Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik V ref des lm723


von Leon K. (leon-herford)


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So mann den Lm723 oder auch jeden anderen Spannungsregler auf 0V gegeln 
möchte, so kommt man nicht um eine
negative Referenzspannung herum.

In den Schaltungen welche ich gefunden habe, wird diese Referenzspannung 
mit einer lausigen Zehner-Diode
bereitgestellt, über einen Spannungsverdoppler aus dem Trafo mit oder 
auch ohne Anzapfung.

Wie verhält sich diese Schaltung in der Hinsicht der Stabilität? Die 
Zehner ist doch längst nicht so genau!

Und als weitere Frage hätte ich noch:

Die negative Spannung ist doch ebenso mit einem Inverter wie dem 7660 
oder ähnlichem zu erzeugen.
Wie genau muss die Invertrspannung denn eingehalten werden und diese 
weitere, negative Referenzspannung muss welche Kriterien erfüllen? Ist 
eine LM 393 -2,5 sinnvoll?

So das Poti zugedreht wird, sol ja eben 0V und nicht -0,5 oder noch ein 
Rest übrig bleiben.


Wie gehen die Referenzspannungen mit einander um?

Danke für Eure Antworten

Ahoi von hier aus

von thomas (Gast)


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Bei einigen Netzgeräte - Schaltungen wird GND mittels einer Diode um 0,7 
V angehoben, um ohne Extrawicklung eine negative Versorgungsspannung von 
0,7 V zu erzeugen, aus genau dem gleichen Grund. Möglicherweise hat du 
da was verwechselt, jedenfalls werde ich aus deinem Text nicht ganz 
schlau.

Übrigens ist ein 7660 geeignet, eine negative Betriebsspanung zu 
erzeugen. Für eine negative Referenzspannung hingegen wäre ein LTC1043 
besser. Bei bescheidenen Ansprüchen an die Qualität geht es auch aus 
einer positiven Referenz und einem OP als Inverter.

Wie genau was eingehalten muss, das ist doch von DIR zu beantworten, es 
weiß doch keiner aus den wenigen Worten, was du mit der Schaltung 
erreichen möchtest.

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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Zener sind die besten bezahlbaren Spannungsreferenzen...


Ich würde einfach ne integrierte Referenz nehmen, TL431, LM4040 sind da 
typische Beispiele der gut und günstig Kategorie. Die integrierten sind 
Bandgap, Zener mit TC-Kompensation oder Buried/Subsurface-Zener 
(preisliche Reihenfolge).

von ArnoR (Gast)


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Leon K. schrieb:
> So mann den Lm723 oder auch jeden anderen Spannungsregler auf 0V gegeln
> möchte, so kommt man nicht um eine
> negative Referenzspannung herum.

Nöö. Man braucht nur eine negative Spannung, um etwas Reststrom 
abzusaugen, wenn man wirklich unbedingt 0V braucht. Stabil muss diese 
Spannung nicht sein. Eine Schaltung, die so OV machen kann findest du 
hier:

Beitrag "Re: LM723 Regelbares Netzteil von 0-30V/0-3A"

von U. B. (Gast)


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Der im LM723 eingebaute Regel-Operationsverstärker arbeitet nicht bis 
auf 0 Volt, ähnlich wie viele andere OP.
Will man bis auf 0 herunter, benötigt man eben eine negative 
Betriebsspannung, ein paar Volt genügen.

Die Genauigkeit der Ausgangsspannung des Reglers hängt (fast) nur von 
der eingebauten Referenzspannungsquelle ab.
Schwankungen der Betriebsspannung (egal, ob nur positiv in der 
Standartanwendung oder auch negativ) des LM723 werden natürlich 
ausgeregelt.

> Wie gehen die Referenzspannungen mit einander um?
Die negative Betriebsspannung dient nicht als Referenz, s.o.

von ArnoR (Gast)


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U. B. schrieb:
> Der im LM723 eingebaute Regel-Operationsverstärker arbeitet nicht bis
> auf 0 Volt, ähnlich wie viele andere OP.

Muss er auch gar nicht. Die Schaltung arbeitet wie eine unsymmetrische 
Wippe. Der Drehpunkt weit über 0V ist der OPV-Eingang (die 
Referenzspannung). Am einen Wippenende ist die Steuerspannung und am 
anderen Ende die Ausgangsspannung, die Wippenarme sind die 
Teilerwiderstände. Damit kann man bequem jede Spannung von 0V an 
erzeugen, ohne dass der Regelverstärker irgendwo 0V sieht.

> Will man bis auf 0 herunter, benötigt man eben eine negative
> Betriebsspannung, ein paar Volt genügen.

Die negative Spannung benötigt man nur, um den Strom aus dem 
Poti-Spannungsteiler und ggfs. Reststöme der Transistoren abzuleiten.

von U. B. (Gast)


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> Die negative Spannung benötigt man nur, um den Strom aus dem
> Poti-Spannungsteiler und ggfs. Reststöme der Transistoren abzuleiten.

Stimmt, bezogen auf die OP-Eingänge, bei dieser Schaltung mit der 
"Wippe"

Die Ausgangsspannung des LM 723 fängt lt. Spec. aber erst bei 2 V an.
Hat man als Ausgangsstufe einen reinen npn-Darlington (anders, als in 
den Beispielen oben), benötigt man an dessen Basis weniger als
diese 2 V.

von ArnoR (Gast)


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U. B. schrieb:
> Hat man als Ausgangsstufe einen reinen npn-Darlington

Das wäre dann die Deppen-Schaltung, weil die die Kollektorspannung an 
dem rechten Diff-Transistor mit der Ausgangsspannung mitlaufen lässt, 
während die Kollektorspannung am linken Diff-Transistor auf Uref 
geklemmt ist. Das Verhalten des Diff wäre dann stark von der 
eingestellten Ua abhängig.

von MaWin (Gast)


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U. B. schrieb:
> Die Ausgangsspannung des LM 723 fängt lt. Spec. aber erst bei 2 V an.

Das ist vor allem der Eingangsspannungsbereich der OpAmps im 723.

Manche Schaltung kommt durchaus auf 0V.

von U. B. (Gast)


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@ArnoR:

Gemeint ist eine Anordnung wie in

http://www.circuitstoday.com/30v-3a-adjustable-regulator-using-lm723

(geht auch nicht bis auf 0 herunter; im Datenblatt des LM 723 ist eine 
Applikation mit einem einfachen npn-Transistor angegeben.)

von ArnoR (Gast)


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U. B. schrieb:
> Gemeint ist eine Anordnung wie in
> http://www.circuitstoday.com/30v-3a-adjustable-regulator-using-lm723
> (geht auch nicht bis auf 0 herunter

Ja ich weiß, genau so eine Schaltung meinte ich mit meinem letzten Post 
auch. U.a. verändert sich die Stromverteilung im Diff durch den 
Early-Effekt und die Frequenzkompensation durch die Änderung der Uce. 
Wegen dieser Nachteile hab ich extra eine andere Schaltung gezeigt.

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