Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Audio GND nutzen


von Alexander W. (alexw)


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Hallo,

bislang habe ich mich nur passiv an diesem Forum beteiligt, werde nun 
aber aktiv.   ; )

Das Problem ist folgendes: Ich möchte mittels eines Arduinos (welcher 
die Befehle von einem Raspberry Pi erhält) mehrere Attiny85 ansteuern, 
die dann Relais schalten. Der Sinn des ganzen soll es sein, 
Audio-Lautsprecher sowie -Quellen (TV etc.) beliebig an und 
auszuschalten.
Die Attinys werden dabei mit Batterien betrieben und erhalten die 
Befehle per 433 Mhz Funk. So hatte ich es bisher gedacht.

Nun kam mir aber die Idee, da die Attinys eh schon über ein 
(Audio-)Kabel verbunden sind, auf diesem Weg auch die Befehle zu senden. 
Das würde zum einen schneller gehen und die Attinys könnten mehr Strom 
sparen (=>Batterien müssen nicht so oft gewechselt werden).

Nun habe ich gelesen, dass zur Kommunikation mindestens zwei Leitungen 
notwendig sind (Signalleitung + GND). Da dachte ich mir, da ich ja schon 
eine Leitung habe, die sich GND nennt, warum sollte ich die nicht 
nutzen? Dann könnte ich nämlich auch 4-polige Klinkenstecker nutzen, was 
natürlich recht komfortabel wäre.

Ist das so ohne weiteres möglich, oder muss ich dabei noch etwas 
beachten, dass ich übersehen habe.

Gruss Alex

von Tralala (Gast)


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Alexander W. schrieb:
> Ist das so ohne weiteres möglich, oder muss ich dabei noch etwas
> beachten, dass ich übersehen habe.

Ist möglich, wenn Audio nicht gestört wird. Da kann man aber kaum eine 
Aussage treffen, da Protokoll und Zusammenschaltung nur vage bekannt 
sind.

> Die Attinys werden dabei mit Batterien betrieben und erhalten die
> Befehle per 433 Mhz Funk. So hatte ich es bisher gedacht.

Gedacht oder gemacht?
>
> Nun kam mir aber die Idee, da die Attinys eh schon über ein
> (Audio-)Kabel verbunden sind, auf diesem Weg auch die Befehle zu senden.

Wie jetzt? Funk oder Kabel? Warum geht keine Skizze als immer wieder 
unzulängliche Prosa?

> bislang habe ich mich nur passiv an diesem Forum beteiligt, werde nun
> aber aktiv.   ; )

Kaum zu glauben.

von Old P. (Gast)


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Digital auf Audioleitung geht durchaus, wird ja millionenfach bei 
"Fernbedienungen" an Handys, Walkmännern, MP3-Playern usw. gemacht.
Aaaber: Dort werden die gestörten Audiosignale nicht mehr verstärkt.
Ob das in Deinem Fall auch geht, bekommst Du nur im praktischen Versuch 
heraus. In jedem Fall solltest Du vor die weitere Audioverarbeitung ein 
Filter setzen. R und C oder L und C-Kombinationen. Keine Ahnung welche 
Werte und Ausführung diese haben müssen, das kommt ja stark auf Dein 
Digitalgedöhns an.
Versuch macht kluch....

Old-Papa

von Alexander W. (alexw)


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Danke erstmal für die sehr schnellen Antworten. Leider komme ich erst 
jetzt dazu, auf diese zu reagieren.

Tralala schrieb:
> Da kann man aber kaum eine
> Aussage treffen, da Protokoll und Zusammenschaltung nur vage bekannt
> sind.

Ja, hast recht. Einige Infos fehlten. Als Protokoll dachte ich mir, wäre 
One-Wire am besten geeignet (https://de.wikipedia.org/wiki/1-Wire).

Im Moment bin ich gerade bei der Umsetzung der ursprünglichen Idee (also 
Funk). Heute morgen fand ich dann mehr oder weniger zufällig One-Wire 
und dachte, da ja eh schon eine GND-Leitung die Attinys verbindet, warum 
diese nicht auch dafür nutzen?
Als Anhang habe ich mal eine grobe Skizze angehängt, wie ich mir das 
Ganze vorstelle.

Old P. schrieb:
> Versuch macht kluch....

Natürlich, aber ich wollte sicher gehen, dass "nix kaputt geht" (Bin bei 
Strom immer etwas vorsichtiger).

von Joe F. (easylife)


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Das ganze Konzept ist krank.

- Man benötigt nicht einen eigenen Attiny, nur um ein Relais zu schalten
- Ein Relais benötigt für Batteriebetrieb unverschämt viel Strom

Wenn ich es richtig verstehe, hast du also genau 1 (Stereo-)Audio 
Signal, was du dann über verschiedene Lautsprecher (abwechselnd oder 
auch parallel) ausgeben willst, ja?

Momentan denkst du an ein 3-adriges, geschirmtes (GND) Kabel, und 
4-polige Klinkenstecker als Verbindung des Bussystemes.

Bist du darauf festgelegt, oder kann es auch ein Kabel mit mehr Adern 
sein?
z.B. Netzwerkkabel...

Eine Stromversorgung kann man auch über die Audio-Adern machen (Prinzip 
"Phantomspeisung" oder "Tonaderspeisung").

Audiosignale kann man über stromsparende Analogschalter schalten (statt 
Relais).

Wenn man schon one-wire macht, kann man auch entsprechend passende 
Bauteile für die Ansteuerung des Audioschalters benutzen.
z.B. "DS2413 - 1-Wire Dual Channel Addressable Switch"

: Bearbeitet durch User
von Alexander W. (alexw)


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Joe F. schrieb:
> - Ein Relais benötigt für Batteriebetrieb unverschämt viel Strom

Stimmt, deshalb nutze ich bistabile Relais (hatte ich vergessen zu 
erwähnen)

Joe F. schrieb:
> Wenn ich es richtig verstehe, hast du also genau 1 (Stereo-)Audio
> Signal, was du dann über verschiedene Lautsprecher (abwechselnd oder
> auch parallel) ausgeben willst, ja?

Also insgesamt habe ich drei "Inputs" (TV, Radio, AUX) und zwei 
Lautsprecher. Alle fünf Geräte möchte ich nun beliebig an und 
ausschalten (natürlich nie zwei Inputs gleichzeitig).

Joe F. schrieb:
> Momentan denkst du an ein 3-adriges, geschirmtes (GND) Kabel, und
> 4-polige Klinkenstecker als Verbindung des Bussystemes.
>
> Bist du darauf festgelegt, oder kann es auch ein Kabel mit mehr Adern
> sein?

Ursprünglich gab es halt nur das dreiadrige Audiokabel, da die Befehle 
über Funk kommen sollten. Sollten die Befehle über One-Wire kommen, so 
würde ich das dreiadrige durch ein vieradriges Kabel ersetzen wollen.
Was für Stecker ich letztendlich verwende, ist mir relativ egal, 
allerdings sollte es einigermaßen komfortabel sein.

Joe F. schrieb:
> Eine Stromversorgung kann man auch über die Audio-Adern machen (Prinzip
> "Phantomspeisung" oder "Tonaderspeisung").

Oder über One-Wire

Joe F. schrieb:
> Audiosignale kann man über stromsparende Analogschalter schalten (statt
> Relais).

Ja, aber ich hatte noch einige Relais (bistabil) zuhause und dachte das 
würde auch gehen.

von Joe F. (easylife)


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Und hier noch eine ganz innovative Idee:

3 Leitungen + GND

- (1) POWER + CS_N
- (2) Audio-L + CLK
- (3) Audio-R + DATA
- (Shield) GND

(1) führt in der Regel eine Versorgungsspannung
(2) und (3) führen in der Regel das Audiosignal

Für einen ganz kurzen Moment kann (1) auf 0V runtergehen, und 
signalisiert damit den Empfangseinheiten am Bus, dass Daten übertragen 
werden sollen.

Die Empfangseinheiten dürfen nur sehr wenig Strom benötigen, und 
besitzen eine entsprechend ausgelegte Pufferkapazität, um den 
Datenübertragungszyklus zu überstehen.

Wenn (1) "low" ist, wird das Audio-Signal gemutet, und (2) und (3) auf 
ein Flip-Flop als CLK und DATA umgeschaltet.

Die Flip-Flops der Empfangseinheiten sind als Schieberegister 
verschaltet.

Wenn (1) wieder "high" geht, geht die Empfangseinheit wieder in den 
"Audio" mode, abhängig vom Zustand des Flip-flops wird das dann wieder 
auf (1) und (2) anliegende Audio Signal durchgeschaltet oder auch nicht.

Meine Beschreibung ist etwas skizzenhaft, ich hoffe man kann trotzdem 
verstehen, was gemeint ist.



Ergänzung:

Alexander W. schrieb:
> Was für Stecker ich letztendlich verwende, ist mir relativ egal,
> allerdings sollte es einigermaßen komfortabel sein.

Netzwerkkabel sind billig, und würden die Sache wesentlich vereinfachen.
Audio, Stromversorgung und mehrere Datenleitungen können hiermit 
problemlos implementiert werden.

Alexander W. schrieb:
> Ja, aber ich hatte noch einige Relais (bistabil) zuhause und dachte das
> würde auch gehen.

Nicht jeder Sperrmüll, den man zuhause hat, muss unbedingt irgendwo 
verbaut werden... ;-)

: Bearbeitet durch User
von Alexander W. (alexw)


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Deine Idee klingt sehr interessant...

Joe F. schrieb:
> Die Empfangseinheiten dürfen nur sehr wenig Strom benötigen, und
> besitzen eine entsprechend ausgelegte Pufferkapazität, um den
> Datenübertragungszyklus zu überstehen.

Da könnte man tatsächlich die Attinys nutzen, in Sleep-Modus gehen und 
auf Interrupt warten. Verbrauchen dann quasi keinen Strom. Den 
Datenübertragungszyklus könnte mit einem Kondensator meines Erachtens 
ohne Probleme überbrücken.

Bei deinen Beschreibungen danach verstehe ich die Idee der Schaltung, 
kann es mir aber leider nicht bildlich vorstellen. Hat jeder Attiny dann 
ein Schieberegister? Braucht es die Attinys überhaupt noch?
Braucht man Flip-Flops oder würden sich auch die bistabilen Relais dazu 
eignen?

Joe F. schrieb:
> Netzwerkkabel sind billig, und würden die Sache wesentlich vereinfachen.
> Audio, Stromversorgung und mehrere Datenleitungen können hiermit
> problemlos implementiert werden.

Daran hatte ich noch gar nicht gedacht! Sehr gute Idee, da genügend 
Leitungen vorhanden sind und die Stecker praktisch sind.

von Joe F. (easylife)


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Alexander W. schrieb:
> Da könnte man tatsächlich die Attinys nutzen

Die braucht man nicht.
Ein einfaches Flip-Flop reicht.

Alexander W. schrieb:
> Sehr gute Idee, da genügend
> Leitungen vorhanden sind und die Stecker praktisch sind.

So sieht es aus.
Und dann kann man auch die Versorgung dauerhaft dran lassen (braucht 
also keine großzügig ausgelegte Pufferung).
Mit 2 Leitungen klappt dann auch die Kommunikation mit dem 
Flip-Flop-Schiebe-Register.

Wie weit sind denn deine "Empfänger" jeweils auseinander?

Alexander W. schrieb:
> Braucht man Flip-Flops oder würden sich auch die bistabilen Relais dazu
> eignen?

Die Flip-Flops ersetzen deine Attinys.

http://www.elektronik-kompendium.de/sites/dig/0210211.htm
bzw. besser hier:
https://de.wikibooks.org/wiki/Digitale_Schaltungstechnik/_Schieberegister

Jedes Flip-Flop ist quasi einer deiner Empfänger.
Die Ausgänge Qa, Qb,... steuern dann die Analogschalter an.

Zum Schalten des Audiosignals benötigt man dann noch einen 
Analogschalter, der kostet wenige Cents.

: Bearbeitet durch User
von Joe F. (easylife)


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So, hier die Idee im Detail.
Schutzdioden etc. kannst du dann ja selbst noch ergänzen... ;-)
Für CLK und DATA könnte noch ein Treiber rein, und am Ende der Leitung 
sollte CLK am besten noch mit ca. 4.7K nach GND terminiert werden.

: Bearbeitet durch User
von Alexander W. (alexw)


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Also erstmal muss ich sagen, dass ich es klasse finde, wie viele 
Gedanken du dir machst! Dank der Skizze habe ich jetzt dein Konzept 
verstanden. Danke!

Jetzt ist mir auch klar geworden, wie übertrieben die Idee war, das 
Ganze mit Attinys und Relais zu realisieren. ;)


Ein paar Fragen sind aber dennoch geblieben:

-In deiner Skizze gibt es ein Input und beliebig viele Outputs. Mein 
Ziel war es aber, sowohl Inputs als auch Outputs schalten zu können (3 
Inputs; 2 Outputs erstmal)

-als D-Flip-Flop kann man doch eigentlich irgendein nehmen (z.B. 
http://www.reichelt.de/74HC-173/3/index.html?&ACTION=3&LA=446&ARTICLE=3157&artnr=74HC+173&SEARCH=d+flip+flop)

-wozu sind die ganzen verschiedenen Kondensatoren unten bei einem Modul?

-mit welchem Programm hast du die Skizze erstellt? :)


Ich bin dir aber auch noch eine Antwort schuldig:

Joe F. schrieb:
> Wie weit sind denn deine "Empfänger" jeweils auseinander?

Die Entfernungen liegen so zwischen einem und etwa sechs Metern, die 
Strecke vom ersten zum letzten beträgt etwa 14 Meter.

von Joe F. (easylife)


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Alexander W. schrieb:
> Also erstmal muss ich sagen, dass ich es klasse finde, wie viele
> Gedanken du dir machst! Dank der Skizze habe ich jetzt dein Konzept
> verstanden. Danke!
>
> Jetzt ist mir auch klar geworden, wie übertrieben die Idee war, das
> Ganze mit Attinys und Relais zu realisieren. ;)
>
> Ein paar Fragen sind aber dennoch geblieben:
>
> -In deiner Skizze gibt es ein Input und beliebig viele Outputs. Mein
> Ziel war es aber, sowohl Inputs als auch Outputs schalten zu können (3
> Inputs; 2 Outputs erstmal)
>
> -als D-Flip-Flop kann man doch eigentlich irgendein nehmen (z.B.
> http://www.reichelt.de/74HC-173/3/index.html?&ACTI...)

Kann man auch nehmen, ist allerdings etwas komplizierter zu beschalten.
Und unbenutzte Flip-Flops dürfen auch nicht einfach "offen" gelassen 
werden. Prinzipiell geht das aber.

> -wozu sind die ganzen verschiedenen Kondensatoren unten bei einem Modul?

Die dienen der Stabilisierung der Versorgungsspannung, und müssen 
jeweils auch sehr nach am IC platziert werden.

> -mit welchem Programm hast du die Skizze erstellt? :)

EAGLE.

> Ich bin dir aber auch noch eine Antwort schuldig:
>
> Joe F. schrieb:
>> Wie weit sind denn deine "Empfänger" jeweils auseinander?
>
> Die Entfernungen liegen so zwischen einem und etwa sechs Metern, die
> Strecke vom ersten zum letzten beträgt etwa 14 Meter.

Ui.

Jetzt habe ich aber einige Fragen:

1) Um was für Audioquellen handelt es sich denn überhaupt?
Sind das Line-Signale, oder Lautsprecher-Signale?

2) Dementsprechend: willst du direkt Lautsprecher an den "Audio-Bus" 
schalten, oder haben die Wiedergabegeräte entsprechende Verstärker?

3) Wo sind diese unterschiedlichen Audio-Quellen?
3a) an einem zentralen Punkt?
3b) bei den Wiedergabe-Geräten?

4) Ist immer nur eine Quelle aktiv, oder willst du am Ende sogar mehrere 
Audio-Quellen mischen können?

5) Wie stellst du sicher, dass es keine Brummschleifen gibt?
Ich nehme an, die Wiedergabegeräte sind jeweils netzbetrieben und haben 
damit nicht notwendigerweise ein gemeinsames Ground-Potential...

von Alexander W. (alexw)


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Joe F. schrieb:
> Kann man auch nehmen, ist allerdings etwas komplizierter zu beschalten.
> Und unbenutzte Flip-Flops dürfen auch nicht einfach "offen" gelassen
> werden. Prinzipiell geht das aber.

Waren die besten die ich gefunden habe. Die aus deiner Skizze habe ich 
nicht finden können.

1) Die Geräte (z.B. TV) haben eine normale Klinkenbuchse als Ausgang

2) Die Ausgabegeräte würde ich auch gerne per Klinkenstecker 
anschließen. Ja, die Geräte haben selbst einen Verstärker.

3) Das Ganze war ursprünglich als variables System (deshalb auch 
Klinkenstecker => einfach umzubauen) geplant, wo die Audio-Quellen dann 
überall stehen könnten. Sollte das mit der Variabilität nicht möglich 
sein, habe ich als Anhang mal eine grobe Skizze der Geräte angefertigt.

4) Maximal eine Quelle soll zur gleichen Zeit aktiv sein.

5)  Eine gute Lösung kann ein Kondensator (etwa 0,1 µF) zwischen 
Signalmasse eines Gerätes und dessen Schutzleiter/Gehäuse sein (Quelle: 
wikipedia.org)

von Joe F. (easylife)


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Alexander W. schrieb:
> Joe F. schrieb:
>> Kann man auch nehmen, ist allerdings etwas komplizierter zu beschalten.
>> Und unbenutzte Flip-Flops dürfen auch nicht einfach "offen" gelassen
>> werden. Prinzipiell geht das aber.
>
> Waren die besten die ich gefunden habe. Die aus deiner Skizze habe ich
> nicht finden können.
>
> 1) Die Geräte (z.B. TV) haben eine normale Klinkenbuchse als Ausgang
Gut

> 2) Die Ausgabegeräte würde ich auch gerne per Klinkenstecker
> anschließen. Ja, die Geräte haben selbst einen Verstärker.
Gut

> 3) Das Ganze war ursprünglich als variables System (deshalb auch
> Klinkenstecker => einfach umzubauen) geplant, wo die Audio-Quellen dann
> überall stehen könnten. Sollte das mit der Variabilität nicht möglich
> sein, habe ich als Anhang mal eine grobe Skizze der Geräte angefertigt.

Na doch, geht schon.
Du baust dir dann halt kleine Boxen, in die du per Netzwerkkabel deinen 
Bus einschleifst, und über eine 2. Buchse zur nächsten Box 
weiterleitest.
Jede dieser Boxen hat dann jeweils ein Audio-Out (Klinkenbuchse) und 
Audio-In (kommt noch im Schaltplan).

> 4) Maximal eine Quelle soll zur gleichen Zeit aktiv sein.

OK.

> 5)  Eine gute Lösung kann ein Kondensator (etwa 0,1 µF) zwischen
> Signalmasse eines Gerätes und dessen Schutzleiter/Gehäuse sein (Quelle:
> wikipedia.org)

Joah, naja. Also Schutzdioden und -Serienwiderstände müssen auf jeden 
Fall noch rein...

Da du ja gerne bei Reichelt einkaufen gehst, werde ich die Schaltung 
-bei nächster Gelegenheit - auf nen 74HC4066 (4-fach Analogschalter) und 
das von dir genannte Flipflop umbauen. Für den Audio-In benötigt man eh 
ein weiteres Flip-Flop pro Box...

Was dazu kommt, ist pro Box dann eben noch ein Audio-Eingang, dafür wird 
jeweils noch ein Op-Amp nötig. Reichelt hat den NJM4580D im Programm, 
der ist prima.

Nur damit du am Ende nicht enttäuscht bist: ich gehe davon aus das ist 
für eine Art Kunstinstallation oder so. Denn die Audioqualität wird 
nicht unbedingt im High-End Bereich liegen, ganz knapp drunter halt...

von Joe F. (easylife)


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Achso, das 74HC173 geht nicht. Du brauchst 74HC174 Flip-Flops.
Gibts aber auch bei R.

von Alexander W. (alexw)


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Joe F. schrieb:
> Du baust dir dann halt kleine Boxen, in die du per Netzwerkkabel deinen
> Bus einschleifst, und über eine 2. Buchse zur nächsten Box
> weiterleitest.
> Jede dieser Boxen hat dann jeweils ein Audio-Out (Klinkenbuchse) und
> Audio-In (kommt noch im Schaltplan).

So hatte ich mir das auch vorgestellt. :)

Joe F. schrieb:
> Joah, naja. Also Schutzdioden und -Serienwiderstände müssen auf jeden
> Fall noch rein...

Werde ich drauf achten...

Joe F. schrieb:
> Nur damit du am Ende nicht enttäuscht bist: ich gehe davon aus das ist
> für eine Art Kunstinstallation oder so. Denn die Audioqualität wird
> nicht unbedingt im High-End Bereich liegen, ganz knapp drunter halt...

Also Kunst ist nicht so meins. ;) Es soll eigentlich für mein Zimmer 
sein, da ich bspw. wenn ich Fernsehen gucke, gerne den Ton über die 
Boxen neben dem Sofa ausgeben würde, bei Radio aber zum Beispiel nur von 
so einem Radio aus den 60ern, das ich umgebaut habe.

Joe F. schrieb:
> Da du ja gerne bei Reichelt einkaufen gehst, werde ich die Schaltung
> -bei nächster Gelegenheit - auf nen 74HC4066 (4-fach Analogschalter) und
> das von dir genannte Flipflop umbauen. Für den Audio-In benötigt man eh
> ein weiteres Flip-Flop pro Box...

Klingt super!

von Joe F. (easylife)


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Alexander W. schrieb:
> Joe F. schrieb:
>> Joah, naja. Also Schutzdioden und -Serienwiderstände müssen auf jeden
>> Fall noch rein...
>
> Werde ich drauf achten...

Sind im neuen Schaltplan drin. Bei "R." heissen die "1,5KE 12A"

Alexander W. schrieb:
> Joe F. schrieb:
>> Nur damit du am Ende nicht enttäuscht bist: ich gehe davon aus das ist
>> für eine Art Kunstinstallation oder so. Denn die Audioqualität wird
>> nicht unbedingt im High-End Bereich liegen, ganz knapp drunter halt...
>
> Also Kunst ist nicht so meins. ;) Es soll eigentlich für mein Zimmer
> sein, da ich bspw. wenn ich Fernsehen gucke, gerne den Ton über die
> Boxen neben dem Sofa ausgeben würde, bei Radio aber zum Beispiel nur von
> so einem Radio aus den 60ern, das ich umgebaut habe.

Achso, schade. Hab ich mir jetzt grad ganz gut vorgestellt, so nen 
Geräusche-Chaos im ganzen Raum rumsausen lassen... Naja, vielleicht baue 
ich sowas dann ja mal.

Die Ansteuerung der Module ist denkbar einfach:
Du legst ein Bit auf DATA an, und mit etwas Verzögerung machst du eine 
Low-High Transition auf CLK.
CLK kann auch im Ruhezustand high sein, und du wechselst Daten bei 
fallender CLK.

Abhängig von der Anzahl der angeschlossenen Module, sendest du die 
zweifache Anzahl an Bits.

Das erste Bit steuert den Input des letzten Moduls.
Das zweite Bit steuert den Output des letzten Moduls.
Das dritte Bit steuert den Input des vorletzten Moduls.
Das vierte Bit steuert den Output des vorletzten Moduls.
usw.

Mit der CLK Frequenz würde ich mal nicht höher als 100 KHz gehen.

Ich habe dir noch 2 LEDs eingebaut, damit du beim Inbetriebnehmen 
einfach optisch prüfen kannst, welcher Input und Output aktiv ist.

Viel Spaß.

Nachtrag:
Wenn das CTRL Modul mit 3.3V Signalen angesteuert werden soll, nimm 
einen 74HCT125N statt 74HC125N, oder einfach generell ;-)
          ^

: Bearbeitet durch User
von Alexander W. (alexw)


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Nochmals vielen Dank für den Schaltplan!

Eine Frage habe ich noch: Es gibt insgesamt drei Stellen, wo 
Kondensatoren 5V und GND verbinden und wo dann an der Seite steht Vcc 
und GND. Wo sollen die Leitungen hinführen?

Den Rest habe ich verstanden.

von Joe F. (easylife)


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Alexander W. schrieb:
> Es gibt insgesamt drei Stellen, wo
> Kondensatoren 5V und GND verbinden und wo dann an der Seite steht Vcc
> und GND. Wo sollen die Leitungen hinführen?

Das sind die Versorgungspins der ICs U1, U2 und U3.
Bei VCC und GND steht auch immer die entsprechende Pin-Nummer dran.

Bei ICs, die mehrere funktional gleiche Teile enthalten (="Gatter"), hat 
man in Schaltplaneditoren meist die Möglichkeit, die einzelnen Gatter 
und die Stromversorgungspins im Schaltplan getrennt anzuordnen.
So wird es übersichtlicher, und man kann einfach ein Gatter mit einem 
anderen tauschen, wenn dies z.B. das Platinenlayout vereinfacht.

Auch du kannst dir die Freiheit nehmen, z.B. U3A und U3C einfach zu 
tauschen, wenn es das "verdrahten" einfacher macht.

Die Kondensatoren an den IC Versorgunspins nennt man 
Entkoppelkondensatoren oder auch (Ab-)Blockkondensatoren.
Es ist wichtig, dass diese Kondensatoren sehr nahe an den IC Pins 
angeschlossen werden, da sie ansonsten wirkungslos werden.
Daher werden sie im Schaltplan nahe den zugehörigen IC Versorgungspins 
gezeichnet, damit klar ist, wo diese Kondensatoren im Layout hin 
gehören.

https://www.mikrocontroller.net/articles/Kondensator#Entkoppelkondensator

: Bearbeitet durch User
von Alexander W. (alexw)


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Sooo, jetzt habe ich es endlich geschafft eine Platine "herzustellen". 
;)
Erstmal ein Platinenlayout erstellt (Bleistift und Radiergummi ist immer 
noch das beste ; )) und dann losgelegt zu löten (wenn jmd das Layout 
habe möchte, schreibt mir).
Nach einigen anfänglichen Probleme hat es gerade eben endlich geklappt!

Vielen Dank an vor allem an Joe für deine Hilfe!

Mit dankbaren Grüßen Alex

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