Hallo zusammen, ich habe vor einer Weile für einen Bekannten einen Bausatz für einen Phono-Vorverstärker mit Röhren aufgebaut, die Schaltung hat mich damals ziemlich beeindruckt weil sie für eine Röhrenschaltung sehr "modern" ist. Die hohe Verstärkung macht eine Kaskode, in der Stromquelle sitzt eine Triode die auf einen rauscharmen Halbleiter arbeitet. Die Röhren sind Spanngitterröhren, damit ist rauschen und Mikrofonie überhaupt kein Thema. Außerdem sitzen die Bauteile in einem Metallgehäuse (mit Lüftungsschlitzen, man sieht die Bauteile trotzdem auf der Platine) was aus EMV Sicht ja auch Vorteile hat, ich kann mein Handy drauflegen ohne das viel passiert. Dank der guten Schaltung hat die Kiste praktisch keinen Eigenklang, genau das gefiel dam Bekannten aber nicht. ("Klingt ja garnicht nach Röhre") Ich hatte nun die Gelegenheit und habe ihm das Teil abgekauft, bin sehr zufrieden damit. (Außerdem gefällt mir das glimmen der Röhren zugegeben schon etwas) Nun wird in der Letzten Stufe mit einem (Wima) Folienkondensator von der Anode ausgekoppelt, an der Anode liegen ca. 140V an. Beim Einschalten wird der Ausgang per Relais kurzgeschlossen und nach 2 Minuten freigegeben, damit ist im Normalfall garantiert das der angeschlossene Verstärker keine Schädliche Gleichspannung abbekommt. (der FoKo ist dann auf jeden Fall geladen) Wenn man sich überlegt das die verbauten Röhren gut 50-60 Jahre alt sind und die hohen Spannungen bedenkt macht mir das ganze aber noch ein wenig Sorgen, beispielsweise ein Wackelkontakt am Sockel könnte dazu führen das die nachgeschaltete (Transistor) Vorstufe beschädigt wird, die verträgt nur 2,5Veff am Eingang. Ich suche deshalb gerade nach einer Lösung den Eingang im Fehlerfall zu schützen. Eine Supressor / Z-Diode im Signalweg führt meiner Erinnerung nach zu erhöhten Verzerrungen, meine beste Idee ist bisher eine Klemmschaltung mit 2 1N4148 Dioden wie Ti es in manchen Datenblättern vorschlägt: https://e2e.ti.com/cfs-file/__key/communityserver-discussions-components-files/14/6102.INA163-circuit.PNG Man könnte ein kleines Kästchen basteln in dem Sich ein Trafo und 2 veränderbare V-Regler (317/337) befinden dann lässt sich die Klemmspannung einigermaßen sauber einstellen. Ist aber ein relativ hoher Aufwand. Hat vielleicht jemand eine bessere Idee? Danke! Gruß, Jan
Jan schrieb: > ... ein Wackelkontakt am Sockel könnte dazu führen > das die nachgeschaltete (Transistor) Vorstufe beschädigt wird, die > verträgt nur 2,5Veff am Eingang. Wie kommst Du denn darauf? Zeig mal die Schaltung. Mich würde da eher der daraus folgende Impuls stören, der ggf. den oder die Lautsprecher killt. Etwas für den Überspannungsschutz. Schützt ab 3,6V. http://www.alldatasheet.com/datasheet-pdf/pdf/442519/TI1/TPD2EUSB30A.html mfg klaus
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Hallo Klaus, >Wie kommst Du denn darauf? Zeig mal die Schaltung. Darf ich leider nicht, das Gerät wird ja gewerblich vertrieben! >Mich würde da eher der daraus folgende Impuls stören, der ggf. den oder >die Lautsprecher killt. Ich denke wir meinen das gleiche. >Etwas für den Überspannungsschutz. Schützt ab 3,6V. Das sieht schon sehr gut aus, danke! Ich nehme an auf die Verzerrungen hat so eine Schaltung keinen Einfluss solange man nicht an die Durchlassspannung der Dioden kommt? Die Kennlinie der Diode ist ja nicht unendlich steil, ein keiner Reststrom wird ja trotzdem durch fliesen, um so mehr je näher man der Durchlassspannung kommt. Gruß, Jan
Jan schrieb: > Ich nehme an auf die Verzerrungen > hat so eine Schaltung keinen Einfluss solange man nicht an die > Durchlassspannung der Dioden kommt? Die Kennlinie der Diode ist ja nicht > unendlich steil, ein keiner Reststrom wird ja trotzdem durch fliesen, um > so mehr je näher man der Durchlassspannung kommt. Ich habe dieses Teil als Schutz der Muxereingänge zur Messung von PT1000 Sensoren verwendet. Der zumessende Spannungsbereich bewegt sich maximal zwischen 0,95 und 1,3V. Bei 2,5V gibt das Datenblatt einen Ableitstrom von typisch 10µA bis maximal 100µA an. In meinem Fall wird die Meßgenauigkeit praktisch nur unwesentlich beeinflusst. mfg klaus
Jan schrieb: > Eine Supressor / Z-Diode im Signalweg führt meiner Erinnerung nach zu > erhöhten Verzerrungen Die kommt ja auch nicht in den Signalweg, sondern parallel zum Ausgangswiderstand hinter dem Koppelkondensator, z.B. ne SMBJ6.0CA. Natürlich muß der Ausgang niederohmig genug sein, um die Kapazität (<3nF) bei 12kHz noch treiben zu können.
>Ich habe dieses Teil als Schutz der Muxereingänge zur Messung von PT1000 >Sensoren verwendet. Der zumessende Spannungsbereich bewegt sich maximal >zwischen 0,95 und 1,3V. Bei 2,5V gibt das Datenblatt einen Ableitstrom >von typisch 10µA bis maximal 100µA an. In meinem Fall wird die >Meßgenauigkeit praktisch nur unwesentlich beeinflusst. >mfg klaus Mein Fall ist doch ein ganz anderer, in Deiner Anwendung sind Verzerrungen in form von Klirr/THD vermutlich relativ egal. >Die kommt ja auch nicht in den Signalweg, sondern parallel zum >Ausgangswiderstand hinter dem Koppelkondensator, z.B. ne SMBJ6.0CA. >Natürlich muß der Ausgang niederohmig genug sein, um die Kapazität >(<3nF) bei 12kHz noch treiben zu können. Ob jetzt in Serie oder Parallel zum Ausgang im Signalweg liegt die doch trotzdem. Bei 6V ist der Eingang schon kaputt, der OPV wird mit +-5V versorgt. (PGA2311) Supressordioden scheinen nicht wirklich steil zu sein? Gruß, Jan
Jan schrieb: > https://e2e.ti.com/cfs-file/__key/communityserver-discussions-components-files/14/6102.INA163-circuit.PNG Etwas kann ich noch bieten. Damit kannst Du Deine Schaltung verbessern. Nimm anstelle der 1N4148 die BAT60A. Die hat eine sehr niedrige Flussspannung. Bei 10mA liegt sie nur bei 0,2V. Schau Dir mal das Datenblatt an. http://pdf1.alldatasheet.com/datasheet-pdf/view/44192/SIEMENS/BAT60A.html mfg klaus
Klaus R. schrieb: > Nimm anstelle der 1N4148 die BAT60A. Du machst Witze. Eine 10V Schottky mit wahnsinnigen 18mA Sperrstrom an 30V. Röhren dürfen glühen, aber Dioden nicht.
Vllt steht in diesem Thread noch was wissenswertes für dich drin: Beitrag "Analoge Audioeingänge vor Überspannung schützen - Dioden?"
Peter D. schrieb: > Du machst Witze. > Eine 10V Schottky mit wahnsinnigen 18mA Sperrstrom an 30V. > Röhren dürfen glühen, aber Dioden nicht. Eigentlich wollte ich keinen Witz machen, sondern einen guten Tipp geben. Jan schrieb: > Bei 6V ist der Eingang schon kaputt, der OPV wird mit +-5V versorgt. > (PGA2311) Supressordioden scheinen nicht wirklich steil zu sein? Ich gehe davon aus das ein PGA2311 geschützt werden soll. Dieser wird wohl mit +/-5,0V betrieben. Viele dieser IC halten dann noch +/- 0,5V mehr aus. Dann wird es aber für das IC kritisch. Eine 1N4148 ist da echt grenzwertig. Mit einer BAT30A bis Du auf der sicheren Seite. mfg klaus
Danke nochmals an alle! Werde die Schaltung mit den Schottkys übernehmen, im Notfall ist mir lieber die gehen kaputt als meine Vorstufe :) Der OPV vor dem PGA soll geschützt werden, der PGA braucht einen niederohmigen Treiber am Eingang. Ist alles intern in der Vorstufe, an der kann ich aber nicht basteln weil sie fertig gekauft ist (wegen Garantie etc.) Gruß, Jan
Jan schrieb: > Werde die Schaltung mit den Schottkys übernehmen Warum grundlos erhebliche Störströme einkoppeln. Schottkys in NF-Signalen habe ich noch nie gesehen.
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Alle 4 Dioden normale Si-(Leistungs)dioden (0,7V) Zieht bis ca. ±1V so gut wie keinen Strom. Die Spannung kann durch Reihenschaltung mehrere Dioden auf der unteren Seite herauf gesetzt werden. Gruß Jobst
Man muss aber ein wenig aufpassen, dass die Quelle nicht zu niederohmig ist und dann durch den Strom defekt geht.
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