Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Slot-Car Motor mit TLC555 ansteuern


von Tim L. (ahrion)



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Hallo Community,

ich habe hier ein Slotcar Motor rumliegen, den ich gerne mit einem 
TLC555 ansteuern möchte. Ich habe noch von einem anderen Projekt eine 
simple Schaltung gesteckt gehabt, um eine LED blinken zu lassen und mit 
einem Poti die Blinkfrequenz zu ändern. 
https://dl.dropboxusercontent.com/u/40133156/TLC555.png
Ich habe spaßeshalber die LED durch den Motor ersetzt und das ganze mit 
mehr Spannung betrieben. Allerdings tut sich am Motor nichts.
Auch bei deutlich langsameren/schnelleren Frequenzen hat sich nichts 
getan.

Ich hätte jetzt erstmal erwartet, dass sich der Motor genauso verhält, 
wie wenn ich den Motor mit einem Schalter immer an und aus mache.

Mein eigentliches Ziel ist es, später eine PWM mit einem TLC555 zu 
realisieren, um damit den Motor anzusteuern. Jedoch brauch ich mir wohl 
keine Hoffnung machen, wenn ich den Motor nichtmal mit dieser Schaltung 
zum laufen kriege.

Das (etwas spärliche) Datenblatt des Slot-Car Motors liegt im Anhang.

Könnte es an dem Motor liegen oder schaffe ich es, den Motor irgendwie 
falsch zu beschalten?

Vielen Dank schonmal im Vorraus!

von Andreas (Gast)


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Dein TLC555 wird nicht im Entferntesten den Strom liefern können, den 
dein Slotcar-Motor (ist das sowas wie eine Carrera-Bahn?) braucht, um 
anzulaufen.
Da fehlt von daher mindestens ein etwas potenterer Transistor oder 
MOSFET.
Zudem könnte es sein, dass du den Chip mit dem Erhöhen der Spannung 
bereits beschädigt hast (OK, bei einem 555er noch zu verschmerzen - 
Lehrgeld halt).

Ferner muss du an deinem Motor eine Freilaufdiode vorsehen, damit die 
induzierte Spannungdir nicht den Trasistor killt.

von Andreas (Gast)


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OK, wer lesen kann, ist klar im Vorteil,
da ist ja scheinbar ein Transistor in der Schaltung drin, ggf ist nur 
der Toast (wegen fehlender Freilaufdiode).
Eigentlich sollte der Motor bei einem BC337 durchaus anlaufen. Der kann 
eigentlich ganz ordentlich Strom und der Motor will ja "nur" 200mA 
Laststrom.
Ist der Vorwiderstand der LED noch drin?

von Michael B. (laberkopp)


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Tim L. schrieb:
> Ich habe spaßeshalber die LED durch den Motor ersetzt und das ganze mit
> mehr Spannung betrieben. Allerdings tut sich am Motor nichts

Der 82 Ohm Vorwiderstand ist viel zu hoch, nimm 0 Ohm, und es fehlt die 
Freilaufdiode antiparallel zum Motor.

Der BC337 ist auch recht knapp, um einen Motor der mit 0.53A 
Stromaufnahme beim Stall angegeben wird anzusteuern, laut Datenblatt 
geht es aber gerade eben.

Andreas schrieb:
> Dein TLC555 wird nicht im Entferntesten den Strom liefern können, den
> dein Slotcar-Motor (ist das sowas wie eine Carrera-Bahn?) braucht, um
> anzulaufen.

Hast du dir eigentlich überhaupt den Schaltplan angesehen, den Tim 
verlinkt hat ? Nein, natürlich nicht, es schwätzt sich besser wenn man 
bar jeder Einsicht ist.

von Der Andere (Gast)


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Andreas schrieb:
> (ist das sowas wie eine Carrera-Bahn?)

Ist der allgemeine Begriff. So wie manche zu Papiertaschentuch "Tempo" 
sagen, so wird hierzulande zu Slotcarbahnen "Carrera" gesagt, obwohl es 
diverse teils sogar bessere Hersteller gibt (Ninco, Scalextric, etc...)

Andreas schrieb:
> und der Motor will ja "nur" 200mA Laststrom.
Im Einschaltmoment sind das gerne auch mal kurz 1,5A, was den Transistor 
ganz schnell zu einem logischen Element der Klasse 'Immer' oder 'Nimmer' 
werden lässt.

von Tim L. (ahrion)


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So schnelle Antworten, wow.

Den TLC555 hab ich mit 6-8V betrieben (sollte er eigentlich aushalten, 
vorallem arbeitet er immernoch, wenn ich die LED wieder dranhänge) den 
Motor hab ich komplett alleine damit auch betreiben können.

Also sowohl Transistor als auch TLC laufen noch ;)

Das zu wenig Strom geliefert wird könnte aber tatsächlich die Ursache 
dafür sein.

Den Motor hatte ich auch als erstes aus sicherheitsgründen parallel zu 
einer in Sperrichtung betriebenen Shottky-Diode gehängt, aber als nichts 
passierte hab ich mutigerweise (oder dummerweise, wie man es sehen will) 
diese Entfernt. Den Vorwiderstand hab ich entfernt.

von Der Andere (Gast)


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Läuft der Motor überhaupt wenn du ihn an 6-12V hängst?

von Tim L. (ahrion)


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Ja, der läuft bei 6-12V.
Ich bin aber eh am überlegen, ob ich nicht einen kleineren Motor 
besorgen soll, da der nur wenige Gramm bewegen muss und damit kaum 
Moment braucht.

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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Tim L. schrieb:
> Das zu wenig Strom geliefert wird könnte aber tatsächlich die Ursache
> dafür sein.

Verringere mal R3 auf 220 Ohm.

von Andreas (Gast)


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> Hast du dir eigentlich überhaupt den Schaltplan angesehen, den Tim verlinkt hat 
?
Wie ich in meinem zweiten Post bereits sagte: wer lesen kann, ist klar 
im Vorteil. Nur kann man Posts halt nimmer editieren, wenn amn zu fix 
auf Absenden gedappt hat und nicht eingeloggt ist. Aber Leute beleidigen 
geht ja immer.

>> und der Motor will ja "nur" 200mA Laststrom.
> Im Einschaltmoment sind das gerne auch mal kurz 1,5A, was den Transistor
> ganz schnell zu einem logischen Element der Klasse 'Immer' oder 'Nimmer'
> werden lässt.
Ich habe nur gesagt, der Motor sollte anlaufen. Das sollte der 
Transistor zumindest eine Weile lang mitmachen, da der Motor ja nicht 
kontinuierlich aus derm Stillstand heraus anläuft. Das sollte gerade so 
noch im SOA des BC337 liegen.

von Michael B. (laberkopp)


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Andreas schrieb:
> Wie ich in meinem zweiten Post

Im Gegensatz zu deinen rausgerotzen Schnellschüssen nehme ich mir von 
16:00 Uhr bis 16:04 die Zeit, das Ursprungsposting zu lesen, also auch 
den Schaltplan.

Wenn du in der Zwischenzeit den Korrekturbeitrag loslässt, habe ich den 
nicht gelesen.

Auch Der Andere hat einfach mal das Motordatenblatt nicht gelesen, in 
dem der Anlaufstrom steht.

: Bearbeitet durch User
von Tim L. (ahrion)


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Super, die 220 Ohm haben funktioniert! Jetzt heißt es, sich eine PWM zu 
basteln. Vielen Dank!

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