überlegen. Aber: wenn ich z.B. die 1. Pentode als Triode schalte, ist das Rauschen dann geringer? Pseudo-Trioden, keine Ahnung wie die sich bezüglich Rauschen verhalten. 10-15 Std mit einem 9V-Block - ist doch bühnentauglich. Es gibt praktisch überhaupt keine Röhren, die von Heizleistung und Anodenspannung batterietauglich sind. Deswegen die Idee mit der 1SH24B. Ich werde demnächst also mal aufbauen, probieren und dann (in einem neuen Thread) berichten.
> Ob 'handverlesen rauscharmer BC319' oder 'olle Röhren' ist auch keine > Frage, der Sound entscheidet! Ja, ich hatte es da einfach. Mir reichte "lineare Verstaerkung". Den Rest besorgten schon Gitarre und Instrumentenverstaerker. Das unterschaetzt du glaube ich gewaltig. Wenn dich jemand mal an eine Gibson Standard SG entsprechenden Baujahres laesst, heb sie einfach mal hoch. Zwei Finger werden da nicht reichen.
Eine Gibson hatte ich auch schon in der Hand, kann ich mir nicht leisten. Ich spiele mit meinem 30 Jahre alten Strat-Nachbau. Leicht modifiziert (Pick Ups). Klar, Effektgeräte gut und schön - den 'Sound' macht das Instrument. Und ob man spielen kann. Ich habe mal gelesen daß Billy Gibbons einen Song ganz bewußt auf einer $100-Kaufhausgitarre eingespielt hat - einfach weil er es KANN! (Ich glaube, es war 'Sharp Dressed Men' oder 'Under Pressure'). Ich möchte auch keinen brutalen Distortion, sondern nur ein leicht angezerrtes Signal. Mein Fender Champ kommt sehr clean rüber. Ist einfach ein Experiment, und weil ich die Röhren rumliegen habe. Was ganz anderes (ich bin nicht ganz auf dem aktuelken Stand was auf dem Markt ist): ich habe mal über aktive Pick UPS gelesen. D.h. alle 6 Saiten haben jeweils einen eigenen Pick Up, der (mehr oder weniger unbeeinflußt von den anderen) nur das jeweilige Signal aufnimmt. So könnte man auch Akkorde verzerrt spielen, ohne Dissonanzen. Gibt es sowas? Ist sonst nicht mein Stil, ich mag es eher puristisch, aber interessanter Gedanke.
> alle 6 Saiten haben jeweils einen eigenen Pick Up
Sowas hat jeder ordentliche Gitarrensynthie als Pickup.
Und das schon ziiiiemlich lange.
So sieht die 1SH24B aus. Bleistiftröhre! Ist eine vollwertige Pentode (und wurde auch in der militärischen Funktechnik in Russland eingesetzt). Es gab sogar Einschubkarten in den 70- & 80ern, z.B. als Filtermodule. Vergleichbare Typen gab es auch aus D und USA (aber diese gab/gibt es bei Pollin für sehr wenig Geld). Angesehen von den noch kleineren Nuvistoren (die bis in den 80ern in Tektronix-Oszis steckten) 'der letzte Schrei' der Röhrenindustrie, bevor Germanium, Silizium & Co. den Siegeszug antraten.
oerks schrieb: > Sowas hat jeder ordentliche Gitarrensynthie als Pickup. > Und das schon ziiiiemlich lange. Und dann als Kabel ein 6- oder 7-adriges. Bzw noch Spg-Versorgung ... muß ich mal nachlesen. Aber Gitarrensynthie, keine normale Gitarre.
WolframR_ schrieb: > die für eine asymmetrische Spannungsversorgung ausgelegt sind (wo man > also keine "virtuelle Masse" erzeugen muss) ?!? WolframR_ schrieb: > Wenn ja, kann jemand einen passenden OP-Typen empfehlen TS524 oder OPA1644, je nach Anspruch.
> Aber Gitarrensynthie, keine normale Gitarre.
Was man mit den Signalen macht, ist ja jedem selber ueberlassen.
Es gibt Gitarren(-controller) mit Split-Pickups.
Man kann einen solchen Pickup auch an einer normalen Gitarre anbringen.
Wer die Saiten auch schon mal um mehr als einen Halbton zieht wird mit split-coil PUs wenig Freude haben wo der Ton "absäuft" wenn die Saite zwischen zwei Polmagneten steht.
Mohandes H. schrieb: > So > könnte man auch Akkorde verzerrt spielen, ohne Dissonanzen. Nee, versprich Dir mal nicht zuviel davon. Lerne dafür lieber power-chords mit 2, höchsten 3 Tönen zugleich.
WolframR_ schrieb: > Früher habe ich so etwas mit einem TL071 aufgebaut. > Für eine Gitarre reicht der immer noch. Was gefällt Dir an dem TL071 denn nicht? > Mittlerweile gibt es bestimmt Operationsverstärker, die für eine > asymmetrische Spannungsversorgung ausgelegt sind (wo man also keine > "virtuelle Masse" erzeugen muss) und die dem TL071 von den Daten her > überlegen sind?! Ja, wenn Du die Versorgungsspannung nur mit einer Batterie einrichtest, dann brauchst Du eben für eine maximale symmetrische Austeuerung den Arbeitspunkt bei UB/2, also 9V/2 = 4,5V. Das hat mit dem TL071 nichts zutun. Klar gab es damals schon dem TL071 überlegene OPV. Aber es müßten schon besondere Anforderungen sein, um für eine Gitarre vom TL071 abzuweichen. mfg Klaus
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Bearbeitet durch User
Niedrige Versorgungsspannung war nie eine Stärke des TL071 und ja zu seiner Zeit war +-4,5V niedrig. Recommended Operating Conditions +-5V minimum (TL072 TI Datenblatt rev. 2017). Das hat in den 80ern die Japaner nicht davon abgehalten den in ihren Tretmienen gelegentlich zu verbauen. JRC bzw. NJM4558 wurden da allerdings bevorzugt genommen die arbeiten noch bei deutlich niedrigerer Spannungen was die Lebenserwartung des 9V Blocks erheblich erhöht.
Ernstgemeinter Tip an den TO: Warum versuchst du nicht einfach mal einen "normalen" Transistor in Emitterschaltung ohne Gegenkopplung? Die Dimensionierung ist zwar kritisch und man wird ein wenig probieren muessen, aber die Anzahl der Bauelemente ist ja deutlich ueberschaubar. Dazu kann es noetig sein, die Betriebsspannung von 9 V auf 18 V zu erhoehen. Ein Poti am Ein-/Ausgang der Stufe schadet u.U. auch nicht. Die leichte Verzerrung wie du sie wuenscht, laesst sich am einfachsten am Eingang deines (Roehren?-)Amps erreichen. Der Preamp sollte dabei immer im linearen Bereich bleiben. (Zumindest einigermassen...) Wenn Instrument und Amp einigermassen etwas taugen wird das gut funktionieren. Hat es bei mir ja auch. Interessant ist evtl. noch die Umschaltung. Der Fender hatte 2 regelbare Eingaenge. Damit war die Realisierung sehr einfach. Viel Erfolg!
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