Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Ca. 30 Kg Honig auf etwa 30 Grad erwärmen


von Atmega (Gast)


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Hallo,

ein 25 Liter fassender Honigeimer soll in ca. 12-24 Stunden auf etwa 35 
Grad Celsius erwärmt werden.
Ausgangstemperatur etwa 18-20 Grad.
Dazu werde ich eine gut isolierte Kiste bauen, welche allseits mit ca. 
5-10 cm Dämmmaterial umgeben ist ( Styropor o.ä.).

Ich bin auf der Suche nach einer geeigneten Heizquelle und einer 
einfachen und preiswerten Regelschaltung.

Dier Erwärmung sollte möglichst "homogen" erfolgen.

Habt Ihr dazu konstruktive Ideen für die Regelung/ Wärmequellen und eine 
nachvollziehbare Überschlagsrechnung bezüglich der Heizleistung?

Invest ohne Kiste etwa max. 20€.

Vielen Dank.

D.S

: Verschoben durch Admin
von bork (Gast)


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Heizdecke?

von Atmega (Gast)


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Da ich das mit einem AVR regeln möchte, gehört es m.E. in die Rubrik uc 
un Elektronik.

von Joe F. (easylife)


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Zahlen ungeprüft aus dem Netz:

Spez. Gewicht: 1.47 kg/l

Spez. Wärmekapazität (flüssig) 1.47 kJ/(kg*K)
Spez. Wärmekapazität (erstarrt) 1.09 kJ/(kg*K)

25l = 36.75kg

Erwärmung um 17K:

1.47 x 17 x 36.75 = 918 kJ

1kJ = 0,000278 kWh

-> 0,255 kWh sind nötig

bei 12-24h sollten also 10-20W Heizleistung ausreichen.

Da aber nicht 100% der Energie in den Honig gehen (Verlustleistung) 
würde ich da mal die doppelte Heizleistung vorsehen.

: Bearbeitet durch User
von deppvomdienst (Gast)


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Übliche Variante wäre Rührwerk mit Heizstab vom Aquarium.
Mikrowelle geht auch da kann man dann PWM einsetzen.
Oder gleich den Zitteraal ...

von oszi40 (Gast)


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Atmega schrieb:
> ein 25 Liter fassender Honigeimer

Heizkissen hat eine recht geringe Starttemperatur weshalb die Erwärmung 
auf 35 Grad ewig dauern könnte. Warum muss es denn unbedingt ein Eimer 
sein? Habt Ihr keine großen Töpfe und eine induktive, geregelte 
Kochplatte? Da kann man eine gewünschte  Temperatur einstellen. Bei 12h 
mußt Du allerdings mehrfach einschalten und umrühren (schaltet nach 
einiger Zeit zur Sicherheit automatisch ab). Mehr da 
http://www.induktionskochplatte.org/

von Bienenfreund (Gast)


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Vosicht, Honig absorbiert sehr gut und wird enorm schnell warm in der 
Mikrowelle.

von Amateur (Gast)


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Trenn' Dich schnell mal von "nur" und "bloß".

Ein Topf mit etwas Styropor drum rum geht nicht. Ich unterstelle dabei 
mal, dass das Ganze nicht nur einmal stattfinden soll und somit 
gereinigt werden muss.
Es sei den Du willst den Input für eine Bakterien- und 
Schimmelpilzproduktion liefern.

Aus vielerlei Gründen kann man Honig nur sehr schlecht erwärmen. Die 
Wärmeleitfähigkeit ist unter aller Sau. Mit der Zirkulation, auf die man 
sich sonst bei der Wärmeverteilung verlassen kann, ist auch nicht viel 
los. Fazit: Irgendwer muss Rühren. Da kalter Honig auch noch relativ zäh 
ist, muss dieser auch noch "kräftig" sein und einiges an Kondition 
mitbringen. Wahrscheinlich ein Motor mit allem Drum und Dran. Also ein 
Rührwerk, welches auch noch (oh' Wunder) mit sinnvollem Aufwand 
gereinigt werden können muss.

von Ralf D. (ralf_d)


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von Florian (Gast)


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Sowas haben wir auch.

Wir verwenden dazu einen alten Kühlschrank mit einer Art 
Schaltschrankheizung und einen einfachen Temperaturregler dazu.

Funktioniert prima.

von 0815 (Gast)


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Florian schrieb:
> Sowas haben wir auch.

Warum erfreut sich denn trommelweise warmer Honig solcher Beliebtheit?

von Amateur (Gast)


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Eine Sudpfanne beschäftigt sich in der Hauptsache damit Wasser++ zu 
erwärmen. Also sind der Kollege "Zirkulation" und das Fräulein 
"Wärmeleitfähig" nicht weit weg.

Ich kann mich nicht daran erinnern die mal an einem Honigtopf 
herumstehen gesehen zu haben. Bin aber manchmal etwas kurzsichtig.

von Atmega (Gast)


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Hallo,

der Honig befindet sich in einem "sterilen", sauberen Honigeimer aus 
Kunststoff, Sauberkeit ist gewährleistet.

Mikrowelle ist ausgeschlossen.

Die Berechnung von Joe ist schlüssig, ich verstehe nur nicht den 
zeitlichen Zusammenhang??

Wann reden wir von Energie, wann von Leistung?

Aus Joule ( Energie) wird plötzlich kWh (Leistung), also Arbeit pro 
Zeit... ?


Physikunterricht ist schon 40 Jahre her;-).

Ich denke mit einer Glühlampe ohne direkten Kontakt zum Eimer und 
Konvektion (kleiner Lüfter) sollte das machbar sein.

Ein DS18B20 im Honig mit einer simplen Zweipunktregelung sollte reichen.
Das Gesamtsystem reagiert ja wohl träge genug.

von Amateur (Gast)


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Kunststoff hat's nicht so mit der Wärmeleitung. Das merkst Du schon 
daran, dass Du einen Eimer mit relativ heißem Wasser immer noch anfassen 
kannst. Bei einem aus Metall gehen dabei schnell die Augenbrauen hoch.

von Felix P. (fixxl)


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Atmega schrieb:
> Aus Joule ( Energie) wird plötzlich kWh (Leistung), also Arbeit pro
> Zeit... ?

kW wären Leistung, kWh sind Leistung MAL Zeit, also ebenso Energie wie 
Joule. 1 kWh = 1000*3600 Ws = 3,6 MJ.

von lrep (Gast)


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Atmega schrieb:
> Habt Ihr dazu konstruktive Ideen für die Regelung/ Wärmequellen und eine
> nachvollziehbare Überschlagsrechnung bezüglich der Heizleistung?

Wenn du 30kg Honig, der ja zu einem erheblichen Teil aus Wasser besteht, 
um 18°C erwärmen willst, brauchst du dafür höchstens  540.000 cal oder 
2,3MJ.

Auf 24 Stunden verteilt entspricht das einer Heizleistung von 26W.
Energieverluste durch Luftströmung uns Wärmestrahlung sind dabei nicht 
berücksichtigt, zum Einen war das eine Abschätzung des maximalen 
Wärmebedarfs, der wahre Wert wird etwa 30..40% tiefer liegen, und zum 
Anderen kannst du ja eine Kiste aus Styroporplatten drum herum bauen.
Eine 40W Glühlampe als Wärmequelle ist jedenfalls mehr als ausreichend.

Atmega schrieb:
> Da ich das mit einem AVR regeln möchte, gehört es m.E. in die Rubrik uc
> un Elektronik.

Eher gehört das in die Kategorie unzuverlässiger Murks.
Nimm lieber etwas Fertiges.
Z.B. 
http://www.ebay.de/itm/110V-220V-12V-Digital-LCD-Thermostat-Regulator-Temperature-Controller-sensor-/271915191071

von Schreiber (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Warum muss es denn unbedingt ein Eimer
> sein? Habt Ihr keine großen Töpfe und eine induktive, geregelte
> Kochplatte?

Eimer sind billiger. Der Hobbyimker LAGERT seinen Honigvorrat in 
Kunststoffeimern bis zur Abfüllung wozu er relativ viele Eimer benötigt. 
Damit er den Honig dann vom Eimer in die Gläser umfüllen kann, muss er 
den Honig leicht erwärmen. Die Dosierpumpen können keinen Betonhonig 
(=Rapshonig u.dgl.) bei Zimmertemperatur fördern.

von Richard H. (richard_h27)


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Joe F. schrieb:
> Spez. Wärmekapazität (flüssig) 1.47 kJ/(kg*K)
> Spez. Wärmekapazität (erstarrt) 1.09 kJ/(kg*K)

Wenn erstarrter Honig verflüssigt werden soll, ist der dickste 
Energieposten vermutlich die Schmelzwärme (oder wie auch immer diese 
Energie beim Honig heißt), analog zum Eis schmelzen.

Grüße
Richard

von Gerald B. (gerald_b)


Angehängte Dateien:

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Ich habe ebenfalls einen alten Kühlschrank genommen. Der ist gut 
isoliert und man braucht sich nicht um die Mechanik kümmern.
Dort wo der Kompressor saß, ist die Steuerung. Habe das Ganze mit einem 
Atmega 8 realisiert. Die Heizung wird mit einem SSR geschaltet. Das 
Display habe ich inzwischen gegen eine 4 Stellige LED Anzeige getauscht, 
da das LCD von schräg oben, wenn man davorsteht, schlecht ablesbar ist. 
Das Display wird per I2C angesteuert. Als Kabel habe ich ein Stück 
LAN-Kabel genommen.
Im ehemaligen Gemüsefach sitzt die Heizung und 2 in Reihe geschaltete 
115V Lüfter. Einer saugt von oben die Luft an, der andere saugt warme 
Luft vom Heizregister an und bläst diese nach oben. So wird der 
Honigeimer gut umströmt. Fals der Code mal abschmieren sollte, habe ich 
als Notabschaltung noch eine Entlötsicherung mit 60°C Auslösetemperatur 
in den Heizkreis eingeschleift, wie bei einer Frittöse. Heizleistung ist 
bei mir 300W.
Nach 3 Tagen wird die Heizung ganz abgeschaltet, falls man das 
Abschalten mal vergessen sollte :-)

von easylife (Gast)


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glühlampen sind punktuelle strahler  und sehr heiss. heizfolien/-matten 
eignen sich bestimmt besser um eine gleichmässige, moderate erwärmung 
hinzubekommen. um wärmeleitfähigkeit braucht man sich bei 17K in >12h 
keine sorgen machen, denke ich.

von easylife (Gast)


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die idee mit dem wasserbad finde ich super. mit aquarienpumpe für 
ordentlich konvektion sorgen und das wasser mit geregeltem tauchsieder 
konstant auf zieltemperatur halten. geht damit vermutlich auch viel 
schneller als in 12h.

von Gerald B. (gerald_b)


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easylife schrieb:
> die idee mit dem wasserbad finde ich super. mit aquarienpumpe für
> ordentlich konvektion sorgen und das wasser mit geregeltem tauchsieder
> konstant auf zieltemperatur halten. geht damit vermutlich auch viel
> schneller als in 12h.

Im Prinzip ja...
Aber die Honigeimer und Hobbocks schließen nicht hermetisch dicht und 
Honig ist hygroskopisch. Und einen Anstieg des Wassergehaltes will man 
tunlichst vermeiden. Da nimmt man ein paar Stunden mehr Auftauzeit gerne 
in Kauf.

von Atmega (Gast)


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Hallo Gerald,

Danke für das praktische Beispiel.
Du regelst also die Lufttemperaturen über eine Messung derselben?
Keine Messung im Honig?

Wie lange benötigt der Honig im Eimer um auf die gewünschte Temperatur 
zu kommen kommen, wie hoch erhitzt Du?


Ich wollte mir das mit einem andren Jungimker teilen und daher etwas 
transportabler gestalten, was mit einem Kompletten Kühlschrank schwer 
möglich ist.
Hat aber natürlich den von dir beschriebenen Vorteil.
Betreibst Du die Zementwiderstände direkt mit Netzspannung?
(..gleich geht hier das Gemeckere wieder los..)?

300 Watt ist schon ne Menge Heizleistung...

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Vielleicht finden sich nützliche Informationen in den zwei
vorangegangenen Threads zu dem Thema:

  Beitrag "Temperaturregelung mit Heizfolie"
  Beitrag "Heizung bauen"

von Icke ®. (49636b65)


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0815 schrieb:
> Warum erfreut sich denn trommelweise warmer Honig solcher Beliebtheit?

Der Honig an sich wohl nicht, aber das angestrebte Endprodukt wußten 
schon die alten Germanen zu schätzen:

http://www.honigweinkeller.de/Met/met1.html

von (prx) A. K. (prx)


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Richard H. schrieb:
> vermutlich die Schmelzwärme (oder wie auch immer diese
> Energie beim Honig heißt

Schätze da wirds schwierig mit der Theorie, denn ob das wirklich ein 
Phasenübergang ist?

von min (Gast)


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>>Warum erfreut sich denn trommelweise warmer Honig solcher Beliebtheit?

weil die Bienen heute zu einem grossen Teil mit Saccharose (Rohrzucker) 
gefüttert werden, kristallisiert der Honig leicht. Aufwärmen verflüssigt 
diesen wieder.
Mikrowellen würde ich nicht verwenden, da diese die wertvollen Enzyme 
zerstören. Nix Woodoo oder böse Strahlung, sondern alleine durch die 
thermische Molekularbewegung werden Vitamine, DNA oder Proteine 
geschädigt oder zerstört. Das ist wissenschaftlich hinreichend 
untersucht.

von (prx) A. K. (prx)


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min schrieb:
> weil die Bienen heute zu einem grossen Teil mit Saccharose (Rohrzucker)
> gefüttert werden,

Wozu braucht man dann eigentlich noch die Bienen?
Wär das auf direktem Weg nicht einfacher?

von Volker S. (vloki)


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min schrieb:
> weil die Bienen heute zu einem grossen Teil mit Saccharose (Rohrzucker)
> gefüttert werden, kristallisiert der Honig leicht.

Aber doch erst nachdem man den Honig "geklaut" hat ...

von min (Gast)


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>>Wozu braucht man dann eigentlich noch die Bienen?
>>Wär das auf direktem Weg nicht einfacher?

Monsanto arbeitet daran, mit Gift und Kunsthonig.

von Nutellaner (Gast)


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>Wozu braucht man dann eigentlich noch die Bienen?
Nicht für Honig. Man kann ja auch Nutella essen.


[..]Die große volkswirtschaftliche Bedeutung der Bienen liegt aber 
weniger im Verkauf der Produkte wie Honig oder Bienenwachs, sondern in 
den Bestäubungsleistungen der kleinsten Nutztiere des Menschen. Dadurch 
erhöht sich sowohl der Ertrag als auch die Qualität unserer 
Kulturpflanzen. Zwischen 800 und 900 Euro liegt der Bestäubungswert 
eines Bienenvolkes.[..]

von Nutellaner (Gast)


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von Atmega (Gast)


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min schrieb:
>>>Warum erfreut sich denn trommelweise warmer Honig solcher
> Beliebtheit?
>
> weil die Bienen heute zu einem grossen Teil mit Saccharose (Rohrzucker)
> gefüttert werden, kristallisiert der Honig leicht.

Hier spricht der blinde von der Farbe und dazu noch völligen Blödsinn.

Bitte lasst den Fred in Ruhe.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Ich habe auch gleich an die Met-Herstellung gedacht, aber in der 
verlinkten Anleitung steht Raumtemperatur 20-24 Grad.
"Glückliche Hühner" hört man gelegentlich, aber "Glückliche Hefe" ist 
mir neu.

von Icke ®. (49636b65)


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Christoph K. schrieb:
> aber in der verlinkten Anleitung steht Raumtemperatur 20-24 Grad.

Ja, für den eigentlichen Gärvorgang. Aber vorher muß der Honig flüssig 
sein, um ihn mit den anderen Zutaten vermischen zu können. Steht auch in 
der Anleitung, Abschnitt "Ansetzen des Honigweins".

von lrep (Gast)


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Richard H. schrieb:
> enn erstarrter Honig verflüssigt werden soll, ist der dickste
> Energieposten vermutlich die Schmelzwärme (oder wie auch immer diese
> Energie beim Honig heißt), analog zum Eis schmelzen.

Nein, die Lösungsenthalpie ist nicht sehr groß.
Du erkennst das auch daran, dass beim Auflösen von Zucker in Wasser 
keine nennenswerte Abkühlung oder Erwärmung stattfindet.
https://de.wikipedia.org/wiki/L%C3%B6sungsenthalpie

von Thomas K. (maxi888)


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Kenne einen Imker der "einfach" einen alten Kühlschrank mit einer 
Glühbirne beheizt. Funktioniert auch.

von Schreiber (Gast)


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Atmega schrieb:
> min schrieb:
>>>>Warum erfreut sich denn trommelweise warmer Honig solcher
>> Beliebtheit?
>>
>> weil die Bienen heute zu einem grossen Teil mit Saccharose (Rohrzucker)
>> gefüttert werden, kristallisiert der Honig leicht.
>
> Hier spricht der blinde von der Farbe und dazu noch völligen Blödsinn.

Nur nochmal zur für alle die es nicht verstehen:
1. die Bienen sammeln in Frühling und Sommer Honig
2. der Imker nimmt den Bienen den Honig im Herbst weg
3. damit die Bienen im Winter nicht verhungern werden sie vom Imker mit 
Zuckerwasser gefüttert.
4. Im Winter fressen die Bienen das eingelagerte Zuckerwasser und im 
Frühling gehts weiter mit 1.

von Tu L. (tu_l)


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von Thomas S. (thommi)


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Der Honig soll ja nicht an der Heizquelle heiss werden, und dann die 
Wärme in der Masse verteilen, er sollte wohl eher an der Heizquelle 
angewärmt werden, und dann die Wärme gleichmässig verteilen, das ist 
vohl das Problem, welches der TE meint, daher dann wohl auch die 24 
Stunden. So habe ich das verstanden.

Und daher finde ich die Idee im Wasserbad sehr gut. Er wird zwar auch 
nicht gleichmässig erwärmt, aber an der Heizquelle auch nicht 
karamellisiert, um es übertrieben zu schreiben.

So wird der Honig grossflächig erwärmt, und man kann da kontinuierlich 
die Temperatur erhöhen.

Dem hygroskopischen Verhalten des Honigs kann man entgegentreten, indem 
man eben solche Eimer benutzt, wie die Farbeimer, oder einen ausreichend 
grossen Kanister, z. B. einen Frischwassertank aus dem Campinghandel.

Legt man den in einen Behälter, welcher grösser ist, und füllt den mit 
Wasser, kann man dieses umgebende Wasser kontrolliert aufheizen, Der 
Behälter sollte dann aber ein paar Liter mehr Volumen haben, als der 
Kanister, und er sollte geschlossen sein, um Verdunstungskälte zu 
vermeiden.

Eine Spirale aus Edelstahlrohr wäre auch ne Möglichkeit, so Luftdicht in 
einer Art Truhe, durch die das Warmwasser läuft, ist aber teuer und doof 
zu reinigen.

Die Lösung mit dem umgebauten Kühlschrank ist auch gut, da ist der 
Wärmeträger aber die Luft. Warmes Wasser bringt da mehr Dichte in der 
Übertragung, und wenn man da schon mal von vornherein warmes Wasser 
einfüllt, dann hält sich der Stromverbrauch in Grenzen, es muss nicht 
zuerst auf Temp gebracht werden.

von schelmischer (Gast)


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Wäre das eine Option?:

Den Honig nach dem kristallieren in passende Stickformen schneiden. Mit 
der Schmelzklebepistole dann auf das Brötchen bedarfsgerecht auftragen 
bzw. die Gläser füllen.  ;-D

von Gerald B. (gerald_b)


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Atmega schrieb:
> Hallo Gerald,
>
> Danke für das praktische Beispiel.
> Du regelst also die Lufttemperaturen über eine Messung derselben?
> Keine Messung im Honig?
>
> Wie lange benötigt der Honig im Eimer um auf die gewünschte Temperatur
> zu kommen kommen, wie hoch erhitzt Du?
>
>
> Ich wollte mir das mit einem andren Jungimker teilen und daher etwas
> transportabler gestalten, was mit einem Kompletten Kühlschrank schwer
> möglich ist.
> Hat aber natürlich den von dir beschriebenen Vorteil.
> Betreibst Du die Zementwiderstände direkt mit Netzspannung?
> (..gleich geht hier das Gemeckere wieder los..)?
>
> 300 Watt ist schon ne Menge Heizleistung...

25 kg benötigen 1-2 Tage. Wobei ich ja nicht warte, bis er sich komplett 
verflüssigt hat, sondern ich will ihn in der richigen Konsistenz für den 
Abfüller haben, um den Honig auf Gläser abzufüllen.
Ich fülle meine Ernte zunüchst in Hobbocks ab und dann jeweils nur einen 
Hobbock in Gläser. So kann ich bei den einzelnen Abfüllaktionen 
berücksichtigen, ob 500g, 250g oder gar die kleinen 50g Probiergläser 
gebraucht werden und ich habe nicht die falsche Gebindegröße ewig 
rumstehen. Hat man keine 250g Gläser mehr, werden gerade die 
nachgefragt. Füllt man davon gleich mal mehrere Kartons ab, bleibt man 
drauf sitzen...
Das mit dem Met ist garnicht mal so weit hergeholt. Ich mache auch Met. 
Ein 1-2 Hobbocks habe ich gerne als Puffer fürs nächste Jahr, falls die 
Ernte mal schlecht ausfällt. Sollte es 2 Superenten hintereinander 
geben, wird der Honig vom Vorjahr zu Met angesetzt. Das macht sich mit 
einem Hobbock allemal besser, als mehrere Dutzend Gläser zu verflüssigen 
und auszuspülen.
Die Zementwiderstände sind alle in Reihe geschaltet und werden um 100% 
überlastet. Die waren mal für ein anderes Projekt geplant, was ich dann 
doch nie realisiert habe. Und als ich den Wärmeschrank bauen wollte, 
brauchte ich eine Heizung ;-)
Die Widerstände sind nicht verlötet, sondern per Presshülsen vercrimpt - 
es kann sich also nichts selbstständig entlöten.
Die Widerstände sind mit Edelstahldraht auf das Alulochblech gerödelt. 
Das ist Rähmchendraht (der Imker weiß Bescheid)
Das Alublech ist geerdet. Sollte ein Widerstand brechen oder sonstwie 
durchschlagen, ist somit vorgesorgt.
Um die Überlastung mache ich mir wenig Gedanken. Zum Einen werden die 
Widerstände aktiv gekühlt, zweitens wird die maximale Temperatur durch 
die Heizphasen begrenzt und drittens kommt es mir nicht auf den genauen 
Widerstandswert an. Wenn der durch Alterung wegläuft, kann ich damit 
leben.
Wobei ich denke, das 150W auch reichen würden. Ich hatte zuerst eine 
einfache Zweipunktregelung. Da hatte ich aber 2° 
Temperaturüberschwingen, da die Keramikkörper wie ein Nachtspeicherofen 
nachstrahlen. Jetzt habe ich eine Dreipunktregelung. Bis 37,5°C wird 
100% geheizt, danch nur noch mit 25% per Schwingungspaket, da das 
störungsärmer ist und zum dimmen auf Grund der Trägheit der Heizung 
keine Veranlassung besteht.
Ein PID Regler wäre zwar noch eleganter, aber die PID Lib habe ich nicht 
zum Laufen bekommen.
Als Temperaturfühler verwende ich einen LM35, der im Luftsrom hängt. 
Zwischen Analog Input und Masse hängen 2µF MKT parallel, um das 
Analogsignal etwas zu glätten. Prinzipiell würde ein DS18B20 den Aufbau 
etwas vereinfachen, da der µC die Betriebsspannung als Referenz nimmt 
und man diese beim Aufbau 1x messen muß und im Code dann die 
Berechnungsformel entsprechend anpasst. Der DS18B20 ist bereits ab Werk 
abgeglichen und liefert digitale Werte. Bei Interesse poste ich auch 
noch den Quellcode.

von lrep (Gast)


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Nutellaner schrieb:
>>Wozu braucht man dann eigentlich noch die Bienen?
> Nicht für Honig. Man kann ja auch Nutella essen.

Wird dieses Zeug denn etwa aus Erdöl oder alten Plastikverpackungen 
gewonnen, oder vielleicht doch aus Planzenfett und planzlichem Zucker?

von Schreiber (Gast)


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lrep schrieb:
> Wird dieses Zeug denn etwa aus Erdöl oder alten Plastikverpackungen
> gewonnen, oder vielleicht doch aus Planzenfett und planzlichem Zucker?

angeblich immer noch aus Pflanzenfett.
Früher hat man allerdings zeitweise Steinkohle zu Speisefett/Margarine 
hydriert.

von Icke ®. (49636b65)


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Schreiber schrieb:
> angeblich immer noch aus Pflanzenfett.

Reines Junkfood mit viiieeel Zucker und ökologisch bedenklichem Palmöl 
als Hauptzutaten:

http://www.t-online.de/lifestyle/besser-leben/id_74458906/verbraucherzentrale-in-nutella-stecken-vor-allem-zucker-und-palmoel.html

von Atmega (Gast)


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Gerald B. schrieb:
> danch nur noch mit 25% per Schwingungspaket,

Hallo Gerald,
verstehe jetzt nicht Deine Regelung, was meinst Du mit Schwingungspaket?

Ich habe vor das mit einer PWM in Verbindung mit einem einfachen 2 oder 
auch Dreipunktregler zu erledigen.

Ich möchte den Honig übrigens erwärmen, um danach mit diesem bekannten 
Edelstahlrührer den Honig nur einmal zu schlagen um ihn dann abzufüllen.

https://www.youtube.com/watch?v=P47DBVEnt5Y

von Totebiene (Gast)


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Die kleinen Eimer passen perfekt in eine Einkochkessel mit 
Temperatureregelung und nach einem Tag ist er warm.

von npn (Gast)


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von Atmega (Gast)


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Ach so, eine Nulldurchgangerkennung also...
Den Ausdruck kannte ich noch nicht.
Danke

von npn (Gast)


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Atmega schrieb:
> Ach so, eine Nulldurchgangerkennung also...
> Den Ausdruck kannte ich noch nicht.
> Danke

Ja, und zwar findet das Ein- und Ausschalten jeweils im Nulldurchgang 
statt, so daß immer eine oder mehrere Schwingungen komplett wirken. 
Dadurch entstehen im Gegensatz zur Phasenanschnittsteuerung keine 
steilen Schaltflanken und demzufolge auch keine Störungen (EMV).

von Atmega (Gast)


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Da ich das alles mit DC versorgen werde, kann ich nicht im 
"Nulldurchgang schalten".

Da es sich um eine nahezu rein "Ohmsche" Last handelt, wird das wohl 
kaum Störungen verursachen?

Oder könnte/sollte ich das irgendwie entstören?

von der_schmoozer (Gast)


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Gerald B. schrieb:
> Ein PID Regler wäre zwar noch eleganter, aber die PID Lib habe ich nicht
> zum Laufen bekommen.

Wozu die PID-Lib? das ist doch fast ein einzeiler...
Siehe Beitrag "PID-Regler mit anti-Windup"
Beide Fäden wurde von mir nur überflogen, sollte jedoch passen

von André (Gast)


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Ich bin auch Imker und hatte das Problem auch...

Man muss den fest gewordenen Honig übriges verflüssigen, damit man ihn 
vom Eimer in die Gläser bringt.... Fest werden lässt man ihn deshalb, um 
eine cremige Konsistenz mittels rühren zu bekommen, sonst hat man nen 
Honig für den man nen Pickel braucht...

Ich hab hier auch einen defekten Kühlschrank genommen, findet man 
überall für 5-10 Euro, oder einem Glas Honig.... Der Kühlschrank ist so 
groß, das ich 4 honigeimer rein bekomme (12,5 Liter)
In den Kühlschrank kommt ein heizwiderstand und ein kleiner Lüfter... 
Beides bekommt man für wenig Geld oder baut es irgendwo aus... Ich habe 
125 W widerstand.... Ins eisfach kommt ein Temperatur Regler, kostet no 
name so 50-70 euro mit einem PT 1000 der ebenfalls im Kühlschrank 
positioniert wird.... Gebläse läuft immer, widerstand wird von Regler 
getaktet... Nach 3 Stunden ist das ding auf 38 Grad, nach 2 tagen kann 
man den Honig super abfüllen.... Energieverbrauch: Gebläse so gut wir 
gar nix, heizwiderstand wird vom Regler immer nur ganz kurz angetaktet 
sobald die 38 grad erreicht sind... Also mit 2 Euro Energiekosten kommst 
du da mehr als ausreichend hin... Grüße, André

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