Forum: Platinen Ausreichende Deckkraft zum Ätzen


von nukammer (Gast)


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Hallo Leute,

Ich möchte meine ersten Schritte im Platinenätzen unternehmen.
Nachdem ich mir passende Folie besorgt habe, wollte ich mich an eine 
Testplatine machen. Nun bin ich nach dem Drucken der Folie sehr 
skeptisch was das Druckergebnis angeht.
Die Deckkraft ist vermutlich nicht ausreichend oder wie seht ihr das?!

Ich habe die Folie extra schon auf Arbeit an einem SW-Laserdrucker 
(Brother HL 22500N) gedruckt, weil ich bisher las, dass 
Tintenstrahldrucker kaum geeignet wären. Daheim habe ich einen Canon 
PIXMA. Lohnt es sich andere Folien zu besorgen und es auf diesem zu 
versuchen, hilft vllt Tonerverdichter oder gibt es noch andere Tricks?

Solche Fragen hängen euch vllt zum Hals heraus - entschuldigung falls es 
so ist. Passende Antworten auf alle fragen fand ich bisher nicht.
Danke schon mal!

von BirgerT (Gast)


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Probier mal folgendes:
- Druckereinstellung Fotodruck
- Für Laserdrucker (Toner) habe ich mal einen "Tonerverdichter" besorgt, 
das ist in einer Pumpsprühflasche, habe ich aber nie eingesetzt.
- Ansonsten die Leiterbahnen auf dem Tintendrucker in gelb drucken (das 
Gelb lässt das UV Licht so gut wie gar nicht durch)

Mit der fotografierten Vorlage wirst Du jedenfalls keinen Spass haben, 
die Löcher erscheinen so auch auf der Platine.

von nichtGast (Gast)


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Ich hab noch nie belichtet, für mich sieht es aus als würde es für deine 
Strukturbreite reichen.  Du könntest die Vorlage zweifach ausdrucken und 
die Folienübereinander legen.

von Christian M. (Gast)


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Hallo,

nach meiner Erfahrung ist die Deckkraft der Filme recht grosszügig. 
Probier es einfach, aber mach unbedingt die Belichtungsreihen, wie in 
d.s.e faq und andere empfohlen wird.

Was mir mehr auffällt an Deinem Film: Du hast die Einstellungen (in 
Eagle) für die industrielle Fertigung 1:1 übernommen. Du kannst fast mit 
3 Leiter zwischen den 2.54mm Raster durch. Nach meiner Erfahrung ist es 
besser, alles breiter einzustellen, vor allem auf Hartpapier.

Gruss Chregu

Edit: Nach meiner Erfahrung sind die Farb-Laserdrucker (Konika-Minolta) 
mit schwarz am deckungskräftigsten.

von Herbert (Gast)


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nukammer schrieb:
> Ich habe die Folie extra schon auf Arbeit an einem SW-Laserdrucker
> (Brother HL 22500N) gedruckt, weil ich bisher las, dass
> Tintenstrahldrucker kaum geeignet wären.

Eigentlich ist es genau umgekehrt. Mit einem Tintenstrahler erreicht man 
im allgemeinen wesentlich bessere Vorlagen für das Fotoverfahren als mit 
Laserdruckern.

von Thomas H. (thoern)


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Hi,

also ich habe einen 15 Jahre alten HP 4000N Laserdrucker. Damit drucke 
ich meine Layouts auf stinknormale Folie. Wenn ich die Folie gegen das 
Licht halte, scheint das Schwarze auch leicht durchsichtig. Macht aber 
nix. Belichten und entwickeln klappt trotzdem gut.
Probier es einfach aus.


Herbert schrieb:
> Eigentlich ist es genau umgekehrt. Mit einem Tintenstrahler erreicht man
> im allgemeinen wesentlich bessere Vorlagen für das Fotoverfahren als mit
> Laserdruckern.

Das stimmt überhaupt nicht. Teilweise hält die Tinte nicht mal richtig 
auf der Folie, verwischt, oder wird brüchig. Hab das auch getestet - 
kann ich nicht empfehlen!

Gruß,
thoern

: Bearbeitet durch User
von nukammer (Gast)


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Thomas D. schrieb:
> Wäre nicht einfacher, bevor man viel zeit und Geld vergräbt , bis
> es
> einigermaßen brauchbaren Ergebnis rauskommt (geschweige von der Chemie
> Sauerei ) für ein paar Cent die Platinen bei Elecrow & Co bestellen ?

Einfacher mit Sicherheit, nur habe ich dann selber immernoch keine 
eigenen Erfahrungen damit gemacht. Als DIY-Hobby auf die Industriell 
gekaufte Variante zu setzen erscheint mir halbherzig und witzlos. Wenn 
es mir nur um das Ergebnis ginge aber mit Sicherheit.

BirgerT schrieb:
> Probier mal folgendes:
> - Druckereinstellung Fotodruck
> - Für Laserdrucker (Toner) habe ich mal einen "Tonerverdichter" besorgt,
> das ist in einer Pumpsprühflasche, habe ich aber nie eingesetzt.
> - Ansonsten die Leiterbahnen auf dem Tintendrucker in gelb drucken (das

Die Druckeisntellung probiere ich gleich mal.
Den Tonerverdichter versuche ich nachher aufzutreiben. - Einigen Threads 
zu folge scheint dieser ja gut zu funktionieren.
Ungeduldig wie ich bin habe ich nun auch für Tintenstrahler Folien 
bestellt. Dann versuche ich das mit dem Gelbdruck direkt mal, Danke!

nichtGast schrieb:
> ...für deine
> Strukturbreite reichen.  Du könntest die Vorlage zweifach ausdrucken und
> die Folienübereinander legen.

Ich möchte es auch mit dieser Vorlage versuchen. Ich würde aber auch 
gerne ein paar deckendere Exemplare haben um meine Ergebnisse besser 
einordnen zu können. Mit dem Übereinanderlegen/kleben habe ich auch 
schon gelesen. Versuche ich auf jeden Fall!


Christian M. schrieb:
> Du hast die Einstellungen (in
> Eagle) für die industrielle Fertigung 1:1 übernommen. Du kannst fast mit
> 3 Leiter zwischen den 2.54mm Raster durch. Nach meiner Erfahrung ist es
> besser, alles breiter einzustellen, vor allem auf Hartpapier.

> Edit: Nach meiner Erfahrung sind die Farb-Laserdrucker (Konika-Minolta)
> mit schwarz am deckungskräftigsten.

Versuchen werde ich es. Ich habe auch vor, es mit verschiedenen Vorlagen 
zu versuchen. Was meinst du mit "3Leiter zwischen dem 2,54mm Raster 
durch"? Soll ich mit einem größeren Raster versuchen?


Danke für die gute Beteiligung am Vormittag :)

von nukammer (Gast)


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Thomas H. schrieb:

> also ich habe einen 15 Jahre alten HP 4000N Laserdrucker. Damit drucke
> ich meine Layouts auf stinknormale Folie. Wenn ich die Folie gegen das
> Licht halte, scheint das Schwarze auch leicht durchsichtig. Macht aber
> nix. Belichten und entwickeln klappt trotzdem gut.
> Probier es einfach aus.


Das macht Mut :)
Ich kann es mir zwar gerade noch nicht vorstellen, aber ich habe es auch 
noch nie versucht. Offensichtlich gehen die Meinungen da aber auche 
auseinander.

von Thomas H. (thoern)


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nukammer schrieb:

> Das macht Mut :)
> Ich kann es mir zwar gerade noch nicht vorstellen, aber ich habe es auch
> noch nie versucht. Offensichtlich gehen die Meinungen da aber auche
> auseinander.

Ich würde auch ganz glatte Folien empfehlen. Die Oberfläche deiner 
schaut leicht "rauh" aus.

Ach ja, belichten tue ich übrigens mit stinknormalen Leuchtstofflampen 
(so Doppelte aus dem Baumarkt) an der Decke meines Hobbykellers – 
Abstand zur Platine ca. 10 cm, Dauer 15 Min.

Und das funktioiniert alles super. Auch bei feinen Leiterbahnen.

Wird also alles nicht so heiß gegessen, wie es gekocht wird...

Gruß!

von c. m. (Gast)


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die deckkraft kann ausreichend sein, falls nicht hast du immernoch die 
option tonerverdichter zu verwenden. (falls dein toner darauf reagiert… 
sollte er aber)
Beitrag "Re: Layout Folie, Qualität erhöhen"

halte dich auf jeden fall an die einschlägigen anleitungen! tonerseite 
auf die platine, belichtungsreihe machen, 
entwickler/ätzmittelkonzentrationen einhalten - schutzausrüstung anlegen 
(mindestens schutzbrille!)

dann gibts noch möglichkeiten den prozess ein wenig zu verbessern, z.b. 
per vakuum:
Beitrag "Re: Quick&dirty - schnelle Problemlösungen selbst gebaut"

und beim ätzen:
Beitrag "Re: Quick&dirty - schnelle Problemlösungen selbst gebaut"

am anfang, wie bei jedem anfang: versuch macht kluch :)

von bernte (Gast)


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ich machs es so:

Transparentpapier nehmen (A4 Block mit 20blatt ca 4,90€)
Druck mit Laser (brother hl2135)
Tonersparmodus deaktivieren
evtl in den erweiterten Einstellungen Tonerdichte abstimmen
Papiermodus Dickeres Papier
Auflösung 1200dpi
nach dem Druck bei Bedarf ruhig mit Tonerverdichter rüber

und dann viel Spaß mit dem weiteren Vorgang

von Jojo S. (Gast)


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nukammer schrieb:
> Ungeduldig wie ich bin habe ich nun auch für Tintenstrahler Folien
> bestellt. Dann versuche ich das mit dem Gelbdruck direkt mal, Danke!

Mit den alten Canon Pixma mit der CLI-8 Tinte und Zweckform 2503 Folie 
funktionerte das immer perfekt. Fotoglanzpapier Plus + hohe 
Druckqualität reicht als Einstellung. Ich habe jetzt einen neueren Canon 
MX mit der CLI-551 Tinte und das ist ein deutlicher Unterschied. Ich 
habe alle Papiersorten durchprobiert, die beste Einstellung war 
Fotopapier Platin, benutzerdef. Druck: sehr fein, Helligkeit dunkel +40. 
Aber auch das ist noch nicht so stark deckend wie mit der alten CLI-8 
Tinte. Folien bedruckt heute keiner mehr, Overheadprojektoren sind 
Museumsstücke und daher hat sich die Tintenchemie mit Sicherheit 
geändert. Ausnahme ist die Einstellung T-Shirt Folie, die liefert fast 
gleiche Ergebnisse wie die vorher genannte. Der Ausdruck wird aber 
gespiegelt und das muss man dann im Layoutprogramm berücksichtigen. Die 
Ausdrucke mit der CLI-551 werden etwas fleckig und das macht sich in 
kleinen Löchern nach dem Ätzen bemerkbar.
Ich habe jetzt sogar bei eBay wieder einen gebrauchten IP 4300 für 35€ 
gekauft weil mich das so genervt hatte...

von T.Danielzik (Gast)


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Druck die Folie 2mal aus und lege sie übereinander beim belichten.

So mache ich das immer und die Ergebnisse sind einwandfrei.

Für das Belichten verwende ich UV Leuchstofflampen,
die Belichtungszeit beträgt dabei 2 Minuten.

von herbert (Gast)


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Die Deckkraft ist völlig ausreichend! Wenn du über eine Belichtungsreihe 
die kürzestmögliche Belichtungszeit ermittelst passt das. Noch was...die 
milchigen Folien sind nicht schlecht, aber erschweren das ausrichten der 
Folie auf die Platine beim belichten. Man sieht wirklich kaum eine 
Kante. Nimmt man die Folie doppelt ,dann ist komplett Feierabend. Da ich 
meine Sachen mit einer Kreissäge zurechtschneide muß und ich oft 
gekachelte Sachen habe ist es wichtig, dass ich ohne rumzufeilen eine 
gute Bezugskante zum Layout habe.

von Wolle G. (wolleg)


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bernte schrieb:
> nach dem Druck bei Bedarf ruhig mit Tonerverdichter rüber

oder einige Tropfen in ein großes Gurkenglas (ausreichend für 100x160mm 
Karte) und in der Dampfphase verdichten.
Dauert etwas länger, bringt aber gute Ergebnisse.
Ach so, es geht auch (bei mir) mit Nitroverdünnung.

von herbert (Gast)


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Ich werde mir wohl eine Tonerkartusche leisten müssen.Die letzten 
Ausdrucke hatten schon waagerechte Streifenbildung. Soll ein sicheres 
Zeichen sein für eine fertige Trommel. Originaltoner ist leider ziemlich 
teuer.Trotzden tendiere ich zur originalen von HP. Da ich überwiegend 
Layouts mit viel Masse drucke will ich mich nicht mit einem günstigeren 
Toner vertun. Die Stiftung Warentest hat festgestellt, dass Fremdtoner 
meistens nicht so gut ist wie der originale,besonders auch dann wenn 
sich die Kartusche mal dem Ende zubewegt. In diesem Bereich bauen 
Billigtoner schnell ab.Würde ich nur Text drucken, wäre mir das aber 
egal. Man sollte generell bei Problemen aktuelle Ausdrucke mit denen 
vergleichen als die Kartusche noch neu war.Da kommt man schneller zum 
Fehler.

von Wolle G. (wolleg)


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herbert schrieb:
> Da ich überwiegend
> Layouts mit viel Masse drucke will ich mich nicht mit einem günstigeren
> Toner vertun.

M.E. sind Löcher in der Massefläche weniger von Bedeutung. Viel 
anangenehmer ist es, wenn dünne Leiterbahnen durchtrennt werden.

von herbert (Gast)


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wolle g. schrieb:
> M.E. sind Löcher in der Massefläche weniger von Bedeutung. Viel
> anangenehmer ist es, wenn dünne Leiterbahnen durchtrennt werden.

Ich mag keine Löcher im Layout auch nicht bei Masseflächen. Wer 
Lötstoplaminat aufbringt für den ist das eh ohne Bedeutung, der deckt 
alle Fehlstellen zu. Aber das ist schon komisch, für 30 Euro mehr 
bekommt man  einen neuen Drucker mit einer halbleeren Kartusche.Oder ist 
da noch weniger drinnen? Die Versuchung ist schon da ;-)

von Rene H. (ballibou77)


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Man kann das Layout auch einfach auf normales Druckerpapier (das Weiße) 
ausdrucken. Danach das Papier mit Olivenöl bestreichen und fest auf die 
Platine steifen. Wenn man sich das ganze dann auf der Platine selber 
ansieht sieht man ein gutes ergebnis.

Die Belichtungszeit ist nur einige Sekunden länger als bei Folie. 
Unterschiede bei gleichen Platinen konnte ich weder mit Folie noch mit 
Papier + Öl erkennen.

Beide sahen gleich aus. Keine Löcher wegen defektem Layout etc. Der 
Druck auf Folie bereitet sich jedoch viel schwieriger zu als auf Papier.

von Michael B. (laberkopp)


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nukammer schrieb:
> Die Deckkraft ist vermutlich nicht ausreichend

Die Deckkraft von deinem Testausdruck schon - da wo das schwarze ist.
Nur die Löcher sind schlecht. Deine Farbe (Toner) ist nicht so 
gleichmässig verteilt, wie er sollte. Das liegt an der Kombination 
Laserdrucker + Folie.

Versuche ruhig deinen Pixma, aber mit einer passenden Folie. Es ist 
nicht schlimm, wenn der Druck nur grau wird, aber er sollte nicht so 
löchrig sein. Je grauer, je kleiner wird der Belichtungsspielraum, eine 
Belichtungsreihe wird also nötig, aber Photolack ist steil, d.h. 
kontranstverstärkend macht aus hellgrau/dunkelgrau schwarz/weiss.

Beim Laser kann man das Problem mit Tonerverdichter lösen, aber wohl 
nicht auf Folie, sondern bloss auf (Transparent)papier.

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