Hallo, habe vor einiger Zeit bei meinem Opa auf dem Dachboden jede Menge dieser Transistoren und Dioden gefunden (Bild nur ein kleiner Auszug). Auf dem Bild sind folgende Teile abgebildet: GD180B 7NU74 KD516 GY110 SY204 GY124 GC116 KF517 2SA17 Nun meine Frage, was meint ihr, lohnt es sich die Sachen aufzuheben oder sind diese eh schon von der Technik veraltet und diese nutzt kein Mensch mehr? Beginne grad mich mit Elektronik auseinander zusetzen.
Eigentlich kannst du sie alle wegschmeissen, kein Mensch benutzt noch Germaniumtransistoren in Metallgehäusen. Andersrum trägt es nicht dick auf, werf sie in eine Kiste und behalte sie als altes Anschauungsobjekt. Besorge dir wenn möglich die Datenblätter, damit du irgendwann weisst, ob sie doch eingebaut werden können. Vom 2SA17 kann man die Kappe abziehen, das Fett wegpusten, und sieht das kontaktierte Germaniumplättchen.
Es ist kaum sinnvoll, als Anfänger mit diesen Bauteilen neue Schaltungen aufbauen zu wollen, insbesondere wenn man noch nicht weiß, welche Alterungseffekte auftreten und wie man defekte Bauteile erkennen kann. Daher empfehle ich Dir, die Bauteile zwar nicht wegzuschmeißen, sondern als historisch durchaus wertvolle Anschauungsobjekte zu behalten, aber für die eigenen Basteleien neue Transistoren und Dioden zu kaufen. Für 10,- EUR kannst Du Die mehr BC547, 557 und 1N4148 kaufen, als Du in einem Jahr verbauen wirst... Wenn Du vielleicht irgendwann ein altes Radio (Achtung: Mittelwellensender sind mittlerweile abgeschaltet) restaurieren willst, können die alte Bauteile durchaus noch interessant werden. Oder vielleicht auch, um einem anderen Bastler, der Ersatzteile benötigt, noch einen Gefallen zu machen.
MaWin schrieb: > kein Mensch benutzt noch > Germaniumtransistoren in Metallgehäusen. Nö, KD, SY, KF sind Si. Heißt der wirklich KD516, auf dem Bild ist ja nichts zu erkennen. Google findet alle möglichen KD, aber keinen KD516. SY204 ~ 1N4004 KF517 ~ BC160
Peter Dannegger schrieb: > Heißt der wirklich KD516 Da hast du recht, ich habe mich vertippt. Der heißt KD616
KD615 ist ein PNP-Si-Teslatransistor mit 70W, 60V, 10A www.datasheetarchive.com nutzen und ggf. KD503 eintippen und den Teslakatalog runterladen/einsehen!
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Tobi schrieb: > Peter Dannegger schrieb: >> Heißt der wirklich KD516 > > Da hast du recht, ich habe mich vertippt. Der heißt KD616 Und ich hatte mich schon gewundert, dass Google nur Quatsch findet.
Hallo KF517: Kappe aufschneiden, mit alleskleber versiegeln = top Fototransistor
DerBastler schrieb: > Hallo > > KF517: > Kappe aufschneiden, mit alleskleber versiegeln = top Fototransistor Geht mit anderen Metall-Transistoren auch. Und man nimmt nicht "Alleskleister" sondern wasserklares Epoxy und das so gießen, das sich oben ein Berg (=Linse) bildet. Meine ersten Fototransistoren habe ich so in den 70er Jahren gemacht. Die gehen noch heute! Old-Papa (der für Reparaturzwecke jeden alten Germanium aufhebt!)
Andreas Schweigstill schrieb: > Es ist kaum sinnvoll, als Anfänger mit diesen Bauteilen neue Schaltungen > aufbauen zu wollen, insbesondere wenn man noch nicht weiß, welche > Alterungseffekte auftreten und wie man defekte Bauteile erkennen kann. > Richtig. Allerdings bin ich der Meinung (da es sich größtenteils um DDR-Ware handelt) diese doch noch sinnvoll zu verwenden, da doch ein nicht unerheblicher Aufwand (damals) dahinterstand das Zeug zu entwickeln und zu fertigen. "Altossis" wissen um den (Verkaufs-)Preis und die Umstände der Produktion. Sollen sich unsere Altvorderen nicht umsonst angestrengt haben.. Auch einen neuen Transistor sollte man auf Funktionstüchtigkeit prüfen, das sollte auch ein Anfänger wissen und können. In der Bibo gibt es sicher noch die alten DDR-Bastelbücher, die solche Bauteile verwenden und lernen kann man auch damit. Beachte: die Parameter der Germaniumbauelemente sind sehr temperaturabhängig, also nur was für's Wohnzimmer ;o)
Ich würde sie aufheben. Die großen Transistoren oben kann man für Verstärker verwenden, dort kommen im Hobbybereich oft noch solche starken zum Einsatz. Die Kleinsignaltransistoren unten nehmen wenig Platz weg. Und die Dioden kann man manchmal auch noch brauchen, wobei du als Hobbybastler am Anfang mit kleinen Spannungen zu tun hast, da braucht man mehr Schottky-Dioden.
Hallo, "...Sollen sich unsere Altvorderen nicht umsonst angestrengt haben.." Tja so ist es aber eben: Die Zeiten ändern sich, was heute viel Anstrengung und Forschung benötigt hat ist morgen nichts mehr Wert. Zuzel
Fra Nk schrieb: > Sollen sich unsere Altvorderen nicht umsonst angestrengt haben.. Haben sie aber. Planwirtschaft. Es sind noch Unmengen an DDR Teilen übrig, massive Überproduktion also. Andere Produkte hatten Mangelwesen. Es hat im Westen übrigens nicht weniger Müge gemacht, die ersten Transistoren zu bauen. Nur halt 20 Jahre vorher. Niemand wird freiwillig einen Verstärker bauen mit so schlechten Kenndaten wie 1970. Also wird er auch nicht die uralten rauschenden Transistoren nehmen, sondern moderne die als besonders geeignet für Verstärker beschrieben werden. Das alte Zeugs taugt höchstens zur Reparatur, aber man braucht es daher seltendst. Bleiben nur noch alte Schaltungen die man originalgetreu nachbauen will, beispielsweise Gitarren-Effektgeräte. Ich habe hier auch noch 2N3053, 2N3054 und 2N3055 und dachte, ich könnte mal was bauen, in dem alle 3 sinnvoll verbaut werden. Bleibt ja höchstens ein Netzteil mit uA723.
MaWin schrieb: > Fra Nk schrieb: >> Sollen sich unsere Altvorderen nicht umsonst angestrengt haben.. > > Haben sie aber. > Planwirtschaft. Hat damit nichts zu tun. > Es sind noch Unmengen an DDR Teilen übrig, massive Überproduktion also. Nein. Diese Reste verdanken wir der Tatsache, daß sämtliche Industrie die diese Bauteile eingesetzt hat, nach 1990 nahezu schlagartig platt gemacht wurde. Deren Lager waren noch gut gefüllt (lean production gabs damals nicht). Ich habe mich damals selber noch in einem Lagerverkauf "meines" VEB mit Teilen eingedeckt (braucht noch jemand B165? Oder Z80 PIO?). In welchen weiteren Lagern das Zeug bis heute geschlafen hat, ist mir selber schleierhaft. Immerhin kostet Lagerfläche ja auch Geld. Andererseits hat mir Pollin letztens in einer "Wundertüte" 74Lxx mit Datecodes aus den frühen 70ern geschickt. Ich bin noch ganz hin- und hergerissen ob ich die verklappen soll oder als Museumsstücke behandeln. Andere Restpostenverramscher wie z.B. Elektronik-Fundgrube.de haben ihre Bestände relativ schnell abgesetzt und sind seit etlichen Jahren geschlossen. Alles was jetzt noch verkauft wird, wurde wohl erst kürzlich wiedergefunden. Oder jemand hat auf Wertsteigerung spekuliert ;)
MaWin schrieb: > Nur halt 20 Jahre vorher. Ähm, nein. Auch wenn es Datenblätter von 1970 gibt, wurden in der DDR "Dransdoorn" (O-Ton Ulbricht) bedeutend eher (Anfang der 60er) hergestellt. Zwar waren Ostblockländer nicht zu dem bedeutenden Symposium 1952 in die USA geladen worden. Trotzdem wurde die Halbleiterindustrie mit Hochdruck aufgebaut, mit den damals spärlich verfügbaren Mitteln. Nicht nur Reparationsleistungen an die SU (im Westen nicht, dafür Marshallplan) sondern auch das Embargo des Westens (Hightech nicht an Ostblock) machten die Entwicklung schwer. Die Zusammenarbeit im RGW klappte nicht und so musste die DDR selbst ihre Maschinen herstellen (Belichter von Carl-Zeiss-Jena, Ätzanlagen von Elektromat Dresden usw.). Siemens dagegen konnte weltweit einkaufen (USA, Japan). Tobi schrieb: > Beginne grad mich mit Elektronik auseinander zusetzen. Eine Blinkschaltung, (LW-)Radio oder Netzteile/Ladegeräte sind auch mit Ge-Teilen aufbaubar. Damals ging's doch auch.
Fra Nk schrieb: > Eine Blinkschaltung Ein Astabiler Multivibrator läuft mit Ge sogar an 12V, Si macht da schon schlapp wegen V_EBO max 5V.
Fra Nk schrieb: > Damals ging's doch auch. Genau. Damals. Bei den alten Bauteilen sollte man sich nicht darauf verlassen, dass sie gasdicht sind. Ansonsten verrotten nämlich die Halbleiterstrukturen. Passivierungsschichten werden nur bei Silizium aufgebracht. Gerade bei Bauteilen, deren Metallkappen so lose sind, dass man sie abziehen und den Halbleiterkristall direkt bewundern kann, ist so etwas natürlich verheerend.
Andreas Schweigstill schrieb: > Fra Nk schrieb: >> Damals ging's doch auch. > > Genau. Damals. Bei den alten Bauteilen sollte man sich nicht darauf > verlassen, dass sie gasdicht sind. Ähhm. Bis auf den Hitachi-Transistor sind das alles Metallgehäuse mit entweder Glas- (Leistungsteile) oder Epoxy-Dichtungen (der KF517 und GC116). Die sind mit Sicherheit hermetisch dicht.
Hallo, .... (LW-)Radio.... dann ist aber leider ein Englisch- oder Französischkurs Voraussetzung das LW Radio sinnvoll einsetzen zu können. Vielen Dank an die Geldgeber des DLF und Deutschlandradio Kultur... :-( Na ja zumindest dieses Jahr kann man ja noch deutschsprachige Stationen auf MW hören. Ein Hoch auf das moderne und kostenoptimierte handeln der ARD Anstalten - DAB+ und Onlineradio garantieren ja europaweiten Empfang, überall mit einfachsten und kaum Infrastruktur benötigenden Geräten... Wie lange hält nochmal eine Ladung für ein Smartphone / Notebook ? Und eine Datenflatrate gilt ja Europaweit und ist auf jeden Fall eine echte Flatrate ... Zugang zu bestimmten Onlinemedien kann nicht durch Staaten beschränkt werden ? (Gruß an Putin und Recep Tayyip Erdoğan) - Erst kommt YouTube, dann die bösen Bloger und irgendwann kritische Medien (z.B. Onlineradio) aus dem bösen Ausland... Radiofreund
Naja, zumindest sind geeignete Bauteile für das ewige Pendel dabei... Beitrag "Transistor für ewiges Pendel GC 100 pnp - Transistor (NF)" Gruß aus Berlin Michael
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