Hallo, ich habe noch einen alten ELV-Frequenzgenerator. Den habe ich jetzt nach 20J mal überholt und er fuktioniert wieder. Leider ist die Ausgangsspannung mit 1-2 Volst VSS etwas niedrig. Ich suche deshalb einen Verstärker mit dem ich die Spannung auf 12-15 Volt hochregeln kann. Hat jemand einen Tipp? Suche etwas Fertiges oder einen einfachen Bausatz. Ach ja, Freguenz bis 1 Mhz. Danke und Gruß, thoern
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Ein Gegentaktverstärker (B-Endstufe) dürfte dafür zu langsam sein, zumal die Spannungsverstärkung <1 ist. Ich würde mal nach einem verdammt schnellen OPV mit entsprechender Slew-Rate suchen. Ausgangsstrom wird ja nicht benötigt denke ich mal? Alternative wäre eine diskret aufgebaute Basis-Schaltung, aber davon rate ich ab.
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Ja, mit einem reinen Gegentaktverstärker geht es natürlich nicht. Das muss natürlich vorverstärkt werden. Könnte naürlich was mit OPAMP und anschließender Endstufe entwickeln, aber was Fertiges wäre mir lieber. Ggf. auch ein Bausatz. Danke und Gruß, thoern
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T. Thoern schrieb: > die Spannung auf 12-15 Volt hochregeln > Ach ja, Freguenz bis 1 Mhz. Hast du auch nur mal ausgerechnet, welchen Strom du brauchst, um nur 1nF (MOSFET-Gate) mit 1MHz um 15V umzuladen ? Richtig, 100mA. Und wenn dein 1MHz nicht nur Sinus sondern auch Rechteck ist, sollte die Grenzfrequenz VIEL höher sein. Funktionsgenerator-Ausgänge sind also anspruchsvoll. LT1206/1207 bietet sich an. Der Aufbau muss HF-stabil sein, also gute Stützkondensatoren und gutes Layout.
Mal in den Application Note 21 von Linear Technology reinschauen, z.B. fig. 12 Ultra wideband current-mode Feedback amplifier. http://cds.linear.com/docs/en/application-note/an21f.pdf Lass dich inspirieren
Ich gehe makl davon aus, dass Dein Frequenzgenerator Sinus erzeugt... Ein Generator ist ein Laborgerät, der Sinus also ziemlich "rein" sein. Dein nachgeschaltetes Modul sollte diese Form nicht übermässig verschlechtern. Einige Messungen verlangen 50ohm Anpassung, also sollte der Ausgang Deines Moduls einen gewissen Strom liefern können. Ich würde einen Operationsverstärker mit hohen Ausgangsstrom nehmen. Die Verstärkung lässt sich sauber einstellen und die Verzerrungen sind minimal. Sie sind auch nicht mehr so teuer wie vor Jahren. Schau Dir mal den an: RT9146/7 Features Rail-to-Rail Output Swing Supply Voltage : 6V to 20V Peak Output Current : 1A High Slew Rate : 35V/μs Unity Gain Stable Strom und Spannung sollten für ein Signal von 15Vss auf 50ohm ausreichen, 35V/μs für 1MHz gerade noch so.
Oleg Ayranov schrieb: > Ein Generator ist ein Laborgerät, der Sinus also ziemlich "rein" sein. > Dein nachgeschaltetes Modul sollte diese Form nicht übermässig > verschlechtern. Naja, wenn das ein analoger FG mit Dreieck-Sinus-Verbieger ist, dann wird der Sinus eh ne THD von so ca. -55 dB haben, bei höheren Frequenzen eher schlechter als besser...
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Oleg Ayranov schrieb: > Ich gehe makl davon aus, dass Dein Frequenzgenerator Sinus erzeugt... Der kann Sinus, Dreieck, Rechteck, Impuls. Also alles, was man so braucht... Gruß, thoern
T. Thoern schrieb: > Der kann Sinus, Dreieck, Rechteck, Impuls. Also alles, was man so > braucht... Und welche Grenzfrequenz soll die Endstufe dann bringen ? 1MHz Impuls mit 1% duty cycle ist was ganz anderes als 1MHz Sinus.
Ok, Ok, um das einfacher zu gestalten: wenn ich bis ca. 200khz vernünftige Signale für Sinus, und Dreieck - evtl. auch Rechteck - mit 15V Amplitude bekomme, soll mir das reichen.
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Schaue mal den THS3001 an..habe gute Erfahrungen schon damit gemacht.
Such Dir mal Unterlagen zum MFG9000 von ELV. Der hatte eine diskrete Endstufe, ging ganz gut. Meiner liegt seit Jahren teilzerlegt unter dem Tisch, müsste mal nachsehen. Unterlagen in Papier sollte ich auch haben. Old-Papa
T. Thoern schrieb: > um das einfacher zu gestalten: wenn ich bis ca. 200khz vernünftige > Signale für Sinus, und Dreieck - evtl. auch Rechteck - mit 15V Amplitude > bekomme, soll mir das reichen. Bis ca. 100kHz sind normale NF-Verstärker-ICs gut geeignet. Für grössere Frequenzen sollte man einen zweiten Verstärker nehmen, der dann möglicherweise für kleinere Amplituden aus- gelegt werden kann. Gruss Harald
Bis etwa 20 Volt Spitze-Spitze am offenen Ausgang geht noch relativ einfach mit schnellen Operationsverstärkern (TSH..., AD815,...). Mit 50 Ohm Abschluss wären das dann noch 10 V_ss. Die 2 Teilung in einen niederohmigeren Ausgang (Audio Verstärker mit etwa 5 Ohm, bis z.B. 20 V, ca. 50 kHz) und einen HF Ausgang mit 50 Ohm und dann etwas weniger Amplitude (z.B. 5 V_ss) ist da keine so schlechte Idee.
Ingo Less schrieb: > Ein Gegentaktverstärker (B-Endstufe) dürfte dafür zu langsam sein > Ich würde mal nach einem verdammt schnellen OPV mit entsprechender > Slew-Rate suchen. Wie soll das gehen? Der OPV hat doch intern eine Gegentakt-Endstufe! Also wäre auch der schnellste OPV zu langsam. Natürlich geht das mit einer Gegentakt-Endstufe, ist in jedem FG drin. Ausgangsstrom wird ja nicht benötigt denke ich mal? Natürlich nicht, wozu auch. 15V an 50R sind ja nur 300mA. T. Thoern schrieb: > Ich suche deshalb > einen Verstärker mit dem ich die Spannung auf 12-15 Volt hochregeln > Freguenz bis 1 Mhz. > Sinus, Dreieck, Rechteck, Impuls. Also alles, was man so > braucht... Das schafft schon ein passend dimensionierter NF-Verstärker alter Art. Die angehängte Schaltung hat eine Bandbreite von ca. 20MHz, >100V/µs und liefert bei 1MHz noch ein brauchbares Signal. Die Kosten sollten bei etwa 2€ liegen.
ArnoRs Schaltung habe ich auch schonmal aufgebaut, jedoch ohne Japan Transistoren. Ich habe BC550 / BC560 und als Endstufe BC141 / BC161 verwendet. Der Generator ist für max. 3Mhz ausgelegt, der Rechteck sieht bis 2Mhz recht gut aus.
Endstufe schrieb: > ohne Japan Transistoren. Ja, man kann u.U. auch BD13x nehmen. Matthias Sch. schrieb: > Wirds noch besser, wenn man statt der 1N4001 mal richtige Dioden nimmt? > Hehehe... Hahaha..., was sollte das wohl ändern?
Du kannst auch ein Vbe-Multiplier reinmachen. Dann kann man die 1,4 V noch einstellen ;-)
Siglent bietet als neues Produkt einen Verstärker für Funktionsgeneratoren zu einem adäquaten Preis. Er liefert 25Vpp / 1,1A und geht bis 1MHz. Die Spannungsverstärkung ist einstellbar (entweder 1 oder 10). Versorgung über ein externes 12V-Netzteil (im Lieferumfang). Hier der Link http://www.siglent.eu/spa1010-10watt-power-amplifier.html
Rainer Reusch schrieb: > 25Vpp / 1,1A bis 1MHz. Die Spannungsverstärkung ist einstellbar Hast Du einen Schaltplan?
Das ist ein kommerzielles Produkt eines Chinesen. Einen Schaltplan gibt es also nicht! Aufgrund der Daten, die das Gerät hat, könnte es auf dem OPA549 basieren. Ich habe mir dieses Gerät zugelegt. Ist vorgestern eingetroffen und habe es gestern mal ein bisschen angetestet. Es ist ok (bis jetzt keine negativen Auffälligkeiten), vorallem für den Preis, wenn man es mit dem Produkt Agilent/Keysight 33502A vergleicht . Nicht so schön ist halt das externe Netzteil und die Tatsache, dass zur Einstellung der Verstärkung und zum Ein-/Auschalten des Signals lediglich DIP-Schalter am Gerät vorhanden sind!
Rainer Reusch schrieb: > vorallem für den Preis, wenn man es mit dem > Produkt Agilent/Keysight 33502A vergleicht . Der ist dafür per LAN und USB programmierbar. Gut, ob das den sechsfachen (halt Stopp, der Agilent hat ja zwei Kanäle, also der drei bis vierfache) Preis oder so rechtfertigt ist eine andere Frage.
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Rainer Reusch schrieb: > Aufgrund der Daten, die das Gerät hat, könnte es auf dem > OPA549 basieren. Der OPA549 hat 9V/µs und der SPA1010 hat 90V/µs. Schade, der ist es wohl nicht.
Ich tippe mal auf eine bandbreitenmäßig etwas hochgezüchtete, diskrete Audio-Endstufe.
Marian B. schrieb: > Der ist dafür per LAN und USB programmierbar. Gut, ob das den > sechsfachen (halt Stopp, der Agilent hat ja zwei Kanäle, also der drei > bis vierfache) Preis oder so rechtfertigt ist eine andere Frage. Die externe Steuerbarkeit ist natürlich schon ein Pluspunkt. Beim Siglent-Teil kann man sich damit behelfen, dass man den ansteuernden Generator abschaltet. Das Ausgangssignal des Verstärkers hat dann wenigstens 0 Volt. Wenn man so einen Zusatzverstärker nicht so oft braucht, sind die Komfort-Features, wie eingebautes Netzteil, vernünftige Bedienelemente (ich spiele da auf die DIP-Schalter an) und die Fernsteuerbarkeit vielleicht eher verzichtbar. Ich hatte das Keysight-Gerät durchaus für ein paar Mikrosekunden in Erwägung gezogen. Der hohe Preis und die nun nicht gerade überragenden technischen Daten haben mich davon abgehalten. Als ich am vergangenen Wochenende eher zufällig über dieses Siglent-Gerät gestolpert bin, habe ich es gleich bestellt.
Bei Reichelt gibts jetzt auch den LT1210 LT1210 - 1.1A, 35MHz Current Feedback Amplifier http://www.linear.com/product/LT1210
Oleg Ayranov schrieb: > RT9146/7 Ich habe mir schon die Finger wund gesucht. Wo kann man den kaufen? Endstufe schrieb: > … und als Endstufe BC141 / BC161 verwendet. abgekündigt. :-( Collector Current 1A und 200°C/W @T.Thoern: Vieviel Strom brauchst Du? ArnoR schrieb: > … man kann u.U. auch BD13x nehmen. http://www.st.com/web/en/resource/technical/document/datasheet/CD00001225.pdf Collector current 1,5A und 100°C/W. Schon besser, finde ich. Marian B. schrieb: > Ich tippe mal auf eine … diskrete Audio-Endstufe. Audio mit 90V/µs? Im Ernst?
Torsten C. schrieb: > Audio mit 90V/µs? Im Ernst? Endstufen schaffen regelmäßig mittlere zweistellige V/µs Werte. Nicht ungewöhnlich.
Marian B. schrieb: > Nicht ungewöhnlich. Gut für einen Frequenzgenerator! Ich habe mich nur über 'Audio' gewundert, die hören doch bei 20KHz auf. Ich tippe mal, Du meintest: > … hochgezüchtete, diskrete Gegentakt-Endstufe und nicht: > … hochgezüchtete, diskrete Audio-Endstufe. Oder was war speziell mit 'Audio' gemeint? Diese ganzen OPs ^^ (AD815, OPA549, LT1210, …) kosten ja schon ein paar Euro, und die Wärme entsteht ziemlich punktuell. Welche BJTs würde man denn für eine diskrete Gegentakt-Endstufe nehmen? Damit verteilt sich die Wärme auch besser als bei einem Power-OP. BJTs in D-PAK-Gehäusen können z.B. um die 20W, 8A und man kommt ohne Kühlkörper aus. Beispiele: * MJD44H11 / MJD45H11 oder * MJD122 / MJD127 (Darlington) Wobei das Darlington-Paar nur ein Current−Gain−Bandwidth Product von 4 MHz hat, also macht ein Darlington im MHz-Bereich wohl keinen Sinn, oder?
Schau dir mal den BUF634 an, den verwende ich für soetwas.
Sollte nicht für die geforderten 1MHz ein LM318 ausreichen. Ist ja mit 50V/µs-70V/µs und 15Mhz Bandbreite recht schnell, und ist recht preiswert.
Als Transistoren sind die BD139 / BD140 schon nicht so schlecht. Die Japaner haben da auch noch ein paar schnellere wie die oben von ArnoR vorgeschlagenen. Bis etwa 10 MHz Bandbreite kommt man mit der mehr oder weniger klassischen AB Endstufe noch, auch ohne spezielle Teile. Bei dem doch eher nicht so großen Strom (20 V und 50 Ohm geben 400 mA für den Kurzschlussfall, 200 mA mit 50 Ohm Last) braucht man eigentlich noch keine Darlingtons. Die Stufe davor wird man schon wegen der Geschwindigkeit auch mit eher relativ viel Strom betreiben. Wenn man mit der Geschwindigkeit hoch will, hat man öfter das Problem, das die Verlustleistung zunimmt es aber trotzdem klein sein soll. Etwas höhere Temperaturen sind da keine Seltenheit. Die Alternative sind heute halt die speziellen OPs wie LT1210, die als DSL Treiber gedacht sind, oder halt mehrere eher schwächere OPs parallel. Das findet man auch in kommerziellen Geräten. Es ist halt so schön einfach, sofern einem etwa +-5 V an 50 Ohm ausreichen.
Lurchi schrieb: > Bei dem doch eher nicht so großen Strom (20 V und 50 Ohm geben 400 mA > für den Kurzschlussfall, 200 mA mit 50 Ohm Last) Zu dem Strom hat sich T.Thoern nie geäüßert. Mir (als Mitleser) wären BJTs in D-PAK-Gehäusen mit 20W und 8A lieber. @Nils S.: Der BUF634 kann 250mA @Willi Schmidt: Der LM318 ist auch schwach auf der Brust. Lurchi schrieb: > Wenn man mit der Geschwindigkeit hoch will, hat man öfter das Problem, > das die Verlustleistung zunimmt. So lange der Frequenzgenerator nicht mit Batterie läuft, oder die Wärme nur gegen Kosten (Kühlkörper) abgeführt werden kann: Na und? Der LT1210 kostet bei Ali 8,11€, bei Reichelt 11,10€ zzgl. Versandkosten, das wäre doch ein Deal, oder? @Lurchi: Die BD139/BD140 können 1,25W. Das "Current−Gain−Bandwidth-Product" habe ich im Datenblatt nicht gefunden. Aber die gibt es sehr preiswert (€0,04/piece) in Päärchen. Wie schnell sind die? http://www.aliexpress.com/item/-/32269875449.html Nun bin ich etwas ratlos, was sagt T.Thoern?
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Hallo, Torsten C. schrieb: > Zu dem Strom hat sich T.Thoern nie geäüßert. also ein Ausgangswiderstand von 50 Ohm ist völlig ok. Ich denke nicht, dass ich mehr als 100mA benötige. Der ganze Thread ziemlich interessant. Ich danke euch! LT1210 ist schon mal ein guter Vorschlag. Werde mir das noch genauer anschauen. Gruß, thoern
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THS6012 ist noch so einer, ist evtl billiger zu beschaffen und hat direkt zwei Kanäle. Das PowerPAD-Ding ist aber nervig zu verarbeiten, entweder mit Heißluft, oder wenn man auf blankem Kupfer arbeitet den Chip zuerst auf ein dickes Stück Kupfer löten und das Stück Kupfer dann auf die Platine löten. Und das Ding ist wirklich sehr schnell. Braucht richtig gut abgeblockte Versorgung, sonst schwingt's.
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Einen schneller Verstärker wird man kaum mit kleinem Ausgangswiderstand hin bekommen - da wird das Layout mit den Induktivitäten zu kritisch. Die 50 Ohm sind da wegen der Leitungsimpedanzen schon vorgegeben. Die Frage ist da eher welche maximale Spannung man braucht. Die kommerziellen FGen bieten öfter 10 V an 50 Ohm Last, d.h. im Leerlauf bis 20 V. Wenn man von +-25 V Versorgung, 50 Ohm am Ausgang und Kurzschluss als worst case ausgeht, kommt man auf maximal 500 mA und als maximale Leistung 250 mA mal 12,5 V = 3,15 W. Dazu kommt dann ggf. noch einmal ca. 0,1-0,2 W vom Ruhestrom. Für die BD140 (PNP= gibt Phillips eine Verstärkungsbandbreitenprdukt von typisch 160 MHz an. Die NPN dürften eher etwas schneller sein. Die 1,25 W beziehen sich auf den Betrieb ohne Kühlkörper - mit Kühlung sind 8-12 W angeben. Die Frage wäre also eher ob ggf. kleinere Transistoren im SOT223 gehen - bis etwa +-15 V Versorgung könnte das noch passen. Wobei ich bis +-15 V doch eher den LT1210 oder 2 OPs wie AD812 parallel vorziehen würde.
Für einen 50 Ohm Ausgang reicht auch der kleine Bruder des LT1210, der LT1206 - der ist ggf. etwas günstiger.
Lurchi schrieb: > Für die BD140 (PNP= gibt Phillips eine Verstärkungsbandbreitenprdukt von > typisch 160 MHz an. Die NPN dürften eher etwas schneller sein. Die BD139/BD140 von allen anderen Herstellern sind deutlich langsamer. fT im Bereich von nur ein paar MHz.
> Die BD139/BD140 von allen anderen Herstellern sind deutlich langsamer. > fT im Bereich von nur ein paar MHz. Grad mal eben auf dem Steckbrett ausprobiert: BD139-16 CDIL (Reichelt) Einfache Verstärkerstufe Input: -20dBm 50Ohm Av=64 @ 1MHz, Av=1 @ ~120MHz trotz des fliegenden Aufbaus scheint mir zumindest die BD139 Version von CDIL doch etwas mehr als ein paar MHz zu schaffen.
Genau dieses Pärchen hat Hera Laboreinrichtungen als Treiber genommen für die Endstufe mit MJE3055/MJE2955. Beim HM8030 von Hameg sind es 2N2219/2N2905.
Nordmende verbaute im SRG389 in den 70ern in der Endstufe MM1613 und MM1614 (2N). Diese waren bei meinem Generator defekt und ich habe sie gegen BC141 und BC161 gewechselt, da ich andere nicht da hatte. Sind für das Gerät ausreichend, werde sie bei Zeiten jedoch gegen 2N2219 und 2N2905 auswechseln, da diese etwas schneller sind.
Andi_73 schrieb: > werde sie bei Zeiten jedoch gegen 2N2219 und 2N2905 auswechseln, > da diese etwas schneller sind. Hmm, die sind doch wirlich uralt (geschätzte 40 Jahre), meinst Du wirklich, das die besser sind?
Naja, die Originalen bekommt man nicht mehr, die 2N dagegen schon. Ausserdem passt bei denen das TO39 Gehäuse + Kühlstern. Von den technischen Daten her sind die 2N am ähnlichsten. Die BC141 / 161 sind halt bis max. 50Mhz spezifiziert, die 2N229A / 2N2905A bis 250Mhz. Da der Generator auch Rechteck bis 3Mhz ausgeben kann wird es einen Unterschied in den Anstiegs- /Abfall -zeiten geben.
Andi_73 schrieb: > Die BC141 / 161 sind halt bis max. 50Mhz spezifiziert, > die 2N229A / 2N2905A bis 250Mhz. Mich würde wirklich interessieren, ob Du nach dem Umbau eine Verbesserung des Signals siehst. Vielleicht kannst Du Dich dann ja hier noch mal melden. Gruss Harald
Das ist eine gute Idee, werde das mit dem Oszilloskop mal nachmessen. Ich habe den Schaltplan der Endstufe vom SRG389 mal angehangen, falls T.Thoern interesse hat.
Andi_73 schrieb: > Ich habe den Schaltplan der Endstufe vom SRG389 mal angehangen, Müssen an den Schalter nicht irgendwelche Kompensationskondensatoren, oder sind die Widerstände niederohmig genug?
Nee, Kondensatoren sind ausser C601 keine vorhanden. Es sind Metallfilmwiderstände mit 0,5% Toleranz verbaut. Hier ein Link des guten Stücks: http://www.radiomuseum.org/r/nordmende_srg389.html
Harald Wilhelms schrieb: > Müssen an den Schalter nicht irgendwelche Kompensationskondensatoren, > oder sind die Widerstände niederohmig genug? Nö, der SRG389 hat eh nen krummen und schiefen Frequenzgang (wobei die niederohmigkeit in den drei Abschwächern schon ein bisschen was bringt) und ist sonst auch ein ziemlich unbemerkenswerter Generator.
Das Gerät ist schon über 40 Jahre alt, ist bei mir auch schon in Rente, ist aber zum wegwerfen ist zu schade. Hin und wieder wird es mal verwendet.
Harald Wilhelms schrieb: > Mich würde wirklich interessieren, ob Du nach dem Umbau eine > Verbesserung des Signals siehst. Vielleicht kannst Du Dich > dann ja hier noch mal melden. > Gruss > Harald So, ich habe die Transistoren BC141 und BC161 gegen 2N2219 und 2N2905 gewechselt. Im Sinus erkennt man keinen Unterschied. Bei Rechteck, speziell bei der fallenden Flanke, ist eine Verbesserung zu erkennen. Nordemende gibt als Rise and Fall Time 25ns an. Diese werden mit den neuen Transistoren in etwa erreicht. Messungen vor dem Verstärker ergaben das die Rise and Fall Time auch hier nicht besser ist als am Verstärkerausgang. Die Messung wurde mit 50Ohm Abschluß am Oszilloskop durchgeführt, so sind die Ausgangsspannungen des SRG389 normiert. Einstellung SRG389 = +-2V, eine Messung mit max. Ausgangsspannung +-5V. Frequenz 1MHz. T. Thoern schrieb: > habe mir jetzt mal einen LT1210 bestellt. Werde den mal austesten. Hier wäre ich auch an den Messwerten interessiert, ob dieser in der Praxis deutlich besser ist als ein mit Transistoren aufgebauter Verstärker.
Andi_73 schrieb: > So, ich habe die Transistoren BC141 und BC161 gegen 2N2219 und 2N2905 > gewechselt. > Im Sinus erkennt man keinen Unterschied. > Bei Rechteck, speziell bei der fallenden Flanke, > ist eine Verbesserung zu erkennen. Interessant. Das hätte ich diesen "Oldtimern" garnicht zugetraut. Nach meiner Erinnerung sind die BC-Typen wesentlich jünger als die 2N-Typen.
Die Bezeichnung 2N sagt nicht viel über den Halbleiter aus. Es gibt sogar Germanium Typen unter den 2N. Generell steht eine höhere Zahl für einen neueren Typ. Bei den BC Typen stehen auch höhere Zahlen für neuere Typen. Wie gesagt, Original waren MM1613 und MM1614 verbaut. Diese entsprechen ziemlich genau den 2N2219 und 2N2905. Ob es da noch BC oder BF Vergleichstypen gibt ist mir nicht bekannt. Ich hatte damals halt nur BC141 & BC161 da und habe die 2N Typen dann nachbestellt.
Die 2N Typen sind das Amerikanische System der Benennung. Die BC..., BF... sind das europäische System. 2SA, 2SB, 2SC, 2SD ist das japanische System. Vor allem als second source tauchen die Typen aber auch verteilt auf. Siemens baut z.B. vermutlich auch 2N2222, usw.
Andi_73 schrieb: > Die Bezeichnung 2N sagt nicht viel über den Halbleiter aus. "2N" und "BC" waren nur eine von mir benutzte Abkürzung für die konkret benannten Transistortypen.
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