Hallo, ich möchte einen Kondensator (Schaltplan->C303) aus einem AV-Verstärker (Kenwood KRV-999D) tauschen (Stützkondensator für VDD 4.6V Mikrocontroller NEC-uPD78052 5MHz). Die genaue Bezeichnung des Kondensators lautet 'Kenwood C90-1826-05 BACKUP-C'(0,047F/5.5WV). Kann ich dafür einen generischen Keramikkondensator aus dem nächsten E-Shop nehmen oder ist das was spezielles? Keramikkondensatoren für diesen Zweck werden auf dieser Seite empfohlen: http://rn-wissen.de/wiki/index.php/Abblockkondensator Wie viel Luft ist nach oben bezüglich Kapazität, falls nicht der genaue Typ da ist (100uF noch ok)? Der angebundene Controller hat max. 5MHz. Kann man anhand der Bauform sagen, was das vermutlich für ein Typ auf dem Bild ist (nass, Plattenkondensator, gewickelt, nicht gewickelt...)? Sind Keramikkondensatoren immer "trocken"?
Du brauchst einen Doppelschichtkondensator, aka Goldcap.
Stefan L. schrieb: > Wie viel Luft ist nach oben bezüglich Kapazität, falls nicht der genaue > Typ da ist (100uF noch ok)? Nach oben ist beliebig Luft, aber 100µF sind viel zu wenig. Der Goldcap hat 47000µF!
Stefan L. schrieb: > Sind Keramikkondensatoren immer "trocken"? Es ist kein Keramikkondenstor https://www.reichelt.de/Electrolyte-Capacitors-Gold-Caps/SPK-100-000-F-V/3/index.html?&ACTION=3&LA=2&ARTICLE=45184&GROUPID=3148&artnr=SPK+100.000%C2%B5F-V 47 hat Reichlt nicht, sollte aber reinpassen, achte auf + und -.
Stefan L. schrieb: > Kann ich dafür einen generischen Keramikkondensator aus dem nächsten > E-Shop nehmen oder ist das was spezielles? Wie Hinz schon schrieb, ist das ein GoldCap. > Keramikkondensatoren für diesen Zweck werden auf dieser Seite empfohlen: > http://rn-wissen.de/wiki/index.php/Abblockkondensator Nur daß es in deinem Falle nicht um einein Abblockkondensator geht, sondern um einen Stützkondensator im Sinne von "Ersatz für eine Stützbatterie"! Der soll das NVRAM vom Controller versorgen, wenn keine Netzspannung zur Verfügung steht, damit der Receiver nicht die Konfiguration, Senderspeicher usw. vergißt. Dieser Kondensator ersetzt eine Batterie bzw. einen Akku, den man früher (vor der Verfügbarkeit von Goldcaps) dort eingebaut hätte. > Wie viel Luft ist nach oben bezüglich Kapazität, falls nicht der genaue > Typ da ist (100uF noch ok)? Der angebundene Controller hat max. 5MHz. Schauen wir mal: Im Schaltplan steht doch der Wert drin: 0,047F. Also 0,047 Farad(!). Das sind 47mF oder auch 47000µF. Deine 100µF wären also um den Faktor 470 zu klein! Besorge dir einen entsprechenden GoldCap, der die benötigte Spannungsfestigkeit von 5,5V und mindestens die 47000µF Kapazität hat. Größer geht, dann hält der Receiver länger durch bei Stromausfall... Passender Ersatz ist billig erhältlich, z.B. bei Reichelt: http://www.reichelt.de/Speicher-Elkos/SPK-100-000-F-V/3/index.html?&ACTION=3&LA=2&ARTICLE=45184&GROUPID=3148&artnr=SPK+100.000%C2%B5F-V Und wenn das links im Foto der Elko C302 ist (220µF 6,3V) dann würde ich den auf jeden Fall auch gleich tauschen, der sieht aus, als hätte er schon seinen Deckel hochgewölbt... Schadet übrigens auch nicht, bei dem Ding einen mit 10V zu bestücken, der wird als modernes Teil nichtmal größer sein, als der alte mit 6V3. z.B. der hier: http://www.reichelt.de/Elkos-radial-105-C-5000-10000h/RAD-LXZ-10-220/3/index.html?&ACTION=3&LA=2&ARTICLE=166345&GROUPID=5513&artnr=RAD+LXZ+10%2F220
okay, da war mal wieder jemand schneller... Wichtig ist MaWins Hinweis auf die Polarität. Sowohl der GoldCap als auch der 220µF Elko sind gepolt, müssen also richtig herum eingebaut werden, sonst knallt's.
Thorsten S. schrieb: > okay, da war mal wieder jemand schneller... Du hast zu viel geschrieben - das dauert ... :-)
Dank euch. Ist mir gar nicht aufgefallen, dass es milli ist. Das erklärt einiges. :) Ja, der linke Kondensator ist der C302. Sieht auf dem Bild dramatischer aus als mit bloßem Auge, aber tausche ich auf jeden Fall auch. Mal sehen, ob's hilft. Danke für die Hilfe.
Jo, berichte mal, wie es ausgeht. So wie der GoldCap aussieht, vergißt der Receiver vermutlich bei jedem kleinen Stromausfall oder kurzem Netzstecker-Ziehen seine Einstellungen und Senderspeicher...
Wenn's nur das wäre. Meist kommt beim Einschalten kein Ton (oder nur vorne) oder dir fliegen die Ohren weg, weil der irgendwie auf Vollauschlag steht. Ich mache dann in der Tat manchmal einen Softwarereset (5sec Powertaster) und meist geht's dann wieder. Früher war's selten, heute fast immer. Deutet schon stark auf den GoldCap, dass er die Konfiguration zerreißt (hat wohl 1KB RAM). Ich werde berichten, falls er noch geht. Er hat noch mehr Baustellen und ich weiß nicht, ob da schon was ernsthaftes beschädigt wurde. Beitrag "Kann man Schalttransistoren einfach überbrücken?" Edit: Sorry Mods. Falschen Knopf (melden) gedrückt. :) Da kommt aber auch keine Bestätigungsmeldung vorher...
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Bearbeitet durch User
Kondensator und Goldcap gewechselt. Der lokale E-Shop um die Ecke hat Apothekerpreise (5.75Eur). Dennoch startet das Gerät (nach wie vor) schlechter denn je. Das ist aber eine andere Geschichte. Dazu mache ich einen neuen Thread auf. Dank euch.
Schlecht starten??? Zieht das Lautsprecher-Relais erst nach langer Wartezeit oder mehreren Einschaltversuchen an? Dann hast du vermutlich DC-Offset an den Ausgängen. Auch eine Folge von ausgetrockneten oder gar ausgelaufenen Elkos. Dann aber in der Endstufe . . . Ein häufiger Fehler bei Geräten aus den 90er Jahren.
Lass uns hier weiter diskutieren: Beitrag "Kenwood KRV-999D - Startphase fehlerhaft - massiv übersteuert" Das Thema hier ist ja eigentlich erledigt. Ich nehme dein Zitat mit.
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