Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik NE555 als astabile Kippstufe + IC 4017 in Reihenschaltung


von Bernd S. (bernd_s157)


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Frohen Nikolaustag euch allen im Forum :)

Dies ist mein erster Beitrag im Forum, deshalb seht es mir bitte nach 
wenn der Beitrag im falschen Unterforum liegt, aber ich denke schon das 
es hier um "Schaltungstechnik" geht.

Zu meiner Frage:

Ich wollte meiner Freundin zu Weihnachten ein LED-Herz schenken. Ich 
weiß das es dazu im Internet schon einige Anleitungen gibt um diese 
Schaltungen zu
realisieren.

(siehe http://www.knollep.de/Hobbyelektronik/projekte/46/ )

Für mich ist es immer schwierig einen fertigen Schaltplan richtig zu 
interpretieren und deshalb will ich meinen eigenen Ansatz ausprobieren.

Wie im verlinkten Projekt will ich auch mehrere Reihen an LED's 
schalten, welche dann nacheinander aufleuchten. Ich würde dann auch den 
IC 4017 verwenden. Ich habe im Internet eine Seite gefunden wo das 
Prinzip dieses Bauteils erklärt wird:

http://www.dieelektronikerseite.de/Elements/4017%20-%20Der%20besondere%20Zaehler.htm

Nun meine Frage. Dort werden die verschiedenen Ausgänge anhand eines 
Schalters angesteuert. Also man drückt den Schalter 1. Ausgang wird 
angesprochen, lässt los, drückt wieder --> 2. Ausgang wird angesprochen 
usw.
Ich wollte wissen ob man diesen Schalter anhand eines NE 555 Bauteils in 
astabiler Kippstufenschaltung realisieren kann indem man den Ausgang vom 
NE555 mit Vdd vom 4017 verbindet.
Das Schaltungsprinzip sollte doch so auch realisierbar sein oder? Da 
Zeitweise ja keine Spannung am Out Ausgang vom NE 555 anliegt.

Ist dieser Ansatz richtig? Oder bewege ich mich da auf dem kompletten 
Holzweg?

Im Anhang habe ich mal meine Simulation in LTSpice vom NE555 beigefügt.
(Nur als Bild)
Kann man auch die Projektdatei hochladen?  Ich habe jetzt die Warnung 
bekommen das man nur Bilder hochladen darf.

Vielen Dank für eure Meinung schon im Voraus.

Gruß Bernd

von OldMan (Gast)


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Ja, den NE555 kannst Du als Taktgeber für den 4017 verwenden.
Schliesse an den Ausgang des NE555 noch eine 5-10 kOhm Widerstand
nach Vcc an, damit das Signal sauber am 4017 anliegt, Du kannst CP0 oder
CP1 als Eingang am 4017 verwenden. Siehe Dein Link.


Viel Erfolg!

von Bernd S. (bernd_s157)


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Vielen Dank für die schnelle Antwort :)

Ich will als Spannungsversorgung für den NE555 eine 9V Batterie 
verwenden. In meiner Simulation gibt es sozusagen keine Verluste nach 
dem Ausgang vom NE555. Wie verhält sich das denn in der Realität? gibt 
es einen Spannungsabfall am NE555 und wie viel Spannung liegt denn nach 
dem 4017 noch an den jeweiligen Ausgängen an?
Kann man da einfach von 9V ausgehen?

Wenn keiner Erfahrungen damit gemacht hat würde ich das schnell 
zusammmenlöten und mit einem Multimeter testen :D

Grüße

Bernd

von Jens G. (jensig)


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Die Ausgangsspannung des 4017 hat nichts mit der Ausgangsspannung des 
555 (bzw. Eingangsspannung des 4017) zu tun.

>verwenden. In meiner Simulation gibt es sozusagen keine Verluste nach
>dem Ausgang vom NE555. Wie verhält sich das denn in der Realität? gibt

Ein bißchen Verlust wird es beim Standard-555 sicherlich geben, aber 
mehr als 1V würde ich auch nicht erwarten, da der 4017-Eingang praktisch 
keine Last darstellt. Insofern mag der von OldMan empfohlene R nicht 
wirklich nötig sein.

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Bernd S. schrieb:
> und wie viel Spannung liegt denn nach
> dem 4017 noch an den jeweiligen Ausgängen an?

Erstmal ziemlich genau 9V, denn der 4017 hat CMOS Ausgänge. Das das für 
die LED meistens zu viel ist, machst du noch einen Vorwiderstand pro LED 
dazwischen.
Lass dir keinen 74HC4017 oder 74HCT4017 aufschwatzen, denn diese kommen 
mit 9V nicht klar. Es sollte also ein CD4017 oder HEF4017 sein.

Wenn du Energie sparen möchtest, kannst du auch die CMOS Variante des 
555 verwenden, genannt 7555.

: Bearbeitet durch User
von Bernd S. (bernd_s157)


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Vielen Dank Jens für die Antwort. Noch eine Frage dazu

Jens G. schrieb:
> Die Ausgangsspannung des 4017 hat nichts mit der Ausgangsspannung des
> 555 (bzw. Eingangsspannung des 4017) zu tun.

Wie meinst du das jetzt genau? Ich vermute jetzt mal das der 4017 keine 
eingebaute Verstärkung besitzt oder? Also wenn da 9V in den Eingang 
geschickt werden kommen doch auch höchstens 9V an den Ausgängen raus.

Oder meinst du das abhängig von der Last die an den Ausgängen hängt, 
sich die Spannung am 4017 verändert?

Weil im Grunde ist ja jetzt der Teil aus NE555 und 4017 die Steuerung 
meiner LED Schaltung. An jedem Ausgang werden dann grob 20 LED + 
Vorwiderstände hängen (können auch mehr oder weniger sein ist noch nicht 
in Stein gemeißelt). Des Weiteren will ich auch nur maximal 3 Ausgänge 
beschalten.

Eine weitere Frage die sich daraus ergibt. Damit 3 Ausgänge aktiv sind 
wird ja der 4. mit dem Reset des 4017 verbunden. Was soll ich dann mit 
den anderen ungenutzten Ausgängen machen? Alle auf GND setzen oder offen 
lassen?

Hab gelernt das man nicht verwendete Pins immer auf ein definiertes 
Potenzial setzen sollte.

Ob der 10kOhm Widerstand einen Ausschlag darüber ausmacht wie viel 
Spannung am 4017 anliegt kann man ja schnell testen indem man ihn in die 
Schaltung kurz mit rein lötet. Ist ja nicht viel Aufwand und schnell 
erledigt ;)

von Bernd S. (bernd_s157)


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Matthias S. schrieb:
> Lass dir keinen 74HC4017 oder 74HCT4017 aufschwatzen, denn diese kommen
> mit 9V nicht klar. Es sollte also ein CD4017 oder HEF4017 sein.

Vielen Dank für den Tipp Matthias:)

Ich hab da praktisch 0 Ahnung welche Bauteile ich dafür verwenden sollte 
:D
Ist erst mein 2. Lötprojekt sozusagen :D

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Bernd S. schrieb:
> Wie meinst du das jetzt genau? Ich vermute jetzt mal das der 4017 keine
> eingebaute Verstärkung besitzt oder? Also wenn da 9V in den Eingang
> geschickt werden kommen doch auch höchstens 9V an den Ausgängen raus.

Das ist ein Digitalbaustein. Der hat eingebaute Endstufen, die nur 1 
(+Ub) oder 0 (Masse) ausgeben können und auch nur digitale Signale von 0 
und 1 am Eingang akzeptiert.
Es hat also nicht mit dem Pegel am Eingang zu tun, wieviel Spannung am 
Ausgang rauskommt - dazwischen sind, wenn du so willst, Verstärker, die 
immer 'volle Pulle' an oder aus sind. Das ist ja der Witz an der 
Digitaltechnik. Jeder Anschluss versteht nur an oder aus.

Bernd S. schrieb:
> Hab gelernt das man nicht verwendete Pins immer auf ein definiertes
> Potenzial setzen sollte.

Richtig. Einen unbenutzten Eingang legt man auf Masse oder +Ub, je nach 
Logik.

> Was soll ich dann mit
> den anderen ungenutzten Ausgängen machen? Alle auf GND setzen oder offen
> lassen?
Unbenutzte Ausgänge bitte freilassen.

von Bernd S. (bernd_s157)


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Vielen Dank Matthias für die Antwort.

Matthias S. schrieb:
> Richtig. Einen unbenutzten Eingang legt man auf Masse oder +Ub, je nach
> Logik.
>
>> Was soll ich dann mit
>> den anderen ungenutzten Ausgängen machen? Alle auf GND setzen oder offen
>> lassen?
> Unbenutzte Ausgänge bitte freilassen.

Gut zu wissen, dass das nur für die Ausgänge gilt :D ( weiß 
wahrscheinlich jeder, nur ich nicht)

Das geht zwar jetzt über meine Eingangsfrage hinaus, die ja schon 
beantwortet wurde, ich will jetzt aber nicht einen neuen Thread dafür 
öffnen.

Wenn ich jetzt Low Current LEDs verwende (Farbe rot), benötigen diese ja 
1,9V Spannung. Bei einer Spannung von 9V kann ich ja maximal 4 Stück 
davon in Reihe schalten + Vorwiderstand

9V- 4*1,9V = 1,4V die über den Widerstand abfallen

Ein Strom von maximal 10mA sollte doch vollkommen ausreichen an 
Helligkeit oder?

Dann hat der Widerstand einen Mindestwert von 140Ohm nach Ohmschen 
Gesetz.

Ist dies ausreichend als Vorwiderstand? Oder habe ich einen Denkfehler 
in meiner Rechnung?

Macht es praktisch keinen Unterschied für den 4017 wie viele Bauteile 
hinten dran hängen, also Spannungsmäßig?

Grüße

Bernd

von Jens G. (jensig)


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>Wie meinst du das jetzt genau? Ich vermute jetzt mal das der 4017 keine
>eingebaute Verstärkung besitzt oder? Also wenn da 9V in den Eingang
>geschickt werden kommen doch auch höchstens 9V an den Ausgängen raus.

Vielleicht hatte Dich auch nur falsch verstanden. Ich nahm an, daß Du 
mit deiner Frage:

>gibt es einen Spannungsabfall am NE555 und wie viel Spannung liegt denn >nach dem 
4017 noch an den jeweiligen Ausgängen an?

eine Abhängigkeit der Ausgagsspannung des 4017 von leichter Variation 
der  Eingangsspannung (bzw. Ausgang des 555) annähmest. Aber da lag ich 
wohl falsch ;-)

Könkret ist die Ausgangsspannung des 4017 abhängig von der Last, also 
LED-Strom. Da gibt's im DB entweder entsprechende Lastkurven, oder 
zumindest konkrete Angaben bei ein paar bestimmten Strömen.

>einer LED Schaltung. An jedem Ausgang werden dann grob 20 LED +

Klingt nach etwas viel Laststrom. Viel mehr als 20mA wird der 4017 wohl 
kaum liefern können.

>Hab gelernt das man nicht verwendete Pins immer auf ein definiertes
>Potenzial setzen sollte.

Das gilt nur für Eingänge. Ausgänge läßt man einfach frei, sonst 
gibt'nen Kurzen.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Bernd S. schrieb:
> Ein Strom von maximal 10mA sollte doch vollkommen ausreichen an
> Helligkeit oder?

LowCurrent LED sind schon ab 2-5mA gut zu sehen.

Bernd S. schrieb:
> Ist dies ausreichend als Vorwiderstand? Oder habe ich einen Denkfehler
> in meiner Rechnung?

Nö, sieht richtig aus. Die LED werden aber am unteren Ende der 
Batterielebensdauer natürlich dunkler. 150-220 Ohm sollten geeeignet 
sein.

> Macht es praktisch keinen Unterschied für den 4017 wie viele Bauteile
> hinten dran hängen, also Spannungsmäßig?

Öhh, wie? Der 4017 hat ja immer nur einen aktiven Ausgang, es fliesst 
also immer nur der Strom in einen LED Strang - oder was meinst du?

von Jens G. (jensig)


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@ Matthias Sch. (Firma: Matzetronics) (mschoeldgen)
Datum: 06.12.2015 19:33

>Es hat also nicht mit dem Pegel am Eingang zu tun, wieviel Spannung am
>Ausgang rauskommt - dazwischen sind, wenn du so willst, Verstärker, die
>immer 'volle Pulle' an oder aus sind. Das ist ja der Witz an der
>Digitaltechnik. Jeder Anschluss versteht nur an oder aus.

Naja - im Umschaltpunkt (also Ub/2) kann man die Standard-CMOS sogar als 
Analogverstärker benutzen. Aber wenn man nicht nur um die Mitte herum 
aussteuert, dann arbeitet das Ding praktisch immer digital.

>9V- 4*1,9V = 1,4V die über den Widerstand abfallen

>Ein Strom von maximal 10mA sollte doch vollkommen ausreichen an
>Helligkeit oder?

>Dann hat der Widerstand einen Mindestwert von 140Ohm nach Ohmschen
>Gesetz.

Da Standard-CMOS selbst bereits einen Ausgangswiderstand im Bereich von 
paar 100Ohm hat, könnte man auch den gleich als Vorwiderstand 
mißbrauchen, unter Beachtung der entstehenden Verlustleistung im CMOS.
Bei vermuteten 1,4V hat der 4017 aber nicht mehr viel 
Stromtragfähigkeit, gerade mal gaaanz wenige mA. Also vielleicht eine 
LED wegnehmen, und dafür 3,3V Verlust, dafür aber dann ein paar mehr mA 
für die LEDs.
Siehe Lastkurven im DB ...

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Jens G. schrieb:
> Naja - im Umschaltpunkt (also Ub/2) kann man die Standard-CMOS sogar als
> Analogverstärker benutzen.

Lass uns jetzt nicht Haare spalten - ja, man kann einige Inverter als 
Verstärker benutzen, das ist aber keine vom Hersteller empfohlene 
Betriebsart und geht auch beileibe nicht mit jedem Gatter - und mit 
Zählern schon gar nicht.

von Bernd S. (bernd_s157)


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Matthias S. schrieb:
>> Macht es praktisch keinen Unterschied für den 4017 wie viele Bauteile
>> hinten dran hängen, also Spannungsmäßig?
>
> Öhh, wie? Der 4017 hat ja immer nur einen aktiven Ausgang, es fliesst
> also immer nur der Strom in einen LED Strang - oder was meinst du?

Hm also ich versuchs verständlicher zu erklären :D

An jedem Ausgang des 4017 hängt ein Ring aus LED's welcher ein Herz 
nachbildet.
Ein Ring aus 4 LED + Widerstand ist glaub schwer in Herzform 
hinzubekommen :D
Deswegen mach ich mehrere Stränge von diesen 4 LEDs + Widerstand und 
ordne sie dann in Herzform auf der Platine an.

Ist dabei egal wie viele "Stränge" ich verwende oder sollte ich da auch 
was beachten

von Harald W. (wilhelms)


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Bernd S. schrieb:

> Ist dabei egal wie viele "Stränge" ich verwende oder sollte ich da auch
> was beachten

Du solltest dem 4017 einen Treibertransistor
pro LED-Gruppe nachschalten.

von Bernd S. (bernd_s157)


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Harald W. schrieb:
> Du solltest dem 4017 einen Treibertransistor
> pro LED-Gruppe nachschalten.

Ich hab mich mal auf die schnelle schlau gemacht zwecks 
Treibertransistor und will nach dem Prinzip "Bipolarer Transistor als 
Schalter" von dieser Internetseite vorgehen

http://www.picalic.de/htmldoc/treiber.html

Im Anhang habe ich ein Bild beigefügt, wie ich mir das jetzt vorstelle.

Erklärung:

Ganz links ist der 4017 zu sehen und Q0 stellt den 1. Ausgang dar. Als 
Spannung nehmen wir jetzt mal die 9V an von der Batterie. Ich weiß das 
da vieles am 4017 fehlt aber mir ist ja nur der Teil nach dem Ausgang 
wichtig ;)
Nach dem Ausgang kommt der Treibertransistor. Ich habe gesehen das da 
noch eventuell ein Widerstand vorgeschaltet wird damit nicht zu viel 
Leistung über dem Transistor abfällt, aber da ich noch nicht genau weiß 
wie viel Strom da jetzt pro Strang sozusagen fließt hab ich den mal 
weggelassen. Nach dem Transistor kommt jetzt meine LED Anordnung mit dem 
Vorwiderstand. Die jeweiligen Stränge ordne ich dann in Herzform an und 
habe dann den ersten Ring von meinem Herz fertig.
Das ganze mach ich dann für jeden Eingang den ich beschalten will und im 
Prinzip ist die Schaltung fertig :D

Bauteilwerte hab ich jetzt noch nicht angegeben, da ich vermutlich 
normale LED verwenden werde (sind doch halb so teuer wie Low Current 
LEDs) und nicht weiß wie viele LED ein Ring bilden usw.

Will nur wissen ob das Prinzip richtig ist.

Tut mir leid das das jetzt von Hand gezeichnet ist, aber hab kein tolles 
Zeichenprogramm wo man das schnell machen kann :D

von Jens G. (jensig)


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Dem npn-Transistor würde ich schon noch einen Basisvorwiderstand 
spendieren, vielleicht so 1k. Das dürfte , zusammen mit dem 
Innenwiderstand des 4017, den Basisstrom dann so bei 6 oder 7 mA 
einpegeln lassen.
Ansosnten: die LEDs müssen rechts auf +9V (wie soll sonst ein Stromkreis 
entstehen), und müssen auch anders herumgepolt werden.

von Possetitjel (Gast)


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Bernd S. schrieb:

> Will nur wissen ob das Prinzip richtig ist.

Nein, leider nicht. In Deinem Plan sind zwei Fehler.

Zum einen gehört zwischen die Ausgänge des 4017 und die
Transistoren jeweils ein Widerstand - der berühmt-berüchtigte
Basisvorwiderstand, vor dem alle Anfänger so schreckliche
Angst haben. Wenn Du mit 9 V arbeitest, würde ich es mal
mit 10 kOhm probieren.

Zum anderen kann der Kollektor des Transistors keinen Strom
liefern - er kann nur welchen aufnehmen.

  Ganz kurze Erklärung dazu: Beim npn-Transistor (das ist
  der übliche Fall) wird mit einem kleinen Strom, der in
  die Basis hinein- und am Emitter herausfließt, ein großer
  Strom gesteuert, der zum Kollektor hinein- und auch zum
  Emitter herausfließt. (Technische Stromrichtung, d.h. der
  Strom fließt von Plus nach Minus.)

Das bedeutet: Das rechte Ende der LED-Stränge, das bei Dir
auf Masse geht, muss auf +Ub geschaltet werden, und alle
LEDs müssen umgepolt werden. Der eine Vorwiderstand je Strang
bleibt natürlich drin.

> Tut mir leid das das jetzt von Hand gezeichnet ist, aber hab
> kein tolles Zeichenprogramm wo man das schnell machen kann :D

Das ist überhaupt kein Problem; Dein Plan ist besser als vieles,
was hier sonst so abgeliefert wird. 10'000 mal 4'500 Pixel für
zehn Bauteile sind üblich - leider.

von Possetitjel (Gast)


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Jens G. schrieb:

> Dem npn-Transistor würde ich schon noch einen Basisvorwiderstand
> spendieren, vielleicht so 1k. Das dürfte , zusammen mit dem
> Innenwiderstand des 4017, den Basisstrom dann so bei 6 oder 7 mA
> einpegeln lassen.

Irrsinn :)

Mit 1 mA Basisstrom können gut und gern 30 mA durch die LEDs
fließen; das sollte auch für mehrere Stränge ausreichen.

von Jens G. (jensig)


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>> Innenwiderstand des 4017, den Basisstrom dann so bei 6 oder 7 mA
>> einpegeln lassen.

>Irrsinn :)

Kommt natürlich drauf an, wieviele LED-Stränge je 10mA er pro Ausgang 
parallelschalten will - sein Schaltplan suggeriert nicht nur zwei 
Stränge.
Klar, 1mA hat auch schon gewisses Potential ...

von Praktikus (Gast)


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Ich habe ein Herz für kleine 9V-Blocks und plädiere daher für 0mA und 
Verwendung von FETs (zB BS170) statt NPNs.

von Bernd S. (bernd_s157)


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Vielen Dank an die hilfreichen Antworten zwecks Transistorschaltung an 
alle mal in die Runde :D
Ich merke schon das ich mich seit einiger Zeit damit nicht mehr 
beschäftigt habe und ich mich in das Thema wieder einlesen muss :D

Ich hoffe das ich bis morgen eine verbesserte Version meiner "Zeichnung" 
hochladen kann und eventuell schon Angaben zu Bauteilwerten mitliefern 
kann.

Will morgen mal zum Conrad gehen und mir so viele LEDs kaufen welche 
dann eine Herzform bilden.
Schon jetzt einen großen Dank an euch alle. Habt mir wahrscheinlich sehr 
viel grübeln und zerstörte LEDs erspart :D

Schönen Sonntag"abend"

Bernd

von Bernd S. (bernd_s157)


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Also hab mich jetzt über Nacht schlau gemacht und hoffe das die 
verbesserte Zeichnung/Schaltung die erwünschte Funktion ergibt.

#WallOfText wird jetzt wahrscheinlich ein ziemlich langer Post, aber ich 
versuche ihn mit Absätzen schön zu gliedern :)

Bauteile:

Also hab mir im Conrad eine Standard Europlatine 16*10cm gekauft und mit 
28 LEDs einen Herzring bilden können.

LEDs: Farbe Rot U=2V I=30mA

https://www.conrad.de/de/led-bedrahtet-super-rot-rund-5-mm-14-mcd-30-30-ma-2-v-vishay-tlhr-5405-184402.html

Ich will die LEDs jetzt nicht mit 30mA betreiben, denke mir 15mA sollten 
auch an Helligkeit ausreichen.

Bei 28LED pro Ring und 4 LED pro Strang = 7 Stränge mit 15mA Strom gibt 
nach Adam Riese 105mA als Größe für den Kollektorstrom des Transistors

Als Vorwiderstand für die LEDs bei 1V Spannungsabfall und 15mA Strom 
erhalte ich den Wert von 66,7 Ohm

Transistor: BC 140-10 Ic= 1A B=63-160

https://www.mikrocontroller.net/attachment/185484/2013-07-18_22-21-12.png

Als Basisstrom will ich 1mA verwenden also brauch ich als 
Basisvorwiderstand nach R=U/I = 9V/1mA = 9kOhm

Verstärkung Ic/Ib= 105 liegt somit im Bereich des Transistors (siehe 
oben)

Schaltung:

9V Spannungsquelle bildet meinen Batterieblock nach diese Spannung 
schick ich dann in den NE555 (ich weiß da fehlt jetzt die ganze 
Beschaltung für ihn, aber das ist ja grade nicht wichtig)

Die getakteten 9V schick ich dann in den 4017. Am Ausgang Q0 hängt dann 
ein Widerstand von 9kOhm der den Strom auf 1mA begrenzt welcher dann 
gleichzeitig der Basisstroms meines Transistors ist.

Jetzt kommt der Teil wo ich mir nicht sicher bin. Die LED werden jetzt 
mit einer Spannung von 9V versorgt, aber ich bin mir jetzt unsicher wo 
ich den Abgriff hinmachen soll. Vor dem NE555 oder danach? Oder ist das 
vollkommen egal?
Das ganze mache ich dann für 7 LED Stränge und bilde so meinen Herzring.

Das ganze mach ich noch beim 2. Ausgang des 4017 aber das hab ich zur 
Übersichtlichkeit mal weggelassen.

Hoffe die Schaltung ist jetzt ohne Fehler :)

Grüße

Bernd

: Bearbeitet durch User
von Possetitjel (Gast)


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Bernd S. schrieb:

> Ich will die LEDs jetzt nicht mit 30mA betreiben, denke mir
> 15mA sollten auch an Helligkeit ausreichen.

Probieren.

> Bei 28LED pro Ring und 4 LED pro Strang = 7 Stränge mit 15mA
> Strom gibt nach Adam Riese 105mA als Größe für den
> Kollektorstrom des Transistors

Hmpf.
Für 100 mA Kollektorstrom ist 1 mA Basisstrom zu wenig. Geh mal
auf 4...5 mA hoch; das wären dann 2.2 kOhm. (Jens hatte also
doch Recht...)

> Als Vorwiderstand für die LEDs bei 1V Spannungsabfall und
> 15mA Strom erhalte ich den Wert von 66,7 Ohm

Rechnerisch richtig, aber ziemlich wenig Spannungsabfall über
dem Widerstand.

> Transistor: BC 140-10 Ic= 1A B=63-160

Geht.

> Als Basisstrom will ich 1mA verwenden also brauch ich als
> Basisvorwiderstand nach R=U/I = 9V/1mA = 9kOhm

Zu groß.

> Verstärkung Ic/Ib= 105 liegt somit im Bereich des Transistors
> (siehe oben)

Nein.
Wir reden vom Schalterbetrieb.
Bitte http://www.mikrocontroller.net/articles/Basiswiderstand
lesen.

> Jetzt kommt der Teil wo ich mir nicht sicher bin. Die LED
> werden jetzt mit einer Spannung von 9V versorgt, aber ich
> bin mir jetzt unsicher wo ich den Abgriff hinmachen soll.
> Vor dem NE555 oder danach? Oder ist das vollkommen egal?

Ja, völlig egal. - Ich will's mal so erklären: Für "Plus" sind,
wenn ich jetzt nichts vergessen habe, vier Drähte notwendig.

- Einer kommt an den Plus-Pol der Batterie.
- Einer kommt an Ub des 555.
- Einer kommt an Ub des 4017 - der fehlt bei Dir noch!
- Einer führt zu den LED-Strängen.

Die jetzt noch freien Enden der vier Drähte werden alle miteinander
verbunden. (Diese Verbindung entspricht dem Abzweig links vom 555
in Deiner Zeichnung.)

Ach so: Sowohl der 555 als auch der 4017 haben Anschlüsse, die
auf GND (="Minus") müssen! Ich hoffe, das versteht sich von
selbst.

> Das ganze mache ich dann für 7 LED Stränge und bilde so meinen
> Herzring.

Ja.

> Das ganze mach ich noch beim 2. Ausgang des 4017 aber das hab
> ich zur Übersichtlichkeit mal weggelassen.

Ja.

von Bernd S. (bernd_s157)


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Vielen Dank Possetitjel für deine Antwort. Der verlinkte Artikel hat 
sehr geholfen fürs Verständnis :)

Als Beispiel für einen Transistor nehm ich mal den von Reichelt, welchen 
ich wahrscheinlich auch verbauen werde

https://www.reichelt.de/BC-Transistoren/BC-140-10/3/index.html?ACTION=3&GROUPID=2881&ARTICLE=4910&OFFSET=16&;

Da geh ich jetzt mal im Sättigungsbetrieb von einer Stromverstärkung von 
31,5 aus. (siehe Datenblatt)
Dies führt dann zu einem Basisstrom von Ib= 3,333mA

wenn ich jetzt sage am Ausgang vom 4017 liegen 9V an ( ich 
vernachlässige die 10% Schwankung da es sich ja nicht um einen 
Mikrocontroller handelt?)
komm ich auf einen Widerstandswert von

(9V-0,7V)/3,33mA = 2515 Ohm

Diesen wähl ich ein wenig kleiner z.B 2200 Ohm.

Sollte ich ja auf der sicheren Seite sein (werds einfach ausprobieren 
obs klappt :D)

Possetitjel schrieb:
>> Als Vorwiderstand für die LEDs bei 1V Spannungsabfall und
>> 15mA Strom erhalte ich den Wert von 66,7 Ohm
>
> Rechnerisch richtig, aber ziemlich wenig Spannungsabfall über
> dem Widerstand.


Ja ich weiß, aber bei 3 LED pro reihe wirds dann ein noch größeres 
Gewirr aus Kabeln und Drähten. Ich hoffe mal es reicht aus um die LEDs 
zu schützen :D



Possetitjel schrieb:
> Ach so: Sowohl der 555 als auch der 4017 haben Anschlüsse, die
> auf GND (="Minus") müssen! Ich hoffe, das versteht sich von
> selbst.

Ja klar :D War einfach zu faul das noch hinzuzeichnen, da fehlt ja 
einiges als das es als richtige Schaltung durchgehen kann ;)

Vielen Dank :)

Bernd

PS: Wenn jemand noch weitere Fehler findet einfach posten :) Ich bin für 
jede Hilfe dankbar

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Bernd S. schrieb:
> Als Beispiel für einen Transistor nehm ich mal den von Reichelt, welchen
> ich wahrscheinlich auch verbauen werde
>
> 
https://www.reichelt.de/BC-Transistoren/BC-140-10/3/index.html?ACTION=3&GROUPID=2881&ARTICLE=4910&OFFSET=16&;

Den kannst du zwar nehmen, ist aber vom Gehäuse und der Leistung sehr 
unpraktisch, weil das Gehäuse leitend verbunden ist. Für dich reicht ein 
BC639 oder BC337 mit 800mA max. dicke aus und die sind viel kleiner und 
praktischer.
Achtung, BC639 hat die 'japanische' und nicht die 'europäische' 
Pinbelegung, der Kollektor ist also das mittlere Beinchen.

von Dirk J. (dirk-cebu)


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Bernd S. schrieb:
> Ich wollte meiner Freundin zu Weihnachten ein LED-Herz schenken.

Wie alt bist Du? 10?

von Furtz (Gast)


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Bernd S. schrieb:
> Ich wollte meiner Freundin zu Weihnachten ein LED-Herz schenken.

Wie schwul

von Ratzjo Mittelbau (Gast)


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>> Ich wollte meiner Freundin zu Weihnachten ein LED-Herz schenken.
Furtz schrieb:
> Wie schwul

Unsinn -dann würde er einen Leuchtpfeil bauen, der den Weg zur Pforte 
weist.

von Praktikus (Gast)


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Dirk J. schrieb:
> Wie alt bist Du? 10?

Furtz schrieb:
> Wie schwul

Ratzjo Mittelbau schrieb:
> Unsinn -dann würde er einen Leuchtpfeil bauen, der den Weg zur Pforte
> weist.

Der Neid der Herzlosen, die keine Freundin haben?

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