Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Sperrwandler Fehlfunktion


von Tommi (Gast)


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Hallo,

ich habe einen Sperrwandler wie im Anhang gebaut der aus 12V circa 150V 
machen soll. Die Schaltfrequenz habe ich mit 55kHz gemessen und die 
entnommene Leistung schwankt zwischen etwa 2W bis 3,5W. Jetzt besteht 
aber das Problem, dass die Schaltung zwar bei minimaler und maximaler 
Last einwandfrei läuft, zwischendrinne gibt es jedoch einen Bereich in 
dem die Schaltung scheinbar anfängt wild (hörbar) zu schwingen.

Hat jemand eine Idee wo das Problem liegen könnte?

Vielen Dank im vorraus!

Gruß

von Eventutel (Gast)


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Ich hätte da an den zu hohen ESR von C8 gedacht und würde dem noch was 
an die Seite stellen.

(nach Aufbau, Leitungsführung etc. werden noch andere fragen)

von ArnoR (Gast)


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Wie sind den die Wickeldaten/Eigenschaften von dem Trafo? Etwa 2,5A bei 
50µH gehen beim EF25 nur bei einem AL<1600 und entsprechender 
Windungzahl. Wenn der in die Sättigung geht, kann das schon komisch 
klingen.

von Tommi (Gast)


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Also primär habe ich ca. 14,5 Windungen drauf gemacht bei einem 
Luftspalt von 0.25mm. Laut Datenblatt ist der AL-Wert 250nH. Aber wie 
kommst du auf 2,5A?

Parallel zu C8 habe ich noch einen 1µ/250V SMD Keramik gelötet.

von ich (Gast)


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Irgendwie fehlt doch da auch eine Schutzschaltung für den Transistor. So 
erzeugt die Streuinduktivität des Transformators doch beim Abschalten 
eine Spannungsspitze die dir den MOSFET zerstören kann.

von ArnoR (Gast)


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Tommi schrieb:
> Aber wie kommst du auf 2,5A?

Der UC3845 hat eine Stromabschaltschwelle von 1V. Mit 0,47R ergibt das 
2,13A. Dazu noch die Verzögerung des Filters R3/C1 und des internen 
Komparators bei einer Stromanstiegsgeschwindigkeit von 
12V/50µH=0,24A/µs. Damit kommt man auf einen Abschaltstrom von etwa 
2,5A.

von MaWin (Gast)


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Siehe Stabilitätsbetrachtung von Fralla:

Beitrag "Re: Verdammte Regelung eines 200W Buckwandlers!"

von Klaus R. (klara)


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Tommi schrieb:
> Hat jemand eine Idee wo das Problem liegen könnte?

Die Schaltung sollte funktionieren. Zu weiteren Optimierung brauchst Du 
aber einen Oszi. Gerade bei Sperrwandlern ist es angesagt Snubber 
einzusetzen. Ohne Oszi kannst Du aber die Wirkung dieser Snubber nicht 
abschätzen.
mfg klaus

von Tommi (Gast)


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Also ein Oszi hätte ich zur Verfügung. Welche Spannungsverläufe wären 
denn von Interesse?

Einen Snubber habe ich auf der Platine schon vorgesehen, bin mir 
allerdings nicht sicher wie sich die Bauteilwerte bestimmen lassen, 
deshalb habe ich es erstmal ohne getestet.

von Tommi (Gast)


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Bin leider immer noch nicht wirklich weiter gekommen. Den Snubber habe 
ich jetzt mal mit 33n und 4,7k berechnet so wie hier beschrieben und 
eingelötet 
https://www.fairchildsemi.com/application-notes/AN/AN-4147.pdf. Passt 
das so?

Im Anhang mal noch 2 Fotos von der Drain Spannung am Mosfet 
(10V/Teilstrich) und der Spannung am Shunt-Widerstand (1V/Teilstrich) 
jeweils bei minimaler und maximaler Belastung.

Testweise habe ich auch mal den Luftspalt erhöht und die Frequenz erhöht 
und verlangsamt aber die Spannungsverläufe sehen immer ungefähr gleich 
aus mit vielen Schwingungen. Was könnte ich noch ausprobieren? Könnte es 
auch an meinem Gegenkopplungsnetzwerk liegen?

Gruß

von Migelchen (Gast)


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Ich bitte um Korrektur und Verständnis, sofern ich mich vergucke.
Aber kann es sein, dass es sich hier eher um einen Flusswandler handelt 
?
Es sei denn, der Wicklungssinn der Sekundärspule wäre ein anderer als 
der der Primärspule.


Gruß

Migelchen

von ArnoR (Gast)


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Migelchen schrieb:
> Aber kann es sein, dass es sich hier eher um einen Flusswandler handelt
> ?

Wohl nicht, im Oszillogramm sieht man, dass die Drainspannung auf nur 
etwa 27V hochgeht, wenn sich der Trafo entmagnetisiert. Das entspricht 
den 12V Versorgung plus den im Faktor 1:10 zurücktransformierten 150V. 
Wenn das ein Durchflusswandler wäre, dann wäre die Spannung viel größer 
(weil sich der Trafo dann über die durchbrechende Sekundärdiode oder den 
Fet entmagnetisiert).

Tommi schrieb:
> Bin leider immer noch nicht wirklich weiter gekommen.

Die Oszillogramme sehen im Prinzip richtig aus, nur die hochfrequente 
Schwingerei ist entschieden zu viel. Wenn der Fet abschaltet, gibt es 
1µs lang (ich nehme mal 2µs/Teil an) ein starkes Schwingen mit einer 
Spitze von 50V. Da geht die gespeicherte Energie nicht direkt in den 
Ausgangskreis. Sieht etwas nach großer Streuinduktivität des Trafos aus 
oder vielleicht will der Elko den Strom nicht haben (schnellen Folien 
oder Keramik-C parallel schalten), evtl. auch nach Problemen bei der 
Leitungsführung/dem Aufbau.
Wie ist denn die Masseklemme des Tastkopfes an die Schaltung 
angeschlossen und wo?

von Michael B. (laberkopp)


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ArnoR schrieb:
> nur die hochfrequente Schwingerei ist entschieden zu viel

Vermutlich schlechte Anbringung der Messstrippen.

von Tommi (Gast)


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Die Masseklemme vom Tastkopf hatte ich per Krokokabel an den Massepunkt 
des Shunt Widerstandes angeschlossen und die Tastkopfspitze habe ich an 
die Kühlfahne (Drain) vom Mosfet gehalten.

Könnte mir schon vorstellen, dass der Übertrager eine erhöhte 
Streuinduktivität hat, der ist nämlich selbst gewickelt. Könnte ja mal 
versuchen die Streuinduktivität zu messen falls das etwas bringt oder 
einfach versuchen die Spannungsspitzen mit dem Snubber weg zu bügeln?

Habe jetzt den IRF840 mal noch gegen einen IRF3710 ausgetauscht, der 
bleibt wesentlich kühler.

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