Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Audio Mixer mit mehreren Ausgaengen


von Don P. (don_p)


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Hallo,

Ich suche eine Schaltung zum Bau eines Audio-Mixers mit 5 Eingaengen und 
5 Ausgaengen.

An den Eingaengen sollen Mikros angeschlossen werden, an Ausgaengen 
Kopfhoerer oder Kopfhoererverstaerker.

Auf jedem Ausgang soll dann ein individueller Mix der 5 Eingaenge 
realisierbar sein, ohne die anderen Kanaele zu beeinflussen. Also 
insgesamt 5*5=25 Potis.

Im Netz sind einige Schaltungen zu finden fuer Mixer mit einem Ausgang, 
aber ich konnte fuer mehrer Ausgaenge keine gute finden. Als Stichwort 
wurde mir "Knotenpunktverstaerker" von einem Bekannten gesagt, aber 
wirklich schlau werde ich nicht daraus wie ich das Ding nun bauen muss.

Bin noch recht neu auf dem Gebiet und wuerde mich ueber Tipps freuen.

Danke im Vorraus!


EDIT: Das hier war auch mein erster Gedanke 
http://sound.westhost.com/p129-f1.gif

aber dann wird ein Eingangssignal schwaecher auf den auf den anderen 
Outs, wenn ich es bei einm hochdrehe oder nicht?

Also z.B.  In 1 wird auf Out 1 lauter gemacht (Poti ganz oben links) 
dann ist auf Outs 2-5 weniger von In1 zu hoeren. Das darf natuerlich 
nicht passieren.

: Verschoben durch User
von The D. (thedaz)


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Such mal nach Matrix Mixer

von Klaus R. (klara)


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Don P. schrieb:
> Auf jedem Ausgang soll dann ein individueller Mix der 5 Eingaenge
> realisierbar sein, ohne die anderen Kanaele zu beeinflussen. Also
> insgesamt 5*5=25 Potis.

ist doch nicht so schlimm. Du brauchst an der Stelle der 15K Widerstände 
einen Buffer der entkoppelt. Nimm einen NE5532. Der deckt zwei Kanäle 
ab. Die Ausgänge jedes Buffers würde ich mit 5 x 600 Ohm, also ca. 3K 
beschalten, dann hast Du in der Summe 600 Ohm je Ausgangskanal. Das ist 
ein guter, zulässiger Wert für das IC selber und die weitere Stufe oder 
Leitung.
Offset Spannungen würde ich, wenn nötig, nur mit einem Koppelkondensator 
je Ausgangskanal abschneiden.


http://www.reichelt.de/index.html?ACTION=3;ARTICLE=40937;SEARCH=NE%205532%20D8%20SMD

Kostet 0,26 Cent. Die Potis sind wohl teurerer.
mfg klaus

von The D. (thedaz)


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Der Plan beschreibt aber keine Mikrofoneingänge.

von Klaus R. (klara)


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The D. schrieb:
> Der Plan beschreibt aber keine Mikrofoneingänge.

Darum ging es ja noch nicht.
mfg klaus

von The D. (thedaz)


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Don P. schrieb:
> Hallo,
>
> Ich suche eine Schaltung zum Bau eines Audio-Mixers mit 5 Eingaengen und
> 5 Ausgaengen.
>
> An den Eingaengen sollen Mikros angeschlossen werden, an Ausgaengen
> Kopfhoerer oder Kopfhoererverstaerker.
>

von Don P. (don_p)


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The D. schrieb:
> Such mal nach Matrix Mixer

Soweit ich rausfinden konnte brauche ich also einen AKTIVEN Matrix 
Mixer.

Hier scheint genau ein solcher zu sein, allerdings kommt mir die 
Schaltung sehr kompliziert (und dementsprechend teuer vor). Brauch ich 
all diese Komponenten oder kann das noch vereinfacht werden?

http://sound.westhost.com/project129.htm

Ausserdem ist mir nicht ganz klar wie ich genau die als "Input Gain 
Stage", "Inverter" und "Mixer & Output Stages" gekennzeichneten 
Schaltungen miteinander verknuepfen soll.

: Bearbeitet durch User
von The D. (thedaz)


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Don P. schrieb:
> The D. schrieb:
>> Such mal nach Matrix Mixer
>
> Soweit ich rausfinden konnte brauche ich also einen AKTIVEN Matrix
> Mixer.
>
> Hier scheint genau ein solcher zu sein, allerdings kommt mir die
> Schaltung sehr kompliziert (und dementsprechend teuer vor). Brauch ich
> all diese Komponenten oder kann das noch vereinfacht werden?
>

Das ist doch sehr einfach gehalten. Einfacher kann man fertig kaufen, 
z.B. beim Thomann.

> http://sound.westhost.com/project129.htm
>
> Ausserdem ist mir nicht ganz klar wie ich genau die als "Input Gain
> Stage", "Inverter" und "Mixer & Output Stages" gekennzeichneten
> Schaltungen miteinander verknuepfen soll.

In Abbildung 4 steht wie du die Eingangsstufen mit den Ausgangsstufen 
über Potis verbindest.

Übrigens: auch diese Schaltung hat keine Mikrofoneingänge sondern nur 
Line Level Eingänge. Gute Mikrofonvorverstärker sind keine einfache 
Sache. Wenn dir dein Beispiel komplex vorkommt rate ich dazu sowas 
besser fertig zu kaufen.

von Don P. (don_p)


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The D. schrieb:
> Übrigens: auch diese Schaltung hat keine Mikrofoneingänge sondern nur
> Line Level Eingänge. Gute Mikrofonvorverstärker sind keine einfache
> Sache. Wenn dir dein Beispiel komplex vorkommt rate ich dazu sowas
> besser fertig zu kaufen.



Kann ich dazu sowas verwenden?

http://www.pollin.de/shop/dt/MTk4OTgxOTk-/Bausaetze_Module/Bausaetze/Bausatz_Mikrofon_Vorverstaerker.html

Ich habe mal nach "echten" Mic-Pramps bei thomann geschaut, aber die 
sind ja sehr teuer. Ich brauche keinerlei Veraenderung des Klangs, wie 
sie zum Beispiel von den Roehren-Preamps versprochen wird.

Ansonsten habe ich noch bei Conrad den hier gefunden:
https://www.conrad.de/de/conrad-mono-mikrofon-verstaerker-197688-bausatz-9-15-vdc-ausgangsleistung-197688.html

Kostet aber direkt 10e, was bei mehreren Kanaelen schnell teuer wird.

Oder ist sogar ohne Regler vielleicht besser? 
(http://www.ebay.com/itm/DYNAMIC-MICROPHONE-PREAMPLIFIER-ELECTRONIC-CIRCUIT-BOARD-UN-ASSEMBLED-KIT-/281765752478)

: Bearbeitet durch User
von The D. (thedaz)


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Die Frage, die du dir zuerst einmal stellen musst ist die, welche 
Qualitätsanforderungen du hast. Eventuell schließt sich das Selbermachen 
dann von ganz allein aus.

Kannst du mal deinen Anwendungsfall genauer beschreiben ? Was für Mikros 
willst du anschließen, willst du damit Aufnahmen bzw. Produktionen 
machen ?

von Eric B. (beric)


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Und wenns ncht mit einem (oder mehrere) µCs realisiert werden soll, ist 
"Mikrocontroller und Digitale Elektronik" das falsche Forum.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Don P. schrieb:
> Ich suche eine Schaltung zum Bau eines Audio-Mixers mit 5 Eingaengen und
> 5 Ausgaengen.

> Auf jedem Ausgang soll dann ein individueller Mix der 5 Eingaenge
> realisierbar sein, ohne die anderen Kanaele zu beeinflussen. Also
> insgesamt 5*5=25 Potis.

Dann sind das schlicht und einfach 5 Mixer, deren Eingänge parallel 
geschaltet sind. Und wenn an die Eingänge Mikrofone sollen, dann 
brauchst du ja sowieso für jeden Eingang einen (Mikrofon-)Vorverstärker. 
Hinter dem kannst du dann die 5 Potis für die 5 Ausgänge ganz problemlos 
parallel anschließen.

von Don P. (don_p)


Angehängte Dateien:

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The D. schrieb:
> Kannst du mal deinen Anwendungsfall genauer beschreiben ? Was für Mikros
> willst du anschließen, willst du damit Aufnahmen bzw. Produktionen
> machen ?

Anwendungsfall ist der, dass ich fuer eine Band eine Moeglichkeit suche 
unkompliziert bei Proben Kopfhoerermixe zu erstellen. D.h. Jeder kann 
sich ausssuchen wieviel er von wem hoert. Die Qualitaet muss nicht fuer 
eine CD-Aufnahme reichen, aber es sollte schon anstaendig klingen und 
bestenfalls auch fuer eine Konzertsituation nutzbar sein, in der eine 
der Summen an eine bestehende PA/Gesangsanlage weitergegeben werden 
kann.

Mit ist bewusst, dass man sowas auch fertig kaufen kann, aber wenn die 
Kosten sich in einem akzeptablen Rahmen halten wuerde ich gerne etwas 
selber bauen, nicht zuletzte weil ich Spass daran habe :-)
Ausserdem sind Mixer mit 5 oder mehr AUX-Wegen meist sehr teuer.


Eric B. schrieb:
> Und wenns ncht mit einem (oder mehrere) µCs realisiert werden soll, ist
> "Mikrocontroller und Digitale Elektronik" das falsche Forum.


Sorry, kann gerne verschoben werden.

Axel S. schrieb:
> Dann sind das schlicht und einfach 5 Mixer, deren Eingänge parallel
> geschaltet sind. Und wenn an die Eingänge Mikrofone sollen, dann
> brauchst du ja sowieso für jeden Eingang einen (Mikrofon-)Vorverstärker.
> Hinter dem kannst du dann die 5 Potis für die 5 Ausgänge ganz problemlos
> parallel anschließen.


Ich habe folgenden Plan fuer Mikrofon-Vorverstaerker gefunden 
(s.Anhang). Es laesst sich Ein- und Ausgang einstellen.

Verstehe ich das also richtig, dass wenn ich pro Kanal einen der 
Mikrofon-Vorverstaerker einbaue und mich ansonsten an die genannten 
Plaene halte (http://sound.westhost.com/project129.htm) ich erreiche was 
ich moechte?

Welche Qualitaet ist davon zu erwarten?

von Klaus R. (klara)


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Don P. schrieb:
> EDIT: Das hier war auch mein erster Gedanke
> http://sound.westhost.com/p129-f1.gif
>
> aber dann wird ein Eingangssignal schwaecher auf den auf den anderen
> Outs, wenn ich es bei einm hochdrehe oder nicht?
>
> Also z.B.  In 1 wird auf Out 1 lauter gemacht (Poti ganz oben links)
> dann ist auf Outs 2-5 weniger von In1 zu hoeren. Das darf natuerlich
> nicht passieren.

Ja, wie ich schon sagte, die MIX 1 - x Ausgangskanäle liefern abhängig 
von den Poti-Stellungen Bus 1 - x, unterschiedliche Pegel. Wenn die 
Regler ganz runter oder ganz herauf stehen haben sie die größte 
Rückwirkung mit je 15K Belastung. In Mittenstellung haben wir je Regler 
50K//50K +15K = 40K Belastung.

Axel hat Dir ja schon einen guten Tipp gegeben.

Wenn Du noch keine Mikrofonverstärker hast dann sollte man erst einmal 
damit anfangen. Welcher Typ von Mikrofone, welche Ansprüche an die 
Qualität? Symmetrische Leitungen?
mfg klaus

: Bearbeitet durch User
von The D. (thedaz)


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Don P. schrieb:
> The D. schrieb:
>> Kannst du mal deinen Anwendungsfall genauer beschreiben ? Was für Mikros
>> willst du anschließen, willst du damit Aufnahmen bzw. Produktionen
>> machen ?
>
> Anwendungsfall ist der, dass ich fuer eine Band eine Moeglichkeit suche
> unkompliziert bei Proben Kopfhoerermixe zu erstellen. D.h. Jeder kann
> sich ausssuchen wieviel er von wem hoert. Die Qualitaet muss nicht fuer
> eine CD-Aufnahme reichen, aber es sollte schon anstaendig klingen und
> bestenfalls auch fuer eine Konzertsituation nutzbar sein, in der eine
> der Summen an eine bestehende PA/Gesangsanlage weitergegeben werden
> kann.
>

Für den Proberaum reicht eine Selbstbaulösung, aber vergiss es, das Ding 
mit auf den Gig zu nehmen.

> Mit ist bewusst, dass man sowas auch fertig kaufen kann, aber wenn die
> Kosten sich in einem akzeptablen Rahmen halten wuerde ich gerne etwas
> selber bauen, nicht zuletzte weil ich Spass daran habe :-)
> Ausserdem sind Mixer mit 5 oder mehr AUX-Wegen meist sehr teuer.

Gibts für 200 Euro bei Thomann. Dein Selbstbau wird nicht inklusive 
Gehäuse nicht für 10 Euro zu machen sein. Musst dir gut überlegen, ob 
dir die Ersparnis den Aufwand wert ist. Als reines Lernprojekt ist das 
aber gut.

>
>
> Eric B. schrieb:
>> Und wenns ncht mit einem (oder mehrere) µCs realisiert werden soll, ist
>> "Mikrocontroller und Digitale Elektronik" das falsche Forum.
>
>
> Sorry, kann gerne verschoben werden.
>
> Axel S. schrieb:
>> Dann sind das schlicht und einfach 5 Mixer, deren Eingänge parallel
>> geschaltet sind. Und wenn an die Eingänge Mikrofone sollen, dann
>> brauchst du ja sowieso für jeden Eingang einen (Mikrofon-)Vorverstärker.
>> Hinter dem kannst du dann die 5 Potis für die 5 Ausgänge ganz problemlos
>> parallel anschließen.
>
>
> Ich habe folgenden Plan fuer Mikrofon-Vorverstaerker gefunden
> (s.Anhang). Es laesst sich Ein- und Ausgang einstellen.
>
> Verstehe ich das also richtig, dass wenn ich pro Kanal einen der
> Mikrofon-Vorverstaerker einbaue und mich ansonsten an die genannten
> Plaene halte (http://sound.westhost.com/project129.htm) ich erreiche was
> ich moechte?
>
> Welche Qualitaet ist davon zu erwarten?

Diese Vorverstärker reichen für normal dynamische Mikrofone (SM58 usw). 
Kondensatormikrofone brauchen 48V Phantomspeisung, die kannst du damit 
nicht betreiben.

von Knut B. (Firma: TravelRec.) (travelrec) Benutzerseite


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Don P. schrieb:
> Ich habe folgenden Plan fuer Mikrofon-Vorverstaerker gefunden
> (s.Anhang). Es laesst sich Ein- und Ausgang einstellen.

Eher nicht. Das Teil rauscht doch recht stark. Für professionelle Mikros 
brauchst Du etwas, dass XLR kann. Das heißt ein differenzieller 
Verstärker, der noch dazu wenig rauscht. Sonst hast Du keine Freude an 
der Apparatur.

Don P. schrieb:
> dass wenn ich pro Kanal einen der
> Mikrofon-Vorverstaerker einbaue und mich ansonsten an die genannten
> Plaene halte (http://sound.westhost.com/project129.htm) ich erreiche was
> ich moechte?

Im Grunde schon.

Don P. schrieb:
> Welche Qualitaet ist davon zu erwarten?

Die Deines Mikrofonverstärkers. Der Rest ist erprobte Technik, die bei 
sauberem Aufbau auch sauber funktioniert.

Für den Preis des Eigenbaus inklusive Material und Zeit und 
einzuplanendem Misserfolg bekommst Du auch schon 2 davon:

http://www.thomann.de/de/behringer_ultrazone_zmx_8210.htm?ref=search_rslt_matrix_210964

: Bearbeitet durch User
von Don P. (don_p)


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Klaus R. schrieb:
> Wenn Du noch keine Mikrofonverstärker hast dann sollte man erst einmal
> damit anfangen. Welcher Typ von Mikrofone, welche Ansprüche an die
> Qualität? Symmetrische Leitungen?
> mfg klaus

Zu den Mikros: Ich benoetige keine Phantomspeisung. Geplant sind 
gaengige, dynamische Gesangsmikrofone, Klinkenstecker also asymetrisch. 
Es sollte sich ebenfalls eine Egitarre/Ebass anschliessen lassen 
(passiv), aber ich denke die Pegel sind da wie bei den Mikros, ebenfalls 
Klinke, asymetrisch.

Hinsichtlich Qualitaet wie gesagt vernuenftig zum Mithoeren oder fuer 
Auftritte aber HiFi-Qualitaet muss es auch nicht sein.

von Klaus R. (klara)


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Don P. schrieb:
> Ich habe folgenden Plan fuer Mikrofon-Vorverstaerker gefunden
> (s.Anhang). Es laesst sich Ein- und Ausgang einstellen.
>
Was mit da ganz und gar nicht gefällt ist der LF351. Gerade als 
Mikrofon-Vorverstaerker ist der NE5532 (Doppel-OP) deutlich besser und 
kostet je OP nur 0,13€.

> Verstehe ich das also richtig, dass wenn ich pro Kanal einen der
> Mikrofon-Vorverstaerker einbaue und mich ansonsten an die genannten
> Plaene halte (http://sound.westhost.com/project129.htm) ich erreiche was
> ich moechte?

Je Mikro 1/2 NE5532, für jeden 15K Widerstand der Matrix 1/2 NE5532 als 
Buffer, für jeden MIX-Kanal 1/2 NE5532 als Linieout-Pegelanpasser, bzw. 
Leitungsbuffer.

= (5 + 5 + 25) / 2 = 35/2 = 17,5 ~ 18 NE5532 = 18 x 0,26€ = 4,68€

Vor 10 Jahren hättest Du das Doppelte gezahlt.
mfg klaus

von The D. (thedaz)


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Don P. schrieb:
> Klaus R. schrieb:
>> Wenn Du noch keine Mikrofonverstärker hast dann sollte man erst einmal
>> damit anfangen. Welcher Typ von Mikrofone, welche Ansprüche an die
>> Qualität? Symmetrische Leitungen?
>> mfg klaus
>
> Zu den Mikros: Ich benoetige keine Phantomspeisung. Geplant sind
> gaengige, dynamische Gesangsmikrofone, Klinkenstecker also asymetrisch.

Mikros mit Klinkenanschluss sind nicht gängig. XLR ist der Standard. 
Alles andere ist Müll in einer Auftritts-Situation mit tonnenweise 
Störstrahlung von der Beleuchtung.

> Es sollte sich ebenfalls eine Egitarre/Ebass anschliessen lassen
> (passiv), aber ich denke die Pegel sind da wie bei den Mikros, ebenfalls
> Klinke, asymetrisch.

Eine Aktiv-Bass würde ich da nicht an den Mikro-Eingang anschließen (zu 
hoher Pegel = Übersteuerung), und ein hochohmiger passiver 
Gitarren-Pickup mag es überhaupt nicht, wenn man ihn an einen 
niederohmigen Eingang anschließt (es kommt nur noch Mumpf an). Solche 
Sachen schließt man über eine DI-Box an den Mischer an (oder hat 
entsprechende Eingänge am Mixer).

>
> Hinsichtlich Qualitaet wie gesagt vernuenftig zum Mithoeren oder fuer
> Auftritte aber HiFi-Qualitaet muss es auch nicht sein.

von Don P. (don_p)


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The D. schrieb:
> Mikros mit Klinkenanschluss sind nicht gängig. XLR ist der Standard.
> Alles andere ist Müll in einer Auftritts-Situation mit tonnenweise
> Störstrahlung von der Beleuchtung.

Wie gross waere denn der Mehraufwand fuer XLR? Wir haben bisher bei 
Proben ein XLR auf Klinke Kabel verwendet.

The D. schrieb:
> Eine Aktiv-Bass würde ich da nicht an den Mikro-Eingang anschließen (zu
> hoher Pegel = Übersteuerung), und ein hochohmiger passiver
> Gitarren-Pickup mag es überhaupt nicht, wenn man ihn an einen
> niederohmigen Eingang anschließt (es kommt nur noch Mumpf an). Solche
> Sachen schließt man über eine DI-Box an den Mischer an (oder hat
> entsprechende Eingänge am Mixer).

D.h. wenn ich es vernuenftig machen will brauche ich an jedem Eingang:
- XLR Anschluss
- wahlweise eine interne oder externe DI-Box fuer passive 
Gitarren/Baesse
- einen Vorverstaerker, bestenfalls abschaltbar falls mal ein Line 
Signal rein soll.

Ich haette gerne die Moeglichkeit passive Gitarren/Baesse mitverwenden 
zu koennen ohne extra DI-Boxen vorschalten zu muessen.
Eine Schaltung fuer eine DI-Box gibt es hier 
(http://sound.westhost.com/project35.htm)

Wuerde die aktive Variante der DI-Box (s.o.) den 
Mirkophon-Vorverstaerker erstzten?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Don P. schrieb:
> Wuerde die aktive Variante der DI-Box (s.o.) den
> Mirkophon-Vorverstaerker erstzten?

Nö, DI Boxen sind in 99% der Fälle am Ausgang (XLR) niederohmig und 
niederpegelig, damit sie an den Mikroeingang eines Mischpultes passen. 
Wenn du eine passive DI Box umgekehrt betreibst, kommst du mögl. mit 
einem Spannungsfolger davon, da der Trafo in der Box meistens eine 
1:5-1:10 Type ist.

Du kommst also um einen Vorverstärker nicht drumherum, der am Ausgang 
auch genug Strom für alle 5 Potis liefert.
Ebenso braucht jeder Ausgang einen kräftigen Kopfhörerverstärker. Meiner 
Erfahrung nach braucht man da so etwa 200-500mW pro Kanal, damit man 
zwischen dem Radau der Instrumente auch noch was aus dem Kopfhörer 
mitkriegt.

: Bearbeitet durch User
von The D. (thedaz)


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Don P. schrieb:
> The D. schrieb:
>> Mikros mit Klinkenanschluss sind nicht gängig. XLR ist der Standard.
>> Alles andere ist Müll in einer Auftritts-Situation mit tonnenweise
>> Störstrahlung von der Beleuchtung.
>
> Wie gross waere denn der Mehraufwand fuer XLR? Wir haben bisher bei
> Proben ein XLR auf Klinke Kabel verwendet.
>
> The D. schrieb:
>> Eine Aktiv-Bass würde ich da nicht an den Mikro-Eingang anschließen (zu
>> hoher Pegel = Übersteuerung), und ein hochohmiger passiver
>> Gitarren-Pickup mag es überhaupt nicht, wenn man ihn an einen
>> niederohmigen Eingang anschließt (es kommt nur noch Mumpf an). Solche
>> Sachen schließt man über eine DI-Box an den Mischer an (oder hat
>> entsprechende Eingänge am Mixer).
>
> D.h. wenn ich es vernuenftig machen will brauche ich an jedem Eingang:
> - XLR Anschluss
> - wahlweise eine interne oder externe DI-Box fuer passive
> Gitarren/Baesse
> - einen Vorverstaerker, bestenfalls abschaltbar falls mal ein Line
> Signal rein soll.

Genau. Im Prinzip also einen richtigen Mixer mit genügend AUX Kanälen 
für die Kopfhörer-Monitore.

>
> Ich haette gerne die Moeglichkeit passive Gitarren/Baesse mitverwenden
> zu koennen ohne extra DI-Boxen vorschalten zu muessen.

Es gibt Mixer mit extra HighZ Eingängen für Gitarre etc

> Eine Schaltung fuer eine DI-Box gibt es hier
> (http://sound.westhost.com/project35.htm)
>
> Wuerde die aktive Variante der DI-Box (s.o.) den
> Mirkophon-Vorverstaerker erstzten?

Willst du öfter damit auftreten? Dann kauf dir robuste Ausrüstung und 
spare nicht am falschen Ende. Vor Ort hast du keine Zeit für Experimente 
und Fehlersuche. Da muß alles zuverlässig funktionieren und dem 
permanenten Auf- und Abbau widerstehen können.

Gute gebrauchte analoge Pulte gibt's gerade zuhauf in Folge der 
Digitalwelle im Amateuraudio Segment.

: Bearbeitet durch User
von Don P. (don_p)


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The D. schrieb:
> Genau. Im Prinzip also einen richtigen Mixer mit genügend AUX Kanälen
> für die Kopfhörer-Monitore.

Hm, ich verstehe. Also mit XLR wird das glaube ich zu umstaendlich bzw. 
teuer.

Falls es eine einfache Moeglichkeit gibt Gitarre/Bass so anzuschliessen, 
dass es vernuenftig klingt wuerde ich eine Version nur fuer Proben 
bauen, da wuerde Klinke ja reichen.

The D. schrieb:
> Gute gebrauchte analoge Pulte gibt's gerade zuhauf in Folge der
> Digitalwelle im Amateuraudio Segment.


Ja aber eins mit 5 pre fader AUX-Ausgaengen zu guenstig zu finden ist 
nicht so einfach.


Mal eine ganz andere Richtung: kann man so einen Mixer guenstig in 
digital mit einem Mikrokontroller realisieren?

: Bearbeitet durch User
von The D. (thedaz)


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Don P. schrieb:
> The D. schrieb:
>> Genau. Im Prinzip also einen richtigen Mixer mit genügend AUX Kanälen
>> für die Kopfhörer-Monitore.
>
> Hm, ich verstehe. Also mit XLR wird das glaube ich zu umstaendlich bzw.
> teuer.
>
> Falls es eine einfache Moeglichkeit gibt Gitarre/Bass so anzuschliessen,
> dass es vernuenftig klingt wuerde ich eine Version nur fuer Proben
> bauen, da wuerde Klinke ja reichen.

Geht.

>
> The D. schrieb:
>> Gute gebrauchte analoge Pulte gibt's gerade zuhauf in Folge der
>> Digitalwelle im Amateuraudio Segment.
>
>
> Ja aber eins mit 5 pre fader AUX-Ausgaengen zu guenstig zu finden ist
> nicht so einfach.

Für 500€ kein Problem

>
>
> Mal eine ganz andere Richtung: kann man so einen Mixer guenstig in
> digital mit einem Mikrokontroller realisieren?

Ganz klar: Nein

von Don P. (don_p)


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The D. schrieb:
> Geht.

Wie?

von The D. (thedaz)


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Don P. schrieb:
> The D. schrieb:
>> Geht.
>
> Wie?

Such im Netz nach DIY Guitar Buffer. Auch wenn jetzt alle anfangen zu 
schreien: ein FET OpAmp wie der TL071 ist dafür besser geeignet als ein 
bipolarer wie der NE5534, der am Eingang für niederohmige Quellen wie 
z.B. Aktiv-Bässe eine sehr gute Wahl ist.

von Jobst M. (jobstens-de)


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von Don P. (don_p)


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von The D. (thedaz)


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Kommt auch drauf an wie die Schaltung dahinter aussieht. Auf keinen Fall 
den TL071 durch ein 741 ersetzen. Man kann mit dem TL074 auch 4 OpAmps 
in einem Gehäuse nehmen um Platz zu sparen. Wenn die Mixerschaltung 
dahinter eine symmetrische Stromversorgung vorsieht dann kann der Buffer 
noch weiter vereinfacht werden.

von Klaus R. (klara)


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The D. schrieb:
> Such im Netz nach DIY Guitar Buffer. Auch wenn jetzt alle anfangen zu
> schreien: ein FET OpAmp wie der TL071 ist dafür besser geeignet als ein
> bipolarer wie der NE5534, der am Eingang für niederohmige Quellen wie
> z.B. Aktiv-Bässe eine sehr gute Wahl ist.

Der TL071 ... TL074 hat zwar einen sehr hochohmigen Eingang, der Ausgang 
ist aber nicht für 600 Ohm ausgelegt, sondern für 2K. Da Ist der NE5532 
... NE5534 angesagt. Für Gitarren ist der TL071 wegen des u.U. nötigen 
hochohmigen Eingangs besser, für Mikros nicht, da dort der Eingangspegel 
viel geringer ist und es schon auf das Eigenrauschen des OP ankommt.
mfg Klaus

von The D. (thedaz)


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Klaus R. schrieb:
> The D. schrieb:
>> Such im Netz nach DIY Guitar Buffer. Auch wenn jetzt alle anfangen zu
>> schreien: ein FET OpAmp wie der TL071 ist dafür besser geeignet als ein
>> bipolarer wie der NE5534, der am Eingang für niederohmige Quellen wie
>> z.B. Aktiv-Bässe eine sehr gute Wahl ist.
>
> Der TL071 ... TL074 hat zwar einen sehr hochohmigen Eingang, der Ausgang
> ist aber nicht für 600 Ohm ausgelegt, sondern für 2K. Da Ist der NE5532
> ... NE5534 angesagt. Für Gitarren ist der TL071 wegen des u.U. nötigen
> hochohmigen Eingangs besser, für Mikros nicht, da dort der Eingangspegel
> viel geringer ist und es schon auf das Eigenrauschen des OP ankommt.
> mfg Klaus

Stimmt. Da nach dem Buffer ohnehin noch ein Gain-Stufe notwendig wird, 
um die Signal-Level der verschiedenen Eingänge auf gleiches Niveau zu 
bringen, wird hinter dem TL071 vermutlich eh sowas wie ein NE5532/NE5534 
auftauchen. Der kann dann auch die niedrige Ausgangsimpedanz für die 
nachfolgende Mischerstufe liefern.

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