Wenn ich galvanisch getrennt mit einem Oszi möglichst genau den Verlauf der Netzspannung verfolgen möchte, wie müsste ein dafür geeigneter Messtransformator beschaffen sein? Netzspannung im üblichen Toleranzbereich, also 230V plusminus Frequenz 50Hz Teilerverhältnis 100 zu 1, also 2.3V bei Nennspannung Lastwiderstand sekundärseitig 1kohm kurzschlussfest Schutzisolation sollte auf jeden Fall gegeben sein. Die Kurvenform der Netzspannung soll möglichst wenig verzerrt werden, die Phasenschiebung soll möglichst gering sein. Letztlich soll gefahrlos ein Oszi angeschlossen werden können und Spannung sowie Stromverlauf - dieser über einen Stromwandler - dargestellt werden. Auch sollen niederfrequente Störungen und Verzerrungen des Spannungsverlaufs z.B. durch Triacs, Schaltnetzteile usw. auf dem Oszi sichtbar sein. Dass das nach oben begrenzt ist, ist klar, aber so 10kHz Grenzfrequenz wären schon schön. Was meint ihr, ist sowas noch durch einfache Reihenschaltung* zweier handelsüblicher Kleinleistungstransformatoren zu erreichen? Oder braucht es dafür einen speziellen Trafo, bei dem die Wicklungen verschachtelt sind wie früher bei Ausgangsübertragern, um die höheren Frequenzanteile mit zu übertragen? Und wenn ich die Ausgangsspannung mit einem Spannungsteiler abgleichen will, sollte der besser primärseitig oder sekundärseitig sein? *) Die Reihenschaltung deswegen, weil die kleinen Trafos meist so auf Kante genäht sind, dass sie an Nennspannung schon in die Sättigung gehen und die Kurvenform verzerren.
Timm T. schrieb: > Was meint ihr, ist sowas noch durch einfache Reihenschaltung* zweier > handelsüblicher Kleinleistungstransformatoren zu erreichen? Das wird für die meisten Zwecke reichen, aber kaum für 10kHz, weil die meisten Kleintrafos heute ja gekammerte Wicklungen mit hoher Streuinduktivität besitzen. Einen Gegentakt-Ausgangstrafo von einer Röhrenendstufe zu nehmen ist keine schlechte Idee. Die Spannungsfestigkeit ist ausreichend und die Induktivität der Primärwicklung ist reichlich bemessen. Außerdem gibt es diese Trafos mit verschachtelten Wicklungen. Die Messbereichsanpassung auf ein bequem zu handhabendes Teilerverhältnis kann man leicht mit einem sekundärseitigen Widerstands-Spannungsteiler realisieren. Diese Widerstände ergeben dann auch gleich die Kurzschlussfestigkeit.
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Timm T. schrieb: > Was meint ihr, ist sowas noch durch einfache Reihen- > schaltung* zweier handelsüblicher Kleinleistungs- > transformatoren zu erreichen? Ich würde es genau so probieren. > Oder braucht es dafür einen speziellen Trafo, bei dem > die Wicklungen verschachtelt sind wie früher bei > Ausgangsübertragern, um die höheren Frequenzanteile mit > zu übertragen? Miss doch erstmal den Frequenzgang (Signalgenerator). Dann kann man weitersehen.
Warum zwei hintereinander? Es verdoppeln sich doch die Ungenauigkeiten. Ein guter NF-Übertrager mit passender Spannungsfestigkeit wäre auch meine Wahl. In meinem großen Lastwiderstand zur Verstärkermessung habe ich zwei zufällig vorhandene Übertrager für die Oszianschlüsse verbaut. Da diese am Oszi fast im Leerlauf arbeiten ist auch der Frequenzgang von etwa 50-15.000 Hz brauchbar. Einen Parallelwiderstand wollte ich immer mal testen. (naja, ich wollte...) Old-Papa
Old P. schrieb: > Warum zwei hintereinander? Damit man weit weg bleibt von der verzerrenden Kernsättigung.
Warum betreibt ihr das Oszi nicht an einem Trenntrafo und nehmt einfach einen Spannungsteiler?
Weil das (zumindest bei Oszis, deren Gnd = PE ist) nicht statthaft ist. Hat der Oszi einen Erdschluss, steht das Gehäuse unter Spannung. Das einzig richtige Vorgehen ist ein Differenz-Tastkopf mit dem entsprecheneden Spannungsbereich. Für die Strommessung eine Current-Probe.
ths schrieb: > Warum betreibt ihr das Oszi nicht an einem Trenntrafo und nehmt > einfach > einen Spannungsteiler? Das ist sicherheitstechnisch nicht zulässig. Wenn dein Scope einen Hau hat, ist es möglich, dass an den berühbaren metallischen Flächen (sofern vorhanden) volle Netzspannung anliegt. Deshalb sollte immer das Messobjekt und nicht das Messsystem am Trenntrafo betrieben werden.
ths schrieb: > Warum betreibt ihr das Oszi nicht an einem Trenntrafo und nehmt einfach > einen Spannungsteiler? Weil dann das ganze Scope direkt an Netzspannung hängt und das ziemlicher Leichtsinn ist. Aber immerhin ließe sich dann mit der galvanischen Kopplung mit zwei Kanälen der wie auch immer geartete Messwandler überprüfen bezüglich Phasenverschiebung, Nichtlinearitäten und falls Speicherscope Verhalten bei transienten Vorgängen.
Tcf K. schrieb: > Weil dann das ganze Scope direkt an Netzspannung hängt und das > ziemlicher Leichtsinn ist. Vor allem wenn die Hausinstallation nicht mit einem FI-Schutzschalter ist. Ansonsten wäre das Risiko gering, wenn man weiß, was man tut. Als Messwandler würde ich es mal mit einem Ringkerntransformator versuchen. Der hat bekanntlich die geringste Streuinduktivität und geringsten Verluste. Was die Sättigung angeht, muss man das mal ausrechnen. Allerdings sollten die Impedanzen dann zueinander passen, damit es zu keinen Verzerrungen kommt. Bisschen experimentieren ist da schon angesagt, weil es da nur sehr wenig fertiges geben wird.
MaWin schrieb: > Old P. schrieb: >> Warum zwei hintereinander? > > Damit man weit weg bleibt von der verzerrenden Kernsättigung. Kernsättigung beim mehr oder weniger stromlosen Messen? Old-Papa
Old P. schrieb: > MaWin schrieb: >> Old P. schrieb: >>> Warum zwei hintereinander? >> >> Damit man weit weg bleibt von der verzerrenden Kernsättigung. > > Kernsättigung beim mehr oder weniger stromlosen Messen? Natürlich. GERADE bei geringen Strömen.
Old P. schrieb: > Kernsättigung beim mehr oder weniger stromlosen Messen? Wenn die Primärwicklung falsch dimensioniert ist und ich gehe mal davon aus, einen Messtrafo selbst zu wickeln, kann das schon passieren. Für so eine hochohmige Messung braucht man ja auch nur einen winzigen Kern auf dem eine hochohmige Wicklung passt. Alles hab ich aber nicht bedacht.
Possetitjel schrieb: > Old P. schrieb: >> Kernsättigung beim mehr oder weniger stromlosen Messen? > > Natürlich. GERADE bei geringen Strömen. Oha... Das muss ich mal verhirnen ;-) Ich dachte bisher, das sei magnetfeldabhängig. Also je mehr Strom, desto stärker das Magnetfeld. Old-Papa
2 Trafos Primarseitig in Reihe ist schon richtig, weil vor allem die kleinen billigen schon recht viel magnetisierungstrom brauchen. Wenn man den Trafo nich wesentlich belastet ist die Streuinduktiviät nicht so kritisch. Da wird auch eine 2-Kannerwicklung nicht so groß stören. Wenn die Isolierung ausreicht (sollte es eigentlich) würde ich 2 nicht ganz so kleine Ringkerntrafos, so im Bereich 10 VA nehmen. Das ist das Kernmaterial teils besser, und der Effektive Luftspalt ist geringer. Ein Möglichkeit wäre ggf. noch Primärseitig über einen Widerstand relativ viel Strom fließen zu lassen, und dann einen kleinen guten Stromtransformator zu nutzen. Es ist halt eine Frage wie viel Leistung man primär verheitzen will.
Old P. schrieb: > Possetitjel schrieb: >> Old P. schrieb: >>> Kernsättigung beim mehr oder weniger stromlosen Messen? >> >> Natürlich. GERADE bei geringen Strömen. > > Oha... Das muss ich mal verhirnen ;-) Das Problem hatte ich vor eine Weile auch... :) > Ich dachte bisher, das sei magnetfeldabhängig. Ist es ja auch. > Also je mehr Strom, desto stärker das Magnetfeld. Das ist auch richtig - aber das Vorzeichen ist andersherum, als man es erwartet: Der Strom in der Sekundärwicklung (sofern einer fließt) erzeugt ein Magnetfeld, das dem Feld des Primärstromes entgegenwirkt, also das Gesamtfeld im Kern verringert. Das sieht man bei Betrachtung der Grenzfälle: Im (sekundär- seitigen) Leerlauf wirkt die Primärwicklung wie eine reine Induktivität; das Magnetfeld der Primärwicklung bleibt unbeeinflusst. Im sekundärseitigen Kurzschluss wirken nur die Streu- induktivitäten, d.h. die Primär- und das Sekundärfeld heben sich fast perfekt auf.
Die Sättigung ist ein Indiz für zu hohe Spannung. Natürlich ist der Primärstrom die Ursache für das Magnetfeld, dieser ist jedoch von der "bereits erzeugten" Feldstärke abhängig. Ein hoher Laststrom reduziert die Sättigung ein wenig.
Ein guter, breitbandiger Messtrafo ist ein Weg, aber der kostet einiges. Ich würde lieber einen Differenztastkopf nutzen. Der ist zwar nicht galvanisch getrennt, aber dennoch sicher, denn er ist ja an beiden Polen hochohmig. Es gibt auch galvanisch getrennte Differenztastköpfe, aber die sind um einiges teurer.
Lurchi schrieb: > und der Effektive Luftspalt ist geringer. Genau, weil er bei einem Ringkern Null ist. Lurchi schrieb: > Es ist halt eine Frage wie viel Leistung > man primär verheitzen will. Schreib mal in Zukunft "verheizen", ist nicht so peinlich. Bezgl. der von dir erwähnten Leistung nichts, würde ich mal sagen, denn der Trafo wird quasi im Leerlauf betrieben, es sei denn, man verpasst ihm sekundär eine Last, aber wozu? Wenn der Sinus sauber rüber kommt und auf dem Oszi so auch dargestellt wird, hat der TO doch das, was er wollte. Um Phasenverschiebungen darzustellen, sofern man will, wird man zwei identische Wandler brauchen oder eine Schaltung die eine Phasenverschiebung differenziert und darstellbar macht. Wenn dann die Phasenverschiebung von Spannung und Strom gemessen werden soll muss einer der Messwandler wieder anders aufgebaut werden, nämlich eher niederohmig. Da wäre noch der Punkt, von dem der TO schrieb, auch höheren Frequenzen messen zu können. Dann wirds nämlich knifflich weil man dazu erst mal eine spektrale Kennlinie vom Messwandler braucht und man im ungünstigsten Fall noch eine Kompensationsschaltung entwickeln muss, um den Messfehler auszugleichen. Mit einem Ringkern, sollte man aber relativ problemlos einen weiten Frequenzbereich abdecken können, bevor die Dämpfung nicht Messbares mehr bringt.
Nemesis schrieb: > auch höheren > Frequenzen messen zu können "Messen" ist vielleicht etwas viel verlangt. Ich will die höherfrequenten Störanteile z.B. durch Dimmer, Schaltnetzteile sehen und qualitativ beurteilen können. Daß das seine Grenzen hat, ist mir bewußt. Nemesis schrieb: > Wenn die Primärwicklung falsch dimensioniert ist Bei den kleinen Printrafos ist die Primärwicklung quasi immer "falsch" dimensioniert, weil die hart an der Sättigung betrieben werden. Sieht man schön im sekundärseitigen Oszibild, da hat der Sinus immer ein Plateau. Old P. schrieb: > Oha... Das muss ich mal verhirnen ;-) Ich hab einen alten 220V-Trafo mit vielen Ausgangsspannungen als universellen Basteltrafo. Der hat am Oszi immer einen eigentümlich abgeflachten Sinusverlauf gehabt. Das hat mir lange zu grübeln gegeben, bis ich durch einen Beitrag im Forum auf die Kernsättigung gekommen bin. Der wird im Leerlauf auch merklich warm. Lurchi schrieb: > Ein Möglichkeit wäre ggf. noch Primärseitig über einen Widerstand > relativ viel Strom fließen zu lassen, und dann einen kleinen guten > Stromtransformator zu nutzen. Dann hab ich aber eine Phasenschiebung von 90°, oder? Andererseits hat doch ein Stromwandler auch eine Phasenschiebung von 90° zwischen Laststrom und Meßspannung, oder? Das käme mir dann ja entgegen.
Hi, Timm, > Wenn ich galvanisch getrennt mit einem Oszi möglichst genau den > Verlauf der Netzspannung verfolgen möchte, Wenn Dir 14 Bit reichen, dann nimm die Kombination HCPL-7560, HCPL-0872 (siehe Anhänge), AtMega und ein 14-Bit-D/A - oder speise den Datenstrom des HCPL-0872 gleich in Deinen PC. Solltest Du am Trafo hängen, kannst Du mit ihm die sekundärseitige Auswertung immer noch speisen. Aber Du könntest auch Atmega08 speisen, damit er das SPI-Signal in RS-232C wandelt.... Ciao Wolfgang Horn
Mit Widerstand und Stromtransformator hat man keine extra 90 Grad Phase: Der Widerstand gibt einen Strom proportional zur Spannung, und der Stromwandler ( = kleiner Trafa mit relativ niederohmigen Widerstand auf der Sekundärseite) gibt eine Spannung proportional zu jeweiligen Strom aus. Vorraussetzung ist halt, dass am Stromtransformator (insbesondere dessen streuinduktivität) keine so hohe Spannung abfällt. Die Abflachung bei der Spannung hinter einem Trafo kann von der Sättigung kommen, aber auch von einer gestörten Netzspannung wegen zu viel Geräten ohne PFC. Die kleine ( < 3 VA) Netztrafos sind wirklich nicht so toll - die Magentisierung ist aber nicht unbedingt höher als bei den größeren. Durch den Windungswiderstand sieht man den höheren Magnetisierungsstrom einfach stärker. Die Sättigung ist beim Eisenkern keine so scharfe Grenzen, ab etwa 1,2-1,5 T wird halt zusätzlicher Strom benötigt, dann geht es zunehmend schwerer bis etwa 1,8 T. Wirkliche Sättigung kriegt man gelegentlich beim Einschalten von größeren Ringkerntrafos. Auch bei den üblichen gewickelten Ringkernen gibt es einen Luftspalt: das ist einmal die Isolierung zwsichen den Lagen, verteilt auf die Umfangsfläche. Eine geschlossene Flussline muss halt einmal vom Blech in die Lage darüber oder drunter. Durch den großen Umfang im Vergleich zur Blechdicke, ist die effektive Länge des Luftspalts aber sehr kleine (i.A. << 1 µm). Einen Vorteil kann man beim Ringkern noch haben: die besseren nutzen kornorientiertes Material, dass weniger Magnetistriktion hat als das normale Blech für die gestapelten Kerne.
Old P. schrieb: > Warum zwei hintereinander? Es verdoppeln sich doch die > Ungenauigkeiten. > Ein guter NF-Übertrager mit passender Spannungsfestigkeit wäre auch > meine Wahl. > In meinem großen Lastwiderstand zur Verstärkermessung habe ich zwei > zufällig vorhandene Übertrager für die Oszianschlüsse verbaut. Da diese > am Oszi fast im Leerlauf arbeiten ist auch der Frequenzgang von etwa > 50-15.000 Hz brauchbar. Einen Parallelwiderstand wollte ich immer mal > testen. (naja, ich wollte...) > > Old-Papa Kann man da so was nehmen? http://www.conrad.de/ce/de/product/739679/Miniatur-Uebertrager-Impedanz-670-Primaerspannung-155-V-Windungsverhaeltnis-110-Inhalt-1-St?ref=searchDetail Die eine Windung in Reihe mit dem Verbraucher, die andere Windung ans Oszi?
Könnte man nicht eine Leitung von der Zuführung um einen Eisenjoch wickeln und auf dieses Eisenjoch dann einer Spule mit vielen Windungen aufsetzen? An der Spule wird dann gemessen?
Ich wundere mich immer wieder, dass offenbar viele die Sache mit der Kernsättigung nicht so wirklich verstehen. Die magnetische Feldstärke beim Transformator hängt überhaupt nicht vom Strom ab, sondern ausschließlich von der Primärspannung welche den Magnetisierungsstrom verursacht (solange man die Streuinduktivität vernachlässigt). Ein Sekundärstrom verursacht ein Magnetfeld welches dem primärseitigen Magnetfeld entgegen wirkt, um dieses Magnetfeld aufzuheben muss der Primärstrom ansteigen. Der magnetische Fluss im Kern ist aber, unabhängig davon ob im Leerlauf oder unter Nennlast, immer der gleiche. Berücksichtigt man die Streuung nimmt die magnetische Feldstärke im Transformator etwas ab (wegen dem Spannungsabfall über der Streuinduktivität, die Spannung an der Magnetisierungsinduktivität ist dann natürlich etwas kleiner).
Lurchi schrieb: > Die Abflachung bei der Spannung hinter einem Trafo kann von der > Sättigung kommen, aber auch von einer gestörten Netzspannung wegen zu > viel Geräten ohne PFC. +1, ich habe mit einem x100 Tastkopf (zwar nur CAT I 1500 V oder so, aber was soll's) mal die Netzspannung direkt gemessen, die war genauso hässlich und verzerrt wie hinterm ~800 VA Trenntrafo. Der hat nur ein paar Prozent mehr Amplitude im Leerlauf. edit: verzerrte Netzspannung von Geräten ohne PFC meint übrigens auch die sonst so heißgeliebten Eisenschweine/Linearnetzteile.
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ich schrieb: > Ich wundere mich immer wieder, dass offenbar viele die Sache mit > der > Kernsättigung nicht so wirklich verstehen. Die magnetische Feldstärke > beim Transformator hängt überhaupt nicht vom Strom ab, sondern > ausschließlich von der Primärspannung welche den Magnetisierungsstrom > verursacht (solange man die Streuinduktivität vernachlässigt). Ok, also doch kein Magnetfeld ohne Strom. > Ein > Sekundärstrom verursacht ein Magnetfeld welches dem primärseitigen > Magnetfeld entgegen wirkt, um dieses Magnetfeld aufzuheben muss der > Primärstrom ansteigen. Der magnetische Fluss im Kern ist aber, > unabhängig davon ob im Leerlauf oder unter Nennlast, immer der gleiche. Ok, wenn ich also nur EINE Spule hätte und einen Eisenkern, dann würde der Fluss bei großerem Strom schon steigen, oder? Nur wenn ich ZWEI Spule habe (bzw. die zweite Spule dann auch belastet wird), geht der Fluss zurück bzw. ist konstant. Habe ich das so richtig verstanden? > > Berücksichtigt man die Streuung nimmt die magnetische Feldstärke im > Transformator etwas ab (wegen dem Spannungsabfall über der > Streuinduktivität, die Spannung an der Magnetisierungsinduktivität ist > dann natürlich etwas kleiner). Die Frage hätte ich noch: Wenn der Kern gesättig ist, treten doch Nichtlinearitäten auf der Sekundärseite auf, oder ? Ist denn der Kern nun gesättigt oder nicht und wovon hängt das ab?
Lurchi schrieb: > Mit Widerstand und Stromtransformator hat man keine extra 90 Grad Phase: > Der Widerstand gibt einen Strom proportional zur Spannung, und der > Stromwandler (...) gibt eine Spannung proportional zu jeweiligen Strom > aus. Das sieht meine Simu aber anders: Der Stromwandler gibt eine Spannung proportional zur Strom*änderung* aus. Diese ist im Nulldurchgang am größten und im Scheitel am geringsten. Allerdings scheint mir der Stromwandler mit Vorwiderstand sehr lastabhängig zu sein, klar, er versucht ja den Ausgangsstrom ins Windungsverhältnis zum Eingangsstrom zu bringen. Also unbedingt fest belasten.
ich schrieb: > Der magnetische Fluss im Kern ist aber, > unabhängig davon ob im Leerlauf oder unter Nennlast, immer der gleiche. Im Prinzip ja, aber warum ist dann die über einen Kern übertragbare Energie durch den Kernquerschnitt begrenzt?
Timm T. schrieb: > ich schrieb: >> Der magnetische Fluss im Kern ist aber, >> unabhängig davon ob im Leerlauf oder unter Nennlast, immer der gleiche. > > Im Prinzip ja, aber warum ist dann die über einen Kern übertragbare > Energie durch den Kernquerschnitt begrenzt? Weil ab einer gewissen Temperatur Kupfer schmilzt. Mit anderen Worten, der Kernquerschnitt begrenzt die Leistung, weil er den Kupferquerschnitt der Wicklungen begrenzt.
Marian B. schrieb: > Mit anderen Worten, > der Kernquerschnitt begrenzt die Leistung, weil er den Kupferquerschnitt > der Wicklungen begrenzt. Nee, das ist kein Argument, dann könnte ich ja einfach die Joche größer machen.
Timm T. schrieb: > Nee, das ist kein Argument, dann könnte ich ja einfach die Joche größer > machen. ja, könnte man. Allerdings konstruiert man Trafos nicht, um recht zu haben, sondern um ein möglichst sinnvolles Ergebnis zu erhalten. Unter diesen Gesichtspunkt ist es besser, den Eisenquerschnitt zu vergrößern, wenn man mehr Leistung benötigt. Man braucht dann weniger Windungen und damit weniger teures Kupfer und hat geringere Verluste. Die üblichen Kernformen sind eine Optimierung bezüglich Materialkosten, Montagekosten, Gewicht, Baugröße und elektrischen Eigenschaften.
@ Timm Thaler (timm-thaler) >> Mit anderen Worten, >> der Kernquerschnitt begrenzt die Leistung, weil er den Kupferquerschnitt >> der Wicklungen begrenzt. Richtig. Siehe Transformatoren und Spulen. >Nee, das ist kein Argument, Doch. ;-) > dann könnte ich ja einfach die Joche größer machen. Und dann wird die Länge einer Kupferwicklung größer, allerdings braucht man auch weniger Windungen.
Earl S. schrieb: > Man braucht dann weniger Windungen und damit weniger teures Kupfer und > hat geringere Verluste. Du meinst weil L ~ N * A / l, wäre es dumm l zu vergrößern, A zu verringern, weil man dann mehr N bräuchte. Ich wußte doch, da war nach was...
Falk B. schrieb: >> dann könnte ich ja einfach die Joche größer machen. > > Und dann wird die Länge einer Kupferwicklung größer, allerdings braucht > man auch weniger Windungen. nein, die erforderliche Windungszahl hängt nur vom Kernquerschnitt ab (bei gleicher Induktion, Frequenz und Spannung)
Die Sättigung des Kerns begrenzt die Spannung die man an eine Windung anlegen kann. Die erlaubte Spannung nimmt proportional zur Querschnittsfläche zu. Die Übertragbare Leistung hängt dann nur vom Strom ab, den man durch die Windungen schicken kann. Entsprechend könnten Transformatoren auch kurzeitig deutlich höhere Ströme liefern als den Nennstrom, denn die Begrenzung ist hauptsächlich thermischer Art. Die Stromsnsoren werden normalerweise so betrieben, das der Widerstand auf der Sekundärseite klein ist, also also mit einem Quasi Kurzschluss aucf der Sekundärseite. Dann hat man auch keine merkliche Phasenverschiebung mehr. Der oben verlinkte Übertrager würden da im Prinzp gehen, nur wie gut die Isolierung ist steht da nicht bei. Es fehlt also ggf. die Sichere Trennung.
Timm T. schrieb: >> Der magnetische Fluss im Kern ist aber, >> unabhängig davon ob im Leerlauf oder unter Nennlast, immer der gleiche. > > Im Prinzip ja, aber warum ist dann die über einen Kern übertragbare > Energie durch den Kernquerschnitt begrenzt? Das ist sie nicht. Die Leistung kommt in der Trafoformel überhaupt nicht vor. Die Leistung wird allein durch die Tatsache begrenzt, das die Verlustleistung in den Wicklungen nicht beliebig gross werden darf, weil man sie sonst nicht mehr über die Oberfläche des Trafos los wird. Das kann man auch daran gut erkennen, das Ringkerntrafos bei gleichem Eisenquerschnitt eine deutlich grös- sere Nennleistung haben, einfach weil derenOberfläche grösser ist.
Old P. schrieb: > Ich dachte bisher, das sei magnetfeldabhängig. Also je mehr Strom, > desto stärker das Magnetfeld Strom DURCH den Trafo ist egal, Strom WEGEN anliegender Spannung (Spannung-Zeit-Fläche) also Induktivität und Leerlaufstrom ist entscheidend. Man könnte auch mit 2-kanaligem Masse geerdeten Scope im Differenzmodus messen, die halten meist Netzspannung aus.
MaWin schrieb: > Old P. schrieb: >> Ich dachte bisher, das sei magnetfeldabhängig. Also je mehr Strom, >> desto stärker das Magnetfeld > > Strom DURCH den Trafo ist egal, Strom WEGEN anliegender Spannung > (Spannung-Zeit-Fläche) also Induktivität und Leerlaufstrom ist > entscheidend. Da ist mir der Unterschied nicht klar. Ich hätte jetzt gesagt, der Primärstrom geht DURCH die Primärspule und der Sekundärstrom geht DURCH die Sekundärspule. Dass es die in der Sekundärspule induzierte Spannug nur wegen der Änderung des Stromes auf der Primäsrseite gibt, ist auch klar.
Der Strom in der Primär- und Sekundär-spule fließen in entgegengesetzte Richtung. Der Laststrom in der Sekundärespule wirkt dem Magentfeld entgegen und der zusätzliche Last-Strom in der Primärspule sorgt dann dafür das wieder das ursprüngliche zur Spannung gehörende Feld ereicht wird. Zusätzlicher Laststrom führt also nicht zu mehr Feld im Kern.
Lurchi schrieb: > Zusätzlicher Laststrom führt also nicht zu mehr Feld im Kern. Feld wohl nicht, aber magnetischer Fluss schon.
Lurchi schrieb: > Die Stromsnsoren werden normalerweise so betrieben, das der Widerstand > auf der Sekundärseite klein ist, also also mit einem Quasi Kurzschluss > aucf der Sekundärseite. Dann hat man auch keine merkliche > Phasenverschiebung mehr. Ach sorry, das mit der Phasenschiebung war bei der Rogowskispule und in meiner Simu ist einfach der Lastwiderstand zu hoch und die Induktivität zu gering. Dann: 2 Kleinstleistungstrafos in Reihe für die Spannungswandlung und gut ist.
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