Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Arbeitslos nach eigener Kündigung


von Andreas (Gast)


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Hallo zusammen.

Ich hätte gerne ein paar Infos, die ihr mir sicherlich geben könnt.

Meine Freundin arbeitete als MTA bei einem Arzt, der aufgrund seines 
Alters die Praxis an einen neuen Arzt übergab. Da der neue Arzt der 
Freundin nicht "entsprach", kündigte sie das Geschäftsverhältnis zum 
"alten" Arzt.
Daraufhin hat sie sich auf neue Stellen beworben. Gestern hat sie die 
letzte Absage erhalten, ihr alter Arbeitsvertrag lief bis zum heutigen 
Tag.

Sie meldete sich heute bei der Bundesagentur für Arbeit als 
arbeitssuchend.

Nun die Frage:
 - wie geht es nun weiter? Bekommt sie nun Arbeitslosengeld obwohl SIE 
das Arbeitsverhältnis gekündigt hat oder sagt der Staat "selbst Schuld"?

Ich/wir waren bisher nicht in so einer Situation, deshalb die Frage.

Wir würden uns sehr über eine Antwort freuen.

Grüße

von Bernd K. (prof7bit)


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Andreas schrieb:
> kündigte sie
> [...]
> Daraufhin hat sie sich auf neue Stellen beworben.

Immer umgekehrt machen.

Wer noch nie selbst ernsthaft mit dem Arbeitsamt zu tun hatte 
unterschätzt leicht den Stress den man mit dem Verein haben kann und wer 
das Arbeitsamt irgendwann endlich wieder los ist macht drei Kreuze, das 
kann ich Dir singen.

von Migelchen (Gast)


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Hallo,


also, so habe ich das bei einem Bekannten gesehen.
Er hatte auch selbst gekündigt und bis zum Schluss nicht gleich etwas 
gefunden.
Er wurde für 3 Monate bezüglich Arbeitslosengeld gesperrt (Ich glaube 
Hartz4) gesperrt.

Allerdings hatte er kurz nach Beginn der 3 Monate eine neue Stelle 
gefunden und konnte sich wieder als "beschäftigt" melden.


Gruß
Migelchen

von Ahmed (Gast)


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Andreas schrieb:
> - wie geht es nun weiter? Bekommt sie nun Arbeitslosengeld

nein

> oder sagt der Staat "selbst Schuld"?

ja

Außerdem muss man sich 3 Monate VOR Eintreffen der Arbeitslosigkeit 
arbeitssuchend melden, sonst wird man sowieso gesperrt.

Informiert euch beim Arbeitsamt. In einem halben Jahr oder so kann sie 
wieder Arbeitslosengeld beziehen. Bis dahin kann sie 
Lebensmittelgutscheine vom Sozialamt bekommen, sofern sie nachweist, 
keine Ersparnisse zu haben.

von Andreas (Gast)


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>Außerdem muss man sich 3 Monate VOR Eintreffen der Arbeitslosigkeit
>arbeitssuchend melden, sonst wird man sowieso gesperrt.

Das wäre garnicht möglich gewesen, da sie erst vor EINEM Monat erfahren 
hat, dass ihr alter Chef sich zur Ruhe setzt.

von Asia Engineering (Gast)


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Bernd K. schrieb:
> Andreas schrieb:
>> kündigte sie
>> [...]
>> Daraufhin hat sie sich auf neue Stellen beworben.
>
> Immer umgekehrt machen.
>
> Wer noch nie selbst ernsthaft mit dem Arbeitsamt zu tun hatte
> unterschätzt leicht den Stress den man mit dem Verein haben kann und wer
> das Arbeitsamt irgendwann endlich wieder los ist macht drei Kreuze, das
> kann ich Dir singen.

Verwundert nicht, Deutschlands Reiche brauchen billige Arbeitskräfte, 
also muss der Staat mit Terror und zu niedrig berechneten Sätzen Druck 
auf seine erwerbsfähige Bevölkerung ausüben.

von Oliver S. (oliverso)


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Erfolgte die Kündigung aus wichtigem Grund, kann das Arbeistamt von 
eigentlich vorgesehen Sperre absehen. Was ein wichtiger Grund ist, ist 
nicht genau festgelegt, und das kärt im Zweifelsfall der 
letztinstanzliche Richter...

Es nutzt nichts, deine Freundin muß zum Amt, und mit denen reden. Danach 
seit ihr schlauer...

Oliver

: Bearbeitet durch User
von Tulip (Gast)


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>> oder sagt der Staat "selbst Schuld"?

> ja

Das sagt er, aber er muss damit nicht durchkommen, wenn die Kündigung 
der MTA aus einem wichtigen Grund*1 erforderlich war.

Hier ist dringend anzuraten, sich professionelle Hilfe zu bedienen.

*1
Im Bekanntenkreis war es die Familienzusammenführung.

von Absolvent (Gast)


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Hallo,

wahrscheinlich wird ihr von der Agentur eine Sperrfrist von 12 Wochen 
auferlegt. In dieser Zeit bezieht sie kein ALG I und der maximale 
Bezugszeitraum wird um den selben Wert verkürzt. Jedoch können die 
Umstände diese Sperrfrist verkürzen. Dazu sollte Sie sich vor Ort mit 
jemandem von der Agentur auseinandersetzen.

Ist die Sperrfrist bereits beschlossen, kann sie dagegen Einspruch 
erheben um die Zeit unter Berücksichtigung der Umstände neu festzulegen.

Viel Glück.

von Andreas (Gast)


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Ok, vielen Dank erstmal!

Sie wird am Montag zum Amt gehen...

von Absolvent (Gast)


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Grundlage ist übrigens $144 SGB III

von xxx (Gast)


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Wie oben geschrieben muss sie damit rechnen eine Sperre von 3 Monaten zu 
bekommen. Das heisst, das Arbeitslosengeld wird um 3 Monate gekürzt - 
und wichtig (wissen nämlich viele nicht) - in dieser Zeit ist man nicht 
krankenversichert man muss sich daher selbst um die Krankenversicherung 
kümmern.

Fazit: man sollte sich immer kündigen 'lassen' oder erst kündigen wenn 
man was neues hat.

Während der Zeit muss man natürlich trotzdem alles machen was einem der 
'Kundenberater' der Arbeitsagentur vorschreibt, andernfalls erhält man 
eine weitere Sperre. Ab einer bestimmten Anzahl Sperren (ich meine es 
sind drei) hat man den Anspruch auf Arbeitslosengeld I verwirkt.

von Bitwurschtler (Gast)


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Oliver S. schrieb:
> Erfolgte die Kündigung aus wichtigem Grund, kann das Arbeistamt
> von
> eigentlich vorgesehen Sperre absehen. Was ein wichtiger Grund ist, ist
> nicht genau festgelegt, und das kärt im Zweifelsfall der
> letztinstanzliche Richter...

"er hat mir immer auf die Äpfelchen geklotzt" geht als akzeptierter 
Kündigungsgrund durch.

von Ahmed (Gast)


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Andreas schrieb:
> Das wäre garnicht möglich gewesen, da sie erst vor EINEM Monat erfahren
> hat, dass ihr alter Chef sich zur Ruhe setzt.

Blödsinn. Sie hat sich den Zeitpunkt der Kündigung selbst ausgesucht. 
Ist aber auch schnuppe, da sie unter den Bedingungen sowieso kein Geld 
bekommt.

Wäre ja auch noch schöner, wenn jeder, dem sein Job nicht mehr passt, 
einfach kündigt und sich von anderen sein Leben finanzieren lässt.

von Carsten S. (dg3ycs)


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Hi,

Ahmed schrieb:
> Außerdem muss man sich 3 Monate VOR Eintreffen der Arbeitslosigkeit
> arbeitssuchend melden, sonst wird man sowieso gesperrt.

Die drei Monatsregel gibt es natürlich. Muss man vor allem mit aufpassen 
wenn man einen befristeten Vertrag hat und mit einer Entfristung oder 
Verlängerung rechnet. Dann wird das rechtzeitige melden oft vergessen 
oder bewusst unterlassen weil es immer etwas Stress macht und man das 
für Unnötig hält. (HAbe das bei meiner Freundin gesehen die vor der 
Festanstellung erst reihenweise Zeitverträge aussitzen musste)
Ist aber dann problematisch wenn es doch zum Auslaufen ohne 
Anschlussbeschäftigung kommt.

Wenn man natürlich erst weniger als drei Monate vor Ende des 
Anstellungsverhältnisses erfährt das die Beschäftigung endet dann ist 
das natürlich auch in Ordnung wenn man sich "Unverzüglich" meldet.

Dein "SOWIESO" ist aber völliger Quatsch.
Die Sperrfrist wegen nicht rechtzeitiger Arbeitssuchendmeldung beträgt 
maximal 7 Tage! Letztendlich bedeutet das also das für den ersten Monat 
die Auszahlung um etwa 25% gekürzt wird.
Das ist Kindergarten gegen die Sperrfrist um die es hier in diesem Fall 
geht! Bei selbstverschuldeter Arbeitslosigkeit bekommt man 12 Wochen, 
also volle drei Monate kein Geld. Diese Zahlungen fallen Ersatzlos weg, 
werden also NICHT hinten angehängt.

Zudem sind die meisten Sachbearbeiter bei einem nicht zu groben Verstoss 
gegen die Drei-Monatsregel noch recht kulant. Selbst wenn man da erst 
einen Monat die Meldung macht hat man zumindest gute Chancen noch ohne 
die 7 Tage Sperrfrist davonzukommen. Zumindest wenn man sagt das man 
noch mit einer Anschlussbeschäftigung gerechnet hat.
Bei der Selbstverschuldeten Arbeitslosigkeit ohne Rechtfertigungsgrund 
sind die aber wohl nahezu alle knallhart.
>
> Informiert euch beim Arbeitsamt. In einem halben Jahr oder so kann sie
> wieder Arbeitslosengeld beziehen.

Blödsinn!
3 Monate maximal!

Ahmed schrieb:
> Bis dahin kann sie
> Lebensmittelgutscheine vom Sozialamt bekommen, sofern sie nachweist,
> keine Ersparnisse zu haben.

Müssen nicht Gutscheine sein. Kann auch eine normale Geldzahlung sein.
Allerdings werden diese Zahlungen die wegen des Eigenverschuldens nötig 
werden wohl auf Darlehensbasis laufen.
Sofern der Bezieher also wieder ein Einkommen oberhalb der 
Pfändungsfreigrenze hat (neuer Job oder nach der Sperrzeit) müssen diese 
Leistungen zurückgezahlt werden.

ISt ja auch logisch, denn sonst wäre es zumindest für Bezieher von 
geringem ALG I keine Strafe.

(Das es für Personen die schon lange auf H4 Niveau leben und 
vorraussichtlich auch weiter leben werden faktisch keinen Unterschied 
macht ob diese Zahlungen nun als Darlehen gewährt werden oder nicht, das 
steht auf einem anderen Blatt)

Gruß
Carsten

von Tulip (Gast)


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Kurt schrieb im Beitrag #4529912:
> Oliver S. schrieb:
>> Erfolgte die Kündigung aus wichtigem Grund, kann das Arbeistamt von
>> eigentlich vorgesehen Sperre absehen. Was ein wichtiger Grund ist, ist
>> nicht genau festgelegt, und das kärt im Zweifelsfall der
>> letztinstanzliche Richter...
>
> Wie kann man so blöd sein und ohne Not kündigen?

Wieso ohne Not? Wieso blöd? Wieso spielst du dich so auf?

Dein Beitrag strotzt nur so vor Dummheit.

von nemesis... (Gast)


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Migelchen schrieb:
> Er wurde für 3 Monate bezüglich Arbeitslosengeld gesperrt (Ich glaube
> Hartz4) gesperrt.

Hartz4 ist ALG 2 nach dem SGB II und wird aus Steuermittel vom Bund
und Kommunen finanziert. Bestehend aus dem Regelsatz (aktuelle 404Euro
für einen Single und Kosten der Unterkunft für Miete, Nebenkosten und 
Heizung). Bedürftigkeit unterhalb eines Schonvermögens und ob man
in eine Bedarfsgemeinschaft lebt, werden berücksichtigt.
Zuständigkeit: Jobcenter. Das Arbeitsamt ist für ALG 1 zuständig,
dass dann eine Versicherungsleistung ist, dass durch die Beiträge zur
Arbeitslosenversicherung finanziert wird. Wer nicht genug ALG 1 erhält
muss dann Alg 2 ersatzweise oder ergänzend beantragen. Das hängt vom
früheren Einkommen und/oder von den Leistungen ab.
Eine Sperre gibts beim ALG2 nicht, sondern eine Sanktion und die beträgt
gewöhnlich 30% vom Regelsatz, also -121,2Euro/Monat.
Aber man kann Widerspruch einlegen.

Ahmed schrieb:
> Lebensmittelgutscheine vom Sozialamt bekommen, sofern sie nachweist,
> keine Ersparnisse zu haben.

Das Sozialamt ist für arbeitsunfähige Menschen nach dem SGB XII
zuständig, was hier aber nicht der Fall zu sein scheint.
Allerdings ist das Jobcenter heute das, wofür früher mal das Sozialamt
zuständig war. Lebensmittelgutscheine werden von den Jobcentern nur
in Ausnahmefällen gewährt, wenn die Mittel aus dem Regelsatz
zweckentfremdet wurden, z.B. verzockt wurden. Ist hier aber nicht
zu befürchten. KDU können direkt an Vermieter und Heizenergielieferanten
überwiesen werden, um Missbrauch zu verhindern, damit die Unterkunft
nicht verloren geht.

Andreas schrieb:
> Das wäre garnicht möglich gewesen, da sie erst vor EINEM Monat erfahren
> hat, dass ihr alter Chef sich zur Ruhe setzt.

Trotzdem hätte sie nicht kündigen dürfen, sondern die formelle
betriebsbedingte Kündigung abwarten müssen. Kündigen kann oder sollte
man nur, wenn man schon einen neuen Vertrag hat oder die Fortsetzung
des Beschäftigungsverhältnis für den Arbeitnehmer unzumutbar ist, z.B.
nicht gezahlte Löhne, sexuelle Belästigung, Mobbing etc.
Wenn die Praxis an einen neuen Besitzer übergeht, muss nach meinen 
Kenntnissen die Beschäftigung wenigstens 6 Monate fortbestehen, bevor
der neue Besitzer kündigen kann. Das Problem des Arbeitszeugnisses
muss ja auch noch geklärt werden, was nur der Altarbeitgeber kann.

Oliver S. schrieb:
> Erfolgte die Kündigung aus wichtigem Grund, kann das Arbeistamt von
> eigentlich vorgesehen Sperre absehen. Was ein wichtiger Grund ist, ist
> nicht genau festgelegt, und das kärt im Zweifelsfall der
> letztinstanzliche Richter...

In jedem Fall ist ein Rechtsverstoß des Arbeitgebers gegen den
Arbeitnehmer schon mal ein Grund, aber da gibts längst reichlich 
Beispielurteile die man im Netz finden kann.

Tulip schrieb:
> Das sagt er, aber er muss damit nicht durchkommen, wenn die Kündigung
> der MTA aus einem wichtigen Grund*1 erforderlich war.
>
> Hier ist dringend anzuraten, sich professionelle Hilfe zu bedienen.

Beratungsschein vom Arbeitsgericht besorgen und sich von einem 
Fachanwalt
beraten lassen? Vielleicht ist die Eigenkündigung aufgrund der Erregung
eines Irrtums sittenwidrig und damit unzulässig. Das muss man aber
sofort machen, weil die Klagefristen bei den Arbeitsgerichten sehr
knapp sind (ca. 3Wochen).

Carsten S. schrieb:

> (Das es für Personen die schon lange auf H4 Niveau leben und
> vorraussichtlich auch weiter leben werden faktisch keinen Unterschied
> macht ob diese Zahlungen nun als Darlehen gewährt werden oder nicht, das
> steht auf einem anderen Blatt)

Darlehen werden nur in Ausnahmefällen gewährt. Die bekommt man wirklich
nur, wenn es nicht anders geht. Wenn einer die Miete versäuft, bekommt
der H4-Bezieher natürlich kein Darlehen. Wenn die Waschmaschine einer
mehrköpfigen Familie verreckt, dann wird das zur Ermessensfrage des
Sachbearbeiters. Da kommt es immer auf den Fall und die Umstände an.
Max. 10% der Regelleistung wird zur Tilgung berechnet.

Man sollte sich also entweder in einem Fachforum wie z.B. www.ELO.Org
informieren und lieber einen Fachanwalt für Sozialrecht konsultieren.
Ansonsten wird man an der recht komplexen Materie verzweifeln.

von Harald W. (wilhelms)


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Andreas schrieb:
> Ok, vielen Dank erstmal!
>
> Sie wird am Montag zum Amt gehen...

Dann zählt die Sperrfrist ab dem 4. April. Das man vor Ende des
Arbeitsverhältnisses zum Arbeitsamt geht, sollte sich doch
langsam herum gesprochen haben.

von Dirk K. (knobikocher)


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Tulip schrieb:
> Kurt schrieb im Beitrag #4529912:
>> Oliver S. schrieb:
>>> Erfolgte die Kündigung aus wichtigem Grund, kann das Arbeistamt von
>>> eigentlich vorgesehen Sperre absehen. Was ein wichtiger Grund ist, ist
>>> nicht genau festgelegt, und das kärt im Zweifelsfall der
>>> letztinstanzliche Richter...
>>
>> Wie kann man so blöd sein und ohne Not kündigen?
>
> Wieso ohne Not? Wieso blöd? Wieso spielst du dich so auf?
>
> Dein Beitrag strotzt nur so vor Dummheit.

Andreas schrieb:
> Da der neue Arzt der
> Freundin nicht "entsprach",

DAS bedeutet ohne Not.

Arbeitslosenversicherung:
Es ist eine VERSICHERUNG gegen unverschuldetes Eintreten einer 
Arbeitslosigkeit.

Zu Kündigen, weil einem der neue Chef nicht passt, ist keine Not und 
somit eigen verschuldet. Wenn dann auch noch vor dem Ende der 
Beschäftigung keine neue Arbeit gefunden wurde, ist das einfach dumm. 
Oder Unwissenheit ob der Rechtslage. Aber das schützt vor Strafe 
bekanntlich nicht.

von Lalala (Gast)


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>
> Verwundert nicht, Deutschlands Reiche brauchen billige Arbeitskräfte,
> also muss der Staat mit Terror und zu niedrig berechneten Sätzen Druck
> auf seine erwerbsfähige Bevölkerung ausüben.

Es gibt Scheißjobs. Und man muss Leute unter Druck setzen, damit sie 
diese Scheißjobs machen. Flexibel und günstig. Ist leider so.

von Wolfgang (Gast)


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Ahmed schrieb:
> Außerdem muss man sich 3 Monate VOR Eintreffen der Arbeitslosigkeit
> arbeitssuchend melden, sonst wird man sowieso gesperrt.

Das kann leider nur funktionieren, wenn man es 3 Monate VORHER weiss 
oder seiner Kristallkugel blind vertraut.

von Dirk K. (knobikocher)


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Wolfgang schrieb:
> Ahmed schrieb:
>> Außerdem muss man sich 3 Monate VOR Eintreffen der Arbeitslosigkeit
>> arbeitssuchend melden, sonst wird man sowieso gesperrt.
>
> Das kann leider nur funktionieren, wenn man es 3 Monate VORHER weiss
> oder seiner Kristallkugel blind vertraut.

Korrekt.
Um es genau zu nehmen, heißt es sinngemäß: Drei Monate vor Eintreten 
oder unmittelbar nach dem Bekanntwerden der Arbeitslosigkeit.

von Claus M. (energy)


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Dirk K. schrieb:
>> Das kann leider nur funktionieren, wenn man es 3 Monate VORHER weiss
>> oder seiner Kristallkugel blind vertraut.
>
> Korrekt.
> Um es genau zu nehmen, heißt es sinngemäß: Drei Monate vor Eintreten
> oder unmittelbar nach dem Bekanntwerden der Arbeitslosigkeit.

genau so.

Andreas schrieb:
> Ich/wir waren bisher nicht in so einer Situation, deshalb die Frage.

Clever. Erstmal Kündigen und dann erst informieren... Da hat sich ja ein 
Pärchen gefunden.

Andreas schrieb:
> Das wäre garnicht möglich gewesen, da sie erst vor EINEM Monat erfahren
> hat, dass ihr alter Chef sich zur Ruhe setzt.

Ach, und der neue ist schon als unzumutbar enttarnt? Muss wohl eine 
Prinzessin sein deine Freundin...

von Andreas H. (ahz)


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Andreas schrieb:
> Nun die Frage:
>  - wie geht es nun weiter? Bekommt sie nun Arbeitslosengeld obwohl SIE
> das Arbeitsverhältnis gekündigt hat oder sagt der Staat "selbst Schuld"?

Am sinnvollsten wäre es, wenn Deine Freundin mal vorsichtig beim neuen 
Arzt anfragt, ob man es nicht doch erst mal versuchen will.

Er muss ja auch erst mal einen Ersatz für sie finden und einarbeiten (in 
der NEUEN Praxis, viel Spass^^).

Danach kann sie in Ruhe weitersuchen bzw sich kündigen lassen.

Grüße
Andreas

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Andreas schrieb:
> Nun die Frage:
>  - wie geht es nun weiter? Bekommt sie nun Arbeitslosengeld obwohl SIE
> das Arbeitsverhältnis gekündigt hat oder sagt der Staat "selbst Schuld"?
Staat sagt selber schuld!
min 1-2 Wochen Sperre wg. verspäteter Meldung bei der Argentur!
3 Monte Sperre wegen Eigenkündigung!
Dann bis zu 3 Monate kürzung des Leistungsbezuges!
Und nach 4 Wochen muß bei der Krankenkasse die freiwilligen 
Versicherungsbeiträge eingegangen sein!
> Ich/wir waren bisher nicht in so einer Situation, deshalb die Frage.
Die Situation wurde aber sehenden Auges herbeigeführt!
Sowas sollte man mit ein paar google click`s locker selbst verhindern 
können!
Deine Freundin sollte bißchen mehr an Initiative ergreife,
oder aber du gibt`s den Suggar-Daddy und sponserst ihre Auszeit!



Andreas schrieb:
>>Außerdem muss man sich 3 Monate VOR Eintreffen der Arbeitslosigkeit
>>arbeitssuchend melden, sonst wird man sowieso gesperrt.
>
> Das wäre garnicht möglich gewesen, da sie erst vor EINEM Monat erfahren
> hat, dass ihr alter Chef sich zur Ruhe setzt.

Dann hätte sie mit Kenntnis der Übergabe der Praxis schon vorab mal 
"telefonisch" bei der Agentur für A. von der möglichen Arbeitslosigkeit 
die informieren müssen!

Asia Engineering schrieb:
> Verwundert nicht, Deutschlands Reiche brauchen billige Arbeitskräfte,
> also muss der Staat mit Terror und zu niedrig berechneten Sätzen Druck
> auf seine erwerbsfähige Bevölkerung ausüben.

DDR 4.0 halt!

Andreas schrieb:
> Daraufhin hat sie sich auf neue Stellen beworben. Gestern hat sie die
> letzte Absage erhalten, ihr alter Arbeitsvertrag lief bis zum heutigen
> Tag.

Wieviele Bewerbungen hat dein "Schnuckelchen" schon losgelassen?
Wenn  weniger als eine pro Tag es war, würd ich deinem "Schnuckelchen"
auf die Zehen stehen!
Definitiv hat die noch 4 Wochen Zeit was zu finden!
Dann wird die Krankenkasse von ganz alleine mal bei deinem 
"Schnuckelchen" wg. der Beiträge vorstellig!


> Wir würden uns sehr über eine Antwort freuen.
Hoffentliche lebst du mit der nich zusammen?
Sonst kannst du die Kosten übernehmen!

von ACDC (Gast)


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Es ist gut, wenn man zumindest mal so 10k Euro auf der Kante hat.

Damit kommt man ein paar Monate über die Runden.
Mehr sollte es aber auch nicht sein, weil es sonst schwerer zu 
verstecken ist.

von april_april (Gast)


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Also, ich finde die ganze Angelegenheit in zahlreichen Punkten höchst 
widersprüchlich! Da wird sich doch hoffentlich niemand einen Aprilscherz
erlaubt haben?  ;-)

von nemesis... (Gast)


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Asia Engineering schrieb:
> Verwundert nicht, Deutschlands Reiche brauchen billige Arbeitskräfte,
> also muss der Staat mit Terror und zu niedrig berechneten Sätzen Druck
> auf seine erwerbsfähige Bevölkerung ausüben.

Das ist im Ausland noch viel schlimmer. Gott sei Dank, dass wir das
soziale Netz haben, dass ja auch zum Frieden beiträgt. Man stelle sich
die Alternative vor. Leider blöd, dass dieses Sozialsystem für viele 
Menschen in der Welt natürlich eine unglaubliche Anziehungskraft hat.
Das durch den Zuzug der demografische Wandel entschärft wird, ist
erst mal nur Wunschdenken.

von Hoppe (Gast)


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Es gibt 1 Woche Sperre für verspätete Meldung und 12 Wochen Sperre für 
die Eigenkündigung. Es reicht also, 13 Wochen nach dem letzten Tag im 
Arbeitsverhältnis zur Agentur für Arbeit zu gehen. Vorher gibt es keine 
Leistung und nur Generve mit doofen Vermittlungsvorschlägen oder meist 
unsinnigen Qualifizierungsmaßnahmen.
Also bei der Krankenkasse freiwillig versichern für ca 160,- pro Monat 
Mindestsatz ohne Einkommen.
Ich habe das schon mehrfach durch. Wer ohne Anschlußtätigkeit kündigt, 
sollte wissen was es bedeutet und das finanzielle Polster dafür 
mitbringen.
Also eigenverantwortlich den nächsten Job suchen und/oder erstmal die 
freie Zeit genießen. Viel Erfolg!

von Carsten S. (dg3ycs)


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Hoppe schrieb:
> Es reicht also, 13 Wochen nach dem letzten Tag im
> Arbeitsverhältnis zur Agentur für Arbeit zu gehen.

Bist du des Wahnsinns oder gibst du bewusst derart gefährlich falsche 
Ratschläge? Es steht zwar im Gesetz das die Sperrzeit am Tag nach dem 
Ereignis welche die Sperzeit zur Folge hat beginnt.
Das Ereignis das die Sperrzeit hier auslöst ist die Arbeitslosigkeit.
Die Sperrzeit fängt also am ersten Tag der Abeitslosigkeit an...

NUR:
Die "amtlich festgestellte" Arbeitslosigkeit beginnt FRÜHESTENS mit dem 
Tag der Arbeitssuchendmeldung... Wenn sie jetzt erst nach 13 Wochen zum 
Amt geht bedeutet das damit das die Sperrzeit erst ab diesem Tag läuft.
Es gibt dann also 26 Wochen kein Geld. (Wobei die ersten 13 Wochen die 
sich "freiwillig" nicht gemeldet hat im Gegensatz zur Sperrzeit hinten 
an die Zeit angehangen würden. DIESE Zeit verfällt nicht)

> Vorher gibt es keine
> Leistung und nur Generve mit doofen Vermittlungsvorschlägen oder meist
> unsinnigen Qualifizierungsmaßnahmen.
Qualifizierungsmaßnahmen bei einem Abschluss in einem gängigen Beruf in 
den ersten Tagen der Arbeitslosigkeit? So ein Schmarrn...
Die gibt es erst nach längerer Arbeitslosigkeit... Oder halt bei völlig 
unterirdischer Qualifikation. (Wobei man über den Sinn vieler Maßnahmen 
tatsächlich streiten kann)

Aber ein frisch Arbeitsloser der sich aktiv bemüht wird erst einmal in 
Ruhe gelassen.
Und zu den Vermittlungsvorschlägen: Manch ein DauerHarzer wird es nicht 
kennen, aber in der ersten Zeit der Arbeitslosigkeit muss man bei leibe 
nicht jeden Job annehmen. Da gelten erst einmal ganz andere 
Zumutbarkeitskriterien als bei Langzeitarbeitslosen. Da darf noch ETWAS 
wählerisch sein.
(einen Job als Artzhelferin zu ähnlicher Entlohnung im Nahbereich wird 
sie aber dennoch keinesfalls ablehnen können. Auch wenn ihr die 
spezifische Tätigkeit -in vielen Praxen machen die Arzthelferinnen 
jeweils nur bestimmte Dinge und nicht jede alles- oder der Arzt dann 
nicht passt.)

Cha-woma M. schrieb:
> Und nach 4 Wochen muß bei der Krankenkasse die freiwilligen
> Versicherungsbeiträge eingegangen sein!

Nicht wenn die Person vorher gesetzlich versichert war...
Dann gilt im ersten Monat die kostenlose Nachversicherung und ab dem 
zweiten Monat ist man dann trotz Sperrzeit über die Arbeitsagentur 
verischert.
Und bei einer Arzthelferin gehe ich doch mal sehr stark von einer 
gesetzlichen Versicherung aus...

Gruß
Carsten

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Carsten S. schrieb:
> Nicht wenn die Person vorher gesetzlich versichert war...
> Dann gilt im ersten Monat die kostenlose Nachversicherung und ab dem
> zweiten Monat ist man dann trotz Sperrzeit über die Arbeitsagentur
> verischert.

Irrtum!
Wen eín Loch von ein Monat da ist, gilt da ned noch mal eine 
Sonderregelung!

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Carsten S. schrieb:
> Und bei einer Arzthelferin gehe ich doch mal sehr stark von einer
> gesetzlichen Versicherung aus...

Kommt drauf an ob die schon 360 Tage in der gesetzlichen Al-Vers. voll 
hat!
Und die Sonderregelungen bei kurzfritiger Beschäftigung gelten nur wenn 
die befristet Beschäftigt war!

von 占卜者 (Gast)


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nemesis... schrieb:
> Gott sei Dank, dass wir das soziale Netz haben, dass ja auch zum
> Frieden beiträgt.

Gott kann da am wenigsten für. Das sind unsere gewählten Volksvertreter, 
die uns den sozialen Frieden einiges kosten lassen und es dabei 
verstehen, die gut verdienenden damit so wenig wie möglich zu belasten.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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占卜者 schrieb:
> nemesis... schrieb:
>> Gott sei Dank, dass wir das soziale Netz haben, dass ja auch zum
>> Frieden beiträgt.
Soziales Netz?
Eher eine Fallgrube in die man besser nicht gerät!

> Gott kann da am wenigsten für. Das sind unsere gewählten Volksvertreter,
> die uns den sozialen Frieden einiges kosten lassen und es dabei
> verstehen, die gut verdienenden damit so wenig wie möglich zu belasten.

Ja, und nur in dem Maße wie die Millionäre es wollen, gibt`s für den 
Rest was vom Tisch.
Wie mit den Hunden der noblen Jagdgesellschaft.
Je nach Jagdterfolg, bekommen die Hunde die Knochen, oder einen Tritt 
oder werden statt dem Jadtwild erschossen. Damit spart man sich die 
unnützen Fresser!

von Mikro 7. (mikro77)


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Carsten S. schrieb:

> Bist du des Wahnsinns oder gibst du bewusst derart gefährlich falsche
> Ratschläge? [...] Wenn sie jetzt erst nach 13 Wochen zum
> Amt geht bedeutet das damit das die Sperrzeit erst ab diesem Tag läuft.
> Es gibt dann also 26 Wochen kein Geld.

Tatsächlich?

BSG · Urteil vom 21. Juli 2009 · Az. B 7 AL 6/08: "...Die Sperrzeit 
beginnt nach § 144 Abs 2 SGB III mit dem Tag nach dem Ereignis, das die 
Sperrzeit begründet, also in Anwendung des Abs 1 Satz 2 Nr 1 mit dem 
ersten Tag der Beschäftigungslosigkeit..." [In der aktuellen Ausgabe des 
SGB III hat sich §144 auf §159 verschoben.]

Alternative Quelle: 
http://www.frag-einen-anwalt.de/Sperrfrist-Arbeitslosengeld,-stark-verspaetete-Meldung---f124658.html

von Kaukas (Gast)


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Cha-woma M. schrieb:
>> Gott kann da am wenigsten für. Das sind unsere gewählten Volksvertreter,
>> die uns den sozialen Frieden einiges kosten lassen und es dabei
>> verstehen, die gut verdienenden damit so wenig wie möglich zu belasten.
>
> Ja, und nur in dem Maße wie die Millionäre es wollen, gibt`s für den
> Rest was vom Tisch.
> Wie mit den Hunden der noblen Jagdgesellschaft.
> Je nach Jagdterfolg, bekommen die Hunde die Knochen, oder einen Tritt
> oder werden statt dem Jadtwild erschossen. Damit spart man sich die
> unnützen Fresser!


Mann Mann Mann, hier ist ab wieder eine geballte Frustfraktion 
unterwegs.

Ausgehend von der Vermutung, dass unsere Wahlergebnisse nicht übermäßig 
manipuliert werden muss man also vermuten, dass wir hier überwiegend 
Millionäre in unserem Land als Wähler haben -> und damit die 
NichtMillionäre bei jeder Wahl aufs neue überstimmen. Nur so kommen die 
Millionärsvertreter an die Macht und schonen die Millionäre in jeder 
Hinsicht.

-> also Tipp für Euch:
Geht wählen und wählt die Partei, die Eure Interessen vertritt.
Die gibt es nicht?
Dann engagiert Euch selbst politisch!
Wenn Ihr dabei gut seit, steht Ihr irgendwann auf der Bestimmerseite und 
könnt alles besser machen.
Zu anstrengend?
Dann nölt weiter im Forum und beklagt Euer Leid. Hier finden sich immer 
Zustimmer für Euern Jammer und Ihr könnt Euch zurücklehen uns sagen: Man 
habe ich wieder Recht!
Nur ändern tut das leider nichts.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Mikro 7. schrieb:
> Carsten S. schrieb:
>
>> Bist du des Wahnsinns oder gibst du bewusst derart gefährlich falsche
>> Ratschläge? [...] Wenn sie jetzt erst nach 13 Wochen zum
>> Amt geht bedeutet das damit das die Sperrzeit erst ab diesem Tag läuft.
>> Es gibt dann also 26 Wochen kein Geld.
>
> Tatsächlich?

U.U. kann die Argentur für A. dir mit der Meldung als Arbeitsloser die 
draufbrummen. Die interressiert  nämlich nicht was man die Zeit davor 
gemacht hat!
Gibt Fälle da haben Leute sich AL mit vollen Anspruch auf ALGI gemeldet, 
die eine einjährige Fachschule besucht haben. Denen wurde auch eine 
Sperrzeit draufgebrummt! Wg. Eigenverschulden an der AL.
Dagegen kann man Klagen!
Nach aktueller Lage dauert es aber bis zu 2 Jahre bis das Gericht die 
Klage verhandelt.

von 占卜者 (Gast)


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Cha-woma M. schrieb:
> Nach aktueller Lage dauert es aber bis zu 2 Jahre bis das Gericht die
> Klage verhandelt.

Besser als die 70 Jahre, die andere Prozesse verschleppt wurden ...

von Draco (Gast)


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Ahmed schrieb:
> Wäre ja auch noch schöner, wenn jeder, dem sein Job nicht mehr passt,
> einfach kündigt und sich von anderen sein Leben finanzieren lässt.

Wenn man jahrelang in die Kasse eingezahlt hat, sehe ich das alles 
anderes als sich "finanzieren" zu lassen. Nur mal so am Rand.

Aber ja, sie wird gesperrt, sie kann dann für die drei Monate H4 
beantragen - dieses wird aber ebenfalls auf 65% gekürzt werden.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Ich geh wählen, und notfalls wähle ich keine Partei und gib einen 
ungültigen Stimmzettel ab. Keinen leeren, damit ja nicht  Haus und Hof 
geöffnet ist für Leute die glauben "jede Stimme zählt"!


Kaukas schrieb:
> Ausgehend von der Vermutung, dass unsere Wahlergebnisse nicht übermäßig
> manipuliert werden muss man also vermuten, dass wir hier überwiegend
> Millionäre in unserem Land als Wähler haben -> und damit die
> NichtMillionäre bei jeder Wahl aufs neue überstimmen. Nur so kommen die
> Millionärsvertreter an die Macht und schonen die Millionäre in jeder
> Hinsicht.

Ähhh, was machste wenn nur Millionäre zur Wahl stehen?
Ahh, das sind doch nur alles ganz normale Angestellte und Arbeiter die 
sich zur Wahl stellen, denkt man?
Na, dank I-Net kann man es ja rausfinden!

Und auch die politische Teilnahme ist abhängig, ob man in den Verein 
(vulgo Partei) aufgenommen wird!
Ansonst muß man seine Partei selber gründen, Notgedrungen!

von 占卜者 (Gast)


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Draco schrieb:
> Aber ja, sie wird gesperrt, sie kann dann für die drei Monate H4
> beantragen - dieses wird aber ebenfalls auf 65% gekürzt werden.

65% KdU bedeutet in der Praxis genau was?

von Hoppe (Gast)


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Nochmals, die Sperrzeiten beginnen mit dem Ereignis, welches sie 
begründet, abzulaufen. In dem Fall also mit dem ersten Tag ohne 
Arbeitsverhältnis. Das ganze ist unabhängig davon, wann man sich bei der 
Arbeitsagantur meldet.
Wie schon geschrieben, ich habe das mehrfach durch, zuletzt 2015, sollte 
also aus erster Hand wissen, wie es läuft.
Ich hatte bisher auch immer 13 Wochen Sperrzeit, und dann ab dem ersten 
Tag der verspäteten Arbeitssuchendmeldung Leistungsbezug, weil die 
Sperrzeiten bereits abgelaufen waren.
Ob man überhaupt zur Arbeitsagentur geht, ist wieder eine ganz andere 
Frage. Nach 13 Wochen kann man längst den nächsten ordentlichen Job 
angetreten haben. Oder man schlägt sich erstmal mit einer einfacheren 
sozialversicherungspflichtigen Tätigkeit durch. Oder man macht erstmal 
einige Wochen Urlaub und geht dann zur Arbeitsagentur und hält die Hand 
auf. Es gibt so viele Möglichkeiten...
Für mich dabei wichtig: Wenn man solche Kapriolen schlägt, sollte man 
etwas Cash auf der Seite haben, beruhigt die Nerven und gibt einem mehr 
Freiheiten.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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占卜者 schrieb:
> Cha-woma M. schrieb:
>> Nach aktueller Lage dauert es aber bis zu 2 Jahre bis das Gericht die
>> Klage verhandelt.
>
> Besser als die 70 Jahre, die andere Prozesse verschleppt wurden ...

Welche Prozesse meinste den?

von adrian (Gast)


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Wenn Sperre ausgesprochen wird, Widerspruch einlegen.

Begründung: Arbeitsverhältnis unzumutbar geworden oder schleichende 
Depression, die jetzt erst erkannt wurde oder ähnliches (Überlastung 
etc).

Meistens gibt das Amt dann nach. Wenn nicht, Anwalt.

von 占卜者 (Gast)


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Cha-woma M. schrieb:
> Welche Prozesse meinste den?

Rechne mal zurück, was da in Deutschland war, aber das ist hier off 
Topic.

von Jörg (Gast)


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Boah,  eh, Mann, als Arbeitsloser muss man hochintelligent sein, um 
seinen Leistungsanspruch vollständig durchsetzen zu können. Da bin ich 
doch froh, nur ein einfacher Selbständiger zu sein...

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Jörg schrieb:
> Boah,  eh, Mann, als Arbeitsloser muss man hochintelligent sein, um
> seinen Leistungsanspruch vollständig durchsetzen zu können. Da bin ich
> doch froh, nur ein einfacher Selbständiger zu sein...
Ja, Gerd S. und Onkel H. haben sich echt Mühe gegeben!

von Erprobter Kriegsherr im Dreckssystem (Gast)


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adrian schrieb:
> Wenn Sperre ausgesprochen wird, Widerspruch einlegen.
>
> Begründung: Arbeitsverhältnis unzumutbar geworden oder schleichende
> Depression, die jetzt erst erkannt wurde oder ähnliches (Überlastung
> etc).
>
> Meistens gibt das Amt dann nach. Wenn nicht, Anwalt.

Man kündigt nie selber, wenn man nix hat. Wenn's einem nicht gefällt 
dauerkrank und/oder Minderleistungen, dass man gekündigt wird.

Es ist Krieg, Reich gegen Arm. Die Armen haben keine Chance, außer 
Guerilla-Kriegsführung. Brunnen/Grundstücke vergiften, überall ein 
bisschen, die Lebensgrundlage überall und aller langsam zerstören, dass 
auch die Reichen leiden müssen und mit zugrunde gehen.
Lässt eine kleine Gruppe Spielkinder mit Macht der anderen viel größeren 
Gruppe ohne Macht wegen grenzenloser Gier nicht wenigstens paar 
Habseligkeiten in der Puppenstube, muss man leider die ganze Puppenstube 
niederbrennen.
Rache und Gerechtigkeitsausübung sind wie ein Likör, man muss es 
schlückchenweise genießen.
Die Reichen haben Glück, dass die meisten nicht so denken, sonst wäre es 
schon längst aus mit ungestörter Ausbeute.
Selbst Terroristen denken nur an Gürtel- und Kofferbomben, dabei könnte 
man schon schönste Schäden alleine mit billigstem Altöl und 
Schwermetallen anstellen.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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占卜者 schrieb:
> Rechne mal zurück, was da in Deutschland war, aber das ist hier off
> Topic.

02.04.1946
Liege ich richtig?

von (prx) A. K. (prx)


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Kaukas schrieb:
> Mann Mann Mann, hier ist ab wieder eine geballte Frustfraktion
> unterwegs.

Ausgehend vom Forum sollte man als angehender Ingenieur sowieso 
unbedingt das Modul "Überleben mit Hartz 4" besuchen. ;-)

von Claymore (Gast)


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Erprobter Kriegsherr im Dreckssystem schrieb:
> Brunnen/Grundstücke vergiften, überall ein
> bisschen, die Lebensgrundlage überall und aller langsam zerstören, dass
> auch die Reichen leiden müssen und mit zugrunde gehen.

Zum Glück ist kaum jemand ernsthaft so unglaublich dumm! Total 
hirnverbrannt so zu denken. Mal davon abgesehen dass du dich hier ganz 
öffentlich zu Terrorismus bekundest.

Erprobter Kriegsherr im Dreckssystem schrieb:
> Es ist Krieg, Reich gegen Arm.

Was können die Reichen denn dafür, dass ein Großteil der Menschheit in 
der westlichen Welt zu dumm und/oder ignorant ist, um sich selbst 
Reichtum aufzubauen? Das geht in den meisten kapitalistischen Ländern 
auch mit einem weit unterdurchschnittlichen Einkommen. Dann lebt man 
immer noch besser als 80% der Menschheit oder besser als 80% der 
Landsleute vor 50 Jahren.

von IchGlaubeEsNicht (Gast)


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>Was können die Reichen denn dafür, dass ein Großteil der Menschheit in
>der westlichen Welt zu dumm und/oder ignorant ist, um sich selbst
>Reichtum aufzubauen?

In Kurzform: Deren Armut kotzt dich an. Wolltest du nicht mal 
vorrechnen, wie man sich mit 8,50€ Mindestlohn Reichtum aufbaut?

von Greg (Gast)


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Mit dem Arbeitsamtkram kenne ich mich nicht aus.
Das man zuerst kündigt und dann nach einer neuen Stelle sucht ist 
natürlich etwas dumm.
Aber wenn ich so in den Zeitungen gucke wieviel MTAs gesucht werden, 
denke ich es könnte innerhalb von 3 Monaten wieder eine neue Stelle 
dabei sein.
Du schnappst dir am Besten deine Unterlagen präsentationsfähig und gehst 
die möglichen MTA Stellen persönlich ab. Sozusagen Klinkenputzen. Auf 
dieser Art und Weise habe ich immer was bekommen. Es kommt eben sehr gut 
an, wenn man sich persönlich vorstellt. Das können auch MTA Stellen sein 
die nicht in der Zeitung stehen. Du weißt am Besten wo du gerne arbeiten 
möchtest und gehst diese Adressen ab. Natürlich solltest du auch 
Visitenkarten parat haben.
Viel Erfolg!!!

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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A. K. schrieb:
> Kaukas schrieb:
>> Mann Mann Mann, hier ist ab wieder eine geballte Frustfraktion
>> unterwegs.
>
> Ausgehend vom Forum sollte man als angehender Ingenieur sowieso
> unbedingt das Modul "Überleben mit Hartz 4" besuchen. ;-)

Guter Junge!
Das gibt 3 Premium-Sternchen!
Die div. Ratgebern wie man mit H-IV-Satz am besten überlebt, sind auch 
für den Baustelleneinsatz oft hilfreich!
Vorallem off-homeland spart man damit etliche 500 €-Scheine!

von Erprobter Kriegsherr im Dreckssystem (Gast)


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Claymore schrieb:
> Zum Glück ist kaum jemand ernsthaft so unglaublich dumm! Total
> hirnverbrannt so zu denken.

Nur die wenigsten denken so, richtig, aber Gott sei Dank macht der 
ungezügelte Kapitalismus, die grenzenlose Ahnungslosigkeit und die nicht 
zu stoppende Überbevölkerung auch einen guten Teil der Umwelt schon von 
selber kaputt, dass sich die Menschheit auch so selbst ihrer 
Lebensgrundlage entzieht. ;)

von Mitnahmementalitätsankreider (Gast)


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Halte Dich an das, was "Hoppe" schrieb. Das ist das, was in der Realität 
abläuft und was (wenn man das Gehirn benutzt) auch so ablaufen muß.

von Claymore (Gast)


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IchGlaubeEsNicht schrieb:
> In Kurzform: Deren Armut kotzt dich an. Wolltest du nicht mal
> vorrechnen, wie man sich mit 8,50€ Mindestlohn Reichtum aufbaut?

Wir sind hier in einem Technikforum, von daher gehe ich mal davon aus, 
dass hier jeder die Grundrechenarten, den Dreisatz und die 
Exponentialfunktion beherrscht. Wieso sollte ich dann was vorrechnen 
müssen?

Das Problem ist, dass Menschen Konsumwahn mit Reichtum verwechseln und 
deshalb falsche Schlüsse ziehen, wie sie dort hin kommen. Sie sind so 
von den Medien und deren Berichte über die "High Society" geblendet, 
dass sie nicht verstehen können, dass die meisten reichen Menschen weit 
unter ihren Verhältnissen leben - und sie auch nur deshalb reich werden 
konnten. Reichtum heißt nicht, so viel Geld wie möglich sinnlos zu 
verblasen - sondern das genaue Gegenteil.

Das heißt, man muss mit Mindestlohn wie ein Student leben, mit 
Durchschnittseinkommen wie ein Hartz-IV-Empfänger und mit einem guten 
IG-Metall-Lohn wie ein Durchschnittsverdiener. Yacht, Sportauto und 
Villa ist da einfach nicht drin.

von knollo (Gast)


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Auweia !
Oben hat es schon mal jemand angedeutet: das viel größere Problem ist, 
daß Deine Freundin nicht mehr Krankenversichert ist! Es hilft auch 
nichts, in
3 Monaten zu sagen sie wahr nicht beim Arzt, nachzahlen muß Sie 
trotzdem.
Also auch noch zur Krankenkasse. Alternative ist heiraten - dann gibts 
Familienversicherung. MfG

von Claymore (Gast)


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Wurzelpeter schrieb im Beitrag #4530770:
> Die meisten Reichen heute haben es einfach geerbt.

Das ist Unsinn.

Wurzelpeter schrieb im Beitrag #4530770:
> Dann kommt noch Ausbeutung anderer hinzu.

Wenn jeder mit machen würde, würde es wieder passen.

Wurzelpeter schrieb im Beitrag #4530770:
> Mit richtiger Arbeit wird man nicht reich ;)

Doch, natürlich.

Und schon wieder fällt jemand auf das völlig falsche Verständnis von 
Reichtum herein. Kein Wunder dass die Arm-Reich-Schere immer weiter 
auseinander geht, wenn es die Leute einfach nicht kapieren.

von Aka Demiker (Gast)


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Erprobter Kriegsherr im Dreckssystem schrieb:
> Man kündigt nie selber, wenn man nix hat. Wenn's einem nicht gefällt
> dauerkrank und/oder Minderleistungen, dass man gekündigt wird.

Na klar, habe ich auch so gemacht.

2 Monate vom Ersparten gelebt, weil mein alter Arbeitgeber nichts davon 
mitgebekommen sollte. Hab genug Knete auf der hohen Kante.

Arbeitsagentur, da war ich erst gar nicht.

Dann 2 Monate später dann neuen Job als Ing. und 5,9 Monate später die 
Schnauze erneut voll gehabt, war ein Saftladen, mehr Schein als Sein. 
Habe den Chef provoziert, dass er mich rausschmeisst, war einfach, der 
Mann ist halt bekloppt.

Dann in der Nochbeschäftigung auf einen guten Job als beworben, sofort 
Vorstellungsgespräch und Zusage, musste allerdings noch 2 Monate bis 
Jahresanfang warten.

Also zur Arbeitsagentur, für Akademiker haben die eine eigene 
Zulaufstelle. Habe mich gut beraten gefühlt, die Frau hat mir 
weitestgehend freie Hand bei der Suche gelassen, weil sie mir vertraute. 
Normalerweise muss man pro Monat eine gewisse Zahl an Angeboten von der 
ARGE annehmen und vorstellig werden.

Arbeitslosengeld kam, obwohl ja eigentlich die 3Monate rückwirkend 
angerechnet wurden., sofort.

Tja, und inzwischen habe ich noch mal gewechselt, diesmal wieder in 
Eigenkündigung, weil ich ein besseres Angebot mit mehr Knete und weniger 
Arbeitszeit und guter Überstundenregelung fand.

Also, nicht alles immer gleich schlecht machen, es liegt auch oft an 
einem selbst. Wer sich wie ein Arsch benimmt, bekommt eben auch 
ordentlich Kacka um die Ohren gehauen.


Schönes WE.

von Mitnahmementalitätsankreider (Gast)


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Claymore schrieb:
> Das ist Unsinn.

Claymore schrieb:
> Doch, natürlich.

Laßt doch den Dummschwätzer und Alles-Besser-Wisser links liegen. Mit 
solchen Leuten lohnt nicht mal der Wechsel eines Wortes.

Der war als "Minefield" schon ein Klapser, als "Claymore" ist es nicht 
anders.

von Claymore (Gast)


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Mitnahmementalitätsankreider schrieb:
> Laßt doch den Dummschwätzer und Alles-Besser-Wisser links liegen. Mit
> solchen Leuten lohnt nicht mal der Wechsel eines Wortes.

Ich könnte mich jedes Mal darüber kaputt lachen, wie medien- und 
konsumgesteuerte Menschen hier ihre völlig ignorante Ansicht der Welt 
verbreiten und sich immer wieder schön gegenseitig bestätigen müssen. Es 
ist halt einfach bequemer, zu jammern und über Reiche zu schimpfen, 
statt die Zähle zusammen zu beißen und mal den eigenen Konsum 
einzuschränken. Die unbequeme Wahrheit möchte niemand ertragen und wer 
damit argumentiert, ist bei der Masse unten durch. Das macht mir aber 
nichts, ich amüsiere mich weiter über die Konsumzombies.

von (prx) A. K. (prx)


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Claymore schrieb:
> Wurzelpeter schrieb im Beitrag #4530770:
>> Die meisten Reichen heute haben es einfach geerbt.
>
> Das ist Unsinn.

Man kann das nicht nur streng finanziell verstehen, sondern im 
erweiterten Sinn den Zusammenhang von Wohlstand oder Einkommen über die 
Generationen betrachten. Also wie die Situation der Nachkommen 
verglichen mit den Eltern ist.

Und da gibts im intenationalen Vergleich (OECD Basis) eklatante 
Unterschiede. So kann man in diesem Sinn schon sagen, dass in den USA 
Reichtum stark erblich ist. D liegt im Mittelfeld, in Skandinavien ist 
es am geringsten.

Allerdings ist das natürlich messbar in Zahlen. Gefühlte Armut (kann 
meiner Tochter kein zweites Pferd kaufen, weil ich grad meinen Porsche 
an den Baum gesetzt habe) und gefühlter Reichtum (hab mehr als ich 
brauche) sind damit nicht gemeint.

: Bearbeitet durch User
von Aka Demiker (Gast)


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Claymore schrieb:
> Und schon wieder fällt jemand auf das völlig falsche Verständnis von
> Reichtum herein. Kein Wunder dass die Arm-Reich-Schere immer weiter
> auseinander geht, wenn es die Leute einfach nicht kapieren.

Naja, so ganz stimmt das nicht. Im Spiegel (dem Heft) war in der Ausgabe 
08/2016 ein interessanter Artikel. Dort wurden von einer 
Forschungsstelle der Wirtschaft in Berlin einmal die Verteilung des 
Besitzes genannt, und danach ist das Gro des deutschen Vermögens bei ca. 
10% der Gesellschaft.

Es ist gerade bei uns so, dass die Arbeitnehmer anders als in anderen 
Ländern fast überhaupt nicht an den Unternehmensgewinnen beteiligt 
werden, was gerade in Zeiten zukünftig unsicherer Renten eine gute Sache 
wäre.

Hier verhindert die Lobby klar die Gewinnbeteiligungen der eigenen 
Beschäftigten. Es wurde eine Gegend in Rheinland-Pfalz genannt, wo ein 
guter Teil der Leute für ein Daimler-LKW-Werk arbeiten, und wo die 
einfachen Angestellten/Arbeiter recht dicke Autos und Häuser in guter 
Wohngegend besitzen, eben weil hier das Gewinnbeteiligungskonzept 
umgesetzt wurde.

Das Beispiel zeigt, dass eben sehr wohl zu differenzieren ist, ob man 
die Chance hat oder nicht. Und ein guter Teil der heute reichen jungen 
Leute hat schon enorm viel geerbt, dass ist ja alles kein Geheimnis und 
ist nachweisbar. Und auch hier verhindert die Lobbyklientel, dass von 
dem Vielen mal etwas über eine anständige Erbschaftssteuer und die 
Allgemeinheit geht. Das wäre fair denjenigen gegenüber, die eben nicht 
die Chance haben, reich zu werden, dafür aber mit ihrer eigenen Arbeit 
maßgeblich zum Erhalt unseres Landes beitragen.

Im ZDF lief mal vor ein paar Jahren ein interessanter Dokumentarfilm, wo 
ein Wirtschaftsprofessor ausrechnete, dass die Haushalte keinen Euro 
mehr belastet würden, wenn man die Erbschaftssteuer auf ein gerechtes 
Maß einstellen würde. Es würde den Erbenden genug bleiben, und man 
könnte damit alle Haushaltssorgenkinder (Straßenbau, Bildungssystem, 
Krankenkasse und Rente) auf einen Schlag bedienen, ohne das der 
Steuerzahler auch nur einen Cent mehr zahlen müsste.
Die Summe des zukünftig vererbten Vermögens in Deutschland ist ENORM 
hoch, das sind zig Milliarden, kann man ebenfalls einsehen, frag mich 
jetzt nicht, wie hoch.

Nur verhindert diese Informationsweitergabe an den Normalbürger jede 
deutsche Partei, aus gutem Grund ;-)

Bevor jetzt das rumgehacke hier losgeht, besser die Zeit zur Recherche 
nutzen und sich selbst schlaumachen.

Gruß

von Aka Demiker (Gast)


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Claymore schrieb:
> Es
> ist halt einfach bequemer, zu jammern und über Reiche zu schimpfen,
> statt die Zähle zusammen zu beißen und mal den eigenen Konsum
> einzuschränken.

Ich hoffe nur, dass du nicht jeden Teilnehmer an dieser Diskussion diese 
Unterstellung machst, eine sachliche Diskussion muss auch möglich sein. 
Es soll ja auch noch Leute geben, die sich nicht beschweren, über solche 
Dinge informieren, sich bilden, und dennoch die Ungerechtigkeiten in 
unserem Lande offen ansprechen dürfen.

In diesem Sinne ein friedliches Miteinander.


Gruß

von IchGlaubeEsNicht (Gast)


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>Wieso sollte ich dann was vorrechnen müssen?

Nur so als Vermutung: Weil du es nicht kannst?!

Ein Sparplan zum Reichtum oder Wohlstand mit 8,50€ Mindestlohn wäre doch 
wirklich interessant.

Ich gebe zu, trotz Kenntnissen über Exponentialfunktionen kann ich diese 
Rechnung nicht durchführen.

Also jetzt kannst du mich wirklich beeindrucken. Oder gibst du hier den 
Kurt Bindl des Kapitalismus?

von Claymore (Gast)


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Aka Demiker schrieb:
> Es ist gerade bei uns so, dass die Arbeitnehmer anders als in anderen
> Ländern fast überhaupt nicht an den Unternehmensgewinnen beteiligt
> werden, was gerade in Zeiten zukünftig unsicherer Renten eine gute Sache
> wäre.

Typisch deutsches Vollkasko-Denken. Alles soll schön brav vom 
Gesetzgeber und den Unternehmen gemacht werden, selbst möchte man gar 
nicht tätig werden.

Natürlich kann man sich einfach selbst an beliebigen Unternehmen 
beteiligen! Nichts außer der eigene Konsum kann das verhindern. Und es 
gibt sogar Möglichkeiten, steuerliche Vorteile zu nutzen.

Wenn in Deutschland die meisten Millionäre durch erben entstehen, dann 
bestätigt das mein Argument, dass die große Masse zu dumm ist, ihr 
eigenes Vermögen aufzubauen. Mal davon abgesehen, dass man überhaupt 
keine Millionen braucht, um nur vom eigenen Vermögen leben zu können.

Die Zahl der Selfmade-Millionäre ist in anderen Ländern höher. Das liegt 
aber nicht an den schlechten Voraussetzungen in Deutschland.

Aka Demiker schrieb:
> Erbschaftssteuer

Da habe ich kein Problem damit. Es wäre aber dumm zu glauben, dass 
dadurch der deutsche Michel reicher werden würde. Das Geld würde nur auf 
anderem Weg den reichen Menschen wieder zufließen.

von Claymore (Gast)


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IchGlaubeEsNicht schrieb:
> Nur so als Vermutung: Weil du es nicht kannst?!
>
> Ein Sparplan zum Reichtum oder Wohlstand mit 8,50€ Mindestlohn wäre doch
> wirklich interessant.
>
> Ich gebe zu, trotz Kenntnissen über Exponentialfunktionen kann ich diese
> Rechnung nicht durchführen.

Natürlich kann ich das. Wie gesagt - als Mindestlohnempfänger muss man 
wie ein Student leben können. Das heißt max. 600 Euro Ausgaben pro 
Monat, die restlichen rund 400 Euro werden in Index-ETF investiert. Der 
Rest ist simples Rechnen. Aber allein wegen dieser Zahl und der 
Erwähnung von Wertpapieren wird jetzt wieder der Shitstorm kommen.

von (prx) A. K. (prx)


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Aka Demiker schrieb:
> Es ist gerade bei uns so, dass die Arbeitnehmer anders als in anderen
> Ländern fast überhaupt nicht an den Unternehmensgewinnen beteiligt
> werden, was gerade in Zeiten zukünftig unsicherer Renten eine gute Sache
> wäre.

Das liegt wesentlich auch an der Abscheu vieler Deutscher vor ebendiesen 
Beteiligungen. Man steckt das Geld lieber auf "Nummer Sicher" in den 
Sparstrumpf als es dem notorisch schwankenden Seegang von Aktien 
anzuvertrauen. Auch wenn die Bilanz über lange Zeit gesehen sehr 
eindeutig ist. Da sind nicht bloss Lobbygruppen am Werk, das ist ein 
kulturelles Element.

von (prx) A. K. (prx)


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Aka Demiker schrieb:
> Hier verhindert die Lobby klar die Gewinnbeteiligungen der eigenen
> Beschäftigten.

Beteiligung gerade am eigenen Unternehmen ist für dessen Angestellte 
ausserhalb des Führungszirkels nicht unproblematisch. Denn wenn das 
Unternehmen vor die Hunde geht, dann geht nicht nur das regelmässige 
Einkommen flöten, sondern auch der Besitz.

von IchGlaubeEsNicht (Gast)


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>Das heißt max. 600 Euro Ausgaben pro Monat, die restlichen rund 400 Euro
>werden in Index-ETF investiert

Wenn man auf eine Wohnung verzichtet, müßte man doch mehr als 400€ 
sparen können.
Und zusätzlich noch die Mülltonnen um die Discounter abklappern.

von (prx) A. K. (prx)


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Claymore schrieb:
> Da habe ich kein Problem damit. Es wäre aber dumm zu glauben, dass
> dadurch der deutsche Michel reicher werden würde. Das Geld würde nur auf
> anderem Weg den reichen Menschen wieder zufließen.

Das ist genauso einseitig gedacht, wie du es spiegelverkehrt den anderen 
vorwirfst. Es spricht zwar manches dafür, dass auch hier Fett oben 
schwimmt, aber es müsste nicht so sein. So wäre es ausgeglichener, 
Erbschaftsteuer statt Mehrwertsteuer in Infrastruktur zu investieren. Um 
mal unbeschadet irgendwelcher Zahlen zwei Beispiele zu bringen.

von Claymore (Gast)


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IchGlaubeEsNicht schrieb:
> Wenn man auf eine Wohnung verzichtet, müßte man doch mehr als 400€
> sparen können.
> Und zusätzlich noch die Mülltonnen um die Discounter abklappern.

Na, das war doch klar, dass das gleich wieder ins Lächerliche gezogen 
wird. Schließlich fehlen die sachlichen Argumente dagegen, und wenn man 
Verzicht anspricht reagieren die wenigsten Menschen rational.

Nur weil es äußerst unbequem ist, ist das noch lange nicht unmöglich. 
Ein DINK mit zwei Mindestlöhnen kann sich sogar eine ganz kleine 
Zweizimmerwohnung von dem Budget leisten. Für alle anderen gibt es WG 
oder Einzimmerwohnungen. Das ist für einen konsumgeilen Deutschen 
natürlich nicht toll, aber solange man sauberes, fließendes Wasser und 
eine stabile Elektrizitätsversorgung hat ist man immer noch in den 
besten 10-20% der Weltbevölkerung.

A. K. schrieb:
> So wäre es ausgeglichener,
> Erbschaftsteuer statt Mehrwertsteuer in Infrastruktur zu investieren.

Und was passiert mit dem Geld, das in Infrastruktur investiert wird? 
Richtig, es fließt zu einem Anteil wieder an die Reichen zurück. 
Natürlich bleibt auch was bei den Konsummenschen übrig, aber die 
verheizen ihr Geld ja wieder (das Geld fließt wieder dem Staat und den 
Reichen zu) und bleiben damit genauso arm wie vorher.

von Claymore (Gast)


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Wurzelpeter schrieb im Beitrag #4530819:
> Nur das man als nicht Student keine Studentenvorteile wie billig Mensa,
> billig/gratis Nahverkehr oder billig Wohnheim hat.

Ist alles nicht zwingend. Selbst kochen kann billiger als Mensa sein.

Wurzelpeter schrieb im Beitrag #4530819:
> 600 Euro für alles, wenn die Miete oder das WG Zimmer schon 350 kosten
> und der ÖPNV Fahrschein 50, Essen 150, Versicherungen usw 50. Oh schon
> sind 600 Euro weg.

WG-Zimmer für 350 Euro ist schon viel, selbst in einer beliebten 
Studentenstadt geht mehr. ÖPNV braucht man nicht zwingend - früher sind 
die Leute 30km auf die Arbeit mit dem Fahrrad gefahren - bei jedem 
Wetter. Für welche Versicherungen gibt man 600 Euro im Jahr aus? Ich 
habe nicht einmal die Hälfte (ausgenommen Auto und Altersvorsorge) - und 
habe sicher mehr abzusichern als ein Mindestlohnempfänger.

Du darfst auch gerne 700 Euro draus machen. Das ändert an der Rechnung 
nicht viel. Das entscheidende ist, dass man ja nicht lange mit so wenig 
Geld leben muss, vielleicht 5 oder allerhöchstens 10 Jahre. Dann trägt 
sich das Vermögen von selbst und man kann sein ganzes Einkommen 
verheizen.

Wurzelpeter schrieb im Beitrag #4530819:
> btw bin ich nicht neidisch auf reiche, ich lebe ja auch gut, Fakt ist
> aber reich (für mich ab Eigentum 50 Mill oder Jahresbrutto so 2-3+ Mill)
> wird man nicht von "normaler" Arbeit

Eine völlig überzogene Ansicht von Reichtum. Reichtum fängt dann an, 
wenn man unbegrenzt vom Vermögen leben kann. Und das liegt bei einem 
vernünftigen Lebensstil weit unter einer Millionen.

von michael_ (Gast)


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knollo schrieb:
> 3 Monaten zu sagen sie wahr nicht beim Arzt, nachzahlen muß Sie
> trotzdem.
> Also auch noch zur Krankenkasse.

Das ist sogar wichtiger als paar Wochen ohne Geld.
Nicht ein Tag darf da fehlen.

von (prx) A. K. (prx)


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Claymore schrieb:
> Und was passiert mit dem Geld, das in Infrastruktur investiert wird?
> Richtig, es fließt zu einem Anteil wieder an die Reichen zurück.

Kaum zu vermeiden. Nichts zu essen, oder nur direkt beim Bauern zu 
kaufen, ist auch keine Alternative für die Masse. Weshalb ich es im 
Beispiel alternativ zu einem Mehrwertsteueranteil brachte.

Die Kunst besteht in der Balance. Weder Karl Marx noch Ayn Rand.

von Claymore (Gast)


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A. K. schrieb:
> Kaum zu vermeiden.

Der Ausweg muss aber jeden logisch denkenden Menschen doch sofort heftig 
ins Gesicht schlagen. Da braucht man schon eine gehörige Menge an 
Ignoranz um das zu übersehen.

von (prx) A. K. (prx)


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Claymore schrieb:
> Der Ausweg muss aber jeden logisch denkenden Menschen doch sofort heftig
> ins Gesicht schlagen. Da braucht man schon eine gehörige Menge an
> Ignoranz um das zu übersehen.

Kurt? ;-)

von wendelsberg (Gast)


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Claymore schrieb:
> Das entscheidende ist, dass man ja nicht lange mit so wenig
> Geld leben muss, vielleicht 5 oder allerhöchstens 10 Jahre. Dann trägt
> sich das Vermögen von selbst und man kann sein ganzes Einkommen
> verheizen.

Rechnen kann er also auch nicht:

400EUR * 12 Mon = 4800 EUR/a
4800EUR * 10a = 48000 EUR

Und das soll reichen. Traeum weiter.

wendelsberg

von IchGlaubeEsNicht (Gast)


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>aber solange man sauberes, fließendes Wasser und
>eine stabile Elektrizitätsversorgung hat ist man immer noch in den
>besten 10-20% der Weltbevölkerung

Wozu brauche ich dann eigentlich noch deine Versicherungen? Wenn ich 
nichts habe, muß ich auch nichts versichern.
Die meisten Menschen dürften weltweit auch keine Krankenversicherung 
haben. Das spart auch noch Geld.

Kommen eigentlich Kinder innerhalb deines Tellerrandes vor?


Ich kann es wirklich nicht glauben, daß es Leute deines begrenzten 
sozialen Horizontes wirklich gibt. Trollerei mal außen vor gelassen.

von Claymore (Gast)


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wendelsberg schrieb:
> 400EUR * 12 Mon = 4800 EUR/a
> 4800EUR * 10a = 48000 EUR
>
> Und das soll reichen. Traeum weiter.

Oh, da sind also wieder die fehlenden Mathematikkenntnisse (von Zinsen 
wohl noch nie etwas gehört), zusammen mit einer Fehlinterpretation. Ich 
habe nie gesagt, dass das reicht, um für immer ausgesorgt zu haben. Es 
reicht nur als guter Startpunkt, um sein Vermögen für sich arbeiten zu 
lassen, damit man seine Ausgaben auf 100% des regulären Einkommen 
aufbohren kann.

IchGlaubeEsNicht schrieb:
> Wozu brauche ich dann eigentlich noch deine Versicherungen? Wenn ich
> nichts habe, muß ich auch nichts versichern.

Es geht ja darum, später etwas zu haben.

IchGlaubeEsNicht schrieb:
> Die meisten Menschen dürften weltweit auch keine Krankenversicherung
> haben. Das spart auch noch Geld.

Richtig, in Deutschland aber Pflicht und durch den Job abgedeckt.

IchGlaubeEsNicht schrieb:
> Kommen eigentlich Kinder innerhalb deines Tellerrandes vor?

Klar.

IchGlaubeEsNicht schrieb:
> Ich kann es wirklich nicht glauben, daß es Leute deines begrenzten
> sozialen Horizontes wirklich gibt. Trollerei mal außen vor gelassen.

Geht mir genauso mit dir.

von (prx) A. K. (prx)


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Claymore schrieb:
> von Zinsen wohl noch nie etwas gehört

Schlechter Zeitpunkt. ;-)

von IchGlaubeEsNicht (Gast)


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>Klar.

Was kostet denn ein Kind deiner Meinung nach? Wie groß darf dann das 
Kinderzimmer sein?

Köln mal als Uni-Stadt genommen, hat einen durchschnittlichen 
Quadratmeterpreis von 13,23€/m2 für eine 30m2 Wohnung.

http://www.wohnungsboerse.net/mietspiegel-Koeln/5333

Das wären dann 390€. Dann bleiben von deinen 600€ pro Monat noch 210€ 
für alles andere übrig: Nebenkosten, Essen, vielleicht mal eine neue 
Hose von Kik..

Sehr realistisch!

von IchGlaubeEsNicht (Gast)


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>Richtig, in Deutschland aber Pflicht und durch den Job abgedeckt.

Was ist mit Selbstständigen?

von Mitnahmementalitätsankreider (Gast)


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@Claymore
Seit 13:58 kaperst Du den Thread mit Deinen kruden Thesen. Das hat 
absolut Nichts mit dem Anliegen des TO zu tun, nur mit Deiner 
Selbstbeweihräucherung. Erzähle diesen Mist doch einem Kilometerstein.

von (prx) A. K. (prx)


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Mitnahmementalitätsankreider schrieb:
> Seit 13:58 kaperst Du den Thread mit Deinen kruden Thesen.

Den Weg zur Politik fand der Thread schon 09:06.
Nur auf der anderen Seite vom Spektrum.

: Bearbeitet durch User
von Claymore (Gast)


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A. K. schrieb:
> Schlechter Zeitpunkt. ;-)

Zinsen meinte ich im mathematischen Sinne, das schließt jede Art 
Kapitalerträgen ein. Festverzinsliche Anlagen sind im Moment völlig 
sinnlos.

IchGlaubeEsNicht schrieb:
> Was kostet denn ein Kind deiner Meinung nach? Wie groß darf dann das
> Kinderzimmer sein?

Dein Denkfehler ist, dass du davon ausgehst, dass man sofort ein Kind 
bekommt oder schon eins hat. Ich gehe davon aus, dass man von Anfang an 
schlau ist und sein Geld investiert. Zu dem Zeitpunkt, zu dem Kinder 
überhaupt erst ein Thema (aus meiner Sicht ist das vernünftigerweise ab 
Mitte 20) werden, hat man schon so viel Vermögen übrig, dass man sein 
ganzes reguläres Einkommen plus Kindergeld zur Verfügung hat und das 
Vermögen trotzdem von sich aus weiter wächst.

IchGlaubeEsNicht schrieb:
> Das wären dann 390€. Dann bleiben von deinen 600€ pro Monat noch 210€
> für alles andere übrig: Nebenkosten, Essen, vielleicht mal eine neue
> Hose von Kik..

Reicht doch. Wie gesagt, du darfst gerne auch 700 Euro nehmen, dann hast 
du fast 50% mehr freies Budget zur Verfügung. Das ändert an der Rechnung 
nicht viel, oder man macht eben mehr Stunden oder nimmt einen Nebenjob.

Außerdem hat man immer noch die Möglichkeit, eine WG zu nehmen. Wie 
gesagt - ich gehe davon aus, dass man in jungen Jahren schon schlau 
genug ist.

IchGlaubeEsNicht schrieb:
> Was ist mit Selbstständigen?

Da ist es genauso.

von Claymore (Gast)


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Mitnahmementalitätsankreider schrieb:
> Seit 13:58 kaperst Du den Thread mit Deinen kruden Thesen. Das hat
> absolut Nichts mit dem Anliegen des TO zu tun, nur mit Deiner
> Selbstbeweihräucherung. Erzähle diesen Mist doch einem Kilometerstein.

Nein, ich habe lediglich auf etwas geantwortet, was von sich aus schon 
OT war. Danach kam der Shitstorm von anderen.

von IchGlaubeEsNicht (Gast)


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>...hat man schon so viel Vermögen übrig

Wann hätte ich bei einer Sparquote von ca. 5000€ pro Jahr denn schon 
genug Vermögen für Kinder angehäuft?

Unterstellen wir mal einen Berufseintritt nach Studium mit 25Jahren.


>Da ist es genauso

Falsch, für Selbstständige besteht keine Versicherungspflicht.

von Claymore (Gast)


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IchGlaubeEsNicht schrieb:
> Wann hätte ich bei einer Sparquote von ca. 5000€ pro Jahr denn schon
> genug Vermögen für Kinder angehäuft?

Meine Güte, bist du aber hartnäckig ignorant. Ich habe nie behauptet, 
dass man davon die Kinder finanzieren soll. Ich habe gesagt, man kann 
sein volles Einkommen + Kindergeld aufbrauchen und hat immer noch sein 
Vermögen (was auch immer noch deutlich mehr als die 50k sein kann). Man 
steht also nicht schlechter da als jemand, der nichts auf der Bank hat - 
ganz im Gegenteil. Alles was man dafür tun muss ist 5-10 Jahre deutlich 
bescheidener als der durchschnittlich konsumhirnverbrannte Deutsche zu 
leben.

IchGlaubeEsNicht schrieb:
> Falsch, für Selbstständige besteht keine Versicherungspflicht.

Falsch.

von Claymore (Gast)


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IchGlaubeEsNicht schrieb:
> Unterstellen wir mal einen Berufseintritt nach Studium mit 25Jahren.

Und dann nur Mindestlohn? Sehr realistisch.

von (prx) A. K. (prx)


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IchGlaubeEsNicht schrieb:
> Falsch, für Selbstständige besteht keine Versicherungspflicht.

Doch, seit 2009: http://www.gesetze-im-internet.de/vvg_2008/__193.html

: Bearbeitet durch User
von nanana (Gast)


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Claymore hat einfach recht. was er im Prinzip sagt, anders ausgedrückt, 
man kann jedes (hohe) Gehalt verprassen, und man kann auch trotz 
niedriegem Gehalt (an)sparen.
Oder wie erklärt ihr sonst das bei einigen Leuten auch nach 
Gehaltserhöhung (oder Übergang Studium/Arbeit) das Geld weiterhin am 
30ten alle ist?

von IchGlaubeEsNicht (Gast)


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>habe nie behauptet, dass man davon die Kinder finanzieren soll.

Du hattest behauptet, daß man dann genug Vermögen haben muß, um das 
Einkommen vollständig verbrauchen zu können.

Und diesen Zeitpunkt würde ich gerne von dir wissen.


>>Unterstellen wir mal einen Berufseintritt nach Studium mit 25Jahren.

>Und dann nur Mindestlohn? Sehr realistisch

Dann nehmen wir eben 20Jahre mit Lehre und dann den Mindestlohn. Es soll 
nicht wenige Menschen geben, die so leben müssen.
Aber in deinem Weltbild wahrscheinlich alles Komplettidioten.

Rechne doch einfach mal ein Beispiel vor. Falls du das überhaupt kannst.

Du erinnerst stark an Kurt Bindl, der unterstellt den anderen auch 
ständig Dummheit, ist aber nicht in der Lage seine wirren Gedanken 
schlüssig und in sich konsistent darzulegen.

von IchGlaubeEsNicht (Gast)


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>Claymore hat einfach recht. was er im Prinzip sagt, anders ausgedrückt,
>man kann jedes (hohe) Gehalt verprassen, und man kann auch trotz
>niedriegem Gehalt (an)sparen.

Du hast von Claymores Thesen also wirklich nur diese Binsenweisheiten 
verstanden?

von (prx) A. K. (prx)


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Eine Frage der Definition von Reichtum. Definiert man ihn mit Blick 
darauf, ob man sich das leisten kann, was andere vorleben, dann kommt 
man zu einem anderen Ergebnis als wenn man es global oder historisch 
betrachtet.

Manche Statistiken verwenden den Median als Basis. Das Einkommen, das 
die Bevölkerung in 2 gleiche Teile teilt. Circa die Hälfte davon 
definiert "arm", das Doppelte "reich".

Auch können Einkommen und Besitz recht unterschiedliche Massstäbe 
ausmachen. Hohes Einkommen bei hohem keine Werte akkumulierenden Konsum 
macht reich im Sinne vom Einkommen, führt aber nicht zu Reichtum im 
Sinne von Besitz - Claymores Ansatz. Ist aber nur einer von mehreren 
Ansätzen.

Wer wenig verdient wird höchstens in dem Sinn reich, wenn er darunter 
"mehr als nötig" versteht und entsprechend bescheiden lebt. In messbaren 
Zahlen kommt man damit nicht in den oberen Bereich.

: Bearbeitet durch User
von nanana (Gast)


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IchGlaubeEsNicht schrieb:
> Du hast von Claymores Thesen also wirklich nur diese Binsenweisheiten
> verstanden?

ja. war da mehr? ich behaupte selbst diese 'Binsenweisheit' wird von der 
'ich kann nix ansparen, denn ich brauche ja x x x' Fraktion vehement 
bestritten werden.

A. K. schrieb:
> Das Einkommen, das die Bevölkerung in 2 gleiche Teile teilt. Circa die
> Hälfte davon definiert "arm", das Doppelte "reich".

Und damit wird dann der 'Kampf gegen die Armut' ein immer währendes 
Unterfangen. Ganz ehrlich: solche Metriken sind bequem aber teilweuse 
auch dicht am Schwachsinn.

von Claymore (Gast)


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IchGlaubeEsNicht schrieb:
> Du hattest behauptet, daß man dann genug Vermögen haben muß, um das
> Einkommen vollständig verbrauchen zu können.
>
> Und diesen Zeitpunkt würde ich gerne von dir wissen.

Das kannst du jederzeit machen. Wenn du es ab Jahr 0 tust, hast du kein 
Vermögen, wenn du es nach 10 Jahren tust, hast du unter Umständen ein 
Zusatzeinkommen aus Vermögen von weit über einem Monatseinkommen. Damit 
kann man dann weiter Vermögen anhäufen oder so ganz verrückte Sachen 
machen wie einen Riestervertrag finanzieren und die Steuerlast senken 
und die fette Kindprämie einstecken.

IchGlaubeEsNicht schrieb:
> Dann nehmen wir eben 20Jahre mit Lehre und dann den Mindestlohn. Es soll
> nicht wenige Menschen geben, die so leben müssen.
> Aber in deinem Weltbild wahrscheinlich alles Komplettidioten.

Nein, da funktioniert das was ich beschrieben habe ja perfekt. Ein 
20jähriger kann locker so leben wie ein Student (sollte wohl logisch 
sein), meinetwegen darf er sich sogar 100 Euro mehr gönnen. Mit 25 hat 
er schon ein nettes Vermögen angespart.

IchGlaubeEsNicht schrieb:
> Rechne doch einfach mal ein Beispiel vor. Falls du das überhaupt kannst.

Rechnen wir mal 4000 Euro jährliche Sparrate mit Inflationsausgleich und 
eine Rendite von 3% nach Inflation(!) und Steuern (das ist nicht absolut 
konservativ, aber auch nicht unrealistisch hoch gewählt). Nach 5 Jahren 
hat man gute 25k angespart, in heutiger Euro-Kaufkraft. Die 
Kapitalerträge sind dann schon 600 Euro, also etwa so viel wie man in 
einem Monat verbraucht. Nach 10 Jahren liegt man bei 45k und rund 1400 
jährliches Einkommen (immer noch inflationsbereinigt). Nehmen wir mal 
an, dass man danach aufhören möchte zu sparen und sein ganzes reguläres 
(also aus dem Job!!) Einkommen verbrauchen wollte, weil man dann Kinder 
bekommen möchte. Kapitalerträge werden aber weiter angespart. Dann 
landet man nach 40 Jahren im Berufsleben bei einem jährlichen Einkommen 
von etwa 3300 Euro (nochmal: real ist das mehr, wegen Inflation). Das 
ist doch eine ganz nette Zusatzrente dafür, dass man 40 Jahre 
Mindestlohn (Gehaltssteigerungen waren nur in Höhe der Inflation) 
gearbeitet hat.

Das ist ein einfaches Rechenbeispiel, die Realität wird sicherlich 
abweichen, schon allein weil niemand die Entwicklung des Marktes 
voraussehen kann und man mit starken Schwankungen rechnen muss. Man kann 
die Strategie aber auf die Vergangenheit spiegeln. Und da wäre man in 
vielen Fällen sehr viel besser raus gekommen als ich hier vorgerechnet 
habe.

nanana schrieb:
> Und damit wird dann der 'Kampf gegen die Armut' ein immer währendes
> Unterfangen. Ganz ehrlich: solche Metriken sind bequem aber teilweuse
> auch dicht am Schwachsinn.

Ja eben. Der Lebensstandard eines Median-Bürgers ist in den letzten 
50-60 Jahren extrem gestiegen. Selbst ein Mindestlohnempfänger lebt 
heute bequemer, sicherer und gesünder. In den letzten Jahren ist das 
vielleicht zwar etwas rückläufig, aber das ändert nichts daran, dass wir 
uns auf einem hohen Niveau befinden. Ein Niveau, das hauptsächlich von 
Konsum beherrscht wird.

von (prx) A. K. (prx)


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nanana schrieb:
> Und damit wird dann der 'Kampf gegen die Armut' ein immer währendes
> Unterfangen.

Nicht ganz. Eine vollständige Einkommenspyramide vorausgesetzt wächst 
die Armut mit dem Quotienten aus maximalem und minimalem Einkommen. 
Reduziert man diese Schere, reduziert man Armut (und Reichtum) im Sinne 
dieser Metrik.

> Ganz ehrlich: solche Metriken sind bequem aber teilweuse
> auch dicht am Schwachsinn.

Zumal diese Metrik zu einem Paradoxon einläd: Wenn du Einkommen der 
Mittelschicht nimmst und der Oberschicht gibst, reduzierst du die Armut, 
weil der Median sinkt. Im Extremfall der Marx'schen 
Geschichtsprojektion, also kleiner Pyramidenspitze, mittendrin nichts 
und dem Rest als Proletariat ganz unten, entfällt die Armut, weil der 
Median zu nahe am Mindesteinkommen liegt.

Ich vermute freilich, dass andere Metriken auch ihre Eigentümlichkeiten 
haben. Nur eben andere. Und vergleicht nicht national, sondern 
international oder historisch, ändert sich sowieso alles.

: Bearbeitet durch User
von nanana (Gast)


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A. K. schrieb:
> Ivh vermute freilich, dass andere Metriken auch ihre Eigentümlichkeiten
> haben. Nur eben andere.

naja, Pressemeldungen wie 'allen geht es inzwischen besser' kommen beim 
Kunden der meisten Presseerzeugnisse halt nicht so gut an.

von (prx) A. K. (prx)


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nanana schrieb:
> naja, Pressemeldungen wie 'allen geht es inzwischen besser' kommen beim
> Kunden der meisten Presseerzeugnisse halt nicht so gut an.

Zumindest nicht bei der Mehrheit der aktiven Teilnehmer des Forums, der 
es seit Jahrzehnten immer schlechter zu gehen scheint. Den Äusserungen 
nach zu schliessen. Wenn man freilich die Lebensgeschichte jener 
Generation betrachtet, von denen grad ein Promi verblichen ist, dann 
kann das völlig anders aussehen.

Motto: "Uns gehts schlecht, aber auf hohem Niveau".

: Bearbeitet durch User
von Claus M. (energy)


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Claymore schrieb:
> A. K. schrieb:
>> Kaum zu vermeiden.
>
> Der Ausweg muss aber jeden logisch denkenden Menschen doch sofort heftig
> ins Gesicht schlagen. Da braucht man schon eine gehörige Menge an
> Ignoranz um das zu übersehen.

Ich finde dir sollte auch mal jemand heftig ist Gesicht schlagen! Damit 
der Schwachsinn aus der Birne fliegt.

von Claymore (Gast)


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Claus M. schrieb:
> Ich finde dir sollte auch mal jemand heftig ist Gesicht schlagen! Damit
> der Schwachsinn aus der Birne fliegt.

Den Schwachsinn, den ich erfolgreich praktiziert habe und der mir ein 
ziemlich freies und angenehmes Leben eingebracht hat. Und ich bin nicht 
der einzige. Der selbe Schwachsinn haben Millionen Reiche weltweit 
praktiziert (und tun das immer noch).

Aber was will man dem deutschen Michel erzählen, der glaubt, Reichtum 
wäre nur durch Erbe erreichbar.

von Claus M. (energy)


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Claymore schrieb:
> Aber was will man dem deutschen Michel erzählen, der glaubt, Reichtum
> wäre nur durch Erbe erreichbar.

Du verwechselst da was. Man will dem deutschen Michel doch dauernd 
einbläuen, dass es ihm mit seinen 8,5€ oder dem HiV gut geht 
("Deutschland geht es so gut wie nie"). In Wirklichkeit ist Reichtum nur 
durch Erbe zu erreichen. Oder in sehr seltenen Fällen als Selbständiger. 
Vielleicht hast du aber auch nur eine krude Idee von Reichtum, damit du 
dich selber mit deinen hart abgesparten Brotkrumen besser fühlst.

von Claymore (Gast)


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Wurzelpeter schrieb im Beitrag #4530979:
> Ja, weil man sich mit ML keine Kinder leisten kann, da H4 schon deutlich
> mehr ist.
> Der Staat nimmt einem das ersparte dann also weg (oder man lebt deutlich
> unter H4)

Als Alleinverdiener vielleicht. Spätestens nach 3 Jahren sollte der 
Partner wieder arbeiten können, wenigstens Teilzeit.

Claus M. schrieb:
> Du verwechselst da was. Man will dem deutschen Michel doch dauernd
> einbläuen, dass es ihm mit seinen 8,5€ oder dem HiV gut geht
> ("Deutschland geht es so gut wie nie"). In Wirklichkeit ist Reichtum nur
> durch Erbe zu erreichen.

Damit hast du meine Aussage zu 100% bestätigt. Dabei gibt es tausende 
Gegenbeispiele (ich bin nur eins davon, habe bisher 0 Euro geerbt).

Claus M. schrieb:
> Oder in sehr seltenen Fällen als Selbständiger.

Ich hatte schon als Angestellter ein sehr hübsches Vermögen, ich habe 
aber zugegeben immer etwas mehr als nur einen Job gehabt.

Claus M. schrieb:
> Vielleicht hast du aber auch nur eine krude Idee von Reichtum, damit du
> dich selber mit deinen hart abgesparten Brotkrumen besser fühlst.

Das ist die pure, nicht durch Medien und Konsumjünger vergiftete Idee 
von Reichtum.

von Claymore (Gast)


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Wurzelpeter schrieb im Beitrag #4530986:
> Claymore schrieb ja, Reichtum ist für ihn wenn man von seinem ersparten
> leben kann und wirft dann noch in den Raum "Dafür braucht es keine
> Million".
> Klar, denn Claymore lebt ja von 700 Euro, da WG Aldi und RTL ein geiles
> leben bis zum Tode ist.

Davon leben können != davon leben müssen. Man kann doch immer noch ganz 
normal arbeiten gehen.

Wurzelpeter schrieb im Beitrag #4530986:
> Rechnen wir also wenn man mit 40 aussteigen will und bis 80 rechnet:
> 700*12*40= 336.000

Und schon wieder ein Beweis für Finanz-Legasthenie. In Vergangenheit hat 
die Hälfte gereicht und dann blieb noch ein richtig fettes Erbe übrig.

Wurzelpeter schrieb im Beitrag #4530986:
> Geben wir noch paar Euro oben drauf ist jeder mit 350.000 Euro reich.

Wenn er weiß, wie er das investiert, ja. Immerhin hat man allein durch 
sein Vermögen mehr als Mindestlohn und kann ja immer noch ganz normal 
arbeiten gehen.

von nanana (Gast)


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Wurzelpeter schrieb im Beitrag #4530979:
> Ja, weil man sich mit ML keine Kinder leisten kann, da H4 schon deutlich
> mehr ist.
8.5 * 180 = 1530. Netto Klasse 3 : 1200
Kindergeld: 180?
Den Luxus Alleinverdiener wird schwer, also geht die Frau am WE putzen. 
450 € Job. Netto 410 € (oder sich von der Rentenversicherungspflicht 
befreien lassen)

Dann noch 50€ Wohngeld macht: 1840€
Ob da jetzt Hart 4 deutlich mehr ist? Müsste man mal die Leute mit 
Erfahrung fragen.

von (prx) A. K. (prx)


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Claus M. schrieb:
> Du verwechselst da was. Man will dem deutschen Michel doch dauernd
> einbläuen, dass es ihm mit seinen 8,5€ oder dem HiV gut geht
> ("Deutschland geht es so gut wie nie").

Nun mag Michel zwar Deutscher sein, aber er ist nicht Deutschland. 
Nichtmal mehr Papst. Wächst dabei bloss die Schere, dann kann es 
Deutschland besser gehen, ohne das Michel was davon hat, wenn unten 
angesiedelt.

> In Wirklichkeit ist Reichtum nur durch Erbe zu erreichen.

Das stimmt so nicht. Man kann das untersuchen, weil entsprechende Daten 
existieren. Ich hatte oben das Ergebnis entsprechender Studien erwähnt, 
in denen Deutschland diesbezüglich im Mittelfeld liegt, weil vor USA und 
UK, aber hinter den Skandinaviern. Im Forum hatte ich unlängst auch mal 
ein paar Links dazu gestapelt.

Mit Mindestlohn ist aber kein Blumentopf zu gewinnen, da muss schon ein 
erheblich höheres Einkommen sein. Und von allein passiert das auch 
nicht, man muss was dafür tun und einiges Glück ist sicherlich auch 
dabei. Wobei Claymore dann recht hat: Wenn man mit gutem Einkommen von 
der Hand in den Mund lebt, wird das auch nix.

: Bearbeitet durch User
von Claus M. (energy)


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Claymore schrieb:
> Damit hast du meine Aussage zu 100% bestätigt. Dabei gibt es tausende
> Gegenbeispiele (ich bin nur eins davon, habe bisher 0 Euro geerbt).

Tausende sind ja auch so viele bezogen auf unsere Landeseinwohnerzahl... 
Ach ja, der Rest ist ja nur zu doof.

von (prx) A. K. (prx)


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Wurzelpeter schrieb im Beitrag #4531006:
> Wer arbeitet geht ist nicht reich.

Quark. Oder sind gut bezahlte Führungskräfte von Grosskonzernen etwa 
arme Schlucker? Die arbeiten vermutlich mehr als die meisten hier, in 
Stunden. Und sind zudem auch nicht selbständig, sondern angestellt.

von (prx) A. K. (prx)


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A. K. schrieb:
>> In Wirklichkeit ist Reichtum nur durch Erbe zu erreichen.
>
> Das stimmt so nicht. Man kann das untersuchen, weil entsprechende Daten
> existieren. Ich hatte oben das Ergebnis entsprechender Studien erwähnt,

Ab: Beitrag "Re: [verspäteter Freitagsthread] Sinn der Arbeit"

von (prx) A. K. (prx)


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Wurzelpeter schrieb im Beitrag #4531021:
> Paar Ausnahmen mag es geben. Bill Gates, Steve Jobs damals (und das bei
> nur 1 Dollar Jahreslohn!)
> Aber sonst, kein quatsch.

Ich weiss, gegen Gefühle kann man mit Zahlen und Studien nicht 
anstinken. Egal, die Links hab ich ober verlinkt. Mach was draus oder 
lass es.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Hab ich grad eben verlinkt.

von Perle (Gast)


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Wurzelpeter schrieb im Beitrag #4531027:
> Welche Studien und Zahlen?
> Ab wann man reich ist?

Nein, die Studien für dich: ab wann man doof ist.

von (prx) A. K. (prx)


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Ein Pointer weniger:

Wer Fakten und Analysen gerne schriftlich hat:
http://web.stanford.edu/group/scspi-dev/cgi-bin/sites/default/files/Pathways-SOTU-2016.pdf

Seite 7, Übersicht über 10 Staaten: In der Besitzverteilung liegt D mit 
Platz 9 nicht ganz so gut wie Du schilderst. Bei Einkommensverteilung 
und Aufstiegschancen sieht es mit Platz 5 etwas besser aus und beim 
Arbeitsmarkt und dem sozialen Netz direkt gut (1 und 2).

Ist ein typisches Ergebnis. Bei solchen in den letzten Jahren gemachten 
Vergleichen liegen insgesamt die Skandinavier vorne, die Deutschen im 
Mittelfeld und die USA hinten. Vom Tellerwäscher zum Millionär (economic 
mobility) klappt demgemäss fast überall besser als dort, wo der Spruch 
herkommt.

---

Intergenerational Transmission of Disadvantage
http://www.oecd.org/els/38335410.pdf

Income Inequality, Equality of Opportunity, and Intergenerational
Mobility
http://ftp.iza.org/dp7520.pdf

ECONOMIC MOBILITY IN AMERICA
http://www.brookings.edu/~/media/Research/Files/Reports/2008/2/economic%20mobility%20sawhill/02_economic_mobility_sawhill.PDF

SOCIAL JUSTICE IN THE OECD
http://www.bertelsmann-stiftung.de/bst/de/media/xcms_bst_dms_34886_34887_2.pdf

von (prx) A. K. (prx)


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Wurzelpeter schrieb im Beitrag #4531043:
> NEIN denn das ist Geschmackssache.
> Genau wie mit dem reich oder nicht reich.

Gefühle eben. Sag ich doch. Nur kannst du damit nicht wirksam 
argumentieren, denn keiner weiss, wann du dich als reicht ansiehst. Als 
allerletztes du selber. Weil du das zwar vielleicht heute zu meinen 
weisst. Aber das dann wieder ganz anders sein kann, wenn sich dein 
heutiger Traum erfüllt haben sollte. Mal unterhalb von Larry Ellison 
gesehen.

von (prx) A. K. (prx)


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Wurzelpeter schrieb im Beitrag #4531046:
> Von den Titeln sehe ich keine Studie die aufzeigen könnte das man ab
> beispielsweise 400.000 Euro Vermögen als reich gilt in Deutschland.

You can lead a horse to water, but you cannot make it think.

von (prx) A. K. (prx)


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A. K. schrieb:
> Weil du das zwar vielleicht heute zu meinen
> weisst. Aber das dann wieder ganz anders sein kann, wenn sich dein
> heutiger Traum erfüllt haben sollte.

Literarische Version davon: 
https://de.wikisource.org/wiki/Von_den_Fischer_und_siine_Fru_(1812%29

: Bearbeitet durch User
von Claymore (Gast)


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Wurzelpeter schrieb im Beitrag #4531006:
> Wer arbeitet geht ist nicht reich.

Deine Interpretation. Die meisten reichen Menschen arbeiten jedenfalls, 
meist sogar weit übers Rentenalter hinaus (siehe z.B. Buffet).

Claus M. schrieb:
> Tausende sind ja auch so viele bezogen auf unsere Landeseinwohnerzahl...
> Ach ja, der Rest ist ja nur zu doof.

Nicht jeder kann so einfach von seinem Angestelltengehalt Millionär 
werden. Ich habe nie etwas anderes behauptet. Aber wenn sich ein 
Mindestlohnempfänger ein Vermögen von 50k aufbauen kann, dann ist das 
schon nicht schlecht. Ein Ingenieur, der weit über dem Durchschnitt 
verdient, kann da schon auf viel größere Summen kommen. Natürlich ist 
das nicht das schnelle Geld, das dauert Jahrzehnte. Für das schnelle 
Geld muss man ein erhebliches Risiko eingehen (Unternehmensgründung) 
oder mit einer geringen Eintrittswahrscheinlichkeit leben (Lotto) - oder 
beides (Aktienspekulation).

Zugegeben, es gibt einen großen Haken an der ganzen Theorie mit 
Vermögensaufbau für Mindestlohnempfänger: Wenn jemand intellektuell in 
der Lage ist, dem Konsumwahn zu widerstehen und die Disziplin aufbringt, 
und trotz Mindestlohn einen großen Teil seines Einkommens zu sparen, 
dann wird er auch kaum ein Problem haben, einen viel besser bezahlten 
Job zu finden. Die dafür erforderlichen Eigenschaften sind nämlich in 
der Arbeitswelt sehr beliebt. Und schon hat es derjenige gar nicht 
nötig, sich so extrem einzuschränken.

A. K. schrieb:
> Quark. Oder sind gut bezahlte Führungskräfte von Grosskonzernen etwa
> arme Schlucker? Die arbeiten vermutlich mehr als die meisten hier, in
> Stunden. Und sind zudem auch nicht selbständig, sondern angestellt.

Die können beides sein. Wenn sie ihr ganzes Geld raus klopfen (was viele 
bedauerlicherweise machen), sind sie nur Hyperkonsumenten, aber werden 
nie reich.

Wurzelpeter schrieb im Beitrag #4531021:
> Ansonsten kann ich auch sagen, jeder H4er ist reich. Er ist am Leben,
> kein Krieg, keine Folter, keine 12h Tage für weniger Geld die der
> normale Chinese.

Ja, das ist auch so.

Wurzelpeter schrieb im Beitrag #4531046:
> Von den Titeln sehe ich keine Studie die aufzeigen könnte das man ab
> beispielsweise 400.000 Euro Vermögen als reich gilt in Deutschland.

Soweit ich mich erinnere, ist man mit rund 200k Vermögen schon in den 
obersten 10%. Mit 400k wahrscheinlich in den obersten 5%. Das kann man 
schon reich nennen.

von X++ (Gast)


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Andreas schrieb:

> Sie meldete sich heute bei der Bundesagentur für Arbeit als
> arbeitssuchend.
>
> Nun die Frage:
>  - wie geht es nun weiter? Bekommt sie nun Arbeitslosengeld obwohl SIE
> das Arbeitsverhältnis gekündigt hat oder sagt der Staat "selbst Schuld"?

Bei "Kündigung aus gesundheitlichen Gründen" macht die BA am wenigsten 
Stress (keine Sperrfrist etc). Vielleicht hatte sie aufgrund der Arbeit 
gesundheitliche Probleme bekommen! Es gibt dann einen Schrieb den muss 
man einen Arzt ausfüllen lassen. Für Bewerbungen bei Arbeitgebern dies 
natürlich niemals als Grund nennen, da kommt die Wahrheit besser: Hat 
einfach nicht gepaßt!

von X++ (Gast)


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A. K. schrieb:
> Quark. Oder sind gut bezahlte Führungskräfte von Grosskonzernen etwa
> arme Schlucker? Die arbeiten vermutlich mehr als die meisten hier, in
> Stunden. Und sind zudem auch nicht selbständig, sondern angestellt.

Solche "Helden der Arbeit" habe ich auch mal gehört. Die hatten unter 
anderem deswegen eine 70 Stunden Woche, weil Sie die Zeit in der sie 
sich von einem Chauffeur(!) im Dienstwagen morgens abholen und zur 
Arbeit kutschieren ließen als Arbeitszeit rechnen. Begründung: man ließt 
ja schließlich die FAZ während der Fahrt...

von (prx) A. K. (prx)


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X++ schrieb:
> sich von einem Chauffeur(!) im Dienstwagen morgens abholen und zur
> Arbeit kutschieren ließen als Arbeitszeit rechnen. Begründung: man ließt
> ja schließlich die FAZ während der Fahrt...

Da auf dieser Ebene nicht nach Arbeitszeit abgerechnet wird braucht du 
dir keinen Kopp drum zu machen, ob das als Arbeitszeit zählt oder nicht. 
Rechne zudem den Chauffeur als Teil des Gesamtgehalts. Ob das als Geld 
ausbezahlt oder teilweise als Leistung gestellt wird ist dann 
irrelevant. Zumal bei sehr langem Arbeitstag ein Chauffeur durchaus 
sinnvoll ist, der ist dann nämlich wacher als der chauffierte.

Ich war mal einem Unternehmenschef begegnet, dessen Garten von den 
Firmengärtnern gepflegt wurde. Das war schlicht Teil des 
Arbeitsvertrages und dürfte steuerlich als geldwerter Vorteil gegolten 
haben. Auch sonst kam da bei mir kein Neid auf - wenn man im eigenen 
Wohnzimmer Fotos von Begegnungen mit Politikern ausstellt und man sich 
sichtbar Sorgen um die Sicherheit von der Familie machen muss (80er 
Jahre, RAF/Entführungen).

Einen Chauffeur kann man übrigens auch so kriegen, wenngleich selbst 
bezahlt und nicht zur Arbeitszeit zählend. Ich werde morgens oft sogar 
als einziger chauffiert. Ne tonnenschwere Riesenkutsche mit Fahrer nur 
für mich - ist das nicht Luxus!

: Bearbeitet durch User
von deine Mutter (Gast)


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Absolvent schrieb:

> wahrscheinlich wird ihr von der Agentur eine Sperrfrist von 12 Wochen
> auferlegt. In dieser Zeit bezieht sie kein ALG I und der maximale
> Bezugszeitraum wird um den selben Wert verkürzt. Jedoch können die
> Umstände diese Sperrfrist verkürzen. Dazu sollte Sie sich vor Ort mit
> jemandem von der Agentur auseinandersetzen.

Kriegt sie denn nicht wenigstens ALG II? Man kann jemand doch nicht drei 
Monate lang ohne Mittel lassen. Das bedeutet doch zwangsläufig 
Obdachlosigkeit.

von deine Mutter (Gast)


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A. K. schrieb:

> Ich werde morgens oft sogar
> als einziger chauffiert. Ne tonnenschwere Riesenkutsche mit Fahrer nur
> für mich - ist das nicht Luxus!

Als ich Zivi war, haben wir auch regelmäßig morgens einen mit dem 
Minibus für die psyocho-soziale Tagesbetreuung abgeholt, wril man den 
nicht alleine in den Bus setzen konnte. Was für ne Macke/Behinderung 
hast du?

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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deine Mutter schrieb:
> Absolvent schrieb:
>
>> wahrscheinlich wird ihr von der Agentur eine Sperrfrist von 12 Wochen
........
>> jemandem von der Agentur auseinandersetzen.
>
> Kriegt sie denn nicht wenigstens ALG II? Man kann jemand doch nicht drei
> Monate lang ohne Mittel lassen. Das bedeutet doch zwangsläufig
> Obdachlosigkeit.

Das muß die beantragen!
Dazu braucht sie alle Nachweise!
Das muß dann bearbeitet werden!
Das dauert min. 3 Monate!
...
Alles Klar?

von deine Mutter (Gast)


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Cha-woma M. schrieb:

> Alles Klar?

Nein. Wie schaffst du es eigentlich 24 Stunden am Tag im Forum zu 
posten?

von VDI, lalalala, jippie ei yäh (Gast)


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Claymore, das Forenmietmaul der Reichenlobby at its best.

von Ingenieur (Gast)


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VDI, lalalala, jippie ei yäh schrieb:
> Claymore, das Forenmietmaul der Reichenlobby at its best.

Ja, im Vergleich zu früher ist es mit seiner Besserwisserei und 
Verbohrtheit sogar noch schlimmer geworden.

Claymore hält einfach alle Mitmenschen für minderbemittelte Idioten, 
wenn sie es nicht schaffen, zu Reichtum zu kommen, egal welche 
Startbedingungen bei ihnenvorliegen. Deren Armut kotzt ihn einfach nur 
an.

Was soll man zu so einer Haltung noch weiter sagen, mit so jemandem 
lohnt kein weiteres Wort der Diskussion. Vielleicht will er auch nur 
Aufmerksamkeit und provozieren.

von deine Mutter (Gast)


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Ingenieur schrieb:

> Claymore hält einfach alle Mitmenschen für minderbemittelte Idioten,
> wenn sie es nicht schaffen, zu Reichtum zu kommen, egal welche
> Startbedingungen bei ihnenvorliegen. Deren Armut kotzt ihn einfach nur
> an.

Das ist wie mit dem Typen auf der Autobahn, der im Radio die Warnung vor 
einem Falschfahrer hört und zu sich sagt: "Einer?! Hunderte!".

von Claymore (Gast)


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VDI, lalalala, jippie ei yäh schrieb:
> Claymore, das Forenmietmaul der Reichenlobby at its best.

Ganz im Gegenteil. Wenn ich Angehöriger einer "Reichenlobby" wäre, würde 
ich die "Geheimnisse" (eigentlich eher gesunder Menschenverstand) für 
mich behalten.

Ingenieur schrieb:
> Besserwisserei und
> Verbohrtheit

Da glänzt ihr alle damit.

Ingenieur schrieb:
> Claymore hält einfach alle Mitmenschen für minderbemittelte Idioten,
> wenn sie es nicht schaffen, zu Reichtum zu kommen, egal welche
> Startbedingungen bei ihnenvorliegen.

Zu Vermögen kann jeder kommen. Ob man das für sich als Reichtum 
bezeichnet, ist jedem selbst überlassen. Ich finde dass ein 
Mindestlohnempfänger, der einen ganzen Monat nur aus seinem Vermögen 
finanzieren könnte, schon für seine Verhältnisse sehr reich ist. Und ich 
habe vorgerechnet, dass das kein großes Kunststück ist, sondern nur 5-10 
Jahre Bescheidenheit erfordert.

Ingenieur schrieb:
> Deren Armut kotzt ihn einfach nur
> an.

Mich kotzt nur an, dass jeder den Leuten einreden möchte, dass sie kein 
Vermögen aufbauen können.

Ingenieur schrieb:
> Was soll man zu so einer Haltung noch weiter sagen, mit so jemandem
> lohnt kein weiteres Wort der Diskussion.

Ja, mir ist bewusst, dass sich Leute lieber in ihr Selbstmitleid und 
Jammern zurück ziehen und eine offene Diskussion über so etwas 
Unangenehmes wie Verzicht von Konsum unheimlich schwierig bis sinnlos 
ist.

Ingenieur schrieb:
> Vielleicht will er auch nur
> Aufmerksamkeit und provozieren.

Ja, natürlich will ich das! Ich will angeblich arme Menschen darauf 
aufmerksam machen, dass sie nicht hilflos sind. Dass das für 99% der 
Deutschen sehr provokante Thesen sind, ist mir bewusst.

deine Mutter schrieb:
> Das ist wie mit dem Typen auf der Autobahn, der im Radio die Warnung vor
> einem Falschfahrer hört und zu sich sagt: "Einer?! Hunderte!".

Im Prinzip ist das so. Nur dass es tatsächlich alles Geisterfahrer sind. 
Besser gesagt Zombies, die von den Medien und vom Konsum ferngesteuert 
sind und gar nicht wissen, wo sie überhaupt hin fahren.

von Claus M. (energy)


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Claymore schrieb:
> Ich finde dass ein
> Mindestlohnempfänger, der einen ganzen Monat nur aus seinem Vermögen
> finanzieren könnte, schon für seine Verhältnisse sehr reich ist. Und ich
> habe vorgerechnet, dass das kein großes Kunststück ist, sondern nur 5-10
> Jahre Bescheidenheit erfordert.

Was kann er denn finanzieren? Den täglichen Reis mit Ketchup vom Aldi? 
Dazu ein Glas Leitungswasser. Bis ans Lebensende? Tolles Reich-Sein.

Claymore schrieb:
> sondern nur 5-10
> Jahre Bescheidenheit erfordert

In der Zeit findet sich wohl auch keine Partnerin die das mitmacht. Wie 
bei Dir wahrscheinlich.

von Axel L. (axel_5)


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Ingenieur schrieb:
> VDI, lalalala, jippie ei yäh schrieb:
>> Claymore, das Forenmietmaul der Reichenlobby at its best.
>
> Ja, im Vergleich zu früher ist es mit seiner Besserwisserei und
> Verbohrtheit sogar noch schlimmer geworden.
>
> Claymore hält einfach alle Mitmenschen für minderbemittelte Idioten,
> wenn sie es nicht schaffen, zu Reichtum zu kommen, egal welche
> Startbedingungen bei ihnenvorliegen. Deren Armut kotzt ihn einfach nur
> an.
>
> Was soll man zu so einer Haltung noch weiter sagen, mit so jemandem
> lohnt kein weiteres Wort der Diskussion. Vielleicht will er auch nur
> Aufmerksamkeit und provozieren.

Nun, man könnte ja mal die Frage stellen, was Du selbst konkret 
unternommen hast, um an Deiner Situation was zu ändern.

Man mag Claymore ja vorwerfen, dass das nicht funktioniert, was er 
vorschlägt, aber dann sollte man wenigstens konkret auflisten können, 
womit man selbst alles gescheitert ist.

Gruss
Axel

: Bearbeitet durch User
von Claymore (Gast)


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Claus M. schrieb:
> Was kann er denn finanzieren? Den täglichen Reis mit Ketchup vom Aldi?
> Dazu ein Glas Leitungswasser. Bis ans Lebensende? Tolles Reich-Sein.

Für 1000 Euro pro Jahr kriegt man schon ein bisschen mehr.

Natürlich ist es besser, wenn man einen besser bezahlten Job hat und 
noch mehr spart.

Claus M. schrieb:
> In der Zeit findet sich wohl auch keine Partnerin die das mitmacht. Wie
> bei Dir wahrscheinlich.

Ach ja, jetzt wird es wieder persönlich. Das ist wie ein Eingeständnis, 
dass meine Argumente angekommen sind und es keine Gegenargumente mehr 
gibt. Klar, gegen Tatsachen kann man nicht argumentieren.

Und dazu kann ich den Punkt noch entkräftigen. Ich hatte nie Problem, 
eine passende Partnerin zu finden. Ich musste aber auch nie von 
Mindestlohn leben, zumindest nach dem Studium. Und heute profitiert 
meine Partnerin (und v.a. ihre Kinder) stark von meiner Einstellung, was 
sie auch anerkennt, aber nicht übermäßig ausnutzt.

von deine Mutter (Gast)


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Claymore schrieb:

> Und heute profitiert
> meine Partnerin (und v.a. ihre Kinder) stark von meiner Einstellung

Ha, ha, cuckolded?

von Siegerpodest (Gast)


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Ingenieur schrieb:
> VDI, lalalala, jippie ei yäh schrieb:
>> Claymore, das Forenmietmaul der Reichenlobby at its best.
>
> Ja, im Vergleich zu früher ist es mit seiner Besserwisserei und
> Verbohrtheit sogar noch schlimmer geworden.
>
> Claymore hält einfach alle Mitmenschen für minderbemittelte Idioten,
> wenn sie es nicht schaffen, zu Reichtum zu kommen, egal welche
> Startbedingungen bei ihnenvorliegen. Deren Armut kotzt ihn einfach nur
> an.
>
> Was soll man zu so einer Haltung noch weiter sagen, mit so jemandem
> lohnt kein weiteres Wort der Diskussion. Vielleicht will er auch nur
> Aufmerksamkeit und provozieren.

Jeder kann reich werden, jeder!. Ich habe mich bewusst für Vermögen und 
Reichtum entschieden - andere haben sich dagegen entschieden. Deshalb 
habe ich überhaupt kein Mitleid mit Leute, die sich als "arm" 
bezeichnen. Die haben es in der Hand! Die können jederzeit sich dazu 
entscheiden, reich zu werden! Jeder kann es, wenn er will, und wenn er 
nicht will, dann soll er endlich ruhig sein und nicht klagen. Volle 
Zustimmung für Claymore.

von deine Mutter (Gast)


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Siegerpodest schrieb:

> Jeder kann reich werden, jeder!

Aber eben nicht alle.

von Siegerpodest (Gast)


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deine Mutter schrieb:
> Siegerpodest schrieb:
>
>> Jeder kann reich werden, jeder!
>
> Aber eben nicht alle.

Doch, und hier versteht Ihr das falsch! 1000 Euro im Jahr bedeutet für 
mich schon Reichtum. Das ist nicht natürlich nicht zu vergleichen mit 
den Millionen, die ich auf dem Konto habe.

von (prx) A. K. (prx)


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Claymore ist auf seine Art ziemlich idealistisch und passt damit gut in 
manches Feindbild. Abzuwarten bis sich von allein was bessert und diese 
Zeit mit Klagen zu überbrücken, dass man selbst ja doch nichts dran 
ändern könne, löst aber keine Probleme. Nicht die eigenen und nicht die 
der Gesellschaft.

Bei solchen Themen und generell hier im Forum werden BWLer gern 
dämonisiert, weil sie aufs Geld achten. Man sollte jedoch mal in den 
Spiegel schauen. Und überlegen, ob man seine eigenen Ausgaben so 
grosszügig nach sozialen Kriterien bestimmt, wie man es von anderen 
erwartet.

Oder ob man nicht vielleicht doch eher auf den Preis als auf Herkunft 
achtet, ob bei Herstellung die Arbeiter ordentlich bezahlt werden, 
Umwelt geschützt wird etc. Ob man in der News den Klagen von 
Billiglöhnern bei Amazon und Logistikern zustimmt - und tags drauf dort 
bestellt, statt in den Laden zu gehen, weil billiger und bequemer.

Ob man tagelang im Internet rumsucht, um den günstigsten Anbieter für 
Internet-Anschluss oder Handyvertrag zu finden, Um später drüber 
lauthals zu klagen, dass diese Unternehmen immer nur auf billig, billig, 
billig setzen, statt Qualität zu liefern.

In jedem steckt so gesehen ein kleiner BWLer.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Ingenieur schrieb:
> Claymore hält einfach alle Mitmenschen für minderbemittelte Idioten,
> wenn sie es nicht schaffen, zu Reichtum zu kommen, egal welche
> Startbedingungen bei ihnenvorliegen. Deren Armut kotzt ihn einfach nur
> an.

Es gibt ein verbreitetes Schema, das in Deutschland fast zur Kultur 
zählt. Keine Experimente! Kein Risiko! Sicherheit!

Geht man Risiken ein, kann es aufwärts oder abwärts gehen. Geht man 
keine ein, bleibt man recht wahrscheinlich ungefähr da, wo man ist. 
Eliminiere das Risiko aus einer Gesellschaft und du eliminierst auch die 
Chancen.

Jene, deren Risikobereitschaft sich auszahlte, neigen später dazu, das 
als repräsentativ zu sehen, verbreiten das "jeder kann es schaffen" 
Motto. Was ziemlich einseitig ist, eben weil das auch andersrum 
ausschlagen kann und Glück oft auch dazu gehört.

Ein solches Risiko sind Aktien. Dieser Markt steht jedem zur Verfügung, 
da gibts keine Lobby, die dir das verbietet. Nur gehts dann eben auf und 
ab, Sicherheit hat man nicht. Auf lange Sicht gemittelt, 20-30 Jahre 
beispielsweise, ist es summarum bisher immer aufwärts gegangen, weit 
mehr als Festverzinstes. Eine Garantie dafür gibts aber nicht. Auch 
nicht, dass es grad gut steht, wenn du das Geld akut brauchst.

Wer Aktien meidet, weil er das Risiko scheut oder nicht die Nerven dafür 
hat, der sollte dann aber davon Abstand nehmen, über jene zu schimpfen, 
die damit Erfolg hatten.

Es klingt blöd, wenn jemand schreibt "hättest du vor soundsoviel Jahren 
dein Geld in Aktien investiert, dann hättest du ...". Weil so im 
Nachhinein. Nur: Manche Leute haben das damals tatsächlich auch getan 
und haben erheblich profitiert. Die sind jetzt reicher. Es geht. Aber 
wie das bei Risiko so ist, manche sind nun ärmer.

Mit Mindestlohn ist das ziemlich chancenarm. Da wirken Claymores Tipps 
leicht deplaciert. Aber hier im Forum sind wohl nur wenige echte 
Mindestlöhner unterwegs. Eher Leute im mittleren Gehaltsbereich, die 
sich für unterbezahlt halten.

: Bearbeitet durch User
von Claymore (Gast)


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A. K. schrieb:
> Jene, deren Risikobereitschaft sich auszahlte, neigen später dazu, das
> als repräsentativ zu sehen, verbreiten das "jeder kann es schaffen"
> Motto. Was ziemlich einseitig ist, eben weil das auch andersrum
> ausschlagen kann und Glück oft auch dazu gehört.

Das kommt darauf an, wie man "es schaffen" definiert. Ich persönlich 
glaube nicht, dass jeder Mindestlohnempfänger Millionär werden kann, 
ganz im Gegenteil. Als reiner Mindestlohnempfänger wird man nie 
Millionär werden. Das habe ich immer sehr deutlich betont, aber trotzdem 
wird mir ständig das Gegenteil in den Mund gelegt.

Was aber auf jeden Fall geht ist, dass sich ein Mindestlohnempfänger ein 
Vermögen aufbauen kann. Keine Millionen, aber vielleicht 50k in 10 
Jahren oder 300k in 40 Jahren. Ersteres reicht schon, um das Leben eines 
Mindestlohnempfängers erheblich zu verbessern, da damit im langfristigen 
Schnitt mehr als ein Monatsgehalt pro Jahr zusätzlich zur Verfügung 
steht. So etwas könnte aber auch helfen, um einen Umzug zwecks 
Verbesserung des Einkommens zu finanzieren.

Ich würde das "jeder kann es schaffen" eher anders formulieren. "Jeder 
kann davon profitieren". Allerdings gilt: Je früher, desto besser. Aber 
meinem Gefühl nach ist die heutige Generation da schon etwas offener, 
schlauer und bescheidener.

A. K. schrieb:
> Ein solches Risiko sind Aktien. Dieser Markt steht jedem zur Verfügung,
> da gibts keine Lobby, die dir das verbietet. Nur gehts dann eben auf und
> ab, Sicherheit hat man nicht. Auf lange Sicht gemittelt, 20-30 Jahre
> beispielsweise, ist es summarum bisher immer aufwärts gegangen, weit
> mehr als Festverzinstes. Eine Garantie dafür gibts aber nicht. Auch
> nicht, dass es grad gut steht, wenn du das Geld akut brauchst.

So ist es. Man kann es von zwei Seiten betrachten.
1. In Vergangenheit hat man mit langfristigen Aktieninvestments immer 
sehr guten Gewinn gemacht.
2. Wenn das in Zukunft nicht mehr funktioniert, hat unser Systeme so 
große Probleme, dass das kaputte Vermögen das kleinste Übel darstellt.

Aus diesem Blickwinkel sind Aktien kein größeres Risiko als eine 
ordentliche Beschäftigung. Da weiß man heute auch nicht, ob man in einem 
Jahr noch ein Einkommen hat. Genauso mit der Rente. Wer rechnet noch, 
von der gesetzlichen Rente leben zu können? Aber trotzdem verlassen sich 
trotzdem erstaunlich viele darauf. Wieso nicht die gleiche Denkweise bei 
Aktien anwenden? Nur weil die Kurse schwanken?

A. K. schrieb:
> Mit Mindestlohn ist das ziemlich chancenarm. Da wirken Claymores Tipps
> leicht deplaciert.

Hier kommt wieder die Frage ins Spiel, welches Ziel man genau verfolgt. 
Eine Verbesserung seiner Lebenssituation kann man eben auch mit 
Mindestlohn erreichen. Vor allem wenn man in jungen Jahren anfängt, wenn 
man noch ungebunden ist und seine Kosten niedrig halten kann.

A. K. schrieb:
> Aber hier im Forum sind wohl nur wenige echte
> Mindestlöhner unterwegs. Eher Leute im mittleren Gehaltsbereich, die
> sich für unterbezahlt halten.

Das sowieso. Hier fallen öfters die Aussagen, dass man von 40k (das ist 
deutlich über dem Durchschnittseinkommen) nicht leben kann. Dabei könnte 
man bei 40k auch die Hälfte seines Nettoeinkommens sparen, wenn man die 
nötige Disziplin aufbringt. Aber in aller Regel skalieren die Menschen 
ihren Konsum mit dem Einkommen. Für mich widerspricht das dem gesunden 
Menschenverstand.

von (prx) A. K. (prx)


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Claymore schrieb:
> Aber in aller Regel skalieren die Menschen
> ihren Konsum mit dem Einkommen. Für mich widerspricht das dem gesunden
> Menschenverstand.

Sieh es mal so: Gäbe es die nicht, dann gäbe es zu wenige Konsumenten 
für jene Produkte, an deren Aktien du verdienst. Bescheidenheit schadet 
der Wirtschaft. ;-)

von Marx W. (Gast)


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Claymore schrieb:
> Das sowieso. Hier fallen öfters die Aussagen, dass man von 40k (das ist
> deutlich über dem Durchschnittseinkommen) nicht leben kann. Dabei könnte
> man bei 40k auch die Hälfte seines Nettoeinkommens sparen, wenn man die
> nötige Disziplin aufbringt. Aber in aller Regel skalieren die Menschen
> ihren Konsum mit dem Einkommen. Für mich widerspricht das dem gesunden
> Menschenverstand.

Das Durchschnittseinkommen Sozialversicherungspflichtiger AN in D-land 
btrug 2016 3550€ pro Monat!
Deine
> ..... 40k (das ist
> deutlich über dem Durchschnittseinkommen

sind deutlich daneben!

von nanana (Gast)


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Es ist halt so: (fast) jeder kann das schaffen, aber nicht alle. Man 
stelle sich dazu vor alle sparten ab heute wie verrückt und dann 
versuchen in 20 Jahren alle vom Ersparten zu leben.
Aber solange die Mehrheit der Leute nicht so viel spart funktioniert 
Claymores Ansatz natürlich.

von (prx) A. K. (prx)


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Marx W. schrieb:
> Das Durchschnittseinkommen Sozialversicherungspflichtiger AN in D-land
> btrug 2016 3550€ pro Monat!

"Der durchschnittliche Brutto-Jahresarbeitslohn je Arbeitnehmer in 
Deutschland betrug im Jahr 2012 nach Angaben des Bundesministeriums der 
Finanzen rund 30.432 Euro."

http://de.statista.com/themen/293/durchschnittseinkommen/

Bei 3550€*12=42600€ in 2016 scheint es von 2012 auf 2016 also recht 
kräftig aufwärts gegangen zu sein mit den Einkommen. ;-)

PS: Die Vergangensheitsform deiner Aussage ist recht interessant. Weil 
so ganz vergangen ist 2016 ja doch noch nicht. Also woher stammt die 
Zahl und auf welche Einkommensrechnung bezieht sie sich?

: Bearbeitet durch User
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