Hallo zusammen, Ich bin recht neu in der Elektronikwelt und führe meist kleinere Experimente durch oder baue kleine Schaltungen nach. Vor rund 2 Wochen hab ich mir also ein Joule Thief nach einer Anleitung im Internet gebastelt, was auch auf Anhieb funktionierte. Als Ferritkern verwende ich einen 8mm hohen und 16mm breiten aus dem Modellbau, der Kupferlackdraht stammt von einem alten Elektromotor (ich habe zum Ferritkern und zum Kupferlackdraht also keine weiteren Daten...) Gestern wollte ich dann mal die Spannung messen,die zustande kommt- parallel zum Pluspol der LED also eine Schottkydiode geschalten, dahinter einen 32V Kondensator und dessen Kathode an die Kathode der LED. Das ganze lud sich dann bis 4 oder 5 Volt auf. Aber ich wollte natürlich mehr und das ganze ausreizen (leigt so in meiner Natur :D ) Also nen Vorwiderstand vor die LED und auf 3-5V Eingangsspannung aufgedreht (weiß ich nichtmehr so genau). Der Kondensator lud sich bis rund 11V auf, bis der Ladevorgang plötzlich stoppte. Wenige Sekunden später ging der Transistor in Rauch auf (zu hohe Belastung durch den Elko? )- also einen neuen,gleichnamigen eingebaut (BC547B) und erneut angeschlossen: nichts funktioniert. Mittlerweile habe ich ALLES durchgemessen und ausgetauscht. Die Spule hat keinen Schaden davongetragen (beide Drähte leiten noch wie sie sollen) (mit einer Spule mit ebenfalls 20 Windungen,aber isoliertem Kabel bewickelt und anderem Kern tut sich auch nichts, bei Wicklungszahlen von 4-40 auch keine Änderung) , das Steckbrett ist in Ordnung (ein anderes brachte auch keinen Erfolg) , der Widerstand ist in Ordnung (wurde auch getauscht), die LED funktioniert ebenfalls. Selbst direktes verlöten der Bauteile brachte keinen Erfolg. Betrieben wurde das ganze anfangs mit einem Akku aus einer Solar-Gartenlampe (1,2V , 300mah),später aber mit meinem "Labornetzteil" aka LM 317. Beides funktioniert nun nichtmehr. Wenn an der Schaltung 1,25 V anliegen fließt ein Strom von 4 maH (hab ich mit 2 Multimetern gemessen),die LED aber bleibt komplett aus. Transistor: BC 547B Spule: Ferritkern mit 20 Windungen Kupferlackdraht (selbstverständlich in der gleichen Richtung gewickelt) LED: alles durchprobiert,sämtliche Versionen mit 20mA,10mA,4mA Verbrauch Spannungsquelle: 1,2 Volt entweder aus einem Akku oder aus einem regelbaren Netzteil Widerstand vor Basis: entweder 440 Ohm, 1KOhm oder ein Poti mit 0-10KOhm Aufgebaut wie z.B. http://rimstar.org/sdenergy/joule_thief/joule_thief_circuit_diagram_schematic.jpg Ich sehe nichts was die Funktion noch beeinträchtigen könnte, da alle potentiellen Störfaktoren beseitigt wurden. Im DAteianhang sind noch einige Bilder. An was könnte das liegen? Vielen Dank im Vorraus! MfG Konrad
Ein paar Gedanken dazu: - Kupferlackdraht ungenügend abisoliert für das Steckbrett - Transistor defekt - Fehler im Aufbau
Der Kupferlackdraht ist genügend abisoliert. Die Transistoren funktionieren auch alle perfekt (neu und auch getestet)- der Aufbau ist exakt wie im Link. MfG Konrad
Ich würde mal mit dünnerem Kupferlackdraht (0,1 bis 0,2 mm) probieren. Gruß Opa Manfred
Ich hab jetzt einen Ferritkern mit 0,1er Draht bewickelt,leider funktioniert das ganze immernoch nicht :( Ist der von mir verwendete Transistor eigentlich grundsätzlich für diese Anwendung geeignet? beim ersten mal hats zwar funktioniert,aber das könnte auch nur Glück gewesen sein...
Hallo Konrad, wenn der Transistor beim 1. mal funktioniert hat, ist er grundsätzlich geeignet. Falls deine Bauteile wirklich alle noch funktionieren, dann kann es nur ein Schaltungsfehler oder ein Kontaktproblem sein. Bei den Steckbrettern kann es schon mal vorkommen, daß eine Kontaktstelle schlecht ist. Löte die Bauteile doch einfach mal fliegend zusammen, dann hast du schon mal guten Kontakt. Da fällt mir noch ein, pole doch mal eine der Wicklungen deiner Spule um. Die Schaltung steht und fällt mit der Polarität der Spulen. Viel Erfolg. Tom
Konrad P. schrieb: > An was könnte das liegen? Wie oft genug erwähnt, ist der Joule Thief eine extrem unsichere Schaltung, die nur durch zufällig passende Nebenwerte der verwendeten Bauteile funktioniert, wie Sättigung des Kerns und mangelnde Stromverstärkung der Transistoren. Man kann bei zufällig funktionierenden Schaltungen nicht erwarten, dass ein Nachbau zuverlässig funktioniert. Man muss es manchmal mit komplett anderen Bauteilen nochmal versuchen. Das wurde schon oft genug erwähnt, aber es gibt immer Einige die glauben, "einfache" Schaltungen wären auch einfach zum Funktionieren zu bringen, aber nicht mal die Theorie hinter der Schaltung verstehen, warum sie also schwingt.
MaWin schrieb: > Wie oft genug erwähnt, ist der Joule Thief eine extrem unsichere > Schaltung, die nur durch zufällig passende Nebenwerte der verwendeten > Bauteile funktioniert, wie Sättigung des Kerns und mangelnde > Stromverstärkung der Transistoren. Dann bin ich vermutlich (und viele andere hier auch) ein riesengroßer Glückspilz. Denn diese "extrem unsichere Schaltung, die nur .. zufällig funktioniert", hat bei mir jedesmal funktioniert, egal mit welchen Bauelementen. So betrachtet, geht der "Zufall" bei mir gegen 100%. Ich sollte vielleicht Lotto spielen. :-)
Konrad P. schrieb: > Der Kupferlackdraht ist genügend abisoliert. Die Transistoren > funktionieren auch alle perfekt (neu und auch getestet)- der Aufbau ist > exakt wie im Link. > > MfG Konrad Dann müsste es ja funktionieren!
Ich hab jetzt alles zusammengelötet,ausgewechselt,auf mehreren Steckbrettern ausprobiert- es mag einfach nicht beginnen zu Oszillieren!
Wie hast Du denn die Spule angeschlossen? Das sieht aber so gar nicht nach dem Orignal aus ... So wird das nicht funktionieren ... oder siehst Du auf dem Original-"Schaltplan", dass dort zwei Enden der vier Spulenenden zusammen geschaltet werden? Die Anzahl der Bauteile und Verbindungen ist ja eigentlich recht überschaubar ...
Konrad P. schrieb: > Ich hab jetzt alles zusammengelötet,ausgewechselt,auf mehreren > Steckbrettern ausprobiert- es mag einfach nicht beginnen zu Oszillieren! Mach doch mal ein Foto, von der zusammengelöteten Version, so dass man darauf alles sieht. (Aber Bildformate bitte beachten) Vielleicht erkennt man dann etwas, was nicht stimmt.
Markus schrieb: > Mach doch mal ein Foto, von der zusammengelöteten Version, Das Foto der gesteckten Version zeigt schon mindestens einen grundlegenden Fehler ... s.o.
Nein,zeigt sie nicht. Die 2 zusammengeschaltenen Drähte sind so,da der Widerstand entgenen dem Schaltplan direkt vor der Basis sitzt. Das widerum ist zu stande gekommen weil ich das ganze ursprünglich nach diesem Link gebastelt hab: http://www.kondensatorschaden.de/how2-joule-thief-selber-bauen/ Ich poste gleich ein Foto einer gelöteten Version,muss nur schnell eine neue machen da die alte schon wieder zerlegt ist ^^
Konrad P. schrieb: > Nein,zeigt sie nicht. Die 2 zusammengeschaltenen Drähte sind so,da der > Widerstand entgenen dem Schaltplan direkt vor der Basis sitzt. Das > widerum ist zu stande gekommen weil ich das ganze ursprünglich nach > diesem Link gebastelt hab: Witzbold - und warum dann der andere Link? Hast Du auch beachtet, dass beim BC547B der Emitter (= GND-Anschluss) von vorne betrachtet rechts sitzt? Sieht mir nicht so aus, wenn ich das Bild betrachte ...
Konrad P. schrieb: > Nein,zeigt sie nicht. Die 2 zusammengeschaltenen Drähte sind so,da der > Widerstand entgenen dem Schaltplan direkt vor der Basis sitzt. Das > widerum ist zu stande gekommen weil ich das ganze ursprünglich nach > diesem Link gebastelt hab: > http://www.kondensatorschaden.de/how2-joule-thief-selber-bauen/ Hast du die beiden Punkte auf der Spule gesehen, und auch berücksichtigt? Ich denke eher nicht. (Dies kennzeichnet jeweils den Wicklungs-Anfang)
Markus schrieb: > Hast du die beiden Punkte auf der Spule gesehen, und auch > berücksichtigt? > Ich denke eher nicht. > (Dies kennzeichnet jeweils den Wicklungs-Anfang) Wenn der Transistor schon falsch beschaltet ist spielt das auch keine Rolle mehr ... außerdem wird das im Video nicht so eng gesehen :-)
Den richtigen Link hab ich nicht gepostet da ich in auf Anhieb nicht fand. Aber egal: Es funktioniert. Der Fehler war auch im zusammenhang mit dem Bild-nach dem ersten wurde das ganze zuerst gebaut,da ist GND auch korrekt am Emitter,der rechts liegt. Das Bild das ich verlinkt habe zeigt das aber anders,weshalb das ganze nach dem Neuaufbau nicht funktioniert hat. Danke Dieter Frohnapfel! Aber trotzdem die Frage: Warum sind _Kollektor und Emitter bei 2N4401 und BC547B vertauscht? Ist das nicht genormt?
Konrad P. schrieb: > Aber trotzdem die Frage: Warum sind _Kollektor und Emitter bei 2N4401 > und BC547B vertauscht? Ist das nicht genormt? Nö - da muss man Datenblätter lesen ... bzw. googlen :-) (oder einfach auf den jeweiligen Link im eigenen Post klicken ... ;-) )
Dieter Frohnapfel schrieb: > Nö - da muss man Datenblätter lesen ... Aber das richtige Datenblatt für den richtigen Transistor und das richtige Anschlussbild aus der richtigen Richtung betrachtet...
Schmunzler schrieb: > Aber das richtige Datenblatt für den richtigen Transistor und das > richtige Anschlussbild aus der richtigen Richtung betrachtet... Und ?
> MaWin schrieb: >> Wie oft genug erwähnt,.. konstruktive Vorschläge werden aber nicht oft erwähnt... vermute er hat einen Kern mit zu geringem AL-wert, da geht mit 20 Windungen nix. Verstehe auch nicht warum man sich diese unsägliche Wickelei geben muss, wo doch jedes Jahr 28Millionen Schaltnetzteile auf den Elektronikschrott wandern, die alle eine "joule thief ready" Gleichtaktdrossel beinhalten. Deshalb behaupte ich - nachdem wir in workshops nach beiliegender Bauanleitung von 2008 zig bis hunderte gebastelt haben - jede Gleichtaktdrossel mit mindestens 2 x 10mH und ein BC337B/C wird funktionieren.
Die Windungszahl ist übrigens kein Problem, sogar mit 10-11 Windungen funktioniert das Joule Thief noch brauchbar ;)
Normalerweise sind da keine Blauen dabei, nur rot/schwarz/gelb/weiß/grün. Eine äußerst hässliche Farbmischung ;)
Die Schwarze Klemme vom gleichen Hersteller war erst wieder in 4 Wochen lieferbar,deswegen hab ich eine blaue gekauft - die Messleitungen sind selbst "zusammengezimmert" :)
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