Hallo zusammen, ich möchte mehrere eigenständige Module bei Bedarf mit einer shared-clock leitung für ihre ADCs versehen. Auf jedem Modul ist ein CortexM4 auf 120MHz, außerdem aber auch ein ADC mit eigener 2.048MHz clock. Der Cortex liest den ADC aus. Wenn ich nun mehrere Module verwende, würde ich gerne das sampling CLK signal eines (master) ADCs für alle anderen ADCs mitverwenden. Das ist auch möglich und dafür eingerichtet, man kann die ADCs konfigurieren den clk auszugeben oder wahlweise einen externen zu verwenden. Die einfache Frage lautet nun: Es sind kleine Module und Interconnections würden über einen Stecker mit Kabel passieren, die nicht länger als 30cm sind. Bei 2.048MHz ergibt sich ja nun eine Wellenlänge von 146m - was ja noch einige Größenordnungen über meiner Anwendung/ lambda/2, /4 oder /8 liegt. Ist da eine Anpassung etc. trotzdem notwendig? Oder kann ich das Signal einfach gnadenlos ohne größere Gedanken mit einem kurzen kabelstecker "umherleiten"? Grüße Alex
:
Bearbeitet durch User
Alex V. schrieb: > Die einfache Frage lautet nun: Es sind kleine Module und > Interconnections würden über einen Stecker mit Kabel passieren, die > nicht länger als 30cm sind. Hallo Alex, heißt das daß die zu überbrückende Länge gesamt nicht 30cm überschreitet? Dann sollten die 2MHz kein Problem sein, verwende einen Leitungstreiber der nicht zu steil ist. Willst Du mehrere Module hinterainander verketten? Wie lange wird die längste Strecke. Beachte auch die Abstrahlung (EMV). rgds
Allenfalls einen Multidrop LVDS, oder RS485. Mit singleended Signalen generiert man GND Noise.
6a66 schrieb: Hi rgds, > heißt das daß die zu überbrückende Länge gesamt nicht 30cm > überschreitet? ja > verwende einen Leitungstreiber der nicht zu steil ist. Bislang wollte ich den ADC die leitung selber treiben lassen, weil er für daisychain (und das clk sharing) ausgelegt ist. allerdings bezieht das wahrscheinlich eher benachbarte ADCs auf derselben PCB ein und nicht unbedingt meinen Fall. > Willst Du mehrere Module hinterainander verketten? Nein, wohl eher parallel (die clkleitung würde dann sternförmig weggehen) > Wie lange wird die längste Strecke. Beachte auch die Abstrahlung (EMV). Dann jeweils max. 30cm. Ist EMV nicht auch wieder eine Anpassungssache (also wenn Leitung herzscher dipol mit labmda/2/4/8 wird)? Um die Abstrahlung/Flankensteilheit zu reduzieren könnte ich ja onboard noch einen RC vorschalten...? Jetzt N. schrieb: > Allenfalls einen Multidrop LVDS, oder RS485. Mit singleended Signalen > generiert man GND Noise. Danke für das Stichwort, ich bin da noch völlig unbeleckt. habe eine TI application note dazu gefunden. Ob ich das Signal aber differenziell übertragen bekomme weiß ich in diesem Fall noch nicht
>Ob ich das Signal aber differenziell übertragen bekomme weiß ich in diesem Fall
noch nicht
Von selbst geht das nicht. Nur mit Treibern und Empfaengern. Eine Frage
der Anforderungen.
Alex V. schrieb: > ich möchte mehrere eigenständige Module Wie viele denn maximal? Abgesehen davon: 2 MHz sind problemlos, nicht aber die Flankensteilheit - ist die zu hoch, hat das Clk-Signal keine sauberen Flanken und das kann trotz der "nur" 2 MHz Ärger machen. Am besten Treiber mit angepasster Flankensteilheit verwenden (> 10 ns). Georg
Georg schrieb: > Wie viele denn maximal? maximal 4! Georg schrieb: > Am besten Treiber mit > angepasster Flankensteilheit verwenden (> 10 ns). Ohne treiber komme ich aber in dem fall nicht aus? Der ADC den ich verwende ist der ADS1299
Alex V. schrieb: > maximal 4! Also bei 4 Empfängern und 2 MHz denke ich nicht dass da spezielle Treiber notwendig würden. Nimm einfach einen normalen Inverter (z.B. LVT04) doppelt hintereinander (Phasenlage) und gut ist. Wenn die Flankensteilheit zu hoch wird nimm einfach einen gutmütigeren Treiber (HCT o.ä.). Das mit dem RC-Glied kann helfen kann aber auch kontraproduktiv werden (zu geringe Flankensteilheit). Aber bei 2MHz hätte ich da wenig Bauchschmerzen. rgds
6a66 schrieb: > Nimm einfach einen normalen Inverter (z.B. > LVT04) doppelt hintereinander (Phasenlage) in Ordnung, Danke!! Ob nun aber spezieller treiber oder nicht: Ihr meint der ADC alleine reicht nicht aus? Wenn er schon einen CLK output für Daisy Chain hat?
6a66 schrieb: > Nimm einfach einen normalen Inverter (z.B. > LVT04) doppelt hintereinander (Phasenlage) und gut ist Ich werde jetzt einen 2-Input AND Gate nehmen (TC7SZ08F). Dann kann ich auch mit dem µC die clk ausgabe zu/abschalten (eingang 1 high/low)
@Alex V. L. (bastel_alex) Benutzerseite >Ich werde jetzt einen 2-Input AND Gate nehmen (TC7SZ08F). Vollkommen falsche Wahl. So schnell wie nötig, so langsam wie möglich. Dieses Ding oben hat vielleicht 1-2ns Anstiegszeit, da schreit nach Reflektionen selbst bei kurzen Leitungen. Ein Inverter der guten, alten HC-Familie hat um die 5-10ns, deutlich entspannter. Bei 2 MHz kann man auch noch weiter runter gehen, wenn man DEFINIERT langsame Treiber findet und die Takteingänge möglichst Schmitt-Trigger haben. Siehe Wellenwiderstand
Danke Falk! Den Beitrag zum Wellenwiderstand habe ich mir jetzt auch nochmal durchgelesen - vorher nur nicht, weil ich nur an Taktrate und nicht Flankensteilheit gedacht hatte, wie man oben sieht. Ich würde allerdings aus Anwendungsgründen trotzdem gerne AND-Gatter nutzen statt inverter (s.o.: zu/abschalten). Mit deinem Hinweis habe ich jetzt den TC7SH08F im Auge (http://www.digikey.de/product-detail/de/TC7SH08F,LJ%28CT/TC7SH08FLJ%28CTCT-ND/4971170), der hat unter meinen Bedingungen (3V Betrieb) typ. 6.2 (15pF CL) bis 8.7 (50pF CL) ns tpLH/tpHL. Nur zur Sicherheit: Unter Zuhilfenahme des Wellenwiderstand-Artikels ergäbe das eine maximal zulässige Leitungslänge von 21cm/ns * 1/6 * 6.2ns ("worst case speed") = 20.4cm damit keine Terminierung notwendig ist - und auf die würde ich gerne verzichten. 20cm kommt ungefähr hin, unter 25cm könnte ich garantieren. Soweit diesmal alles richtig/praktikabel?
:
Bearbeitet durch User
6a66 schrieb: > nimm einfach einen gutmütigeren Treiber > (HCT o.ä.) Darüber gerade noch den 74HCT1G125 (http://www.digikey.de/product-detail/de/74HCT1G125GV,125/568-7746-1-ND/2753890) gefunden (kein AND gatter aber TriState Ausgang): Bei dem bewegen sich die tpLH/tpHL bei 3V Versorgung im Bereich von 24-125ns. Das wäre ja nun optimal zwecks Flankensteilheit/Leitungslänge - aber liegt das bereits zu nah an der Periodendauer des Taktsignals (2.048MHz / 488ns)?
:
Bearbeitet durch User
@Alex V. L. (bastel_alex) Benutzerseite >Darüber gerade noch den 74HCT1G125 >(http://www.digikey.de/product-detail/de/74HCT1G125...) Der ist gut. >gefunden (kein AND gatter aber TriState Ausgang): Bei dem bewegen sich >die tpLH/tpHL bei 3V Versorgung im Bereich von 24-125ns. Niemals 125ns. Real sind bei 3V0 vielleicht 20-30ns. Die 125ns sind, wenn überhapt, nur bei 2V, maximaler Temperatur (125°C) und einem EXTREM schlechten Exemplar zu erwarten. Die allermeisten werden selbst bei 2V und 125°C wahrscheinlich immer noch im Bereich von50-70ns liegen. Den HCT kannst du aber nicht bei 3V betreiben, da musst du den HC nehmen. HCT kann nur 4,5-6V, HC aber 2-6V.
Besten Dank, dann ist das hiermit ja gelöst!
Falk B. schrieb: > Niemals 125ns. Real sind bei 3V0 vielleicht 20-30ns. > > Die 125ns sind, wenn überhapt, nur bei 2V, maximaler Temperatur (125°C) > und einem EXTREM schlechten Exemplar zu erwarten. Das ist die Tp - also propagation delay, die VERZÖGERUNGSZEIT von Eingang nach Ausgang. Was hier aber interessiert ist Tr und Tf (rise und fall time). rgds
Die Tp vom 74HC1G125 wird im datasheet unter quick reference mit 10ns angegeben. Dabei dann tr = tf <= 6ns - aber nicht genauer spezifiziert unter welchen conditions. Leider ist das im ds im allgemeinen recht uneindeutig: http://www.nxp.com/documents/data_sheet/74HC_HCT1G125.pdf Explizite rise/fall times stehen weiter unten so nicht mehr, dafür aber tpHL / tpLH, allerdings als propagation delay für die High-Low transition und vice versa mit typ 24 und max 125ns bei VCC=2V. Die sind aber wie du sagst ja nur die Verzögerungen zwischen den Flanken - zu den Flanken selber finde ich darüber nichts mehr! Nur max tr/tf bei recommended operating conditions mit 1000ns bei 2V. Bin ich Blind oder gibt es dazu keine weiteren angaben? Und <=6ns wäre ja grad wieder OK, wenn es nicht zu sehr <6 ist...
@Alex V. L. (bastel_alex) Benutzerseite >Die Tp vom 74HC1G125 wird im datasheet unter quick reference mit 10ns >angegeben. Dabei dann tr = tf <= 6ns - aber nicht genauer spezifiziert >unter welchen conditions. Wahrscheinlich bei 5V. >Explizite rise/fall times stehen weiter unten so nicht mehr, dafür aber >tpHL / tpLH, allerdings als propagation delay für die High-Low >transition und vice versa mit typ 24 und max 125ns bei VCC=2V. Ganz grob kann man schon annehmen, dass die Anstiegszeiten im gleichen Maße länger werden wie die Verzögerungszeiten, wenn die Versorgungsspannung sinkt. >- zu den Flanken selber finde ich darüber nichts mehr! Nur max tr/tf bei >recommended operating conditions mit 1000ns bei 2V. Dort geht es um die Eingänge, welche nicht langsamer als 1us Anstiegszeit haben sollten. Spielt hier keine Rolle, dein uC gibt die mehr als schnell genug raus. >Bin ich Blind oder gibt es dazu keine weiteren angaben? Nein, es gibt sie nicht. >Und <=6ns wäre ja grad wieder OK, wenn es nicht zu sehr <6 ist... Machs nicht so akademisch. Wenn du es wissen willst, kauf den IC, papp ihn auf ein Testboard (Entkoppelkondensator nicht vergessen) und miss. Ich tippe auf 10-20n Anstiegszeit bei 3V.
Falk B. schrieb: > Machs nicht so akademisch. Wenn du es wissen willst, kauf den IC, papp > ihn auf ein Testboard (Entkoppelkondensator nicht vergessen) und miss. > Ich tippe auf 10-20n Anstiegszeit bei 3V. Schon dabei! :) Ich will nur bald auch noch ein layout fertigen lassen, da ist der IC dann jetzt halt erstmal einfach drauf, das risiko gehe ich dann mal ein. Mit euren Rückmeldungen klingt das auch nicht allzu hoch.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.