Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Flyback vs. Forward


von Michael W. (Gast)


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Sollte die Wahl einer DC/DC Konverter Topologie eigentlich in Richtung 
Forward statt Flyback gehen, wenn man EMV Probleme minimieren will?

Ist die Forward Topologie auch in der Eintaktvariante störungsarmer, 
oder trifft dies nur zu, wenn man sie im Gegentakt nahe D=50% betreibt?

Danke und Grüße
Michael

: Verschoben durch User
von Michael K. (Gast)


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Unter all den Entscheidungskriterien für die Topologie ist EMI nur ein 
kleiner Teilbereich.

Forward und Flyback schalten beide hart, sind also beide zweite Wahl 
wenn es um EMI geht.
Meines Erachtens unterscheiden sich beide nicht so viel das ich allein 
aus EMI Erwägungen den erhöhten Aufwand eines Forward treiben würde.
Pauschal kann man da nichts raten, denn jede Topologie hat ihre Stärken 
und Schwächen.

von oldeurope O. (Gast)


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Ich meine Forward ist störungsärmer wenn IL nicht lückt.

Ein Zweiweg-Netzgleichrichter mit Drosseleingang arbeitet
ja so und ist bekanntermassen störungsarm.

LG
OXI

von Magic S. (magic_smoke)


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Der Sperrwandler ist auf jeden Fall der stärkere Störer. Das sieht man 
ja schon daran, mit welchem Aufwand die Dinger entstört werden müssen, 
womit manchmal sogar professionell gefertigte Netzteile ihre Probleme 
haben.

Ursache ist wohl die extreme Spannungsspitze am Ende der Flußphase. 
Dabei liegt die induzierte Trafo-Spannung in Reihe mit der 
Betriebsspannung am Transistor und er muß schnellstmöglich geschlossen 
werden, damit ihm nicht warm wird. Nicht umsonst braucht man für einen 
Wandler mit 340Vdc Eingangsspannung (gleichgerichtete Netzspannung) 
einen 800..900V Transistor, damit das zuverlässig arbeitet.

Ein ungeregelter Gegentakt-Flußwandler erzeugt ähnlich starke 
Schaltflanken, wird aber üblicherweise nicht bei bei so hoher 
Eingangsspannung verwendet.

Halbbrückenwandler haben nur Schaltflanken in Höhe der Betriebsspannung.

von Michael K. (Gast)


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magic s. schrieb:
> Der Sperrwandler ist auf jeden Fall der stärkere Störer.

Ja, aber es ist fallabhängig ob der Aufwand der Entstörung den Aufwand 
eines Flusswandlers übersteigt.
Entstören muß ich beide und oft ist das nur eine Dimensionierungsfrage.

magic s. schrieb:
> Nicht umsonst braucht man für einen
> Wandler mit 340Vdc Eingangsspannung (gleichgerichtete Netzspannung)
> einen 800..900V Transistor, damit das zuverlässig arbeitet.

Ja, und der Gegentaktflusswandler in 'Sparschaltung' (ohne H Brücke) 
benötigt ebensolche spannungsfesten Fets. Ist das jetzt das Kriterium 
für EMI oder für Schaltungsbesonderheiten ?

Beim Flyback steht die Streuinduktivität dem schnellen 'Abtransport' der 
Prim Energie im Wege was zu Spannungsspitzen führt.
Das EMI Problem ist aber meist nicht die Schaltfrequenz sondern 
parasitäre Schwingungen, z.B. das unbesnubberte Ausschwingen dieser 
Flyback Spitzen.

Für wenig EMI gibt es wahrlich bessere Topologien als diese beiden.

von Michael W. (Gast)


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> Für wenig EMI gibt es wahrlich bessere Topologien als diese beiden.

welche ? ;-)

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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Alle Spielarten von (Semi-)Resonanzwandlern.

Es gibt auch "Soft-switching" Controller für 'normale' Wandler.

: Bearbeitet durch User
von Michael K. (Gast)


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> Alle Spielarten von (Semi-)Resonanzwandlern.
z.B. LLC

von Falk B. (falk)


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Oder Old School der Royer Converter, allerdings ist der allein nicht 
regelbar.

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