Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Seid ihr zufrieden mit dem was ihr macht?


von geomed (Gast)


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Guten Abend,

seid ihr mit eurer Arbeit/Branche/ Kollegen/Organisation zufrieden? 
Macht ihr das was ihr schon immer machen wolltet oder geht ihr 
Kompromisse ein?

Ich habe das Gefühl, dass ich nicht das ich nicht das arbeite was ich 
eigentlich möchte. In die Branche welche mich interessiert komme ich mit 
meinem Background einfach nicht unter. Wäre so gerne in der 
Automobilindustrie, aber dafür reicht ein Mathestudium und eine 
Promotion in der Informatik wohl nicht....

Mal ehrlich: sucht man jetzt ewig weiter bis der traumjob kommt oder 
geht man Kompromisse ein und macht was womit man auf Dauer notorisch 
unzufrieden und angepisst ist?

Salut

von Autor (Gast)


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Meine Erfahrung zeigt, dass es dem Großteil scheiss egal ist was sie 
täglich arbeiten.

Ich persönlich habe da schon mehr Ansprüche. Gerne hätte ich mehr 
Verantwortung, allerdings bin ich auch noch Berufseinsteiger - Ich denke 
das kommt erst Schritt für Schritt.

Wenn alles perfekt ist, gibt es keinen Fortschritt, oder?

von Dario B. (Gast)


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> Ich habe das Gefühl, dass ich nicht das ich nicht das arbeite was ich
> eigentlich möchte. In die Branche welche mich interessiert komme ich mit
> meinem Background einfach nicht unter. Wäre so gerne in der
> Automobilindustrie, aber dafür reicht ein Mathestudium und eine
> Promotion in der Informatik wohl nicht....

naja, wenn du promoviert hast, noch 20 bist, und obendrein 5-10 jahre 
auslandserfahrung in den emerging markets hast, dann sehe ich eine 
realistische chance, beim verleiher unter zu kommen.


ok, im ernst: wo ist das problem? wenns für den direkteinstieg beim oem 
nicht reicht, dann halt über die dienstleister/zulieferer.

von PeterZ (Gast)


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geomed schrieb:
> seid ihr mit eurer Arbeit/Branche/ Kollegen/Organisation zufrieden?

nein ja ja nein

geomed schrieb:
> sucht man jetzt ewig weiter bis der traumjob kommt

nein

geomed schrieb:
> geht man Kompromisse ein

ja

geomed schrieb:
> macht was womit man auf Dauer notorisch
> unzufrieden und angepisst ist

nein

von Jemin K. (jkam)


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Wie soll man es sagen...

von eefa (Gast)


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solltest du wirklich ein mathestudium haben und noch dazu eine 
promotion, auch wenn bereits ein mathestudium reichen sollte, sollte es 
in der automobilindustrie überhaupt kein problem sein... Sicher nicht 
beim Dienstleister, Zulieferer machen auch interessante Dinge.
Wenn ich bei mir so schaue, wie viele aus der reinen Mathematik oder 
Informatik kommen, muss man sich schon saublöd anstellen

von Max P. (circutcircus)


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Tja, mit Ausbildung wärst du jetzt EG10 bei BMW...

Studieren lohnt sich eben nicht!!!

Wer Sarkasmus findet darf ihn behalten ;)

von Geomed (Gast)


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eefa schrieb:
> Wenn ich bei mir so schaue, wie viele aus der reinen Mathematik oder
> Informatik kommen, muss man sich schon saublöd anstellen

Ich behaupte mal dass ich mich nicht sau blöd anstelle. Ich bekomme 
dennoch bisher nur absagen von den OEMs. Die ausgeschriebenen Stellen 
passen halt meist nur zu 40-60% zu meinem Profil. Ich vermute auch, dass 
die meist schon jemanden haben und die Stelle galt ausschreiben müssen. 
Meine Bewerbung hab ich schon vom Karrierecenter checken lassen. Da 
dürfte es eigentlich keine Probleme geben. Mein Lebenslauf ist 
sicherlich auch nicht der schlechteste. Bin zwar keine 20 mehr und habe 
keine auslandseefahrung aber ansonsten war ich 5 Jahre als Werkstudent 
in nem Konzern tätig!

von kutschenbauer (Gast)


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Es ist interessant das gerade die Autobranche so anziehen es. Es muss 
das Markenbranding sein. Das Gefuehl @ich bin ein Teil von 
<AutobauerXY>@.

Denn vor 150 Jahren war Kutschenbau sicher nicht so populaer, da wollten 
die Leute lieber was anderes machen. Und vor 500 Jahren noch weniger.

Wobei: Sich mit der Fahrdynamik von Kutschen auseinanderzusetzen waere 
sicher ein Spass. Pferde mit heissem Stahl 1x traktieren und ab geht die 
Post.

von Haner (Gast)


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Geomed schrieb:
> Die ausgeschriebenen Stellen
> passen halt meist nur zu 40-60% zu meinem Profil.

Die Antwort hast du dir doch schon selber gegeben.

Warum sollen die Firmen jemanden einstellen der nur 40 - 60% auf die 
Stelle passt anstatt 70-80 oder gar 90 - 100 %.

Was kannst du überhaupt vorweisen, was das kompensieren sollte?

von Geomed (Gast)


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Haner schrieb:

> Die Antwort hast du dir doch schon selber gegeben.
> Warum sollen die Firmen jemanden einstellen der nur 40 - 60% auf die
> Stelle passt anstatt 70-80 oder gar 90 - 100 %.
>

Da gab ich dir uneingeschränkt Recht. Würde es da nicht anders halten. 
Ich bin trotzdem der Meinung, dass Kontakte ebenso wichtig sind. Wenn 
man dort keinen kennt, hat man nochmals schlechtere CChancen

von Geomed (Gast)


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Geomed schrieb im Beitrag #4133057:
> Haner schrieb:
> Was kannst du überhaupt vorweisen, was das kompensieren sollte?
>
> Leider nichts. Aber ich würde doch so gerne für und mit Autos arbeiten.
> Ich habe auch gehört, dort gibt es einen hohen Mitarbeiterrabatt.

Danke du Troll!

von sinnvoll oder (Gast)


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eefa schrieb:
> solltest du wirklich ein mathestudium haben und noch dazu eine
> promotion, auch wenn bereits ein mathestudium reichen sollte, sollte es
> in der automobilindustrie überhaupt kein problem sein...

äh in meinem Bekanntenkreis gibt es das auch. Wg. dem alter aber ohne 
Arbeit. Super brain aber leider ü50. Leider kein Witz.

von Dave C. (dave_chappelle)


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Na wenn du das wirklich willst?
Auf den Kopf gefallen scheinst du nicht zu sein und wenn du nicht 
komplett asozial bist (was ich dir keinesfalls vorwerfen will) dann 
sollte da doch was zu machen sein!
Wenn du so einen klaren Wunsch hast dann arbeite dafür - suche dir einen 
Zulieferer o.ä. und bahne dir ein Weg in das Unternehmen deiner Träume.

Willst ja nicht auf der ISS arbeiten - zu BMW o.ä. ist da wahrscheinlich 
schon ein paar Stufen realistischer. Viel Glück!

von old fart - the good smelling one (Gast)


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eefa schrieb:
> solltest du wirklich ein mathestudium haben und noch dazu eine
> promotion, auch wenn bereits ein mathestudium reichen sollte, sollte es
> in der automobilindustrie überhaupt kein problem sein... Sicher nicht
Die Zeiten sind schon lange vorbei. Dort hast du eher Chancen wenn du 
ein schlichtes Gemüt hast und geistig simpel gestrickt bist. Fähige 
Leute werden beim Ing.dienstleister gebraucht, die enwickeln den 
Grossteil für die Autobauer, im Konzern hocken nur noch 
Verwaltungsdödel. Beim letzten Tag der offenen Tür/Famileintag oder wie 
das hies bei Audi war ich erschrocken was dort überhaupt noch entwickelt 
wird, gar nix. Selbst wenn du als Promovierter dort reinkommst, bekommst 
du eher Deppenaufgaben, die meisten dieser Leute hauen gleich wieder ab, 
weil die Aufgaben zu langweilig sind, falls sie überhaupt reinkommen. 
Wer promoviert schon und macht dann zu 90% bwl-artige Arbeit wie 
verwalten, "managen", usw. mit der Technik hast du am wenigsten zu tun, 
entspr. Stellen werden praktisch nicht frei und wenn mal einer auf so 
einem Posten in Rente geht wird das an Dienstleister vergeben, das geht 
schon seit 20 Jahren so. Die paar Leichen die dort noch auf klassischen 
Ingenieursstellen sitzen sind die grosse Ausnahme. Denen rennen sie nur 
die Bude ein weil die Greenhorns von den Unis keinen Plan haben wie es 
heute dort abgeht, die sind alle Gehirngewaschen vom Personalmarketing, 
dem Markenimage und den Umsatzzahlen und dementspr. Gewinnbeteiligungen 
der letzen Jahre.

von Mark B. (markbrandis)


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sinnvoll oder schrieb:
> äh in meinem Bekanntenkreis gibt es das auch. Wg. dem alter aber ohne
> Arbeit. Super brain aber leider ü50. Leider kein Witz.

Wenn er ein "Super brain" ist, dann müsste ihm doch sicher auffallen, 
dass:
-es in dem Alter schwer ist, in Deutschland eine feste Anstellung zu 
finden
-es sehr wohl möglich ist, in dem Alter als Freelancer tätig zu sein und 
Aufträge zu bekommen.

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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geomed schrieb:
> Wäre so gerne in der
> Automobilindustrie

Aber wieso? Ist das nur so eine Vermutung, dass dir das gefällt?

Aufgrund welcher Fakten ist dein Interesse an der Automobilindustrie 
begründet? - Verglichen mit anderen Branchen?

von Antimedial (Gast)


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Das wäre ja ein sehr interessantes Thema gewesen, aber es wird mal 
wieder von den Dienstleister-Ghostwriter-Trollen zunichte gemacht. 
Angefangen beim Threadersteller. Wirklich schade.

Inzwischen dürfte doch der letzte kapiert haben, dass 90% der OEM-Jobs 
einfach langweilig sind. Und selbst das mit den dicken Autos fahren ist 
wohl nicht mehr so einfach wie früher. Die OEM nehmen eben nur noch 
eigenen Nachwuchs. Ist doch auch in Ordnung so. Wer da hin will, muss 
eben schon vor dem Abitur dort antanzen. Und die nehmen garantiert nur 
Leute, die auch in die Konzernmentalität passen, oder die sie noch 
entsprechend formen können. Wenn sich davon 10% als fachliche Topleute 
herauskristallisieren, reicht das für die Anforderungen. Externe 
Absolventen braucht man quasi nicht. Vielleicht über Traineeprogramme, 
aber da muss man noch mehr konzernkonform sein (mal abgesehen von den 
bösen "Soft-Skills", die man dafür haben muss).

Aber hier wird man wieder von den Ghostwritern schön eingeredet, es gäbe 
außer OEM und Leiharbeitsfirmen keine Alternative. Das ist natürlich 
völliger Unsinn, aber vielleicht glaubt es ja mal einer. Dann redet man 
dem noch ein, ein Einstiegsgehalt unter 40k sei gut, und schon hat man 
den Jackpot gelandet und man hat sich wieder genug Provision für die 
nächsten 2000 Posts verdient.

von Hendrik L. (lbd)


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geomed schrieb:
> Guten Abend,
>
> Wäre so gerne in der
> Automobilindustrie, aber dafür reicht ein Mathestudium und eine
> Promotion in der Informatik wohl nicht....
>
>
> Salut

Die Sache ist doch trivial einfach:

Zeige der Automobilindustrie Deinen Nutzen auf - und Sie werden Dich 
einstellen.

Studium (und Promotion) ist meist hilfreich, ist aber keine Garantie!

Also erst einmal nachdenken, was noch fehlen könnte?

Persönlichkeit vielleicht? Andere Soft-Skills?

Viel Erfolg

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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"Traumjob" wenn ich das schon höre.

Auch ein Traumjob ist immer noch ein Job.

Dass man immer noch jeden Tag losgehen muss, Verantwortung hat, sich 
jeden Tag mit Idioten rumärgern muss, wegen der Arbeit keine Zeit hat 
für Dinge die wirklich wichtig sind etcpp, das wird beim Wort "Traumjob" 
gerne übersehen.

von mike (Gast)


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sehr zufrieden, vor allem nach meiner Lebenszeit Verbeamtung. 4QE im 
technischen dienst ist zwar nicht mit den Gehältern bei einigen 
großunternehmen zu vergleichen, aber es zählt für mich eher die 
work-life-balance. sehr angenehmes arbeiten, da wirklich jeder jeden 
"leben" lässt. war vorher bei siemens nicht wirklich so. vor allem wurde 
einem jedes jahr eine neue "Horror" geschichte erzählt, nur um die leute 
bei der Stange zu halten. andererseits frage ich mich oft wer von wem 
abgeschaut hat, der Staat bei siemens oder umgekehrt. gibt schon sehr 
viele parallelen.

von Arne S. (Gast)


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> seid ihr mit eurer Arbeit/Branche/Kollegen/Organisation zufrieden?
Nein/Nein/Ja/Nein

> Macht ihr das was ihr schon immer machen wolltet
Nein

> oder geht ihr Kompromisse ein?
Ja.

> Ich habe das Gefühl, dass ich nicht das ich nicht das arbeite was ich
> eigentlich möchte.
Du hast nur das "Gefühl"? Wie geht sowas?
Ansonsten: Willkommen im Club.

> Mal ehrlich: sucht man jetzt ewig weiter bis der traumjob kommt oder
> geht man Kompromisse ein und macht was womit man auf Dauer notorisch
> unzufrieden und angepisst ist?
Angepisst bin ich schon seit Jahren.
Es gibt Firmen, bei denen ist mitdenken unerwünscht. Beim Rest ist es 
verboten.
Traumjob hatte ich noch nie, werde ich in diesem Leben auch nicht mehr 
bekommen. Es heisst immer "Love it, change it or leave it". Ich 
erweitere um "or don't care anymore".

von Joachim B. (jar)


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geomed schrieb:
> Ich habe das Gefühl, dass ich nicht das ich nicht das arbeite was ich
> eigentlich möchte. In die Branche welche mich interessiert komme ich mit
> meinem Background einfach nicht unter. Wäre so gerne in der
> Automobilindustrie, aber dafür reicht ein Mathestudium und eine
> Promotion in der Informatik wohl nicht....

warum?
wo ein Wille ist ist auch ein Gebüsch

geomed schrieb:
> Mal ehrlich: sucht man jetzt ewig weiter bis der traumjob kommt oder
> geht man Kompromisse ein und macht was womit man auf Dauer notorisch
> unzufrieden und angepisst ist?

Der Traumjob kommt von alleine, bei mir immer, mal direkt, mal mit 
Umwege, aber er kommt.

Und JA ich bin zufrieden rückblickend über 40 Jahre. Phasen der 
Unzufriedenheit gibt es immer, dann muss man den Popo hochbekommen und 
was ändern, nur nicht mit Gewalt, es muss leicht gehen.

von Geo M. (geomed)


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Hendrik L. schrieb:
> Also erst einmal nachdenken, was noch fehlen könnte?
>
> Persönlichkeit vielleicht? Andere Soft-Skills?

Für die Automobilindustrie fehlt mir sicherlich die praktische 
Erfahrung. Ich habe Vorlesungen zum Thema Fahrzeugtechnik besucht, aber 
diese konnte ich bisher nirgends einbringen.
Ansonsten habe ich es während der Studienzeit nie ins Ausland geschafft. 
Viele Konzerne erwarten ja heutzutage einen Auslandsaufenthalt von 4-6 
Monaten. Das bringe ich nicht wirklich mit. Allerdings war ich während 
meiner Promotion immer wieder auf internationalen Konferenzen mit einer 
Dauer von 1-2 Wochen, aber das ist natürlich nicht vergleichbar.

Ich sehe es so, wie die meisten hier schon kommentiert haben: Ohne 
Vitamin B bin ich wohl verloren. Ich glaube so eine Bewerbung kann noch 
so gut sein, aber in den meisten Fällen sind die Stellen schon vergeben.

Zum Thema "Traumjob". Klar ist der Begriff vielleicht etwas zu hoch 
gegriffen. Ich wollte nur darauf hinaus, dass ich schon für meine 
Promotion ein Thema behandelt habe, welches ich eigentlich nie so 
richtig bearbeiten wollte. Die Gier nach einem Titel war aber vor 4 
Jahren größer als heute... Egal, ich hatte mich so entschieden und habe 
es durchgezogen. Jetzt stehe ich aber wieder vor einer neuen 
Entscheidung und die Frage ist einfach: Sollte man wieder Kompromoisse 
eingehen? Ich sehe, dass es bei OEMs etc. schwierig werden dürfte, 
weshalb ich Zulieferer auch in Betracht ziehen werde. Aber vielleicht 
würde ich mich aufgrund meines Promotionsthemas und meiner Vorbildung in 
ganz anderen Branchen z.B. Medizintechnik, Energie, Versicherungen etc. 
viel einfacher tun, wo ich aber wieder Kompromisse eingehen müsste.

Und noch was: Der OEM ist für mich u.a. so attraktiv, weil Vieles an den 
Zulieferer abgedrückt wird. Wenn ich es mir aussuchen dürfte, möchte ich 
nicht mehr programmieren. Konzeptionelle Entwicklung macht mir dagegen 
große Freude...

von Max P. (circutcircus)


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mike schrieb:
> 4QE im
> technischen dienst ist zwar nicht mit den Gehältern bei einigen
> großunternehmen zu vergleichen

Sind ja je nach Bundesland, Besoldungsgruppe/Stufe nur so vergleichbare 
~70000 Jahresbrutto + Super Pension + eben idR Top Arbeitszeiten und 
Jobgarantie.
Das einkalkuliert liegt man leicht bei ~85000+

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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geomed schrieb:
> seid ihr mit eurer Arbeit/Branche/ Kollegen/Organisation zufrieden?
> Macht ihr das was ihr schon immer machen wolltet oder geht ihr
> Kompromisse ein?

Nicht mehr.

> Ich habe das Gefühl, dass ich nicht das ich nicht das arbeite was ich
> eigentlich möchte. In die Branche welche mich interessiert komme ich mit
> meinem Background einfach nicht unter. Wäre so gerne in der
> Automobilindustrie, aber dafür reicht ein Mathestudium und eine
> Promotion in der Informatik wohl nicht....
>
> Mal ehrlich: sucht man jetzt ewig weiter bis der traumjob kommt oder
> geht man Kompromisse ein und macht was womit man auf Dauer notorisch
> unzufrieden und angepisst ist?

Vielleicht mal ein anderer Ansatz:

Ich hatte genau Dein Gefühl damals auch und habe mich dafür entschieden, 
das selbst zu ändern und nicht auf andere zu warten: Selbstständigkeit.

Aber auch dazu benötigt man Geduld und muss anfangs Kompromisse 
(Auftragsarbeiten) eingehen. Das geht in den seltensten Fällen von heute 
auf morgen.

Wenn man aber nicht unbedingt auf's große Geld (das kommt dann später 
sowieso, aber es sollte nicht der Grund sein) aus ist und vor allem 
konsequent an seinen Zielen (u.a. genau das zu machen, was man möchte) 
arbeitet, dann kommt das Endergebnis in der Tat dem Begriff "Traumjob" 
sehr nah.

Dazu gehört für mich, dass man nur das entwickelt, was einem Spaß macht 
(ist hier jetzt der Fall), dass man komplett stressfrei arbeitet und
genug Zeit für andere wirklich wichtige Dinge des Lebens hat (Frau, 
Kinder, Freunde usw.). Genug Geld zum Leben sollte natürlich dabei 
rumkommen, aber der Blick auf den Kontostand war noch nie meine 
Motivation.

Ich kann jetzt immer ausschlafen (kurioserweise nur dann nicht, wenn wir 
frühmorgens in den Urlaub fahren ;-) und es gab noch keinen Tag, an dem 
ich nicht mit sehr viel Freude in Büro/Halle gekommen bin. Und die 
Freude nimmt über die Jahre sogar eher zu als ab.

Vielleicht ist das ja eine Option für Dich: erstmal einen nicht ganz so 
tollen Job annehmen, aber dann parallel in Ruhe die Selbstständigkeit 
vorbereiten.

Ich würde für mich sagen: ja, ich habe mir meinen Traumjob selbst 
geschaffen. Es ist alles genau so wie ich es haben möchte.

von Jo S. (Gast)


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Geomed schrieb:
> eefa schrieb:
>> Wenn ich bei mir so schaue, wie viele aus der reinen Mathematik oder
>> Informatik kommen, muss man sich schon saublöd anstellen
>
> Ich behaupte mal dass ich mich nicht sau blöd anstelle. Ich bekomme
> dennoch bisher nur absagen von den OEMs. Die ausgeschriebenen Stellen
> passen halt meist nur zu 40-60% zu meinem Profil. Ich vermute auch, dass
> die meist schon jemanden haben und die Stelle galt ausschreiben müssen.
> Meine Bewerbung hab ich schon vom Karrierecenter checken lassen. Da
> dürfte es eigentlich keine Probleme geben. Mein Lebenslauf ist
> sicherlich auch nicht der schlechteste. Bin zwar keine 20 mehr und habe
> keine auslandseefahrung aber ansonsten war ich 5 Jahre als Werkstudent
> in nem Konzern tätig!

Wenn ich mir so anschaue, wie viele Millionen Personen sich jährlich bei 
den Autoherstellern bewerben (allein bei BMW 800.000 p.a.), ....   ;)

Darunter sind sicherlich auch zehntausende Promivierte.

Das Personalmarketing funktioniert prächtig.

Die besten Chancen dürftest du übrigens bei der Firma haben, bei der du 
5 Jahre lang als WS tätig warst.

von Troll (Gast)


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Jo S. schrieb:
> Promivierte

Sie haben sowieso den Promi Bonus. BMW nimmt aber nur A oder B Promis, 
bei Bosch kommen auch C Promis unter. Der Rest muss zu RTL.

SCNR

von Jo S. (Gast)


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mike schrieb:
> sehr zufrieden, vor allem nach meiner Lebenszeit Verbeamtung. 4QE im
> technischen dienst ist zwar nicht mit den Gehältern bei einigen
> großunternehmen zu vergleichen,

4. QE = ehemals höherer Dienst, da gibt´s nicht viele Stellen für Ing., 
die meisten sind nur 3.QE, weil sich die Technik-Dödels im ö.D. genau so 
wenig durchsetzen können, wie in der Privatwirtschaft.


> da wirklich jeder jeden "leben" lässt. war vorher bei siemens nicht
> wirklich so.

Es sei die Frage erlaubt, auf wessen Kosten das Ruhige-Kugel-Schieben im 
ö.D. geht.


> jedes jahr eine neue "Horror" geschichte erzählt, nur um die leute
> bei der Stange zu halten.

Menschenführung läuft meistens über Angstmachen.


> andererseits frage ich mich oft wer von wem
> abgeschaut hat, der Staat bei siemens oder umgekehrt. gibt schon sehr
> viele parallelen.

Wie meinst du das?

von Jo S. (Gast)


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Troll schrieb:
> Jo S. schrieb:
>> Promivierte

:))

Das ist ein Wortkonstrukt, bestehend aus Prominenter und Promovierter.

Nur promoviert worden zu sein reicht heutzutage nicht mehr aus, man muß 
auch bekannt sein. Wer viele Bekannte in der Wunschfirma hat, tut sich 
leichter rein zu kommen.  ;)

von Troll (Gast)


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Jo S. schrieb:
> Nur promoviert worden zu sein reicht heutzutage nicht mehr aus, man muß
> auch bekannt sein. Wer viele Bekannte in der Wunschfirma hat, tut sich
> leichter rein zu kommen.  ;)

:-)

Wobei um hier wieder zum Ernst zu kommen.
Im Moment gibt es Bestrebungen dieses Vitamin-B Gedöns etwas 
einzudämmen. Stichwort: Compliance
Bei der BASF habe ich z.B. mitbekommen gehen alle Bewerbungen strikt 
über Berlin, selbst ein (ehemaliger) Produktionsleiter oder jemand aus 
dem Recruiting hatte keine Möglichkeit eine Bewerbung für ein Praktikum 
(Nur Praktikum!) direkt "über den kleinen Dienstweg" an eine 
Fachabteilung zu bringen.
Bei Porsche habe ich aber das Gegenteil gesehen. Ein Schüler, technisch 
interessiert, Mathe und Physik 15Punkte späterer Schnitt 1,1 mit Preis 
für Mathe und Physik (nein kein Noob, sondern jemand der auch in Deutsch 
und Gesellschaftskunde 14P hatte) bekam eine Absage für ein Praktikum 
und der mittelmässige Schüler mit Onkel im mittleren Management bei 
Porsche hatte sofort eine Zusage.

von Geo M. (geomed)


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Jo S. schrieb:
> Die besten Chancen dürftest du übrigens bei der Firma haben, bei der du
> 5 Jahre lang als WS tätig warst.

Das weiß ich ;) Allerdings sind wir dann wieder beim Thema Kompromisse! 
Geld, Entwicklungsmöglichkeiten, Kollegen etc. sind die eine Seite, aber 
Spaß an der Arbeit darf eben auch nicht zu kurz kommen. Da wären wir 
beim nächsten Punkt, welcher auch schon angesprochen wurde: Ich habe 
schon ein bisschen die Sorge, dass ich mich nach ein paar Wochen 
langweilen könnte oder den ganzen Tag nur programmieren darf, was andere 
Kollegen, welche Freude daran haben, viel besser und schneller könnten 
als ich...

Welche Zulieferer fallen euch noch spontan ein, wo ich mal gucken 
könnte, ob die jemanden suchen mit meinem Profil? Ich habe schon die 
IAV, TWT, Bertrandt, Conti, Bosch, Brose, Schaeffler ins Auge gefasst!

von Bernd G. (Gast)


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Chris D. schrieb:

> Ich würde für mich sagen: ja, ich habe mir meinen Traumjob selbst
> geschaffen. Es ist alles genau so wie ich es haben möchte.

So ist es. Als Angestellter arbeiten: igitt - nie wieder. Ich hatte mich 
über 30 Jahre in der Industrie herumgedrückt, vom Mitarbeiter biss zum 
Boss war ich alles gewesen und war nie recht zufrieden.
Selbständigkeit ist aber nicht jedermannes Ding, das muss dazugesagt 
werden.

von Falk B. (falk)


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@ geomed (Gast)

>Mal ehrlich: sucht man jetzt ewig weiter bis der traumjob kommt oder
>geht man Kompromisse ein und macht was womit man auf Dauer notorisch
>unzufrieden und angepisst ist?

Beitrag "Re: Realitätsshock: Unterfordert beim Berufseinstieg"

von Ianer (Gast)


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Immer wieder werden die Märchen erzählt, man braucht Vitamin B, 
Kontakte, etc. Die Bewerbungen laufen bei größeren Unternehmen durch 
diverse Abteilungen, Betriebsrat, etc. Mit Vitamin B schafft man evtl. 
leichter durch die Personalabteilung, aber viel mehr auch nicht.

Fakt ist, am schwierigsten ist es zu einem OEM zu kommen, weil die 
Firmennamen geläufig sind und sich jeder Absolvent sich sofort nach dem 
Studiumende dort bewirbt. Dementsprechend ist der Zulauf riesig und die 
Firmen können sich die Rosinen herauspicken. Die Gehälter bei OEMs sind 
sehr gut, die Arbeitslast moderat. Allerdings wenn man sich in der 
Branche auskennt, kennt man ähnlich gute alternativen, die nicht solch 
einen Zulauf haben, weil die Namen weniger bekannt sind und ähnlich gut 
bezahlen bzw. andere Anreize bieten.

Ich habe bisher bei Top 3 OEM Zulieferer gearbeitet und möchte nicht zu 
einem OEM, wobei einige Kollegen zu diversen bereits gewechselt sind. In 
die Top Zuliefererbranche zu kommen ist einen Tick leichter, aber nicht 
besonders viel.

Womit übrigens fast jeder genommen wird in der Zuliefererbranche sind 
Programmierkentnisse als Dipl.-Ing., wenn man dazu noch AUTOSAR 
buchstabieren kann, ist der Job sicher ... :)

von klausi (Gast)


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Chris D. schrieb:
> Ich würde für mich sagen: ja, ich habe mir meinen Traumjob selbst
> geschaffen. Es ist alles genau so wie ich es haben möchte.

Krass. Das muss man mal von sich behaupten können. Cool wenn man das 
kann. Hört sich an wie ne Gummibärchenwelt.

Bin auch gern in der techn. Informatik tätig. Hab aber nie recht 
gewusst, was ich wirklich will. Das ist sicher auch eine große 
Voraussetzung zum Erfolg. Und ich muss mir ne Nische suchen. Kein Java 
App usw Dingsbums.

Wenn das was man will noch auf eine Nische passt, inkl. guten Kunden, 
zusammen mit Interesse und Talent, und Erfahrungen dann Jackpot, da muss 
schon fast alles stimmen, was wahrscheinlich bei den wenigsten so 
zutrifft?

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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klausi schrieb:
> Chris D. schrieb:
>> Ich würde für mich sagen: ja, ich habe mir meinen Traumjob selbst
>> geschaffen. Es ist alles genau so wie ich es haben möchte.
>
> Krass. Das muss man mal von sich behaupten können. Cool wenn man das
> kann. Hört sich an wie ne Gummibärchenwelt.

Ist auch so ähnlich :-)

> Wenn das was man will noch auf eine Nische passt, inkl. guten Kunden,
> zusammen mit Interesse und Talent, und Erfahrungen dann Jackpot, da muss
> schon fast alles stimmen, was wahrscheinlich bei den wenigsten so
> zutrifft?

Das war aber anfangs durchaus nicht so. Der Traumjob fällt sicher nicht 
vom Himmel - da hat man eher einen Sechser im Lotto. Man muss erst 
einmal viele Kompromisse machen und kann es durchaus schlechter haben 
als vorher.

Aber als Selbstständiger hast Du ja eben den Vorteil, dass Du Dinge 
eigenmächtig ändern kannst und niemand Dir sagt, was Du zu tun und zu 
lassen hast.

Das Wichtigste für mich war der Aufbau von Rücklagen (besserer Schlaf 
:-) und dann die schrittweise Reduzierung von Auftragsarbeiten bis hin 
zu einer komplett eigenen Produktpalette ohne Auftraggeber im Nacken.

Nun entscheide ich (bzw. ich mit meinem Angestellten) alleine, was wir 
entwickeln und wann es die Kunden haben dürfen :-)

Kein Termindruck mehr, keine Lasten-/Pflichtenhefte, und ein Produkt 
wird auf den Markt gebracht, wenn es ausgereift ist. Zusammen mit den 
Rücklagen (= kein finanzieller Druck) sorgt das für ein sehr entspanntes 
Arbeiten.

Aber das ist nicht alles von anfang an da - man muss darauf hinarbeiten 
und nach und nach die faulen Kompromisse beenden.

von Ab gehts (Gast)


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Hier treiben sich mal wieder viele Dauernörgler rum, die mit ihrem 
Dienstleister-Bashing den Thread zu trollen.

Man kann es natürlich zum OEM schaffen, auch ohne Vitamin B. Daimler z. 
B. hat über 100.000 MA in Deutschland. Es ist natürlich möglich, dort 
reinzukommen.

Was viele noch nicht begreifen, ist, dass sich die Rekrutierungsmethoden 
geändert haben. Die klassische Direktbewerbung auf eine Stelle ist 
oftmals aussichtslos, weil man in der Masse der Bewerber untergeht. Das 
trifft selbst Top-Leute, die fast 100 % auf die Stelle passen.

In der Automobilindustrie wird sehr viel mit Dienstleistern gearbeitet. 
Viele Mitarbeiter vom Dienstleister werden auch vom OEM übernommen. Das 
hat viele Vorteile für den OEM:

- einen Externen, der seit Jahren als Projektmitarbeiter tätig ist, kann 
man eben sehr gut einschätzen.
- die Einarbeitung entfällt komplett, da der Externe Tools, Prozesse, 
Kollegen schon kennt.
- bei Erweiterung des Teams muss sich der Chef keinen 
Bewerber-Vieh-Markt antun, er schreibt einfach eine Personalanforderung. 
Der Wunschkanditat steht bereits fest. Das verkürzt den Einstellprozess 
erheblich.

Die Übernahme von externen Mitarbeitern ist inzwischen die 
Rekrutierungsmethode Nr. 1 bei den OEMs!

Auch der Externe hat Vorteile:

- Er lernt Kollegen, Vorgesetzte, Prozesse, Betriebsklima, usw. schon 
kennen. Bei Nichtgefallen wechselt er einfach das Projekt. Bei 
Direkteinstellung wäre die Gefahr von "Überraschungen" deutlich höher.
- Er kann Kontakte knüpfen, die ihn weiterbringen. Die internen 
Stellenmärkte von Konzernen sind wesentlich flexibler als viele denken. 
Als Externer hat man entweder direkten Zugriff darauf oder kann über 
interne Kollegen zugreifen.

Leider begreifen viele nicht, wie das so läuft. Dienstleister werden als 
Teufelszeug, Sklaventreiber u. ä. beschimpft. Dass man dort oft bessere 
Bedingungen vorfindet wie beim Mittelständler, wird oft übersehen.

Und wie bereits erwähnt wurde, gibt es viele Tier-1-Zulieferer, die 
ähnliche Konditionen bieten wie die OEMs. Die Einstiegsschwelle ist dort 
niedriger.

Wer natürlich nur in Schubladen denkt und wenig flexibel ist, wird viel 
weniger Möglichkeiten haben. Ihr müsst nicht eure Seele verkaufen, 
sondern vielleicht nur umziehen, Reisebereitschaft zeigen oder 2-3 Jahre 
in einem eher unbeliebten Bereich arbeiten. Dann tun sich wieder neue 
Möglichkeiten auf.

von Tom (Gast)


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Mein Beruf macht mir sehr viel Spass. Es ist einfach geil Raketenmotoren 
zu bauen.....

Es gibt sicherlich Alternativen zum Automotivebereich...dort habe ich 
auch bereits Erfahrung gesammelt.

von sinnvoll oder (Gast)


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Mark Brandis schrieb:
> sinnvoll oder schrieb:
>> äh in meinem Bekanntenkreis gibt es das auch. Wg. dem alter aber ohne
>> Arbeit. Super brain aber leider ü50. Leider kein Witz.
>
> Wenn er ein "Super brain" ist, dann müsste ihm doch sicher auffallen,
> dass:
> -es in dem Alter schwer ist, in Deutschland eine feste Anstellung zu
> finden
> -es sehr wohl möglich ist, in dem Alter als Freelancer tätig zu sein und
> Aufträge zu bekommen.

Ja allerdings ist er weniger der extrovertierte Unternehmertyp sondern 
eher der Mathematiker mit spaß und Begeisterung an Zahlen.  :-)

von Geo M. (geomed)


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@Chris D.

Ich muss schon sagen, Respekt für den Schritt in die Selbstständigkeit. 
Für mich selbst kommt das leider nicht wirklich in Frage. Da habe ich 
einfach zu viel Schiss und teilweise auch eine zu geringe 
Vorstellungskraft, was ich überhaupt genau machen möchte. Für den Weg in 
die Selbstständigkeit würde mir schlicht weg auch die Idee und 
Kreativität fehlen. Es ist mir wahrscheinlich auch ein Stück weit zu 
unsicher...

@Ab gehts
Das was du beschreibst ist aber im Endeffekt Vitamin B. Man arbeitet als 
Dienstleister vor Ort beim Kunden (OEM) und kann dort Kontakte aufbauen 
und einen guten Eindruck hinterlassen. Irgendwann kommt eben Tag X und 
man bekommt mit das eine Stelle frei wird oder wie auch immer und kann 
das doch viel einfacher klar machen, als jemand der über die HR kommt 
und in den Tausenden von Bewerbern unter geht.
Du beschreibst also genau den Weg über einen Dienstleister bzw. 
Zulieferer zu gehen und einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen, um 
dann dort einzusteigen. Der direkte Weg ohne nennenswerte Praktika etc. 
ist viel härter geworden und das betrifft mit Sicherheit nicht nur die 
Automobilindustrie. Ich bin der Meinung das läuft in jedem Konzern so.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Geo Med schrieb:
> @Chris D.
>
> Ich muss schon sagen, Respekt für den Schritt in die Selbstständigkeit.
> Für mich selbst kommt das leider nicht wirklich in Frage. Da habe ich
> einfach zu viel Schiss und teilweise auch eine zu geringe
> Vorstellungskraft, was ich überhaupt genau machen möchte. Für den Weg in
> die Selbstständigkeit würde mir schlicht weg auch die Idee und
> Kreativität fehlen. Es ist mir wahrscheinlich auch ein Stück weit zu
> unsicher...

Ok, dann ist das sicher erstmal nichts für Dich ;-)

Allerdings: auch ich habe nicht direkt mit der Selbstständigkeit 
gespielt und war erstmal ein paar Jahre abhängig beschäftigt. Irgendwann 
aber dachte ich: "Und so soll es jetzt bis zur Rente weitergehen? Wo 
sind meine Träume hin, wo ist die Leidenschaft, wohin die Perspektiven?"

Und der Frust baute sich dann immer weiter auf. Man fühlt sich ständig 
von der internen Bürokratie und anderen ausgebremst, weiss, dass man 
eigentlich viel effizienter arbeiten und richtig etwas bewegen könnte, 
aber man ist einfach nur ein Rad im Getriebe. Dazu kam, dass die 
Produktqualität dort nicht meinem Selbstverständnis entsprach. 
Langlebigkeit? Interessierte keinen. Wartbarkeit? Auch nicht. Es musste 
schnell raus, "weil die Konkurrenz ja schon nächsten Monat ..." uswusf.

Und irgendwann kommt dann der Tag wo man weiss, dass es so nicht weiter 
geht und man endlich das und in der Qualität entwickeln möchte, was 
einem Spaß macht. Für mich war das, was ich machte, nie ein "Job" 
sondern immer mein Beruf, meine Berufung.

Dass das ein längerer Weg würde, war mir direkt klar.

Ich war/bin nicht bereit, die Hälfte meines Lebens dort zu verbringen, 
wo es mir keinen Spaß macht. Und das strahlt ja auch auf die 
Partnerschaft/Gesundheit usw. aus.

Für mich gibt es auch keinen Weg zurück. Wer einmal diese Freiheit 
genossen hat, der lässt sich nicht wieder einfangen :-)

Ich würde also sagen, dass Du noch nicht ganz für die Selbstständigkeit 
verloren bist ;-)

: Bearbeitet durch Moderator
von Joachim B. (jar)


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Chris D. schrieb:
> Allerdings: auch ich habe nicht direkt mit der Selbstständigkeit
> gespielt und war erstmal ein paar Jahre abhängig beschäftigt. Irgendwann
> aber dachte ich: "Und so soll es jetzt bis zur Rente weitergehen? Wo
> sind meine Träume hin, wo ist die Leidenschaft, wohin die Perspektiven?"

ganz genau, so war das auch bei mir als ich den geilen Job 
hingeschmissen hatte und anfing zu studieren.

Chris D. schrieb:
> Für mich war das, was ich machte, nie ein "Job"
> sondern immer mein Beruf, meine Berufung.

eben drum, wie sagte mein alter Ausbilder, egal was man macht, macht man 
es aus Leidenschaft und BERUFUNG wird man gut, wird man gut kommt Geld 
und Erfolg von alleine und damit die Zufriedenheit.

Die Frage bleibt definiert man sich über Geld oder über das man den 
"Job" gerne macht?

von klausi (Gast)


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Chris D. schrieb:
> Ich war/bin nicht bereit, die Hälfte meines Lebens dort zu verbringen,
> wo es mir keinen Spaß macht. Und das strahlt ja auch auf die
> Partnerschaft/Gesundheit usw. aus.
Ganz genau!

Joachim B. schrieb:
> eben drum, wie sagte mein alter Ausbilder, egal was man macht, macht man
> es aus Leidenschaft und BERUFUNG wird man gut, wird man gut kommt Geld
> und Erfolg von alleine und damit die Zufriedenheit.

Richtig, auch das kann von mir sein.
Brauche jetzt nur noch ne Idee, eine Nische usw.

Studium und Erfahrung (ca. 5-6 J.) hätte ich. Müsste eigentlich reichen, 
um ne Firma aufzubauen, wenn ich mir so manche Dödeln aus der Wirtschaft 
ansehe.

von Mark B. (markbrandis)


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klausi schrieb:
> Richtig, auch das kann von mir sein.
> Brauche jetzt nur noch ne Idee, eine Nische usw.

Das "nur noch" ist gut. Ideen kann man nicht erzwingen.

> Müsste eigentlich reichen, um ne Firma aufzubauen, wenn ich mir so manche
> Dödeln aus der Wirtschaft ansehe.

Ergibt keinen Sinn, und zwar aus folgendem Grund:
Leute, die eine Firma gründen und über Jahre hinweg erfolgreich (!) 
aufbauen, sind keine Dödel. Was Du meinst sind wahrscheinlich Manager, 
die selbst nie eine Firma aufgebaut haben. Davon gibt es in der Tat 
viele unfähige. Das ändert aber nichts daran, dass die nicht der Maßstab 
für einen passenden Vergleich sind.

: Bearbeitet durch User
von Mathematiker (Gast)


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@Ianer:

Dass beim OEM die Besten arbeiten, ist absoluter Quatsch und das weiß 
ich aus eigener Erfahrung. Aber jemand, der in einem Kapitalsammelbecken 
gelandet ist, wird das sicher besser wissen als ich und sich für den 
Besten halten.

von delta T (Gast)


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The meaning of life is to give life a meaning...

Gibt Dir dein Job keine Aussicht, such die Aussicht nach dem Job!

Philosophische Grüße
Delta T

von Informatiker0815 (Gast)


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Nein, ich bin derzeit ganz und gar nicht zufrieden mit meinen Aufgaben, 
die mir mein Arbeitgeber gibt, denn ich bin nun im 2nd Level Support 
gelandet für Altanwendungen, nachdem das letzte Entwicklungsprojekt, wo 
ich als Java(EE)-Entwickler arbeiten durfte und eigentlich so in etwa 
dem entsprach, was ich machen wollte, ausgelaufen ist. Leider bin ich 
der letzte, der eingestellt wurde und leider verfüge ich nur über 
Java-Skills (5Jahre BE), sodass ich nicht in anderen Projekten, mit 
Entwicklungsaufgaben, eingebunden werden kann.

Es ist ätzend, weil ich nur noch Monitoring machen darf und 
Benutzeranträge bearbeite. Hier und dort mal einen vorgefertigen Report 
erstellen. Und schön Dokumentieren.

von Max P. (circutcircus)


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Mit Java Skills findet man derzeit doch so easy einen Job...

von Gonzo (Gast)


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Informatiker0815 schrieb:
> Nein, ich bin derzeit ganz und gar nicht zufrieden mit meinen Aufgaben,
> die mir mein Arbeitgeber gibt

Das tut mir leid. :-(

> leider verfüge ich nur über
> Java-Skills (5Jahre BE), sodass ich nicht in anderen Projekten, mit
> Entwicklungsaufgaben, eingebunden werden kann.

Ich dachte, du entwickelst jetzt in .NET Technologie?
Hast du den Umstieg (noch) nicht geschafft?

von Entwickler (Gast)


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Ich bin zufrieden mit meinem gesamten Werdegang. Dienstleister hatte ich 
am Anfang meiner Laufbahn in Kauf genommen, weil es damals kaum 
Festanstellungen im µC-Bereich in meiner Region gab. Vorteil war, dass 
ich viel rumkam, was eines der Ziele war. Von Anfang an war mir klar, 
dass ich das höchstens eine gewisse Zeit machen würde.

Lange her, aber danach über 11 Jahre in einer großen internationalen AG, 
Niederlassung hier in D, aber vorwiegend Englisch statt Deutsch, da 
viele Kollegen aus dem Ausland zu Besuch waren. International war ich 
selbst viel unterwegs. Sehr gute Bezahlung. Job in Schlüsselposition.

Dann die Lust, mal einen Wechsel zu vollziehen, da ich fachlich eine 
Weiterentwicklung anstrebte. Projektarbeit vollzogen für einen kleinen 
Mittelständler, dann wieder in Festanstellung mit hochinteressantem 
Entwicklungsprojekt. Tolle Firma, viele Ingenieure aber auch Techniker, 
Konstrukteure und Produktion im Haus mit Facharbeitern. Betriebsklima 
sehr gut. Gute Bezahlung, ebenfalls Job in Schlüsselposition.

Habe mein Hobby zum Beruf gemacht, dass 1976 mit der Eisenbahn begann 
:-)

Vielseitigkeit und Spaß am Neuen ist notwendig.

von klausi (Gast)


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Entwickler schrieb:
> Habe mein Hobby zum Beruf gemacht, dass 1976 mit der Eisenbahn begann
> :-)

Cool dass es für dich passt. Normalerweise sagt man dann, wer seinen 
Beruf zum Hobby macht, hat kein Hobby mehr!

von Entwickler (Gast)


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klausi schrieb:
> Entwickler schrieb:
>> Habe mein Hobby zum Beruf gemacht, dass 1976 mit der Eisenbahn begann
>> :-)
>
> Cool dass es für dich passt. Normalerweise sagt man dann, wer seinen
> Beruf zum Hobby macht, hat kein Hobby mehr!

Ist eine Einstellungssache. Privat kannst du ja selbst entscheiden, was, 
wie viel und wann du was machst. Gibt noch andere Hobbys, Sport usw.

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