Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik LED Treiber SUPERTEX HV9910BLG-G


von Teo D. (teoderix)


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Eingangsspannung: 8...450 V-
Leistung: max. 630 mW
Linear- und PWM-Dimmbar
Bauform: SMD, SO-8
http://www.pollin.de/shop/downloads/D101155D.PDF

Interessant aber bin mir nicht sicher (na ja, eigentlich schon, aber die 
Hoffnung...) ob's rumprobieren überhaupt Sinn macht?
Erinnert mich an diese Phasenanschnitt DIL-ICs. Da sollte man auch mit 
dem Feuerlöscher davor sitzenbleiben!
Hat schon einer die Qualität des enthaltenen Magic-Smoke geprüft?

: Verschoben durch User
von Markus U. (markus_u)


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hatte mich bei meiner bachelorarbeit intensiv mit den dingern 
beschäftigt. die sind tatsächlich sehr robust grade weil die so einfach 
im aufbau sind. der große vorteil liegt vor allem darin dass sie direkt 
an der gleichgerichteten netzspannung betrieben werden können (interner 
linearregler) und dass die gesamte peripherie extern ist, wodurch sie 
unheimlich vielseitig sind.
supertex wurde übrigens von microchip gekauft. die bauen die dinger aber 
so identisch weiter.

von Teo D. (teoderix)


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OK, DANKE!

Aber SO-8 und 400V-? Was schmier ich da drauf, um es unbewacht 
Tage/Wochen unbeaufsichtigt laufen zu lassen?
Nur ne Sicherung, beruhigt mich nich wirklich :/

von Markus U. (markus_u)


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bei so einer hohen eingangsspannung würde ich auf das so-16 gehäuse 
zurückgreifen. je nach gewähltem mosfet und schaltfrequenz übersteigt 
die verlustleistung bei einem so-8 gehäuse sonst ohnehin die maximale 
power dissipation.
ich glaube mit dem so-8 würdest du auch nicht die minimalen 
leiterbahnabstände einhalten können. das so-8 gehäuse ist vermutlich 
eher für 110VAC netze gedacht.
netzfilter, sicherung, esd-schutz etc. brauchst du natürlich trotzdem. 
und ich denke esist auch völlig klar, dass die ausgangsspannung nicht 
galvanisch vom netz getrennt ist --> geschlossenes gehäuse zum 
berührungsschutz.

noch was: es gibt einen constant-off-time-mode und einen 
constant-frequency-mode. du solltest unbedingt den 
constant-off-time-mode wählen, sonst wird die speicherinduktivität 
vermutlich nicht besonders alt werden (sättigung).

die bauteile werden werden übrigens auch in diversen led-leuchten eines 
großen schwedischen möbelhauses verbaut. zugegeben spricht das jetzt 
nicht unbedingt für den treiber ;)

von Teo D. (teoderix)


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Markus U. schrieb:

Danke, alles sehr interessant... für Mitleser. Vieles leider gegeben u. 
nicht änderbar.

Markus U. schrieb:
> noch was: es gibt einen constant-off-time-mode und einen
> constant-frequency-mode. du solltest unbedingt den
> constant-off-time-mode wählen, sonst wird die speicherinduktivität
> vermutlich nicht besonders alt werden (sättigung).

Jo, so genau hab ich mir das Dabla noch nich angesehen...
OK, werd drauf achten, Danke.

Die eigentliche Frage:
Wie u. mit was SO-8 Isolieren, bei 400V-?
Am besten unbrennbar u. zum Sprühen/Pinseln.


PS:
Ich brauch das Ding nich wirklich, ist nur sehr interessant u. Teo will 
damit spielen :)

von Markus U. (markus_u)


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https://www.mikrocontroller.net/articles/Leiterbahnabst%C3%A4nde

ich fürchte das wird nix - zumindest nicht wenn es normgerecht sein 
soll. wenn es nur zum spielen ist könntest du die isolationsspannung mit 
nem ordentlichen klecks epoxidharz zumindest deutlich erhöhen.

von Teo D. (teoderix)


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Ach nein, ach nein und
Markus U. schrieb:
> isolationsspannung mit
> nem ordentlichen klecks epoxidharz zumindest deutlich erhöhen.
Geht's a bisserl genauer?
0815 Epox (zB:Pollin Müll), 2kV, PU, ....

400V- Leiterbahnen isolieren... Billig aber gut :)
PU vs Epox.... und sollte das event. was spezielles sein?


Eigentlich geht mir das schon viel zu weit, ABER es wäre schön zu wissen 
ob man das regelkonform hinbekommt.
Immerhin werden die Dinger zu Millionen verbaut (sonst gäbs sie ja nich. 
Wären aber nich die ersten, die aus genannten Gründen wieder 
verschwinden)

von Christoph Z. (rayelec)


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>Wären aber nich die ersten, die aus genannten Gründen wieder verschwinden

Den HV9910 gibt's schon über 10 Jahre und es sind mittlerweile auch 
Kopien auf dem Markt.

von Markus U. (markus_u)


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Teo D. schrieb:
> Eigentlich geht mir das schon viel zu weit, ABER es wäre schön zu wissen
> ob man das regelkonform hinbekommt.
> Immerhin werden die Dinger zu Millionen verbaut (sonst gäbs sie ja nich.
> Wären aber nich die ersten, die aus genannten Gründen wieder
> verschwinden)

hast du meinen 2. beitrag nicht gelesen? bei 230VAC --> 400VDC kriegst 
du bei nem so-8 gehäuse probleme, nicht weil das ic das nicht abkönnte, 
sondern weil du schwierigkeiten haben wirst ein normgerechtes 
leitreplattenlayout hinbekommst. das ist ja aber ein völlig anderes 
thema und hat nix mit dem ic zu tun. des weiteren ist die 
verlustleistung des linearreglers wahrscheinlich zu hoch für das 
gehäuse. mit dem so-16 gehäuse hast du beide probleme nicht. also nimm 
einfach das so-16 gehäuse.

meine theorie ist, dass das so-8 gehäuse für länder mit 110VAC netz 
konzipiert sind. 110VAC --> 190VDC --> halbe verlustleistung --> 
geringere leiterbahnabstände!

es spricht natürlich auch nichts dagegen das ic mit einer hilfsspannung 
(>8VDC) zu versorgen. dann kannst du selbstverständlich auch das so-8 
gehäuse nehmen.

von Teo D. (teoderix)


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Markus U. schrieb:
> hast du meinen 2. beitrag nicht gelesen?

Sorry, nich wirklich, steht ja nix neues für mich drin :/
Hab dadurch die Theorie überlesen, die ich für ziemlich plausibel 
halte.
Markus U. schrieb:
> as so-8 gehäuse ist vermutlich
> eher für 110VAC netze gedacht.

Daher die SO-8 billig bei Pollin, hab mir halt mal 2 in die Tüte 
werfen lassen. Wie gesagt zum Spielen, nicht für einen dauernden 
Einsatz an 230V~ und glaube mir, ich weiß was ich tue und was ich sein 
lassen sollte.

Meine zugegebener maßen etwas umständliche gestellte Frage war:
Wie kriegen die das hin? => "Die nehmen für 230V~ ein andres Gehäuse!"
(wollen wir hoffen das der Chinamann sich dran hält - lol)
OK, Danke, also kein gepfusche mit Vergussmasse.

Werde die Testschaltung, wenn sie mal an 230V~ kommt, auch zum testen 
gründlich reinigen und mit Epox versiegeln. 4Beinchen bekommt's auch 
noch, ein Bastler sollte wissen warum:)
https://www.youtube.com/watch?v=w0YcENYy6sE


Sorry für die Umstände und Danke für die Lesenswerten und ausführlichen 
Antworten.
(nein, keine Ironie!)

von Fritzchen (Gast)


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Was macht klein Fritzchen, wenn zu viel Spannung am Pin Vin liegt?
Na er teilt sie runter!
Im Datenblatt Seite 6 "Figure 1: Typical Application Circuit" ist sehr 
gut dargestellt, wie man das macht.
Man nimmt den unteren Kondensator vom Block "PFC" und klemmt das IC Pin 
da drauf, d.h. auf ca. 180V damit Pv < 600mW gewährleistet wird !!
(LEDs und Treiber/Freilaufdiode bleiben auf den ca. 300Veff)
btw: man beachte auch den Text "85..135Vac" links neben dem 
Gleichrichter!

http://www.h-tronic.com/Presse/download/HV9910datasheet.pdf
(hier noch mal das Datenblatt anstelle des Pollin Links)

Übrigens gibt's als Polyswitchersatz bei Pollin auch 230V-taugliche PTCs
für das IC, wenn man immer noch Angst hat, dass 180V zu viel sein 
könnten!

von Michael W. (miks)


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Das Thema ist nach SECHS Jahren wohl durch...

von Fritzchen (Gast)


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das Thema ist alt, wird aber immer noch im Google gefunden und warum 
soll jemand das so nachbauen, wie es hier beschrieben wurde (Vin an 
325Vdc)!
da gibt's auch andere Möglichkeiten zum Probieren (mit "separat" 
gleichgerichteten 230V effektiv und einem ~33k Vorwiderstand vorm 
Ladekondensator am Pin Vin, damit der Kondensator nicht mehr auf den 
Spitzenwert aufgeladen wird)

billiger als ein kapazitiver "Vorwiderstand" (400V MKT-Kondensator) an 
der Netzspannung.

niedrigere Schaltfrequenz ist eine andere Variante.. das interessiert 
dann wirklich niemanden mehr.

Was ich suche ist: Wo bekommt man eine passende, billige, 
netzspannungstaugliche Speicherdrossel her?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Fritzchen schrieb:
> und warum
> soll jemand das so nachbauen, wie es hier beschrieben wurde (Vin an
> 325Vdc)!
Schlicht und einfach, weil es funktioniert. Ich habe mit dem Chip schon 
mehrere Power LEDs versorgt und das klappt ohne Klimmzüge wie im 
Datenblatt beschrieben.

von Fritzchen (Gast)


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@Matthias S:
na dann würde mich interessieren, welchen FET und welche 
Speicherdrossel(Schaltfrequenz) man da am besten verwendet, damit es 
funktioniert ;- )

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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von Fritzchen (Gast)


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danke für beide Links, ich hab erst mal gesehen:
original wird im Beamer eine 1..3mH Spule mit 4 Wickelfächern
(d.h. 400V-tauglich) verwendet!

In der aktualisierten Schaltung vom Beamer
 https://www.mikrocontroller.net/attachment/376629/HV9910_Circ.png
mit stromkompensierter Drossel wird der IGBT nur noch in der Anlaufphase
des "Netzteils" mit den vom HV9910 aus den 400Vdc
(bzw. den vorm aktiven PFC anliegenden 325Vdc) erzeugten 8Vdc getrieben.
Danach ist der HV-Regler im IC inaktiv weil 11V extern anliegen.
Somit gibt es schon mal kein Problem mit zu hoher Verlustleistung.

Bzgl. Spannungsfestigkeit allerdings siehe obiges Datenblatt vom HV9910 
Seite 4
"AC/DC Off-Line Applications"
...
The HV9910 is offered in standard 8-pin SOIC and DIP
packages. It is also available in a high voltage rated SO-16
package for applications that require VIN greater than 250V.
...
Auch wenn nur Funktionsisolation zwischen den Pins "Vin" und "CS" 
notwendig ist,
sollte doch der Verschmutzungsgrad (und wenn das Gerät weit unter 
Zimmertemperatur
in Betrieb genommen wird auch "Betauung") berücksichtigt werden!
 -> wie oben beschrieben, evtl. mit Harz vergießen?? überlackieren o.ä.
Elektromigration kann hier manchmal zu sehr lustigen "Spätausfällen" 
führen.
Dafür also die Vorsicherung!

Bei der Speicherdrossel im 1..2A Bereich würde ich persönlich keine 
stromkompensierte einsetzen,
solange ich nicht sicher bin, dass
1.) Bmax nicht überschritten wird (magnetische Sättigung könnte FET?? 
killen, IGBT eher weniger),
2.) der Kern nicht heiß wird, i.d.R. einfacher Pulvereisenkern statt 
N27/N67/N87 oder N97 (EPCOS EE-cores)
und 3.) der Lagenaufbau stimmt (Sektorwicklung, d.h. dass das Wickelende 
nicht ohne zusätzliche Isolation auf dem Wickelanfang zu liegen kommt).

Sektorwicklung hat allerdings auch eine geringere magnetische Kopplung 
Primär zu "Sekundär" zur Folge,
sodass nicht zu viel Hilfsspannung erzeugt werden dürfte (mit der 1:1 
2x1mH Drossel).

Ich selber kenne mich da leider nicht gut genug aus (mit 
Leistungsdrosseln,
gibts da welche >2mH/325V mit 3-fach isoliertem Draht evtl.
wobei ich für mich persönlich nur eine 100mA Drossel brauche).

Was ich suche ist ein billiges (nicht galvanisch getrenntes) Netzteil
 für ein 8-Kanal "Relais"-Modul.
--------------------------------
Primär wird das Modul mit 24V versorgt (RS485)
und Sekundärseitig (Mikrocontroller, Relais/TRIACs und Shunts zur 
Strommessung)
liegt das 5V-Potential des Controllers auf "L" Netzspannung. (sonst 
könnte ich mit den 5V keine TRIACs zünden)
D.h. Einweggleichrichtung, LINKswitch (oder HV9910 o.ä.) und dann eine 
Spannung 24V/100mA (oder 12V je nach Relais) erzeugen.
Daraus dann 5V für den Controller.

Alternativ müsste ich einen 24V/"5"V DC/DC-Wandler mit
 >2kV Trennspannung verwenden
und alle Relais Primär an 24V-Busspannung betreiben.

Ich schaue mich da mal weiter im Netz um!
danke

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