Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Braucht man überhaupt ein Oszilloskop oder was brauche ich überhaupt?


von Cihan S. (cihan_s)


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Hallo liebe Freunde. Ich habe nach Jahren in meinem Zuhause endlich ein 
Zimmer für mich eingerichtet wo ich einem Hobby nachgehen kann.

Es fing bei mir damit an, das ich meine alte Kombigastherme in der 
Wohnung visualisiert haben wollte. Halt die Temperaturen, Verbräuche und 
Laufzeiten.

Dies habe ich dann nach langer Zeit mit einem RPi2 samt Firmata 
(arduino) und FHEM hingekriegt.

Das nächste Projekt wo ich jetzt auch dran sitze ist ein 
Simulatorbedienung für das Spiel Kerbal Space Program. Da benutze ich 
einen Arduino und mehre 7 Segment Displays, welches dann übe I2C 
angebunden sind.

Ich merke nur jedesmal, das zuhause doch immer irgendwas fehlt.
Erst war es ein Multimeter, dann eine regelbare Lötstation.

Was ich bei fielen aber sehe ist ein Oszilloskop und einen 
Funktionsgenerator.
Brauche ich sowas? Bis jetzt habe ich so etwas nicht vermisst, und mir 
fällt auch nicht ein wofür ich es gebrauchen kann. Zudem habe ich noch 
einen haufen Commodore Hardware hier was auch noch überprüft werden 
muss.

Ich habe in dem Raum 12 m² Platz habe einen 3 m langen Küchenplatte als 
Werkbank und 6 solche Stahlregale.

Also was braucht der Hobbyelektroniker als Grundausrüstung.

von Michael L. (michaelx)


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Oszi-Beratungs-Thread der Dreimillionste ...

Ob man ein Oszi braucht weiß man, wenn man damit gearbeitet hat.
Für meinen Fall kann ich das mit ja beantworten. Das hat aber nicht viel 
zu sagen, und hängt davon ab, ob ich das für meine Anwendungsfälle 
passende Gerät nutze.

Benutze die Forensuche, und stelle dann erst mal deine Anforderungen 
zusammen.

Edit und PS: 12m³ Fläche sollten kein KO-Kriterium bzgl. Oszi sein.

: Bearbeitet durch User
von MaWin (Gast)


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Cihan S. schrieb:
> Also was braucht der Hobbyelektroniker als Grundausrüstung.

http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.2

Cihan S. schrieb:
> Brauche ich sowas?

Nicht unbedingt.

Ein Oszilloskop ist nützlich, wenn man gerade erst am Lernen ist, weil 
es einem die Kurvenverläufe der Spannugnen und Ströme in der eigenen 
Schaltung zeigt, und billig sind die Dinge heute auch, gebrauchte Hamegs 
für 50 EUR.

Das funktioniert gut bei einfachen Sachen wie 
Sinus/Rechteck/Dreieckoszillatoren, also dem was der Funktionsgenerator 
rauswerfen würde, nützt aber wenig am Datenbus des PC, der I2C 
Schnittstelle oder Ethernet, wenn auch beim CD-Player das Augendiagramm 
was aussagt ohne die einzelne Bits zu zeigen.

Einfache Schaltungen funktionieren aber auch im LTSpice Simulator, und 
da kann man die Kurvenverläufe auf dem Bildschirm sehen. Bei schwierigen 
Schaltungen, wie Schaltreglern, reichen oft die einfachen Oszilloskope 
nicht mehr, weil die Belastung durch die Messspitze das Ergebnis 
verfälscht, ebenso wenn man Oszillatoren am uC überprüfen will. Da muss 
es dann ein besserer Tastkopf sein.

Der Funktionsgenerator ist wiederum nützlich, wenn man 
Filterschaltungen, Audioverstärker oder schnelle Messverstärker auf 
Funktion überprüfen will, da reicht dann aber oft kein einfacher 
Funktionsgenerator mehr, sondern man braucht einen genauen, auch 
Wobbelgenerator der über einen ganzen Frequenzbereich arbeitet.

Kauf dir die Dinger also, wenn du sie brauchst, dann kaufst du auch 
einen, der dem Problem angemessen ist, und nichts zu leistungsschwaches 
oder zu überkandideltes.

von 🍅🍅 🍅. (tomate)


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Man kann die Drähte auch in den Mund nehmen. Desto mehr es weh tut, 
desto höher der DC-Anteil. Bei rhythmischen Zuckungen ist es AC. Hat so 
0-100Hz Bandbreite. Ist man nachher tot, waren es IDR mehr als 200V

von Cihan S. (cihan_s)


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@Michael

Ich habe ja meine Anwendungsbeispiele genannt an denen ich dran bin.
Wie geschrieben vermisst habe ich es bis jetzt nicht. Weil ich auch 
nicht wüsste was ich damit messen sollte.

@MaWin

Dankeschön für den Link, ist erstmal Stoff zum lesen.
Was ich mir später vorstelle ist es auch selber Platinen herzustellen.
Vielleicht auch in dem Bezug das benötigte Werkzeug.

von Sebastian W. (wangnick)


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Hallo Cihan,

Cihan S. schrieb:
> Was ich bei vielen aber sehe ist ein Oszilloskop und einen
> Funktionsgenerator. Brauche ich sowas?

Mit einem Oszi kann man der Elektronik beim Arbeiten zuschauen. Würde 
ich dir auf jeden Fall zu raten.

Funktionsgenerator habe ich nicht und vermisse ich auch nicht. 
Rechtecksignale kann auch ein uC erzeugen.

Ebenso wichtig wie ein Oszi finde ich einen USB-Logikanalyser, zum 
Beispiel Saleae oder Klon davon.

Viel Spass.

LG, Sebastian

von Sven B. (scummos)


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Ich finde ohne Oszilloskop ist man bei der Elektronik völlig blind. Wenn 
irgendwas nicht tut, nehme ich erstmal das Oszilloskop und halte den 
Tastkopf überall dran. Und schau mir an ob die Rechtecke schön 
rechteckig und die Versorgungsspannungen schön flach sind. Das ist meist 
irgendwo nicht der Fall, und dann ist der Fehler schon gefunden. ;)

von Michael L. (michaelx)


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Cihan S. schrieb:
> @Michael
>
> Ich habe ja meine Anwendungsbeispiele genannt an denen ich dran bin.
> Wie geschrieben vermisst habe ich es bis jetzt nicht. Weil ich auch
> nicht wüsste was ich damit messen sollte.

Genau deswegen schrub ich ja:
"Ob man ein Oszi braucht weiß man, wenn man damit gearbeitet hat."

Das ist wie die Frage: Brauch ich das Internet?

Also informiere dich. Forensuche, google, und lesen lesen lesen.
Auch hier: https://www.mikrocontroller.net/articles/Oszilloskop

von Cihan S. (cihan_s)


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Das letzte mal habe ich ein Oszilloskop in der Lehre bei einem 
Digitaltechnik Lehrgang bedient. Es waren auch die genannten Hameg 
Gerätschaften.

Zu dieser Zeit habe wir Logikgatter selbst aufgebaut und gemessen.
Aber das was Sven geschrieben hat ist natürlich erleuchtend.

Meine Hardware, welches im Moment nur Arduino, LCD, 7 Segment etc. 
bestelle ich aus zum grössten Teil aus China mittels Ebay oder Ali 
Express.

Aber wenn es gebrauchte Oszilloskope für 50€ gibt, dann kann man sich 
wohl ruhig eins erstmal hinstellen. Reichen 20 Mhz Bandbreite für den 
Arduino Bereich?

Ich bedanke mich erstmal für die rege Beteiligung.

: Bearbeitet durch User
von Wolfgang (Gast)


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Was nützt das schönste Oszi, wenn es ungenutzt auf dem Regal verstaubt, 
weil der Besitzer nichts hat, was er damit messen möchte und durch die 
vielen Knöppeschens nur verwirrt ist.

von Cihan S. (cihan_s)


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Wolfgang, irgendwie und irgendwann muss doch mal ein Anfang gemacht 
werden.
Spätestens wenn die ersten eigene Schaltungen entworfen werden wird man 
es doch brauchen. Oder siehst du das anders?

von Klaus (Gast)


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Falls Du irgendwann mal auf eine Frage hier die Antwort bekommst: "Und 
was sagt das Oszi"? oder "Hast Du ein Oszilloskop" dann wird es Zeit 
dafür. Vorher nicht. Falls Du gar keine Idee hast, was man damit 
anfangen könnte ist es ebenso unnötig. Wenn Du viel Geld hast, mache mit 
Deinen Lieben einen schönen Urlaub. Da hast Du mehr davon.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Klaus schrieb:
> Wenn Du viel Geld hast, mache mit
> Deinen Lieben einen schönen Urlaub. Da hast Du mehr davon.

Hmm. Ein Urlaub ist zwar schön, hält aber nicht so lange wie ein Oszi. 
Mein erstes war ein Heathkit O-12E
http://www.heathkit.nu/heathkit_nu_O-12E.html
 und hat trotz Röhrentechnik und nur-AC Kopplung meine Neugier 
beflügelt. Es hat einfach Spass gemacht und erheblliche Lerneffekte 
gehabt, den Tastkopf in irgendwelche Geräte zu stecken und zu gucken, 
was da so ist.
Das ich mittlerweile ein besseres habe und dieses auch als Voltmeter, 
Signalgenerator und Bauteiletester benutze, versteht sich - ich möchte 
es nicht mehr missen. Für unterwegs habe ich mir gerade ein Taschengerät 
aus dem STM32F429 Disco Board gebaut, dank Uwe B. und seinem kleinen 
Projekt. Irgendwann hole ich mir dann das kleine DSO-203.

: Bearbeitet durch User
von Wolfgang (Gast)


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Wolfgang schrieb:
> Was nützt das schönste Oszi ...

Cihan S. schrieb:
> Spätestens wenn die ersten eigene Schaltungen entworfen werden wird man
> es doch brauchen.

Natürlich war das etwas provokativ gemeint. Wenn ich mir deine Projekte 
so ansehe, wirst du ganz schnell auch Einzelereignisse (I2C 
Bustelegramme o.ä.) erfassen wollen. Mit einem 50€ Analogoszi stehst du 
da ohne große Tricksereien schnell auf verlorenem Posten. Guck einfach 
mal, wo du bei deinen bisherigen Projekten viel Zeit mit Fehlersuche 
zugebracht hast. Dann kann man schnell sehen, welche Messtechnik dir das 
erheblich vereinfacht hätte.

Bei den heutigen Preisen für Speicheroszis würde ich kein reines 
Analogoszi mehr auf den Basteltisch stellen, auch wenn es manchmal 
natürlich reicht und immer besser ist, als gar nichts. Für 
Digitalanwendungen ist IMHO ein kleiner Logikanalysator fast 
unverzichtbar (z.T. unter 10€ bei ebay mit 8 Kanälen und 24MHz 
Abtastrate ;-)

von Bestromer (Gast)


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Wolfgang schrieb:


> Für Digitalanwendungen ist IMHO ein kleiner Logikanalysator fast
> unverzichtbar (z.T. unter 10€ bei ebay mit 8 Kanälen und 24MHz
> Abtastrate ;-)

....hmmm Interessant, mit was für einer Software nutzt man so ein
zugegebener Weise "kostengünstiges" Gerät?

Hast Du da Erfahrung mit?

LG Bestromer

von Frank G. (frank_g53)


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Bestromer schrieb:
> ...hmmm Interessant, mit was für einer Software nutzt man so ein
> zugegebener Weise "kostengünstiges" Gerät?

Beitrag "10 Euro Logikanalyzer"

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Bestromer schrieb:
> mit was für einer Software nutzt man so ein zugegebener Weise
> "kostengünstiges" Gerät?

http://sigrok.org/

Die meisten "Billig-Geräte" sind Saleae-Clones.

von Motzer (Gast)


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Hallo

Ich habe mir aus Geldgründen nie ein Oszi geleisten. Dies hat sich aber 
nicht ausgezahlt. Für viele Dinge ist ein Oszi eine sehr grosse Hilfe 
oder unverzichtbar.

Jetzt habe ich mir für ca. 70 Euro ein USB-Hantek 20MHz Oszi gekauft. 
Viele finden es vielleicht nicht gut, aber für meine Bastelleien bis 
jetzt völlig ausreichend. Für ein Preis von ca. einem Multimeter (je 
nach anspruch) finde ich so was recht gut. Sicher nicht so gut wie ein 
Stand-Alone für 250 Euro oder, hat aber auch nur 1/3 gekostet. Ich bin 
total glücklich damit.

Endlich kann ich sehen wie schnell ein Transistor durchschaltet, wie 
sauber ein Signal ist, oder wie mein Joule Thief, oder der 
Brushless-Controller arbeitet. So was steigert die Motiation ungenmein.

Für anspruchsvolle Arbeiten ist dieses Gerät sicher nicht geeignet aber 
ich bin total glücklich damit. Bis jetzt auch keine Probleme mit den 
Treiber. Läuft auf Win7, Win8 und glaub auch mit WinXP.




Gruss

von F. F. (foldi)


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Cihan S. schrieb:
> Meine Hardware, welches im Moment nur Arduino, LCD, 7 Segment etc.
> bestelle ich aus zum grössten Teil aus China mittels Ebay oder Ali
> Express.

Dafür vielleicht nicht, aber ich will dir ein Beispiel aus meinem 
eigenen Fundus geben.
Ich hatte alles auf einem Arduino laufen, nun wollte ich eine eigene 
Schaltung aufbauen und sie lief nicht. Total tot.
Wo fange ich (ohne Oszi) an zu messen? Die Versorgungsspannung. War 
alles da und jetzt? Raten? Der Ausgang war nicht mal PWM. Aber es kam 
gar nichts raus.
Anderen Controller in den Sockel und noch mal probiert - wieder nichts.

Mit dem Oszi war ziemlich schnell klar, der Quarz schwang nicht an.
Warum das so war hatte dann noch einiges an Zeit gebraucht, weil ich den 
Wald vor Bäumen nicht sah, aber ohne Oszi hätte ich da sicher blöd 
gestanden.

von lamm (Gast)


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F. F. schrieb:
> Wald vor Bäumen nicht sah, aber ohne Oszi hätte ich da sicher blöd
> gestanden.

Ein Oszi erweitert die Möglichkeiten blöd dazustehen auf höherem Niveau.

von Ulrich F. (Gast)


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Aus dem Nähkästchen:
Mein Ozzi verstaubte oft Monate lang in de Ecke.
Dann war ich es leid, und habs verkauft.

Jetzt habe ich ein anderes und das verstaubt auch immer wieder Monate 
lang in der Ecke.
Das gebe ich nicht mehr ab.

Und ja, ein Logik Analyser (so ein billig China Dingen), ist mein steter 
Begleiter, der ist häufiger an.

Also, mein Ozzi wird selten gebraucht, aber wenn, dann ist es ein 
unabdingbares Werkzeug, ohne das man stundenlang nur im Nebel stochert.

von F. F. (foldi)


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lamm schrieb:
> F. F. schrieb:
>> Wald vor Bäumen nicht sah, aber ohne Oszi hätte ich da sicher blöd
>> gestanden.
>
> Ein Oszi erweitert die Möglichkeiten blöd dazustehen auf höherem Niveau.

Das ist allerdings wahr! :-)))

In meinem Fall wohl eher Farbenblindheit. Ich hatte 100nF an den Quarz 
gelötet.

von F. F. (foldi)


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Ulrich F. schrieb:
> Also, mein Ozzi wird selten gebraucht, aber wenn, dann ist es ein
> unabdingbares Werkzeug, ohne das man stundenlang nur im Nebel stochert.

Gut, bei mir ist das nicht anders, aber ist das nicht mit jedem Werkzeug 
so?

Ich habe ein gutes Schweißgerät, wenn ich es nicht ab und an für die 
Arbeit einsetze, dann brauche ich das fast nie.
Jetzt hatten wir ein neues Auto für meinen Sohn gekauft und wollten 
sofort den Zahnriemen manchen. Gegenhalter ist nötig. Freitagnachmittag. 
Da ist nichts mehr zu bekommen. Leider fehlte der große Gegenhalter für 
die VW Motoren in dem was ich geliefert bekommen habe, aber bei der 
Arbeit konnte ich mich immer mit dem kleinen retten. Da ich den nicht 
hatte, zwei M12 Schrauben auf ein Flachmeißel geschweißt, als 
Drehmomentstütze noch ein Stück Winkelstahl dran und schon konnte der 
Zahnriemen gemacht werden.
Was ich damit sagen will, auch wenn man es selten brauch, so ist manch 
ein Werkzeug unabdingbar.

von Sven B. (scummos)


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Meine Erfahrung mit Messgeräten ist auch, dass einem viele Einsatzzwecke 
erst einfallen, wenn man das Ding auf dem Tisch stehen hat. Der Gedanke 
"dafür könnte ich jetzt ein Oszi benutzen" kommt mir viel öfter, seitdem 
ich immer eines greifbar habe.

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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Cihan S. schrieb:
> Was ich bei fielen aber sehe ist ein Oszilloskop und einen
> Funktionsgenerator.
> Brauche ich sowas? Bis jetzt habe ich so etwas nicht vermisst, und mir
> fällt auch nicht ein wofür ich es gebrauchen kann. Zudem habe ich noch
> einen haufen Commodore Hardware hier was auch noch überprüft werden
> muss.

Beides sollte(!) unnötig sein, wenn man nur vorgefertigte Hardware 
("Shields") zusammensteckt. Sollte.

Bei eigenen Schaltungen ist idR das Oszilloskop das Messmittel nebst 
einem 5 € Multimeter schlechthin. Man kann mit dem Oszi schnell und eher 
unkompliziert die meisten Messungen durchführen, mit einer Stromzange 
sogar Strommessungen bis in den HF-Bereich.

Insbesondere kann man mit einem Oszi die Signalintegrität in 
Digitalschaltungen nachprüfen, etwas was mit einem Logikanalyzer nicht 
geht. (D.h.: Oszi: primär schauen, ob die Logik auf Spannungs/Stromebene 
korrekt arbeitet. LA: primär schauen, ob die Logik logisch korrekt 
arbeitet)

Wer keinerlei Analogschaltungen entwickelt, benötigt normalerweise 
keinen Funktionsgenerator. Ist aber auch bei Digitalkram öfter mal 
praktisch (etwa um fix einen Takt bereitzustellen u.ä.)

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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Wolfgang schrieb:
> Mit einem 50€ Analogoszi stehst du
> da ohne große Tricksereien schnell auf verlorenem Posten.

Das würde ich so nicht sagen - bei eigenen Schaltungen ist das weniger 
problematisch, man kann etwa bei Problemen mit einem I2C-Slave einfach 
immer in einer Schleife die gleiche Kommunikation laufen lassen und sich 
das dann auch in Ruhe auf einem Analogoszi anschauen lassen (u.a. 
deswegen haben manche Geräte der 70er und 80er Testroutinen, wo der 
Hauptcontroller einfach immer das gleiche macht).

Hat man zwei Zeitbasen, kann man sich auch bequem durch längere 
Kommunikationen durchscrollen (A auf den Beginn der Kommunikation 
triggern [Holdoff passend], startet Delay für B und mit B schaut man 
sich dann ein Segment an, eingestellt über den Delay von B).
(Viele günstigere Oszis und [daher] soweit ich das sehe die meisten 
Hamegs haben allerdings keine zweite Zeitbasis)

Mit einem guten LA ist das natürlich ein Klacks, besonders, wenn man 
nicht nur Stumpf auf Flanken triggern kann, sondern auf den Inhalt von 
Kommunikation, also als Trigger etwa "Slave-Addresse X wird 
angesprochen".

Diese Technik hat heutzutage allerdings eher Anwendungen im Bereich von 
Protokollen/Systemen mit Pegeln, die ein LA nicht mag...

: Bearbeitet durch User
von Wolfgang (Gast)


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Marian B. schrieb:
> ... bei Problemen mit einem I2C-Slave einfach immer in einer Schleife
> die gleiche Kommunikation laufen lassen ...

Das meinte ich mit Tricksereien

> Hat man zwei Zeitbasen, ...

Da wird es in der 50€-Klasse bei gebrauchten Analogoszis eher schwierig

Marian B. schrieb:
> Diese Technik hat heutzutage allerdings eher Anwendungen im Bereich von
> Protokollen/Systemen mit Pegeln, die ein LA nicht mag...

Nichts hindert einen daran, vor den LA den passenden Pegelwandler zu 
setzen. Und für die o.g. Saleae Logikanalysatoren (Cypress CY7C68013a) 
gibt es ein Toolkit, mit dem man sich für das Protokoll seiner Wahl auch 
einen passenden Protokollanalyzer schreiben kann, falls das durch die 23 
bisher implementierten Protokolle nicht abgedeckt ist und das Internet 
kein passendes Plugin zu Tage fördert.

von michael_ (Gast)


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Wenn man einen Oszi benutzen will, sollte man den auch bedienen können.
Man sitzt davor, dreht an den Knöpfen und Schaltern, nichts ist zu 
sehen.
Dann drückt man die Auto-Taste, und oh Wunder wird etwas sinnvolles 
angezeigt.
Man muß sich also Zeit nehmen, um sich mit so einem feinen Werkzeug 
anzufreunden.
Um zu sehen, ob an einem PIN etwas wackelt, reichen auch einfache 
Werkzeuge.
Viele MM haben einen Frequenzmesser. Mein LCR-Meter kann bis 30MHz und 
hat einen Rechteckausgang von 3KHz.
Und ob ein MC Quarz schwingt, braucht man doch nur ein Taschenradio 
danebenzulegen.
Im Audiobereich reicht oft ein kleiner 1KHz Signalgenerator und ein 
Signalverfolger.
Für meine privaten Basteleien und Reperaturen habe ich den Oszi seit 
drei Jahren nicht benutzen müssen.
Viel wichtiger finde ich heute einen Trenn(-Stell)Trafo für die LED-Netz 
Ansteuerungen.

von Cihan S. (cihan_s)


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Auf Worte folgen Taten. Ich habe mir aus China jetzt einen 8CH LA 
bestellt.
Einen Trenntrafo habe ich noch auf der Arbeit rumfliegen, den könnte ich 
mitnehmen.

Und eine Anfrage wegen einem Oszilloskop habe ich im Markt auch 
gestellt.

von Andreas R. (daybyter)


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Wenn Du Deine C= Hardware reparierst, wirst Du vermutlich ein Scope 
brauchen. Ich hab auch so ein Hantek 6022be USB Scope und bin trotz 
seiner Grenzen recht zufrieden damit.

http://www.forum64.de/wbb3/board2-c64-alles-rund-um-den-brotkasten/board4-hardware/board183-reparaturecke/47969-messpunkte-mit-dem-oszi-beim-c64/

von CAN-Fan (Gast)


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Ich nutze so einen billig LA sehr oft. Ich habe zwei Oszis da (Analog 60 
MHz, Digital 100 MHz) Aber damit kommt man nicht weit.
z.B. STM32 externes Display über den Speicherbus. Das hatte ich mit 
glaub 50 MHz betrieben. Das 100 MHz kann nicht mal die 3.te Harmonische 
darstellen, also unbrauchbar.

In meiner Stadt hier gibt es offene Werkstätten. Die haben 3D-Drucker, 
Oszis, ... . Vll reicht es dir ja aus und du musst kein Geld ausgeben. 
Wenn du bekannte an ner FH hast, kannst du vll auch mal zum messen in 
ein Labor.

Leider liegen die Oszis bei >5k + kosten für Software. Das DSOX3052A 
z.B. ist ganz brauchbar.

von OldMan (Gast)


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Wenn man es günstig bekommt, ich habe 150,- Euro dafür bezahlt, ist ein
Hewlett Packard 54100A eine gute Wahl. Nicht so einfach zu bedienen wie 
ein altes Hameg, aber die Bandbreite ist mehr als ausreichend, wenn sich 
evt. auch mit HF-Technik beschäftigt.

von Cihan S. (cihan_s)


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@CAN-Fan

Ich kenne diese Ideenwerkstätten aus dem Fernsehen. Leider ist soetwas 
bei mir im Umkreis nicht zu finden.

von c.m. (Gast)


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Ulrich F. schrieb:

> Also, mein Ozzi wird selten gebraucht, aber wenn, dann ist es ein
> unabdingbares Werkzeug, ohne das man stundenlang nur im Nebel
> stochert.

hier genauso. ich habe als nächstes vor eine "verstärkerplatine" zu 
bauen die aus einem einkommenden steuer-PWM ein ausgehendes 30v/30A PWM 
für eine heizplatte zu machen.
da will ich wissen wie das signal nach dem optokoppler aussieht, wie am 
eingang des MOSFET-treibers, und wie an den gates der MOSFETS - wie die 
anstiegszeit ist, ob irgendwas schwingt.

ohne oszi kann man da nur raten.

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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c.m. schrieb:
> 30v/30A PWM
> für eine heizplatte zu machen.

Nur 3D-Drucker-Leute können ernsthaft auf die Idee kommen mit 
Gleichniederspannung Sachen zu heizen...

(kein Vorwurf gegen dich, du hast die Heizung ja wahrscheinlich nicht 
gebaut...)

: Bearbeitet durch User
von Cihan S. (cihan_s)


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Meine Herren, was ist ein intaktes HAMEG HM-203-7 wert?
Mit welchen Kosten muss ich noch für die Tastköpfe rechnen für das 
genannte Gerät rechnen?

von stirb auf einem anderen Planeten (Gast)


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> Meine Herren, was ist ein intaktes HAMEG HM-203-7 wert?
das ist schon mal der erste Fehler sich auf eine Marke und Modell zu 
fixieren.
Kauf Dir irgendeines bis zum Betrag X und gut ist es.
Ich habe mir z.B. ein leicht defektes Telequipment für gerade mal 20 
Euro ersteigert und das reicht im Prinzip aus.

> da will ich wissen wie das signal nach dem optokoppler aussieht, wie am
> eingang des MOSFET-treibers, und wie an den gates der MOSFETS - wie die
> anstiegszeit ist, ob irgendwas schwingt.
>
> ohne oszi kann man da nur raten.
Ich würde mal eher sagen mangelnde Erfahrung bzw. Schaltungsverständnis.
Mit dem Oszi kannst Du es so hinfrickeln, daß die Signale schön sauber 
sind ... und so die Frage nach dem warum und weshalb elegant umgehen.
Okay, Try and Error bzw. typischer Bastler bei dem nur das Ergebnis 
zählt.

von Stefan F. (Gast)


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>> ohne oszi kann man da nur raten.
> Ich würde mal eher sagen mangelnde Erfahrung bzw. Schaltungsverständnis.

Also für mich ist das Oszilloskop hauptsächlich ein Werkzeug, um fehler 
in defekten Schaltungen zu finden.

Zur Entwicklung von Schaltungen braucht man so ein Gerät ganz sicher 
nicht.

von Ulrich F. (Gast)


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stirb auf einem anderen Planeten schrieb:
> Ich würde mal eher sagen mangelnde Erfahrung bzw. Schaltungsverständnis.
Da kauft sich einer ein defektes Ozzi und hats voll auf dem Schirm....
Klingt für mich nicht sonderlich überzeugend....

Stefan U. schrieb:
> Zur Entwicklung von Schaltungen braucht man so ein Gerät ganz sicher
> nicht.
Aber zum Überprüfen, obs dann wirklich so hingehauen hat, wie man es 
geplant hat, schon....
Oder wenn Analogbereiche in der Schaltung stecken, welche justiert 
werden wollen, kann es auch ganz schön hilfreich sein.

Es bleibt immer so: Wer viel misst, misst viel Mist.
Und das geht mit einem Ozzi auch....

von Michael K. (Gast)


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Stefan U. schrieb:
> Zur Entwicklung von Schaltungen braucht man so ein Gerät ganz sicher
> nicht.

Nein, denn alle Schaltungen funktionieren immer ganz exakt so wie man 
sich das beim Entwurf vorgestellt hat.
Da gibt es keine Unbekannten und keine Seiteneffekte.

Zur Not reichen schlecht aufgesetzte Simmulationen völlig aus um zu 
wissen wie das in der Realität aussieht.

Realität wird ohnehin total überschätzt.
Damit erübrigen sich auch Prototypen denn wozu sollten die gut sein wenn 
schon das Equipment zum vermessen überflüssig ist.

von Ulrich F. (Gast)


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Michael K. schrieb:
> Realität wird ohnehin total überschätzt.
Ein bisschen hart formuliert.
"Selektive Wahrnehmung" trifft es eher.
Diese kann man vielleicht verändern, aber entkommen kann man ihr nicht.

von Stefan F. (Gast)


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> denn alle Schaltungen funktionieren immer ganz exakt so wie
> man sich das beim Entwurf vorgestellt hat.

Ja, das wäre schön. Wenn eine Schaltung aber nicht funktioniert, sind 
wir erstmal bei der Fehlersuche. Und dann kann ein Oszilloskop hilfreich 
sein - hatte ich ja auch geschrieben.

von Cihan S. (cihan_s)


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Könnt ihr mir sagen, was diese Kombi wert wäre?

http://www.ebay.de/itm/201376740113?_trksid=p2060353.m1431.l2649&ssPageName=STRK%3AMEBIDX%3AIT

Voltcraft MS9150 und Peaktech Oszilloskop 2020 AX

von stirb auf einem anderen Planeten (Gast)


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> Da kauft sich einer ein defektes Ozzi und hats voll auf dem Schirm....
> Klingt für mich nicht sonderlich überzeugend....
wer lesen kann, ist klar im Vorteil:
... ein leicht defektes ...
Hoffentlich sind Deine Denkleistungen im Beruf nicht ähnlich schlecht - 
das könnte man jetzt auch folgern.

von Markus M (Gast)


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Was mir schon viel geholfen hat, ist ein brauchbares Labornetzteil,
2 Kanäle, einstellbare Spannung und Strom(begrenzung) und Anzeige von 
beiden, damals gebraucht von eBay für nen zweistelligen Betrag.

Vielleicht hast du auch mal Verwendung dafür. Ist auf jeden Fall 
deutlich komfortabler als irgendwelches Gefrickel mit 
Steckernetzteilen/USB-Spannungsversorgung etc.

von Cihan S. (cihan_s)


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Ich habe das angegebene Ebay Angebot für 117€ erworben?
Ist der Preis in Ordnung?

von Mikrocontroller P. (Gast)


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Cihan S. schrieb:
> Ich habe das angegebene Ebay Angebot für 117€ erworben?
> Ist der Preis in Ordnung?

durchaus :)

von R. Rebentrost (Gast)


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Cihan S. schrieb:
> Ich habe das angegebene Ebay Angebot für 117€ erworben?
> Ist der Preis in Ordnung?

Falls du in der Nähe von Bad Friedrichshall wohnst: Ja.
Wenn nicht versendet wird, ist der Preis oft relativ gering (wenige 
Interessenten, die den Artikel abholen wollen oder können).

von Cihan S. (cihan_s)


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uhh das mit der abholung habe ich jetzt erst gesehen.

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