Hallo, ich habe ein kleines AC Signal, welches einen DC Anteil von etwa 50mV hat. Während einer Messung ändert sich dieser DC Wert nicht. Im Moment gleiche ich das immer manuell mit einem Poti am OPV ab, mit welchem ich auch das AC Signal verstärke. Um mir das zu ersparen, wollte ich eine sample&hold Schaltung basteln. Eine Messung kann allerdings bis zu zwei Stunden gehen, und hierbei darf der Offset Maximal um 0.4mV shiften. Eigentlich wollte ich keinen Mikrocontroller verwenden (wegen dem Platz, Mikrocontroller, ISP Stecker, DAC...). Ein digitaler IC, der nichts anderes macht als per Knopfdruck einen ADC Wert einzulesen und ihn so lange ausgibt, bis der Knopf erneut gedrückt wird wäre perfekt. Leider finde ich nichts und wollte nachfragen ob es so etwas gibt. Danke schon einmal
Schau mal nach, ob Du einen A/D-Wandler mit paralleler Ausgabe und explizitem "Convert"-Eingang findest. So ein Teil ließe sich "manuell" steuern. Oder einen seriellen, der den aktuellen Wert bis zu einem neuen Convert ausgibt. Keine Ahnung, ob es so etwas gibt. Wenn Dir die 10 bis 12 Bit Genauigkeit eines µP reichen, wirst Du damit wahrscheinlich glücklicher.
@Gerald M. (gerald_m17) >ich habe ein kleines AC Signal, welches einen DC Anteil von etwa 50mV >hat. Also ein Offset, der einen Fehler darstellt. >Während einer Messung ändert sich dieser DC Wert nicht. >Im Moment gleiche ich das immer manuell mit einem Poti am OPV ab, mit >welchem ich auch das AC Signal verstärke. Warum? Wie groß ist das AC-Signal? Ist es deutlich kleiner, kann man das automatisch rauskalibrieren. >Um mir das zu ersparen, wollte ich eine sample&hold Schaltung basteln. >Eine Messung kann allerdings bis zu zwei Stunden gehen, und hierbei darf >der Offset Maximal um 0.4mV shiften. Klingt nicht sinnvoll. >Ein digitaler IC, der nichts anderes macht als per Knopfdruck einen ADC >Wert einzulesen und ihn so lange ausgibt, bis der Knopf erneut gedrückt >wird wäre perfekt. Sowas gibt es nicht, zumindest nicht mit den Zeitkonstanten die du brauchst. Sample&Hold Schaltungen können den Wert mit geringem Fehler nur für ein paar Mikrosekunden bis Millisekunden halten. >Leider finde ich nichts und wollte nachfragen ob es so etwas gibt. Dein Lösungsansatz taugt nix.
Murks, murks, murks. Was soll das Ganze ? Einen vermurksten Aufbau aufpeppen ? Wenn nur AC interessiert, sollte man nur AC verstaerken.
Ein µC und ein Externer DAC wäre vermutlich die einfachste Lösung. Beim DAC muss man aber ggf. auf geringes Rauschen achten - die µC internen DACs passen da eher nicht, weil man da Rauschen nahe 0,5 LSB hat. Die Aufgabe ist doch recht speziell, so dass man da eher kein pasendes spezial IC für findet. ADC+DAC mit "Hold" funktion wäre ggf. zu finden, also als 2 IC variante. Ein DAC mit Latch wäre z.B. der AD7524 - ist das einer mit Stromausgang, braucht also ggf. noch einen OP dazu.
Die einfachste Lösung wäre doch, den DC Anteil mit einem Koppelkondensator zu eliminieren. Welche Frequenz hat denn das zu messende AC Signal?
Vllt. verstehe ich dich falsch, aber du suchst einen digitalen Speicher? Nennt sich FlipFlop (u.a.) und gibts in der 74er Baureihe problemlos. Gepaart mit beliebigen ADC/DAC (am bestne natürlich parallele DAtenausgänge ;) ) und dann geht was du realisieren willst. Prinzipiell würde ich aber auch sagen, vernichte lieber den DC-Anteil wenn möglich...
Also, das AC Signal hat eine Amplitude von bis zu 0.5mV Die Frequenz geht zwar bis 10 kHz, je nach Messung, jedoch, muss der Offset auch nach einer Stunde noch der gleiche sein. Ich rastere eine Oberfläche mit diesem Sensor ab. Habe ich einen kontinuierlichen Drift, entspräche dies einer Neigung in der Ebene. Da ich diesen messen möchte, fällt für mich AC Kopplung aus. Das DC Signal welches mich stört, ist einfach eine prinzipbedingte Spannung welche ich messen kann, bevor der Sensor die Oberfläche berührt. Wie gesagt, die DC Spannung ist etwa im Bereich von 50mV. Können auch 40mV oder 60mV sein. Da ich das Nutzsignal sehr stark verstärken muss, lässt eine kleine Abweichung dieses Offsets den Verstärker in Sättigung gehen. Da ich den Sensor jedes mal von Hand einstellen muss, hätte ich gerne eine "Knopfdrück-und-Ruhe" Funktion.
Gerald M. schrieb: > das AC Signal hat eine Amplitude von bis zu 0.5mV > Die Frequenz geht zwar bis 10 kHz, je nach Messung, jedoch, muss der > Offset auch nach einer Stunde noch der gleiche sein. Dann nimm einfach einen hochauflösenden AD-Wandler und mach die Auswertung in Software. Dein Problem hört sich ähnlich wie bei Rauheitsmessung an. Da macht man die Auswertung schon seit Jahrzehnten so.
Ja, das habe ich auch vor, doch um auf einen ADC tauglichen Wert zu kommen, wird das Signal um Faktor 1000 verstärkt. Wenn ich den Offset nicht analog ausgleiche, bin ich bei meinem Verstärker in Sättigung
Und wie wäre es, beide Signale auf 2 Kanäle aufzutrennen, also getrennt zu messen?
1 | || HP |
2 | Signal ---+----||------+-------> AC (Verstärkung) |
3 | | || | |
4 | | +-+ |
5 | | | | |
6 | | | | |
7 | | +-+ |
8 | | | |
9 | | -+- GND |
10 | | |
11 | | |
12 | | +----+ LP |
13 | +--| |----+------> DC Offset |
14 | +----+ | |
15 | --- |
16 | --- |
17 | | |
18 | -+- GND |
Weshalb habe ich das Gefuehl ein Lock-in waere hier passend.
> Sample&Hold Schaltungen können den Wert mit geringem Fehler > nur für ein paar Mikrosekunden bis Millisekunden halten. Das was der Herr vielleicht so kennt... Mit einem ordentlichen Kondensator (MKL, MKC, ...) und einem folgendem (MOS-)OPV kann man leicht mehrere Stunden erreichen. Zum Aufschalten des Signals sollte man ein Reedrelais benutzen. Ein hermetisch gekapselter Aufbau und "Freiluftverdrahtung" der kritischen Komponenten gehoeren natuerlich dazu. Wuerde ich zumindest jederzeit einer (halb-)digitalen Loesung vorziehen.
Ist eine Fast Fourier Transformation in der gegebenen Applikation vorstellbar?
ths schrieb: > Ist eine Fast Fourier Transformation in der gegebenen Applikation > vorstellbar? Was nützt FFT, wenn der Eingangsverstärker vom DC Offset übersteuert wird?
Gerald M. schrieb: > hätte ich gerne > eine "Knopfdrück-und-Ruhe" Funktion. Wie "Tara" bei einer Waage? Knopf drücken und der aktuelle Wert wird bei foldenden Messungen abgezogen, d.h. nach Drücken des Knopfes ist die Anzeige Null. Wenn du einen µController unbedingt vermeiden willst, brauchst du einen ADC mit Speicher und parallelem Ausgang, das ist heute schwierig zu bekommen, aber sonst wird es aufwendig. Da ist tatsächlich ein µController mit ADC und DAC, ev. extern, besser geeignet und flexibler. Georg
Also, ich gebe mal einen größeren Überblick über alles. Wir haben einen Sensor der durch Magnetisierung funktioniert. Der Sensor funktioniert nur bei angelegtem Magnetfeld. Je nach Winkel und Stärke des Magnetfeldes bekomme ich einen Offset. Dieser ist bei gleichem Sensor immer konstant. Es sollen aber verschiedene Sensoren getestet werden, welche sich immer etwas unterscheiden. Deshalb kann ich den Verstärker nicht einmal kalibrieren und messen. Die Messung dauert zwischen wenigen Minuten und 2 Stunden. hierbei wird über eine Probe gerastert. Je nach Topografie ändert sich der Sensorwert, dieser Wert wird zur Regelung der Probe genutzt. Das Stichwort Rauigkeitsmessung von Harald Wilhelms trifft es ganz gut. Die Regelung wird durch ein vorhandenes System übernommen. Dieses kann Hardwaremäßig nicht verändert werden, in der Software nur schwer. Die Hardware hat einen schnellen ADC mit +-10V Eingang und 14 bit. Deshalb muss das Messsignal verstärkt werden. Es gibt (hauptsächlich) zwei unterschiedliche Modi zum Messen. Einmal wird der Sensor in direkten Kontakt mit der Oberfläche gebracht. Die Probe wird dann so geregelt, dass der Sensor immer den gleichen Wert ausgibt. Der zweite Modus ist Ähnlich wie bei einem Rasterkraftmikroskop. Hier wird der Sensor in Resonanz zum Schwingen angeregt und so nah an die Oberfläche gebracht, bis die Amplitude etwa der halben Freiluft Amplitude entspricht. Hier wird die Amplitude mit dem ADC gemessen und digtal demoduliert (Lock-in). Mit meinem jetzigen Verstärker funktionieren beide Modi, da ich den Offset den der Sensor hat vorher einfach über ein Poti am OPV einstelle. Danach kann das Nutzsignal gut verstärkt werden. Ich möchte lediglich das "Poti drehen" (was bei dem 10 Gang Poti eine Weile dauert) durch "Knopf drücken" ersetzen. Die zwei Möglichkeiten die ich bis jetzt im Kopf hatte waren eine Sample & Hold Schaltung (welche bei geeigneten Komponenten ziemlich lange halten kann) oder eben eine ADC/DAC Kombination mit Mikrocontroller. Die ADC/DAC Kombination mit parallelem Ausgang finde ich zwar auch itneressant, jedoch kann hier nicht einfach ein eventuell vorhandener Offset ausgeglichen werden. Die beiden müssten sehr linear und kaum Offset haben, ober eben gleich unlinear mit gleichem Offset. Deshalb dachte ich vielleicht gibt es einen IC für so etwas. Das getrennte verstärken von AC und DC macht meiner Meinugn nach nicht so viel Sinn, da ich dann zwar einen DC Anteil hätte, diesen jedoch nicht hoch verstärken kann, da ja ein kleiner Anteil davon Information hat (z.b. die Kippung der zu messenden Oberfläche) diese Information aber im Offset "verschwindet" Dazu kommt, dass das Front-End nur einen "guten" ADC hat, das also auch wieder ein großer Aufwand wäre. edit: Georg schrieb: > Wie "Tara" bei einer Waage? Knopf drücken und der aktuelle Wert wird bei > foldenden Messungen abgezogen, d.h. nach Drücken des Knopfes ist die > Anzeige Null. Genau, nur kann ich das nicht digital machen, da der Offset deutlich größer als das Nutzsignal ist. Einen Mikrocontroller möchte ich nicht "unbedingt" vermeiden, ich dachte nur, es gäbe vielleicht etwas "einfacheres". Die Standard 10 Bit DAC/ADCs sind auch recht knapp bemessen (muss mal schauen was es da so gibt). Nur erweitert das das "Platine zusammenlöten" zum "löten, programmieren, kalibrieren, und natürlich auch debuggen, weil ja beim ersten mal nichts so läuft, wie man denkt"
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Joe F.: "Was nützt FFT, wenn der Eingangsverstärker vom DC Offset übersteuert wird?" Ich hatte mal ein möglicherweise ähnlich gelagertes Problem. Am Ende gab es zwei Verstärker. Der eine war aktiv und der andere hat sich abgenullt. Dann wurde umgeschaltet. Der andere war aktiv und der erste hat sich genullt. Da beide Verstärker nicht den exakt gleichen Nullpunkt nach dem Abnullen produzierten und auch minimal drifteten, konnte man das in diesem Fall mit FFT rausrechnen.
ths schrieb: > Der eine war aktiv und der andere hat sich > abgenullt. Dann wurde umgeschaltet. Der andere war aktiv und der erste > hat sich genullt. Da beide Verstärker nicht den exakt gleichen Nullpunkt > nach dem Abnullen produzierten und auch minimal drifteten, konnte man > das in diesem Fall mit FFT rausrechnen. "Abnullen"? Ich verstehe nur Bahnhof.
Gerald M. schrieb: > Die Standard 10 Bit > DAC/ADCs sind auch recht knapp bemessen (muss mal schauen was es da so > gibt). Das finde ich nicht. Du schreibst oben etwas von 50mV Offset und 0,5mV Meßsignal. Das wäre ein Verhältnis von 100:1 und selbst ein 8-Bit DAC reichte aus, um das Signal meßbar zu machen. Mit einer digitalen Kompensation wirst du stets einen gewissen Teil des Meßbereichs des ADC opfern müssen, aber das braucht nicht viel zu sein. Ein preiswerter 12-Bit-DAC z.B. reicht in Zusammenspiel mit einem 16-Bit-ADC aus, damit letzterer nur 1/16-tel seines Meßbereichs einbüsst.
Vielleicht könnte der AD5533 etwas für dich sein: Infinite Sample-and-Hold Capability to 0.018% Accuracy. http://www.analog.com/media/en/technical-documentation/data-sheets/AD5532B.pdf
Hp M. schrieb: > Das wäre ein Verhältnis von 100:1 und selbst ein 8-Bit DAC reichte aus, > um das Signal meßbar zu machen. Dann bleibt aber nicht genügend Auflösung für den AC-Bereich übrig. Mit einem 16Bit-Wandler sieht das schon anders aus. Viel mehr braucht manvermutlich nicht, das das analoge Signal sowieso rauschen wird. Wie bereits gesagt: In der Rauheitsmesstechnik funktioniert ein ähnlicher Aufbau bei ähnlichen Kennwerten seit Jahrzehten problemlos. Es ist dort allerdings üblich, vor Beginn des Scans den Verstärker per Poti zu nullen. Diese eine Einstellung reicht typisch auch für längere Scanvorgänge aus.
Aber nochmal ganz kurz zu deiner Rechnung: Der DC Offset liegt im Bereich von 40..60mV, sagen wir mal 39.5..59.5mV Das AC Signal hat +/-0.5mV Wenn du jetzt davon immer festeingestellt 39.5V abziehst, hast du ein Signal zwischen 0 und 20mV Verstärker x1000 -> 0..20V Das passt doch in deinen ADC Mess-Bereich rein (-10V..+10V)?
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Wenn der Offst nicht so viel größer ist, gäbe es die Option das Signal einfach mit mehr Auflösung aufzunehmen 50 mV gegen 0,5 mV sind halt rund 7 Bit die man mehr braucht. Bei einem groben Abgleich von Hand (einmal) können es ggf. auch weniger Bits sein die man verschenkt. Heute sind 16 Bit und auch 20 Bit machbar - das kleine Signal und die Anforderungen an die Stabilität werden kaum geringer wenn man den DC Antei abzieht. Die 1 Chip Lösung wäre also so etwas wie ein MCP3911 - ein 24 Bit ADC der genügend schnell ist für ein 10 kHz Signal, und ggf. sogar gleich die 50 mV verarbeiten kann. Von realen etwa 16 Bit bleiben dann noch etwa 9 Bit für das AC Signal. Wenn ein ADC für das Signal schon da ist, sollte auch irgendein µC / PC dran hängen, der das ganze steuert. Da fehlt also eigentlich nur der Rauscharme DAC um was abzuziehen. Schon wenn man 7 Bit Auflösung hat (einfacher Digitalpoti mit 128 taps) verliert man durch dann vielleicht noch 0,5 mV DC kaum noch was. Der DAC muss also keine so hohe Aufösung haben, nur die Anforderungen an das Rauschen und Drift sind sehr hoch - das gilt übrigens auch für die Referenz um DAC. So etwas wie ein eher niederohmiges Digitalpoti wäre also schon das Richtige.
Ich denke ich habe etwas unter " programmable voltage reference" gefunden: DS4303 Geht auf +-1mV genau. Das sollte gehen :)
Wow. Krasses Teil. Musst natürlich beachten, dass es nur mit max. 3.6V betrieben werden kann, und nach 50K mal verstellen der Referenz muss ein neues Teil eingelötet werden. Preis = unschlagbar.
@Gerald M. (gerald_m17) >Da ich den Sensor jedes mal von Hand einstellen muss, hätte ich gerne >eine "Knopfdrück-und-Ruhe" Funktion. Das nennt sich Autozero Funktion und ist eine Standardlösung in der Meßtechnik. So wie der Knopf an der Küchenwaage, wo man u.a. das Gewicht von Verpackungen und Behältern automatisch abziehen kann. Du brauchst das hier halb analog, spricht, du braucht einen kleinen uC der einen DAC ansteuert. Der generiert per Spannungsteiler deine 40-60mV Offset und "probiert" solange rum, bis das Ausgangssignal des echten Verstärkers so nah wie möglich an Null ist. Der kann das allein und schnell. Wenn der DAC eine halbwegs stabile Referenzspannung hat, läuft dann auch über 2h nichts weg.
Gerald M. schrieb: > Genau, nur kann ich das nicht digital machen, da der Offset deutlich > größer als das Nutzsignal ist. Das verstehe ich nicht. Ich bin davon ausgegangen, dass die Offsetkompensation eine Schaltung für sich ist: Der µC erfasst das Signal, speichert es und gibt es über DAC wieder aus, diese analoge Ausgabe subtrahierst du von deinem Messsignal. Wie du das übrigbleibende verstärkte Signal (dein Nutzsignal) erfasst hat damit schlicht nichts zu tun. Dass viele µC 8, 10 oder 12 bit ADCs haben ist natürlich auch keine Einschränkung, DACs gibt es auch mit viel höherer Auflösung. Ich dachte hier geht es um anspruchsvolle Messtechnik und nicht um eine Billigstlösung a la Chinaimport. Georg
Ja, das Zitat war auf dein Tara bezogen. Ich bin bis jetzt davon ausgegangen dass bei Waagen dieser Offset einfach digital abgezogen wird (Also Ausgabe = Gewicht - Offset). Ich müsste den Offset wirklich analog abziehen, damit ich das Nutzsignal hoch genug verstärken kann. Also genau so wie du meintest. Mit dem oben genannten IC (DS4303) ist ja genau das möglich (ist ein ADC mit DAC, der auf Knopfdruck den ADC Wert am DAC ausgibt). Ich muss das Signal nur vorverstärken, dann liege ich auch in den Spezifikationen des ICs. Also ich gehe folgendermaßen vor: Sensorsignal (40-60mV) mit einem Offset von 40mV um Faktor 100 verstärken. Das ergibt ein Nutzsignal von etwa 50mV mit einem Offset zwischen 0V- 2V. Das ganze auf einen zweiten Verstärker mit einer Verstärkung von 60, und mit dem Offset des DS4303. Dieser hat als Genauigkeit einen Wert von +-20mV angegeben. Das passt. Die genauen Werte rechne ich natürlich noch nach (wie beispielsweise der Minimum Offset von 300mV des DS4303. So ist zumindest bis jetzt der Plan, einfach nur weil er einfach ist. Wie gesagt, Mikrocontroller mit DAC und ADC (auch wenn es die internen sind) hat irgendwie immer einen Rattenschwanz.
@Gerald M. (gerald_m17) >Sensorsignal (40-60mV) mit einem Offset von 40mV um Faktor 100 >verstärken. Das ergibt ein Nutzsignal von etwa 50mV mit einem Offset >zwischen 0V- 2V. Nö, dann ist deine BEschreibung falsch. Wenn dein Eingangssignal zu 99% aus Offset und nur 1% aus Signal besteht, machst du etwas falsch. Du musst den Offset vor der 1. Stufe kompensieren. U.a. um das SNR nicht zu verschlechtern. >Das ganze auf einen zweiten Verstärker mit einer Verstärkung von 60, und >mit dem Offset des DS4303. Dieser hat als Genauigkeit einen Wert von >+-20mV angegeben. Das passt. Was passt da? Das ist mies. Selbst 08/15 OPVs und derern Schaltungen sind auf 1mV und weniger genau. >So ist zumindest bis jetzt der Plan, einfach nur weil er einfach ist. Und nicht wirklich gut. >Wie gesagt, Mikrocontroller mit DAC und ADC (auch wenn es die internen >sind) hat irgendwie immer einen Rattenschwanz. Es ist das Mittel der Wahl im 21. Jahrhundert. Aber mach mal, erfinde das Rad neu. Mal sehen wieviel Ecken es dann hat.
Falk B. schrieb: > Du musst den Offset vor der 1. Stufe kompensieren. U.a. um das SNR nicht > zu verschlechtern. Das macht doch keinen Sinn. Das SNR verändert sich bei einer Verstärkung des Signals mit einem Offset genau wie bei einer Verstärkung ohne Offset. Wann der Offset entfernt wird ist egal. Falk B. schrieb: > Was passt da? Das ist mies. Selbst 08/15 OPVs und derern Schaltungen > sind auf 1mV und weniger genau. Ein OPV verstärkt auch und hält keine Spannung. Das ist ein ganz anderes Bauteil. Falk B. schrieb: > Aber mach mal, erfinde das Rad neu. Mal sehen wieviel Ecken es dann hat. Das hat schon jemand anders gemacht als er den IC entwickelt hat, der genau das macht was die Mikrocontroller + DAC + ADC Kombination machen sollte
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Falk B. schrieb: > Nö, dann ist deine BEschreibung falsch. Wenn dein > Eingangssignal zu 99% aus Offset und nur 1% aus Signal > besteht, machst du etwas falsch. Falk... bitte, ein MINIMUM an intellektuellem Einsatz. Wer - beispielsweise - einen Dehnmessstreifen einsetzt, macht etwas falsch? Weil ja das Nutzsignal sehr viel kleiner ist als der Offset? - Quark. Und jetzt komm bitte nicht mit dem Stichwort "Brückenschaltung". Die macht nämlich seit hundert Jahren genau das, worüber hier in epischer Breite diskutiert wird: Einen Offset abziehen.
Gerald M. schrieb: > Falk B. schrieb: >> Aber mach mal, erfinde das Rad neu. Mal sehen wieviel Ecken >> es dann hat. > > Das hat schon jemand anders gemacht als er den IC entwickelt > hat, der genau das macht was die Mikrocontroller + DAC + ADC > Kombination machen sollte Naja... also offen gestanden... bissl albern finde ich das schon. Liegt aber im Trend der Zeit: Elektronik-Entwicklung ist die Google-Suche nach dem passenden IC. Mehrere ICs zusammenschalten, um den gewünschten Effekt zu erzielen? Niemals. - Etwa auf einzelne Transistoren, bipolare gar noch, zurückgreifen? NEVER! Geht ÜBERHAUPT nicht! Der Punkt ist, dass Du eigentlich nur IRGEND einen Schätzwert für den Offset benötigst. Wenn der 1% daneben liegt, ist das völlig egal. Als ADC wäre also ein beliebiges 3-stelliges Panelmeter ausreichend. Der DAC sollte schon mindestens auf 14bit genau sein, wenn Deine Messmimik 14bit auflöst. Das lässt sich notfalls mit Standard-Logik hinbringen. Die Wandler kauft man natürlich fertig.
@ Possetitjel (Gast) Heute mal Frühschicht ;-) >> Nö, dann ist deine BEschreibung falsch. Wenn dein >> Eingangssignal zu 99% aus Offset und nur 1% aus Signal >> besteht, machst du etwas falsch. >Falk... bitte, ein MINIMUM an intellektuellem Einsatz. So früh am Morgen? >Wer - beispielsweise - einen Dehnmessstreifen einsetzt, macht >etwas falsch? Weil ja das Nutzsignal sehr viel kleiner ist als >der Offset? - Quark. Nicht alles was hinkt, ist ein Vergleich! Auch ein Geiger-Müller Zählrohr hat 400V Betriebsspannung, liefert aber je nach Aufbau nur ein paar hundert mV als Ausgangspuls (ok, hier ist es einfach, kann man per Hochpass abgreifen). >Und jetzt komm bitte nicht mit dem Stichwort "Brückenschaltung". >Die macht nämlich seit hundert Jahren genau das, worüber hier >in epischer Breite diskutiert wird: Einen Offset abziehen. Ja eben! Dort wird erst analog der Offset abgezogen (VOR der 1. aktiven Verstärkerstufe) und dann per Differenzverstärker nur das Nutzsignal verstärkt! Niemand verstärkt 99% Offset + 1% Signal ZUSAMMEN! Q.E.D.
@ Possetitjel (Gast) >Liegt aber im Trend der Zeit: Elektronik-Entwicklung ist die >Google-Suche nach dem passenden IC. Bitte nicht von diesem Forum auf den Rest der Welt schließen. Ausserdem weiß jeder Profi, dass eine Recherche nach bestehenen Lösungen (und ICs) am ANFANG JEDER Entwicklung steht, eben weil man das Rad NICHT neu erfinden will und auch NICHT rumbasteln will, auch wenn das bisweilen interessanter ist! Wahre Profis können dem widerstehen! > Mehrere ICs zusammenschalten, >um den gewünschten Effekt zu erzielen? Niemals. Billigste Polemik. Willst du Politiker werden? > - Etwa auf >einzelne Transistoren, bipolare gar noch, zurückgreifen? NEVER! >Geht ÜBERHAUPT nicht! Geschwätz. Ausserdem, mach mal die Augen auf! Heute kosten hunderte, von VOLLPROFIS nahezu perfekt abgestimmte Transistoren in Form eines ICs deutlich weniger und können mehr als 99,9% einer perfekten, diskreten Lösung! Der Siegeszug der Vollintegration läuft seit Jahrzehnten und ist noch lange nicht zu Ende! Ausnahmen bestätigen die Regel! >Der Punkt ist, dass Du eigentlich nur IRGEND einen Schätzwert >für den Offset benötigst. Wenn der 1% daneben liegt, ist das >völlig egal. Als ADC wäre also ein beliebiges 3-stelliges >Panelmeter ausreichend. Sicher, das ist aber gar nicht das Thema. Ich schrieb ja, die Referenz muss nur STABIL sein, nicht unbedingt GENAU! >Der DAC sollte schon mindestens auf 14bit genau sein, wenn Deine >Messmimik 14bit auflöst. >Das lässt sich notfalls mit Standard-Logik hinbringen. Die Wandler >kauft man natürlich fertig. Wenn man schon halbanalog den Offset mittels uC und DAC kompensiert, dann richtig! Das ist auch kaum schwerer und aufwändiger als die halbherzige Lösung. Das ist auch in Bereich hochwertiger Messtechnik gang und gäbe! Hab ich selber mal mit rum"entwickelt" als Praktikant bei HP vor langer, langer Zeit! Schön war's! http://www.keysight.com/de/pd-1279695-pn-81635A/dual-optical-power-sensor?nid=-536900353.740217&cc=DE&lc=ger An den Dingern hab ich mit rumgeschraubt. Dort wurde EXAKT die von mir beschriebene Offsetkompensation benutzt. Kann so falsch nicht gewesen sein. (Und jetzt komm mit bloß nicht mit Power uncertainty of ±3%, das hat andere Ursachen!)
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Falk B. schrieb: > @ Possetitjel (Gast) > > Heute mal Frühschicht ;-) Hihi... schrecklich. Man wird überall beobachtet :) >>> Nö, dann ist deine BEschreibung falsch. Wenn dein >>> Eingangssignal zu 99% aus Offset und nur 1% aus Signal >>> besteht, machst du etwas falsch. > >>Falk... bitte, ein MINIMUM an intellektuellem Einsatz. > > So früh am Morgen? "Stattgegeben!" [...] > Ja eben! Dort wird erst analog der Offset abgezogen (VOR der 1. > aktiven Verstärkerstufe) und dann per Differenzverstärker nur > das Nutzsignal verstärkt! Soweit stimmt das. > Niemand verstärkt 99% Offset + 1% Signal ZUSAMMEN! Sagt wer? Mal abgesehen davon, dass ich Geralds Ansatz (unbedingt EIN fertiges IC) nicht gerade schön finde: Wo ist das Problem? Ich sehe keine Schwierigkeit darin, erstmal vorzuverstärken (Faktor 10 oder 20 wäre angemessen; Faktor 100 ist übertrieben), dann den Offset abzuziehen, und dann den Wechselanteil weiterzuverarbeiten. Es geht natürlich auch andersrum, das bestreite ich nicht (also Brückenschaltung VOR dem ersten Verstärker); vermutlich würde ich es auch so machen. Aber so lange man die Vorverstärkung nicht übertreibt, sehe ich keinen echten Nachteil in Geralds Konzept.
Falk B. schrieb: > Das ist auch kaum schwerer und aufwändiger als die halbherzige Lösung. Mir geht es nicht um den Schwierigkeitsgrad. Mir geht es um die Zeit. Wenn ich einen IC finde, der das macht, was ich will, dann nehme ich den. Und wenn ich deshalb eine Offset in der ersten Stufe mitverstärke, was mich genau Null kostet, dann ziehe ich das der Mikrocontroller + DAC + ADC + programmieren + debuggen + kalibrieren -Geschichte vor. Vor allem wenn ich deshalb nichts verliere. Edit: Possetitjel schrieb: > unbedingt EIN fertiges IC Musste nicht sein, mich hätte es nur gewundert wenn es das nicht gibt.
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Falk B. schrieb: > @ Possetitjel (Gast) > >>Liegt aber im Trend der Zeit: Elektronik-Entwicklung ist die >>Google-Suche nach dem passenden IC. > > Bitte nicht von diesem Forum auf den Rest der Welt schließen. Ja... wahrscheinlich ist das mein Grundfehler. > Ausserdem weiß jeder Profi, dass eine Recherche nach bestehenen > Lösungen (und ICs) am ANFANG JEDER Entwicklung steht, Ja. Und wenn es den genau passenden IC nur von Maxim gibt, überlege ich mir, ob ich den einsetze. Man kann auch den BUF634 von BB (jetzt TI) einsetzen und sich über die Arschkarte freuen, wenn das Ding wochenlang nicht lieferbar ist. (Real erlebter Fall.) >> Mehrere ICs zusammenschalten, >>um den gewünschten Effekt zu erzielen? Niemals. > > Billigste Polemik. Willst du Politiker werden? Nein. Ich lese lediglich - vermutlich: zu oft - dieses Forum. > Ausserdem, mach mal die Augen auf! Das tue ich. Da stelle ich z.B. fest, dass es viele analoge ICs (die deutlich NACH den diskreten Transistoren auf den Markt kamen) nicht mehr gibt. Diskrete Transistoren (mit z.T. SEHR guten Daten) gibt es dagegen immer noch - obwohl die Typen älter sind als die ICs. > Der Siegeszug der Vollintegration läuft seit Jahrzehnten und > ist noch lange nicht zu Ende! Wenn das WIRKLICH so wäre, würde es keinen BF199 oder BC547 mehr geben. Gibt es aber noch. Und komischerweise werden auch Einzelgatter gefertigt, die es in der ursprünglichen 74er Serie gar nicht gab. Warum nur?
Gerald M. schrieb: > Possetitjel schrieb: >> unbedingt EIN fertiges IC > > Musste nicht sein, mich hätte es nur gewundert wenn es das > nicht gibt. Nun ja, mich wundert, DASS es das GIBT. Man darf nicht vergessen, dass ICs immer im Kielwasser von Massenanwendungen schwimmen. Analoge Empfänger sterben aus, also sind analoge Empfänger-ICS nicht mehr lieferbar. Bildröhren sterben aus, also gibt es keine Ablenk-Transistoren mehr. Je spezialisierter eine Funktion ist, desto stärker ist man darauf angewiesen, dass es eine Massenanwendung dafür gibt.
Im Prinzip macht der DS4303 fast genau das was der TO sich gewünscht hat. Die 20 mV Unicherheit sind nicht besonders gut, sollten aber nicht groß weiter stören, sofern man den Stellbereich auch größtenteils ausnutzt. Von daher ist es sogar notwendig das Signal erst einmal mit dem Offset zu verstärken und erst dann den DS4303 zu nutzen um sich den Offset zu merken. Für das SNR wird es auch nicht besser wenn man den Offset vor der ersten Verstärkung abzieht. Ob der DS4303 ausreichend gut ist, hängt von den Anfprderungen ab die man hat. Ein Problem könnte das recht große Rauschen mit 200 µV_pp sein. Damit hat man einen eher kleinen Dynamischen Bereich. Der Offset muss halt sehr stabil und Rauscharm sein, so wie das kleine Signal das man messen will.
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