Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Geräte für den Anfang?


von Opikta (Gast)


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Hallo,

da ich mich demnächst auch mal hobbymäßig mit der Elektrotechnik 
beschäftigen wollte und ich derzeit auf Gerätesuche bin, hätte ich hier 
mal 4 Fragen:

1. Ich habe mir vor einiger Zeit mal so ein Netzteil für 30 Euro waren 
das glaube ich gekauft. Dabei handelt es sich um ein 12V Netzteil von 
McPower. Reicht das für den Anfang?

2. Ich bin auch noch auf der Suche nach einem Messgerät aber ich wollte 
dafür maximal 100€ ausgeben. Kriegt man dafür was vernünftiges´? Hat 
evtl. jemand hier einen Vorschlag.

3. Ich bin auch noch auf der Suche nach einer vernünfitgen Lötstation, 
weil ich bis jetzt nur mit einem ERSA Lötkolben ohne Station gearbeitet 
habe. Hat da evtl. auch jemand eine Emfpehlung?

4. Da ich meine Kentnisse in der Elektrotechnik ja dann auch noch ein 
wenig vertiefen möchte, bin ich derzeit auf der Suchen nach einem 
vernünftigen Buch, allerdings kenne ich mich mit den Grundlagen (denke 
ich) ganz gut aus. Was empfiehlt sich da für ein Buch?

Ich lese ja oft von dem Buch "Art Of Electronics" aber das ist ja glaube 
ich eher an Studenten gerichtet oder nicht? Wie weit gehen denn die 
Beschreibungen in diesem Buch? Lohnt sich da auch mittlerweile wohl die 
deutsche Fassung? Die soll ja am Anfang ziemlich Banane gewesen sein.

Das wäre es auch eigentlich schon. Den Rest kriege ich (denke ich) 
alleine hin. Falls nicht, melde ich mich noch einmal. ;)

Danke schon einmal an alle Antwortenden.

von Jens (Gast)


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von Micha H. (mlh) Benutzerseite


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Opikta schrieb:
> Den Rest kriege ich (denke ich) alleine hin.

Zweifelhaft. Die Suchfunktion im Forum funktioniert, alle Fragen wurde 
bereits in epischer Länge geklärt.

von Michael B. (laberkopp)


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Opikta schrieb:
> Lohnt sich da auch mittlerweile wohl die
> deutsche Fassung? Die soll ja am Anfang ziemlich Banane gewesen sein.

Die hat sich nicht verändert, vor allem basiert sie auf der 2. Ausgabe, 
nicht der aktuellen dritten Ausgabe.

Für den Anfang reicht eine 9V Blockbatterie und ein 7805 Spannungsregler 
im Steckbrett, ein (oder zwei) 5 EUR Multimeter und so lange du mit 
bleihaltigem Lötzinn lötest dein Ersa.

von Stefan F. (Gast)


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In der digitalelektronik werden die meisten Bauteile mit 5V oder 3,3V 
betrieben. Also taugt ein 12V Netzteil alleine nicht. Besorge (oder 
baue) Dir noch ein Netzteil, das 5V und 3,3V liefert. Aber 12V ist nicht 
schlecht, die wirst du auch oft brauchen.

Es gibt bei Ebay sehr günstige Schaltregler Module, die die dir 12V 
herunter regeln. Manchmal taugen die aber nichts. Deswegen empfehle ich 
die Schaltregler Module von Traco Power (TSR-1 Serie ca 8 Euro).

Für digitale Schaltungen und IMHO auch für die meisten analogen 
Schaltungen braucht man kein 100 Euro teures Multimeter. Ich habe so ein 
Gerät, nutze aber bevorzugt ein billiges 20 Euro Produkt, denn wenn das 
kaputt geht, tut's meinem Geldbeutel weh.

Der wesentliche Unterschied ist, dass die billigen Multimeter meist 
keine Wechselströme messen können und dass sie keinen Durchgangsprüfer 
mit Summer haben. Wechselströme kann man allerding indirekt über den 
Spannungsabfall an einem Shunt messen, wenn es denn mal sein muss.

Nimm erstmal irgendein billiges Multimeter für 20 - 30 Euro. Irgendwann 
wirst du eine Funktion benötigen, die es nicht hat und dann hast du eine 
konkrete Vorstellung davon, was das bessere Multimeter können soll. 
Früher oder später ist es ohnehin gut, zwei Geräte zu haben. Aber für 
den Anfang kommst du mit einem ganz billigen Digital-Multimeter (nicht 
analog!) schon sehr weit. Brauchbare analoge Multimeter kosten richtig 
viel Geld.

Als Lötstation kannst du blind (fast) jede beliebige nehmen. Hauptsache 
sie hat eine Temperatur Regelung. Achtung: Pollin verkauft ab und zu 
Lötstationen mit Leistungsregelung statt Temperatur-Regelung. Sowas 
sollte man meiner Meinung nach gar nicht erst produzieren.

Ich arbeite mit einer sehr kleinen 40W Station von Weller. Bei der 
schätze ich, dass der Lötkolben außerordentlich leicht und kurz ist. 
Damit kann man zwei Stunden durcharbeiten, ohne dass die Finger ermüden. 
Für größere Lötstellen nutze ich einen Gaslötkolben, der hat Power und 
der ist auch mobil praktisch.

Fallsu du eher ein Gerät für alle Lötarbeiten verwenden willst, dann 
nimm eine Lötstation mit viel Leistung. Ich wünschte, ich hätte eine mit 
mindestens 100 Watt - nur sind die teuer und klobig. Deswegen habe ich 
noch keine große gekauft.

Es gibt nicht mehr viele Bücher für Einsteiger. Vermutlich, weil es im 
Internet zuviel kostenlose Konkurrenz gibt. Wenn dich Mikrocontroller 
interessieren, dann schau Dir das Tutorial auf dieser Webseite an, oder 
lies mein Buch (http://stefanfrings.de/mikrocontroller_buch/index.html). 
Irgendwann wirst du einzelne Bereiche weiter vertiefen, dann helfen 
Fachbücher sicher besser weiter, als das Internet.

Auf jeden Fall solltest du dir angewöhnen, die Suchfunktion dieses 
Forums und Google zu verwenden. Denn es gibt eigenetlich fast nichts, 
was andere nicht schon durchgekaut haben. Ich mag bei Google die 
Bildersuche sehr, damit findet man ganz Fix brauchbare Schaltpläne.

von Dennis S. (sixeck)


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Ich hab noch ein Haufen der Breadboard Power Supplies rumliegen, wenn du 
eins willst, kannst dich ja melden....

https://www.google.de/search?q=breadboard+power+supply&espv=2&biw=1920&bih=979&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ved=0CAcQ_AUoAmoVChMIqfDNqP6OxgIV4alyCh1S1wDH

von Pete K. (pete77)


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Stefan Us schrieb:
> Ich mag bei Google die
> Bildersuche sehr, damit findet man ganz Fix brauchbare Schaltpläne.

Aber trotzdem nicht vergessen, die Datenblätter der eingesetzten 
Bauteile zu studieren. Nicht immer sind die Baupläne im Netz brauchbar.

Ich habe mit einem Steckbrett und einem 5V USB-Netzteil angefangen. 
Aliexpress.com ist hier Dein Freund für günstige Bauteile (nun ja, 
manchmal können auch Fakes dabei sein, bei mir hat aber bisher alles 
funktioniert).

Was willst Du denn machen? Du schreibst "Elktrotechnik", das ist ein 
weites Feld.

P.S.: Leistungselektronik und HF lassen sich z.B. nicht auf dem 
Steckbrett aufbauen :-)

von Alexander S. (alesi)


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von Jarviz (Gast)


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@Dennis S.
Und wie könnte ich mich bei dir melden? Prinzipiell hört sich das ja 
schon gut an.

@Pete K.
Jo, werde ich nicht vergessen. Was ich machen will? Erst einmal ein paar 
Schaltungen nachbauen und dann vielleicht auch ein paar kleine Sachen 
selber bauen. Nachher evtl. mal einen Hexapod selber bauen oder einen 
kleinen Spiderbot oder einen anderen Roboter.

Danke für den Tipp aber ist mir schon klar.

@Alexander S.
Einige davon waren bekannt aber danke für die Hinweise.

Ein paar der Geräte lassen sich allerdings z.B nirgendwo mehr finden. 
Ich finde diese zumindest nicht mehr.


Sollte man denn am Anfang mehr als 50€ für ein Messgerät ausgeben? 
Worauf sollte man denn bei Messgeräten am Anfang achten?
Taugen die Modelle von Peaktech was? Hat jemand eine Empfehlung für ein 
Messgerät und eine Lötstation für den Anfang?

von Stefan F. (Gast)


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> Sollte man denn am Anfang mehr als 50€ für ein Messgerät ausgeben?

Nein, eher deutlich weniger. Denn Messgeräte können bei falscher 
Verwendung durchaus kaputt gehen. Gerade Anfängern passiert das leicht.

Kauf Dir genau die Geräte, die du gerade brauchst. Kaufe nicht im 
Voraus, denn dann wirst du unnötig viel Geld ausgeben.

Und kaufe keine unnötig teuren Geräte. Fürs Hobby genügen in den 
allermeisten Fällen einfache Modelle mit relativ geringer Genauigkeit.

Wenn ich z.B. eine Uhr baue, freue ich micht erstmal wie bolle, wenn sie 
funktioniert. Ob die Uhr im Jahr zwei Sekunden oder 2 Minuten Abweichung 
hat, ist für den Spaßfaktor völlig wurscht. Sollte ich wirklich 
irgendwann in diesem Leben mal einen exakten Zeitmesser brauchen, dann 
kann ich ihn immer noch kaufen bzw das dazu nötige Mess- und 
Abgleichwerkzeug.

Anderes Beispiel:

Wenn ich vor 30 Jahren für den Beginn meines Hobbies ein Oszilloskop 
gekauft hätte, dann hätte mein Vater dafür sein Auto verkaufen müssen. 
Oder sein Haus verpfänden.

Früher oder später würde ich eins brauchen, das war klar.

Ich habe aber gewartet, so bekam ich erst 10 Jahre später mein erstes 
gebrauchtes Oszilloskop als Belohnung für zwei Wochenenden harte 
Hilfsarbeit. Ist doch besser, als dem Papa das Auto wegzunehmen, oder?

Weitere 15 Jahre später habe ich die alte Kiste durch ein modernes 
Digitaloszilloskop ersetzt, und das kostete inzwischen weniger als 400 
Euro.

Ich hätte ich sowas von geärgert, wenn ich (bzw meine Eltern) in den 
80er Jahren ein digitales Speicheroszilloskop gekauft hätte. Ich würde 
heute noch den Kredti abstottern.


> Worauf sollte man denn bei Messgeräten am Anfang achten?

Das es billig ist. Das meine ich absolut ernst. Ein beschissenes 10-Euro 
Multimeter wird dich nicht lange zufrieden stellen, aber wird dir 
helfen, deine eigenen Bedürfnisse an so ein Gerät festzustellen. Das 
nächste wird dann deutlich teurer sein und genau das können, was du 
benötigst. Die 10 Euro Lehrgeld (oder lassen wir es mal 20 Euro sein) 
sind es wert.

Außerdem hast du danach zwei Geräte, was gar nichtmal schlecht ist. Ich 
brauche oft mein alte billig-Multimeter zusätzlich.

von someone (Gast)


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Billig-Multimeter sind brauchbar. Es ist eben wichtig, unbedingt darauf 
zu achten, dass die mit der Netzspannung in Berührung kommen, sonst 
können sie schnell gefährlich werden. Gerade bei Multimetern reicht das 
kostengünstigste Gerät, das du bekommen kannst. Vielleicht willst du 
aber noch 10 Euro drauflegen und dir eins mit einem etwas größeren 
Display kaufen, das man dann angenehmer ablesen kann. 5-Euro-Multimeter 
messen aber für den Anfänger-Hobby-Bereich schon gut genug. Das wird 
ermöglicht, weil alles auf einem Chip stattfindet und man das sehr 
billig produzieren kann.

Wobei du nicht sparen solltest, sind allerdings die Messleitungen. Der 
ganze Kram, der bei "erschwinglichen" Messgeräten mitgeliefert wird, 
taugt leider nichts. Investiere das Geld lieber in Messleitungen als in 
ein Multimeter, da hast du mehr davon. Der Grund dafür ist ganz einfach: 
Wenn du Verrenkungen anstellen musst, um an deiner Schaltung zu messen 
und dann alles auch noch wackelt, kannst du nicht entspannt arbeiten. 
Ich kann das "PMS 4" von Hirschmann empfehlen, da ist alles drin, was 
man so braucht und der Preis ist überschaubar.

Lötstation: Schwierig, da jetzt schon Empfehlungen auszusprechen. Du 
hast schon einen Marken-Lötkolben, für das gelegentliche Löten reicht 
der erstmal aus. Hier ist hauptsächlich interessant, was du löten willst 
und wo da deine Ansprüche sind. Gerade wenn du viele Schaltungen nur 
kurzzeitig aufbaust, solltest du darüber nachdenken, ob du die nicht 
vielleicht lieber auf Breadboards steckst anstatt sie zu löten. Ist 
natürlich Geschmackssache und oftmals will man ja auch löten. Bei einer 
Lötstation muss man aber meines Erachtens nach unter 100 Euro nicht 
anfangen. Wenn man doch unbedingt will, dann gibt es vielleicht irgendwo 
eine gebrauchte Weller TCP für einen guten Preis.

von Wolfgang (Gast)


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Jarviz schrieb:
> Worauf sollte man denn bei Messgeräten am Anfang achten?

U.a., dass es einen akustischen Durchgangsprüfer hat und nicht ewig 
drüber nachdenkt, ob es nun piepsen soll oder nicht.

von Stefan F. (Gast)


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Wobei Durchgangsprüfer ein gutes Projekt für die ersten Eigenbauten 
sind. Wenn dann das Multimeter keinen Piepser hat ist es egal, das 
selbstgebaute hat einen.

von Thomas (kosmos)


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Kleines stabilisiertes 5V Netzteil selber aufbauen, z.B. einen 7805 und 
einen 78L05(bzw. Low Drop Gegenstücke) zusammen in ein schönes Gehäuse 
mit ein paar Bananenbuchsen und Schalter dran, so hast du stabile 5V 
einmal mit einer Strombegrenzung von 1A und 100mA. So was hat man ein 
Leben lang.

Ganz vereinfacht siehe hier
https://www.mikrocontroller.net/articles/Datei:V_Regler.gif
dazu nen 6V/1,xA Trafo, überdimensionierter 10.000µF Elko da der mit der 
Zeit ja auch schlechter wird und einem Schalter auf der Primärseite der 
N und L trennt die Diode aus dem Bild kann man dann allerdings vom 
Regler Ausgang zum Regler Eingang klemmen.

von Mani W. (e-doc)


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Als Grundausstattung:

48 Watt-Lötstation, Bleistiftspitze-Long-Life

Labornetzgerät ca. 30 Volt/3Ampere, Dual (2-fach)

Multimeter, incl. 10A(DC) und 10A(AC), 600 Volt AC/DC

Oszilloskop

Counter

von mahner (Gast)


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someone schrieb:
> Billig-Multimeter sind brauchbar. Es ist eben wichtig, unbedingt darauf
> zu achten, dass die mit der Netzspannung in Berührung kommen, sonst
> können sie schnell gefährlich werden. ...

@someone: So sorgfältig, wie du in einem sicherheitsrelevanten Bereich 
deinen Text verfasst, solltest du deinen eigenen Ratschlag besser nicht 
befolgen damit es gefährlich bleibt oder ... ähhh ... mmmhhhh?

von someone (Gast)


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mahner schrieb:
> @someone: So sorgfältig, wie du in einem sicherheitsrelevanten Bereich
> deinen Text verfasst, solltest du deinen eigenen Ratschlag besser nicht
> befolgen damit es gefährlich bleibt oder ... ähhh ... mmmhhhh?

Also nochmal für dich zum Mitschreiben: Messgenauigkeit und Features 
sind für einen Anfänger selbst bei sehr billigen Multimetern absolut 
ausreichend. Natürlich UNTER DER BEDINGUNG, DASS DAS GERÄT IMMER NUR 
SPANNUNGEN < 48V UND STRÖME < 10A SIEHT.
Sicher sind die Geräte natürlich nicht, aber wenn man das weiß und sich 
auch daran hält, halte ich es nicht für verwerflich, für den Anfang die 
70 Euro, die man für ein Gerät, das nicht extrem unsicher ist, nicht 
auszugeben. Soll natürlich gleich in Geräten gemessen werden oder gar am 
Netz, so ist von diesen Messgeräten abzuraten. Dafür gibt es dann 
bessere, die aber auch deutlich mehr Geld kosten und bei Schaltungen auf 
dem Breadboard keinen Spaß machen (weil sie beispielsweise keine 
Strommessung haben).

von mahner (Gast)


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someone schrieb:
> Also nochmal für dich zum Mitschreiben: Messgenauigkeit und Features

Ich möchte auch noch mal mitschreiben, wie dieser Satz zu verstehen ist.

someone schrieb:
> Billig-Multimeter sind brauchbar. Es ist eben wichtig, unbedingt darauf
> zu achten, dass die mit der Netzspannung in Berührung kommen, sonst
> können sie schnell gefährlich werden.

Der macht keinen Sinn für mich.

Deine anderen Erläuterungen sind zwar sehr lang, für Kenner 
wahrscheinlich verständlich, enthalten aber, scheint es, keine 
Ungereimtheiten. Konkrete Empfehlungen, die dem TO (und mir) weitaus 
mehr weiterhelfen würden, enthalten sie aber auch nicht.

von Minimalist (Gast)


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Ich hab bisher jedes Billige Gerät bereut, jedes Preiswerte dagegen 
benutze ich noch heute.
Mal ein paar Konkrete Ratschläge:
Für den Anfang ein regelbares Labornetzgerät (15V 2A reichen). Kostet 
30€, gut investiertes Geld. Eine fein einstellbare Strombegrenzung spart 
einem ne Menge Lehrgeld (und Rauch). Marke kann ich keine  nennen, gibt 
zu viele, die hier passen. Mein altes ist von QJE (ChinaMann) hat mir 
aber treue Dienste geleistet.

Multimeter:
Ich halte für Einsteiger viel von den Uni-T Geräten. Die aber NICHT im 
Ausland bestellen, die werden fürs Ausland nach schlechterer 
Spezifikation gefertigt. Die für den deutschen Markt haben z.B. HRC 
Sicherungen. Bin mit dem Uni-T UT 61B (35€) sehr zufrieden. Habe von 
innen gesehen und damit kann ich mich auch Guten Gewissens mal(!) an 
Netzspannung. Daneben noch ein 10€ billigheimer als Schätzeisen.

Lötkolben:
Ich habe an der Universität geschnorrt, als die auf Bleifrei umgestellt 
haben, gabs in der Werkstatt neue Lötstationen, die alten mussten raus. 
Vorher haben die Weller Magnastat genutzt. Ist sicher in vielen 
Betrieben ähnlich. Die WCTP-S habe ich umsonst bekommen, plus ein paar 
Lötspitzen. Damit lötet es sich im Vergleich zum Kolben wie ein Traum.

Das gilt auch für andere Geräte. Wenn man freundlich fragt, kriegt man 
als interessierter Hobbyist oft bessere Geräte gebraucht, als man sie 
sich neu leisten könnte.


Noch ein Tipp: Versuch irgend wo auf dem Flohmarkt/eBay/etc. Ein altes 
Notebook mit echtem Parallelport und wenn geht auch serieller 
Schnittstelle zu kriegen. So aus der Pentium4 Ära. Damit kann man in der 
Werkstatt unglaublich viel anfangen, ohne den PC aufs Spiel setzen zu 
müssen. Wenn der Akku noch fit ist sogar galvanisch getrennt!

von Werner M. (Gast)


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Mani W. schrieb:
> Bleistiftspitze-Long-Life

Und wie soll man damit die Wärme vom Lötkolben vernünftig zur Lötstelle 
bekommen?

Da kommt dann wieder die Hochtemperaturlösung und es ertönt der Schrei 
nach Long-Life, weil die Spitze im Ständer so sch..ß heiß wird.

von Thomas (kosmos)


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für den Anfang ist jedes billige Messgerät besser als gar keins. Neben 
einem Multimeter wäre ein Oszilloskop etwas feines. Das Multimeter zeigt 
dir vielleicht 5V an und am Oszi siehst du erst das die Spannung zw. 4,5 
und 5,5V schwingt. die 5-10 MHZ Voltcraft Teile bekommt man meist für 
20€ bei Ebay.

Ich habe sehr lange mit nem 25W Ersa Lötkolben gelötet mir dann eine 
Ersa Analog 80 Lötstation gekauft. Kann ich beides empfehlen, nun kam 
noch ein einstellbarer Chinalötkolben dazu mit zig Spitzen und ist sogar 
schneller als der Ersa Lötkolben auf Temperatur. Schau mal bei 
Aliexpress.com (GJ907 EU PLUG)

Einen Logic Analyzer z.B: Openbench Logic Sniffer wenn man dann mal die 
Signale kontrollieren will die der µC rausschickt oder 
empfängt...Aliexpress.com

von Jarviz (Gast)


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Taugen die Geräte von Peaktech denn auch wohl was? Ist ja sogar ein 
deutscher Hersteller und die stellen doch normal wohl gute Sachen her 
oder? ;)

Bspw das hier:
http://www.reichelt.de/Multimeter-digital/PEAKTECH-2025/3/index.html?&ACTION=3&LA=2&ARTICLE=137476&GROUPID=4058&artnr=PEAKTECH+2025

Das hat auch eine USB Verbindung. Empfiehlt es sich da nicht auch, eine 
USB Verbindung zu haben? Ermöglicht das dann eine Transferierung der 
Werte zu dem Computer?

Mhm, soweit ich weiß haben die Unis in der nähe alle ziemlich modernes 
Zeug. Kann man nicht auch gute gebrauchte kaufen? Welche Marken sind 
denn da empfehlenswert? Ich höre ja oft von Weller und ERSA aber gibt es 
da sonst noch welche? ERSA finde ich bspw. bei ebay fast keine.

Hier im Thread wurde mir ja auch ein Oszilloskop empfohlen, braucht man 
das denn am Anfang? Soweit ich weiß, sind neue ja ziemlich teuer oder? 
Empfiehlt es sich da, ein gebrauchtes zu kaufen? Worauf sollte man denn 
da achten und was sind da empfehlenswerte Marken? "Hameg" finde ich sehr 
viele bei ebay. Taugen die was?

von Stefan F. (Gast)


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> Taugen die Geräte von Peaktech denn auch wohl was?

Ich habe viel gutes über Peaktech Geräte gelesen. Sie sind kein 
High-End, aber preiswert.

> Empfiehlt es sich da nicht auch, eine USB Verbindung zu haben?

Ja, wenn du es dir leisten kannst, dann nimm das. Meine Multimeter haben 
leider eine PC Sxchnittstelle, dafür aber das Oszilloskop, was ich daher 
manchmal für Messungen "missbrauche" für die es eigentlich nicht 
vorgesehen ist.

> Welche Marken sind denn da empfehlenswert? Ich höre ja oft von Weller
> und ERSA

Weller und Ersa sind wie Merzedes und Audi. Ich habe die kleine Weller 
WHS50 und bin damit sehr zufrieden. Ich habe allerdings Leute in meinem 
Bekanntenkreis, du nutzen irgendwelche Asiatischen Marken und sind 
ebenso zufrieden.

> Hier im Thread wurde mir ja auch ein Oszilloskop empfohlen, braucht
> man das denn am Anfang?

Jein, für den allerersten Anfang nicht. Solange alles klappt, brauchst 
du es möglicherweise gar nicht. Aber du wirst sehr bald an den Punkt 
kommen, wo du zumindest gerne eins ausleichen möchtest. Nur verleiht man 
solche Geräte ungerne, denn sie kosten relativ viel geld und gehen bei 
falscher Benutzung schnell kaputt. Also gerade Anfänger werden dann wohl 
keins geliehen bekommen.

> Soweit ich weiß, sind neue ja ziemlich teuer oder?

Reichelt hat Digital-Oszilloskope ab 260 Euro im Programm.

Ich bin mit dem Uni Tren UTD 2042C zufrieden. Reichelt hat gerade das 
fast identische UTD 2052 CEX für 399 Euro.

von someone (Gast)


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someone schrieb:
> Billig-Multimeter sind brauchbar. Es ist eben wichtig, unbedingt darauf
> zu achten, dass die mit der Netzspannung in Berührung kommen, sonst
> können sie schnell gefährlich werden.

Jetzt verstehe ich erst, warum das zu Verwirrung führte: Es ist wohl ein 
"nicht" abhanden gekommen. Richtig muss es natürlich heißen:

Es ist eben wichtig, unbedingt darauf zu achten, dass die NICHT mit 
der Netzspannung in Berührung kommen, sonst können sie schnell 
gefährlich werden.

von someone (Gast)


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Bei den Uni-T-Multimetern für den deutschen Markt gibt es das eine oder 
andere, mit dem man mal einigermaßen unbedenklich in Geräten die 
Netzspannung messen kann. Das UT61 gehört dazu. Das kann man kaufen.
Ob man nun ein Multimeter braucht, das die Daten zum PC übertragen kann, 
muss jeder selbst entscheiden. Ich finde die Funktion weitgehend 
nutzlos, manchmal ist sie aber praktisch. Gerade wenn es darum geht, 
längere Sachen zu messen (Batterieentladung z.B.) Wenn das Multimeter 
der Wahl die Funktion hat, spricht nichts dagegen. Besonders viel Geld 
würde ich aber nicht dafür bezahlen, um die Funktion zu erhalten. 5 Euro 
Aufpreis wäre sie mir wert, mehr eher nicht.

Ein Oszilloskop braucht man für den Anfang definitiv nicht. Jetzt kommen 
natürlich wieder irgendwelche Leute, die dir 5-MHz-Analogoszilloskope 
von vor dem Krieg andrehen wollen, die sind aber modernen Schaltungen 
nicht mehr gewachsen. Einzige Ausnahme: Speicheroszilloskope, die haben 
nämlich einen Single-Shot-Modus, der sehr praktisch ist und mit dem man 
heute arbeiten will.
Generell sind Oszilloskope schöne Geräte, aber die Bedienung ist 
kompliziert. Man sollte wissen, was man messen will, sonst kann man sehr 
wenig damit anfangen. Ein Oszilloskop ohne Wissen darüber nimmt nur 
Platz und Geld weg, die anderweitig besser investiert wären.
Und übrigens: Wer heute für Leute, die einfach so zum Rummessen ein 
Oszilloskop suchen noch ein anderes neues Oszilloskop als das DS1054 
empfiehlt, der hat den Knall nicht gehört. ;)

Logic Analyzer. Hmmm. Der Logic Sniffer hat eine wirklich gute Hardware, 
die aber durch mäßige Software sehr zäh zu nutzen ist. In den 80ern wäre 
das Teil großartig gewesen, heute will man aber eigentlich keine 
16-Bit-Speicherbusse mehr anzapfen, sondern eher Geräte, die auf I2C- 
oder SPI-Nachrichten triggern können. Das kann der halt nicht. Wenn man 
zufällig das Geld übrig hat, kann man sich so ein Gerät mal antun, ich 
setze meinen aber kaum ein. Die billigen USB-Echtzeit-Logic-Analyzer 
haben natürlich auch ihre Probleme, könnten aber vielleicht sogar 
praktischer sein, weil man direkt sieht, wenn Nachrichten über den Bus 
kommen. Ich habe damit aber keine Erfahrungen, kann das also nicht 
kommentieren.
Generell halte ich Logic Analyzer für Anfänger eher für Spielerei, man 
muss erstmal soweit kommen, um die zu benötigen.

Gerade für Anfänger halte ich es für sinnvoll, nicht unnötig Geld 
auszugeben, von dem Geld aber Dinge zu kaufen, die auch noch verwendbar 
sind, wenn die Elektronik doch nicht den erhofften Spaß bereitet. Ein 
Multimeter und vernünftige Messleitungen und Prüfspitzen gehören dazu 
(und sei es auch nur zum Ausmessen der Spannung von Batterien oder zum 
Feststellen, dass ein Kopfhörerkabel einen Kabelbruch hat), ein 
Lötkolben ist zwar nicht ganz so universell, dafür aber umso 
praktischer. Ein Oszilloskop ist ein spezielles Messgerät, man weiß 
üblicherweise, wenn man eins braucht.

von michael_ (Gast)


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Was ich gerade für kleine Digitalschaltungen immer wieder empfehlen 
kann, ist ein Logik-Prüfstift.
Den kann man leicht selbst bauen oder kaufen wie:
http://www.reichelt.de/LOGIK-TESTER/3/index.html?&ACTION=3&LA=446&ARTICLE=10536&artnr=LOGIK+TESTER&SEARCH=logik+tester

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