Forum: Offtopic träger Stromzähler, Stromklau möglich?


von Heiko (Gast)


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Ich habe festgestellt, das wenn ich für ca. 1/2 Sekunde etwa 4 KW an 
Leistung ziehe, sich die Drehscheibe an meinem Stromzähler keinen 
Millimieter bewegt. Das lässt sich jede Sekunde wiederholen. Ist in die 
Mechanik in den Stromzählern wirklich so träge? Das könnte man 
theoretisch zum Stromklau nutzen, indem man mit kurzen Impulsen einen 
Kondensator auflädt. Mir geht es nur um die Theorie, nicht um die 
Praxis.

: Verschoben durch User
von Vlad T. (vlad_tepesch)


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Heißt das, du verkaufst bald Stromspargeräte für die Steckdose, die 
tatsächlich das tun, was sie Versprechen?
Die werden zwar etwas klobiger ausfallen, als die bisher erhältlichen 
Energy-Saver, aber der Nachteil ist ok.
:-)

Allerdings kann ich mir nicht wirklich vorstellen, dass wenn du jede 
Sekunde für ne halbe Sekunde massiv Strom ziehst, das nicht gemessen 
wird.

von Michael B. (laberkopp)


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Heiko schrieb:
> Ist in die
> Mechanik in den Stromzählern wirklich so träge? Das könnte man
> theoretisch zum Stromklau nutzen, indem man mit kurzen Impulsen einen
> Kondensator auflädt. Mir geht es nur um die Theorie, nicht um die
> Praxis.

Ja.

Es ist sogar noch schöner: Der Zähler hat eine Scheibe und diese Scheibe 
hat einen roten Strich, und der dreht sich quasi im Freilauf immer bis 
er vorne steht.

Zieht man nun Strom, so daß die Scheibe (die mechanisch durchaus träge 
ist, aber nicht 4 Sekunden braucht sondern eher 1/4) sich nicht mal 
halbrum drehte, dann wird sie danach wieder zurücklaufen bis der rote 
Strich vorne steht, man zahlt also gar nichts für diese kurze 
Stromentnahme.

WENN aber die Scheibe sich aber sowieso drehte (Grundlast, 
Standby-Verbrauch) dann zählt sie auch allerkleinste Stromspitzen 
richtig (sie muss das tun weil sie 100 Hz Blindstromspitzen richtig 
zählt), denn das was du als mangelnde Beschleunigung siehst ist danach 
auch mangelnde Abbremsung, also ausgeglichen.

Dein "Trick" funktioniert also nur wenn du normalerweise 0 Watt 
brauchst. Auf gut deutsch: Es funktioniert bei niemandem zu Hause.

: Bearbeitet durch User
von Holm T. (Gast)


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@Laberkopp: Ich habe schon etliche Ferrariszählöer von innen gesehen, 
was da einfach nicht drin ist, ist die von Dir beschriebene 
Rücklaufmimik samt "Freilauf".

Gruß,

Holm

von Kurt B. (kurt-b)


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Holm T. schrieb:
> @Laberkopp: Ich habe schon etliche Ferrariszählöer von innen gesehen,
> was da einfach nicht drin ist, ist die von Dir beschriebene
> Rücklaufmimik samt "Freilauf".
>

Die Scheibe läuft aber bis sie vorne sichtbar ist.



 Kurt

von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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und jetzt überlegen wir uns ganz schnell eine Schaltung, die die 
benötigte Entnahme für den ganzen Haushalt im Sekundentakt auf eben die 
1/4 Sekunde reduziert und irgendwo abspeichert...

von Paul B. (paul_baumann)


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Mike B. schrieb:
> und jetzt überlegen wir uns ganz schnell eine Schaltung

L-a-n-g-s-a-am...#
Wer treibt Dich denn?

Schnell und gut ist nicht beisammen!

mfG Paul

von Uwe S. (regionalligator)


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Heiko schrieb:
> Ich habe festgestellt

Du hast bestimmt nur vergessen, die Brücken rauszunehmen, die du vor 
Jahren über den Zähler gelegt hast. Probiere dann nochmal! ;-)


Die Trägheit muss ggf. in der Zählmechanik sein, denn auch eine sehr 
träge, aber leicht gelagerte Scheibe würde bei kurzer Krafteinwirkung 
sofort anlaufen. Zwar nur auf geringe Drehzahl, aber dann eben auch 
lange auslaufend...

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Kurt B. schrieb:
> Die Scheibe läuft aber bis sie vorne sichtbar ist.

Tut sie nicht.

Wobei die Scheibe sowieso immer sichtbar ist; ich nehme stark an, daß Du 
die Markierung darauf meinst.

von Michael B. (laberkopp)


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Holm T. schrieb:
> @Laberkopp: Ich habe schon etliche Ferrariszählöer von innen
> gesehen,
> was da einfach nicht drin ist, ist die von Dir beschriebene
> Rücklaufmimik samt "Freilauf".

Gegen geistige Blindheit kann man nichts machen.

Beitrag "Re: Stromzähler zählt weiter obwohl Sicherungen raus sind"
Beitrag "Re: Stromzähler zählt weiter obwohl Sicherungen raus sind"

von Kurt B. (kurt-b)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Kurt B. schrieb:
>> Die Scheibe läuft aber bis sie vorne sichtbar ist.
>
> Tut sie nicht.
>
> Wobei die Scheibe sowieso immer sichtbar ist; ich nehme stark an, daß Du
> die Markierung darauf meinst.

Doch, sie macht es, sie läuft solange bis die Markierung vorne sichtbar 
ist.
Manche Zähler haben auch eine Rücklaufsperre drinnen, aber auch da ist 
es so.

Im Zähler ist eine Mimik eingebaut die das mit dem "Markierung sichtbar" 
bewerkstelligt.

 Kurt

von oldeurope O. (Gast)


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Ein Lanz Bulldog oder Ursus läuft doch auch obwohl
die Schwungscheibe nur kurz angetippt wird.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Kurt B. schrieb:
> Doch, sie macht es, sie läuft solange bis die Markierung vorne sichtbar
> ist.

Nein.

Kurt B. schrieb:
> Im Zähler ist eine Mimik eingebaut die das mit dem "Markierung sichtbar"
> bewerkstelligt.

Nochmal: Nein.


Wenn Dein Zähler sich so verhält, solltest Du mal mit Deinem EVU Kontakt 
aufnehmen und das Ding auswechseln lassen.

von Kurt B. (kurt-b)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Kurt B. schrieb:
>> Doch, sie macht es, sie läuft solange bis die Markierung vorne sichtbar
>> ist.
>
> Nein.
>
> Kurt B. schrieb:
>> Im Zähler ist eine Mimik eingebaut die das mit dem "Markierung sichtbar"
>> bewerkstelligt.
>
> Nochmal: Nein.
>
>
> Wenn Dein Zähler sich so verhält, solltest Du mal mit Deinem EVU Kontakt
> aufnehmen und das Ding auswechseln lassen.

Mach ich nicht weil ich weiss wie so ein Zähler funktioniert.
Ich habe aus etlichen Zählern genau die Funktion ausgebaut als ich sie 
zum "Impulsgeberzähler" mit 75 Imp/Umdrehung umgebastelt habe.

Die "Nase" war im Wege weil da der 555 bzw. 741 reinkam der die 
Impulsformung machte.

Die Nase bewirkt dass sich die Scheibe so dreht dass die Nase bei der 
"Spannungsspule" ankommt.


 Kurt

von Michael B. (laberkopp)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Kurt B. schrieb:
>> Doch, sie macht es, sie läuft solange bis die Markierung vorne sichtbar
>> ist.
>
> Nein.
>
> Kurt B. schrieb:
>> Im Zähler ist eine Mimik eingebaut die das mit dem "Markierung sichtbar"
>> bewerkstelligt.
>
> Nochmal: Nein.

Auch ein Moderator darf mal zur Kenntnis nehmen, daß auch mehrmalige 
Wiederholung von Stuss immer noch Stuss bleibt.

Die Fakten sind schon durch mehreree Links geklärt. Kurt Bindl hat recht 
(und ich übrigens auch) selbst wenn Holm Tiffes das ebenfalls nicht 
glaubt.

: Bearbeitet durch User
von Georg A. (georga)


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Komisch, ich habe hier einen Stromzähler (ungeeicht von Pollin, aber das 
"übliche" schwarze Siemens Modell, vermutlich frühe 80er), der an der 
Wand unangeschlossen seit ca. 5 Jahren mit derselben Scheibenstellung 
schläft. Und die Stellung ist rot auf 90° (also seitlich). Wenn ich die 
Scheibe von Hand verdrehe, gibt es keine Position, in der sie langsam 
weiterkriecht.

Aber das ist vermutlich nur ein Ausnahmeexemplar, das so allein im 
Universum existiert.

von Joachim B. (jar)


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Michael B. schrieb:
> Die Fakten sind schon durch mehreree Links geklärt. Kurt Bindl hat recht
> (und ich übrigens auch) selbst wenn Holm Tiffes das ebenfalls nicht
> glaubt.

glaube ich auch nicht, der Zähler in meiner Wohnung macht dieses 
komische Verhalten nicht und als ich vor 30 Jahren in der Zählerbude 
tätig war die auch nicht, offensichtlich sind in vielen Wohnungen noch 
so altmodische Zähler die eben nicht wie beschrieben reagieren ist nun 
mal Fakt und eine Beobachtung von 2 geht im Grundrauschen unter.

von Kurt B. (kurt-b)


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Georg A. schrieb:

> schläft. Und die Stellung ist rot auf 90° (also seitlich). Wenn ich die
> Scheibe von Hand verdrehe, gibt es keine Position, in der sie langsam
> weiterkriecht.
>
> Aber das ist vermutlich nur ein Ausnahmeexemplar, das so allein im
> Universum existiert.

Häng ihn halt an Spannung dann wird er wohl kein Ausnahmeexemplar mehr 
sein.


 Kurt

von Timm T. (Gast)


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Georg A. schrieb:
> der an der
> Wand unangeschlossen seit ca. 5 Jahren mit derselben Scheibenstellung
> schläft. Und die Stellung ist rot auf 90°

Der Zähler benötigt für das Weiterdrehen der Scheibe eine anliegende 
Spannung.

Jungs, vielleicht machen eure Zähler das nicht, und vielleicht kann man 
es heute auch schlecht sehen, weil ja immer irgendwelche Geräte etwas 
Strom ziehen, aber: Daß sich der rote Strich ohne Verbraucher nach vorn 
dreht habe ich schon vor 30 Jahren im Gartenhaus meiner Omma fasziniert 
beobachten dürfen. Ich kann also Kurt bestätigen: Es gab mal vor 30 
Jahren mindestens einen Zähler auf dieser Welt, der diese Funktion 
hatte. Nun nehme ich nicht an, daß das eine Sonderanfertigung war...

von Georg A. (georga)


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> Der Zähler benötigt für das Weiterdrehen der Scheibe eine anliegende
> Spannung.

Mit anderen Worten: Das Weiterdrehen ist ein simpler Dreckeffekt, weil 
irgendwas in den Drehfeldern nicht exakt auf 0 ausgeglichen werden kann, 
wenn kein Strom fliest oder die Drehscheiben nicht völlig ausgewuchtet 
sind und die Achse schiefsteht. Das Leerlaufhäkchen an der Achse (dessen 
Gegenstück bei meinem Zähler an einer Spule hängt) sorgt nur dafür, dass 
es eine schwache Rastposition gibt, um ein dauerndes Vor- bzw. 
Zurücklaufen im ersten Fall zu verhindern. Da es dafür auch ein 
Permanentmagnet tun würde, wird das Magnetfeld wohl mit Strom/Spannung 
moduliert sein, damit schwache Stromentnahmen trotzdem gezählt werden.

von Kurt B. (kurt-b)


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Georg A. schrieb:
>> Der Zähler benötigt für das Weiterdrehen der Scheibe eine anliegende
>> Spannung.
>
> Mit anderen Worten: Das Weiterdrehen ist ein simpler Dreckeffekt, weil
> irgendwas in den Drehfeldern nicht exakt auf 0 ausgeglichen werden kann,

Lass halt dem Häckchen seine Grundfunktion.
Es dreht die Scheibe immer so dass die Markierung sichtbar ist.
Dass es auch noch eine Weglaufhemmung macht ist halt auch noch dabei.

 Kurt

Das Käckchen hängt funktionsmässig an einer der drei "Spannungsspulen".
Mit dem Drehfeld hat das nichts zu tun. Dieses Prinzip funktioniert auch 
bei 1-Phasen-Zählern.

.

von Georg A. (georga)


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> Lass halt dem Häckchen seine Grundfunktion.

Wenn es nur darum ginge, dass die Scheibe vorne "einrastet", wäre ein 
winziger Permanentmagnet ausreichend. Nachdem es dafür aber keinen gibt, 
geht es nicht um "rot vorne".

> Mit dem Drehfeld hat das nichts zu tun.

Naürlich, es geht um das Drehfeld zwischen Spannungs- und Stromspule. 
Irgendwas muss ja die Integration der Multiplikation I(t)*U(t) machen. 
Und wie bei jeder analogen Integration gibts Genauigkeitsprobleme, 
deshalb der Trick mit dem Häkchen.

von Kurt B. (kurt-b)


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Georg A. schrieb:
>> Lass halt dem Häckchen seine Grundfunktion.
>
> Wenn es nur darum ginge, dass die Scheibe vorne "einrastet", wäre ein
> winziger Permanentmagnet ausreichend. Nachdem es dafür aber keinen gibt,
> geht es nicht um "rot vorne".

Primär geht es wohl nur darum.
Warum einen Magnet einbauen wenn es ein kleines Metallstück mit Feder 
auch tut!


>
>> Mit dem Drehfeld hat das nichts zu tun.
>
> Naürlich, es geht um das Drehfeld zwischen Spannungs- und Stromspule.


Nein, was soll sich den da drehen, es wird nur die Spannungsspule einer 
Phase verwendet.

> Irgendwas muss ja die Integration der Multiplikation I(t)*U(t) machen.

Es gibt keine Integration oder Multiplikation fürs Häckchen, diese wird 
zur Wirkleistungsmessung benötigt, aber nicht um die Scheibe in ihre 
Ruhelage zu bewegen.


> Und wie bei jeder analogen Integration gibts Genauigkeitsprobleme,
> deshalb der Trick mit dem Häkchen.

Warum darf denn das Häckchen nicht das sein und das machen wozu es 
eingesetzt worden ist!
Ist denn das wirklich so schwer zu akzeptieren?


 Kurt

von Georg A. (georga)


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Kurt B. schrieb:
> Georg A. schrieb:
>>> Lass halt dem Häckchen seine Grundfunktion.
>>
>> Wenn es nur darum ginge, dass die Scheibe vorne "einrastet", wäre ein
>> winziger Permanentmagnet ausreichend. Nachdem es dafür aber keinen gibt,
>> geht es nicht um "rot vorne".
>
> Primär geht es wohl nur darum.
> Warum einen Magnet einbauen wenn es ein kleines Metallstück mit Feder
> auch tut!

Aja, aber dann einen fetten Magnet für die Wirbelstrombremse nehmen? 
Hätte man doch gleich mit einem Eisenplättchen auf der Scheibe 
kombinieren können, wozu eine extra Häkchen? Ausserdem was hat man 
davon, dass das Ding vorne auf rot steht? Klingt alles nicht logisch.

>>> Mit dem Drehfeld hat das nichts zu tun.
>>
>> Naürlich, es geht um das Drehfeld zwischen Spannungs- und Stromspule.
>
>
> Nein, was soll sich den da drehen, es wird nur die Spannungsspule einer
> Phase verwendet.

Die Scheibe soll sich drehen, der Ferraris-Zähler ist eine Variante 
eines Asynchronmotors. Dazu braucht es ein Drehfeld.

>> Irgendwas muss ja die Integration der Multiplikation I(t)*U(t) machen.
>
> Es gibt keine Integration oder Multiplikation fürs Häckchen, diese wird
> zur Wirkleistungsmessung benötigt, aber nicht um die Scheibe in ihre
> Ruhelage zu bewegen.

Das Häkchen ist offensichtlich zur Vermeidung des "Davonlaufens" bei 
nahezu 0-Strom durch Asymmetrien. Wegen der Schönheit des roten Strichs 
würde das keiner einbauen.

>> Und wie bei jeder analogen Integration gibts Genauigkeitsprobleme,
>> deshalb der Trick mit dem Häkchen.
>
> Warum darf denn das Häckchen nicht das sein und das machen wozu es
> eingesetzt worden ist!
> Ist denn das wirklich so schwer zu akzeptieren?

Ich wusste bislang nicht, dass es das Häkchen gibt. Hatte auch noch 
keinen Stromzähler zerlegt. Aber wenn man das macht und mal scharf 
drüber nachdenkt, warum man sich die Mühe für diese ganze Mimik macht, 
dann ist es relativ offensichtlich, dass es nicht um den roten Strich 
geht.

von Kurt B. (kurt-b)


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Georg A. schrieb:

> Ich wusste bislang nicht, dass es das Häkchen gibt. Hatte auch noch
> keinen Stromzähler zerlegt.

Dann weisst du es jetzt, und es wurde dir in Wort und Bild gezeigt wo es 
ist und welche Aufgabe es hat.


> Aber wenn man das macht und mal scharf
> drüber nachdenkt, warum man sich die Mühe für diese ganze Mimik macht,
> dann ist es relativ offensichtlich, dass es nicht um den roten Strich
> geht.

Es ist offensichtlich dass es nur darum geht den roten Strich sichtbar 
werden zu lassen wenn kein Strom zum Zählen durch den Zähler fliesst.

Und wenn du darüber nachdenkst dass dieses Häkchen nur von der Wirkung 
der einen Spannungsspule beeinflusst wird, und nachdenkst was diese 
Beeinflussung bewirkt, dann kannst du (wenn du praktisch und logisch 
veranlagt bist) nicht auf die Idee kommen dass das irgendwas mit dem 
Zählen des Verbrauchs an Wirkleistung zu tun haben kann.

Also bleibt nur die primäre Aufgabe des Häkchens übrig.
Das ist halt nunmal von dir zu akzeptieren, denn deine Argumente sind 
nicht schlüssig.

Wenn dus nicht akzeptieren kannst dann ist das dein Bier, dem Häkchen 
ist das egal, es dreht auch weiterhin die Scheibe so hin bis die 
Markierung vorne sichtbar ist, heisst: es versucht sich möglichst nahe 
an die Spannungsspule zu bringen.
Dass es dabei max. einen Halbkreis beschreibt, beschreiben muss, weiss 
es ja nicht.

 Kurt

(Dir ist sicherlich bekannt wie ein Wechselstromrelais oder Hubmagnet 
funktioniert, da kannst du ähnliches Verhalten wie beim Häkchen 
beobachten)

.

von Timm T. (Gast)


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Georg A. schrieb:
> Ausserdem was hat man
> davon, dass das Ding vorne auf rot steht? Klingt alles nicht logisch.

Daß man auf einen Blick sehen kann, ob die Scheibe sich dreht oder 
nicht. Ohne erst warten zu müssen, ob der Strich mal vorbeigedreht kommt 
oder bei funzliger Beleuchtung im Keller versuchen die Riffelung der 
Scheibe zu erkennen.

Du darfst nicht vergessen, das stammt noch aus Zeiten, da waren 2 
Sicherungen pro Wohnung schon unerhörter Luxus, und Verbraucher zogen 
definitive Lasten, nicht so Kram mit Ruhestromverbrauch und Wandwarzen, 
da war Aus noch Aus.

von Uwe S. (regionalligator)


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Habe das heute mal im Garten an einem ziemlichen Uralt-Zähler getestet. 
Weder hat die Scheibe überhaupt irgendeine erkennbare Verzögerung, noch 
läuft sie irgendwohin weiter oder zurück. Also ehrlich gesagt genau so 
wie erwartet, sonst wäre ein entsprechender Beschi** ja auch längst ein 
Breitensport!

von Georg A. (georga)


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> Dann weisst du es jetzt,

Richtig, ich bin nämlich durchaus lernfähig, aber...

> und es wurde dir in Wort und Bild gezeigt wo es ist und welche Aufgabe
> es hat.

... ich kann nachdenken und komme zum Ergebnis, dass die scheinbar 
einfache Aufgabe keinen Sinn macht.

Nochmal: Wenn es nur darum geht, dass die Scheibe vorne einrastet, wäre 
es einfacher gewesen, den schon vorhandenen Dauermagneten dafür zur 
nutzen. Warum hätte man das mit dem Anlegen einer Spannung koppeln 
sollen?

Nein, ich bin der Meinung, dass da deutlich mehr dahintersteckt.

> Daß man auf einen Blick sehen kann, ob die Scheibe sich dreht oder
> nicht.

Häh? Wie soll das denn gehen? Entweder dreht sie sich oder nicht. Wenns 
darum gegangen wäre, dass man die Drehung sieht, hätte man bequem 
mehrere Striche aufbringen können oder die Riffelung stärker machen 
können.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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So wie es euch beide und noch viel mehr Gestalten gibt es eine Vielzahl 
von Zählermodellen mit verschiedensten Ausstatungen für verschiedenste 
Zwecke.
Einheitszähler, das war einmal.

Namaste

von Kurt B. (kurt-b)


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Georg A. schrieb:

> Nochmal: Wenn es nur darum geht, dass die Scheibe vorne einrastet, wäre
> es einfacher gewesen, den schon vorhandenen Dauermagneten dafür zur
> nutzen.

Wie stellst du dir das vor?


> Warum hätte man das mit dem Anlegen einer Spannung koppeln
> sollen?

Es wird keine Spannung irgendwo extra angelegt, es wird die vorhandene 
Spule genutzt.


> Nein, ich bin der Meinung, dass da deutlich mehr dahintersteckt.
>

Was meinst du das da noch dahinter steckt?

 Kurt

von Georg A. (georga)


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> Wie stellst du dir das vor?

Entweder mit Eisenplättchen auf der Scheibe (über die der Magnet ohnehin 
liegt) oder eben mit einer Verlängerung von dem Magnet weg.

> Es wird keine Spannung irgendwo extra angelegt, es wird die vorhandene
> Spule genutzt.

Ein schneller Test mit einem stark magnetisierten Schraubenzieher hat 
ergeben, dass das Fähnchen im Bereich +-40 Grad wohl angezogen wird, 
darüber hinaus aber nicht mehr. Und bei 180 Grad kann sich auch nix mehr 
rühren.

Und zum finalen Test: Ich habs jetzt einfach ausprobiert. Zähler 
abgeschraubt und an garantiert stromfreie 230V gehängt, effektiv hängt 
nur noch die Spule zur Fähnchenansteuerung dran. Das öminose 
Achsenfähnchen habe ich einfach zur oberen Scheibe hochgeschoben, jetzt 
ist es 4cm weit weg.

Ergebnis: Die Scheibe dreht sich. Immer noch. Gaaanz langsam. Aber 
netterweise sogar so, dass sich der Abstand des Fähnchens noch 
vergrössert. Und auch am roten Strich vorne vorbei, d.h. das Fähnchen 
macht ganz sicher keine Rastung mehr.

Und das ist genau das, was ich meine: Durch irgendwelche Dreckeffekte 
(zB. durch die Spannungsspule induzierte Magnetfelder in den 
Stromspulen, Nicht-Linearitäten im Eisen, Wasseradern etc.) ergibt sich 
ein ganz schwaches Drehfeld. Und damit würden auch ohne Strom im Laufe 
der Zeit einige kWh aufsummiert werden.

Daher soll das Fähnchen wohl das langsame Davonlaufen durch "Einrasten" 
verhindern. Und aus dem Faktum, dass es eben nicht per Permanentmagnet, 
sondern mit der Spannungsspule funktioniert, schliesse ich, dass da wohl 
jemand sich was ganz trickreiches ausgedacht hat. Kann evtl. was mit dem 
Wechselfeld zu tun haben (das Fähnchen summt ganz leicht, wenn es na 
ist, Verhinderung des Festfressens der Achse?) oder mit der Interaktion 
mit der darunterliegenden Stromspule, keine Ahnung. Aber da ist was, was 
aber auch gar nix mit dem blöden roten Strich zu tun hat. So als 
Kontrolle dieser Trickfunktion vielleicht, aber mehr auch nicht.

von Uwe S. (regionalligator)


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Und ganz am Ende des Threads kommt dann doch raus, daß die 4KW-Last des 
TO eine saubere Anlaufstrombegrenzung hatte...;-)
Ne halbe Sekunde bei 4KW ist nämlich kaum vorstellbar. Da würde mein 
Zähler gefühlt eine ganze Umdrehung hinlegen, und zwar so knackig 
angetrieben wie mit einem besseren Motor. Habe nur mit 1,8KW getestet, 
und die Bewegung der Scheibe war optisch echt 1:1 zu jeder noch so 
winzigen Schaltung. Es gelang kaum, den beobachteten Bereich der Scheibe 
überhaupt im Sichtbereich zu halten, so schnell ging das.

Das mit dem Fähnchen hin oder her, das kann aber nie im Leben dazu 
führen, daß sich die Scheibe gar nicht bewegt. Beschleunigen, Auslaufen, 
wieder Zurückdrehen - ok. Kaum zu glauben, aber möglich. Komplett 
stehenbleiben - no way.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


Angehängte Dateien:

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Georg A. schrieb:
> Daher soll das Fähnchen wohl das langsame Davonlaufen durch "Einrasten"
> verhindern.
Was ja auch in den entsprechenden Datenblättern so beschrieben ist:
https://www.gemeindewerke-wadgassen.de/index.php/produkte/strom/stromnetz/messstellenbetrieb-stromnetz/zaehlerwesen/datenblaetter-und-zaehlerinfos
Dort im Datenblatt zum Zähler Actaris 114/116 unter 4.6 Anlauf/Leerlauf:
https://www.gemeindewerke-wadgassen.de/produkte/strom/stromnetz/messstellenbetrieb-stromnetz/zaehlerwesen/datenblaetter-und-zaehlerinfos?task=callelement&format=raw&item_id=50&element=c3cd99da-20cc-422c-8d19-62c263a0c2c3&method=download

Und zum Thema "Mindestlast" im obigen Datenblatt Abschnitt 6.3 
Anlaufstrom und die Kurven dahinter. Bei einem 20A Netzteil kann die 
Mindestlast bis zum Anlauf also durchaus 10mA und damit 2,3W sein. Dann 
geht es allerdings erst mal mit größeren positiven Toleranzen an die 
Portokasse...

Im Datenblatt ist im Abschnitt 3.10.1 auch die optionale Rücklaufsperre 
erwähnt, die immer wieder mal hier auftaucht.

Kurt B. schrieb:
> Es ist offensichtlich dass es nur darum geht den roten Strich sichtbar
> werden zu lassen wenn kein Strom zum Zählen durch den Zähler fliesst.
Es geht nur darum, die Mindestlast zu gewährleisten und dafür zu sorgen, 
den Zähler ohne Stromabnahme nicht zählt und stehen bleibt. Wenn er 
aber schon eine etwas schwergängige Achse hat, dann kann er auch 
irgendwo stehen bleiben.

von .● Des|ntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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dieses Thema ist mit neuen "Datenerfassungs-Zählern" ja gottseidank 
gegessen ;)


hat eigentlich schon mal einer einen zusätzlichen Magneten
aussen an den Zähler gepappt? da kann man bei Scheiben-Zählern
durchaus ein paar % Einsparung erreichen.
Das darf natürlich nicht den internen Bremsmagnet beeinflussen,
sonst zählt der evtl sogar schneller und Du beisst dich selbst in'n 
4rsch.

von Holm T. (Gast)


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Michael B. schrieb:
> Holm T. schrieb:
>> @Laberkopp: Ich habe schon etliche Ferrariszählöer von innen
>> gesehen,
>> was da einfach nicht drin ist, ist die von Dir beschriebene
>> Rücklaufmimik samt "Freilauf".
>
> Gegen geistige Blindheit kann man nichts machen.
>
> Beitrag "Re: Stromzähler zählt weiter obwohl Sicherungen raus sind"
> Beitrag "Re: Stromzähler zählt weiter obwohl Sicherungen raus sind"

Danke für die Blumen und ich werde mir vormerken das Michael B. ab und 
an mal einen fiesen,kräftigen Tritt in den Hintern benötigt.

Ist Dir schon mal der Seifensieder auf gegangen das es evtl. 
unterschiedliche Modelle gegen könnte?

Gruß,

Holm

von Holm T. (Gast)


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Michael B. schrieb:
> Rufus Τ. F. schrieb:
>> Kurt B. schrieb:
>>> Doch, sie macht es, sie läuft solange bis die Markierung vorne sichtbar
>>> ist.
>>
>> Nein.
>>
>> Kurt B. schrieb:
>>> Im Zähler ist eine Mimik eingebaut die das mit dem "Markierung sichtbar"
>>> bewerkstelligt.
>>
>> Nochmal: Nein.
>
> Auch ein Moderator darf mal zur Kenntnis nehmen, daß auch mehrmalige
> Wiederholung von Stuss immer noch Stuss bleibt.
>
> Die Fakten sind schon durch mehreree Links geklärt. Kurt Bindl hat recht
> (und ich übrigens auch) selbst wenn Holm Tiffes das ebenfalls nicht
> glaubt.

Ich heiße nicht so.

Gruß,

Holm

von Joachim B. (jar)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Kurt B. schrieb:
>> Im Zähler ist eine Mimik eingebaut die das mit dem "Markierung sichtbar"
>> bewerkstelligt.
>
> Nochmal: Nein.

unterschreibe ich immer noch

"Im Zähler" gibt es nicht weil es "den Zähler" nicht gibt, ich bin 
geneigt meinen Musterzähler den ich zum Abschied aus der Fa. bekam (ein 
QS Exemplar zum Vermessen) zu zerlegen, es ist und war bei den Zählern 
hier keine "Mimik" die "Markierung sichtbar" bewerkstelligt.

In D ehemals BRD gab es keine "Einheitszähler"

: Bearbeitet durch User
von Paul B. (paul_baumann)


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Ist schon lustig hier...
Fakt ist: Die Ferrariszähler, die ich einbaute, stammten entweder von 
der Firma "Pafal" in Swidnica in Polen oder von der Firma "Iskra" im 
ehemaligen Jugoslawien. ALLE zeigte das Verhalten, daß sie mit der roten 
Markierung vorn im Sichtfeld zu Stehen kamen, wenn kein Strom mehr floß. 
Das kann allerdings auch mal 1/2 Stunde dauern.

Vorhin traf ich einen ehemaligen Mitarbeiter (nun Rentier, äh Rentner) 
des Energieversorgungsbetriebes, der u.A. auch die Zähler turnusmäßig 
bzw. bei Defekt wechselte. Der bestätigte meine Erinnerung auch und 
führte zur Begründung an, daß man dann in dunklen Räumen den (An)-Lauf 
des Zähleres besser erkennen kann.
------------------------------------------------------------------------ 
-
Daß mir die Bewertung meiner Beiträge völlig Brust ist, dürfte 
mittlerweile auch dem größten Nußpicker aufgegangen sein. Es ändert sich 
dadurch Nichts.

MfG Paul

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