Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Wie dick sollte ein Starthilfekabel fürs Auto sein?


von häh (Gast)


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Wie dick sollte ein Starthilfekabel fürs Auto sein um den 
Spannungsabfall hinreichend klein zu halten und welche sonstigen 
Anforderungen sind vorgeschrieben? Gibt es dazu eine Norm? Die 
Preisklassen bewegen sich von 10€ bis 400€. Was ist für einen PKW 
(Benziner) sinnvoll? Reichen 16mm² bei 3m Länge? Braucht man ein Kabel 
mit Schutzschaltung gegen Überspannung? Warum wird als Material für das 
Kabel Aluminium genommen? Kupfer hätte doch einen geringeren Widerstand.



P.S.
Bevor jetzt Gemecker kommt ;-)
Durch die Forensuche habe ich den alten Thread 
Beitrag "Durchmesser von Starthilfekabel" durchaus gefunden. 
Allerdings ist dort die Diskussion etwas abgedriftet und ich wollte die 
"Leiche" nicht wieder ausgraben, weil das in diesem Forum nicht gern 
gesehen wird.

von MaWin (Gast)


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häh schrieb:
> Gibt es dazu eine Norm?

Ja. DIN-Norm 72 553 beziehungsweise ISO-Norm 6722.

Wie jede Norm natürlich so unverschämt teuer, daß du als Kunde nie 
nachweisen kannst, daß du vom Hersteller beschissen wurdest.

> Die Preisklassen bewegen sich von 10€ bis 400€.

Die 10EUR sind Fakes mit 4mm2 innerhalb von 10mm PVC Umhüllung. 
Aufschriften sind einfach gelogen.

Auch die Kupferfarbenen KLemmen sind meist bloss hauchverkupferter 
Stahl.

Die Plastik-Gelenke brechen dank der dauernd hohen Federspannung mit der 
Zeit von alleine.

Und die Polklemmen halten nicht, der Übergang erfolgt über 1mm2 am 
hochgebördelten Rand.

Gute Starthilfekabel haben Broncegussstücke in den Klauenzangen, haben 
Metall als Gelenk, ein Kupferband zwischen den beiden Hälften und 16mm2 
Kupfer oder 25mm2 Alukabel (für normale Autos), sind 6m lang und kosten 
100 EUR.

http://www.ebay.de/itm/Starthilfekabel-50-mm-Kupfer-5-m-SK550-mit-geraden-Messing-Zangen-ohne-Schutzs-/291264650253

von Cobre (Gast)


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häh schrieb:
> Reichen 16mm² bei 3m Länge?

Reichen völlig, solange nicht minutenlang Startversuche gemacht werden.
Optimal ist das aber nicht. Siehe weiter unten.

häh schrieb:
> Warum wird als Material für das
> Kabel Aluminium genommen?

Weil es billiger ist. Die Dinger kommen meist aus China.


Wichtig ist neben dem Querschnitt, dass die Polzangen vernünftig 
ausgeführt sind.

Wenn Du ein einiger Maßen vernünftiges Starthilfekabel haben willst, 
wirst
Du so ab 60,- Euro investieren müssen. Ab diesem Preisniveau sind die 
Kabel meist auch aus Kupfer.

Ideal ist ein Starthilfekabel mit 25 qmm Kupfer mit Gummi- oder 
Silikonmantel, 4 m lang und weit öffnenden, kräftigen, verkupferten 
Polzangen.

Die aus dem Bau- oder Supermarkt für 10-20 Euro kannst Du vergessen.

von F. F. (foldi)


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35mm² und gute Klemmen.
Beim Aldi gab es letztes (?) Jahr ganz gute Kabel günstig. Ich glaube 
das ist 25mm² gewesen.

von michael_ (Gast)


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häh schrieb:
> Gibt es dazu eine Norm? Die
> Preisklassen bewegen sich von 10€ bis 400€. Was ist für einen PKW
> (Benziner) sinnvoll? Reichen 16mm² bei 3m Länge? Braucht man ein Kabel
> mit Schutzschaltung gegen Überspannung? Warum wird als Material für das
> Kabel Aluminium genommen? Kupfer hätte doch einen geringeren Widerstand.

Kauf dir eines im Baumarkt zur Sinnesberuhigung.
Ich habe sowas nur einmal in vierzig Jahren gebraucht. Leider erst 
gekauft, nachdem ich es benötigt hatte.
Moderne Autos brauchen das sowieso nicht, die schalten alles rechtzeitig 
ab.
Was hast du gegen Alu?
Dein Strom kommt doch auch über Alukabel bei den Freileitungen zu dir.

von Armin X. (werweiswas)


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michael_ schrieb:
> Was hast du gegen Alu?
> Dein Strom kommt doch auch über Alukabel bei den Freileitungen zu dir.

So isses.
In "modernen" Autos die ihre Batterie im Kofferraum montiert haben sind 
auch Aluletungen verlegt.
Gegenüber Kupfer trotz ein Drittel mehr Querschnitt halbes Gewicht!

von michael_ (Gast)


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Armin X. schrieb:
> Gegenüber Kupfer trotz ein Drittel mehr Querschnitt halbes Gewicht!

Ist doch ein alter Hut.

von billigkabelkäufer (Gast)


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Mal ehrlich - solange ich mit dem Kabel mein Auto wieder ankriege ist es 
doch sch...egal, ob sich die Polzange jetzt gut anfühlt oder das Kabel 
steif ist oder ob es dicker ist oder whatever.

Es muss im Zweifelsfall Strom bringen und ansonsten fristet es in einer 
Ecke jahrelang ein ungeliebtes Dasein.

Wozu brauche ich 6m Kabel? Das andere kann ja passend hinparken. Gibt 
nur unnötig Spannungsabfall.

Wir haben eins für 30,- gekauft und in vier Jahren einmal gebraucht um 
ein leergeorgeltes Motorrad anzuwerfen. Hat funktioniert.

Bevor du keins hast kaufst du lieber ein billiges, das bring mehr Strom 
als keins.

von siggi (Gast)


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@billigkabelkäufer
Solch sinnvolle Antworten sind in diesem Forum sehr selten.

von Roland .. (rowland)


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billigkabelkäufer schrieb:
> Mal ehrlich - solange ich mit dem Kabel mein Auto wieder ankriege ist es
> doch sch...egal, ob sich die Polzange jetzt gut anfühlt oder das Kabel
> steif ist oder ob es dicker ist oder whatever.

Nur das Starten ist eben mit Billigkabel aufgrund des hohen Widerstandes 
nicht oder nur mühsam möglich. Speziell Dieselfahrzeuge, dessen 
Startstrom höher ist, springen dann eben nicht an. Da dauert es dann 15 
minuten und mehr, bis der Akku soweit geladen ist, um überhaupt einen 
Startversuch unternehmen zu können, da der nötige Startstrom (inklusive 
dem Strom den der leere Akku aufnimmt) nie über das Billigkabel fließen 
kann.

> Wozu brauche ich 6m Kabel? Das andere kann ja passend hinparken. Gibt
> nur unnötig Spannungsabfall.

Ganz einfach: Das Auto steht in einer Garage oder auf einem Parkplatz, 
wo man von vorne oder seitlich nicht direkt mit dem Spenderfahrzeug 
hinfahren kann. Da wird die gängige Starterkabellänge dann sehr schnell 
knapp.

von Chris (Gast)


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Wie auch immer, aber 3m sind unangenehm kurz.

Man muss ja immer von der blödesten Situation ausgehen, nehme an deine 
Batterie sitzt im Motorraum auf der Beifahrerseite an der Frontscheibe 
(gerne Audi 5 Zylinder), Du(=das Auto) stehst in Fahrtrichtung rechts 
auf einem Parkplatz seitlich der Straße, vor Dir steht auch ein 
Fahrzeug, Du musst also von der Fahrbahn her ran.
Dann möchtest Du mit einem Passat (4 Zylinder, Batterie sitzt links) 
Starthilfe geben.

Wenn Du also dann mit dem Wagen nicht gehen die Verkehrsrichtung auf der 
Straße stehen möchtest brauchst du schon 2* Fahrzeugbreite an Kabellänge 
+  Stückchen zwischen den Fahrzeugen.
Nimm 5m!
Wenn billig, dann Metallklemmen haben zwar erhöhte Kurzschulssgefahr, 
aber immer noch Zielführender als die Plastikdinger Die nur einseitig 
kontaktieren.

von Der Andere (Gast)


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billigkabelkäufer schrieb:
> Bevor du keins hast kaufst du lieber ein billiges, das bring mehr Strom
> als keins.

siggi schrieb:
> Solch sinnvolle Antworten sind in diesem Forum sehr selten.

Prima, mir sind jetzt schon 3mal Kabel untergekommen, die waren so 
klasse billig, dass die 5 Litzendrähtchen, die tatsächlich bei der 
verpfuschten Crimpung noch Kontakt zur Klemme hatten bei der 
Erstverwendung sofort durchgedampft sind und nix ging. Eines war mir, 
das war ein altes, da konnte man die Crimpung durch eine ordentliche 
Lötstelle ersetzen, die beiden anderen waren moderne vollvergossene, da 
musste ich dem Besitzer mit dem Multimeter beweisen, dass sein Kabel 
kein Durchgang hat.
Ganz toll wenn man dann mit einem Kabel dasteht und es nichts nützt.

Also gaaanz sinnvolle Antwort.

von Der Andere (Gast)


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Roland .. schrieb:
> Ganz einfach: Das Auto steht in einer Garage oder auf einem Parkplatz,
> wo man von vorne oder seitlich nicht direkt mit dem Spenderfahrzeug
> hinfahren kann. Da wird die gängige Starterkabellänge dann sehr schnell
> knapp.

Und dann noch Batterie im Kofferraum. Bei ganz alten Motoren konnte man 
im Zweifel noch (vorsichtig) direkt am Anlasser anklemmen, bei heutigen 
vollverkapselten Motoren unmöglich.

von Karl (Gast)


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Anstatt eines Starthilfekabels für 400 € reicht ein einfaches 
Abschleppseil für 10 € mit dem man die Karre anzieht.

von Lumi (Gast)


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Der Andere schrieb:
> bei heutigen vollverkapselten Motoren unmöglich.

Ein Blick in die BDA zeigt aber eventuell, wo ein Starthilfekontakt im 
Motorraum ist. Ist bei meinem (Chevrolet) so. Die Batterie im Kofferraum 
ist ohne Strom nur schlecht erreichbar.

von wendelsberg (Gast)


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Karl schrieb:
> Anstatt eines Starthilfekabels für 400 € reicht ein einfaches
> Abschleppseil für 10 € mit dem man die Karre anzieht.

Nicht immer.

wendelsberg

von Der Andere (Gast)


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Karl schrieb:
> Anstatt eines Starthilfekabels für 400 € reicht ein einfaches
> Abschleppseil für 10 € mit dem man die Karre anzieht.

Zieh mal ein modernes Auto an wenn kein Steuergerät mehr Saft hat.

Lumi schrieb:
> Ein Blick in die BDA zeigt aber eventuell, wo ein Starthilfekontakt im
> Motorraum ist. Ist bei meinem (Chevrolet) so. Die Batterie im Kofferraum
> ist ohne Strom nur schlecht erreichbar.

Kriegst du in dem vollelektronischen Teil bei leerer Batterie wenigstens 
noch die Tür und die Motorhaube auf?

von F. F. (foldi)


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Letztlich muss das jeder selbst wissen, aber ich habe eine ganz 
bestimmte Strategie.
Ein Werkzeug das in jedem Fall funktionieren muss, kaufe ich in guter 
Qualität.
Ein Werkzeug das ich häufig brauche, kaufe ich in guter Qualität.
Ein Werkzeug das ich selten brauche oder vorwiegend für einen einzigen 
Zweck, das kaufe ich so günstig wie möglich, was aber für mich zumindest 
noch vertrauenswürdig erscheint.
Die Kabeltrommel, die ich mal günstig gekauft habe, um mein Auto saugen 
zu können, die hat den Bau und alles überlebt und ich habe die immer 
noch. Ärgere mich aber auch immer über dieses steife Kabel.
Da ich sie aber nach dem Bau (das Haus ist mittlerweile schon wieder weg 
und die Bauphase 16 Jahre her) nicht mehr gebraucht habe, passt das 
immer noch.

Ein Starthilfekabel  muss  100% funktionieren!
Da mein eigenes immer im Kundendienstwagen lag, habe ich beim Aldi zwei 
für je knapp 17 Euro gekauft.
Wenn man rechnet was dann evtl. ein Außendienstbesuch der Werkstatt 
kostet, dann sind auch 50 Euro nicht zu viel.

von Der Andere (Gast)


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Was man immer machen kann:
Ein 4mm² Kabel und das Spenderauto 5 min. mit laufendem Motor anklemmen. 
Das lädt die Batterie oft schon soweit dass es bei einem 
funktionierenden Motor reicht um das Auto zu starten.

Aber vorsicht: Wenn man dann orgelt weil der Motor nicht gleich will 
dampft ganz schnell das Kabel.

von MirkoB (Gast)


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Karl schrieb:
> Anstatt eines Starthilfekabels für 400 € reicht ein einfaches
> Abschleppseil für 10 € mit dem man die Karre anzieht.

Anschleppen kann gehen, setzt aber 2 erfahrene(!) Fahrer voraus.
Dann lieber anschieben. Einfach mal ins Fahrzeughandbuch (ja, sowas gibt 
es) schauen. Sind ja eh mindestens 2 Leute da (Fahrer und Helfer)

Ich habe ein stinknormales Starthilfekabel (war unter 15€) von einem 
Lebensmitteldiscounter.
Habe damit selbst einen Multicar angeworfen bekommen - inkl. 
Rudolf-Diesel-Gedächtnisminute. Und ja, das Kabel war danach warm.
Da aber die Klemmungen an den Zangen ordentlich ausgeführt waren, gab es 
da keine Kontaktschwierigkeiten. (die waren der kälteste Teil)

Bei Autos hatte ich bisher keine Probleme.
Als Einschränkung würde ich sehen, dass ich damit kein Fahrzeug starten 
würde, welches einen (bekannten) Plattenschluss oder Motordefekte hat 
(und dadurch leergeorgelte Batterie).
Bei den meisten war nur die Batterie runter "ooorgeeelll-klack-klack". 
Die brauchten nur einen kleinen "Schubs".

...ich stelle mir gerade die "Handhabbarkeit" eines 25mm²/6m Kabels vor. 
So ein Ding legt man sich doch nicht in den Kofferraum?

Mirko

von Der Andere (Gast)


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F. F. schrieb:
> Letztlich muss das jeder selbst wissen, aber ich habe eine ganz
> bestimmte Strategie.

Volle Zustimmung!
Ich habe ein paarmal in meinem Leben ein Werkzeug benutzt, das bei der 
ersten Verwendung gleich kaputt ging und mindestens einmal dabei auch 
noch das zu reparierende Teil versaut hat.
Insofern bin ich sehr vorsichtig mit Aussagen wie: "Hauptsache billg, 
brauch ich ja nur ganz selten."

von Lumi (Gast)


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Der Andere schrieb:
> Kriegst du in dem vollelektronischen Teil bei leerer Batterie wenigstens
> noch die Tür und die Motorhaube auf?
Ja, das geht (noch). Eigentlich achte ich beim Autokauf auf sowas, aber 
man muss ja immer mehr Kompromisse eingehen.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Karl schrieb:
> reicht ein einfaches Abschleppseil für 10 € mit dem man die Karre
> anzieht.

Mach das mal mit 'nem Auto, das in 'ner Parklücke steht. Was machst Du 
mit den Autos davor/dahinter? Wegsprengen?

von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


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Also ich habe meine Starthilfekabel schon mehr als einmal gebraucht. Mal 
war die Batterie schon sehr alt, bei einem anderen Fahrzeug der 
Ruhestrom zu hoch oder es wurde vergessen, dass Fahrzeug abzuschließen 
und die aktiven Steuergeräte haben innerhalb von 2 Tagen die Batterie 
leer gelutscht. Wenn man nur Autos im Alter <5 Jahre fährt und die fast 
täglich bewegt, hat man solche Probleme vielleicht nicht so schnell. ;)

Ich habe hier zwei Kabelsätze im Einsatz, beide nicht besonders 
hochwertig. Hat bis jetzt immer funktioniert, selbst bei tiefentladenen 
Batterien. Natürlich lässt man den Motor des Spenderfahrzeugs laufen, 
dann ist auch ein gewisser Spannungsabfall über das Kabel kein Problem.

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann

von Gerhard (Gast)


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Ich hatte mal einen defekten Anlasser und zwei Wochen Lieferzeit für das 
Ersatzteil. Parkort Tiefgarage. Von Hand rausschieben, dann in dem Gang 
an der offenen Fahrertür anschieben, reinspringen und Gang einlegen hat 
für zwei Wochen funktioniert.

Stellt euch mal alle nicht so an. Gut, eine Tiefgarage ist eben und es 
war nur ein Kleinwagen, aber mit einem Helfer kriegt man ein Auto auch 
ohne Motorkraft ausgeparkt und passend hingeschoben.

von Daut (Gast)


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Gerhard schrieb:
> aber mit einem Helfer kriegt man ein Auto auch
> ohne Motorkraft ausgeparkt
Kleiner Tipp: Nicht das Auto schieben, sondern ein Rad drehen. Dann 
braucht man nur halb so viel Kraft und auch ein Zweitonner lässt sich 
einhändig relativ leicht bewegen (in der Ebene).

von MaWin (Gast)


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billigkabelkäufer schrieb:
> Wozu brauche ich 6m Kabel? Das andere kann ja passend hinparken.

Warum kann der andere passend hinparken ?
Du meinst, zufälligerweise steht dann dein Auto NICHT in der
Garage, wenn der Akku leer ist, du hast NICHT vorwärts eingeparkt,
und links und rechts von deinem Wagen ist auc noich Strasse und nicht 
Graben ?
Wenn die Welt so ideal ist, brauchst du kein Starterkabel, dann springt 
deine Auto auch so an.

> Wir haben eins für 30,- gekauft und in vier Jahren einmal gebraucht um
> ein leergeorgeltes Motorrad anzuwerfen. Hat funktioniert.

Glück gehabt:
Beitrag "Re: Durchmesser von Starthilfekabel"

von F. F. (foldi)


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Parklücke, Batterie lerr, vorne und hinten ist ein Auto geparkt, also 
nur von der Seite zugänglich.
Beide Autos mit Spiegel ca. 2 Meter breit, das eine Auto hat die 
Batterie links, das andere rechts und dann noch etwas Raum zwischen den 
Fahrzeugen, da werden 5 Meter schnell knapp.

von tondor (Gast)


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Das wichtige an dem Kabel ist, dass man es im Notfall verwenden kann. 
Nach 5 Jahren kann man das, wenn es Plastikklemmen hat, meist nicht 
mehr. Die sind dann nämlich "mehrteilig". Also eines mit Metallklemmen 
kaufen, Durchmesser ist wenn man nicht nem Diesel mit großem Hubraum 
Starthilfe gibt egal. Da viele "dicke" Motoren schon 24V Batterien 
haben, klärt sich das Problem von selber.

von MaWin (Gast)


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Daut schrieb:
> Kleiner Tipp: Nicht das Auto schieben, sondern ein Rad drehen. Dann
> braucht man nur halb so viel Kraft

Verstehe ich nicht. Das Differential kann nicht wirken, wenn alle Räder 
am Boden stehen. Meiner Meinung nach braucht man gleich viel Kraft, nur 
bei ungünstigerem Angriffspunkt.

von Daut (Gast)


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Hand oben auf den Reifen legen und drehen. Im ersten Moment ergibt sich 
ein Hebel (über das Rad) von der Hand zum Boden, bei dem die Achse in 
der Mitte liegt. Man kann also doppelte Kraft auf sie ausüben. Je weiter 
man dreht, desto kleiner wird die "Verstärkung" - daher nachfassen.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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MaWin schrieb:
> Verstehe ich nicht.

Schon einmal etwas vom Hebelgesetz gehört?
https://de.wikipedia.org/wiki/Hebel_%28Physik%29

Der Angelpunkt befindet sich hierbei nicht etwa in der Radachse, sondern 
an dem Kontaktpunkt der Rades mit dem Untergrund.

von Daut (Gast)


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Mein Fehler. "Rad drehen" ist nicht uneingeschränkt richtig und damit 
verwirrend. Es kommt drauf an, wo man anfasst. Sorry - hab es schon zu 
oft machen müssen.

von Der Andere (Gast)


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tondor schrieb:
> Da viele "dicke" Motoren schon 24V Batterien haben,

Beispiele? (wir reden nicht von LKWs)

Daut schrieb:
> Kleiner Tipp: Nicht das Auto schieben, sondern ein Rad drehen.

Verstehe ich auch nicht. Wenn ich das Auto anschiebe habe ich eine 
riesige Schwungmasse, die dafür sorgt den Motor dann auch mehrere 
Umdrehungen zu drehen wenn ich einkupple.
Beim (hochgebockten) Rad habe ich einen Übersetzungs-'hebel' von 2:1 
durch das Differential und das 2. feststehende Rad.
Und nochmal, ein modernes Auto springt nicht so einfach an, wenn die 
Steuergeräte keinen Saft mehr haben.
Kraftstoffpumpe, Hochdruckpumpe, Injektoren, ... etc brauchen auch alle 
Strom.

von Thomas F. (igel)


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Karl schrieb:
> Anstatt eines Starthilfekabels für 400 € reicht ein einfaches
> Abschleppseil für 10 € mit dem man die Karre anzieht.

Daut schrieb:
> Kleiner Tipp: Nicht das Auto schieben, sondern ein Rad drehen.

Gerhard schrieb:
> Von Hand rausschieben, dann in dem Gang
> an der offenen Fahrertür anschieben, reinspringen

Hat hier noch niemand etwas von Automatik-Getrieben gehört?
Macht mal vor...

Zum Thema: Aus langjähriger Erfahrung weiß ich, der größte Widerstand 
ist an der Klemme. Hier wirds am schnellsten warm und gelegentlich ist 
der Widerstand so hoch dass gar nichts geht.

Wie MaWin schon schrieb: Ordentliche "Zwicken" mit beidseitigen massiven 
Kontakten und mit Flachband verbunden, dann klappts auch mit dem 
Überbrücken.

von Maik (Gast)


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6mm² reichen üblicherweise, wenn Du auf Nummer sicehr sein willst nimm 
10 oder 12mm"
Du startest ja nicht stundenlang.
Viel wichtiger ist es das Augenmerk auf Vernünftige VOLLMETALL!! Klemmen 
zu legen, da hast Du sonst viel mehr Spannungsabfalls, wenn da bloß zwei 
kleine spitzen die Pole Berühren

von Daut (Gast)


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Der Andere schrieb:
> Verstehe ich auch nicht. Wenn ich das Auto anschiebe habe ich eine
> riesige Schwungmasse, die dafür sorgt den Motor dann auch mehrere
> Umdrehungen zu drehen wenn ich einkupple.
> Beim (hochgebockten) Rad habe ich einen Übersetzungs-'hebel' von 2:1
> durch das Differential und das 2. feststehende Rad.
Es ging nicht ums Anschieben oder Anlassen, sondern um das Herausbewegen 
aus der Parklücke.

von Axelr. (Gast)


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NIchts ging: Am Spenderfahrzeurg 14.4V, am zu startenden nur 11.4V. Die 
Differenz muss doch irgentwo bleiben. Wurde aber auch nix warm.
Da war auch die Klemme zwar drann, aber eben nicht richtig Kontakt 
gehabt. Billiger Scheiss. Ich schwöre jedes Mal, mir ein besseres Kabel 
zuzulegen.
Die Plastikteile halten noch, aber der Kontakt wird auf der einen Seite 
mit einem kleinen Blech und auf der anderen Klauenseite mit einer 
Bördelkante hergestellt. Sehr fragwürdig.
Wenn man dann am kabel "grackelt" und etwas Übung hat, hört man, wie das 
Spenderfahrzeug leicht in die Knie geht, wenn dann endlich Strom 
fliesst.
Eine Anzeige in irgendeiner Form im Kabelgriff oderso wäre nicht 
schlecht.

Axelr.
DG1RTO

von Karl (Gast)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Mach das mal mit 'nem Auto, das in 'ner Parklücke steht. Was machst Du
> mit den Autos davor/dahinter? Wegsprengen?

Das Auto aus der Parklücke schieben?

Mal ehrlich ein Auto, dass wöchentlich benutzt wird, bei dem ist die 
Batterie nicht leer, außer sie ist altersschwach. Dann ist das Geld 
besser in eine neue Batterie investiert, als in ein Starterkabel. Das 
geschulte Ohr hört auch, wenn eine Batterie schwach wird.

Und ein Auto, dass 3 Monate rumsteht, da hilft auch kein Starterkabel 
mehr.

von Dimi (Gast)


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Karl schrieb:
> ...außer sie ist altersschwach

...oder es ist besonders kalt, ein Relais haengt, die Software spinnt, 
man hat einen Verbraucher nicht abgestellt, die Alarmanlage hat die 
Batterie leergesaugt oder sonst was.

von mike (Gast)


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Also 16mm² Kupfer genügen bei einem PKW eigentlich immer, auch bei einem 
Diesel. Dickere Kabel verbrauchen bei Nichtbenutzung zuviel Platz und 
sind teuer. Das Problem sind eher minderwertige Klemmen aus Plastik, die 
nur einseitig einen metallischen Kontakt haben. Nach ein paar Jahren 
wird das Plastik spröde und bricht dann bei einmaliger Benutzung.

von Olaf (Gast)


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> Also 16mm² Kupfer genügen bei einem PKW eigentlich immer, auch
> bei einem Diesel.

Im Prinzip reichen auch 1.5mm^2 und eine 21W Gluehbirne im Kabel zur 
Strombegrenzung. :-)
Dann muesste man das Kabel nur anklemmen und wartet dann 3Minuten. 
Danach hat die leere Batterie genug Energie um einen ansonsten 
problemlos startenden Motor anzulassen. Das ist vielleicht die beste 
Loesung fuer Leute die ein Kabel nur alle 10Jahre mal brauchen.

Natuerlich, wenn man ein Auto mit einer defekten Batterie anlassen 
moechte und noch nichtmal 10s warten moechte dann braucht man ein dickes 
Kabel und sehr gute Klemmen. Beim anlassen im Winter fliessen in den 
ersten Millisekunden locker 300A. Wenn dann nicht mehr wie 3V auf dem 
Weg von der Spenderbatterie verloren gehen sollen, dann darf Kabel, 
Klemme und Kontaktstelle nicht mehr wie 0.01Ohm haben. Und 3V sind schon 
eher viel weil man ja auch im Problemauto noch Kabel von der Batterie 
zum Anlasser hat.
Die dafuer notwendigen Kabel und Klemmen sind gewaltig.


Olaf

von Klaus W. (mfgkw)


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Thomas F. schrieb:
> Hat hier noch niemand etwas von Automatik-Getrieben gehört?
> Macht mal vor...

Wer Automatik fährt, braucht kein Starthilfekabel.
Solche Leute rufen eh den ADAC...

(ich geh mal schnell zur Seit, bevor die Einschläge kommen)

von mike (Gast)


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Olaf schrieb:
>> Also 16mm² Kupfer genügen bei einem PKW eigentlich immer, auch
>> bei einem Diesel.
>
> Im Prinzip reichen auch 1.5mm^2 und eine 21W Gluehbirne im Kabel zur
> Strombegrenzung. :-)
> Dann muesste man das Kabel nur anklemmen und wartet dann 3Minuten.
> Danach hat die leere Batterie genug Energie um einen ansonsten
> problemlos startenden Motor anzulassen.

Die 16mm² reichen für den Direktstart. Und wenn nicht, ja dann kann man 
es so machen.

von Reinhard S. (rezz)


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F. F. schrieb:
> Parklücke, Batterie lerr, vorne und hinten ist ein Auto geparkt, also
> nur von der Seite zugänglich.
> Beide Autos mit Spiegel ca. 2 Meter breit, das eine Auto hat die
> Batterie links, das andere rechts und dann noch etwas Raum zwischen den
> Fahrzeugen, da werden 5 Meter schnell knapp.

Das Helfer-Auto kann ja auch wenden.

Rufus Τ. F. schrieb:
> Karl schrieb:
>> reicht ein einfaches Abschleppseil für 10 € mit dem man die Karre
>> anzieht.
>
> Mach das mal mit 'nem Auto, das in 'ner Parklücke steht. Was machst Du
> mit den Autos davor/dahinter? Wegsprengen?

Hey, du hast ein Abschleppseil! ;)

von F. F. (foldi)


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Reinhard S. schrieb:
> Das Helfer-Auto kann ja auch wenden.

... belebte Straße, Hauptverkerhrszeit, Dunkelheit und dann gegen die 
Fahrtrichtung halten?

von Bernd K. (capri81)


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Ich hab sie selber gemacht . Hatte einfach 4 starke  Masseklemmen fürs 
Schweißgerät  gekauft . Bei einem Elektriker hatte ich 20 meter dickes 
fleksibles erdungskabel besorgt .Alles zusammen 50 euro . Das sind die 
besten starterkabel die es gibt u.egal ob die Autos hintereinander 
stehen oder  ein Lkw überbrücken  must . So ich hoffe das war der beste 
tip ...

von Ronny H. (rhb)


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Treffer! Versenkt! Nicht weit genug zur Seite gegangen! :-)

Ich fahre seit langem einen Diesel-Automatik. Bisher immer nur der 
Starthilfe-Spender, nie das Opfer, aber man weiß ja nie... Da hatte ich 
aber auch alles dabei, was im Thread geschrieben wurde: zerbrechende 
Plastik-Klemmen, rauchende/abgebrannte Kabel (beim Benziner!) usw.
Da habe ich für mich beschlossen: es muss was anderes her.

Bei ebay ein völlig "verranztes" LKW Starthilfekabel geschossen: 5m 
lang, 50mm^2 Kupfer und stabile Messingzangen.

Damit werde ich sicher keinen Schönheitspreis gewinnen. Aber im 
Ernstfall meinen Diesel gestartet bekommen.



Klaus W. schrieb:
> Thomas F. schrieb:
>> Hat hier noch niemand etwas von Automatik-Getrieben gehört?
>> Macht mal vor...
>
> Wer Automatik fährt, braucht kein Starthilfekabel.
> Solche Leute rufen eh den ADAC...
>
> (ich geh mal schnell zur Seit, bevor die Einschläge kommen)

von F. F. (foldi)


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Ronny H. schrieb:
> Ich fahre seit langem einen Diesel-Automatik. Bisher immer nur der
> Starthilfe-Spender, nie das Opfer, aber man weiß ja nie...

Du bist aber nicht allein auf der Welt.
Bei meinem Sprinter (den ich früher mal hatte) war regelmäßig die 
Batterie leer und Mercedes fand den Fehler erst (obwohl ich denen schon 
eine klare Analyse lieferte und es am Ende auch das war, was ich den 
sagte; ich mache ja einen ähnlichen Job) als sie ihn abholen durfte und 
das Ding wie ein Christbaum leuchtete.
Ich musste den also teilweise mehrmals die Woche fremd starten.

Die Starthilfe ist doch (bei einem normal gewarteten Fahrzeug)
immer nur im Fehlerfall nötig.

von Stephan S. (outsider)


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Der Andere schrieb:
> Und nochmal, ein modernes Auto springt nicht so einfach an, wenn die
> Steuergeräte keinen Saft mehr haben.
> Kraftstoffpumpe, Hochdruckpumpe, Injektoren, ... etc brauchen auch alle
> Strom.

Nicht so wie bei meinem ersten Auto, ein BJ'86 Diesel Fiesta, den konnte 
ich einhändig anschieben, rein springen, 2. Gang rein, Kupplung kurz 
kommen lassen und sofort wieder durchdrücken und er lief nach dem ersten 
OT.

Aber bei meinem neuen "modernen" ist das trotzdem kein so großes 
Problem. Mit völlig kaputter Batterie reichte es auch aus im 2. Gang 
etwa 2 Sekunden zu rollen. In meinem Fall war da ein kleines Gefälle zum 
runter rollen. Das Motorsteuergerät ist sofort da, elektrische 
Nebenaggregate auch. Andere wie z.B. Airbag brauchen länger, aber das 
ist zum Starten nicht relevant. Die haben dann höchstens nen Fehler drin 
wegen Unterspannung oder fehlender Kommunikation zu diversen anderen 
Geräten.

Also anschleppen ist garkeon Problem. Anschieben allein auf der Ebene 
bei kaltem Motor unmöglich. Mit warmem Motor evtl. Zu zweit könnte es 
auch gehen wenn einer schon drin sitzt und das Auto nicht schon wieder 
steht bis man rein springt, Gang drin hat und Kupplung kommen lässt.

Zu den Klemmen: finde auch dass die am meisten Einfluss haben. 
Ordentlich ran drücken und unter Druck noch etwas bewegen dass Metall 
auf Metall kommt. Möglichst viel Fläche. Notfalls auch mit 2 Leitungen 
parallel. Damit habe ich auf nem Festival Leuten geholfen nen 6-Zylinder 
Diesel mit nem Polo als Geber zu starten.

Und noch so als Tipp: macht im Spender nen Verbraucher ein. Idealerweise 
Licht und Heckscheibenheizung. Was ohmsches. Im Moment wenn man die 
Starthilfeleitung abklemmt, gibt es einen sogenannten load dump. Der 
geht im ungeclampten Fall laut ISO16750-2 über 200 V und kann Elektronik 
im Spender zerstören. Der kommt davon, dass der Generator volle Leistung 
liefert wenn die leere Batterie damit gebrückt ist und wenn man die 
Leitung ab macht, schnellt die Spannung hoch, weil er weiter so viel 
Leistung abgeben will. Da der Strom sinkt, steigt eben die Spannung. 
Ohmsche Verbraucher dämpfen das ab.

von Dieter W. (dds5)


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Nette Diskussion aber bei vielen neuen PKW sind leider die Anschlüsse 
des Akkus so gut berührungsgeschützt wie eine 230V Verteilung.

Bis man da Starthilfe geben bzw. bekommen kann ist erst mal ordentlich 
basteln angesagt.

von F. F. (foldi)


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Dann hast du vielleicht nicht die extra Starthilfepunkte gesehen?
Meist im Motorraum.

Ich kann das zumindest für meinen Sprinter und für 5er BMW sagen.
Da dort die Batterien richtig "eingebaut" sind und man so nicht so 
leicht dran kommt, haben es die Hersteller so gelöst, dass es einen 
Bolzen als Minuspol gibt und einen isolierten (Beim Sprinter muss man 
eine Hülse nach hinten schieben, dann ist der Bolzen frei) als Pluspol.

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