Hallo, ich plane den Einsatz eines SNTs in einer hochwertigen Audioschaltung, es handelt sich dabei um ein fertiges Printmodul von Tracopower (Schaltfrequenz 132kHz allerdings PWM Prinzip, Ausgangsspannung 2x 15V) Traco schreibt im Datenblatt zu "Ripple and Noise" <1,3% von Vout, also bei 15V ca. 200mV, in Real kann ich am Oszi (100Mhz Bandbreite) einen Lastabhängigen Rippel von 10-20mV^^ messen. Das Modul entspricht natürlich aktuellen EMV Anforderungen, trotzdem möchte ich auch Eingangsseitig einen Filter aufbauen. Ausgangsseitig übernehmen ein Pi-Filter sowie spezielle LDOs von TI die Nachregelung sodass ich am Ausgang (hoffentlich) saubere +-13V habe. Da die Audioschaltung symmetrische Ein- und Ausgänge hat wird Masse sowieso fest mit dem Schutzleiter verbunden, aus EMV Gründen passiert das genau nach dem Pi-Filter sodass ich Gleichtaktstörungen aus dem Weg gehe. (Ein Schraubloch das auch gleichzeitig eine Duko ist, es ist die einzige Verbindung von Pi-Filter Massefläche zur restlichen Massefläche und geht direkt aufs Gehäuse und damit auf den Schutzleiter) Es wäre natürlich schlecht wenn das SNT in meine Audioschaltung einstrahlt oder ein nachfolgendes Gerät den HF Dreck am Eingang abbekommt. Meine Frage ist nun, wie kann ich die Sauberkeit der Schaltung prüfen? Kann der Zusätzliche eingangsseitige Netzfilter die EMV Eigenschaften unter Umständen bei ungeschicktem Aufbau/Layout auch verschlechtern? Reicht es den Ausgang des Netzteils unter Last mit einem Oszi zu prüfen oder erwarten mich unter Umständen Überraschungen die man nur per FFT sieht? Vielen Dank! lg, Jan
Eine oft übersehene und darum rätselhafte Störquelle: Auf dem Netz incl. Schutzleiter musst Du heutzutage immer mit starken Gleichtaktstörungen rechnen, die selbst bei Filterung auf das Gerät gelangen (wenn auch geschwächt). Wenn der Eingang der Schaltung kapazitiv zur Umgebung koppeln kann, teilt sich diese Störspannung auf zwischen Eingangswiderstand und Impedanz zur Umgebung und ein nicht unbeträchtlicher Teil steht damit als Störspannung im Eingang. Gegenmaßnahme z.B. symmetrischer Gegentakt-Eingang.
Jan93 schrieb: > Reicht es den Ausgang des Netzteils unter Last mit > einem Oszi zu prüfen oder erwarten mich unter > Umständen Überraschungen die man nur per FFT sieht? Hmm. Dein Oszi hat also keine brauchbare FFT? Ich habe früher mit einem TDS2022 gearbeitet; ich fand Störungssuche mit der FFT deutlich besser und empfindlicher als im Zeitbereich. Notfalls einen kleinen Vorverstärker verwenden, der kann dann nochmal 30dB bringen. Im Zeitbereich würde ich mir das nicht antun wollen.
Jan93 schrieb: > Hallo, > > ich plane den Einsatz eines SNTs in einer hochwertigen Audioschaltung, > es handelt sich dabei um ein fertiges Printmodul von Tracopower > (Schaltfrequenz 132kHz allerdings PWM Prinzip, Ausgangsspannung 2x 15V) > Traco schreibt im Datenblatt zu "Ripple and Noise" <1,3% von Vout, also > bei 15V ca. 200mV, in Real kann ich am Oszi (100Mhz Bandbreite) einen > Lastabhängigen Rippel von 10-20mV^^ messen. > > Das Modul entspricht natürlich aktuellen EMV Anforderungen, trotzdem > möchte ich auch Eingangsseitig einen Filter aufbauen. Ausgangsseitig > übernehmen ein Pi-Filter sowie spezielle LDOs von TI die Nachregelung > sodass ich am Ausgang (hoffentlich) saubere +-13V habe. Da die > Audioschaltung symmetrische Ein- und Ausgänge hat wird Masse sowieso > fest mit dem Schutzleiter verbunden, aus EMV Gründen passiert das genau > nach dem Pi-Filter sodass ich Gleichtaktstörungen aus dem Weg gehe. (Ein > Schraubloch das auch gleichzeitig eine Duko ist, es ist die einzige > Verbindung von Pi-Filter Massefläche zur restlichen Massefläche und geht > direkt aufs Gehäuse und damit auf den Schutzleiter) > > Es wäre natürlich schlecht wenn das SNT in meine Audioschaltung > einstrahlt oder ein nachfolgendes Gerät den HF Dreck am Eingang > abbekommt. Meine Frage ist nun, wie kann ich die Sauberkeit der > Schaltung prüfen? Kann der Zusätzliche eingangsseitige Netzfilter die > EMV Eigenschaften unter Umständen bei ungeschicktem Aufbau/Layout auch > verschlechtern? Reicht es den Ausgang des Netzteils unter Last mit einem > Oszi zu prüfen oder erwarten mich unter Umständen Überraschungen die man > nur per FFT sieht? > > Vielen Dank! > > lg, > Jan Ich weiß nicht was für ein Sensibelchen Deine Elektronik ist, die Du mit dem Traco versorgen willst. Und es ist auch unbekannt, wie sehr Deine Ohren Signale über 132kHz wahrnehmen können. Und wie immer ist zuviel gefürchtet auch gestorben... quasi. Also - wenn Du ein halbwegs ordentliches Layout erstellst, ein bischen mit L und C filterst (keramische Cs, verlustbehaftete Ls), die Verkabelung nicht sofort Assoziationen mit Spaghetti hervorruft dann sollte das eigentlich kein Problem sein.... kannst ja, wenn Du den Verriß riskieren willst das Layout und Verkabelungskonzept hier vor dem Schritt zur Tat zur Verifikation hereinstellen.... Grüße MiWi
Hallo zusammen, Danke für die Antworten! >Auf dem Netz incl. Schutzleiter musst Du heutzutage immer mit starken >Gleichtaktstörungen rechnen, die selbst bei Filterung auf das Gerät >gelangen (wenn auch geschwächt). >Wenn der Eingang der Schaltung kapazitiv zur Umgebung koppeln kann, >teilt sich diese Störspannung auf zwischen Eingangswiderstand und >Impedanz zur Umgebung und ein nicht unbeträchtlicher Teil steht damit >als Störspannung im Eingang. >Gegenmaßnahme z.B. symmetrischer Gegentakt-Eingang. Meine Eingänge sind mit einem INA103 symmetriert, davor ist ein passives CLC Filter das Gegen Pin-1 ableiten soll. (lässt sich leicht auftrennen falls es eher negative Wirkung zeigt) Da die Geräte sowieso im Normallfall über XRL Pin-1 (der ja direkt auf das Gehäuse gelegt wird) verbunden sind habe ich das Problem ja nicht oder verstehen ich Dich falsch? >Hmm. Dein Oszi hat also keine brauchbare FFT? Leider nein :( Es stammt aus der Zeit als Fluke Philips Messgeräte übernommen hat, ein altes PM3065. Die Tektronix TDS2000er Serie haben wir zwar auf der Arbeit, allerdings kann ich meinen Aufbau da höchstens mal mitbringen und durchmessen, es aber nicht in die Entwicklung mit einbeziehen. >Ich weiß nicht was für ein Sensibelchen Deine Elektronik ist, die Du mit >dem Traco versorgen willst. Und es ist auch unbekannt, wie sehr Deine >Ohren Signale über 132kHz wahrnehmen können. Und wie immer ist zuviel >gefürchtet auch gestorben... quasi. Der PSRR der Schaltung sinkt natürlich bei HF, deshalb ist das Thema für mich auch so wichtig. 132kHz hört man bestimmt nicht, die Störungen können die Eingänge aber trotzdem beeinflussen, im schlimmsten Fall werden sie halt demoduliert. Wer kennt nicht die kleinen PC Lautsprecher vom Discounter über die man Radio hören kann bei offenem Eingang? :) >Also - wenn Du ein halbwegs ordentliches Layout erstellst, ein bischen >mit L und C filterst (keramische Cs, verlustbehaftete Ls), die >Verkabelung nicht sofort Assoziationen mit Spaghetti hervorruft dann >sollte das eigentlich kein Problem sein.... kannst ja, wenn Du den >Verriß riskieren willst das Layout und Verkabelungskonzept hier vor dem >Schritt zur Tat zur Verifikation hereinstellen.... Ich habe den ersten Entwurf angehängt, konstruktive Kritik erwünscht :) Nur zur Erklärung, das Relais wird verwendet weil der geplante Netzschalter nicht mit dem Einschaltstromstoß des SNTs klar kommt, die Klemme rechts daneben ist für die im Netzschalter verbaute 48V Glühlampe gedacht. Der 4093 macht eine Einschaltverzögerung, über den Optokoppler (es wird kein IL10 ich muss noch das richtige Package zeichnen) wird erreicht das bei Abschalten der Netzspannung der Ausgang sofort mit Abschaltet, an PAD6 Hängt dazu ein Relais das den Ausgang freigibt. Jeder Kanal hat seinen eigenen Spannungsregler, das liegt aber nicht am "High-End-Faktor" sondern einfach daran das die LDOs nicht den Strom für beide Platinen liefern können, so bin ich auf der sicheren Seite. Momentan feile ich noch an den Isolationsabständen, das gefällt mir so noch nicht. lg, Jan
Hallo zusammen, leider habe ich beim zeichnen des Netzteilmoduls einen Fehler gemacht sodass es in Eagle spiegelverkehrt war, ich musste hauptsächlich die Primärseite umzeichnen. Zwar ärgerlich, allerdings ist die Anordnung des Netzfilters jetzt besser gelungen. Ich habe auch gleich den Optokoppler den ich verwenden will (CNY65) gezeichnet. Eure Meinung würde mich interessieren. lg, Jan
Eigentlich macht man sich erst Gedanken darüber, welche SVRR man erreichen muss/möchte (z.B. >=80dB) und entwirft dann seine Schaltung. Die Frage ist auch, welche Störquelle wie stark bedämpft werden muss/soll.
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