Moin Moin, Vorab: Ich habe hier nur die normale Hobbyausstattung; Also True RMS Fluke 83, Tektronix TD220, PeakTech DDS Funktionsgenerator usw. Also leider kein Audio Precision APx555... Ich möchte also SNR eines Verstärkers ( hier Phono Vorverstärker ) mit Bordmitteln messen. Das Rauschen bei kurzgeschlossenen Eingängen, maximale Verstärkung mit True RMS messen ergibt ein im Spectrum zwar sehr eingeschränktes Ergebnis, aber immerhin eine Annäherung. Jetzt mein Problem: Wie groß muss nun das Ausgangssignal (1Khz, Sinus weil ich ja kein Spectrum messen kann) sein? Maximal , also bis es gerade nicht verzerrt, oder 0dBV ( 1Veff ) oder 0dBu (0.775Veff ) oder was? Es ist ja entscheidend ob ich nun am Ausgang z.B. 50Veff Signal zu 2mVeff Rauschen habe SNR = 87.95dB oder eben 1Veff zu 2mVeff was ein SNR von 53.97dB ist. Beste Grüße Karsten
Karsten K. schrieb: > Jetzt mein Problem: > Wie groß muss nun das Ausgangssignal (1Khz, Sinus weil ich ja kein > Spectrum messen kann) sein? Maximal , also bis es gerade nicht verzerrt, > oder 0dBV ( 1Veff ) oder 0dBu (0.775Veff ) oder was? Es bleibt Dir überlassen, ob Du das Rauschen nun auf 1Vrms, 0dBm oder was immer beziehst. Ansonsten kann man Rauschen auch ohne superteuren Audiomessplatz mit Bordmitteln messen, sprich mit der Soundkarte Deiner Wahl.
Hallo Karsten, 1. Die SNR kannst du nur angeben, wenn du einen Wert für das Signal bei Vollaussteuerung kennst. Bei einem Leistungsverstärker, UKW-Empfänger oder ADC ist das klar, aber bei einem Phono-VV ist die maximale Ausgangsspannung nicht relevant, weil sie in der Praxis immer ausreichend ist. Die Ausgangsspannung bei maximalem Eingangssignal, also bei Vollaussteuerung der Platte, hängt aber vom Tonabnehmersystem ab. Der Phono-VV allein hat keine SNR. 2. Bei kurzgeschlossenem Eingang zu messen ist nicht sinnvoll, denn die Rauschspannung, die über die Quellimpedanz aus dem Eingangsstromrauschen generiert wird, wird eliminiert. Das ist aber in der Praxis oft nicht vernachlässigbar oder sogar entscheidend. Auch deswegen lässt sich eine SNR nur vom Gesamtsystem Tonabnehmer + VV angeben. Die Messung erfolgt dann mit einem normierten Testton bei 1 kHz von der Platte als Signal im Verhältnis zum Rauschen (und ggf. anderen Störgeräuschen) ohne Signal. Da solche Messungen bandbegrenzt (üblich: 20 Hz bis 20 kHz) gemacht werden müssen, brauchst du so einen Filter. Außerdem wird es häufig bewertet gemessen (üblich: A-weighting Filter) und angegeben, das ist ein anderer Filter. Alles das geht auch mit einer Soundkarte und einer geeigneten Software. Ein AP ist nicht nötig, für dein RMS-MM brauchst du noch Filter und wahrscheinlich einen Vorverstärker, um die Rauschspannung weit genug in den Messbereich des MMs zu bringen. Grüße, Uwe
Moin Mark, Moin Uwe Herzlichen Dank für die ausführliche Hilfe! Rauschen der Quellimpedanz habe ich tatsächlich nicht bedacht. Dann wäre eine SNR jedoch auch ganz spezifisch an den Spieler und an ein System gebunden. Ein normiertes 1Khz Signal von der Platte... Was mag das an Pegel sein? Das würde ja auch sehr auf das verwendetet System ankommen. Ich werde mir so eine Platte kaufen um damit dann das gesammt System zu messen. Ich habe eine gute Soundkarte ( Asus Xonar Essence STX ). Mit welcher Software würdet Ihr denn messen? Beste Grüße Karsten
Hallo Karsten, ich bin gerade dabei einen RIAA-Phonovorverstärker zu bauen. Mein alter ist noch aus den 80iger Jahren. Nach ausgiebigen Recherchen habe ich mich für eine Schaltung mit LT1115 entschieden. Siehe Link zum Datenblatt. Es ist die Schaltung auf der ersten Seite. http://cds.linear.com/docs/en/datasheet/lt1115fa.pdf Allerdings gefallen mir hier nicht die 2200µF. Die habe ich durch einen Servo mittels LT1097, Seite 11 im Datenblatt, ersetzt. Elkos haben immer Leckströme die dann Rauschen erzeugen. Ich habe ein Tonabnehmersystem von Grado. Das ist ein Moving - Magnet - System und liefert bis 5mV. Das System soll zwar mit 47k am PhonoVV-Eingang abgeschlossen werden, hat aber eine Eigenimpedanz von 450 Ohm. Und die sind für das Rauschen maßgebend. Ich habe das Rauschen und weitere Merkmale in LTspice simuliert. Wegen der RIAA-Kennline geht das Rauschen mit höheren Frequenzen schnell herunter. Etwas schwieriger wird es wenn man den Klirrfaktor messen möchte. Dazu muss man eine Signalquelle einsetzen die einen Anti-RIAA Verlauf hat. Eine entsprechende, gute Signalquelle habe ich hier gefunden: http://www.intactaudio.com/forum/viewtopic.php?p=3858&sid=f5f77f8c3b938efcd0a7417931398ad1#3858 Der Thread ist etwas länger. Man muss ihn genau verfolgen, merkt aber dann doch was hier die beste Lösung ist. Den Anti-RIAA Verlauf benötigt man eigentlich zur Kontrolle des Entzerrnetzwerkes. mfg klaus
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Klaus R. schrieb: > Ich habe ein Tonabnehmersystem von Grado. Das ist ein Moving - Magnet - > System und liefert bis 5mV. Bei derart hohen Eingangsspannungen sollte Rauschen noch kein Problem sein. Deutlich kritischer ist das bei MC-Verstärkern mit wesentlich kleineren Signal- spannungen. Da muss man teilweise schon Tricks wie parallele Transistoren anwenden, um das Rauschen zu verringern. Bei Dir wird vermutlich das Nadelrauschen den grössten Rauschanteil bringen.
Das ist mein Lieblingsprogramm für die Soundkarte: http://efu.jp.net/soft/ws/dist/meas_dist.html Kann diverse Messungen machen. Im Link sind Bilder. Die Programmoberfläche ist englisch.
Abdul K. schrieb: > Das ist mein Lieblingsprogramm für die Soundkarte: > http://efu.jp.net/soft/ws/dist/meas_dist.html > Kann diverse Messungen machen. Im Link sind Bilder. Die > Programmoberfläche ist englisch. Tja, die landessprachlichen Hinweise sind für mich nicht sonderlich erhellend.
Mark S. schrieb: > Abdul K. schrieb: >> Das ist mein Lieblingsprogramm für die Soundkarte: >> http://efu.jp.net/soft/ws/dist/meas_dist.html >> Kann diverse Messungen machen. Im Link sind Bilder. Die >> Programmoberfläche ist englisch. > Tja, die landessprachlichen Hinweise sind für mich nicht sonderlich > erhellend. Ich wollte mal Google aus Spaß testen und wurde überrascht. これらの測定誤差の原因としては2つ考えられます。 窓関数による影響とFFTの際の周波数分解能です。 Google übersetzt: Die Ursache für diese Messfehler hielt ich zwei. Dies ist die Frequenzauflösung zu der Zeit des Aufpralls und die FFT mit der Fensterfunktion. mfg klaus
Moin Moin Klaus, Daaanke für deine Spice Simulation und Infos. Ich baue einen Phono VV mit Röhren was manches nicht einfacher macht. Aber am Ende dann vielleicht ein wenig besonders ( auch was das Rauschen und brummen betrifft :-). Es ist eine klassische ECC83 ( oder ähnliche 12AX7 ) Eingangsstufe , passives RIAA Netzwerk, folgend mit einer zweiten Verstärkungsstufe und einem FET als Ausgangstreiber. Den habe ich ersteinmal als Ersatz für einen Kathodenfolger. Ein reverse RIAA Filter habe ich mir schon gebaut ( -40dB@1Khz )um Abweichungen zu messen. Jedoch ist hier ganz klar "Herr Heisenberg" unterwegs ( wer misst, mist Mist.. ). PC Software zum messen von SNR. Ich habe ansonsten ARTA als gute Messoftware laufen um Frequenzgang und Spektrum zu "messen". Wenn ich das Spektrum ohne Quelle messe, komme ich auf -59 dBFS. Als Bezug ist 0dBu = 0.775Veff calibriert was dann in etwa 892µVeff Rauschleistung entspricht. Mit einem Eingangssignal von -40dB@1Khz komme ich auf 1.399 Veff was in etwa Vu = 45dB entspricht. Also rechnerisch komme ich dann auf einen SNR von 20*log(1.399V / 0.000892V) = 63.9dB. Das finde ich ganz ordentlich zumal alles ohne Gehäuse gemessen wurde ( also etwas Brummeinstreuung ist noch mit dabei ) und auch ohne Bewertungskurve. Die RIAA entzerrung ist ziemliche genau, bezogen auf ein selbst gebautes invers-RIAA das ich zwar mit ausgemessenen Kondensatoren und Widerständen HF-dicht aufgebaut habe aber es ist eben sicher nicht wirklich genau. Die große Problematik mit ARTA ist der Abgleich und Ergebnisse die ich nicht nachvollziehen kann. So hat meine recht gute Soundkarte im Spektrum einen "noise floor" von ca. -145dB was ich mal schlicht nicht glaube. Beste Grüße und vielen Dank für diesen anregenden Thread! Karsten
Hallo Karsten, mit der ECC83 habe ich auch schon mal etwas zu tun gehabt. ich habe 1970 von Radio Rim den Organist nachgebaut. Er hatte einen Ultralinear-Ausgangsübertrager mit Kern 102b, und konnte mit 4 EL84 35/40W liefern. Das war zu der Zeit absolute Spitze. Es gab den 2N3055 noch nicht, sondern nur Germaniumtransistoren. Wenn man bei Radio Rim damals bestellte hatte man 6 Wochen Lieferzeit. Mit dem Brummen gab es damals Probleme wenn man nicht aufpasste. Die Heizwendel wurde mit Wechselstrom betrieben. Aus heutiger Sicht sehe ich das Rauschen als problematisch an. Man hat doch mit relativ hohen Widerständen zu tun und die Rauschen eben. Für LTspice gibt es auch Modelle für Röhren. Vielleicht mache ich mal ein Test. mfg klaus
Klaus R. schrieb: > Es ist die Schaltung auf der ersten Seite. > http://cds.linear.com/docs/en/datasheet/lt1115fa.pdf Frage dazu: Wozu braucht der OP die 2mA nach -Ub? Gibt es Probleme mit Übernahmeverzerrungen? Kann ich mir bei dem Ruhestrom kaum vorstellen und die Simu läuft auch ohne den FET. LG old.
Die 2 mA benötigt wohl eher der LT1010. Auf Seite 16 im Datenblatt, SCHEMATIC DIAGRAM, wird das eher ersichtlich. Vermutlich geht es auch ohne. Nur so wird die Symmetrie besser sein. http://cds.linear.com/docs/en/datasheet/1010fe.pdf Übrigens, der Vorverstärker hat meine Erwartungen übertroffen. Einen Brumm konnte ich zum Schluss gar nicht mehr feststellen. Er ging letztlich in dem Rauschen komplett unter. Selbst das Rauschen entsprach den Werten der Simulation. Das hatte mich am meisten überrascht, da ich erst später darauf kam. Ich hatte zur Messung die beiden Kanäle hintereinander geschaltet. Durch die RIAA Entzerrung liess ich mich etwas verwirren. Bis ich darauf kam, dass das RIAA-Filter schon ab 9Hz anfängt zu wirken. Hier hat der Vorverstärker aber nahezu 60 dB Verstärkung. Insgesamt hatte ich 120 dB. Mit dem Messgerät konnte ich 30mVeff bis 35mVeff messen und mit dem Oszi den Wellensalat eindeutig als niederfrequentes Rauschen erkennen. Die Simu sagte 35nV Input Noise voraus. Im praktischen Test mit der Anlage habe ich den Pegel des Phonokanals mit ruhendem Tonabnehmer langsam aufgedreht. Der Verstärker liefert schon bei 200mV 100W an 8 Ohm. Ein Brummen oder Rauschen war nicht zu vernehmen. Jedoch vernahm man dann Geräusche die der Tonabnehmer selber aufnahm. Dies war das Warnsignal mit dem Test aufzuhören. Eine Rückkopplung wollte ich natürlich nicht riskieren. mfg klaus
Klaus R. schrieb: > Die 2 mA benötigt wohl eher der LT1010. Computer sagt nein. der Puffer zieht 0,1mA nach +Ub die Stromquelle 2mA nach -Ub. Und die Modelle von LT selbst arbeiten doch korrekt, oder? Ich probiere das nachher nochmal. Klaus R. schrieb: > Im praktischen Test mit der Anlage habe ich den Pegel des Phonokanals > mit ruhendem Tonabnehmer langsam aufgedreht. Das ist ein Theoretischer Test unter unrealistischen Bedingungen. Du musst Dir eine ruhige Stelle beim Abhören der Schallplatte suchen. Z.B. zwischen zwei Musikstücken oder am Anfang und Ende. Eigentlich auch den L-Steller in der Position stehen lassen bei der Du wirklich hörst. Früher habe ich immer mit Ironie gesagt, die Leute wollen das Thermische Rauschen des Pick Up hören. Ich habe nicht für möglich gehalten, dass es Leute gibt, die wirklich so denken. Nun wird mir klar, die das Tatsächlich machen. Mit der gleichen Berechtigung mit der Ihr den Plattenspieler bei der Praktichen Prüfung ausschaltet, könntet Ihr gleich die ganze Anlage spannungsfrei machen. Bekommen die Kunden, denen so tolle Rauschzahlen präsentiert wurden jetzt 5000€ Entschädigung für den Betrug?* LG old. *Ironische Anspielung auf "Dieselgate".
OXI T. schrieb: > Klaus R. schrieb: >> Die 2 mA benötigt wohl eher der LT1010. > > Computer sagt nein. > der Puffer zieht 0,1mA nach +Ub die Stromquelle 2mA nach -Ub. > Und die Modelle von LT selbst arbeiten doch korrekt, oder? > Ich probiere das nachher nochmal. Siehe Anhang.
OXI T. schrieb: > Das ist ein Theoretischer Test unter unrealistischen Bedingungen. Nun ja, ich habe Erfahrungen aus früheren Jahren mit diesem Test vergleichen wollen. Der Lautstärkeregler war weit über Vollaussteuerung aufgedreht. Wenn man unter diesen Bedingungen nichts hört, dann sollte das in Ordnung sein. Das die Abtastung der Platte durch Aufsetzen, Rumpeln und Ablagerungen in den Rillen den Noise Floor aus machen ist in der Sache begründet. Aber zumindest die selbst verschuldeten Ursachen hat man minimiert. Der über alles resultierende Rauschabstand bei Vollaussteuerung liegt bei 83,2 dB. mfg klaus
OXI T. schrieb: > Siehe Anhang. Ist mir schon klar. Aber der Konstantstrom von 2 mA wird, so weit ich das sehen konnte, nur in Verbindung mit dem LT1010 eingesetzt. Aber auch nicht immer. Der tiefere Sinn hat sich mir auch noch nicht erschlossen. Dem vorgeschalteten LT1115 tun die 1,9 mA nicht weiter weh. Man müsste mal den Phasengang und Intermodulation usw. vergleichen. Ich habe mal irgendwo eine "aufgemotzte" Schaltung gesehen bei der ebenfalls der Konstantstrom von 2 mA eingesetzt war. Dort hatte man allerdings noch die Stabilisierung verbessert. Die Schaltung war leider ohne Angaben von Werten. Simulationen zeigten bei mir dafür aber keine Notwendigkeit. Wenn ich noch etwas dazu finde melde ich mich. Ich habe etwas gefunden. In Verbindung mit dem Konstantstrom von 2 mA und dem Bias kann man den OP wohl im Class A Mode betreiben. The LT1010 app note mentions that you can bias into Class A. http://www.audioasylum.com/cgi/t.mpl?f=vintage&m=189281 mfg klaus
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OK, das kenne ich vom LM324. Da vermeidet man so Ünernahmeverzerrungen die man bei reiner AC-Last ja schon auf dem Oszilloskop sehen kann. Dessen Endstufe arbeitet laut Datenblatt im B-Betrieb. (Da reicht aber schon ein passender Widerstand zur Betriebsspannug für Eintakt A.) Eigentlich sollte ein OPV mit 5mA Ruhestrom doch doch bei 100µA Laststrom sauber in Gegentakt Klasse A arbeiten, oder? Konnte noch kein Innenschaltbild vom LT1115 finden geschweige denn Angaben zum Ruhestrom der Endstufe darin. Vielleicht braucht die rauscharme Vorstufe da den Löwenanteil. Hast Du da genaueres? Und warum das gehampel mit genau 2mA? Ich versuche das mal mit LTspice raus zu bekommen. LG old.
OXI T. schrieb: > Ich versuche das mal mit LTspice raus zu bekommen. Erste Resultate: Bis zu 2mAs Ausgangsstrom arbeitet der LT1115 in Gegentakt-A, dann geht er in B-Betrieb über. Für sauber Eintakt-A benötigt man mindestens 3mA+is von der Stromquelle. Also das was da mit der "genau 2mA" Stromquelle erreicht werden soll, funktioniert nicht. LG old.
OXI T. schrieb: > Konnte noch kein Innenschaltbild vom LT1115 finden Ich dachte zuerst an den LT1010. Aber bei den 2 mA Konstantstrom geht es wirklich um den den LT1115. Eigentlich ist der LT1115 von sich aus schon Klirrarm. Vielleicht konnte man im Labor noch etwas bessere Werte durch den Konstantstrom herauskitzeln. Ich konnte leider auch nichts wirklich tiefgründiges dazu weiter finden. Das interessanteste war noch folgender Artikel. Hier erweitert man den LT1115 noch um eine A-Class-Stufe für einen Kopfhörerverstärker und wendet den Konstantstrom am LT1115-Output selber noch an. http://hifisonix.com/wordpress/wp-content/uploads/2011/02/A-Universal-Small-Signal-Class-A-Buffer-V1.0.pdf Für einen Kopfhörer mit linearen Frequenzgang mag das noch einen Sinn ergeben. Bei einem RIAA-Vorverstärker nimmt ja die Rückkopplung mit höheren Frequenzen stetig zu. Dadurch wird ein Anstieg des Klirrfaktor mit höheren Frequenzen zumindest gedämpft, spielt also nicht mehr die entscheidende Rolle. mfg klaus
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Klaus R. schrieb: > Aber bei den 2 mA Konstantstrom geht es > wirklich um den den LT1115. Ohne die Stromquelle bekommst Du bei hochohmiger Last Gegentakt-A Betrieb. Mit der Stromquelle verdirbst Du die Symmetrie. Bei 2mA hast Du den Grenzfall, ein Teil arbeitet in A-Betrieb der andere in B-Betrieb. Diese "Sünden" steckt der OP durch die Gegenkopplung weg. Also entferne diese Stromquelle oder kompensiere wirklich nur den Strom von dem Puffer der so klein ist, dass der Aufwand nichts bringt. Der andere Weg wäre über 3mA zu gehen. Dann tauschst Du Gegentakt-Klasse-A gegen Eintakt-Klasse-A. Gibt es da irgendwelche erhaltenswerten Verzerrungen die man nicht wegkompensieren möchte? Nein! Mit dieser Stromquelle kannst Du aus einer Gegentakt-B- Endstufe eine Eintakt-A machen um Überhahmeverzerrungen zu vermeiden. Beispiel LM324. Der LT1115 hat aber keine Übernahmeverzerrungen bei Lastströmen kleiner 2mA. LG old.
Hallo OXI, wie hast Du das mit LTspice untersucht? Kannst Du das ASC zur Verfügung stellen? mfg klaus
Klaus R. schrieb: > wie hast Du das mit LTspice untersucht? Du kannst Dir den Strom von den Betreibsspannungsquellen V1 und V2 anzeigen lassen. Solange es in beiden Spannungsquellen eine Stromänderung gibt, arbeitest Du in Gegentakt-A-Betrieb. Ändert sich der Strom nur in einer der Spannungsquellen, bist Du in Eintakt-A-Betrieb usw.. Klaus R. schrieb: > Kannst Du das ASC zur Verfügung stellen? Ja, sehr gerne. Siehe Anhang. Ich habe den OP mit 1K belastet. Das macht dann 1mA/V Eingangsspannung. Es ist sinnvoll sich beide Spannungsquellen in Relation anzusehen. Deshalb liegt parallel zu V2 eine weitere identische Stromquelle und V2 ist umgepolt. Dann kann man beide Ströme in einer "plot plane" betrachten.
OXI T. schrieb: >..... > Siehe Anhang. Deine Stromquelle in https://www.mikrocontroller.net/attachment/291439/stromquelle_puffer_001_schema_raw.PNG geht von Masse nach einer negativen Spannung. Der Strom durch R2 wird dadurch logischerweise nicht beeinflusst. Arno
Arno H. schrieb: > Masse Der Ausgang von U1 hat ohne Signal 0V. https://www.mikrocontroller.net/attachment/281422/NOISE.jpg Für die statische Simu habe ich die Schaltung auf das Notwendige reduziert und den OPV-Ausgang deshalb durch Masse ersetzt. Ändert nichts am Resultat, macht die Simulation viel übersichtlicher. Beitrag "Re: SNR mit Hobbyausstattung messen"
OXI T. schrieb: > Ich habe den OP mit 1K belastet. Das macht dann 1mA/V Eingangsspannung. > Es ist sinnvoll sich beide Spannungsquellen in Relation anzusehen. > Deshalb liegt parallel zu V2 eine weitere identische Stromquelle > und V2 ist umgepolt. Dann kann man beide Ströme in einer "plot plane" > betrachten. Sehr interessant. Nur, der 1K Widerstand als Last entspricht nicht der Schaltung. Der Eingang des LT1010 kann als hochohmig angesehen werden. Es bleibt als einzige "Last" der Konstantstrom von 2 mA. Ich hatte zuvor mal die Rückwirkung von der Versorgungsspannung bei 12V auf den Konstantstrom untersucht und kam dabei immerhin auf 41 dB Dämpfung. Das sind ca. 60 kOhm Innenwiderstand. Wenn ich diese 60K jetzt als Last einsetze, dann sieht alles ganz anders aus. Es reichen dann auch die 2 mA. Das ist vermutlich auch der tiefere Sinn der Konstantstromquelle. Man wollte den OP in de Class-A Betrieb bringen in dem man einen Ableitstrom gegen -UB fliessen lässt. Mit einem gewöhnlichen Widerstand stösst man auf die Nachteile die Du ermittelt hast. Der Ableitstrom müsste so höher gewählt werden. Eleganter ist da eine Konstantstromquelle mit weniger Nebenwirkungen. Habe ich etwas übersehen? mfg Klaus
Klaus R. schrieb: > Habe ich etwas übersehen? Ja, hast Du. Bei 2mA bekommst Du unsymmetrischen A-Betrieb. Bild links oben. Ab 3mA darf man das wohl als Eintakt-A bezeichnen. Bild rechts unten. In blau der Strom durch die negative Spannungsquelle, rot der duch die positive. Ich will jetzt mal nicht über die 60K diskutieren. Schau Dir mal an wie schön das ohne die Stromquelle aussieht. Astreine classApp :-)
OXI T. schrieb: > Arno H. schrieb: >> Masse > > Der Ausgang von U1 hat ohne Signal 0V. > https://www.mikrocontroller.net/attachment/281422/NOISE.jpg > > Für die statische Simu habe ich die Schaltung auf das > Notwendige reduziert und den OPV-Ausgang deshalb > durch Masse ersetzt. Ändert nichts am Resultat, macht > die Simulation viel übersichtlicher. > Beitrag "Re: SNR mit Hobbyausstattung messen" Du schreibst von einer anderen Schaltung als ich. Um weiteres aneinander vorbei reden zu vermeiden, der fragliche Ausschnitt im Anhang. Arno
Hallo, so richtig bin ich noch nicht überzeugt. Es kann gut sein das das Modell des LT1115 nicht die Ströme der Versorgungsspannungen korrekt wiedergibt. Spärliche Infos sprechen davon das die KSQ von 2 mA für Class A Betrieb sorgt. Damit würde man Verzerrungen mindern. Klingt logisch. Ich habe mal eine Anfrage an HelmutS gestellt. Er hat ja gute Verbindungen zu LT. mfg Klaus
Klaus R. schrieb: > für > Class A Betrieb sorgt Also, dass wir Class A Betrieb haben ist wohl nicht anzuzweifeln. Ich sehe in der Simu, dass man ohne die Stromquelle symmetrischen Class A Betrieb hat. Das ist doch wohl das Non plus Ultra. Warum sollte man sich das mit der Stromquelle verderben? Was für den LM324 gut ist, ist eben nicht für den LT1115 besser. Klaus R. schrieb: > Es kann gut sein das das Modell > des LT1115 nicht die Ströme der Versorgungsspannungen korrekt > wiedergibt. Bisher haben die original Modelle von LT immer ordentlich funktioniert. LG
OXI T. schrieb: > Bisher haben die original Modelle von LT immer ordentlich > funktioniert. Das kann ich nur bestätigen. Aber ich habe irgendwann mal von HelmutS gehört, dass die Stromversorgung nicht bei allen Modellen exakt nachgebildet wird. Ein Extremfall ist der opamp (Idealer Single-Pole OP). Der hat von sich aus keine Stromversorgung und bildet nur die Übertragungsfunktion ab. OXI T. schrieb: > Warum sollte man sich das mit der Stromquelle > verderben? Was für den LM324 gut ist, ist eben nicht für den > LT1115 besser. Die KSQ hat LT selber in diese und andere Schaltungen aufgenommen. mfg klaus
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Im Datenblatt ist kein Schaltbild des LT1115 abgebildet. Trotzdem kann man annehmen, dass da eine AB-Endstufe eingebaut ist. Durch die externe Stromquelle stellt man sicher, dass die Ausgangsstufe im Class-A Betrieb bleibt. Bau die Schaltung einfach mit den Werten aus der Applikationsschaltung im Datenblatt.
Hallo Helmut, danke für die Antwort. Den RIAA-Phono-Vorverstärker habe ich schon seit wenigen Wochen am Laufen. Die von LTspice vorhergesagten Rauschwerte konnte ich sogar mit Hausmitteln nachvollziehen. Ich bin insgesamt begeistert. OXI hat den Class-A Betrieb getestet. Die Frage ist, gibt das Modell dies her? Beitrag "Betriebsklassen von Operationsverstärkern mit LTspice bestimmen" mfg klaus
Tipp: Attribute des Symbols im Symbol-Editor anschauen. Dort steht es wird das Subcircuit LT1028 aus LTC.lib verwendet. Texteditor nehmen und das LT1028 subcircuit anschauen. Am Netz des Ausgangs (5) hängen zwei Mosfets als AB-Endstufe siehe Bild. Wenn man die Endstufe simuliert, dann erhält man 0,8mA Ruhestrom. Ob im realen Opamp wirklich zwei Mosfets drin sind weiß ich nicht. Ich hatte gedacht, dass es sich um einen rein bipolaren Opamp handelt.
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Das ist ja klasse, dass Du es geschafft hast aus dem Modell die Endstufe zu extrahieren. Helmut S. schrieb: > Wenn man die Endstufe simuliert, dann erhält man 0,8mA Ruhestrom. Korrekt. Also etwa 1mA pro Transistor. Signalmässig liegen sie parallel zur Last. Damit hast Du Klasse-A bis 2mAspitze Laststrom. Ohne die zusätzliche Stromquelle. Das bestätigt auch die Simulation. 001 Bedenke, dass in der Realen Schaltung dem OPV kein Signalstrom von 2mA abverlangt wird. Das verhindert ja der Puffer daninter. Helmut S. schrieb: > Durch die externe > Stromquelle stellt man sicher, dass die Ausgangsstufe im Class-A Betrieb > bleibt. Computer sagt nein. LTspice zeigt auch hier, dass 3mA+is dafür nötig sind. Simu 002 zeigt Dir, dass M2 noch im B-Betrieb* mithilft. Erst bei 5mA von der Stromquelle gibt er Ruhe. Du musst Dir dazu die Ströme der Spannungsqellen in einer Plotplane ansehen, die Stromquelle über den Parameter I einstellen. * aussteuerungsabhängig
Helmut S. schrieb: > Tipp: Attribute des Symbols im Symbol-Editor anschauen. > Dort steht es wird das Subcircuit LT1028 aus LTC.lib verwendet. Vielen Dank Helmut. Ich habe wieder etwas dazu gelernt. Helmut S. schrieb: > Texteditor nehmen und das LT1028 subcircuit anschauen. > Am Netz des Ausgangs (5) hängen zwei Mosfets als AB-Endstufe siehe Bild. Nach dem SCHEMATIC DIAGRAM des Datenblattes, Seite 21, ist der LT1028 ein rein bipolarer Opamp. http://cds.linear.com/docs/en/datasheet/1028fd.pdf OXI T. schrieb: > Computer sagt nein. LTspice zeigt auch hier, dass 3mA+is > dafür nötig sind. > Simu 002 zeigt Dir, dass M2 noch im B-Betrieb* mithilft. > Erst bei 5mA von der Stromquelle gibt er Ruhe. Um Sicherheit zu erhalten müsste man jetzt in Messreihen Klirrfaktoren ermitteln. mfg klaus
OXI T. schrieb: > Konnte noch kein Innenschaltbild vom LT1115 finden > geschweige denn Angaben zum Ruhestrom der Endstufe darin. Klaus R. schrieb: > Nach dem SCHEMATIC DIAGRAM des Datenblattes, Seite 21, ist der LT1028 > ein rein bipolarer Opamp. > http://cds.linear.com/docs/en/datasheet/1028fd.pdf Und wo steht, dass der LT1115 genau so aufgebaut ist?
Helmut S. schrieb: > Tipp: Attribute des Symbols im Symbol-Editor anschauen. > Dort steht es wird das Subcircuit LT1028 aus LTC.lib verwendet. Zumindest verwendet LTspice den Subcircuit LT1028 zum Simulieren des LT1115. OXI T. schrieb: > Und wo steht, dass der LT1115 genau so aufgebaut ist? Die Angaben habe ich noch nicht gefunden. :oD Ich habe mal Klirrfaktormessungen durchgeführt. Hier die Ergebnisse: Total Harmonic Distortion: KSQ = 4,0mA (75 Ohm) 3,5mV / 10kHz = 0.000271%(0.000308%) 1kHz = 0.000059%(0.000183%) 35mV / 10kHz = 0.000274%(0.000310%) 1kHz = 0.000057%(0.000181%) KSQ = 1,94mA (200 Ohm) 3,5mV / 10kHz = 0.000271%(0.000308%) 1kHz = 0.000059%(0.000183%) 35mV / 10kHz = 0.000273%(0.000310%) 1kHz = 0.000059%(0.000182%) KSQ = 0,00mA 3,5mV / 10kHz = 0.000271%(0.000308%) 1kHz = 0.000060%(0.000181%) 35mV / 10kHz = 0.000272%(0.000309%) 1kHz = 0.000060%(0.000183%) Der Konstantstrom ist demnach ohne Bedeutung für den Klirrfaktor. Das Signal speise ich über ein Anti-RIAA-Filter in den RIAA-Phono-Vorverstärker ein. So erhält OUT immer den gleichen Pegel unabhängig von der Frequenz. Klirrfaktormessungen am RIAA-Phono-Vorverstärker verschleiern allerdings den wahren Klirr, denn die Dämpfung der Schaltung nimmt mit höheren Frequenzen zu, das heisst, die Oberwellen werden gedämpft. Wiederum interessiert eigentlich nur was herauskommt. Und das sieht gut aus. Die KSQ lasse ich mal so wie sie ist. mfg Klaus
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