Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Wann geht der Ingenieur in Rente?


von Axel L. (axel_5)


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Balmung schrieb:
>>Also die BRD sah nach der Finanzkrise noch genau wie vorher aus. Wie die
>>DDR am Schluss aussah, brauche ich hier nicht zu beschreiben,
>
> Daß die BRD größere finanzielle Reservan hat ist unstreitig. Aber es
> wäre schon interessant mal die Verluste durch die Finanzkrise mit dem
> finanziellen Schaden des Sozialismus zu vergleichen
>
Nun, beim Beispiel BRD/DDR wird das deutlich. Der Wert der DDR war nach 
40 Jahren Sozialismus praktisch Null, er wäre etwa ein Viertel des 
Wertes der BRD gewesen (einfach weil sie etwa ein Viertel der Einwohner 
hatte), wenn dort nicht der Sozialismus eingeführt worden wäre.

Die Finanzkrise hat die BRD aber bei weitem nicht ein Viertel des 
Vermögens gekostet.

>>Das Problem besteht an der Stelle übrigends darin, dass man den
>>Kapitalismus nicht hat gewähren lassen
>
> Laut Claymore ist der Staat Marktteilnehmer. Von daher ist die Rettung
> im Sinne seines Kapitalismus nur konsequent.

Als Marktteilnehmer konnte der Staat natürlich tun, was er wollte, ich 
hätte es besser gefunden, die Banken pleite gehen zu lassen, aber das 
Risiko wollte niemand eingehen.

Gruss
Axel

von Axel L. (axel_5)


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W.S. schrieb:
> Benjamin R schrieb:
>> Ich plane den Ruhestand mit spätestens 40, also in 13 Jahren.
>
> Na dann mal "Willkommen unter der Spree-Brücke!"
>
> Mal im Ernst: eigentlich ist "Ingenieur sein" sowas wie ne innerliche
> Berufung und kein Job, den man runterreißt. Und jemand, der mit
> spätestens 40 in den Ruhestand treten will, ist kein Ingenieur.
>
> W.S.

Also ich wüsste ein paar interessante Projekte, die ich deutlich lieber 
verfolgen würde, als die, für die ich bezahlt werde.

Gruss
Axel

von Axel L. (axel_5)


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Dipl.- G. schrieb:
> Claymore schrieb:
>
>> Die Finanzen interessieren hier doch gar nicht. Eine Währung kann im
>> Prinzip von einem Tag auf den anderen für wertlos erklärt werden.
>>
>> Interessant sind lediglich die Sachwerte. Und wie da die Zustände in der
>> DDR waren, weiß wohl jeder, der alt genug ist, um das noch mit eigenen
>> Augen gesehen zu haben.
>
> Ganz ehrlich, laß dieses Thema links liegen. Du begibst Dich in
> gefährliches Fahrwasser, in dem Du schnell Schiffbruch erleiden würdest,
> und der Diskussionsfaden würde total abstürzen. Was man heute weiß: Die
> Mär von der total bankrotten, total kaputten DDR ist unwahr und die
> Privatisierung des Volkseigentums Ost ist das größte Kapitel von
> politischer Korruption und Wirtschaftskriminalität in 1100 Jahren
> deutscher Geschichte.
>
>

Schwachsinn. Jeder, der die DDR 1990 besucht hat, weis, dass die DDR 
komplett Pleite war. Diese Nostalgieanwandlungen nach 30 Jahren sind 
schon toll.

Sie ist nicht zusammengebrochen, weil alles toll war, sondern weil die 
nicht mal mehr die eigenen Leute versorgen konnten.

Gruss
Axel

von Dipl.- G. (hipot)


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Claymore schrieb:

> Dipl.- G. schrieb:
>> Sieh Dir mal den Dokumentarfilm "Inside Job" an, Sprecher Matt Damon.
>
> Hab ich gesehen. Größtenteils ziemlich einseitige Meinungsmache

;-)
Aha. Der einzige existierende neutrale Dokumentarfilm, welcher nicht 
mehr tut als aufzuzeigen, was eigentlich passiert ist damals, ist also 
"einseitige Meinungsmache". ;D

Und Du findest es nicht komisch, daß Dir selbst Strafverfolger und 
diverse Beteiligte widersprechen? Soso.

Ich gebe auf.
Den Aktienmarkt in seinem Lauf, hält weder Ochs noch Esel auf...

: Bearbeitet durch User
von Claymore (Gast)


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Dipl.- G. schrieb:
> Aha. Der einzige existierende neutrale Dokumentarfilm, welcher nicht
> mehr tut als aufzuzeigen, was eigentlich passiert ist damals, ist also
> "einseitige Meinungsmache". ;D

Klar. Wenn man nur eine Seite sehen will, dann sieht es natürlich sehr 
neutral aus.

Dipl.- G. schrieb:
> Und Du findest es nicht komisch, daß Dir selbst Strafverfolger und
> diverse Beteiligte widersprechen? Soso.

Welcher Strafverfolger bezieht sich denn auf diesen Dokumentarfilm?

Dipl.- G. schrieb:
> Ich gebe auf.
> Den Aktienmarkt in seinem Lauf, hält weder Ochs noch Esel auf...

Du hast doch den Film gesehen, und hast ihn doch kein bisschen 
verstanden. Da ist nicht im Ansatz vom Aktienmarkt die Rede.

von Dipl.- G. (hipot)


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Axel L. schrieb:

> Schwachsinn. Jeder, der die DDR 1990 besucht hat, weis, dass die DDR
> komplett Pleite war. Diese Nostalgieanwandlungen nach 30 Jahren sind
> schon toll.
>
> Sie ist nicht zusammengebrochen, weil alles toll war, sondern weil die
> nicht mal mehr die eigenen Leute versorgen konnten.
>
> Gruss
> Axel

Genau wegen geifernden, Gift und Galle spuckenden Leuten wie Dir möchte 
ich nicht in eine solche Diskussion abgleiten. Dein stumpfsinniges 
"Nostalgieanwandlungen" sagt alles. Botschafter Sarek äußerte sich zu 
Verständnisproblemen wie dem deinigen mal so "Es ist schwierig zu 
antworten, wenn man die Frage nicht versteht."

von Super Mario (Gast)


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> wie da die Zustände in der
> DDR waren, weiß wohl jeder, der alt genug ist, um das noch mit eigenen
> Augen gesehen zu haben.
>
mittlerweile bin ich mir nicht sicher, ob es jetzt wirklich 'besser' 
ist. Ja klar, jetzt sind wir alle 'frei' und von sämtlichen zwänge 
befreit. Man sieht jeden tag in der u-bahn, wie glücklich die menschen 
sind.

von ex-DDRler (Gast)


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Super Mario schrieb:
> Man sieht jeden tag in der u-bahn, wie glücklich die menschen
> sind.

Im Osten wurden sie weggesperrt, deshalb hast Du sie dort nicht 
wahrgenommen.

 Außerdem sind es speziell in Berlin viele Osteuropäer, die als Bettler 
in der U-Bahn unterwegs sind.

von Super Mario (Gast)


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ex-DDRler schrieb:
> Super Mario schrieb:
> Man sieht jeden tag in der u-bahn, wie glücklich die menschen
> sind.
>
> Im Osten wurden sie weggesperrt, deshalb hast Du sie dort nicht
> wahrgenommen.
>
heutebwerden leute ebenfalls neutralisiert, nur subtiler aber genauso 
effektiv

>  Außerdem sind es speziell in Berlin viele Osteuropäer, die als Bettler
> in der U-Bahn unterwegs

gab es in der ddr auch so viele alte menschen, die in den mülltonnen 
herumgewühlt haben?

von Henry G. (gtem-zelle)


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Claymore schrieb:
> Dipl.- G. schrieb:
>> Wahnsinnig deswegen, weil die Gewinne privatisiert und die Verluste
>> verstaatlicht wurden.
>
> Alter Stammtischspruch.

Und trotzdem zu 100% wahr!

von F. F. (foldi)


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Mein Gott!

Der Ingenieur, sowie alle anderen Arbeitnehmer, geht nicht in Rente, 
sondern er arbeitet bis über 60 und fällt dann tot um. Vorher hat er 
sich scheiden lassen, sodass keine Witwenrente gezahlt werden muss.

: Bearbeitet durch User
von Wessie (Gast)


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Super Mario schrieb:
> gab es in der ddr auch so viele alte menschen, die in den mülltonnen
> herumgewühlt haben?

Da war nichts brauchbares zu holen. In Dunkeldeutschland
herrschte Mangelwirtschaft - selbst in den Mülltonnen.

von Axel L. (axel_5)


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Dipl.- G. schrieb:
> Axel L. schrieb:
>
>> Schwachsinn. Jeder, der die DDR 1990 besucht hat, weis, dass die DDR
>> komplett Pleite war. Diese Nostalgieanwandlungen nach 30 Jahren sind
>> schon toll.
>>
>> Sie ist nicht zusammengebrochen, weil alles toll war, sondern weil die
>> nicht mal mehr die eigenen Leute versorgen konnten.
>>
>> Gruss
>> Axel
>
> Genau wegen geifernden, Gift und Galle spuckenden Leuten wie Dir möchte
> ich nicht in eine solche Diskussion abgleiten. Dein stumpfsinniges
> "Nostalgieanwandlungen" sagt alles. Botschafter Sarek äußerte sich zu
> Verständnisproblemen wie dem deinigen mal so "Es ist schwierig zu
> antworten, wenn man die Frage nicht versteht."

Jaja, ich weis. Die Lieferzeiten für das tollste Platikauto der Welt 
waren so hoch, weil es so begehrt war.

Das hatte ich sicher alles nur falsch verstanden.

Ich habe 1989/90 einige Zeit in der DDR verbracht, ich habe viele Firmen 
und dem, was man in der DDR für Hotels hielt, von innen gesehen und dort 
teilweise auch gearbeitet.

Das war alles Schrott, wobei sicherlich Ausnahmen die Regel bestätigt 
haben.

Übrigens waren ausnahmslos alle Leute, mit denen ich damals in der DDR 
gesprochen hatte, der gleichen Meinung. Wenn die also heute mit dreissig 
Jahren Abstand, diese Meinung geändert haben, würde ich das mit 
Nostalgie begründen.

Gruss
Axel

von Axel L. (axel_5)


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Dipl.- G. schrieb:
> Claymore schrieb:
>
>> Dipl.- G. schrieb:
>>> Sieh Dir mal den Dokumentarfilm "Inside Job" an, Sprecher Matt Damon.
>>
>> Hab ich gesehen. Größtenteils ziemlich einseitige Meinungsmache
>
> ;-)
> Aha. Der einzige existierende neutrale Dokumentarfilm, welcher nicht
> mehr tut als aufzuzeigen, was eigentlich passiert ist damals, ist also
> "einseitige Meinungsmache". ;D
>
> Und Du findest es nicht komisch, daß Dir selbst Strafverfolger und
> diverse Beteiligte widersprechen? Soso.
>
> Ich gebe auf.
> Den Aktienmarkt in seinem Lauf, hält weder Ochs noch Esel auf...

Um mal auf die Rente zurückzukommen: Selbst wer 2007 direkt vor dem 
Crash Aktien für das Alter gekauft hat, ist in der Regel heute mächtig 
im Plus, deutlich mehr als bei jeder anderen Anlage.

Gruss
Axel

von Michael W. (Gast)


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Das ist wohl auch klar, weil die Aktion VOR dem Crash am Wertvollsten 
sind und viele davon sind trotzdem nicht wirklich im Plus wegen der 
Teuerung.

von genervt (Gast)


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Rente mit 69 in Sicht:

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/bundesbank-fuer-rente-mit-69-jahren-14388870.html

Mal sehen, wann von der Rente mit 70 geredet wird. Ob das noch von 2020 
der Fall sein wird?

von Paul B. (paul_baumann)


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genervt schrieb:
> Mal sehen, wann von der Rente mit 70 geredet wird.
Lass die Leute reden....

https://www.youtube.com/watch?v=dQ10rS4VU-E

Jeden Tag eine neue geniale Idee. Wer will denn da noch den Überblick 
behalten? Hör nicht hin, sonst erlebst Du die 69 nicht.

MfG Paul

von genervt (Gast)


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Gabriel nennt Rente mit 69 "bekloppte Idee":

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/sigmar-gabriel-nennt-rente-mit-69-bekloppte-idee-a-1108011.html

Mal sehen, wie lange es dauert bis er uns gute Gründe für die Rente mit 
69 auflistet.

von genervt (Gast)


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von Flitzpiepe (Gast)


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genervt schrieb:
> Und jetzt schon wird über das Rentenniveau von unter 40% geredet:
>
> 
http://www.focus.de/finanzen/altersvorsorge/rente/prognos-studie-neue-schock-prognose-rentenniveau-sinkt-unter-40-prozent_id_6095701.html

Das ist doch Unsinn, da man die vielen, vielen jungen und 
hochqualifizierten Neubürger vergessen hat in die Rechnung mit 
einzubeziehen. Du wirst sehen: In 10 Jahren weiß die Rentenversicherung 
mit den eingehenden Beiträgen nicht mehr wohin. Ich glaube fest daran, 
denn es muss einfach stimmen, was uns Allen im vorigen Jahr erzählt 
worden ist. Alles wird gut...

von Martin K. (mkmannheim) Benutzerseite


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genervt schrieb:
> Rente mit 69 in Sicht:
> Mal sehen, wann von der Rente mit 70 geredet wird. Ob das noch von 2020
> der Fall sein wird?

Ich gehe nach jetziger Planung mit 59 in Rente. Weil dann habe ich genug 
beisammen!

Wer heute noch in die Rv einzahlt ist doch selber schuld!

von Rick M. (rick-nrw)


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Martin K. schrieb:
> Wer heute noch in die Rv einzahlt ist doch selber schuld!

In was zahlst Du ein?

Problem:
Keine weiß, wie lange er lebt.
Wenn ich nun mit 60 Jahren der Bank/Versicherung etc. als Beispiel
200.000€ für eine lebenslange Rente geben möchte passiert heute 
folgendes:
Geht nicht.
Vor ca. 10 Jahren gab es Angebote, die sahen so aus:
5 Jahre garantiert, falls man vorher abnippelt.
Sonst lebenslänglich, wobei man mind. 84 Jahre als Mann werden müßte, um 
plus-Minus Null aus der Sache rauszukommen.
Falls man älter wird, Pech für die Bank/Versicherung.

Das gibt es heute nicht mehr.

Martin K. schrieb:
> Weil dann habe ich genug beisammen!

Was heisst das?

Mietwohnungen in Frankfurt oder München, zentral, bis 60m², die sich 
selbst tragen, schnell wieder vermietet werden können und Gewinn 
abwerfen?

Oder nur Bares auf Festgeldkonten?

Oder ....?

von Claymore (Gast)


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Rick M. schrieb:
> Das gibt es heute nicht mehr.

Doch, klar. Vielleicht sind die Sätze niedriger und das Angebot dünner 
geworden, aber das Prinzip gibt es noch.

Rick M. schrieb:
> Oder ....?

Unternehmen.

von genervt (Gast)


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Der Wahnsinn geht in die nächste Runde:

Rente an die Lebenserwartung koppeln!

http://www.heise.de/tp/features/Die-Ursachen-wachsender-Ungleichheit-3361767.html

von Claymore (Gast)


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genervt schrieb:
> Der Wahnsinn geht in die nächste Runde:
>
> Rente an die Lebenserwartung koppeln!
>

Was ist daran Wahnsinn? Rein nüchtern betrachtet ist das erst einmal 
logisch. Es gibt bei unserem System nur drei wesentliche Stellschrauben, 
nämlich das Rentenniveau, die Beiträge und das Eintrittsalter.

Ich denke, dass das alte Umlagensystem bald ausgedient hat. Private 
Vorsorge ist zwar effektiv, aber funktioniert offensichtlich nur bei 
disziplinierten Menschen (der Thread ist Beweis genug). Die gut 
gemeinten Versuche der Politik, den Normalkonsumenten dazu zu bringen, 
ist wohl aussichtslos. Eine Alternative wäre das steuerfinanzierte 
Grundeinkommen in Verbindung mit einem staatlichen Pensionsfonds.

von S. B. (Gast)


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> Was ist daran Wahnsinn?
das ist Wahnsinn.

> Rein nüchtern betrachtet ist das erst einmal
> logisch. Es gibt bei unserem System nur drei wesentliche Stellschrauben,
> nämlich das Rentenniveau, die Beiträge und das Eintrittsalter.
es gäbe noch andere Stellschrauben: Eine Einzahlungspflicht für jeden.
Politiker, Beamte und Selbstständige müssen ja nicht einzahlen.
Aber das ist ja auch Tabu.

> Private Vorsorge ist zwar effektiv, aber funktioniert offensichtlich nur
> bei disziplinierten Menschen (der Thread ist Beweis genug).
> Die gut gemeinten Versuche der Politik, den Normalkonsumenten dazu zu
> bringen,ist wohl aussichtslos.
bei der privaten Vorsorge besteht das Problem, daß der Staat mir 
vorschreibt welche Finanzinstrumente ich nutzen darf anstatt mir weitere 
Freiheiten zu gewähren.
Das nennt man Bevormundung und das kommt deshalb nicht so gut an.

> Eine Alternative wäre das steuerfinanzierte
> Grundeinkommen in Verbindung mit einem staatlichen Pensionsfonds.
noch mehr Steuern? na Dankeschön auch!

von Paul B. (paul_baumann)


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Claymore schrieb:
> Es gibt bei unserem System nur drei wesentliche Stellschrauben,
> nämlich das Rentenniveau, die Beiträge und das Eintrittsalter.

Nein -es gibt sogar 4 Stellschrauben: Die zweckentfremdenden Entnahmen 
aus dem Rentensystem sind auch noch eine Störgröße im System.

Jaja, ich weiß: Wenn jeder in Aktien investieren würde, bräuchte man 
überhaupt keine staatliche Renetnversicherung usw. usf.

Geschenkt.

MfG Paul

von Jan H. (j_hansen)


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S. B. schrieb:
> bei der privaten Vorsorge besteht das Problem, daß der Staat mir
> vorschreibt welche Finanzinstrumente ich nutzen darf anstatt mir weitere
> Freiheiten zu gewähren.
> Das nennt man Bevormundung und das kommt deshalb nicht so gut an.

Also mir schreibt der Staat nichts vor. Ob ich für meine Rente in Gold, 
Aktien, Anleihen oder Immobilien investiere ist ihm egal.

von Claymore (Gast)


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S. B. schrieb:
> es gäbe noch andere Stellschrauben: Eine Einzahlungspflicht für jeden.
> Politiker, Beamte und Selbstständige müssen ja nicht einzahlen.
> Aber das ist ja auch Tabu.

Die würden aber genauso dann auch Rente bekommen. Effektiv ändert das 
also nicht viel.

S. B. schrieb:
> bei der privaten Vorsorge besteht das Problem, daß der Staat mir
> vorschreibt welche Finanzinstrumente ich nutzen darf anstatt mir weitere
> Freiheiten zu gewähren.

Nur wenn man Förderung oder Steuervorteile will. Braucht man aber nicht.

S. B. schrieb:
> noch mehr Steuern? na Dankeschön auch!

Jein. Ein bedingungsloses Grundeinkommen wäre durch heutige 
Sozialausgaben fast zu 100% abgedeckt. Der Rest käme aus höheren 
Einkommenssteuern. Die höheren Steuersätze würde man sinnvollerweise so 
anlegen, dass ein Durchschnittsverdiener genau so viel Netto hat wie 
heute, sprich der Mehrbeitrag würde das Grundeinkommen kompensieren. Wer 
darunter zahlt effektiv weniger, wer darüber verdient bezahlt mehr.

Paul B. schrieb:
> Jaja, ich weiß: Wenn jeder in Aktien investieren würde, bräuchte man
> überhaupt keine staatliche Renetnversicherung usw. usf.

Richtig erkannt. Aber das wird nicht passieren, da die meisten Menschen 
das nicht kapieren werden.

von Jo S. (Gast)


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Paul B. schrieb:
> Die zweckentfremdenden Entnahmen
> aus dem Rentensystem

Ein Drittel der Ausgaben!
Das ist das eigentliche Problem.

 Claymore, die meisten Leute sorgen privat vor, weil sie der Politmafia 
nicht trauen - und das ist gut so.

Meine Empfehlung: Vermögensaufbau, so daß man mit 63/65 nicht mehr auf 
ein Arbeitseinkommen angewiesen ist. Das kann jeder schaffen.

Auf geht´s!   :)

von Paul B. (paul_baumann)


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Jo S. schrieb:
> Das kann jeder schaffen.

Vorbei.

Das hätte man schaffen können, wenn man nicht ab einem Alter von 28 
Jahren nur noch als Arbeitsnomade durch das Land hätte ziehen müssen und 
sich dann vor Gericht auch noch Lohn und die Nachzahlung von "gesparten" 
Sozialabgaben hätte erstreiten müssen.
:((

So sieht's aus.

Der Mensch steht nämlich hier im Mittelpunkt -damit er von allen Seiten 
getreten werden kann.

Ich bin schon wieder satt...

Paul

von Claymore (Gast)


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Jo S. schrieb:
> Claymore, die meisten Leute sorgen privat vor, weil sie der Politmafia
> nicht trauen - und das ist gut so.

Die meisten Menschen beschweren sich darüber, dass sie kein Geld dafür 
haben.

Schau dir einfach die Aktionärsquote in Deutschland an. Das ist nur ein 
winziger Teil und die meisten sind sowieso schon Gutverdiener.

Jo S. schrieb:
> Meine Empfehlung: Vermögensaufbau, so daß man mit 63/65 nicht mehr auf
> ein Arbeitseinkommen angewiesen ist. Das kann jeder schaffen.

Für dieselbe Aussage wurde ich schon mehrfach hier zerrissen.

von Paul B. (paul_baumann)


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Claymore schrieb:
> Für dieselbe Aussage wurde ich schon mehrfach hier zerrissen.

Mit Recht.
Du merkst gar nicht mehr, wie die Leute Kübel voll Ironie über Dich 
ausschütten und hältst das noch für eine wohltuende warme Dusche.

-Paul-

von Claymore (Gast)


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Paul B. schrieb:
> Das hätte man schaffen können, wenn man nicht ab einem Alter von 28
> Jahren nur noch als Arbeitsnomade durch das Land hätte ziehen müssen und
> sich dann vor Gericht auch noch Lohn und die Nachzahlung von "gesparten"
> Sozialabgaben hätte erstreiten müssen.

Das spielt überhaupt keine Rolle. Entscheidend ist nur, welchen Anteil 
seines Lohnes man spart. Selbst mit Mindestlohn kann man 20% zurück 
legen - und das reicht für einen netten Zusatzverdienst zur Rente oder 
ein paar Jahre früherem Renteneintritt.

Paul B. schrieb:
> Mit Recht.

Nö.

Paul B. schrieb:
> Du merkst gar nicht mehr, wie die Leute Kübel voll Ironie über Dich
> ausschütten und hältst das noch für eine wohltuende warme Dusche.

Natürlich spüre ich die Feindseligkeit. Ich mache mir nur nichts draus, 
weil es mir ziemlich am Arsch vorbeigeht, ob ein paar frustrierte 
Forenheinis sich ein virtuelles Feindbild schaffen, das nichts mit 
meiner Persönlichkeit zu tun hat.

von Henry G. (gtem-zelle)


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Das Problem ist, dass durch Outsourcing, Automatisierung und 
Digitalisierung ein recht großer Teil der arbeitsfähigen Bevölkerung 
komplett überflüssig geworden ist. Und der Trend wird sich noch weiter 
verschärfen. Gut ist dagegen, dass die Geburtenrate zurück geht, denn 
noch mehr Menschen, die rein rechnerisch keinen Job bekommen können, 
kann sich Deutschland nicht mehr erlauben. Die Fachkräfte und 
Wirtschaftsflüchtlinge die massenweise unter falschen Versprechen nach 
Deutschland gelockt werden, dienen nur dazu, um das Sozialsystem zu Fall 
zu bringen, damit irgendwann auch hier Millionen im Dreck leben und der 
arbeitsfähige Rest sich um Jobs im Dumpinglohnbereich prügeln darf. Die 
Rente ist in Deutschland ganz locker machbar, sogar für weitaus mehr 
Menschen. Das Umlagesystem ist perfekt. Es kann aber nicht 
funktionieren, wenn Dumpinglöhne und Leiharbeit voranschreiten. Ein noch 
größeres Problem ist eben auch, dass die gut bezahlten Berufsgruppen und 
Besserverdiener, sich einfach aus der Verantwortung ziehen können und 
nich richtig in das System einzahlen, und das obwohl sie stark 
überproportional an diesem Wirtschaftssystem, gemessen an der 
tatsächlichen Leistung, profitieren. Private Altersvorsorge ist immer 
und überall für die überwältigende Mehrheit total gescheitert und kann 
naturgemäß nur für einige Wenige funktionieren. Ein gut verdienender 
Ingenieur kann privat Vorsorgen, andere Berufsgruppen eben nicht, die 
müssen weniger verdienen, sonst könnte andere schlecht mehr verdienen. 
Deshalb sind die Ausführungen von Caymore auch kolossaler Schwachsinn. 
Mit Disziplin hat das nix zu tun, aber mit Dummheit es zu glauben.

von genervt (Gast)


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Claymore schrieb:
> Paul B. schrieb:
> Das hätte man schaffen können, wenn man nicht ab einem Alter von 28
> Jahren nur noch als Arbeitsnomade durch das Land hätte ziehen müssen und
> sich dann vor Gericht auch noch Lohn und die Nachzahlung von "gesparten"
> Sozialabgaben hätte erstreiten müssen.
>
> Das spielt überhaupt keine Rolle. Entscheidend ist nur, welchen Anteil
> seines Lohnes man spart. Selbst mit Mindestlohn kann man 20% zurück
> legen - und das reicht für einen netten Zusatzverdienst zur Rente oder
> ein paar Jahre früherem Renteneintritt.

Nur ein vollkommener Dummkopf würde auf die Idee kommen vom Mindestlohn 
auch nur einen Cent zurückzulegen!

von Henry G. (gtem-zelle)


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Claymore schrieb:
> Paul B. schrieb:
>> Das hätte man schaffen können, wenn man nicht ab einem Alter von 28
>> Jahren nur noch als Arbeitsnomade durch das Land hätte ziehen müssen und
>> sich dann vor Gericht auch noch Lohn und die Nachzahlung von "gesparten"
>> Sozialabgaben hätte erstreiten müssen.
>
> Das spielt überhaupt keine Rolle. Entscheidend ist nur, welchen Anteil
> seines Lohnes man spart.

Hahahahahaha...Oh Gott, du meinst das ernst, oder?

> Selbst mit Mindestlohn kann man 20% zurück
> legen - und das reicht für einen netten Zusatzverdienst zur Rente oder
> ein paar Jahre früherem Renteneintritt.

Rechne mal bitte vor.

von Qwertz (Gast)


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Claymore schrieb:
> Paul B. schrieb:
>> Jaja, ich weiß: Wenn jeder in Aktien investieren würde, bräuchte man
>> überhaupt keine staatliche Renetnversicherung usw. usf.
>
> Richtig erkannt. Aber das wird nicht passieren, da die meisten Menschen
> das nicht kapieren werden.

Sehr schön, wie du Pauls Ironie völlig ignoriert hast...

Aktien sind auch kein Allheilmittel, diese ewige Leier von dir kotzt 
mich an.
Zwar habe ich auch Geld in Wertpapieren angelegt, aber nur einen 
gewissen Teil zur Streuung des Portfolios.

Erstens ist nämlich überhaupt nicht gesagt, dass man damit auch in 
Zukunft noch viel Rendite macht; keiner kann die Zukunft vorhersagen, 
und einfach die Vergangenheit zu extrapolieren ist bei den heutigen 
Randbedingungen einfach unseriös.

Zweitens können viele Geringverdiener (und davon gibt es leider viele in 
Deutschland) nichts zurücklegen, weil es gerade einmal für den Monat 
reicht (oder auch nicht, siehe Überschuldung). Für den stellt sich die 
Frage der Anlageklasse doch gar nicht.

von Claymore (Gast)


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Henry G. schrieb:
> Das Problem ist, dass durch Outsourcing, Automatisierung und
> Digitalisierung ein recht großer Teil der arbeitsfähigen Bevölkerung
> komplett überflüssig geworden ist.

Den Spruch gibt es wohl schon seit der Erfindung der Dampfmaschine. 
Gestimmt hat er nie.

Henry G. schrieb:
> Private Altersvorsorge ist immer
> und überall für die überwältigende Mehrheit total gescheitert und kann
> naturgemäß nur für einige Wenige funktionieren. Ein gut verdienender
> Ingenieur kann privat Vorsorgen, andere Berufsgruppen eben nicht, die
> müssen weniger verdienen, sonst könnte andere schlecht mehr verdienen.

Sie können es schon - es wäre aber auch naiv zu denken, dass alle es tun 
werden. Dafür ist unsere Gesellschaft viel zu konsumorientiert. Deshalb 
macht es Sinn, ein vernünftiges Ersatzsystem zu schaffen: Das 
bedingungslose Grundeinkommen und ein staatlicher Pensionsfonds. Der 
vereint alle Vorteile der privaten Altersvorsorge mit dem Zwang des 
Umlagensystems. Und könnte so attraktiv sein, dass auch Besserverdiener 
freiwillig einzahlen (womit ein weiterer deiner Kritikpunkte beseitigt 
wäre). Es würde effektiv die hier viel kritisierte Verteilung von arm zu 
reich verlangsamen (beseitigen wird man es naturgemäß nicht können).

genervt schrieb:
> Nur ein vollkommener Dummkopf würde auf die Idee kommen vom Mindestlohn
> auch nur einen Cent zurückzulegen!

Wenn er davon ausgeht, für sein ganzes Leben im Mindestlohn zu bleiben 
und bei Verdienstausfall im Fangnetz des Sozialsystems zu landen, ja.

Henry G. schrieb:
> Hahahahahaha...Oh Gott, du meinst das ernst, oder?

Reine Mathematik.

Henry G. schrieb:
> Rechne mal bitte vor.

4% Rendite (nach Inflation), 2500 Euro Einzahlung ergibt nach 35 Jahren 
ca. 175k. Das Rechnen überlasse ich dir als Hausaufgabe - sollte für 
einen Ingenieur ja nicht so schwer sein.

Qwertz schrieb:
> Sehr schön, wie du Pauls Ironie völlig ignoriert hast...

Hast wohl meine Ironie nicht erkannt?

Qwertz schrieb:
> Aktien sind auch kein Allheilmittel, diese ewige Leier von dir kotzt
> mich an.

Kein Allheilmittel, aber (fast) unverzichtbar, wenn man Vermögen über 
lange Zeit erhalten und steigern möchte. Die einzige Alternative sind 
Immobilien.

Qwertz schrieb:
> Zwar habe ich auch Geld in Wertpapieren angelegt, aber nur einen
> gewissen Teil zur Streuung des Portfolios.

Ich habe ja auch nicht gesagt, dass man 100% seines Vermögens in Aktien 
anlegen muss, ganz im Gegenteil.

Qwertz schrieb:
> Erstens ist nämlich überhaupt nicht gesagt, dass man damit auch in
> Zukunft noch viel Rendite macht; keiner kann die Zukunft vorhersagen,
> und einfach die Vergangenheit zu extrapolieren ist bei den heutigen
> Randbedingungen einfach unseriös.

Wenn das nicht mehr zutrifft, bricht unser Wirtschaftssystem zusammen. 
Alle anderen Strategien sind dann auch hinfällig. Ganz besonders 
abhängige Beschäftigung wird dann nicht mehr funktionieren. Sollte man 
mit einem solchen Szenario rechnen würde ich empfehlen zu lernen, wie 
man 100% Selbstversorger wird.

Qwertz schrieb:
> Zweitens können viele Geringverdiener (und davon gibt es leider viele in
> Deutschland) nichts zurücklegen, weil es gerade einmal für den Monat
> reicht (oder auch nicht, siehe Überschuldung).

Nur weil die Leute zu sehr in unserer Konsumgesellschaft gefangen sind. 
Man kann auch mit 600 Euro im Monat leben und als Geringverdiener bis zu 
50% zurücklegen. Das ist natürlich ein Extremfall, aber 20% würden ja 
auch reichen.

von genervt (Gast)


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Claymore schrieb:
> genervt schrieb:
>> Nur ein vollkommener Dummkopf würde auf die Idee kommen vom Mindestlohn
>> auch nur einen Cent zurückzulegen!
>
> Wenn er davon ausgeht, für sein ganzes Leben im Mindestlohn zu bleiben
> und bei Verdienstausfall im Fangnetz des Sozialsystems zu landen, ja.

Er müsste das doppelte verdienen, damit es anfängt sich zu lohnen.

Jetzt wirst natürlich mit der Tellerwäscherstorry kommen, aber für 
Geringverdiener ist und bleibt private Altersvorsorge Schwachsinn.

von Henry G. (gtem-zelle)


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Claymore schrieb:
> Henry G. schrieb:
>> Das Problem ist, dass durch Outsourcing, Automatisierung und
>> Digitalisierung ein recht großer Teil der arbeitsfähigen Bevölkerung
>> komplett überflüssig geworden ist.
>
> Den Spruch gibt es wohl schon seit der Erfindung der Dampfmaschine.
> Gestimmt hat er nie.

Bullshit, das hast du dir wieder in deiner infantilen Art zurechtgelegt. 
Der Spruch hat nämlich schon IMMER GESTIMMT! Er ist auch immer 
zweifelsfrei Bewiesen worden. Fahre mal in die Staaten, am besten nach 
Detroit oder Philly. Du erzählst hier immer einen hanebüchenen Unfug, 
tut dir das nicht selber weh?

> Henry G. schrieb:
>> Private Altersvorsorge ist immer
>> und überall für die überwältigende Mehrheit total gescheitert und kann
>> naturgemäß nur für einige Wenige funktionieren. Ein gut verdienender
>> Ingenieur kann privat Vorsorgen, andere Berufsgruppen eben nicht, die
>> müssen weniger verdienen, sonst könnte andere schlecht mehr verdienen.
>
> Sie können es schon - es wäre aber auch naiv zu denken, dass alle es tun
> werden. Dafür ist unsere Gesellschaft viel zu konsumorientiert. Deshalb
> macht es Sinn, ein vernünftiges Ersatzsystem zu schaffen: Das
> bedingungslose Grundeinkommen und ein staatlicher Pensionsfonds. Der
> vereint alle Vorteile der privaten Altersvorsorge mit dem Zwang des
> Umlagensystems. Und könnte so attraktiv sein, dass auch Besserverdiener
> freiwillig einzahlen (womit ein weiterer deiner Kritikpunkte beseitigt
> wäre). Es würde effektiv die hier viel kritisierte Verteilung von arm zu
> reich verlangsamen (beseitigen wird man es naturgemäß nicht können).

Es besteht ja doch noch Hoffnung bei dir. Der erste konstruktive 
Vorschlag, den ich von dir lese.

> Henry G. schrieb:
>> Hahahahahaha...Oh Gott, du meinst das ernst, oder?
>
> Reine Mathematik.

Reine Naivität!

> Henry G. schrieb:
>> Rechne mal bitte vor.
>
> 4% Rendite (nach Inflation), 2500 Euro Einzahlung ergibt nach 35 Jahren
> ca. 175k. Das Rechnen überlasse ich dir als Hausaufgabe - sollte für
> einen Ingenieur ja nicht so schwer sein.

Das ist doch in der heutigen Zeit überhaupt nicht mehr gesichert, das 
wird irgendwann mit einem hohen Verlust einhergehen. Dann vergisst du 
aber, dass man mit ca. 1000 netto nicht mal 'ne Wohnung bekommt. 450 
musst du mindestens nur für Miete überhaben(im Idealfall, sonst mehr), 
selbst wenn du wie ein Mönch lebst, reicht das Geld hinten und vorne 
nicht, du Verkehrsmittel bezahlen, Strom, Essen, Kleidung, Zusatzkosten 
in der Gesundheit usw., wie willst du dir einen PC kaufen können, 
Geschweige denn Möbel etc.. Ach ja, und wofür geht man 40/h die Woche 
arbeiten? Um den Kitt aus den Fenster zu fressen, um im Alter das Geld 
eh wieder abgezogen zu bekommen? Wann willst du mal leben? Im Jenseits?. 
Das ergibt alles keinen Sinn.

> Nur weil die Leute zu sehr in unserer Konsumgesellschaft gefangen sind.
> ...blubber

Die Leute sind in einer Dumpinglohn und Schmarotzergesellschaft 
gefangen.

von IchGlaubeEsNicht (Gast)


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>Gestimmt hat er nie.

Mal nach "Weberaufstand" googeln. Aber mit Geschichte oder 
Allgemeinbildung hast du es ja nicht so.

von Jan H. (j_hansen)


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Henry G. schrieb:
> Das ist doch in der heutigen Zeit überhaupt nicht mehr gesichert, das
> wird irgendwann mit einem hohen Verlust einhergehen.

Warum sollte das so sein? Ich finde es immer interessant, dass viele 
meinen man könne aus der Vergangenheit nicht auf die Zukunft schließen, 
dann aber gleich hellseherisch die Apokalypse ankündigen. Aus der 
Vergangenheit zu lernen ist nicht die schlechteste Idee.

Henry G. schrieb:
> Ach ja, und wofür geht man 40/h die Woche arbeiten? Um den Kitt aus den
> Fenster zu fressen, um im Alter das Geld eh wieder abgezogen zu
> bekommen? Wann willst du mal leben? Im Jenseits?. Das ergibt alles
> keinen Sinn.

Wenige können nicht sparen, viele wollen nicht sparen. Das ist in 
Ordnung, aber dann bitte im Alter nicht jammern, weil man den Gürtel 
enger schnallen muss.

Henry G. schrieb:
> Die Leute sind in einer Dumpinglohn und Schmarotzergesellschaft
> gefangen.

Das kann man durchaus so sehen und kritisieren. Es sind nicht mehr die 
goldenen Siebziger, trotzdem geht es uns in Deutschland so gut wie sonst 
nur wenigen. Man kann also in Selbstmitleid versinken, oder man macht 
das Beste draus, wird selbst zum bösen Spekulanten (so einfach wie heute 
war das noch nie) oder nimmt sein Schicksal anderweitig in die Hand.

von genervt (Gast)


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Jan H. schrieb:
> Es sind nicht mehr die goldenen Siebziger...

Warum eigentlich nicht?

von Jan H. (j_hansen)


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genervt schrieb:
> Jan H. schrieb:
>> Es sind nicht mehr die goldenen Siebziger...
>
> Warum eigentlich nicht?

Die Siebziger sind nicht mehr, weil seitdem schon ein paar Jahrzehnte 
vergangen sind. Und goldene Zeiten sind es auch nicht, weil man die 
Vergangenheit viel einfacher als die Gegenwart verklären kann.

von Jo S. (Gast)


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genervt schrieb:
> Jan H. schrieb:
>> Es sind nicht mehr die goldenen Siebziger...
>
> Warum eigentlich nicht?

Weil es das konkurrierende System nicht mehr gibt.

von Claymore (Gast)


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genervt schrieb:
> Er müsste das doppelte verdienen, damit es anfängt sich zu lohnen.

Ja, wenn er sich weiterhin die volle Konsumdröhnung geben will.

Henry G. schrieb:
> Bullshit, das hast du dir wieder in deiner infantilen Art zurechtgelegt.
> Der Spruch hat nämlich schon IMMER GESTIMMT! Er ist auch immer
> zweifelsfrei Bewiesen worden. Fahre mal in die Staaten, am besten nach
> Detroit oder Philly.

Detroit und "Philly" sind aber nicht "ein recht großer Teil der 
Bevölkerung". Natürlich gibt es einen ständigen Wandel, der eine 
einzelne Region auch mal härter treffen kann, aber in der Gesamtheit 
sind immer neue Jobs entstanden.

Henry G. schrieb:
> Es besteht ja doch noch Hoffnung bei dir. Der erste konstruktive
> Vorschlag, den ich von dir lese.

Komisch, denn den Vorschlag habe ich schon mehrfach gebracht.

Henry G. schrieb:
> Dann vergisst du
> aber, dass man mit ca. 1000 netto nicht mal 'ne Wohnung bekommt. 450
> musst du mindestens nur für Miete überhaben(im Idealfall, sonst mehr),

Wenn du 450 Euro für die Wohnung bezahlst, wie kommst du dann drauf, 
dass man sich das bei 1000 Euro netto nicht leisten kann? 600 Euro 
Nebenkosten?

Bei einem Paar oder einer Familie sieht die Rechnung übrigens ganz 
anders aus. Mit 2x1000 Euro lässt es sich viel komfortabler arbeiten. 
Bis Kinder kommen könnte man da schon ein sehr bequemes Finanzpolster 
haben.

Henry G. schrieb:
> selbst wenn du wie ein Mönch lebst

Zu dem Thema gibt es eine schöne Geschichte:
http://jlcollinsnh.com/2011/06/02/the-monk-and-the-minister/

Ich lebe lieber wie ein Mönch als im Hamsterrad unserer 
Konsumgesellschaft zu sitzen.

Sparsam leben heißt ja nicht, dass man kein glückliches oder erfülltes 
Leben hat. Ich wiederhole mich zum x-ten Mal, wenn ich erzähle, dass 
meine besten Erfahrungen im Leben nichts gekostet haben oder mir 
effektiv sogar Geld eingebracht haben. Für die Konsumsüchtigen hier ist 
das aber wohl schwer nachvollziehbar.

Henry G. schrieb:
> du Verkehrsmittel bezahlen, Strom, Essen, Kleidung, Zusatzkosten
> in der Gesundheit usw.

Wenn ich Single wäre würde ich in einer mittelgroßen Stadt dafür rund 
200 Euro, maximal 300 Euro pro Monat brauchen.

Henry G. schrieb:
> wie willst du dir einen PC kaufen können,
> Geschweige denn Möbel etc..

PC kostet 300 Euro alle 3 Jahre (hochwertiges Business-Gerät als 
Leasingrückläufer). Also weniger als 10 Euro im Monat.

Möbel kauft man auch nicht neu. In der Familie oder im Bekanntenkreis 
bekommt man häufig auch alte (aber noch gut brauchbare) Möbel geschenkt. 
Wenn nicht, dann kann man sich immer noch günstig auf dem Gebrauchtmarkt 
bedienen.

Henry G. schrieb:
> Ach ja, und wofür geht man 40/h die Woche
> arbeiten?

Deshalb ja das bedingungslose Grundeinkommen. Wenn es richtig umgesetzt 
wird, muss der Mindestlöhner nur noch 10 Stunden in der Woche arbeiten, 
um das gleiche Geld zu bekommen.

Solange es das nicht gibt, muss man mit den aktuellen Bedingungen leben. 
Jammern hilft da auch nicht.

von genervt (Gast)


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Claymore schrieb:
> genervt schrieb:
>> Er müsste das doppelte verdienen, damit es anfängt sich zu lohnen.
>
> Ja, wenn er sich weiterhin die volle Konsumdröhnung geben will.

Rechne doch mal nach, was jemand mit doppeltem Mindestlohn an Rente zu 
erwarten hat. Achse mit rechnen hast du es ja nicht so...

von Claymore (Gast)


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genervt schrieb:
> Rechne doch mal nach, was jemand mit doppeltem Mindestlohn an Rente zu
> erwarten hat.

Das hängt im Wesentlichen von den Annahmen bezüglich Inflation und 
Rentenentwicklung ab. Zwischen "quasi nichts" und "etwas über 
Mindestlohn" kann alles raus kommen.

Mit "doppeltem Mindestlohn" könnte man aber auch einfach 30% sparen und 
könnte nach rund 30 Jahren aufhören zu arbeiten, ohne auf staatliche 
Rente angewiesen zu sein. Oder eben nur 10% sparen und seine Rente 
massiv aufbessern.

Ich behaupte ja nicht, dass es einfach ist. Man muss sehr diszipliniert 
sein und sich von den Zwängen und Denkweisen unserer Konsumgesellschaft 
lösen. Dass die ältere Generation damit gar nicht klar kommt, ist 
verständlich. Die kennen nur den Überfluss. Die jüngeren Generationen, 
die nicht im Überfluss der Jahre nach dem Wirtschaftswunder aufgewachsen 
sind, haben damit viel weniger Probleme.

genervt schrieb:
> Achse mit rechnen hast du es ja nicht so...

Ich bin hier der einzige, der wirklich nachrechnet. Alle anderen stellen 
nur Behauptungen in den Raum.

von so denk ich (Gast)


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@Claymore
Ich bin voll deiner Meinung. Man merkt, dass du etwas von Finanzen 
verstehst.

Selbst ein H4-Empfänger kann 50 € im Monat sparen. Dank Zinseszins 
werden aus 600 € im Jahr bei 3 % Zins und 30 Jahren Laufzeit 29.400 €. 
Durchaus erreichbar.

Geringverdiener hat es schon immer gegeben. Nicht jeder kann und will 
ein Leistungsträger mit ordentlichem Gehalt sein. Manche konsumieren 
lieber sinnlos Zigaretten, Alkohol, Kleidung, Elektronik, etc. Am 
Schluss beschweren hilft dann nix.

Henry G. schrieb:
> Das ist doch in der heutigen Zeit überhaupt nicht mehr gesichert, das
> wird irgendwann mit einem hohen Verlust einhergehen. Dann vergisst du
> aber, dass man mit ca. 1000 netto nicht mal 'ne Wohnung bekommt.

Was bist du für ein Schwarzmaler? Hör einfach mal auf, anderen Usern das 
Wort im Mund rumzudrehen und irgendwas zu konstruieren!

Die meisten Aktenindizes (nicht Einzelaktie) haben über die Jahrzehnte 
ordentlich Rendite gemacht (>5% p. a.). Das muss auch so sein, denn ohne 
Wachstum funktioniert unsere Wirtschaft nun mal nicht. Das es Krisen 
gibt, ist ganz normal, auch in der Natur (Hochwasser, Vulkanausbrüche, 
Erdbeben, etc.).

Das mit der Wohnung ist auch Quatsch. Es gibt viele Gegenden in 
Deutschland, wo du 5 €/m² zahlst. Das kann sich auch locker jemand mit 
Mindestlohn leisten. Und die entsprechenden Jobs dazu (Friseur, 
Reinigung, Paketfahrer, ...) gibts überall in Deutschland.

von genervt (Gast)


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Wozu sparen und was auf die Seite legen, wenn man am Ende nichts davon 
hat???

von Claymore (Gast)


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so denk ich schrieb:
> Selbst ein H4-Empfänger kann 50 € im Monat sparen. Dank Zinseszins
> werden aus 600 € im Jahr bei 3 % Zins und 30 Jahren Laufzeit 29.400 €.
> Durchaus erreichbar.

Ja, im Prinzip schon. Bei H4 muss man aber aufpassen, wie man das Geld 
anlegt, schließlich kommt man da ganz schnell über das Schonvermögen.

genervt schrieb:
> Wozu sparen und was auf die Seite legen, wenn man am Ende nichts davon
> hat???

Solange man nicht lebenslang H4 bezieht, hat man aber etwas davon.

von D. I. (Gast)


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Claymore schrieb:
> Ich behaupte ja nicht, dass es einfach ist. Man muss sehr diszipliniert
> sein und sich von den Zwängen und Denkweisen unserer Konsumgesellschaft
> lösen. Dass die ältere Generation damit gar nicht klar kommt, ist
> verständlich. Die kennen nur den Überfluss. Die jüngeren Generationen,
> die nicht im Überfluss der Jahre nach dem Wirtschaftswunder aufgewachsen
> sind, haben damit viel weniger Probleme.

This. This. Und nochmal this.

Gruß aus der jüngeren Generation.

Edit: Die Joblage hier in der Umgebung ist gut, man findet ohne lange 
Wartezeit was einigermaßen passables wenn man nicht völlig unfähig oder 
sozial inkompetent ist. Aber wie wahrscheinlich überall, der Kampf um 
die IGM-Fleischtöpfe ist konkurrenzreich und am Ende brauchts das 
Quäntchen Glück um so eine Stelle mitzunehmen. Meist ist man am Ende des 
Bewerbungsverfahrens im Pott mit 3-4 weiteren Leuten zwischen denen es 
sich dann entscheidet.

von genervt (Gast)


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Claymore schrieb:
> genervt schrieb:
> Wozu sparen und was auf die Seite legen, wenn man am Ende nichts davon
> hat???
>
> Solange man nicht lebenslang H4 bezieht, hat man aber etwas davon.

Als Rentner bist du dann unter H4 und freust dich über dein Gespartes!

von Karsten B. (kastenhq2010)


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Claymore schrieb:
> Henry G. schrieb:
>> du Verkehrsmittel bezahlen, Strom, Essen, Kleidung, Zusatzkosten
>> in der Gesundheit usw.
>
> Wenn ich Single wäre würde ich in einer mittelgroßen Stadt dafür rund
> 200 Euro, maximal 300 Euro pro Monat brauchen.

Eine mittelgroße Stadt in Deutschland oder Simbabwe?

von siggi (Gast)


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Manche leben durch Nichtstun sehr konfortabel. Das ist in Deutschland 
eine echte Zweiklassengesellschaft:
https://www.youtube.com/watch?v=IO66UiBGq4Q

von Qwertz (Gast)


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Claymore schrieb:
> Ich behaupte ja nicht, dass es einfach ist. Man muss sehr diszipliniert
> sein und sich von den Zwängen und Denkweisen unserer Konsumgesellschaft
> lösen. Dass die ältere Generation damit gar nicht klar kommt, ist
> verständlich. Die kennen nur den Überfluss. Die jüngeren Generationen,
> die nicht im Überfluss der Jahre nach dem Wirtschaftswunder aufgewachsen
> sind, haben damit viel weniger Probleme.

Aber gerade das ist doch die "Generation Golf", die als Kind und 
Jugendliche in den 80er und 90er Jahren praktisch nur den Wohlstand 
kennengelernt hat, denen die Eltern alles bieten konnten. Oder meinst du 
die später Geborenen? Die kennen doch nur Markenklamotten, Playstation 
und Smartphone, also Konsum pur. Von daher frage ich mich, von welcher 
Generation du da schreibst, die gibt es nämlich praktisch gar nicht.

D. I. schrieb:
> Aber wie wahrscheinlich überall, der Kampf um
> die IGM-Fleischtöpfe ist konkurrenzreich und am Ende brauchts das
> Quäntchen Glück um so eine Stelle mitzunehmen. Meist ist man am Ende des
> Bewerbungsverfahrens im Pott mit 3-4 weiteren Leuten zwischen denen es
> sich dann entscheidet.

Meine Meinung dazu: Na wenn sogar ich das geschafft habe, kann es so 
schwer dann doch nicht sein. Ich bin definitiv kein Highperformer, nur 
ein einfacher kleiner Ingenieur. Gut, Zufall und Glück können natürlich 
auch eine Rolle gespielt haben.

von genervt (Gast)


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Qwertz schrieb:
> Highperformer

Was soll das eigentlich sein?

von Qwertz (Gast)


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genervt schrieb:
> Qwertz schrieb:
>> Highperformer
>
> Was soll das eigentlich sein?

Characteristics of a High Performance Employee
http://smallbusiness.chron.com/characteristics-high-performance-employee-41338.html

von Test31 (Gast)


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genervt schrieb:
> Der Wahnsinn geht in die nächste Runde:
>
> Rente an die Lebenserwartung koppeln!
>
> http://www.heise.de/tp/features/Die-Ursachen-wachs...

Na hoffentlich wird dann auch nach Geschlechtern getrennt.

von Joachim B. (jar)


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Dipl.- G. schrieb:
> In den Ostblockstaaten wurde wenigstens alles
> verstaatlicht.

nix da, so wie in Wandlitz wohnten nicht alle und auch in China gab es 
die mit den Wohnungen und die an der Bahnstrecke in Pappkartons.

von Claymore (Gast)


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genervt schrieb:
> Als Rentner bist du dann unter H4 und freust dich über dein Gespartes!

Solange du Vermögen hast, musst du doch gar nicht unter H4 leben. Ja, 
vielleicht reicht es nur für die große Weltreise nach der Rente oder ein 
Jahr früher in Rente zu gehen, nur um danach aufzustocken. Aber das ist 
ein Extremfall.

Die erste Priorität ist natürlich, von einem Mindestlohnjob weg zu 
kommen. Das geht sehr viel einfacher, wenn man nicht sein ganzes 
Einkommen verkonsumiert und man vielleicht sogar schon ein Finanzpolster 
aufgebaut hat.

Tom S. schrieb:
>> Wenn ich Single wäre würde ich in einer mittelgroßen Stadt dafür rund
>> 200 Euro, maximal 300 Euro pro Monat brauchen.
>
> Eine mittelgroße Stadt in Deutschland oder Simbabwe?

Deutschland. Mittelgroße Stadt deshalb, weil die Mieten sich ganz so 
hoch sind (Ausnahmen gibt es natürlich) und man öffentliche 
Verkehrsmittel nutzen kann. Auf dem Land kann man prinzipiell günstiger 
leben, aber ohne Auto ist das schwierig.

Qwertz schrieb:
> Oder meinst du
> die später Geborenen? Die kennen doch nur Markenklamotten, Playstation
> und Smartphone, also Konsum pur. Von daher frage ich mich, von welcher
> Generation du da schreibst, die gibt es nämlich praktisch gar nicht.

Es gibt natürlich immer solche und solche. Meine Beobachtung ist aber, 
dass bei der jüngeren Generation (80er, 90er geboren) nicht so 
anspruchsvoll sind. Markenklamotten, Playstation und Smartphone sind 
übrigens gar nicht so schlimm, weil die Leute dafür oftmals eine 
kleinere Wohnung haben (vielleicht sogar in einer WG leben) oder auf ein 
Auto verzichten (bzw. gar nicht verzichten, sondern bewusst keins 
wollen) - beides "Einschränkungen", die für die meisten Vertreter der 
älteren Generation unvorstellbar ist. Und beides spart so viel Geld, 
dass man ein halbes Vermögen für die "kleinen" Konsumgüter übrig hat.

von D. I. (Gast)


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Qwertz schrieb:
> Meine Meinung dazu: Na wenn sogar ich das geschafft habe, kann es so
> schwer dann doch nicht sein. Ich bin definitiv kein Highperformer, nur
> ein einfacher kleiner Ingenieur. Gut, Zufall und Glück können natürlich
> auch eine Rolle gespielt haben.

Das muss man auch nicht sein. Wenn man sich auf passende Stellen 
bewirbt, ist es auch oft kein Problem den Prozess bis zum Ende zu 
exerzieren; wenn am Ende mehr als ein passender Kandidat bereitsteht ist 
es aus Bewerbersicht nur noch eine Frage des Glücks / Zufalls.

von S. B. (Gast)


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> Also mir schreibt der Staat nichts vor. Ob ich für meine Rente in Gold,
> Aktien, Anleihen oder Immobilien investiere ist ihm egal.
da irrst Du Dich - Du zahlst Soli und Kapitalertragssteuer auf 
Kapitaleinkünfte - Sparvorsorge wird vom Staat erschwert; ob das bei 
Riester/Rürup so ist weiß ich nicht.
Und schlimmer noch: Du bist im Falle von H4 der Dumme mit Deiner eigenen 
Sparvorsorge anders als bei Riester/Rürup - insofern ist das staatliche 
Bevormundung.

von S. B. (Gast)


Lesenswert?

> Die erste Priorität ist natürlich, von einem Mindestlohnjob weg zu
> kommen. Das geht sehr viel einfacher, wenn man nicht sein ganzes
> Einkommen verkonsumiert und man vielleicht sogar schon ein Finanzpolster
> aufgebaut hat.
Die Logik hingt jetzt aber gewaltig. Was hat erspartes Vermögen damit zu 
tun vom Mindestlohnjob wegzukommen - höchstens durch eigene 
Selbstständigkeit und Abbau des Sparvermögens.
Zwischen einen neuen lukrativen Job steht vor allen Dingen eines: der 
Personal-ENTSCHEIDER. Du kannst Dich auch tausendmal bewerben und den 
Job nicht bekommen.

von S. B. (Gast)


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> wenn am Ende mehr als ein passender Kandidat bereitsteht ist
> es aus Bewerbersicht nur noch eine Frage des Glücks / Zufalls.
Als Unternehmen kann ich auch abwarten - ich muß nicht nur weil ich eine 
Stellenanzeige geschaltet habe und ein möglicher Kandidat übriggeblieben 
ist selbigen auch einstellen. Es könnte ja sein, daß sich im nächsten 
halben Jahr jemand bewirbt, der mir geeigneter erscheint.
Deswegen gibt es ja Dauerausschreibungen.

von S. B. (Gast)


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> > es gäbe noch andere Stellschrauben: Eine Einzahlungspflicht für jeden.
> > Politiker, Beamte und Selbstständige müssen ja nicht einzahlen.
> > Aber das ist ja auch Tabu.
> Die würden aber genauso dann auch Rente bekommen. Effektiv ändert das
> also nicht viel.
möglicherweise dann aber weniger Rente als bei der jetzigen Regelung - 
das sind dann erhebliche Einbußen für diese Klientel.
Deswegen wird das verkorkste System ja auch beibehalten.

> Nur wenn man Förderung oder Steuervorteile will. Braucht man aber nicht.
mein Reden: staatliche Bevormundung.

> Jein. Ein bedingungsloses Grundeinkommen wäre durch heutige
> Sozialausgaben fast zu 100% abgedeckt. Der Rest käme aus höheren
> Einkommenssteuern.
geht auch ohne höhere Einkommenssteuern: Da jetzt jeder ein 
Grundeinkommen erhält, bräuchte man auch keine Arbeitsämter & Jobcenter 
mehr (das würde extrem viel einsparen).
Jobvermittlung dann nur noch durch Personaldienstleister, private 
Jobvermittler. Jeder muß sich selbst bemühen und wer das nicht kann oder 
will bekommt Grundeinkommen, fertig.
Das würde die ganze Bürokratie einsparen und damit die 
Arbeitslosen-Industrie vernichten.

> Die höheren Steuersätze würde man sinnvollerweise so
> anlegen, dass ein Durchschnittsverdiener genau so viel Netto hat wie
> heute, sprich der Mehrbeitrag würde das Grundeinkommen kompensieren. Wer
> darunter zahlt effektiv weniger, wer darüber verdient bezahlt mehr.
Die sozialistische Variante haben wir doch jetzt schon.
Lösung: Linearisierung der Steuern und keinerlei Absetzmöglichkeiten; 
dann wird auch die Steuererklärung sehr einfach werden!
Diese Lösung wird aber immer eine Utopie bleiben, keine Sorge.


> > Jaja, ich weiß: Wenn jeder in Aktien investieren würde, bräuchte man
> > überhaupt keine staatliche Renetnversicherung usw. usf.
> Richtig erkannt. Aber das wird nicht passieren, da die meisten Menschen
> das nicht kapieren werden.
richtig und weil der Staat sparen nur nach seinen Richtlinien steuerlich 
honoriert. Im Gegenteil, wenn Du Dein Geld verprasst anstatt zu sparen, 
dann wirst Du auch noch alimentiert ... deshalb will die ganze Armut ja 
auch nach Deutschland; das ist zusammen mit Schweden das gelobte Land.

von Claymore (Gast)


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S. B. schrieb:
> da irrst Du Dich - Du zahlst Soli und Kapitalertragssteuer auf
> Kapitaleinkünfte - Sparvorsorge wird vom Staat erschwert; ob das bei
> Riester/Rürup so ist weiß ich nicht.

Das Argument ist genauso dämlich wie die Leute die sagen, mehr Einkommen 
wäre nachteilhaft, weil man dann mehr Steuer zahlt.

Natürlich zahlt man Steuern - aber der Staat schreibt dir trotzdem nicht 
vor, wie du anlegst.

S. B. schrieb:
> Und schlimmer noch: Du bist im Falle von H4 der Dumme mit Deiner eigenen
> Sparvorsorge anders als bei Riester/Rürup - insofern ist das staatliche
> Bevormundung.

Wieso ist man der Dumme, wenn man Vermögen hat und keine 
Sozialleistungen beziehen muss? Man hat immer noch mehr als der 
H4-Empfänger. H4 ist eben dafür gedacht, nur den Bedürftigen zu helfen.

Das Gegenteil ist das Grundeinkommen, das auch Millionäre bekommen 
würden. Noch gibt es das nirgends, außer in einigen Feldversuchen. Von 
daher ist Deutschland nicht schlechter als andere Länder.

S. B. schrieb:
> Die Logik hingt jetzt aber gewaltig. Was hat erspartes Vermögen damit zu
> tun vom Mindestlohnjob wegzukommen - höchstens durch eigene
> Selbstständigkeit und Abbau des Sparvermögens.

Es hilft, Risiken einzugehen, die man ohne Finanzpolster eingehen kann. 
Es hilft, um eine Ausbildung zu finanzieren. Es hilft, einen Umzug zu 
finanzieren.

S. B. schrieb:
> Zwischen einen neuen lukrativen Job steht vor allen Dingen eines: der
> Personal-ENTSCHEIDER. Du kannst Dich auch tausendmal bewerben und den
> Job nicht bekommen.

Oder man bewirbt sich einmal und bekommt den Job. Es ist extrem dumm, 
etwas nicht zu tun, weil die Möglichkeit des Scheiterns besteht. So 
kommt man nie weiter in seinem Beruf oder in seinem Leben.

S. B. schrieb:
> möglicherweise dann aber weniger Rente als bei der jetzigen Regelung -
> das sind dann erhebliche Einbußen für diese Klientel.

Dann kann man auch gleich die Steuern erhöhen.

Um die Reichen zu erwischen, müsstest du Rentenbeiträge auf 
Kapitalerträge erheben. Aber das wird dir wieder nicht gefallen.

Viel effektiver ist ein System, das so attraktiv ist, dass die Leute 
freiwillig einzahlen. Ein staatlicher Pensionsfonds könnte diesen Zweck 
erfüllen.

S. B. schrieb:
>> Nur wenn man Förderung oder Steuervorteile will. Braucht man aber nicht.
> mein Reden: staatliche Bevormundung.

Wieso ist es Bevormundung, wenn es ein Angebot gibt, das man nicht 
annehmen muss?

S. B. schrieb:
> geht auch ohne höhere Einkommenssteuern: Da jetzt jeder ein
> Grundeinkommen erhält, bräuchte man auch keine Arbeitsämter & Jobcenter
> mehr (das würde extrem viel einsparen).

Es würde etwas einsparen, aber nicht so viel wie du glaubst. Da werden 
nicht gleich hunderte Milliarden frei - und über diese Größenordnung 
reden wir beim Grundeinkommen.

von S. B. (Gast)


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> Das Argument ist genauso dämlich wie die Leute die sagen, mehr Einkommen
> wäre nachteilhaft, weil man dann mehr Steuer zahlt.
Mehr Einkommen gibt es in der Regel nicht zum Nulltarif!
D.h. der Staat kassiert von Deiner Mehr-Leistung voll ab, um dann 
umzuverteilen! Das ist Abzocke.
Deshalb entscheiden sich ja immer mehr Leute für Wenig-Verdienst anstatt 
möglicherlicher Mehr-Leistung ... richtig so für den Einzelnen und 
gleichzeitig im Sinne der Volkswirtschaft falsch.
Die Folge von zu hoher Besteuerung.

> Natürlich zahlt man Steuern - aber der Staat schreibt dir trotzdem nicht
> vor, wie du anlegst.
Das läuft hier subtil ab! Natürlich schreibt er Dir direkt nichts vor, 
aber als Staat kann natürlich über entsprechende Besteuerung schön 
dirigieren - genau das werfe ich unserem Staat vor, sich in Bereiche 
einzumischen, die ihn nichts angehen.

> H4 ist eben dafür gedacht, nur den Bedürftigen zu helfen.
H4 ist nicht Sozialhilfe und das Sozialamt existiert neben dem mit der 
Hartzreform neu geschaffenen Jobcenter parallel weiter!
Zusätzliche staatliche Mehrkosten!
Du kennst die Unterschiede offenbar nicht.

> Das Gegenteil ist das Grundeinkommen, das auch Millionäre bekommen
> würden. Noch gibt es das nirgends, außer in einigen Feldversuchen.
wird es niemals geben, mach Dir da mal keine Sorgen.

> Von daher ist Deutschland nicht schlechter als andere Länder.
nach Frankreich (glaube ich) ist die Besteuerung hier die zweithöchste 
in Europa - schlecht.

> Oder man bewirbt sich einmal und bekommt den Job.
Ich kann auch Lotto spielen und mit einem Schein die Million holen.
Es gibt und gab Leute, die haben das trotz unendlich geringer 
Wahrscheinlicheit dank Beharrlichkeit geschafft.
Und jetzt alle Lotto spielen bitte ;-)

> Es ist extrem dumm,
> etwas nicht zu tun, weil die Möglichkeit des Scheiterns besteht. So
> kommt man nie weiter in seinem Beruf oder in seinem Leben.
das habe ich nicht gemeint! Natürlich ist Bewerben notwendig - d.h. aber 
nicht, daß viel auch viel hilft oder daß ich nach x Bewerbungen den Job 
habe. Das liegt ganz im Ermessen der Entscheider - die entscheiden, 
nicht Du ... natürlich gibt's da Möglichkeiten und Tricks ;-)

> Dann kann man auch gleich die Steuern erhöhen.
> Um die Reichen zu erwischen, müsstest du Rentenbeiträge auf
> Kapitalerträge erheben. Aber das wird dir wieder nicht gefallen.
Nein, nur weil man für Beamte, Politker und Selbstständige Sonderregeln 
für das Rentensystem geschaffen hat und diese aus Lobbygründen nicht 
aufgeben will, muß man nicht gleich wieder über höhere Besteuerung 
nachdenken.
Das hat nichts miteinander zu tun.
Aber das Rentensystem für diese Klientel ist eine heilige Kuh - brauchst 
Dir also keine Sorge zu machen, es wird sich nichts ändern.

> Viel effektiver ist ein System, das so attraktiv ist, dass die Leute
> freiwillig einzahlen. Ein staatlicher Pensionsfonds könnte diesen Zweck
> erfüllen.
Wunschdenken; viele haben doch nicht mal eine Sparquote und das wußte 
wohl auch schon Otto von Bismarck
Das staatliche Rentensystem ist im Prinzip gut, wird aber durch zuviele 
Ausnahmen kaputt gemacht dank der Lobby.
Genauso gesetzliche Krankenkasse: eine einzige würde ja reichen - aber 
nein, warum wohl?!

> Es würde etwas einsparen, aber nicht so viel wie du glaubst. Da werden
> nicht gleich hunderte Milliarden frei - und über diese Größenordnung
> reden wir beim Grundeinkommen.
Es wird kein bedingsloses Grundeinkommen geben - das ist eine Utopie und 
wird es immer bleiben, weil die Mehrheit es nicht will.

von Claymore (Gast)


Lesenswert?

S. B. schrieb:
> Mehr Einkommen gibt es in der Regel nicht zum Nulltarif!
> D.h. der Staat kassiert von Deiner Mehr-Leistung voll ab, um dann
> umzuverteilen! Das ist Abzocke.
> Deshalb entscheiden sich ja immer mehr Leute für Wenig-Verdienst anstatt
> möglicherlicher Mehr-Leistung ... richtig so für den Einzelnen und
> gleichzeitig im Sinne der Volkswirtschaft falsch.
> Die Folge von zu hoher Besteuerung.

Eine dümmere Argumentation habe ich echt noch nicht gesehen.

S. B. schrieb:
> Das läuft hier subtil ab! Natürlich schreibt er Dir direkt nichts vor,
> aber als Staat kann natürlich über entsprechende Besteuerung schön
> dirigieren - genau das werfe ich unserem Staat vor, sich in Bereiche
> einzumischen, die ihn nichts angehen.

Natürlich geht ihn das was an. Du beschwerst dich doch unten, dass 
bestimmte Klientel bevorzugt behandelt werden, aber genau das würdest du 
erreichen, wenn du die Kapitalertragsteuer abschaffen würdest.

S. B. schrieb:
> H4 ist nicht Sozialhilfe und das Sozialamt existiert neben dem mit der
> Hartzreform neu geschaffenen Jobcenter parallel weiter!
> Zusätzliche staatliche Mehrkosten!
> Du kennst die Unterschiede offenbar nicht.

Es spielt keine Rolle, wie du es nennst.

S. B. schrieb:
> Ich kann auch Lotto spielen und mit einem Schein die Million holen.
> Es gibt und gab Leute, die haben das trotz unendlich geringer
> Wahrscheinlicheit dank Beharrlichkeit geschafft.

Kannst du machen.

S. B. schrieb:
> das habe ich nicht gemeint! Natürlich ist Bewerben notwendig - d.h. aber
> nicht, daß viel auch viel hilft oder daß ich nach x Bewerbungen den Job
> habe. Das liegt ganz im Ermessen der Entscheider - die entscheiden,
> nicht Du ... natürlich gibt's da Möglichkeiten und Tricks ;-)

Garantien gibt es im Leben nicht. Wie alt bist du eigentlich? 20? Du 
argumentierst wie ein Kind.

S. B. schrieb:
> Nein, nur weil man für Beamte, Politker und Selbstständige Sonderregeln
> für das Rentensystem geschaffen hat und diese aus Lobbygründen nicht
> aufgeben will, muß man nicht gleich wieder über höhere Besteuerung
> nachdenken.

Bei den Leuten gibt es nicht so viel zu holen wie du es dir vorstellst. 
Gerade Selbstständige sind erst dann interessant, wenn du die 
Kapitalerträge anzapfst. Bei den anderen Berufsgruppen gilt das aber im 
Prinzip genauso. Und das willst du ja wiederum nicht.

S. B. schrieb:
> Wunschdenken; viele haben doch nicht mal eine Sparquote und das wußte
> wohl auch schon Otto von Bismarck

Ein staatlicher Pensionsfonds und Pflichtbeiträge widersprechen sich ja 
auch gar nicht.

S. B. schrieb:
> Das staatliche Rentensystem ist im Prinzip gut, wird aber durch zuviele
> Ausnahmen kaputt gemacht dank der Lobby.

Nein, es funktioniert nur einfach nicht mehr. Das weiß jeder, der die 
Grundrechenarten beherrscht. Aber du hast ja schon öfters bewiesen, dass 
du dazu nicht in der Lage bist.

S. B. schrieb:
> Genauso gesetzliche Krankenkasse: eine einzige würde ja reichen - aber
> nein, warum wohl?!

Ja und jetzt soll sich der Staat einmischen?

S. B. schrieb:
> Es wird kein bedingsloses Grundeinkommen geben - das ist eine Utopie und
> wird es immer bleiben, weil die Mehrheit es nicht will.

Vielleicht, vielleicht auch nicht. Wenn die ältere Generation langsam 
ausstirbt, ändert sich das womöglich.

von S. B. (Gast)


Lesenswert?

> Eine dümmere Argumentation habe ich echt noch nicht gesehen.
schön, Du gehst aber nicht darauf ein.

> Natürlich geht ihn das was an. Du beschwerst dich doch unten, dass
> bestimmte Klientel bevorzugt behandelt werden, aber genau das würdest du
> erreichen, wenn du die Kapitalertragsteuer abschaffen würdest.
Nein! Kapitalerträge kann ich immer und in jedem Alter erzielen, auch 
Kleinbeträge werden genauso besteuert (wenn man mal den Freibetrag außer 
acht läßt).
Beamter kann ich nur einmal werden - das ist der Unterschied.

> Es spielt keine Rolle, wie du es nennst.
Aber sicher spielt das eine Rolle - staatliche Mehrkosten wegen H4, die 
es vorher so nicht gab!
Aber immer mehr Steuern & Steuerverschwendung scheint ja in Deinem Sinne 
zu sein?

> Bei den Leuten gibt es nicht so viel zu holen wie du es dir vorstellst.
> Gerade Selbstständige sind erst dann interessant, wenn du die
> Kapitalerträge anzapfst. Bei den anderen Berufsgruppen gilt das aber im
> Prinzip genauso. Und das willst du ja wiederum nicht.
Es geht nicht um Einnahmen, sondern primär um Rentengerechtigkeit!
Der Staat schafft Ausnahmen für das Rentensystem für eine Lobbygruppe - 
das ist nicht okay und sollte m.E. geändert werden.
Kapitaleinkünfte muß jeder zahlen - da gibt es keine beruflichen 
Ausnahmen!
Insofern hinkt Dein Vergleich mal wieder.

> Garantien gibt es im Leben nicht. Wie alt bist du eigentlich? 20? Du
> argumentierst wie ein Kind.
aha, da sind wir uns ja einig - suggestiv wird hier aber immer so getan, 
als ob es ganz einfach ist einen gut bezahlten Job zu finden ... dem ist 
nicht so!

> Ein staatlicher Pensionsfonds und Pflichtbeiträge widersprechen sich ja
> auch gar nicht.
nützt doch nichts wenn Du auf freiwillige Einzahlung setzt und 
gleichzeitig viele Leute keine Sparquote mehr haben!
Da wäre eine Betriebsrente wesentlich besser als staatliche Experimente.

> Nein, es funktioniert nur einfach nicht mehr. Das weiß jeder, der die
> Grundrechenarten beherrscht. Aber du hast ja schon öfters bewiesen, dass
> du dazu nicht in der Lage bist.
wegen der vielen beruflichen Ausnahmen - die würden dann auch weitaus 
weniger Rente bekommen und schon würde das System prima funktionieren! 
Ganz einfach, aber die Lobby will das nicht.

> Ja und jetzt soll sich der Staat einmischen?
Wasser, Energie, Justiz, Verkehr und Gesundheitsversorgung, etc. sind 
einige der Grundpfeiler der Gesellschaft und genau da muß der Staat 
handeln und dafür zahle ich auch Steuern!
Andere Bereiche gehen ihn dagegen nichts an - die brauche ich nicht 
notwendig zum Leben.

> Vielleicht, vielleicht auch nicht. Wenn die ältere Generation langsam
> ausstirbt, ändert sich das womöglich.
selbst die Schweiz hat dagegen gestimmt und die haben die Möglichkeit 
einer Volksabstimmung, wir nicht.

von Claymore (Gast)


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S. B. schrieb:
> Nein! Kapitalerträge kann ich immer und in jedem Alter erzielen, auch
> Kleinbeträge werden genauso besteuert (wenn man mal den Freibetrag außer
> acht läßt).

Mal wieder hast du es nicht kapiert. Es geht darum, dass die genannten 
Berufsgruppen (insbesondere natürlich Selbstständige) einen größeren 
Anteil ihres Einkommens durch Kapitalerträge erzielen und du über 
Rentenbeiträge auf das normale Einkommen nicht viel erreichst.

S. B. schrieb:
> Aber sicher spielt das eine Rolle - staatliche Mehrkosten wegen H4, die
> es vorher so nicht gab!

Dafür spielt es aber keine Rolle, ob du H4 Sozialhilfe oder sonst wie 
nennst.

S. B. schrieb:
> Aber immer mehr Steuern & Steuerverschwendung scheint ja in Deinem Sinne
> zu sein?

Nein. Aber ich rege mich darüber nicht so auf.

S. B. schrieb:
> Es geht nicht um Einnahmen, sondern primär um Rentengerechtigkeit!
> Der Staat schafft Ausnahmen für das Rentensystem für eine Lobbygruppe -
> das ist nicht okay und sollte m.E. geändert werden.

Und was tust du dafür? Wie setzt du dich dafür ein? Oder bleibt es nur 
beim armseligem Jammern in einem unbedeutenden Forum?

Die Ausnahmen haben durchaus ihren Sinn - die Leute können nämlich in 
aller Regel mit Geld umgehen und wissen, wie man selbst vorsorgt.

S. B. schrieb:
> Kapitaleinkünfte muß jeder zahlen - da gibt es keine beruflichen
> Ausnahmen

Siehe oben.

S. B. schrieb:
> aha, da sind wir uns ja einig

Ok, du siehst also ein, dass du wie ein Kind argumentierst.

S. B. schrieb:
> nützt doch nichts wenn Du auf freiwillige Einzahlung setzt und
> gleichzeitig viele Leute keine Sparquote mehr haben!

Wie gesagt - Pflichtbeiträge kann es auch beim staatlichen Rentenfonds 
geben. Gutverdiener brauchen das nicht, deshalb genügen hier freiwillige 
Beiträge.

S. B. schrieb:
> Da wäre eine Betriebsrente wesentlich besser als staatliche Experimente.

Die gibt es ja.

S. B. schrieb:
> wegen der vielen beruflichen Ausnahmen - die würden dann auch weitaus
> weniger Rente bekommen

Wie gesagt: Dann kannst du für die Leute auch einfach die Steuern 
erhöhen.

S. B. schrieb:
> Wasser, Energie, Justiz, Verkehr und Gesundheitsversorgung, etc. sind
> einige der Grundpfeiler der Gesellschaft und genau da muß der Staat
> handeln und dafür zahle ich auch Steuern!

Altersvorsorge gehört da aber genauso dazu.

S. B. schrieb:
> Andere Bereiche gehen ihn dagegen nichts an - die brauche ich nicht
> notwendig zum Leben.

Was du brauchst, interessiert keine Sau.

S. B. schrieb:
> selbst die Schweiz hat dagegen gestimmt und die haben die Möglichkeit
> einer Volksabstimmung, wir nicht.

Wenn du dir anschaust, gegen was die gestimmt haben dürfte dir sofort 
auffallen, wieso das so ist. Ach ne, du bist dafür zu jung/naiv/dumm. 
Also, dann erkläre ich es dir: Das Grundeinkommen sollte 2500 Franken 
betragen. Das hat nichts mit der Grundidee des bedingungslosen 
Grundeinkommens zu tun.

von S. B. (Gast)


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> Mal wieder hast du es nicht kapiert. Es geht darum, dass die genannten
> Berufsgruppen (insbesondere natürlich Selbstständige) einen größeren
> Anteil ihres Einkommens durch Kapitalerträge erzielen und du über
> Rentenbeiträge auf das normale Einkommen nicht viel erreichst.
das ist schon richtig - nur das kann ich als Angestellter ja auch z.B. 
durch Aktien (im geringeren Umfang) ... hab ich deshalb 
(Kapitaleinkünfte) die Möglichkeit am Rentensystem nicht teilzunehmen 
wie Selbstständige, Beamte, etc. - nein habe ich nicht und genau darum 
geht es!
Aber Du brauchst keine Sorge um Deine Pfründe zu haben, die Lobby im 
Bundestag ist stark, okay ?!

> Dafür spielt es aber keine Rolle, ob du H4 Sozialhilfe oder sonst wie
> nennst.
staatliche Mehrkosten, die Dich nicht weiter tangieren, weil das für 
Dich Peanuts ist als Steuerzahler.

> Nein. Aber ich rege mich darüber nicht so auf.
ist klar, weil Du selbst vom staatlichen Abzocksystem dank 
Absetzmöglichkeiten super profitierst - trotzdem bleibt es falsch!

> Und was tust du dafür? Wie setzt du dich dafür ein? Oder bleibt es nur
> beim armseligem Jammern in einem unbedeutenden Forum?
Da kann man als Einzelner gar nichts machen. Vielleicht in die AfD 
gehen, aber bringt das was? Glaube ich nicht.
Trotzdem sag ich meine Meinung.

> Die Ausnahmen haben durchaus ihren Sinn - die Leute können nämlich in
> aller Regel mit Geld umgehen und wissen, wie man selbst vorsorgt.
wie gesagt: Bevormundung und Lobbyismus.

> Ok, du siehst also ein, dass du wie ein Kind argumentierst.
Das ging um die Sache (auf die Du nicht eingehst, wenn Du nicht weiter 
weißt), nicht um Deine unsachlichen Abschweifungen und Einschätzungen 
auf meine Person.
Weißt Du, anderen wirfst Du Pöbelei vor und bist selbst um Null Prozent 
besser. Sei doch mal Vorbild und argumentiere sachlich ;-) :-)

> Wie gesagt - Pflichtbeiträge kann es auch beim staatlichen Rentenfonds
> geben. Gutverdiener brauchen das nicht, deshalb genügen hier freiwillige
> Beiträge
Sozialismus über die Hintertür - die Gutverdiener dürfen machen was sie 
wollen und die anderen müssen bluten - prima Logik!

> Wie gesagt: Dann kannst du für die Leute auch einfach die Steuern
> erhöhen.
Das scheint wohl Deine generelle Lösung für alles zu sein ... laß mich 
raten: natürlich mit genügend Steuer-Schlupflöchern für Selbstständige 
so wie Du.
Wenn's nämlich ans eigene Portemonaie geht, dann zeigen die Pharisäer 
ihr wahres Gesicht ;-)

> Altersvorsorge gehört da aber genauso dazu.
Nein, nicht zwingend, weil die ja schon lange durch Zuzahlungen des 
Sozialamts ersetzt wurde - diesen miesen Zustand haben wir in unserem 
"reichen" Land.

> Was du brauchst, interessiert keine Sau.
wenn das alle anderen brauchen dann schon.

> Also, dann erkläre ich es dir: Das Grundeinkommen sollte 2500 Franken
> betragen. Das hat nichts mit der Grundidee des bedingungslosen
> Grundeinkommens zu tun.
Du bist witzig - der Hilfsarbeiterlohn liegt in der Schweiz bei ca. 3500 
Euro. Wie tief soll denn bitteschön das Grundeinkommen dann sein?
1000 Franken in der Schweiz?
Das reicht bestenfalls für die Miete in der Schweiz! Bestenfalls!
Selten soviel Mist gelesen. Informiere Dich mal.

von Karl (Gast)


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KeinRentner schrieb:
> Meist >30 Jahre
> Firmenangehörigkeit

Das gibts bei Ingenieuren heute ja kaum noch.

von D. I. (Gast)


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S. B. schrieb:
> Du bist witzig - der Hilfsarbeiterlohn liegt in der Schweiz bei ca. 3500
> Euro. Wie tief soll denn bitteschön das Grundeinkommen dann sein?
> 1000 Franken in der Schweiz?
> Das reicht bestenfalls für die Miete in der Schweiz! Bestenfalls!
> Selten soviel Mist gelesen. Informiere Dich mal.

Das ist mit die entscheidende Frage beim BGE, und zwar wie hoch es 
ausfällt. Sozialistisches Paradies wie in der Schweiz? Das wurde zurecht 
nicht gewollt. Wirtschaftsliberales System wie in Finnland, wo es die 
bisherigen Leistungen ersetzt und einfach dafür sorgt, dass man ein Dach 
überm Kopf hat und zu essen? Gerne, so spart man sich den ganzen 
bürokratischen Overhead und die Zwangsmaßnahmen bei den Bedürftigen.

von Claymore (Gast)


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S. B. schrieb:
> Aber Du brauchst keine Sorge um Deine Pfründe zu haben, die Lobby im
> Bundestag ist stark, okay ?!

Mit mir hat das gar nichts zu tun - ich zahle Rentenbeiträge.

S. B. schrieb:
> ist klar, weil Du selbst vom staatlichen Abzocksystem dank
> Absetzmöglichkeiten super profitierst - trotzdem bleibt es falsch!

Wo denn?

S. B. schrieb:
> Da kann man als Einzelner gar nichts machen. Vielleicht in die AfD
> gehen, aber bringt das was? Glaube ich nicht.
> Trotzdem sag ich meine Meinung.

Also bleibt es beim armseligen Jammern.

S. B. schrieb:
> wie gesagt: Bevormundung und Lobbyismus.

Quark. Niemand zwingt dich zu einer abhängigen Beschäftigung.

S. B. schrieb:
> Weißt Du, anderen wirfst Du Pöbelei vor und bist selbst um Null Prozent
> besser. Sei doch mal Vorbild und argumentiere sachlich ;-) :-)

Dann höre doch selbst mal das unsachliche Jammern auf.

S. B. schrieb:
> Sozialismus über die Hintertür - die Gutverdiener dürfen machen was sie
> wollen und die anderen müssen bluten - prima Logik!

Erst beschwerst du dich darüber, dass man keine Sparquote erreichen kann 
und Pflichtbeiträge gefallen dir auch nicht. Entscheiden kannst du dich 
wohl nicht.

S. B. schrieb:
> natürlich mit genügend Steuer-Schlupflöchern für Selbstständige
> so wie Du.

Nominal bin ich kein Selbstständiger, ich zahle Steuer und Beiträge wie 
jeder andere abhängig Beschäftigter.

S. B. schrieb:
> Wenn's nämlich ans eigene Portemonaie geht, dann zeigen die Pharisäer
> ihr wahres Gesicht ;-)

So machst du es - ich schlage dagegen eine Erhöhung der 
Kapitalertragsteuer vor, auch wenn es mich trifft.

S. B. schrieb:
> Nein, nicht zwingend, weil die ja schon lange durch Zuzahlungen des
> Sozialamts ersetzt wurde - diesen miesen Zustand haben wir in unserem
> "reichen" Land.

Das ist keine Begründung, wieso sich der Staat aus der Altersvorsorge 
heraus halten sollte. Ein Sozialstaat hat sich natürlich darum zu 
kümmern. Deine windige "Argumentation" (genau genommen passt es dir nur 
nicht in den Kram) ändert daran nichts.

S. B. schrieb:
> Das reicht bestenfalls für die Miete in der Schweiz! Bestenfalls!
> Selten soviel Mist gelesen. Informiere Dich mal.

Habe ich. Was du schreibst ist Schwachsinn.

von S. B. (Gast)


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> So machst du es - ich schlage dagegen eine Erhöhung der
> Kapitalertragsteuer vor, auch wenn es mich trifft.
Die trifft Dich als Millionär ja nur marginal - andere mit wenig 
Einkommen, die finanziell weiter kommen möchten trifft das viel mehr.
Steuerprogression ist für Dich aufgrund Deines Vermögens natürlich auch 
kein Thema.
Steuererhöhung scheint ja Deine einzige Lösung für alles zu sein!
Wie wäre es denn mit 100% Vermögenssteuer - da wärst Du dann aber 
stinksauer, wenn Du Dein gesamtes Vermögen verballern müßtest? :-)

> Das ist keine Begründung, wieso sich der Staat aus der Altersvorsorge
> heraus halten sollte. Ein Sozialstaat hat sich natürlich darum zu
> kümmern.
natürlich ist das eine Begründung - Sozialhilfe bekommst Du nur, wenn Du 
nicht arbeitsfähig bist oder Deine Rente nicht ausreicht. Und das kann 
der Staat aus Steuermitteln auch stemmen - bisher jedenfalls und den H4 
Parallel-Luxus des Staates gibt es ja auch noch.
Es gibt kein bedingungsloses Grundeinkommen, auch nicht im Sozialstaat 
Deutschland ... und wird es auch nie geben, keine Sorge.

> Habe ich. Was du schreibst ist Schwachsinn.
eines würde mich ja mal brennend interessieren - wen würdest Du denn zum 
amerikanischen Präsidenten/in als sozial angehauchter Millionär wählen, 
wenn Du wählen könntest? ;-)

von Claymore (Gast)


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S. B. schrieb:
> Die trifft Dich als Millionär ja nur marginal - andere mit wenig
> Einkommen, die finanziell weiter kommen möchten trifft das viel mehr.
> Steuerprogression ist für Dich aufgrund Deines Vermögens natürlich auch
> kein Thema.

Vorhin hieß es noch "dich trifft es doch nicht, also kannst du das 
verlangen" jetzt heißt es "es trifft dich, aber nicht so wie ich will, 
also kannst du das verlangen". Aha.

Ab wann darf man umschwenken? Lass mich raten: Jeder der mehr hat als du 
muss mehr bezahlen. Deine Argumentation läuft doch nur darauf heraus, 
dass nur du nichts bezahlen willst.

S. B. schrieb:
> Steuererhöhung scheint ja Deine einzige Lösung für alles zu sein!

Wenn man mehr ausgeben will, muss das Geld irgendwo her kommen. Steuern 
sind nur eine von vielen Möglichkeiten, die ich erwähnt habe. Eine 
andere Möglichkeit für Rentner ist der eben erwähnte Pensionsfonds, der 
ganz ohne Steuern auskommt. Aber den lehnst du ja wieder ab, weil du es 
für Bevormundung hältst.

S. B. schrieb:
> natürlich ist das eine Begründung - Sozialhilfe bekommst Du nur, wenn Du
> nicht arbeitsfähig bist oder Deine Rente nicht ausreicht. Und das kann
> der Staat aus Steuermitteln auch stemmen - bisher jedenfalls und den H4
> Parallel-Luxus des Staates gibt es ja auch noch.

Und die Rente hat den Zweck, in einem Alter, in dem man nicht mehr von 
Arbeitsfähigkeit ausgehen kann, den Lebensunterhalt zu unterstützen. Das 
ist also nach deiner Argumentation genauso eine Aufgabe des Staates.

S. B. schrieb:
> Es gibt kein bedingungsloses Grundeinkommen, auch nicht im Sozialstaat
> Deutschland ... und wird es auch nie geben, keine Sorge.

Jaja, die großen Propheten wieder.

S. B. schrieb:
> eines würde mich ja mal brennend interessieren - wen würdest Du denn zum
> amerikanischen Präsidenten/in als sozial angehauchter Millionär wählen,
> wenn Du wählen könntest? ;-)

Keinen von beiden. Es ist für mich völlig unverständlich wie solche 
Kandidaten soweit kommen können. Obama hat einen relativ guten Job 
gemacht (natürlich nicht in allen Punkten).

von Claymore (Gast)


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Normalerweise müsste man das wohl nicht erwähnen, aber nachdem es so 
viele Schwarz-weiß-Denker hier gibt, ist das vielleicht doch nötig.

Das bedingungslose Grundeinkommen ist natürlich nur ein Idealbild. 
Zwischen der amerikanischen Methode (sehr wenig bis keine staatliche 
Absicherung) bis zum bedingungslosem Grundeinkommen gibt es eine Menge 
Graustufen. Man muss es also nicht zu 100% umsetzen.

H4 ist im Prinzip schon eine dieser Graustufen. Wenn man:

1. Sanktionen streicht,
2. Die Grenzen für Schonvermögen massiv erhöht (man könnte es auch 
komplett streichen),
3. Nur noch eine Einkommensgrenze (inkl. Kapitalerträge logischerweise) 
festlegt und
4. Die Auszahlung automatisch an die Steuererklärung koppelt,

ist man schon faktisch beim (fast) bedingungslosem Grundeinkommen.

Das sind nur 4 kleine Änderungen, die man in einer durchschnittlichen 
Reform unterkriegen würde oder Schritt für Schritt einführen könnte.

von D. I. (Gast)


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S. B. schrieb:
> eines würde mich ja mal brennend interessieren - wen würdest Du denn zum
> amerikanischen Präsidenten/in als sozial angehauchter Millionär wählen,
> wenn Du wählen könntest? ;-)

Gary Johnson hätte meine Stimme.

von genervt (Gast)


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von Aloha (Gast)


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Benjamin R schrieb:
> Okay, überschlagsmäßig: Ich spare pro Jahr durchschnittlich ca. 30 K€
> (ich arbeite Vollzeit als Ingenieur und bin nebenbei Selbstständig)...
> Das Ganze lege ich von Anfang an an und erhalte 4% Rendite pro Jahr
> ...Mit 480 K€ und 4% Kapitalerträgen/Zinsen darauf
> bin ich bei ca 20 K€ pro Jahr die ich einfach ohne Arbeit ausgeben kann.
> Mir reicht das!

Cooler thread, hab beim Lesen etwas die Zeit verloren :-)

Deine Strategie klingt gut. Viel Erfolg.

Mein Leben ist anders gelaufen, "Strategie" will ich es mal nicht 
nennen.

Das Arbeiten hab ich mit 30 angefangen. Davor war ich ne Weile Soldat im 
Ausland (hat das Studium finanziert), hab ein Maschinenbaustudium recht 
schnell abgebrochen (war mir viel zu arbeitsintensiv, vielleicht war ich 
auch zu blöd dafür oder auch beides) und hab dann mein 2. Ing FH Studium 
recht mühelos abgeschlossen.
Dazwischen hab ich ziemlich viele Parties mitgenommen und die ein oder 
andere Frauenbekanntschaft genossen und hab ein paar richtig lange 
Reisen gemacht. im FH Studium hat(te) man ja massig Zeit und Geld hatte 
ich auch.

Für den Job bin ich eher zufällig in den schlecht zahlenden Osten 
gezogen, noch nicht mal ein heiliger IGM Tarif, aber tatsächlich was, 
woran ich glaube und was mir dauerhaft Spaß macht, zumindest bis heute. 
Wenn ich könnte würde ich das ein oder andere Jahr ne Auszeit nehmen, 
das ist leider nicht drin. Ansonsten ist der AG sehr großzügig was 
Urlaub und Arbeitszeiten betrifft, das ist auch viel wert.

30k Euro pro Jahr kann ich nicht ansparen, nicht mal annähernd.

Mit Aktien hab ich auch so meine Erfahrungen. Damals als Soldat blieben 
mir 6000DM im Monat übrig, konnte ich ja fernab der Heimat im Container 
sitzend nicht ausgeben. Das Geld hab ich damals in Aktien gesteckt und 
die stiegen dann Jahr für Jahr. Anfangs im Studium hatte ich an 
Kursgewinnen deutlich mehr als ich ausgeben konnte, ich war im 
Finanzhimmel. Dann wurde ich gierig und hab auf den neuen Markt gesetzt 
und ich war leideer zu blöd, wieder auszusteigen. Verluste zwischendurch 
muss man aussitzen können, keine Panik, auf 10 Jahren ist es immer im 
Plus. Ihr kennt die Sprüche ja alle :-)
Wie gewonnen so zerronnen, hatte zum Glück nur das Spielgeld an der 
Börse und den Rest so kalkuliert, dass ich damit das Studium und die 
Reisen bis ca. 30 bezahlen zu können, mit Arbeitsbeginn war das Ersparte 
dann weitgehend weg.

Insgesamt war das bis 30 vermutlich die geilste Zeit meines Lebens, ich 
glaube nicht dass ich als Multimillionär mit 60 glücklicher sein könnte.

Schon damals gab es all die schlauen Rechnungen, wie toll sich das Geld 
doch selbst vermehrt, die tauchen immer dann auf, wenn es an der Börse 
mal 5 Jahre steil bergauf ging. Dann geht es auch mal wieder 2 Jahre 
steil bergab und plötzlich liest man garnix mehr.

Ich war dann wiederum so blöd, beim Berufseinsteig als gebranntes Kind 
weitgehend die Hände von den Aktien zu lassen bis auf einen kleinen eher 
dummen Fonds, das wäre in den letzten Jahren natürlich klug gewesen. Nun 
denn, bin ich halt noch nicht reich. Hab die letzten Jahre auch eher 
viel konsumiert und ein paar Reisen gemacht, die im Studium noch nicht 
gingen

Meine "Rentenstrategie" lautet, dass ich hier in der Stadt in der ich 
mich wohl fühle mit 2000 Euro in aktueller Kaufkraft(!) + Kaltmiete/bzw 
Instandhaltung Wohneigentum ganz gut leben kann, mehr schadet sicher 
nicht, das große Glück wird vermutlich aber nicht dran hängen.

Die gesetzliche Rendite wird mir davon mit gewisser Wahrscheinlichkeit 
einen Teil liefern, aktuell verdiene ich passabel so dass knapp 2 
Rentenpunkte pro Jahr dazu kommen. Dann hab ich noch eine private RV, 
wird auch ein bissl was bringen, konservativ gerechnet. Mindestzins 
2,25%/a, naja, immerhin Inflationsausgleich derzeit.
Der Rest muss halt von Kapital und ggf. Wohneigentum kommen, das 
erscheint mir schon machbar mit 67 oder 70 oder wann auch immer ich dann 
in Rente gehen werde.

So mit 50 möchte ich dafür den Grundstock gelegt haben (Eigenheim, mir 
reicht 'ne Wohnung), etwas Kapital, ausreichend Rentenpunkte.

Frei vom Zwang zur Arbeit bin ich dann nicht, ich werde trotzdem noch 
einen Job brauchen, z.B. wegen Krankenversicherung und weil ich eben 
nicht in der Lage sein werden solche Kapitalmengen anzuhäufen, aber ich 
bin dann vermutlich recht flexibel, was ich tue, vielleicht auch nur 20h 
Woche im ÖD oder auch ein paarmal zwischendrin 6-12 Monate unbezahlte 
Auszeit bei einem 40h Job. Ein paar coole Reisen hab ich schon noch vor.
Vielleicht probiere ich auch ganz was anderes.

Das alles nutzt mir nur, wenn ich bis dahin noch gesund und glücklich 
bin und wenn mich morgen der Infarkt dahin rafft (hoffe ich mal nicht, 
ich mach auch heute als vollzeitbeschäftiger Ing. noch viel Sport, 
probiere immer mal wieder was neues aus) kann ich sagen, dass ich schon 
jetzt gelebt habe, ich habe viel von der Welt gesehen, fühle mich schon 
heute "frei", habe keine Familie aber feste Freundinnen, gönne mir 
trotzdem den Luxus, für mich alleine zu wohnen und habe einen ganzen 
Rattenschwanz an Hobbys. Es gibt einfach soviele interessante Sachen.

Ob ich am Sterbebett dann sagen werden, dass das alles klug war wird 
sich zeigen. Gerade die Sache mit den Kindern lässt mich manchmal 
grübeln, aber es hat sich halt nicht so recht ergeben, ich fühl mich 
aktuell auch gut ohne und die aktuelle Freundin will auch keine.

Für Rentenstrategien rate ich aber sehr, nicht auf 30jährige zu hören, 
sondern auf 90jährige und diese Leute werden mit der unschlagbaren 
Kompetenz der eigenen Erfahrung zu 99% NICHT bedauern, dass sie nicht 1 
Million Euro zusammengerafft haben und an der Börse klug spekuliert 
haben:

https://www.welt.de/vermischtes/article13851651/Fuenf-Dinge-die-Sterbende-am-meisten-bedauern.html

Vollzeitjob + Selbstständigkeit + bei 3 Jahren fallenden Börsenkursen 
(auch das wird wieder kommen) nicht mehr schlafen zu können kann gut 
gehen, muss es aber nicht...

Viel Glück Euch allen!

von Expat (Gast)


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Aloha schrieb:
> Mein Leben ist anders gelaufen, "Strategie" will ich es mal nicht
> nennen.
>
> 30k Euro pro Jahr kann ich nicht ansparen, nicht mal annähernd.
>
> Mit Aktien hab ich auch so meine Erfahrungen. Damals als Soldat blieben
> mir 6000DM im Monat übrig, konnte ich ja fernab der Heimat im Container
> sitzend nicht ausgeben. Das Geld hab ich damals in Aktien gesteckt und
> die stiegen dann Jahr für Jahr. Anfangs im Studium hatte ich an
> Kursgewinnen deutlich mehr als ich ausgeben konnte, ich war im
> Finanzhimmel. Dann wurde ich gierig und hab auf den neuen Markt gesetzt
> und ich war leideer zu blöd, wieder auszusteigen. Verluste zwischendurch
> muss man aussitzen können, keine Panik, auf 10 Jahren ist es immer im
> Plus. Ihr kennt die Sprüche ja alle :-)
> Wie gewonnen so zerronnen, hatte zum Glück nur das Spielgeld an der
> Börse und den Rest so kalkuliert, dass ich damit das Studium und die
> Reisen bis ca. 30 bezahlen zu können, mit Arbeitsbeginn war das Ersparte
> dann weitgehend weg.
>
> Schon damals gab es all die schlauen Rechnungen, wie toll sich das Geld
> doch selbst vermehrt, die tauchen immer dann auf, wenn es an der Börse
> mal 5 Jahre steil bergauf ging. Dann geht es auch mal wieder 2 Jahre
> steil bergab und plötzlich liest man garnix mehr.
>
> Ich war dann wiederum so blöd, beim Berufseinsteig als gebranntes Kind
> weitgehend die Hände von den Aktien zu lassen bis auf einen kleinen eher
> dummen Fonds, das wäre in den letzten Jahren natürlich klug gewesen.
>
> Meine "Rentenstrategie" lautet, dass ich hier in der Stadt in der ich
> mich wohl fühle mit 2000 Euro in aktueller Kaufkraft(!) + Kaltmiete/bzw
> Instandhaltung Wohneigentum ganz gut leben kann, mehr schadet sicher
> nicht, das große Glück wird vermutlich aber nicht dran hängen.
>
> Die gesetzliche Rendite wird mir davon mit gewisser Wahrscheinlichkeit
> einen Teil liefern, aktuell verdiene ich passabel so dass knapp 2
> Rentenpunkte pro Jahr dazu kommen. Dann hab ich noch eine private RV,
> wird auch ein bissl was bringen, konservativ gerechnet. Mindestzins
> 2,25%/a, naja, immerhin Inflationsausgleich derzeit.
> Der Rest muss halt von Kapital und ggf. Wohneigentum kommen, das
> erscheint mir schon machbar mit 67 oder 70 oder wann auch immer ich dann
> in Rente gehen werde.
>
> So mit 50 möchte ich dafür den Grundstock gelegt haben (Eigenheim, mir
> reicht 'ne Wohnung), etwas Kapital, ausreichend Rentenpunkte.
>
> Frei vom Zwang zur Arbeit bin ich dann nicht, ich werde trotzdem noch
> einen Job brauchen, z.B. wegen Krankenversicherung und weil ich eben
> nicht in der Lage sein werden solche Kapitalmengen anzuhäufen, aber ich
> bin dann vermutlich recht flexibel, was ich tue, vielleicht auch nur 20h
> Woche im ÖD oder auch ein paarmal zwischendrin 6-12 Monate unbezahlte
> Auszeit bei einem 40h Job. Ein paar coole Reisen hab ich schon noch vor.
> Vielleicht probiere ich auch ganz was anderes.
>
> Ob ich am Sterbebett dann sagen werden, dass das alles klug war wird
> sich zeigen. Gerade die Sache mit den Kindern lässt mich manchmal
> grübeln, aber es hat sich halt nicht so recht ergeben, ich fühl mich
> aktuell auch gut ohne und die aktuelle Freundin will auch keine.
>
> Für Rentenstrategien rate ich aber sehr, nicht auf 30jährige zu hören,
> sondern auf 90jährige und diese Leute werden mit der unschlagbaren
> Kompetenz der eigenen Erfahrung zu 99% NICHT bedauern, dass sie nicht 1
> Million Euro zusammengerafft haben und an der Börse klug spekuliert
> haben:
>
> 
https://www.welt.de/vermischtes/article13851651/Fuenf-Dinge-die-Sterbende-am-meisten-bedauern.html
>
> Vollzeitjob + Selbstständigkeit + bei 3 Jahren fallenden Börsenkursen
> (auch das wird wieder kommen) nicht mehr schlafen zu können kann gut
> gehen, muss es aber nicht...

Zunächst finde ich deinen Lebensstil die beste Alternative einer frühen 
Exit-Strategie, aber Aktien (oder aktuell Bitcoins) sollten meiner 
Meinung nach nicht die Basis einer Exit-Strategie sein, sie koennen 
optional mit kleinen Beträgen zur Risikostreuung genutzt werden.
Ich sehe nur zwei große Risiken:
1. Du willst scheinbar als Ingenieur bis 67 arbeiten. Halte ich für 
illusorisch. Die meisten mit normalen Jobs gehen heute schon im Schnitt 
bevor sie 63 sind.
2. Du scheinst Kinder zu wollen, deine Freundin nicht. Das hat das 
Potential auf deinem Sterbebett die Nummer 1 werden.

Bis du 30 bist, meiner Meinung alles richtig gemacht, aber warum kannst 
du 30k nicht mal annähernd zurücklegen, wenn du genug verdienst um auf 2 
Rentenpunkte zu kommen? Hier liegt viel Potential trotz sehr geringer 
Einschränkungen viel mehr beiseite zu legen.

Weil ich wie du gerne Sport mache, und das oftmals sehr günstig oder 
kostenlos ist, kann ich abgesehen von 1000 monatlich für die 
Lebenshaltung fast alles zurücklegen bzw in Immobilien (70%) sowie 
Aktien/ETF/Edelmetalle investieren.
Als Expat habe ich zudem mehr Netto und damit geht meine Strategie 
unabhängig zu sein voraussichtlich mit Ende 30 auf, anstatt mit 45 wie 
zuvor geplant (ohne Kinder wäre es bereits mitte 30 so weit). Danach 
koennte ich alles hinschmeißen und reisen, oder was wahrscheinlicher 
ist, weil ich meinen Job mag: weiterarbeiten und auf 30h pro Woche 
reduzieren. Ich gehe davon aus dann 30k netto zusätzlich neben dem Job 
zu haben (40% bereits erreicht). Wenn die Boerse jetzt kracht, verliere 
ich nur wenig, ich warte dann bis sie richtig stark nachgegeben hat und 
investiere wieder, was aber nur optional und nicht entscheidend für die 
Strategie ist. Die Eigentumswohnungen nimmt mir keiner, und wenn doch, 
dann habe ich mein Leben nicht wirklich vergeudet, da ich sparsam 
erzogen wurde und die Familie davon unberührt ist. Das waere aber auch 
der Todesstoß für die Wirtschaft bzw Investoren-Schreck schlechthin.
Wenn ich früher draufgehe, nun dann hat meine Familie auch ohne mein 
Gehalt eine Einkommensquelle.

Es ist keine Frage, ob dich ein 30 oder 90 jähriger berät, sondern wie 
er dich berät. Jemand der alles auf eine Karte setzt oder viel riskiert, 
weil z.B. 6 bis 8% Rendite ihm zu langsam sind, wuerde ich dankend 
sofort in den Wind schießen. Zinseszins berücksichtigt, was die 
wenigsten verstehen, sind selbst 6% jährlich mehr als genug. Solche 
Leute sind bei der Bitcoin-Blase wahrscheinlich im Boot.

von Aloha (Gast)


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Expat schrieb:

>
> ...Ich sehe nur zwei große Risiken:
> 1. Du willst scheinbar als Ingenieur bis 67 arbeiten. Halte ich für
> illusorisch. Die meisten mit normalen Jobs gehen heute schon im Schnitt
> bevor sie 63 sind.

Das kann ich heute schwer sagen. Viele gut verdienende Fachkräfte gehen 
heute mit 63 in Rente weil sie es können und weil sie keine Freude mehr 
an der Erwerbsarbeit haben. In diesem Fall würde ich das auch tun, aber 
vielleicht finde ich auch eine Tätigkeit die mir auch mit 60 noch Spaß 
macht.

Was mich heute primär an der Arbeit stört sind die (in meinem Fall) 40h 
pro Woche. Das ist mir einfach zu viel Zeit, aber das ist halt der 
Kompromiss den ich im Moment eingehen muss, das ist leider nicht 
verhandelbar.

Bei mir ist noch eine ganze Weile hin, bis ich 63 bzw 67 bin, da wird 
sich noch viel ändern.
Die wichtigste Strategie auf dem Weg zu 60+ für mich ist, gesund, fit 
und "geistig jung" zu bleiben.

Wenn ich die Wahl hätte, mit 70 arm und gesund zu sein oder reich und 
krank würde ich gesund wählen. Am besten ist natürlich gesund und reich 
und am schlechtesten arm und krank.
Ich kenne keinen 20 jährigen der einen 70jährigen beneidet, egal wie 
wohlhabend der ist.

Ich stelle jetzt mit 40 fest, das Gesundheit kein Selbstläufer ist und 
bisher geht es mir super (toitoitoi). Vor dem Sport muss ich mich heute 
aufwärmen und dehnen, ansonsten rächt sich das und um mein Gewicht zu 
halten muss ich tatsächlich mittlerweile auch etwas auf meine Ernährung 
achten, neue Sportarten und Bewegungsabläufe lernt man nicht mehr so 
schnell wie mit 20 Jahren.
Das ist jetzt ein Alter, wo man sich um Gesundheit und Fitness schon 
aktiver bemühen muss. Ich kenne auch Leute die mit 60 angefangen zu 
laufen und dann mit 62 den ersten Marathon erstaunlich gut gelaufen 
sind, aber das sind Ausnahmen.
Ich kenne keinen der mit 60 mit Kampfsport begonnen hat und mit 62 einen 
Spagat hin bekommt.

Das sollte man nicht vergessen. Bestimmte Dinge funktionieren nur gut in 
der Jugend. Wenn man es da nicht macht ist die Gelegenheit vorbei.

Ich denke mal das Ausleben von sexuellen Neigungen gehört auch dazu, 
zumindest erscheint mir das mit 20 oder 30 oder 40 erstrebenswerter und 
einfacher, als bis 60 damit zu warten.

> 2. Du scheinst Kinder zu wollen, deine Freundin nicht. Das hat das
> Potential auf deinem Sterbebett die Nummer 1 werden.

Nö, ich will heute keine Kinder, ich sehe ja in meinem Umfeld, wie 
extrem Kinder das Leben beeinflussen.
Ich bin mir nur nicht sicher, ob ich das mit 80 dann immer noch so sehe, 
aber man ist nun mal für eigene Entscheidungen verantwortlich.
Das ist für mich übrigens der größte Unterschied zwischen 30 und 40.

Mit 30 hat man noch alle Optionen vor sich, man kann alles ausprobieren 
und ggf dann doch wieder um 180° zurück.
Mit 40 legt man sich schon deutlich stärker fest und gewisse 
Lebensoptionen scheinen nun unwahrscheinlicher und es kommen die ersten 
"was wäre wenn Fragen".

Ich gehe mal stark davon aus, dass auch Eheväter mit Haus, Frau und 
Kinder mit solchen Was-wäre-wenn Fragen zu tun haben, möglicherweise 
noch viel intensiver als das bei mir der Fall ist.
Keineswegs alle Leute sind ja glücklich mit diesem Pfad, wie z.B. 
Scheidungsraten oder die ganzen unzufriedenen Mitmenschen und Wutbürger 
zeigen und die Scheidungsraten wären vermutlich noch höher, wenn es 
nicht so große finanzielle Abhängigkeiten gäbe und ggf. 
gesellschaftliche Ächtung.

> Bis du 30 bist, meiner Meinung alles richtig gemacht, aber warum kannst
> du 30k nicht mal annähernd zurücklegen, wenn du genug verdienst um auf 2
> Rentenpunkte zu kommen? Hier liegt viel Potential trotz sehr geringer
> Einschränkungen viel mehr beiseite zu legen.

Rechne mal mit rund 65k brutto im Jahr. Angefangen habe ich mal mit nur 
33k, in 2019 sind es laut Vertrag dann etwas über 70k und darüber hinaus 
ist dann nicht mehr viel Luft nach oben wenn ich in meinem Job blieben 
will, was ich erstmal so möchte.

In meinem Bundesland (max Pflegeversicherung, max Kirchengeld) 
verblieben mir mit SK 1 nur ca. 36k Netto, in Wirklichkeit sind es etwas 
unter 35k Netto wegen Entgeltumwandlung.

Ich bin noch immer Mieter (420 Euro Kaltmiete für 77m² in guter Lage mit 
durchschnittlicher Qualität vs ca. 250.000 Euro Kaufpreis + Nebenkosten 
für eine "gebrauchte" Wohnung in ähnlicher Lage mit durchschnittlicher 
Qualität und zwei, drei Sonderwünschen), habe nur einen sehr kurze 
Arbeitsweg und auch sonst kein Potenzial für eine nennenswerte 
Steuerrückersatttung.

Ich kann in der heutigen Situation rund 10k Euro pro Jahr weglegen, real 
sind es aber etwas weniger.

Den Rest gebe ich halt aus, das ist mein "Leben vor der Rente".

Meine Fixosten für Warmmiete, Strom, Telekommunikation, Versicherung, 
GEZ liegt bei knapp über 700 Eur / Monat. Ich mag die Freiheit alleine 
zu wohnen. Zusammen ziehen wäre natürlich effizienter, ich hab das 
einmal ausprobiert und fand es nicht gut.
Mein Alltagsbedarf (Essen, Hygiene, Kleidung, etc...) beträgt geschätzt 
500 Euro, das ist sicherlich eher viel. Ich achte nicht so darauf, wo 
das hin geht.
Mobilität ist bei mir eher wenig, vielleicht 100 Euro/Monat, ich leiste 
mir kein eigenes Auto, das ist hier sinnlos, vor allem da die Freundin 
eins hat. Mit dem Rad bin ich schneller und angenehmer auf Arbeit als 
mit dem PKW.
Hobbys, Reisen und Freizeit sind da so geschätzt 1000 Euro im Monat. Ich 
führe nicht Buch. Erfahrungsgemäß schätzt man die Ausgaben kleiner als 
sie tatsächlich sind.
Das könnte man alternativ natürlich sparen, nichts davon "braucht" man. 
Aber wozu? Um in 20 Jahren vielleicht das Leben zu führen, das ich heute 
auch führen kann?

Meine letzten Freundinnen mit denen ich jeweils längere Zeit zusammen 
war, waren eine Studentin, eine Ing. mit Top Position, eine Floristin, 
eine Soz. Päd und eine Ing. in normaler Position.
Ich kenne also das breite Spektrum an Einkommen und übrigens hat mich 
das auch nie gestört, weder in die eine noch in die andere Richtung. Wer 
mehr hat legt halt mehr in den Topf für gemeinsame 
Ausgaben/Unternehmungen und gut isses.


> Weil ich wie du gerne Sport mache, und das oftmals sehr günstig oder
> kostenlos ist, kann ich abgesehen von 1000 monatlich für die
> Lebenshaltung fast alles zurücklegen bzw in Immobilien (70%) sowie
> Aktien/ETF/Edelmetalle investieren.


Das ist in Hinblick auf die Vermögensbildung definitiv die weitaus 
klügere Strategie, ganz ohne jede Diskussion.

Bei Expat nehme ich an, dass Du aktuell im Ausland tätig bist? Ich hatte 
mal 4 Monate in Asien "gearbeitet" (nur ein Praktikum) und habe dort für 
mich gelernt, dass das auf Dauer nichts für mich ist.
Eine soziale Interaktion mit Einheimischen war quasi unmöglich, das war 
schon ziemlich inkompatibel. Ich hielt mich damals an meine Landsleute 
um mich rum und habe mit denen Party gefeiert (und das war auch eine 
gute Zeit, ohne meine Landsleute wäre ich vereinsamt), aber ich kann mir 
schon vorstellen, dass man da eher die Strategie fährt wie Du es machst 
und dann eben Lebenszeit gegen Vermögen eintauscht.

Ich möchte mein Arbeitsleben heute aber nicht asl eingetauschte 
Lebensszeit verstanden sehen, dazu ist mir die Rente und das erreichen 
derselbigen als gesunder mensch einfach zu weit weg und zu ungewiss.

Ich finde es klug, wenn sich 25 oder 30jährige Gedanken um 
Vermögensaufbau und die Rente machen, der Zinseszins belohnt so etwas 
üblicherweise.

Ich möchte aber zu Bedenken geben, das ich niemanden kenne, der mit 40 
oder 45 tatsächlich in Rente gegangen ist und das "freie Leben" genießt. 
(eine Ausnahme: Ein Postbeamter aus meinem süddeutschen Heimatdorf wurde 
seinerzeit mit 40+ frühpensoniert, der bereiste aber nicht die Welt, 
sondern hockte meines Wissens im Wirtshaus mit den alten Leuten rum, 
heute ist er selber alt)

Vielleicht liegt das daran, dass ich diese Leute einfach nicht kenne.

Vielleicht trauen sich die Leute auch nicht sich zu erkennen geben.

Ich bin nun mal Angestellter/Arbeiter und stecke weitgehend in dieser 
sozialen Klasse. Ich habe mit dem (Geld-)Adel nichts am Hut und auch 
nicht mit der Welt der Schönen und Reichen und der Sternchen. Das alles 
ist mir fremd und wäre für mich auch nicht erreichbar, egal wie sehr ich 
mich anstrengen würde.

Arbeiter definieren sich aber auch über ihre Arbeit. Ich hatte ja die 
ein oder andere Lebensphase wo ich mal keinen "Job" hatte und nur von 
meinem Geld lebte, da merkt man das erst, wie man auch darüber definiert 
wird, wenn man Leute kennen lernt, zumindest in Deutschland.
Ich weiß nicht, mit welchen Freunden man sich mit 40 umgibt, wenn man es 
tatsächlich geschafft hat, von seinem Vermögen zu leben und dann mit dem 
Kumpel zusammen hockt und der eine erzählt von Schuleinführung und 
Bausparer und dem blöden Vorgesetzten und der andere von der Yacht und 
seinem Aktiendepot und seiner Weltreise.

Ich glaube das wird nicht ganz einfach.

Wie gesagt, ich kenne keine solchen Leute.

Das zweite ist die Frage wann ist genug?

ich hatte auf das Beispiel mit den 480kEuro Vermögen geantwortet das bei 
4% Rendite (nach Steuern) dann grob 20kEuro verfügbares Einkommen im 
Jahr erzeugen würde.

Ich glaube nicht, dass jemand damit aufhören würde, denn:

1. Mit 40 hat man ggf noch 40-50 Jahre Inflation vor sich, man muss also 
künftig die 20kEuro + Inflation generieren.
2. Es können auch 5 schwache Jahre kommen und dann lebt man erstmal von 
der Susbatnz und der ganze schöne Zinseszins tritt einem von hinten. Da 
muss man ruhig schlafen können, ich könnte das evtl nicht.
3. Das immer weiter. Wenn man eine halbe Million hat ist eigentlich die 
ganze Millionen nicht so weit weg, also macht man doch weiter und wenn 
man die Million hat könnte man aj diversifizieren mit Immobilien, also 
vielleicht doch besser 2 Millionen und schon ist man plötzlich 60 
geworden ;-)
4. Unwägbarkeiten. Ich habe Eltern die auch eiegens Vermögen haben. Ich 
möchte Ihnen sofern irgend möglich einen guten Lebensabend ermöglichen, 
also im Pflegefall auch Betreuung zuhause. Sollte es so kommen muss das 
natürlich auch bezahlt werden, das ist heute komplett unkalkulierbar.
5. Krankenversicherung nicht vergessen. In solchen Diskussionen kommt 
immer auf, wie der deutsche Staat doch dem Bürger erschwert Vermögen 
aufzubauen und wie gut es doch z.B. die US Amerikaner haben. Rund die 
Hälfte der US Amerikaner stirbt aber mit Nettoschulden, der wesentliche 
Grund sind die Behandlugskosten für Krankheiten. Wenn man das 
privatisiert sollte man für Alter besser Millionen zurück legen,wenn man 
es über Versicherungen macht sollte man dafür auch die entsprechenden 
Kosten einkalkuieren und billiger wird das vermutlich in Zukunft nicht.

Wir haben hier ja viele Leute gehört die ihre Pläne dargelegt haben und 
das klingt auch alles plausibel (wenn die Börse mitspielt, was sie ja 
jetzt 7-8 Jahre lang brav getan hat), aber wer kennt denn Leute, die 
tatsächlich so leben und nicht mit dem goldenen Löffel im Mund geboren 
wurden, sondern sich das Vermögen erarbeitet haben , ausgestiegen sind 
und trotzdem noch die alten Freunde und tatsächlich ein schönes 
zufriedenes Leben haben?


> ...Wenn die Boerse jetzt kracht, verliere
> ich nur wenig, ich warte dann bis sie richtig stark nachgegeben hat und
> investiere wieder, was aber nur optional und nicht entscheidend für die
> Strategie ist. Die Eigentumswohnungen nimmt mir keiner, und wenn doch,
> dann habe ich mein Leben nicht wirklich vergeudet, da ich sparsam
> erzogen wurde und die Familie davon unberührt ist. Das waere aber auch
> der Todesstoß für die Wirtschaft bzw Investoren-Schreck schlechthin.
> Wenn ich früher draufgehe, nun dann hat meine Familie auch ohne mein
> Gehalt eine Einkommensquelle.


Du bist mit Immobilien und Aktien heute auch ein einer Situation, die 
die meisten Leute erst mit 50-60 Jahren erreichen, wenn überhaupt.

Ich weiß ehrlich gesagt nicht genau wie das als Expat außerhalb der EU 
läuft, sammelst Du da auch Rentenpunkte in der GRV an?

Das wird hier ja gerne als unbedeutend abgetan bzw nicht mal diskutiert, 
aber die GRV in Deutschland hat Hyperinflation und zwei verlorene 
Weltkriege überstanden, ich sehe die sehr wohl als stabiles Standbein 
der Altersvorsorge.
Demografischer Wandel hin oder her (die einfachste Lösung ist das 
Renteneintrittsalter nach hinten zu schieben) erscheint es mir schon 
wahrscheinlich, dass man mit einer "mittleren" Anzahl an Rentenpunkten 
(der Eckrentner hat 45 Punkte und das erreichen in D deutlich mehr 
Menschen nicht als dass es übertroffen wird) wird auch mit höheren 
Abgaben, Inflation, Anpassung & Co wahrscheinlich schon mit 1000 Euro 
netto in heutiger Kaufkraft hinkommen, eher pessimistisch betrachtet.
Das ereicht jetzt gewiss nicht "zum guten Leben", aber für mich ist es 
schon eine wesentliche Säule der Altersvorsorge.

Das dann ergänzt mit Sachwerten im Rahmen meiner begrenzten 
Möglichkeiten (eigene Wohnung, ein paar Goldmünzen), Aktien und etwas an 
Anleihen ist so meine Strategie, aber das bedeutet halt auch, dass man 
sich die Punkte auch ansammeln muss.

Die höchste Rendite holt man aus der GRV dann raus, wenn man möglichst 
lange lebt :-)

Wer nach nur 15 Jahren Arbeitsleben aussteigt hat evtl weniger als 30 
Punkte angesammelt, das muss man zumindest berücksichtigen gegenüber dem 
"dummen normalen Arbeiter".


> Es ist keine Frage, ob dich ein 30 oder 90 jähriger berät, sondern wie
> er dich berät. Jemand der alles auf eine Karte setzt oder viel riskiert,
> weil z.B. 6 bis 8% Rendite ihm zu langsam sind, wuerde ich dankend
> sofort in den Wind schießen. Zinseszins berücksichtigt, was die
> wenigsten verstehen, sind selbst 6% jährlich mehr als genug. Solche
> Leute sind bei der Bitcoin-Blase wahrscheinlich im Boot.

Ich hatte 2015 übelegt Bitcoin zu kaufen, bin aber daran gescheitert, 
dass ich den Portalen nicht recht getraut habe.
So ein richtig glückliches Händchen habe ich in Finanzdingen nicht, wie 
man sieht.

Hab damals im letzten Jahrtausend auch für ein paar tausend DM Yahoo 
Aktien  gekauft statt Google. Tja.

Wäre es anders gekommen könnte ich auch große Reden schwingen, wie man 
als kluger Anleger schnell zur ersten Million kommt ;-)

Andererseits ist eine aus meiner damaligen Abiturklasse heute schon tot.

MfG

von Le X. (lex_91)


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Aloha schrieb:
> ...
> MfG

Etwas sehr viel Text, aber im Großen und Ganzen hast du eine gesunde 
Sichtweise.

Wie immer ist nicht ein Extrem (alles sparen / alles verprassen) die 
Lösung.
Die Kunst besteht darin jetzt ein zufriedenes Leben zu führen und 
trotzdem schon an die Zukunft denken. Das ist ein Balanceakt und mangels 
Glaskugeln wird keiner die 100%-Lösung schaffen.

von Zocker_52 (Gast)


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> Re: Wann geht der Ingenieur in Rente?

Wenn die sechseckige Holzkiste zugenagelt wird.

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