Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Tastkopf als BNC-Zwischenstück


von Merden (Gast)


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Hallo liebe Forumgemeinde.

Ich habe folgendes Problem und hoffe Ihr könnt mir weiterhelfen:

Zur Zeit nutze ich ein Oszilloskop zum überwachen eines 
Spannungssignals, welches an einer BNC-Buchse anliegt (Schirm auf 
Masse). Die Spannung (+/- 50V) greife ich über einen herkömmlichen 10:1 
Tastkopf von LeCroy ab. Dazu habe ich die Klemmspitze direkt an den 
Innenleiter eines offenes BNC Kabels angeklemmt. Hier noch einmal eine 
kurze Übersicht:

Spannungsquelle (+/-50V) direkt an einer BNC Buchse->BNC-Kabel mit 
einseitig offenen Ende->Klemmspitze+Tastkopf (10:1 - 9MOhm))->Oszi 
(1MOhm)

Diese freie Klemmung mit der Tastspitze ist aber auf Dauer sehr 
unsauber. Ich würde nun gerne ein BNC-Kabel sauber und direkt an das 
Oszi anschließen. Das Eingangssignal würde ich aber ungern direkt auf 
das Oszi geben. Kann man also einen 10:1 Tastkopf als 
BNC-Zwischenstecker irgendwo her beziehen?

von Route_66 H. (route_66)


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Nennt sich Durchgangstastkopf.

von Won K. (Firma: Outside the Asylum) (the_sane)


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Ich hab hier einen Adapter, der auf der einen Seite in BNC passt und auf 
der anderen die Tastkopfspitze aufnehmen kann. Ich weiß aber nicht mehr, 
bei welchem Tastkopf der beilag, könnte Hameg gewesen sein.
Es gibt also Aussicht auf Erfolg für Deine Suche.

: Bearbeitet durch User
von CAN-Fan (Gast)


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Was spricht dagegen, das direkt mit einem BNC-Kabel zu verbinden, du 
kannst einen 10:1 Abschwächer mit einbauen.

Ich mein so etwas:
http://uk.farnell.com/productimages/standard/en_GB/42346694.jpg

Bekommst du von sehr vielen Herstellern. Mini-Circuits ist da ein 
Beispiel.

von Falk B. (falk)


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@  CAN-Fan (Gast)

>Was spricht dagegen, das direkt mit einem BNC-Kabel zu verbinden, du
>kannst einen 10:1 Abschwächer mit einbauen.

Eben die extrem schlechte Verfügbarkeit von 10:1 Teiler auf 1MOhm Basis. 
Das meiste sind welche auf 50 Ohm Basis! Kann man aber ggf. selber 
bauen, wenn es denn wirklich nötig ist.

Beitrag "Re: 10:1 Dämpfungsglied für 1MOhm gesucht"

von CAN-Fan (Gast)


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@Falk Brunner
da muss ich dir zustimmen. Das passiert, wenn man durchweg mit 50 Ohm 
arbeitet. Dachte das gibt es zumindest im 10 Meg Bereich auch.

Es wären noch die Frequenzen und Anforderungen interessant, die gemessen 
werden. Vll ist ein Eigenbau möglich.

von Merden (Gast)


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Vielen Dank für die Tipps bisher. Ich habe nach dem durchstöbern einiger 
der einschlägigen Shops nun Tastspitzen mit beigelegtem Adapter auf BNC 
gefunden. Wäre im Prinzip eine Möglichkeit, aber auch nur wieder eine 
Kompromisslösung. Ich zweifel da eine dauerhafte, sichere Kontaktierung 
genau so an. Mich wundert, dass es da keine andere Möglichkeit geben 
soll, die für Oszi's geeignet ist. Ein Eigenbau wäre aus handwerklicher 
Sicht möglich. Jedoch habe ich keine Erfahrung bzgl. der Dimensionierung 
der Bauteile.

Es wird im Wesentlichen nur das DC-Signal (+/-50V, mit Option auf max. 
+/-100V) gemessen und ausgewertet. Jedoch ist das gemessene Potential 
auch von 13,56MHz und möglicherweise(!) einigen höheren Harmonischen 
überlagert. Diese höheren Frequenzen sind aber für mich uninteressant 
und werden nicht mit erfasst.

Eine ganz blöde Frage: Kann man in dem geforderten Spannungsbereich auch 
nicht direkt auf das Oszi gehen, wenn wirklich nur der DC-Anteil 
gemessen wird und ich auf die Erfassung der 13,56MHz verzichten würde?

von Falk B. (falk)


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@ Merden (Gast)

>Sicht möglich. Jedoch habe ich keine Erfahrung bzgl. der >Dimensionierung  der 
Bauteile.

Link nicht gelesen?

https://www.mikrocontroller.net/topic/goto_post/3185471

>Es wird im Wesentlichen nur das DC-Signal (+/-50V, mit Option auf max.
>+/-100V) gemessen und ausgewertet. Jedoch ist das gemessene Potential
>auch von 13,56MHz und möglicherweise(!) einigen höheren Harmonischen
>überlagert. Diese höheren Frequenzen sind aber für mich uninteressant
>und werden nicht mit erfasst.

Wozu dann ein Oszi? Ein Multimeter kann eine Gleichspannung viel 
einfacher und genauer messen.

>Eine ganz blöde Frage: Kann man in dem geforderten Spannungsbereich >auch nicht 
direkt auf das Oszi gehen, wenn wirklich nur der DC-Anteil
>gemessen wird und ich auf die Erfassung der 13,56MHz verzichten würde?

Sicher. Die meisten Oszis vertragen am Eingang +/- 400V. Allerdings 
können vor allem modernere nicht soviel anzeigen, mein LeCroy kann 
maximal 10V/DIV bei +/- 4 DIV auf dem Bildschirm.

von Wolfgang (Gast)


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CAN-Fan schrieb:
> Ich mein so etwas:
> http://uk.farnell.com/productimages/standard/en_GB/42346694.jpg

Mit den -3dB würde die Spannung gerade mal halbiert, wenn da nicht da 
Problem mit der Impedanz wäre. Die 50V-Quelle wird wohl kaum einen 50Ω 
Abschwächer treiben können, falls es sich nicht um irgeneine 
Leistungselektronik für 50Ω Leistungsanpassung handelt.

von CAN-Fan (Gast)


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Wolfgang schrieb:
> Mit den -3dB würde die Spannung gerade mal halbiert, wenn da nicht da
> Problem mit der Impedanz wäre. Die 50V-Quelle wird wohl kaum einen 50Ω
> Abschwächer treiben können, falls es sich nicht um irgeneine
> Leistungselektronik für 50Ω Leistungsanpassung handelt.

Wie gesagt, war ein BSP Bild. Hab die bis 20 dB im Labor liegen. Mein 
Fehler war wie gesagt, dass ich dachte, dass sowas problemlos für den 
Meg-Bereich erhältlich ist und nicht nur für 50 Ohm.

@TE wenn es nur um DC geht, nimm ein Multimeter. Bei den Frequenzen 
kannst du ruhig den Eigenbau probieren, lese dich ein bisschen ein, es 
gibt ja paar Posts und Anleitungen dafür.

von Merden (Gast)


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Ich nutze ein kleines LeCroy USB-Oszi, weil ich das hier rumliegen habe 
und weil kurze Potentialschwankungen im 100-300ms Bereich erfasst, 
dargestellt und am Rechner mit einer kleinen Kurvendiskussion im LabView 
ausgewertet werden.
Ich schau nochmal genau in die Daten des Oszi's ob das ggf. auch ohne 
Abschwächer mit den Spannungen am Eingang klarkommt. Wäre natürlich die 
einfachste Lösung. Anderenfalls mache ich mich mal über die verlinkte 
Anleitung her.

Ich bedanke mich für Eure Unterstützung.

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