Guten Morgen, ich hätte eine Frage zur Berechnung der Leitungstemperatur. Ich habe über eine Einzelader einen gewissen Spannungsabfall pro Distanz, wodurch über den Strom eine Leistung P erhalte, die quasi in Wärme umgewandelt wird. Wie kann ich jetzt Anhand dieser Leistung die Temperatur der Einzelader (Freiluft und einzeln verlegt) berechnen? Die Umgebungstemperatur wäre max. 60°C und die Leitung ist für 110°C ausgelegt! Jürgen
Jürgen schrieb: > Wie kann ich jetzt Anhand dieser Leistung die Temperatur der Einzelader > (Freiluft und einzeln verlegt) berechnen? Gar nicht. Das hatten wir doch vor Kurzem bis zum Erbrechen durchgekaut im Beitrag "Max. Strombelastbarkeit einer Leitung" > Wie kann ich ... die Temperatur ... berechnen? Du brauchst ein genaues Modell der Konvektion, dann die Isolation, die Geometrie und ein Rechenzentrum mit ausreichend viel Rechenleistung. Dann noch ein Programm, das mit irgendwelchen finiten Elementen irgendwelche thermischen Strömungen simuliert und die abgeführte Leistung berechnet. Oder du schlägst in einem Tabellenbuch irgendwelche empirisch ermittelten Näherungswerte nach.
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Danke erst einmal für die schnelle Antwort. Also kann man davon ausgehen, das man die Temperatur vernachlässigen kann (nur wichtig für die Berechnung der Widerstandsänderung des Kabels), solange die Umgebungstemperatur unter der Betriebstemperatur des Kabels liegt. Hat mir schon weitergeholfen!
Jürgen schrieb: > Also kann man davon ausgehen, das man die Temperatur vernachlässigen > kann [...], solange die Umgebungstemperatur unter der Betriebstemperatur > des Kabels liegt. Ich glaube nicht, dass Lothar Miller das so gemeint hat. Er hat geschrieben, du sollst in einem Tabellenbuch nachschlagen.
Kennt jemand einen Link zu solchen Tabellen für die Wärmeentwicklung von Leitungen (Freiluft) die bei einem Spannungsabfall entstehen?
Hallo, die Tabellen welche normalerweise zur verfügung stehen gehen von einer bestimmten Verlegungsart aus,welche auch näher beschreiben wird, und die für bestimmte Leiterquerschnitte max. möglichen Stromstärken aus. Die dabei entsehenden Temperaturen befinden sich dann im sicheren Bereich - eventuelle reduzierungen der max. Stromstärke bei hohen Umgebungstemperaturen werden auch angegeben. Wie Warm aber dein Leiter jetzt wird ist wohl tatsächlich nur sehr aufwendig zu berechnen, da die Umgebungsbedingungen alles andere als fest sind. Praktiker
Praktiker schrieb: > die Tabellen welche normalerweise zur verfügung stehen gehen von einer > bestimmten Verlegungsart aus,welche auch näher beschreiben wird, und die > für bestimmte Leiterquerschnitte max. möglichen Stromstärken aus. Sind diese Werte in einer DIN festgelegt? Könnte jemand eine solche Tabelle (Tabellen) als Anhang bereitstellen?
Der Andere schrieb: > Was ist denn das eigentlich Problem bzw. Aufgabe? Es ist eine theoretische Überlegung den Kabelquerschnitt zu verkleinern. Gehen wir mal davon aus, das bei einem Strom X über eine Länge Y ein Kabel den Spannungsabfall S hat und somit eine "Blindleistung" Q generiert die das Kabel erwärmt. Sprich das Kabel hat eine Nenntemperatur bei Strom X über L. Jetzt ist da Kabel ja für eine höhere Betriebstemperatur ausgelegt, theoretisch könnte man beim Strom X den Leitungsquerschnitt soweit verkleinern bis die Temperatur der Leitung bei Nennlast nahezu an der max. zulässigen Betriebstemperatur liegt! Also könnte man ja einiges an Kupfer sparen oder? Natürlich ändert sich der Spannungsabfall bei kleinerem Querschnitt aber vielleicht gibt es ja da einen verträglichen Mittelwert?!
Jürgen schrieb: > Es ist eine theoretische Überlegung also im Prinzip wieder ein heisse Luft Problem`? Normalerweise ergibt sich der Quarschnitt aus dem max. Spannungsfall oder dem gewünschten min. Wirkungsgrad. Kupfer zu sparen und dafür über die gesamte Nutzungsdauer Energie wegzuwerfen ist oft eine blöde Idee.
Jürgen schrieb: > Es ist eine theoretische Überlegung den Kabelquerschnitt zu verkleinern. Dann kommt noch wesentlich mehr dazu: welche Sicherheitskategorie muss mit diesem Kabel erfüllt werden? Welche Zulassungen werden benötigt? Wieviel ist es wert und wieviel darf es kosten, von den erlaubten (<-- das ist das Schlüsselwort!) Werten nach unten abzuweichen?
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Das Problem wird aber größer, wenn am Ende der Leitung ein Kurzschluss ist und deine Kinder versuchen drei mal hintereinander den Sicherungsautomaten einzuschalten, weil sie weiter Computer spielen wollen. Dann hast Du auf ein schon heißes Kabel noch drei mal einen richtig hohen Kurzschlussstrom draufgeschossen. So ganz dumm sind die Werte in den Tabellen nicht.
Jürgen schrieb: > theoretisch könnte man beim Strom X den > Leitungsquerschnitt soweit verkleinern bis die Temperatur der Leitung > bei Nennlast nahezu an der max. zulässigen Betriebstemperatur liegt! Genau, sowas macht man in Glühlampen. Da werden recht hohe Ströme durch recht kleine Querschnitte geschickt. Also nimmst Du am besten Leitungen aus Wolframdraht.
Jürgen schrieb: > Gehen wir mal davon aus, das bei einem Strom X über eine Länge Y ein > Kabel den Spannungsabfall S hat und somit eine "Blindleistung" Q > generiert die das Kabel erwärmt. Du meinst nicht die Blindleistung. Schau dir einmal die Definitionen von Wirk-, Blind- und Scheinleistung an. > Sprich das Kabel hat eine > Nenntemperatur bei Strom X über L. Was ist "L"? Warum schreibst du überhaupt so pseudomathematisch, wenn es nicht notwendig und auch nicht richtig ist? > Jetzt ist da Kabel ja für eine höhere > Betriebstemperatur ausgelegt, theoretisch könnte man beim Strom X den > Leitungsquerschnitt soweit verkleinern bis die Temperatur der Leitung > bei Nennlast nahezu an der max. zulässigen Betriebstemperatur liegt! Klar kannst du das. Du kannst auch im Winter die Fenster offen lassen, wenn du dafür die Heizung durchgehend auf Vollast laufen lässt. Aber ist das, gerade in Zeiten der Energieverteuerung, sinnvoll?
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