Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Induktive Last treiben


von Philipp (Gast)


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Hi,

ich würde gern eine induktive Last mit einen konstanten Strom von 3A 
treiben wollen. Da beim Ein-und Ausschalten Spannungsspitzen entstehen 
können, wollte ich eine Freilaufdiode oder eine Suppressordiode parallel 
zur Last schalten.
Um mir nochmal einen Rat zu holen, habe ich einen Ingenieur aus meiner 
Hochschule gefragt, der meinte die Idee sei nicht gut und ich sollte 
lieber eine Diode zu GND am Ausgang meines treibenden OPV setzten. Der 
Ingenieur meinte auch nur beim Ausschalten würden Spannungsspitzen 
entstehen, jedoch halte die Aussage für falsch.

Meine Frage:

- Was ist nun besser, eine Freilaufdiode am OPV-Ausgang zu GND oder 
parallel zur Induktivität?
- Oder gibt es eine bessere Alternative?

VG
Philipp

von Possetitjel (Gast)


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Philipp schrieb:

> Der Ingenieur meinte auch nur beim Ausschalten würden
> Spannungsspitzen entstehen, jedoch halte die Aussage
> für falsch.

Wenn man mit "Spannungsspitze" meint: "Spannung größer
als Betriebsspannung der Schaltung", dann hat der
Ingenieur aber Recht.

> - Was ist nun besser, eine Freilaufdiode am OPV-Ausgang
> zu GND oder parallel zur Induktivität?

Könntest Du mir bitte den Unterschied dieser Varianten
anhand eines Schaltplanes erklären?

von Der Andere (Gast)


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Jedes Relais ist eine Induktivität. Wie wird es dort gemacht.

Der "Ingenieur" hat insofern recht, dass nur beim schnellen Abschalten 
eine Spannungsspitze entsteht, weil die Spule den Stromfluss 
aufrechterhalten will, beim Einschalten fängt der Strom nur langsam an 
zu fliessen, was bei einer Konstantstromquelle dazu führt, dass diese 
halt bis zur max. Spannung ausregelt und dann, wenn der Strom den 
Nennstrom erreicht hat entsprechend mit der Spannung zurückgeht.

von Possetitjel (Gast)


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Der Andere schrieb:

> [...] langsam an zu fliessen, was bei einer Konstantstromquelle
> dazu führt, dass diese halt bis zur max. Spannung ausregelt [...]

Richtig.

Insofern haben beide Recht: Es entsteht auch beim Einschalten
eine Spannungsspitze - aber nur die Spitze beim Ausschalten
stellt eine Gefahr dar, denn nur letztere kann größer als
die Betriebsspannung werden.

von Philipp (Gast)


Angehängte Dateien:

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Okay, da habe ich die Antwort von dem Ingenieur nur falsch Verstanden.

Im Anhang sind mal die zwei möglichen Varianten dargestellt.
Variante_1 stellt die Möglichkeit mit einer Diode parallel zur Last dar 
und in Variante_2 ist die mir empfohlene Schaltung dargestellt.

Entschuldigung, ich habe vergessen vor dem Widerstand R3 muss noch ein 
Schalter zu setzen.

von Der Andere (Gast)


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Was soll damit eigentlich erreicht werden?

Dir ist klar, dass es einen OP mit 3A Ausgangsstrom nicht für 
Einsfuffzich gibt, schon gar nicht mit +-40V und ggf. bis 120W 
Verlustleistung.

Schau dir lieber mal den Artikel Konstantstromquelle an (Link), da 
kannst du sehen wie man sowas richtig baut, nicht nur als Simulation.

Wobei nicht klar ist ob eine Konstantstromquelle für dich überhaupt 
notwendig ist.

von Hubert G. (hubertg)


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Variante 2 wird wohl nicht funktionieren, da immer eine der beider 
Dioden in Durchlassrichtung ist.

: Bearbeitet durch User
von Possetitjel (Gast)


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Philipp schrieb:

> Okay, da habe ich die Antwort von dem Ingenieur nur
> falsch Verstanden.

Hmm.

Offensichtlich entwickelt sich das Sprachverständnis
der Generationen massiv auseinander.

Ich bin nicht im Traum darauf gekommen, dass Du mit

Philipp schrieb:
> konstanten Strom von 3A

einen WECHSELSTROM meinst.

Ein konstanter Strom ist bei mir ein KONSTANTER Strom,
also ein Gleichstrom.
Ein Wechselstrom ist definitionsgemäß nie konstant.

Wie dem auch sei: In Deiner Anwendung wird weder Variante 1
noch Variante 2 funktionieren; ratsam sind ZWEI Dioden,
nämlich eine von +Ub zum Ausgang und eine vom Ausgang zu
-Ub. Natürlich in Sperrrichtung.

von Der Andere (Gast)


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Nö Junge, so nicht :-)
Possjetitel hat schon alles gesagt, nur noch zum Protokoll:
Es ist allgemein üblich, dass man in einem Schaltplan bei der Op 
Versorgung Plus nach oben legt.
Ändert aber nichts daran, dass du keine Konstantstromquelle hast und das 
mit den Dioden so nicht funktioniert.

Also nochmal: Was soll es eigentlich werden?
Siehe auch Netiquette zur Problembeschreibung.

von derguteweka (Gast)


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Moin,

Es ist vielleicht auch keine ganz bloede Idee, mal in's Datenblatt von 
dem "Tim-Taylor_Mehr-Power-HrHrHr"-OpAmp zu gucken, insbesondere Figure 
2.

Gruss
WK

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