Ich tüftle hier an einem uralt Inkjet Siemens PT89 rum. Ist wohl einer der allerersten Tintenstrahdrucker. Ich bräuchte Unterlagen zu dem Gerät. Hat noch ein Siemensianer zufällig was zu der Maschine ? Faszinierendes Gerät mit handgeschnitztem Druckkopf und tollem Aufbau. Mich interessiert besonders die Piezo Ansteuerung. Danke Sepp
Oh. Den kenne ich. Furchtbares Teil. Die Druckqualität nahm proportional zur Entfernung vom Werksgelände ab. Soweit ich mich erinnere, wurden die in Siemensstadt zusammengeklöppelt, und bereits in Kreuzberg war die Entfernung eigentlich schon zu groß ... Vor allem war das Ding natürlich inkompatibel zum bereits damals existierenden Epson-Standard. Damals (als ich mit dem Ding zu tun hatte) hatte ich auch Zugang zu einem Servicemanual, aber das ist jetzt bald 30 Jahre her. Da lässt sich nix mehr machen. Sorry. Also: Gerät ansehen. Bewundern. Wegräumen.
Rufus Τ. F. schrieb: > Damals (als ich mit dem Ding zu tun hatte) hatte ich auch Zugang zu > einem Servicemanual, aber das ist jetzt bald 30 Jahre her Das waren die Drucker, die mich für Jahre dazu gebracht haben, die Finger von Tintenstrahlern zu lassen. Faszinierend lautlos verglichen mit einem Nadeldrucker, aber alle paar Tage war eine komplette Reinigung des Druckkopfs nötig (von Hand, nicht mit einer eingebauten Routine!). Möglich dass man tagelang repariert und dann feststellt, dass sich zwar alles wieder bewegt, aber nix gedruckt wird. Immerhin sind die Druckköpfe weit gröber als heutige. Bei den Preisen für solche Drucker ist das ein nettes Spassprojekt, aber keine sinnvolle Reparatur. Georg
Vor allem: Wo bekommt man heute noch Tinte für die Dinger?
Rufus Τ. F. schrieb: > Vor allem: Wo bekommt man heute noch Tinte für die Dinger? Meinen ersten HP Inkjet habe ich immer mit Pelikan 4001 betrieben. Die Tinte leicht mit Isopropanol verdünnt und auch damit auch den Druckkopf gereinigt. Die Tinte gibt es immer noch.
Wahrscheinlich ist da wirklich Tinte drin: http://www.pelikan.com/pulse/Pulsar/de_DE.Store.displayStore.113865./die-pelikan-tinte-4001 Nicht so ein proprietäres Hightech-Gebräu wie bei modernen Maschinen.
Hans-Georg L. schrieb: > Meinen ersten HP Inkjet Das ist was komplett anderes, und ein komplett anderes Druckverfahren. (HP: "Bubble Jet" mit Heizwiderständen und Dampfblasen, PT88/89 wie später auch Epson mit Piezoantrieb). An die Sauerei der PT89-Tinte kann ich mich noch erinnern, das Zeug hatte eine höhere Viskosität, was wohl den eher makroskopisch Düsen geschuldet war. Das Ding hatte gerade mal 72 dpi Auflösung.
Genau um dieses "Wundergerät " geht es. Die 72 dpi und die Piezoröhrchen sind das interessante. Ich möchte andere Flüssigkeiten damit "drucken"............. Ich habe einen nagelneuen unbenutzen Drucker hier. Der hat noch nie gedruckt!! Da ich aber die Ansteuerung besser verstehen muß, brauche ich den Schaltplan. Hat niemand was rumliegen ? Im Netz ist nichts verfügbar. In den 80 er Jahren war das noch zäh mit online Schaltplänen. Der ist so schön aufgebaut, und die Schaltung sieht gut modifizierbar aus. Gruß vom Sepp
leider habe ich mei Servicemanual schon vor einigen Jahren entsorgt. Ich weiss aber noch, dass die Piezos über einen angeregten LC-Schwingkreis angesteuert werden um die notwendige Spannung zu erzielen. Auf dem Mainboard sollten sich zu jeder Düse eine entsprechende Spule finden
Siemensgast schrieb: > leider habe ich mei Servicemanual schon vor einigen Jahren entsorgt. > > Ich weiss aber noch, dass die Piezos über einen angeregten > LC-Schwingkreis angesteuert werden um die notwendige Spannung zu > erzielen. > Auf dem Mainboard sollten sich zu jeder Düse eine entsprechende Spule > finden Das klingt interessant. Ich wundere mich schon wie die Ansteuerung gemacht wurde. Das Netzteil hat scheinbar nur niedrige Spannungen. Es gibt ein seltsames Keramikmodul scheinbar ein Speizialteil von Siemens. Sind scheinbar die Leistungstransistoren für die Piezos drauf und andere diskrete Bauteile. Das wird wohl von einem 74HC244 angesteuert. Der hat aber nur 8 Kanäle obwohl es 9 Piezos sind ?? Da wollte ich andocken. Spulen sind mir nicht aufgefallen. Wäre aber die technisch mögliche Erklärung. Die Piezos denke ich werden mit ca 100V angesteuert. Gab es denn für das Gerät mal gute Unterlagen ? So mit detailliertem Schaltplan ? Ich konnte nirgends was finden.
Sepp M. schrieb: > Gab es denn für das Gerät mal gute Unterlagen ? So mit detailliertem > Schaltplan ? Ja. Habe ich vor 30 Jahren in der Hand gehabt.
Rufus Τ. F. schrieb: > Oh. Den kenne ich. Furchtbares Teil. Die Druckqualität nahm proportional > zur Entfernung vom Werksgelände ab. Soweit ich mich erinnere, wurden die > in Siemensstadt zusammengeklöppelt, und bereits in Kreuzberg war die > Entfernung eigentlich schon zu groß ... Und ich dachte immer die Druckquali hängt von der Wichtigkeit der Meldung ab die ausgegeben werden sollen. Kartonweise unwichtige Systemmeldungen in verhältnismäßig gut lesbarer Schrift und wenn das System mal wirklich große Probleme hatte und Meldungen ausgespuckt hat die man dringend gebraucht hätte um den Fehler einzugrenzen kam nur sauberes weißes Papier raus:-( Aber die Unterlagen zu den Dingen haben wir schon vor zig Jahren Kartonweise entsorgt in die guten Gewissheit so ein Teil nie wieder anfassen/entstören zu müssen. Wobei ich mich nicht dran erinnern kann das eins der Dinger mal elektrische Probleme hatte. Probleme waren eigentlich nur die Mechanik und die Ersatzpatronen die schneller eingetrocknet sind als man sie aufbrachen konnte(und den ärger den man hatte diesen Kleister danach wieder rauszubekommen).
Menno, hat denn wirklich niemand mehr einen Schaltplan von dem Drucker ? Ich finde nirgendswo einen.....
Hast Du denn schon Siemens kontaktiert? Die haben das Ding damals hergestellt.
Rufus Τ. F. schrieb: > Hast Du denn schon Siemens kontaktiert? Die haben das Ding damals > hergestellt. Schaltplan oder Servicemanual rückt eigentlich kein Hersteller an Privatleute raus. Bei Siemens kommt noch hinzu, dass da niemand mehr zuständig ist wegen Aufteilung in Siemens Wincor und Fujitsu. Kann man vergessen. Vielleicht liegt irgendwo noch ein Servicemanual in einer Kellerecke rum.
Sepp M. schrieb: > Schaltplan oder Servicemanual rückt eigentlich kein Hersteller an > Privatleute raus. Das haben sie damals gemacht - zwar gegen Geld, aber sie haben's gemacht. Die Serviceunterlagen, die ich vor 30 Jahren in der Hand hatte, hatte der Besitzer sich ganz offiziell bei Siemens besorgt.
ok, danke - dann muss ich da mal nachforschen. Vielleicht sitzt da noch ein trauriger, Übriggebliebener der mir helfen kann. Weiss jemand wo die PC Verwaltung von Siemens eigegliedert wurde ? Wincor, Fujitsu oder sonst was ? Die Websites sind da eher unklar.
Ich habe die Dinger in Berbindung mit einer Simatic gesehen. Evtl. hilft Dir die Automatisierungssparte weiter.
Schade, Bitsavers.org hat nur ein Siemens-Floppylaufwerk: http://www.mirrorservice.org/sites/www.bitsavers.org/pdf/
Christoph K. schrieb: > Schade, Bitsavers.org hat nur ein Siemens-Floppylaufwerk: > http://www.mirrorservice.org/sites/www.bitsavers.org/pdf/ Danke fürs Versuchen. Ich habe mir schon die Finger wundgegoogelt. Das Ding ist scheinbar vor der Internetzeit aus dem Programm bzw Support genommen worden. Bei Siemens Uganda !!! gab es ein paar Treffer aber kein Service Manual...... Ich wette diverse Ex- Siemensianer haben das Manual im Keller liegen.
Es gab noch einen Vorgänger PT80. Hat auf speziellem Endlospapier für Tintenstrahldrucker gedruckt. 10000 DM aufwärts. Feines Gerät. Kann heute kein Tintenstrahler mehr mithalten. Man brauchte keinen Computer nur eine Datensichtstation. Einschalten Seite laden, drucken, fertig. Natürlich nur Text aber super Schriftbild und Wasserfest. Angesteuert wird der über die Schnittstelle "81" und später über serielle Stromschnittstelle TTY(20mA Stromschleife). In den Serviceunterlagen wurden damals schon keine Schaltpläne mehr abgebildet, da hier bereits Baugruppenweise instandgesetzt wurde. Die Schaltpläne blieben in der Entwicklung und internen Reparatur. Es gab nur Schritt für Schritt Anleitungen und Blockdiagramme zur Inbetriebnahme, Wartung und Reparatur. Wenn dass nicht, dann Baugruppe xxyyzz tauschen..... Gelötet wurde vor Ort nur zu Konfigurationszwecken, wenn noch kein Mäuseklavier verbaut war. Das sind dann wohl eher entmutigende Neuigkeiten. Was genau soll denn gedruckt werden. Oder geht es mehr um eine hydraulische Anwendung ? Schade um den Drucker, der war für Privatpersonen unerschwinglich. MfG! Kalle
Ich habe als Praktikant bei Siemens gearbeitet. Ca. 1987. Die Abteilung für die Drucker war in München, Hofmannstraße. Obwohl ich danach einen PT89 der im Dauerlauf geprüft worden war mit nach Hause nehmen durfte und er dann noch ein paar Jahre schön leise gedruckt hat (im Gegensatz zu den damaligen Nadeldruckern), kann ich mit Daten über die Innereien nicht dienen. Ich weiß nur noch, daß ich eine Hardware gebaut habe, die die Flugzeit der Tropfen per Software abgleichbar gemacht hat. Da war für jede der neun Düsen ein Einstellpoti um die Sprühstärke einzustellen. Wenn's nicht richtig gemacht war, sah die Schrift ausgefranst aus, oder die Buchstaben standen nicht exakt untereinander weil der Druckkopf jede zweite Zeile von links nach rechts und umgekehrt gedruckt hat. Schade, würde auch gerne wissen, wie der Schaltplan dazu aussah.
Du könntest mal in Erlangen nachfragen, vielleicht haben die ja auch Unterlagen dazu: http://www.iser.uni-erlangen.de/index.php?ort_id=322&inventarnummer=I0968 Ansonsten, die letzten Teile von diesen Druckern wurden wohl von MannesmannTally produziert. Die ehemalige Siemenssparte könnte also auch da irgenwo untergegangen sein: https://de.wikipedia.org/wiki/TallyGenicom Zumindest findet sich bei Siemens noch die Abkündigung :) https://support.industry.siemens.com/cs/document/5637882/pt-88-pt-89-and-pt-90-printers-to-be-discontinued?dti=0&lc=en-MU
Die Begeisterung für diese Drucker kann ich nicht so recht nachvollziehen, die Dinger haben auch damals schon eine eher unterirdische Druckqualität gehabt. Und wer will heute noch Text mit nur 72 dpi Auflösung drucken?
Das ist historisch sicher interessant, aber vom heutigen Standpunkt der Druckqualität hast Du recht, denn die Qualität ist vergleichsweise grottenschlecht. Aber in Bezug zum damaligen Nadeldrucker-Standard war dies besser und schneller und LEISER als alles was es bisher auf dem Markt gab! Der Drucker wurde im SIEMENS Werk für Textendgeräte in Berlin am Rohrdamm in Handarbeit hergestellt. Ich hab' noch 3 originale Tintenpatronen dafür in der berühmten Alu-Verpackung mit MHD NOV95 !
Ach so: Weiterführende Infos bekommt Ihr eventuell noch von Prof. Dr. Wehl an der Uni Heilbronn... https://www.hs-heilbronn.de/wolfgang.wehl
In Frankfurt gab es jemand bei Siemens der die Dinger reparieren konnte. Dort wurde sogar unter dem Mikroskop mit Stroboskop die Tropfengröße eingestellt. Die ganze Abteilung wurde allerdings Anfang der 2000er aufgelöst und der Mensch ist auch definitiv nicht mehr greifbar. Wenn Du irgendwas anderes als Tinte findest das funktioniert ist das evtl. besser als das Original. Die Originaltinte war nämlich säurehaltig und zerfrass langsam die Düsen. Wer so ein Drucker systembeding benutzen musste (z.B. wenn man die Rohde und Schwarz Version mit HPIB-Schnittstelle hatte) war gut beraten doch auf die lautere Nadelversion umzusteigen, die wesentlich haltbarer aber lauter war.
Du solltest mal im Vereinsforum des Vereins zum Erhalt klassischer Computer e.V. nachfragen: http://forum.classic-computing.de Darfst nur nicht erwaehnen, dass Du den Drucker umbauen moechtest. Nur der Erhalt im Originalzustand ist naemlich mit dem Vereinszweck in Einklang zu bringen ;-)
Danke für die interessanten Infos. Ich stopsel immer noch an der alten Kiste rum. Mir hat mitlerweile ein freundliches Forumsmitglied ein Servicemanual kopiert. Aber man glaubt es kaum, genau meine Druckerversion ist nicht drin...... Total andere Platine, was die Sache sehr zeitaufwendig macht. Daher suche ich immer noch Unterlagen von der Version, bei der die Piezoansteuerung auch der Hauptplatine ist. Scheinbar neueres Gerät, da schon einiges integriert wurde auf einem Keramik Modul. Noch besser vielleicht hat jemand noch einen Pt88S, 89S in der Ecke stehn, und mag ihn nicht mehr. Die ältere Version mit Tochterboard und kpl. diskretem Aufbau wäre leichter zu hacken.
Hallo PT88 Eigner, Nachdem der PT88 als OEM Einkauf auch von Rohde & Schwarz, München, als PUD2 angeboten wurde, gibt es auch Handbücher und Schaltunterlagen dazu. Bei Interesse kann ich hier Scan's zur Verfügung stellen. Gruss aus BY
skyout schrieb: > Hallo PT88 Eigner, > Nachdem der PT88 als OEM Einkauf auch von Rohde & Schwarz, München, als > PUD2 angeboten wurde, gibt es auch Handbücher und Schaltunterlagen dazu. > Bei Interesse kann ich hier Scan's zur Verfügung stellen. > > Gruss aus BY Hallo skyout, das wäre großartig! Ich hätte gerne für meinen PT88 solche Dokus ;-) Beste Grüße ToM
Hallo, hier nur ein "erstes Bild" zu der Produktbeschreibung von Rohde & Schwarz. Die Unterlagen habe ich als PDF - kann diese hier jedoch nicht anhängen, leider. Müssen also sehen wie ich diese, bei Anfrage transferiere - eventl. PN. Gruss aus BY
Hallo, suche noch den Schaltplan zur Centronics-Schnittstelle S22767-B111-A101.. Eventl. genügt auch ein gut aufgelöstes Foto von der Steckkarte von vorn und hinten. Hihi.. da wird nur ein Schmitt-Trigger IC auf der Schnittstellenkarte verwendet - das sollte sich nachbauen lassen. Würde mich freuen wenn jemand der die Karte hat solche Fotos der KArte machen könnte. Gruss aus BY
Hallo, hier nur "ein Bild" von der Schaltung des PUD2.. Die Unterlagen habe ich als PDF - kann diese hier jedoch nicht anhängen, leider. Müssen also sehen wie ich diese, bei Anfrage transferiere - eventl. PN. Gruss aus BY
skyout schrieb: > kann diese hier jedoch nicht anhängen, leider Kann oder darf? Die Forensoftware verbietet's nicht.
Hallo, Können da'I scho.. Mit dem dürfen war ich durch die Meldungsbox zu den Formaten verunsichert. Jetzt also der Anhang als PDF. Gruss aus BY
Ich danke dir! Leider kann ich dir nicht mit der Karte helfen :-( Beste Grüße ToM
Hier die Centronic-Schnittstelle (Foto vorn und hinten) für einen eventl. "Nachbau" um die serielle Schnittstelle zu ersetzen. Dazu auch die 3 Seiten mit der techn. spezifikation, aus dem Anwenderhandbuch . Gruss aus BY
Hallo, ich bin beim Aufräumen im Keller eben auf eine solche Centronics-Erweiterungskarte gestoßen und beim googeln darüber, was das eigentlich ist, hier im Forum gelandet. Falls noch Interesse an der Karte besteht, kann ich sie gerne abgeben. Grüße, Patrick
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