Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Eingang eines 3,3V µC mit dem Augang eines anderen 5V µC verbinden - so möglich?


von Frank S. (hobbyist)


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Ich möchte mit einem µC, der mit 5V betrieben wird (unter anderem) den 
Reset-Pin eines anderen µC, der mit 3,3V läuft, per Software kurz auf 
Masse ziehen, damit der 3,3V µC einen Reset durchführt. Ist die 
Verbindung in dem Screenshot so okay?

Welchen Wert sollte der mit 0 Ohm angegebene Widerstand haben? Die 
Angaben, die ich dazu gefunden habe, sind widersprüchlich. Einige sagen 
es braucht keinen Widerstand, andere sagen 100 Ohm und weitere 
Schaltungen zeigen 1 KOhm.

Frank

: Bearbeitet durch User
von Oleg A. (oga)


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Frank S. schrieb:
> Ist die
> Verbindung in dem Screenshot so okay?

Ja, falls der 3.3V Eingagng einen Pullup hat.

von reset-pin (Gast)


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Manche Pins der µC sind 5V-tolerant. Da brauchst du gar keine Schaltung 
dazwischen.
Das Datenbaltt gibt Auskunft.

von Alex Z. (alexander_z49)


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Frank S. schrieb:
>
> Welchen Wert sollte der mit 0 Ohm angegebene Widerstand haben? Die
> Angaben, die ich dazu gefunden habe, sind widersprüchlich. Einige sagen
> es braucht keinen Widerstand, andere sagen 100 Ohm und weitere
> Schaltungen zeigen 1 KOhm.
>
> Frank

Der Widerstand soll den Pin des 5V µC vor Überlastung schützen. Nach 
R=U/I kommt man auf 100 Ohm, wenn man davon ausgeht, dass U=5V und I = 
0,05A (50mA) sind. Guck im Datenblatt deines 5V µC nach, was die I/Os 
für Strom liefern können, dann kannst du dir ausrechnen, welchen 
Widerstand du brauchst.

von Frank S. (hobbyist)


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Der 3,3V µC ist nicht 5V tolerant. Weder in der Spannungsversorgung noch 
auf den I/O.

Der 5V µC wird ein ATtiny. Wenn man von einer Pinbelastung von 20mA 
ausgeht, wären das rund 250 Ohm. Da meine Widerstandsreihe E12 nur 270 
Ohm her gibt, wären das dann rund 18,5mA.

@all: Danke für die Infos! Das ist wieder so eine 
"Feld-und-Wiesen-Lösung", die man immer mal wieder brauchen kann :)

Frank

von Klaus (Gast)


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Alex Z. schrieb:
> was die I/Os
> für Strom liefern können, dann kannst du dir ausrechnen, welchen
> Widerstand du brauchst.

Warum sollen sie soviel liefern, wie sie können? Für den CMOS-Eingang 
des anderen µCs reichen doch ein paar vorbeifliegende Elektronen 
(deswegen soll man ihn ja nicht offen lassen).

MfG Klaus

von Alex Z. (alexander_z49)


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Klaus schrieb:
> Alex Z. schrieb:
>> was die I/Os
>> für Strom liefern können, dann kannst du dir ausrechnen, welchen
>> Widerstand du brauchst.
>
> Warum sollen sie soviel liefern, wie sie können? Für den CMOS-Eingang
> des anderen µCs reichen doch ein paar vorbeifliegende Elektronen
> (deswegen soll man ihn ja nicht offen lassen).
>
> MfG Klaus

In seiner Schaltung steuert er aber nicht direkt den Eingang des µC an, 
sondern einen MOSFET.

von Thomas E. (picalic)


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Warum einfach, wenn's umständlih geht...

Warum nimmst Du nicht einfach eine Schottky-Diode (K am µC-Ausgang)?

von Klaus (Gast)


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Alex Z. schrieb:
> In seiner Schaltung steuert er aber nicht direkt den Eingang des µC an,
> sondern einen MOSFET.

Der dann genauso hochohmig ist, wie ein µC Eingang (aus MOSfets macht 
man cMOS Schaltkreise). Auch der soll nicht offen bleiben.

MfG Klaus

von Alex Z. (alexander_z49)


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Klaus schrieb:
> Alex Z. schrieb:
>> In seiner Schaltung steuert er aber nicht direkt den Eingang des µC an,
>> sondern einen MOSFET.
>
> Der dann genauso hochohmig ist, wie ein µC Eingang (aus MOSfets macht
> man cMOS Schaltkreise). Auch der soll nicht offen bleiben.
>
> MfG Klaus

ich verweise jetzt einfach mal auf: 
Beitrag "Frage zur Mosfet Gateladung/Gatestrom"

von Uwe B. (Firma: TU Darmstadt) (uwebonnes)


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Kann der 5-Volt uC kein Open-Collector?

von Joachim B. (jar)


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einfacher wärevon 5V zu 3,3V einen 470 Ohm in Reihe zu legen und eine 
BAT42 Schottkky Diode mit der Anode an den 3,3V Input Port und die 
Kathode nach VCC 3,3V vom Controller.

Zieht der 5V die Leitung nach low stört üblicherweise der 470 Ohm nicht
Zieht der 5V die Leitung nach high begrenzt der 470 Ohm den Strom auf 
die Differenz 5V - 3,3V = 1,7V/ 470 Ohm mit 3mA und leitet diesen Strom 
nach VCC 3,3V ab.

Die Diode zieht die Spannung um den Schwellwert hoch aber bei Atmel gilt 
Port In voltage max. = VCC +0,7V also zulässig.

von berliner (Gast)


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nimm Spannungsteiler, wenn keine, bzw. keine hohen Anforderungen an 
Flankensteilheit existieren.

von Volker S. (vloki)


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Uwe B. schrieb:
> Kann der 5-Volt uC kein Open-Collector?

Oder zwischen Input / Output umschalten?
(Ausgang immer auf "0" lassen)

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Frank S. schrieb:
> Ist die Verbindung in dem Screenshot so okay?
Diese sehr eigenartig gemalte Schaltung ist einfach nur ein 
invertierender Mosfet in Sourceschaltung.

Frank S. schrieb:
> Der 5V µC wird ein ATtiny.
Den könnte man doch auch mit 3V laufen lassen...

: Bearbeitet durch Moderator
von Klaus (Gast)


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Alex Z. schrieb:
> ich verweise jetzt einfach mal auf:
> Beitrag "Frage zur Mosfet Gateladung/Gatestrom"

Na dann rechne mir mal den Gateladestrom eines BSS138 vor und wenn du 
gerade beim Rechnen bist, auch den Gateladestrom der 
Eingangstransistoren eines CMOS-Gatters bzw. eines µC Eingangs. Und 
vergiss dabei nicht, die Kapazität der Leiterbahn und eines eventuell 
angeschlossenen Scopes oder Logicanalyzers mit zu berücksichtigen.

MfG Klaus

von Frank K. (fchk)


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Wer es einfach ohne nachdenken mag:

http://www.nxp.com/documents/data_sheet/74LVC1G17.pdf

fchk

von HildeK (Gast)


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berliner schrieb:
> nimm Spannungsteiler, wenn keine, bzw. keine hohen Anforderungen an
> Flankensteilheit existieren.
Für mich die bevorzugte Lösung.
Mit 1k Gesamtwiderstand des Teilers braucht man sich da noch kaum 
Gedanken machen. Einige MBit/s gehen da noch gut, die typischen 
Anforderungen an CMOS-Gatter-Eingänge wollen unter 100ns...150ns 
Anstiegszeit haben und auch das ist damit kein Problem auf einer 
normalen Leiterplatte.

Frank K. schrieb:
> Wer es einfach ohne nachdenken mag:
>
> http://www.nxp.com/documents/data_sheet/74LVC1G17.pdf
Ja, aber wie war das mit den Kanonen und den Spatzen?

von Jochen (Gast)


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von Frank S. (hobbyist)



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Ich sehe schon, es führen sehr viele Wege nach Rom...

Der von Jochen verlinkte Level Shifter scheint der gleiche zu sein, wie 
der, den ich hier gefunden habe: 
http://playground.arduino.cc/Main/I2CBi-directionalLevelShifter

Ein Spannungsteiler sieht auf den ersten Blick wie die einfachste Lösung 
aus. Wäre es so möglich wie im Anhang dargestellt? Wenn der 
Gesamtwiderstand nur 1KOhm sein darf, wie von HildeK genannt, dann wären 
es beispielsweise 330 Ohm und 680 Ohm.

Frank

: Bearbeitet durch User
von Frank K. (fchk)


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> Ein Spannungsteiler sieht auf den ersten Blick wie die einfachste Lösung
> aus. Wäre es so möglich wie im Anhang dargestellt? Wenn der
> Gesamtwiderstand nur 1KOhm sein darf, wie von HildeK genannt, dann wären
> es beispielsweise 330 Ohm und 680 Ohm.

Der resistive Spannungsteiler funktioniert nur im Gleichstromfall, d.h. 
ohne zeitliche Änderung bei f=0. Du hast aber überall noch parasitäre 
Kapazitäten, durch Leiterbahnen, durch angeschlossene Ein- und Ausgänge, 
Bauteileeigenschaften etc etc. In Deinem Ersatzschaltbild musst Du also 
überall Kondensatoren hinzufügen.

Im allgemeinen Fall, d.h. für f>0 kannst Du nicht mehr mit dem ohmschen 
Widerstand R rechnen, sondern musst überall den komplexen Widerstand 
X=R+1/(j*2πf*C) rechnen, wobei j (oder i) die imaginäre EInheit ist 
(j*j=-1). Und die Spannungsteilergleichung muss für jede im Signal nach 
der Fourierzerlegung vorkommende Frequenz f erfüllt sein, und bei einem 
Rechtecksignal sind das ziemlich viele. Das ist die Theorie in Kurzform.

Sofern Du also nicht den Gleichspannungsfall näherungsweise annehmen 
kannst (zB bei der Messung einer Batteriespannung - die ändert sich ja 
nur langsam), solltest Du keinen Spannungsteiler nehmen. Die von mir 
erwähnten kleinen Pufferbausteine im SOT23-5 sind auf der Leiterplatte 
nicht größer als ein Transistor im SOT23-3 und funktionieren für Dich 
einfach. Da hat jemand nämlich genau das eingebaut, was Du gerade zu Fuß 
aus Einzelkomponenten machen willst. Solange es bei Dir nicht um Zehntel 
Cent geht, ist das ein No-Brainer (Managementbegriff für idiotensicher), 
mit dem Du eigentlich keine Fehler machen kannst. Doch, einen Fehler 
kannst DU machen: den 100n zwischen Vcc und GND vergessen. Das ist aber 
auch schon alles.

fchk

von Frank S. (hobbyist)


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Von den drei Absätzen habe ich ein Drittel verstanden, den letzten ;)

Wo bekomme ich denn diesen SN74LVC1G17 für einen halbwegs normalen Preis 
und bezahlbares Porto als Privatperson?

Frank

von Jope (Gast)


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Ein HC4050 wäre auch eine Lösung; der verträgt bis zu 15 Volt an den 
Eingängen unabhängig von der Versorgungsspannung.

von Frank K. (fchk)


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Frank S. schrieb:
> Von den drei Absätzen habe ich ein Drittel verstanden, den letzten ;)
>
> Wo bekomme ich denn diesen SN74LVC1G17 für einen halbwegs normalen Preis
> und bezahlbares Porto als Privatperson?

https://hbe-shop.de/Art-2444929-NXP-74LVC1G17GV-Q1001-PUFFER-SCHMITT-TRIGGER-SC-74A-5

Wenn Du auf Schmitt-Trigger-EIngänge verzichten kannst, geht auch:
http://www.segor.de/#Q%3D74LVC1G125%25252FSC70%26M%3D1

Die 4'er Pakete davon (74LVC125 zb) sollten einfacher erhältlich sein. 
Wichtig ist das LVC als 5V-tolerante 3.3V Technologie. Du könntest auch 
AHC (aber nicht HC!!!!) verwenden. Hier eine Übersicht der 
Logikfamilien:

http://www.ti.com/lit/sg/sdyu001aa/sdyu001aa.pdf

fchk

von Clemens L. (c_l)


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von HildeK (Gast)


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Frank K. schrieb:
> Sofern Du also nicht den Gleichspannungsfall näherungsweise annehmen
> kannst (zB bei der Messung einer Batteriespannung - die ändert sich ja
> nur langsam), solltest Du keinen Spannungsteiler nehmen.

Quatsch! Was für parasitäre Kapazitäten hast den Du in Deinen 
Schaltungen?
Einige MBit/s gehen immer - und wenn ich einen Gesamtwiderstand von ca. 
1k für den Teiler vorgeschlagen habe, dann kann man für schnelle 
Schaltungen den auch niederohmiger machen - je nach dem, was der Treiber 
kann und man an Verlustleistung spendieren möchte.

Ein Teiler für 5V auf 3.3V könnte z.B. mit 330R und 510R erstellt 
werden. Der generiert dann eine Quelle mit 200R Innenwiderstand - das 
ist ja fast schon Serienterminierung! Der Querwiderstand ist nicht ganz 
1k, aber immerhin 840R. Und mit 50pF Lastkapazität (das wäre schon recht 
viel!) gibt das einen TP mit 16MHz Grenzfrequenz!

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Frank S. schrieb:
> Wo bekomme ich denn diesen SN74LVC1G17 für einen halbwegs normalen Preis
> und bezahlbares Porto als Privatperson?

Den brauchst du nicht.

Für den Reset-Anschluß deines µC hast du keine besonderen Anforderungen. 
Denn weder wirst du den Reset im 1MHz Takt auslösen wollen noch werden 
dir ein paar ns Verzögerung beim Auslösen bzw. Aufheben des Reset irgend 
etwas ausmachen. Du kannst entweder einen Spannungsteiler nehmen (gern 
auch 2.7K und 3.3K oder gar 27K und 33K). Oder den MOSFET wie von dir 
angedacht. Wobei mit dem MOSFET der Gate-Widerstand R20 vollkommen egal 
ist. Zumindest solange der Spannungsteiler aus R20 und R21 noch genug 
Spannung zum Ansteuern des BSS138 übrig läßt.

R20 darf auch gerne 0 sein. Denn beim Ansteuern des MOSFET fließt 
näherungsweise gar kein Strom. Noch nicht mal, wenn du ihn mit 1MHz ein- 
und ausschalten wölltest. Der BSS138 hat ca. 50pF Gate-Kapazität. Bei 
1MHz entspricht das ca. 3kOhm. Also Pillepalle. Die Posts von Alex Zäd 
(alexander_z49)  kannst du getrost ignorieren.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Frank K. schrieb:
> Der resistive Spannungsteiler funktioniert nur im Gleichstromfall
(schnipp)

Im Prinzip richtig, aber vielleicht liest du nochmal den ersten Post 
dieses Threads. Der TE will einem µC ein Reset-Signal verpassen. Da gibt 
es genau gar keine Anforderungen an die Verzögerung des Signals. 
Zumindest nicht solange es um ein paar (Dutzend) ns geht.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Axel S. schrieb:
> Du kannst entweder einen Spannungsteiler nehmen (gern
> auch 2.7K und 3.3K oder gar 27K und 33K).

Oops. Rechenfe ler.

Wäre natürlich 1.5K und 3.3K respektive 15K und 33K

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Ich frage mich noch immer: warum kann der Tiny nicht auch mit 3,3V 
laufen? Können könnte er das doch...

von Alex Z. (alexander_z49)


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Klaus schrieb:
> Alex Z. schrieb:
>> ich verweise jetzt einfach mal auf:
>> Beitrag "Frage zur Mosfet Gateladung/Gatestrom"
>
> Na dann rechne mir mal den Gateladestrom eines BSS138 vor und wenn du
> gerade beim Rechnen bist, auch den Gateladestrom der
> Eingangstransistoren eines CMOS-Gatters bzw. eines µC Eingangs. Und
> vergiss dabei nicht, die Kapazität der Leiterbahn und eines eventuell
> angeschlossenen Scopes oder Logicanalyzers mit zu berücksichtigen.
>
> MfG Klaus

Da man dir leider keine PN schicken kann, schreib ich es hier.

Ich komme auf einen berechneten Schaltstrom von 188mA. Kommt in etwa mit 
dem unter: 
https://www.mikrocontroller.net/articles/Relais_mit_Logik_ansteuern
angegebenen Wert hin.

@ TO.

nimm einen Spannungsteiler und gut ist.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Alex Z. schrieb:
> Klaus schrieb:
>> Alex Z. schrieb:
>>> ich verweise jetzt einfach mal auf:
>>> Beitrag "Frage zur Mosfet Gateladung/Gatestrom"
>>
>> Na dann rechne mir mal den Gateladestrom eines BSS138 vor und wenn du
>> gerade beim Rechnen bist, auch den Gateladestrom der
>> Eingangstransistoren eines CMOS-Gatters bzw. eines µC Eingangs. Und
>> vergiss dabei nicht, die Kapazität der Leiterbahn und eines eventuell
>> angeschlossenen Scopes oder Logicanalyzers mit zu berücksichtigen.

> Da man dir leider keine PN schicken kann, schreib ich es hier.
> Ich komme auf einen berechneten Schaltstrom von 188mA.

<seufz> Du hast es also nicht verstanden.

Die Frage war rhetorisch. Das Gate eines MOSFET ist - genau wie ein 
CMOS-Logikeingang - in erster Näherung ein kleiner Kondensator von 
einigen 10pF. Wenn man einen solchen Kondensator von sagen wir 0V auf 5V 
auflädt, dann fließt im Umschaltmoment ein Strom, dessen Größe 
ausschließlich vom Innenwiderstand der Quelle begrenzt wird. Und das 
vollkommen unabhängig davon, wie groß der Kondensator ist. Die Größe der 
Kapazität hat keinen Einfluß auf die Höhe der Stromspitze, sondern nur 
auf die Dauer.

Der springende Punkt ist nun, daß das ein ganz normaler Betriebsfall für 
einen CMOS-Logikausgang ist. Denn so ein Ausgang wird ja idR. mit einem 
oder mehreren Eingängen verbunden. Und man hat zusätzlich auch immer 
noch Streukapazitäten (z.B. Leiterbahn gegen GND-Fläche). Und all das 
funktioniert auch ganz ohne daß man Schutzwiderstände an den 
CMOS-Ausgängen vorsehen müßte.

Entscheidend ist am Ende der mittlere Strom, den so ein Ausgang liefern 
muß. Und der ist wiederum abhängig von der Frequenz. Konkret ist die 
Leistung für das Umschalten einer Lastkapazität C mit der Frequenz f 
gleich: P=C*f*V_cc². Diese Leistung wird komplett in den MOSFETs des 
CMOS-Ausgangs umgesetzt. Und es ist diese Leistung, die limitiert ist. 
Der maximale Ausgangsstrom für einen Logikausgang gilt erstmal nur für 
den Gleichstromfall. Stromspitzen für das Umladen der Lastkapazität 
zählen da nicht rein. Zumindest so lange nicht, wie die Lastkapazität im 
erlaubten Bereich ist. Bis einige 100pF ist da kein Problem zu erwarten.

von bränko (Gast)


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Wenn man fertig werden will; 74LVC suchs dir aus:

TYP   VCC    Level-Shift
HCT   5V     3.3V → 5V
LVC   3.3V   5V   → 3.3V

von Joachim B. (jar)


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bränko schrieb:
> TYP   VCC    Level-Shift
> HCT   5V     3.3V → 5V
> LVC   3.3V   5V   → 3.3V

stimmt aber auch
TYP   VCC    Level-Shift
HCT   3,3V   5V   → 3.3V (für den 74HC(T)4050 der am In bis 15V 
verträgt)

von bränko (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> stimmt aber auch
> TYP   VCC    Level-Shift
> HCT   3,3V   5V   → 3.3V (für den 74HC(T)4050 der am In bis 15V
> verträgt)


Jau, wollte auch nur damit sagen, dass jeder für die Anwendung passende 
74er Chip möglich ist (Buffer, Inverter, UND, ODER, ...).

Hier im Wiki gibt es einen ganzen Artikel über Pegelwandlung und ich 
verstehe nie wo das Problem ist. Übersehe ich was?

Gruß

von Dietrich L. (dietrichl)


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Joachim B. schrieb:
> TYP   VCC    Level-Shift
> HCT   3,3V   5V   → 3.3V

Dummerweise ist HCT nur für VCC von 4,5 ... 5,5V spezifiziert :-((

von bränko (Gast)


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Dietrich L. schrieb:
> Dummerweise ist HCT nur für VCC von 4,5 ... 5,5V spezifiziert :-((

Da ist dann wohl was beim kopieren schief gelaufen ;)

> bränko schrieb:
> TYP   VCC    Level-Shift
> HCT   5V     3.3V → 5V      !!!!!
> LVC   3.3V   5V   → 3.3V

> Joachim B. schrieb
> TYP   VCC    Level-Shift
> HCT   3,3V   5V   → 3.3V    !!!!!

Also so wäre es vollständig:
TYP   VCC          Level-Shift
HCT   4.5V..5.5V   3.3V → 5V
LVC   2.7V..3.6V   5V   → 3.3V

von Anti-DL (Gast)


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von Rudolph (Gast)


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5V µC I/O -> 3,3V IC Reset

Ein NPN-Transistor mit Basis-Vorwiderstand und fertig.

R1 und C1 in meinem Bild sind schon die Reset-Beschaltung vom IC,
irgendwas muss da sowieso vorgesehen sein.
Im einfachsten Fall ist R1 als Pullup im IC integriert.

BCR135, das ist ein digitaler Transisor im SOT-23, da ist ein 
Basis-Vorwiderstand drin und ein Basis-Emitter-Widerstand.
Gibt es bei Reichelt für ein paar Cent.

Das ist auch nicht auf 5V beschränkt, der Bereich sind so 1,2V...16V.

von Rudolph (Gast)


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Ach ja, der Basis-Emitter-Widerstand verhindert unerwünschte Zustände 
wenn der Controller an dem I/O selber durch den Reset geht, etwa weil 
der gerade programmiert wird.

von Joachim B. (jar)


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Dietrich L. schrieb:
> Dummerweise ist HCT nur für VCC von 4,5 ... 5,5V spezifiziert :-((

ja und ? wayne juckts war was anderes gefordert als zu 3,3V oder zu 5V

trotzdem gilt:
High-to-Low Voltage Level Converter for up to Vin = 16V

http://pdf1.alldatasheet.com/datasheet-pdf/view/94267/TI/CD74HCT4050MT.html

Vin != VCC !

Frank S. schrieb:
> chte mit einem µC, der mit 5V betrieben wird (unter anderem) den
> Reset-Pin eines anderen µC, der mit 3,3V läuft, per Software kurz auf
> Masse ziehen, damit der 3,3V µC einen Reset durchführt.

mehr als V5 aus war nie gefordert, hier nur 3,3V out, der 2te der an 
3,3V läuft soll 0 oder 3,3V am Reset bekommen, das mit VCC 3,3V eben, 
der mit 5V kann sich gerne mit 5V am Vin austoben.

von Dietrich L. (dietrichl)


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Joachim B. schrieb:
> Dietrich L. schrieb:
>> Dummerweise ist HCT nur für VCC von 4,5 ... 5,5V spezifiziert :-((
>
> ja und ? wayne juckts war was anderes gefordert als zu 3,3V oder zu 5V

Mich würde es schon jucken, wenn das Teil nicht mehr richtig arbeitet! 
Denn es gibt keine Aussage, was das Bauteil außerhalb der Spezifikation 
macht.

> trotzdem gilt:
> High-to-Low Voltage Level Converter for up to Vin = 16V
>
> http://pdf1.alldatasheet.com/datasheet-pdf/view/94267/TI/CD74HCT4050MT.html
>
> Vin != VCC !

Das wäre alles richtig, wenn Du statt...

Joachim B. schrieb:
> stimmt aber auch
> TYP   VCC    Level-Shift
> HCT   3,3V   5V   → 3.3V

  HC    3,3V   5V   → 3.3V
    ^--- ohne T
... geschrieben hättest. Nur das hatte ich reklamiert.

Gruß Dietrich

von Joachim B. (jar)


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Dietrich L. schrieb:
> Mich würde es schon jucken, wenn das Teil nicht mehr richtig arbeitet!

Dietrich L. schrieb:
> Das wäre alles richtig, wenn Du statt...
>   HC    3,3V   5V   → 3.3V
>     ^--- ohne T
> ... geschrieben hättest. Nur das hatte ich reklamiert.

und das kam eben nicht rüber:

Supply Voltage Range, VCC
HC Types  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 
. . . . . .2V to 6V
HCT Types  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 
. .4.5V to 5.5V

hättest auch gleich sagen können!

Die meisten hiewr haben Angst vor 16V in den Inputport weil das IC eben 
nur mit 3,3V oder 5V läuft, normalerweise berechtigt nur hier nicht!

Dietrich L. schrieb:
> Dummerweise ist HCT nur für VCC von 4,5 ... 5,5V spezifiziert :-((

für 5V out passt es ja auch bei 12V Steuersignale, es passt nur nicht 
wenn 3,3V als VCC geünscht wird.

Du hast meinen Fehler gefunden, nur was du meintest kam eben hier nicht 
an ;-)

von bränko (Gast)


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... und um endgültig alle Klarheiten zu beseitigen ;)

http://www.ti.com/lit/sg/sdyu001aa/sdyu001aa.pdf - S.4

von Dietrich L. (dietrichl)


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Joachim B. schrieb:
> Du hast meinen Fehler gefunden, nur was du meintest kam eben hier nicht
> an ;-)

Schön, dann ist das Missverständnis ja geklärt ;-)

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