Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Erfahrungsbericht Eigenbau Labornetzteil 2 Kanal 30V 10A


von Yannick T. (kaktuss)


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Da es sich hier im Forum des öfteren um Netzteile dreht, viele einen 
Eigenbau wagen wollen, werde ich nun meine Erfahrungen mit dem Bau eines 
Labornetzteils kurz beschreiben. Auch werde ich gerne Fragen 
beantworten.

Ich wollte (brauchte) nicht ein typisches 0-30v 0-1A Netzteil, sondern 
ein sehr Leistungsstarkes und trotzdem präzises, da damit auch ESCS, 
Motoren und Sendeanlagen getestet werden sollen. Auch das Laden von 
Akkus sollte damit möglich sein. Zudem wollte ich zwei voneinander 
unabhängige Kanäle, die sowohl parallel (20A) und auch in Reihe (60V) 
kombinierbar sind. Des weiteren sollte es sehr robust sein und auch 20A 
Kurzschlüsse über längere Zeiträume problemlos aushalten. Auch soll es 
wenn es in Reihe geschaltet ist Kurzschlussfest sein und nicht 
oszellieren, wenn beide Kanäle parallel geschaltet sind. (Also all das 
aushalten, was viele Krokos und ein Edelstahlschreibtisch bescheren :D )

Nun zu den Daten:
2 Kanäle von:

0,6-30V
0,06-10A.
Restwelligkeit (ca.) U: 6 mV eff/rms

Um in einem Spannungsbereich von 30V immernoch präzise Spannung 
abzulesen und einzustellen kann durch einen Schalter zwischen 0-6V und 
0-30V gewechselt werden. Ebenfalls wurden die Anzeigen neu bedruckt und 
10 Gang Potis verwendet. Bei Der Stromstärke kann ebenfalls zwischen 
0-1A und 0-10A gewechselt werden. Dabei wechselt natürlich die 
Skalierung der Anzeigen mit.

Um bei einem linearen 600W Netzteil die Abwärme zu minimieren wurden für 
jeden Kanal jeweils Abgriffe bei 12,18,24 und 30V eingebaut. Tiefer als 
12V einen weiteren Abgriff einzubauen ist nicht sinnvoll, da man dann 
eine externe Stromversorgung für den IC (LM723) bräuchte und die 
Restwelligkeit zunehmen würde. Die Schaltung der Abgriffe wird von einem 
Arduino übernommen. Dieses misst über einen Spannungsteiler die 
Ausgangsspannung und Spannung am Glättungselko. Die Relais werden dann 
mit einem NPN geschaltet. Dabei ist zu beachten, dass man immer eine 
Diode an die Spule des Relais macht, da die Spule einen negativen Peak 
beim ausschalten erzeugt.

Größtenteils verwendete ich den Schaltplan von Tony van Roon (Anhang & 
Link am Ende) , änderte aber viels ab. Unter anderem die Abgriffe mit 
Relais, C1,C2 und C3 wurden jeweils von der Kapazität verdoppelt, am 
Ausgang kam parallel zu C10 eine Diode um für Verpolungsschutz und Peaks 
von außen zu schützen. Des weiteren kam noch vor den Trafo eine 
Einschaltstrombegrenzung (Widerstand) die via Arduino durch einen Relais 
gebrückt wird. Des weiteren wurde ein weiterer Leistunsgtransitor mit 
entprechenden Widerstand verbaut.

Durch die Abgriffe wird die Maximale Abwärme pro Kanal auf ca. 60W 
begrenzt. Dies kann man so allein passiv gekühlt betreiben, kommt aber 
bei voller Stromstärke auf ca 70°C. Mit aktiver Kühlung kann man alles 
unter 45°C halten, was zwar die Lebensdauer erhöht, aber nicht zwingend 
nötig ist. Die Lüftersteuerung übernimmt ebenfalls das Arduino mit einem 
LM35DT.

Zu den Kosten:
Die Bauteile an sich waren recht recht günstig mit ca 70€, dazu kamen 
noch Anzeigen für insgesamt 24€, ein 50€ Transformator, Kühlkörper und 
Metallfront- und Rückseite für ca 60€, Arduinos & Kleinteile für ca. 60€

Somit kam ich auf ungefähr 270€.

Die Frage: Lohnt sich das? Für mich ist es ein definitives JA, da ich 
die Zeit gerne investiert habe und man preislich kein Labornetzteil mit 
ähnlichen Preis und den Spezifikationen findet. Zudem habe ich einiges 
gelernt und konnte sogar Kontakte knüpfen. So geht hiermit noch ein 
großer Dank an SAPA-group, die ich an der IE angetroffen habe und diese 
mir vollkommen kostenlos die Wärmeentwicklung zum Kühlkörper berechnet 
haben. Vielen Dank!

Ein Linearnetzteil kann ich jedem auf diesem Gebiet empfehlen, da dieses 
einfach zu konstruieren ist, geringe Risiken mit sich bringt und über 
einen sehr schönen Ausgang verfügt. Vor einem Eigenbau muss sich niemand 
scheuen, mit etwas Geduld schafft das jeder.

Und an dieser Stelle vielen Dank an das Forum, das mich während des Baus 
gut unterstützt hat.

Hier ist der Link zur Website von Tony van 
Roon:http://www.sentex.ca/~mec1995/circ/ps3010/ps3010a.html

LG Yannick

: Bearbeitet durch User
von Marian (phiarc) Benutzerseite


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Yannick T. schrieb:
> Durch die Abgriffe wird die Maximale Abwärme pro Kanal auf ca. 60W
> begrenzt. Dies kann man so allein passiv gekühlt betreiben, kommt aber
> bei voller Stromstärke auf ca 70°C. Mit aktiver Kühlung kann man alles
> unter 45°C halten, was zwar die Lebensdauer erhöht, aber nicht zwingend
> nötig ist. Die Lüftersteuerung übernimmt ebenfalls das Arduino mit einem
> LM35DT.

Yannick T. schrieb:
> So geht hiermit noch ein
> großer Dank an SAPA-group, die ich an der IE angetroffen habe und diese
> mir vollkommen kostenlos die Wärmeentwicklung zum Kühlkörper berechnet
> haben. Vielen Dank!

Das die Mini-Kühlkörper im Bild "DSC03782.jpg" 120 W dauerhaft in 
stiller Luft mit nur 45 °C Temperaturerhöhung abführen können, wundert 
mich sehr. Oder sind auf der anderen Seite noch (viele) Kühlrippen?



Die 2n377x sind ziemlich langsame Transistoren. Wie sieht denn die 
Sprungantwort vom Netzteil aus? Und wie groß ist die Ausgangskapazität?

von ArnoR (Gast)


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Yannick T. schrieb:
> Nun zu den Daten:
> 2 Kanäle von:
>
> 0,6-30V

D.h. du betreibst den Regelverstärker weit außerhalb der normalen 
Grenzen. Mir ist kein 723-Typ bekannt, der bei 0,6V an den Eingägen des 
Diff noch funktioniert (geht auch theoretisch nicht). Daher bezweifle 
ich mal die Funktion unterhalb von ~1V. Alle Hersteller verlangen aus 
gutem Grund an der Stelle mindestens 2V. Man kommt auch damit auf Ua~0V, 
nur eben nicht mit dieser Schaltung.

Die Ausgngsspannung wird nicht am Ausgang, sondern an der Drossel L1 
gemessen, damit ist die echte Ausgangsspannung unnötig stark 
stromabhängig.

C5 müsste zwischen R2 und R3 angeschlossen werden.

von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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- Q1 wird von IC-Pin 10 sowie über R4 von IC-Pin 2 und R12 gesteuert
- am Emitter von Q1 vor R5 befindet sich der Steuerabgriff für Q2..Q5
- Q2..Q5 liefern die Stromverstärkung auf 10A über D3 an den Output

Wieso ist zwischen R4 und R5 bzw. zwischen R5 und R6 eine Verbindung, 
wieso werden hier die 10A über R4 mit mageren 560Ohm zurück auf die 
Basis von Q1 gekoppelt?
M.E.n. dürfte zwischen weder zw. R4 und R5 noch zwischen R5 und R6 eine 
Verbindung existieren sondern R5 müsste direkt auf GND liegen, oder?

: Bearbeitet durch User
von ArnoR (Gast)


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Mike B. schrieb:
> Wieso ist zwischen R4 und R5 bzw. zwischen R5 und R6 eine Verbindung,
> wieso werden hier die 10A über R4 mit mageren 560Ohm zurück auf die
> Basis von Q1 gekoppelt?

Alles falsch, und du hast D3 übersehen.

von Michael B. (laberkopp)


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Mike B. schrieb:
> Wieso ist zwischen R4 und R5 bzw. zwischen R5 und R6 eine Verbindung,
> wieso werden hier die 10A über R4 mit mageren 560Ohm zurück auf die
> Basis von Q1 gekoppelt?

Die sind zum schnelleren und gründlicheren Ausschalteen der 
Leistungstransistoren.

C3 dürfte grösser sein, so 47000uF, für Q1 reicht sicher auch ein 
normaler Transistor der Leistungsklasse, und die Strombegrenzung ist 
eher ungenau, aber grob falsch ist die Schaltung am 500VA Trafo nicht. 
Ob sie mit 1uF/470pF wirklich stabil ist, kann man so aber nicht 
erkennen.

von Yannick T. (kaktuss)


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An Marian B. :

Die Kühlkörper hat eine Stärke von 8mm und hat nur auf der Oberseite 
Kühlrippen, da auf der anderen Seite weitere Bauteile befestigt sind. 
Jeder Transitor wird auch mit nur 12 der 150 "möglichen" Watt benutzt. 
Die 45°C können (wie ich schon schrieb) nur mit einer aktiven Kühlung, 
sprich mit drei Lüftern gehalten werden. Ansonsten pendelt sich die 
Temperatur langfristig bei ca 70C ein.

Die Ausgangskapazität beträgt 1uF (Folie), die Sprungantwort konnte ich 
bis jetzt leider noch nicht messen.

An  ArnoR:

Der LM723 deckt theoretisch nur einen Bereich von 3,6-30V ab. Da jedoch 
durch den Schalter S2a Anzeige und das Siganl für den LM umskaliert 
wird, kommt man in der 0-6V Einstellung runter bis auf 0,631V. Dabei 
kann immernoch die volle Stromstärke von 10A gehalten und geregelt 
werden.

An Mike B: Da der LM höchstens 50mA liefert, ist bei Q1 ein Darlignton 
schon sinnvoll. Als Trafo kommt ein 660VA Trafo zum Einsatz 2x30/10A) 
und 2x 12V mit 2A bzw 3A.
C3 sind 10.000 definitiv zu klein. Momentan verwende ich 22mF und auch 
bei maximaler Stromstärke kommt am Ausgang kein Rippel an. 47mF wären 
deutlich größer, teurer und denke ich nicht zwingend nötig.

: Bearbeitet durch User
von Pandur S. (jetztnicht)


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Aeh...... so ganz nebenbei. Mit einem 660VA Trafo kann man kein 600W 
Netzteil bauen. Da fehlt dann ein Stueck.

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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Yannick T. schrieb:
> Die Kühlkörper hat eine Stärke von 8mm und hat nur auf der Oberseite
> Kühlrippen, da auf der anderen Seite weitere Bauteile befestigt sind.
> Jeder Transitor wird auch mit nur 12 der 150 "möglichen" Watt benutzt.
> Die 45°C können (wie ich schon schrieb) nur mit einer aktiven Kühlung,
> sprich mit drei Lüftern gehalten werden. Ansonsten pendelt sich die
> Temperatur langfristig bei ca 70C ein.

Marian B. schrieb:
> mit nur 45 °C Temperatur *erhöhung*

Die Stärke der Bodenplatte bestimmt hauptsächlich wie gut sich die Wärme 
verteilt (und wie leicht sie sich verzieht, d.h. wie groß Halbleiter 
maximal sein dürfen für einen Kühlkörper. Große Halbleiter (nicht TO-3) 
brauchen also immer Kühlkörper mit relativ dicken Bodenplatten). Die 
Finnen schauen halt doch sehr klein aus für die Leistung.

Yannick T. schrieb:
> Die Ausgangskapazität beträgt 1uF (Folie), die Sprungantwort konnte ich
> bis jetzt leider noch nicht messen.

Das ist allerdings eine durchaus wichtige Eigenschaft von jedem 
Netzteil.

von Andreas Kreuz (Gast)


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ArnoR schrieb:
> D.h. du betreibst den Regelverstärker weit außerhalb der normalen
> Grenzen. Mir ist kein 723-Typ bekannt, der bei 0,6V an den Eingägen des
> Diff noch funktioniert (geht auch theoretisch nicht). Daher bezweifle
> ich mal die Funktion unterhalb von ~1V.

So bezweifelst Du.

Der TO hat das Gerät gebaut. Es steht real vor ihm. Er hat gemessen.
Du vermutest nur.
Die Schaltung stammt von Tony van Roon. Das ist ein Mann, der jede Menge 
funktionierender Schaltungsvorschläge gemacht hat, die nachbausicher 
sind.

WAS hast DU an vorzeigbaren Sachen erschaffen? Du bist immer nur dann 
da, wenn es gilt, an Konstruktionen andere Leute zu kritteln.

von Michael B. (laberkopp)


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Oder D. schrieb:
> Mit einem 660VA Trafo kann man kein 600W
> Netzteil bauen.

Na ja, sicherlich 660VA pro 30V/10A Netzteilkanal.

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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Yannick T. schrieb:
> ein 50€ Transformator
  ^^^

von Jay (Gast)


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Andreas Kreuz schrieb:
> WAS hast DU an vorzeigbaren Sachen erschaffen? Du bist immer nur dann
> da, wenn es gilt, an Konstruktionen andere Leute zu kritteln.

Dir ist klar, dass du gerade Kritik an vom OP erfragter Kritik übst? Ja, 
und ich übe Kritik an Kritik an Kritik ...

von Yannick T. (kaktuss)


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Zum Trafo. ich verwende wirklich "nur" 660VA Trafo für beide Kanäle. ein 
Kanel braucht 300W Dazu kommt noch, dass am Gleichrichter, Shunt, D3 und 
Kabeln etwas abfällt etwa 3.5V gesamt, also 35W. Arduino, Lüfter und IC 
ziehen so gut wie nichts.

Der Trafo bleibt auch bei voller Last (ja, 10W unterdimensioniert) auch 
bei 1/2h Volllast vollkommen kalt und so gut wie geräuschlos (Man muss 
erstmal eine Last finden, die so lange 600W verarbeiten kann...). Dabei 
ist auch anzumerken, dass der kern (ist ein Rinkerntrafo) für 700VA 
ausgelegt ist und auch evtl die Primärseite. Aufgrund von zwei 
galvanisch getrennten Kanälen mit Abgriffen wurde die Sekundärseiten 
selber gewickelt.

von Der Andere (Gast)


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Andreas Kreuz schrieb:
> WAS hast DU an vorzeigbaren Sachen erschaffen? Du bist immer nur dann
> da, wenn es gilt, an Konstruktionen andere Leute zu kritteln.

Keine Ahnung aber große Klappe!
Arno hat hier schon so einiges an Schaltungen gezeigt und diskutiert auf 
die du in 1000 jahren E Technik Studium nie kommen würdest.
Es mag sein dass das Netzteil eine messbare Ausgangsspannung unter 2V 
bringt, nur was die mit "geregelt" zu tun hat steht in den Sternen

Fakt ist dass der 723 ausserhalb seiner Spec betrieben wird und das 
Ergebnis Zufall ist und ggf. vom Mond abhängt.
Du würdest besser mal Datenblätter lesen statt hier zumzuschreien.


@Yannik: Überlege dir ob du den 723 mit einer kleinen neg. Spannung 
verdorgen kannst um auf 0V runterregeln zu können.

Oder D. schrieb:
> Aeh...... so ganz nebenbei. Mit einem 660VA Trafo kann man kein 600W
> Netzteil bauen. Da fehlt dann ein Stueck.

qYannik: Wichtig, der Trafo muss ausreichend dimensioniert sein. Schau 
dir dazu die Grundlagen der dse-faq an. Dickes Danke hier uA an MaWin 
für die hervorragenden FAQs!
http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.9

von Michael B. (laberkopp)


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Yannick T. schrieb:
> ich verwende wirklich "nur" 660VA Trafo für beide Kanäle.

Na ja, das reicht nicht.

Schon ohne 723, einfach nur die Gleichrichtung von 30V~ (ergibt 42V=), 
sagt dir, daß man aus den 42V dann nicht 10A ziehen kann.

Es wäre eine wundersame Leistungsvermehrung von 300VA auf 420VA.
Da hilft es auch nicht, daß der 30V~ Trafo statt 10A auch 11A liefern 
könnte, also 330VA, denn das sind immer noch weniger als 420VA.
Auch wenn er 420VA hätte wird er überlastet, denn der Strom fliesst 
nicht wie bei einer ohmschen Last sinusmässig, sondern in Spitzen. Mehr 
Strom in kürzerer Zeit erzeugt mehr Wärme in den Wicklungen.
Man braucht erfahrungsgemäss schon 500VA (Faktor 1.6 bis 1.8) um 
42V=/10A erzeugen zu können aus denen dann 30V/10A geregelt geliefert 
werden können.

Inzwischen sehe ich den R1 übrigens als problematisch an. Er ist nötig 
um ZD1 zu schützen, hat aber 2.5V Spannungsabfall schon bei den 4mA des 
723, und in Wirklichkeit kommt der Strom pulsweise, sagen wir 30% der 
Zeit, also 7.5V Spannungsabfall.

Ebenso kritisch sehe ich Pin 11 an A statt an ZD1. Da kommen mehr als 
40V, mehr als das Datenblatt erlaubt. Immerhin zählt damit der Strom aus 
Pin 10 nicht zur Stromaufnahme über Pin12, man könnte also den 
Darlington durchaus zum Normaltransistor machen.

von Andreas Kreuz (Gast)


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Der Andere schrieb:
> Keine Ahnung aber große Klappe!
Das würde ich an Deiner Stelle revidieren.

> Arno hat hier schon so einiges an Schaltungen gezeigt und diskutiert auf
> die du in 1000 jahren E Technik Studium nie kommen würdest.

Ja, mit DER Aussage hast Du Recht, aber auf eine völlig andere Weise, 
als Du glaubst. Tatsächlich würde ich auf solche Kapriolen nicht kommen, 
vor Allem nicht, sie Fragestellern als Lösung anbieten.

Der Andere schrieb:
> Dickes Danke hier uA an MaWin
> für die hervorragenden FAQs!
> http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.9

Verdammt! Jetzt bin ich auf der Schleimspur gestrauchelt.

von ArnoR (Gast)


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Yannick T. schrieb:
> Der LM723 deckt theoretisch nur einen Bereich von 3,6-30V ab.

Nö, in der Grundschaltung mit der Minimalspannung von 2V an den 
Eingängen sind es 2V-... Es gibt auch die Möglichkeit den LM723 ohne 
Hilfsspannung bis dicht an 0V regeln zu lassen, man muss das nicht mit 
einer ungeeigneten Schaltung machen.

> Da jedoch
> durch den Schalter S2a Anzeige und das Siganl für den LM umskaliert
> wird, kommt man in der 0-6V Einstellung runter bis auf 0,631V.

Es ist egal was du da rumskalierst, es kommt nur auf die Spannung an den 
Eingängen des Regelverstärkers an, und die sinkt bei dir bis auf 0,6V. 
Dabei kann der Diff nicht mehr richtig arbeiten (der hat einen 
stromgegengekoppelten Stromspiegel als gemeinsame Konstantstromquelle).

> Dabei
> kann immernoch die volle Stromstärke von 10A gehalten und geregelt
> werden.

Mich würde mal interessieren, was du so unter geregelt verstehst. Der 
LM723 hat bestimmte Regeleigenschaften (Datenblatt), wenn man ihn 
vernünftig betreibt, was bei dir nicht der Fall ist. Und daher wäre ich 
mal auf eine Kurve gespannt, die die Abhängigkeit der Ausgangsspannung 
von Strom bei deinem Netzteil zeigt, aber bitte nicht mogeln.

Andreas Kreuz schrieb:
> So bezweifelst Du.

Ja Paul B., tue ich. Und ich begründe auch wieso, im Gegensatz zu dir, 
du Heckenschütze.

> Der TO hat das Gerät gebaut. Es steht real vor ihm. Er hat gemessen.
> Du vermutest nur.

Nöö Paul B., ich vermute nicht nur, ich weiß. Denn ich kenne den LM723 
seit Jahrzehnten und etlichen Anwendungen ziemlich gut, ganz offenbar im 
Gegensatz zum TO. Und du weißt doch: wer misst, misst Mist.

Andreas Kreuz schrieb:
> Ja, mit DER Aussage hast Du Recht, aber auf eine völlig andere Weise,
> als Du glaubst. Tatsächlich würde ich auf solche Kapriolen nicht kommen,
> vor Allem nicht, sie Fragestellern als Lösung anbieten.

Nun Paul B., dann mal bitte konkret. Was passt dir denn nun wieder 
nicht?

von Andreas Kreuz (Gast)


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ArnoR schrieb:
>>Andreas Kreuz schrieb:
>>So bezweifelst Du.

> Ja Paul B., tue ich. Und ich begründe auch wieso, im Gegensatz zu dir,
> du Heckenschütze.

Lies Dich hier mal ein:
http://www.psychiatrie.de/krankheitsbilder/schizophrenie/#c759

Das scheint dringend geboten...

von M. K. (sylaina)


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Also was mich ja stören würde: Schon bei 30V/3A verheizt man im 
Kurzschlussfall an der Enstufe 90W. Bei 30V/10A wirds ungemütlich, mal 
eben 300W verheizen ist nicht so leicht zu handhaben wie es klingt.

von ArnoR (Gast)


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Andreas Kreuz schrieb:
> Lies Dich hier mal ein:
> http://www.psychiatrie.de/krankheitsbilder/schizophrenie/#c759
>
> Das scheint dringend geboten...

Ach du meinst, damit ich besser verstehe wie du tickst?

von ArnoR (Gast)


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Michael K. schrieb:
> Also was mich ja stören würde: Schon bei 30V/3A verheizt man im
> Kurzschlussfall an der Enstufe 90W. Bei 30V/10A wirds ungemütlich, mal
> eben 300W verheizen ist nicht so leicht zu handhaben wie es klingt.

Yannick T. schrieb:

> die Abwärme zu minimieren wurden für
> jeden Kanal jeweils Abgriffe bei 12,18,24 und 30V eingebaut.

von Michael B. (laberkopp)


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Michael K. schrieb:
> Also was mich ja stören würde: Schon bei 30V/3A verheizt man im
> Kurzschlussfall an der Enstufe 90W. Bei 30V/10A wirds ungemütlich, mal
> eben 300W verheizen ist nicht so leicht zu handhaben wie es klingt.

Yannick hat extra beschrieben, daß er, über die Schaltung hinaus, mit 
einem Arduino die Trafospannung umschaltet, damit er nicht mehr als 12 
Watt pro Transistor Watt verheizt (wobei er sich meiner Meinung nach 
verrechnet hat, es sind 42 Watt pro Transistor).

Lesen tust du die Beiträge nicht, auf die du dein Gewäsch absonderst, 
das scheint dir zu mühsam zu sein, aber rumnölen, das kannst du Klasse.

Insgesamt haben Labornetzteile ohne Trafoumschaltung natürlich ihre 
Vorteile, die den Aufwand wert sind.

von ArnoR (Gast)


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Michael B. schrieb:
> Lesen tust du die Beiträge nicht, auf die du dein Gewäsch absonderst,
> das scheint dir zu mühsam zu sein, aber rumnölen, das kannst du Klasse.

Immer mit der Ruhe. Der TO hat das ja im Wesentlichen selbst zu erzeugt. 
Schließlich hat die gezeigte Schaltung wenig mit der tatsächlich 
aufgebauten zu tun. Erst den ganzen Text lesen zu müssen, um da eine 
Auflistung der Abweichungen zu finden, ist schon eine Zumutung; erst 
recht dann, wenn dann auch noch der Nachbau empfohlen wird.

von Lars (Gast)


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> Also was mich ja stören würde: Schon bei 30V/3A verheizt man im
> Kurzschlussfall an der Enstufe 90W. Bei 30V/10A wirds ungemütlich, mal
> eben 300W verheizen ist nicht so leicht zu handhaben wie es klingt.


>Yannick hat extra beschrieben, daß er, über die Schaltung hinaus, mit
>einem Arduino die Trafospannung umschaltet, damit er nicht mehr als 12
>Watt pro Transistor Watt verheizt (wobei er sich meiner Meinung nach
>verrechnet hat, es sind 42 Watt pro Transistor).

>Lesen tust du die Beiträge nicht, auf die du dein Gewäsch absonderst,
>das scheint dir zu mühsam zu sein, aber rumnölen, das kannst du Klasse.

>Insgesamt haben Labornetzteile ohne Trafoumschaltung natürlich ihre
>Vorteile, die den Aufwand wert sind.

grosse Klappe und nicht mal selbst in der lage zu lesen was da steht

- es ging um den Kurzschlussfall  und da werden halt 300 W verheizt
der zu kleine Trafo wurde ja schon erwähnt, dazu noch ein grosser Elko
 mehr ist besser stimmt da natürlich auch nicht immer
-mal als Stichwort Stromflusswinkel
usw.

aber wenn er mit dem Netzteil zufrieden ist ...

von Holm T. (Gast)


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@ArnoR:

Wenn Du den 723 so gut kennst und seit Jahren damit Erfahrungen hast, 
warum nimmst Du Dir nicht die Schaltung mal vor und verbesserst die nach 
Deiner Ansicht unzulänglichen Dinge?

Ich habe hier einen Haufen KU607 und KD503, auch 2N3055 
unterschiedlicher Hersteller treiben sich herum...schicke MAA723 von 
Tesla in TO99, Ringkerne und Gräzbrücken sind auch da..genauso wie 
Meßwerke und Digialvoltmertermodule.


Verstehe mich recht, ich kriege auch ein Labornetzteil zusammen, aber es 
wird sicherlich hier und da auch wieder seine Macken haben da ich mit 
dem 723 nicht so vertraut bin. Habe nur festgestellt das der praktisch 
ist wenn man die Ausgangsspannung regeln und schalten können muß, also 
erzeugt der bei mir in manchen Programmiergeräten die 
Programmierspannung..

Meine Bitte ist also durchaus ernst gemeint, mir tut es leid um die 
vielen glänzenden Teile und wegwerfen mag ich die auch nicht.

Gruß,

Holm

von Dieter W. (dds5)


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Lars schrieb:
> - es ging um den Kurzschlussfall  und da werden halt 300 W verheizt

Wieso das denn?
Der TO schreibt ja ausdrücklich dazu dass er die Anzapfung am Trafo 
umschaltet.

von ArnoR (Gast)


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Holm T. schrieb:
> Wenn Du den 723 so gut kennst und seit Jahren damit Erfahrungen hast,
> warum nimmst Du Dir nicht die Schaltung mal vor und verbesserst die nach
> Deiner Ansicht unzulänglichen Dinge?

Das hab ich doch längst gemacht, z.B. hier:

Beitrag "Re: LM723 Regelbares Netzteil von 0-30V/0-3A"

von Lurchi (Gast)


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Der Trafo ist wirklich etwas klein. Für kürzere Zeiten, bzw. beim 
Abgriff einer kleineren Spannung kann es aber noch reichen. Eine 
Überwachung der Trafotemperatur wäre aber zu empfehlen. Gerade bei 
großen Trafo und realtiv großen Elkos hat man für 1 A DC rund 2 A auf 
der AC Seite. Der 660 VA 30 V Trafo wäre also gut für ca. 2 mal 5,5 A im 
Dauerbetrieb. Kurzzeitig wären auch 2 mal 10 A möglich.

Die Umschaltung des Trafoabgriffs kann schon helfen die Leistung auch im 
Kuzschlussfall zu reduzieren - sofern man die Relais nach der 
tatsächlichen Ausgangsspannung schaltet  Die vollen ca. 350 W hat man 
dann nur für die kurze Zeit (ca. 0,1 s) bis der µC mit den Relais 
reagiert - die SOA der Transistoren muss da also schon etwas Reserve 
haben. Kritisch wird es ggf. beim grobschlächtigen Test mit der Feile, 
wo das Relais wild am Umschalten ist. Bei einem großen Elko ist dann die 
Frage wie es mit Stromspitzen und der Haltbarkeit des Relais aussieht.

Mit der Kritik an der Schaltung hat Arno schon schon recht. Der 
Differenzverstärker beim LM723 ist nur bis 2 V runter spezifiziert. Der 
xx723 kann je nach Hersteller ggf. etwas verschieden sein, aber ganz bis 
runter auf 1 Diodenspannung, so wie im gezeigen Plan wird es eher nicht 
gut funktionieren. Die Diode als unteres Limit sorgt auch noch 
unnötigerweise für eine realtiv große Temperaturabhägigkeit - wenn schon 
dann da einfach einen passenden Widerstand nehmen um das untere Limit 
auf etwa 1 V zu legen.

Gerade bei einer Schaltung für so viel Leistung, sollte man das bisschen 
mehr an Aufwandt für eine vernünftige Schaltung runter bis 0 V nicht 
sparen.

von Alexander S. (alesi)


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Holm T. schrieb:
> Wenn Du den 723 so gut kennst und seit Jahren damit Erfahrungen hast,
> warum nimmst Du Dir nicht die Schaltung mal vor und verbesserst die nach
> Deiner Ansicht unzulänglichen Dinge?
>
> Ich habe hier einen Haufen KU607 und KD503, auch 2N3055
> unterschiedlicher Hersteller treiben sich herum...schicke MAA723 von
> Tesla in TO99, Ringkerne und Gräzbrücken sind auch da..genauso wie
> Meßwerke und Digialvoltmertermodule.
> ...
> mir tut es leid um die
> vielen glänzenden Teile und wegwerfen mag ich die auch nicht.

Dann baue doch z.B. das Statron 3205 nach.

Für pdf der Beschreibung mit Schaltplan erst "processing" abwarten und
dann auf "Get manual" klicken.

http://elektrotanya.com/statron_3205_v2.pdf/download.html

von Jens G. (jensig)


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Die Belastbarkeit des R21 wäre auch noch zu beachten ...

von Yannick T. (kaktuss)


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Zur geringen Spannung: Ihr habt recht, dass der LM723 nicht für diese 
Spannung ausgelegt ist. Eine negative Spannung für den IC habe ich mir 
auch schon überlegt, hatte bis jetzt aber noch nie ein Projekt für das 
man weniger als 0,6V bräuchte. Die Simulation in LT Spice zeigte genau 
wie in der Praxis, dass der LM723 auch bei einer Spannung von 1V diese 
Lastunabhägig hält (solange man natürlich nicht über das eingestellte 
Stromlimit geht).

An "Der Andere" :
Die Spannung ist selbstverständlich nicht Stromabhängig, wobei mir für 
eine präzise Messreihe ein passendes Dummyload fehlt. Stelle ich aber 
21,35V ein (Multimeter nachgemessen) und hänge eine HIGH Power LED dran 
die 1A zieht bleibt die Spannung am Ausgang 21,35V, auch wenn ich die 
LED schnell abziehe. Und das obwohl bei 1A an den Shunts 0,165V 
abfallen. Die Schaltung mag zwar nicht ideal sein, aber regulieren tut 
sie auf jeden Fall.

An  Michael Bertrandt:
Das beim Gleichrichten 42V entstehen und bei 42V keine 10A zur verfügung 
stehen ist klar. Jedoch hat der Glättungseklo bei 10A last auch keine 
42V mehr sondern eher 33,5bis 37V (Oszi von Rippeltal zu Berg).

An  Michael Köhler &  Lars :
Im Kurschluss wird die Ausgangsspannung mit 0V gemessen, somit schaltet 
es direkt runter in den niedrigsten Abgriff. Damit bleiben dann 
höchstens 8V mit 10A in den Transitoren

Größerer Trafo werde ich mir auf auf jeden Fall merken und für den 
Anfang ein LM35DT dran machen, dann kann das Arduino zur not piepsen 
oder die Outputs trennen. Momentan war der Trafo noch nie über 30C, ich 
denke bis 50C sollte man den noch nutzen können.

MFG Yannick und vielen Dank für all die Anregungen.

Einen Schaltplan meines Netzteils zu erstellen wird sich vermutlich 
nicht lohnen, da die verwendete Schaltung nicht ideal ist.

: Bearbeitet durch User
von M. K. (sylaina)


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Michael B. schrieb:
> Lesen tust du die Beiträge nicht, auf die du dein Gewäsch absonderst,
> das scheint dir zu mühsam zu sein, aber rumnölen, das kannst du Klasse.

Ja, so aufmerksam hab ich mir den Beitrag nicht angeschaut sondern nur 
den Schaltplan und da ist nix von einer Trafoumschaltung zu sehen.
Mein Fehler, aber IMO ist das kein Grund so grantig zu werden.

Yannick T. schrieb:
> An  Michael Köhler &  Lars :
> Im Kurschluss wird die Ausgangsspannung mit 0V gemessen, somit schaltet
> es direkt runter in den niedrigsten Abgriff. Damit bleiben dann
> höchstens 8V mit 10A in den Transitoren

Wie gesagt, ich hatte deinen Beitrag leider nicht so genau gelesen und 
nur den Schaltplan betrachtet und da sah ich keine Anzeichen einer 
Trafoumschaltung. Schaut ja dann doch ganz gut aus.

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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Yannick T. schrieb:
> Jedoch hat der Glättungseklo bei 10A last auch keine
> 42V mehr sondern eher 33,5bis 37V (Oszi von Rippeltal zu Berg).

Wir sagen ja, daß dein Trafo überlastet ist.

Die Netzspannung schwankt um +/-10%. Der mit Nennstrom belastete Trafo 
liefert dann 30*1.414+/-10% = 38.2 bis 46.6 V. Und im Leerlauf liefert 
ein 500VA Trafo noch mal 5% mehr, also 48.9V. Da helfen auch die beiden 
Dioden im Brückengleichrichter nicht, das auf unter 40V zu senken.

Daß DEINE Bauteile zufällig an DEINER Netzspannung weniger liefern, ist 
Zufall, bzw. liegt an der Unterdimensionierung.

von Thomas (Gast)


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Hallo,
die Seite von Tony van Roon gibt es leider nicht!

von mauricio (Gast)


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http://www.learningelectronics.net/VA3AVR/circ/ps3010/ps3010a.html

***Leider ist Tony im Februar 2015 gestorben.

von D.M. (Gast)


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Oder hier findet man eine Kopie der alten Webseite mit all seinen 
Projekten, betrieben von seinem Sohn.

http://www.tonyvanroon.com/oldwebsite/circ/ps3010/ps3010a.html

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