Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Dimensionierung Sinusozillator


von beacon1993 (Gast)


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Hallo,
bitte keine Steine auf mich werfen. Habe schon google und auch das forum 
durchsucht aber meine Schaltung will einfach nicht funktionieren.


Ich möchte einen Batteriebetriebenen (9V Block) Sinusgen mit 2,5khz 
bauen.
Die Schaltung soll stabil aber so einfach wie möglich sein.

Reicht diese Anleitung und "nur" R/C umrechnen? Mein OP ist ein LM124.

http://www.electronicdeveloper.de/SinusWien.aspx

Beste Grüße

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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beacon1993 schrieb:
> Reicht diese Anleitung und "nur" R/C umrechnen?

Im Prinzip schon.

Das wesentliche Problem beim Wien-Oszillator ist die Stabilisierung
der Amplitude.  Je besser das gelingt, um so geringer der Klirrfaktor.

Früher™ nahm man dafür eine Glühlampe und einen Fotowiderstand …

von Pandur S. (jetztnicht)


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Und deine Werte waeren ? Ein Paar mit zu kleinem C und zu grossem R 
taugt nicht, weil der OPAmp einen relativ stattlichen Eingangsstrom 
zieht.
Zudem ist ein Wienoszillator nicht amplitudenstabil.
Ich empfehl einen 8038 oder aehnlich.

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


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beacon1993 schrieb:
> Ich möchte einen Batteriebetriebenen (9V Block) Sinusgen mit 2,5khz
> bauen.
> Die Schaltung soll stabil aber so einfach wie möglich sein.

ich würde es so machen
http://www.hobby-bastelecke.de/grundschaltungen/oszillatoren_phasenschieber.htm

von beacon1993 (Gast)


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636 Ohm bzw 100nF für den RC Anteil.

Habt ihr eine alternative Schaltung?

Ich hab mittlerweile 3 verschiedene ausprobiert und es gelingt leider 
keine

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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beacon1993 schrieb:
> Habt ihr eine alternative Schaltung?

Digital, als DDS. :-)

https://www.abcelectronique.com/annuaire/montages/cache/2023/mini-dds.html

> es gelingt leider keine

Was soll das genau heißen?

Schwingen sie nicht?

Schmeißen sie einen Rechteck raus?

: Bearbeitet durch Moderator
von Pandur S. (jetztnicht)


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Und wie wird geprueft ? Mit einem Lautsprecher ?

von Joachim B. (jar)


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beacon1993 schrieb:
> Habt ihr eine alternative Schaltung?

schrieb ich doch über dir, Phasenschieberkette mit RC und einem 
Transistor gelingt fast immer, haben wir schon als Lehrlinge gebaut.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Joachim B. schrieb:
> Phasenschieberkette mit RC und einem Transistor gelingt fast immer,
> haben wir schon als Lehrlinge gebaut.

Dürfte aber in der Qualität des Sinus saumäßig sein, da die
Amplitudenstabilisierung nur auf den Nichtlinearitäten des
Bauteils beruht.

Hier gibt's noch eine Wien-Robinson-Brücke mit Glühlampe als
Kaltleiter zur Amplitudenstabilisierung:

http://www.zen22142.zen.co.uk/Circuits/Testgear/sinegen.htm

von karadur (Gast)


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Hallo

wenn du einen 9V Block verwenden willst musst du dir eine "künstliche 
Masse" bauen bei halber Versorgung.

Wenn du bei deiner Schaltung die -Versorgung deines OPs mit GND 
verbunden hast geht es nicht.

von beacon1993 (Gast)


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Hallo ihr lieben,

danke für die Anregungen.

Ich habe bei meiner Wien-Geschichte einfach kein Ausgangssignal gehabt.

Werde als nächstes mal den Phasenschieber versuchen. Das Signal wird mit 
einem Oszilloskop gemessen.


Ich hab schon echt miese Laune weil ich es nicht gebacken kriege.

von Harald W. (wilhelms)


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Jörg W. schrieb:

> Das wesentliche Problem beim Wien-Oszillator ist die Stabilisierung
> der Amplitude.
> Früher™ nahm man dafür eine Glühlampe und einen Fotowiderstand …

Es geht auch nur mit einer Glühlampe. Eine solche Amplituden-
stabilisierung ist wesentlich besser als die obige mit Dioden.
Schaltungen gibts reichlich im Netz. Allerdings sollte man als
Anfänger besser mit doppelter Spannungsversorgung, also getrenn-
ter Versorgung für "Plus" und "Minus" arbeiten.

von Harald W. (wilhelms)


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Oh D. schrieb:

> Zudem ist ein Wienoszillator nicht amplitudenstabil.

Bei richtiger Schaltung schon.

> Ich empfehl einen 8038 oder aehnlich.

Der aber einen wesentlich höheren Klirrfaktor hat.

von Kevin P. (beacon1993)


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Harald W. schrieb:
> Jörg W. schrieb:
>
>> Das wesentliche Problem beim Wien-Oszillator ist die Stabilisierung
>> der Amplitude.
>> Früher™ nahm man dafür eine Glühlampe und einen Fotowiderstand …
>
> Es geht auch nur mit einer Glühlampe. Eine solche Amplituden-
> stabilisierung ist wesentlich besser als die obige mit Dioden.
> Schaltungen gibts reichlich im Netz. Allerdings sollte man als
> Anfänger besser mit doppelter Spannungsversorgung, also getrenn-
> ter Versorgung für "Plus" und "Minus" arbeiten.

Hallo
danke für die Anregung, aber es "muss" Batterie betireben sein. Ich habe 
nicht gedacht, dass es so "schwierig" ist eine Schaltung zu bauen die 
einen 2,5kHz Sinus auszugeben.

von Harald W. (wilhelms)


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Jörg W. schrieb:

> Schwingen sie nicht?

Am besten baut man einen Verstärker. Der schwingt fast immer. :-)
SCNR

von Harald W. (wilhelms)


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Kevin P. schrieb:

>> Es geht auch nur mit einer Glühlampe. Eine solche Amplituden-
>> stabilisierung ist wesentlich besser als die obige mit Dioden.
>> Schaltungen gibts reichlich im Netz. Allerdings sollte man als
>> Anfänger besser mit doppelter Spannungsversorgung, also getrenn-
>> ter Versorgung für "Plus" und "Minus" arbeiten.

> danke für die Anregung, aber es "muss" Batterie betireben sein.

Dann nimm doch zwei Batterien.

> Ich habe nicht gedacht, dass es so "schwierig" ist eine Schaltung
> zu bauen die einen 2,5kHz Sinus auszugeben.

Das ist es auch nicht. Allerdings sollte man schon einige Grund-
lagen der Elektronik beherrschen. Eine davon ist, das OPV-
Schaltungen mit einfacher Spannungsversorgung deutlich mehr
Probleme machen als Schaltungen mit doppelter Versorgung.

von Kevin P. (beacon1993)


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Harald W. schrieb:
> Kevin P. schrieb:
>
>>> Es geht auch nur mit einer Glühlampe. Eine solche Amplituden-
>>> stabilisierung ist wesentlich besser als die obige mit Dioden.
>>> Schaltungen gibts reichlich im Netz. Allerdings sollte man als
>>> Anfänger besser mit doppelter Spannungsversorgung, also getrenn-
>>> ter Versorgung für "Plus" und "Minus" arbeiten.
>
>> danke für die Anregung, aber es "muss" Batterie betireben sein.
>
> Dann nimm doch zwei Batterien.
>
>> Ich habe nicht gedacht, dass es so "schwierig" ist eine Schaltung
>> zu bauen die einen 2,5kHz Sinus auszugeben.
>
> Das ist es auch nicht. Allerdings sollte man schon einige Grund-
> lagen der Elektronik beherrschen. Eine davon ist, das OPV-
> Schaltungen mit einfacher Spannungsversorgung deutlich mehr
> Probleme machen als Schaltungen mit doppelter Versorgung.


Hallo,
bin halt leider das beste beispiel für die Fachidioten an der Uni. Btte 
nicht lachen, aber ich bin am Ende meines Bachelors ( also ab Donnerstag 
bin ich mit diesem fertig).

Es tut mir echt für die "dämlichen" Fragen leid, aber ich baue zum aller 
ersten Mal eine Schaltung auf :D

von MaWin (Gast)


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beacon1993 schrieb:
> Ich möchte einen Batteriebetriebenen (9V Block) Sinusgen mit 2,5khz
> bauen.
> Die Schaltung soll stabil aber so einfach wie möglich sein.

N adnn nimmt man schon mal keine Anlaogschaltung.

Die Batteriespannung sinkt von 9V auf 6V und natürlich damit die 
Amplitude des Sinus und auch dessen Frequenz wird sich ändern.

Apropos Amplitude: Welche eigentlich ? Damit er anschwingt, muss er 
kleinstes Rauschen verstärken, aber wenn er dann eine bestimmte 
Amplitude erreicht hat, soll plötzlich die Verstärkung 1 sein und zwar 
1.0000 . Wenn er jedoch grössere Spannungen geringer verstärkt als 
klinere kommt kein Sinus mehr raus, sondern mehr oder weniger 
Klirrfaktor. Also braucht man eine (langsame) Regelung, meist nutz man 
eine Glühlampe.

Also alles in allem eine blöde Schaltung, die exakt übereinstimmende 
Bauteilwerte (besser 1%) sehen will und deswegen eher nicht in der 
Frequenz regelbar ist (Stereopotis sind niemals so genau).

Jörg W. schrieb:
> Digital, als DDS. :-)

So ist es. Ein AVR kann den 2.5kHz Sinus liefern, aber die meisten 
Implementationen verwenden 8 bit DACs oder gar Widerstandsnetzwerke die 
kaum 6 bit richtig wiedergeben. Für ein brauchbares Signal sollte man 
also einen Audio-DAC verwenden, wie PCM1770 der gleich Ausgangstreiber 
enthält.

Und mit PCM5142 gibt es gar alles in einem Chip.

von Ralph B. (rberres)


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Wien Brückenoszillatoren kann man durchaus auf einen Klirrfaktor besser 
0,01% bekommen, auch wenn sie durchstimmbar sind.

Der Aufwand liegt in der Amplitudenstabilisierung.

Ralph Berres

von Jonathan (Gast)


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"... Widerstandsnetzwerke die kaum 6 bit richtig wiedergeben ..."

Das ist nicht richtig: 7 Bit erreicht man leicht & lässig und 8 Bit sind 
auch machbar. Aber wem schreibe ich das, du weißt ja nicht einmal, dass 
man Bit groß schreibt.

von hp-freund (Gast)


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von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Kevin P. schrieb:

> Ich habe
> nicht gedacht, dass es so "schwierig" ist eine Schaltung zu bauen die
> einen 2,5kHz Sinus auszugeben.

Ein sauberer Sinus, so sehr natürlich wie diese Kurvenform auch ist,
elektronisch war er noch nie wirklich einfach.  Lies dir mal den
Wikipedia-Artikel zur Wien-Robinson-Brücke durch: Mr. Hewlett hat
darauf eine ganze Firma gegründet.

MaWin schrieb:
> So ist es. Ein AVR kann den 2.5kHz Sinus liefern, aber die meisten
> Implementationen verwenden 8 bit DACs oder gar Widerstandsnetzwerke die
> kaum 6 bit richtig wiedergeben

Ist die Frage, wie genau er ihn haben möchte.

Harald W. schrieb:
>> Früher™ nahm man dafür eine Glühlampe und einen Fotowiderstand …
>
> Es geht auch nur mit einer Glühlampe.

Ja, stimmt schon, die Variante mit dem Kaltleiter war mir erst danach
wieder in den Sinn gekommen.

von Harald W. (wilhelms)


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Jörg W. schrieb:

>> Es geht auch nur mit einer Glühlampe.
>
> Ja, stimmt schon, die Variante mit dem Kaltleiter war mir erst danach
> wieder in den Sinn gekommen.

Interessanterweise erreicht man so sensationell niedrige Klirrfaktoren.

von Lurchi (Gast)


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Der LM124 (bzw. LM324) ist allerdings für 2,5 kHz schon ziehmlich an der 
Grenze - ohne extra Bias Strom gibt der reichliche 
Übernahmeverzerrungen, die den Sinus schon arg verunstalten und ggf. das 
Anschwingen erschweren.

Mit 4 OPs wie im LM124 geht es auch mit nur einfacher Versorgung, mit 
einer virtuellen Masse. Man kann die Schaltung auch als Single supply 
aufbauen und kommt dann auch mit nur 1 OP aus - darf dann auch gerne 
besser als der lm124 sein.

von Ashoka (Gast)


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Nimm mal einen TL084 statt des LM124. Problem ist die negative Spannung 
an Vin.

von hp-freund (Gast)


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Hier noch etwas zur Dimensionierung der Bauteile aus den Kommentaren zum 
Video oben:

@cubemike99 The lamp is a 3V 15mA 'grain of rice' as used on model 
trains, get it on EBay. Resistor at the top of the diagram is a 1k pot. 
R1+2 is a10k dual pot with a 560R in series with each section. C1+2 
100nF for about 200Hz to 2Khz. Opamp is a 741 or TL081.

Also etwas kleinere C1+2 und der Oszillator sollte passen. Auch bei 
veränderlicher Betriebsspannung ergibt sich eine stabile Frequenz und 
Amplitude.

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

Ralph B. schrieb:
> Wien Brückenoszillatoren kann man durchaus auf einen Klirrfaktor besser
> 0,01% bekommen, auch wenn sie durchstimmbar sind.

mußte man bei Frequenzwechsel eben etwas Zeit mitbringen...
Beim GF22 war die Einschwingzeit bei dann bei 30s und mehr.

Gruß aus Berlin
Michael

von Possetitjel (Gast)


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Kevin P. schrieb:

> Hallo
> danke für die Anregung, aber es "muss" Batterie betireben
> sein. Ich habe nicht gedacht, dass es so "schwierig" ist
> eine Schaltung zu bauen die einen 2,5kHz Sinus auszugeben.

Doch, das ist so. Wie einige Vorredner bereits bemerkten,
ist es relativ schwierig, einen guten Sinus zu erzeugen.

Da Du offensichtlich nur eine feste Frequenz benötigst,
kannst Du ohne weiteres von einer anderen Kurvenform
ausgehen (z.B. symmetrisches Dreieck --> 555) und die
Oberwellen mit einem steilflankigen Tiefpass beseitigen.

Aufwand: Ein 555-Timer, ein Mehrfach-OPV, Hühnerfutter.
Reine RC-Technik (--> keine Spulen), Batteriebetrieb
möglich.

von Possetitjel (Gast)


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Michael U. schrieb:

> Ralph B. schrieb:
>> Wien Brückenoszillatoren kann man durchaus auf einen
>> Klirrfaktor besser 0,01% bekommen, auch wenn sie
>> durchstimmbar sind.
>
> mußte man bei Frequenzwechsel eben etwas Zeit mitbringen...
> Beim GF22 war die Einschwingzeit bei dann bei 30s und mehr.

Schwer zu glauben. -- Regelschleife defekt (Drift)?

Mein GF21 ist nach ungefähr 3s fertig.

von Ralph B. (rberres)


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Es gibt natürlich noch eine weitere  Möglichkeit einen sauberen Sinus zu 
erzeugen, wie es im Tektronix SG5010 gemacht wird.

Es nennt sich State-Vario Oszillator, und besteht im wesentlichen aus 2 
Integratoren und einer Phasenumkehrstufe. Die Regelung der 
Kreisverstärkung ist auch hier notwendig, doch ist der Gleichlauf 
zwischen den beiden Integratoren ziemlich unkritisch.

Der SG5010 erreicht im Frequenzbereich von 10Hz bis 100KHz Klirrfaktoren 
von < 0,001%

Ralph Berres

von Günter Lenz (Gast)


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Ich habe diesen hier erfolgreich aufgebaut.

http://www.blunk-electronic.de/BB/pdf/rc_generator_ebs41.pdf

von Kevin P. (beacon1993)


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Nehmen wir diesen nochmal als Schaltung:

http://www.hobby-bastelecke.de/grundschaltungen/oszillatoren_phasenschieber.htm


Welche größen werden den so für R4 R5 R6 R7 bzw C4 benutzt?

von Jakob (Gast)


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Ojeh, 9 V Block und Glühlampe zur Stabilisierung...
Na gut, nimmt man eben einen PTC: Denkste! Auch dort müssen
so einige mW Wärme erzeugt werden, bevor die Stabilisierung
losgeht...

Wie lange soll da die Batterie halten?

Wenn ein Klirrfaktor von 1 % ausreicht, geht es mit einem
Vierfach-Op:
- Ein OP ist Verstärker (v > 1) und begrenzt mit Dioden auf etwa
  +/-0,6 V.
- Der zweite OP ist ein aktiver RC-Bandpass mit ausreichender Güte
  (Q > 5) und wird auf den Verstärker zurückgekoppelt.

- Der dritte OP stellt die niederohmige virtuelle Masse bereit.
- Der vierte OP ist Ausgangs-Puffer, evtl. mit einstellbarer
  Verstärkung.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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MaWin schrieb:
> Jörg W. schrieb:
>> Digital, als DDS. :-)
>
> So ist es. Ein AVR kann den 2.5kHz Sinus liefern, aber die meisten
> Implementationen verwenden 8 bit DACs oder gar Widerstandsnetzwerke die
> kaum 6 bit richtig wiedergeben. Für ein brauchbares Signal sollte man
> also einen Audio-DAC verwenden, wie PCM1770 der gleich Ausgangstreiber
> enthält.

Nun übertreib mal nicht. 8 Bit sind mit einem R2R-Netzwerk relativ
problemlos hinzubekommen. Und wenn es es gar um eine feste Frequenz
geht wie hier, kriegt man das Quantisierungsrauschen mit einem relativ
simplen Tiefpaß auf das Niveau eines 16 Bit DAC gedrückt.

Wenn man nicht programmieren will, kann man gerne auch einen Zähler
plus EPROM plus DAC plus ein (optional trackendes SC-)Filter nehmen.

Alles kein Hexenwerk und am Ende weniger diffizil als ein rein analoger
Wien-Brücken Oszillator. Der ist nur auf dem Papier einfach ...

von MaWin (Gast)


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Axel S. schrieb:
> Nun übertreib mal nicht. 8 Bit sind mit einem R2R-Netzwerk relativ
> problemlos hinzubekommen.

Nicht mit den üblichen 1% Widerständen, nicht mit 0.5%, also muss man 
schon zu 16 0.1% Widerständen greifen, macht bei Reichelt 5,60 EUR.

Da ist ein Audio-DAC billiger.

Und dann das Problem der Versorgungsspannung. Die des uC schwankt, um 
mehr als 15mV die möglichen 0.3%, durch seine eigene schwankende 
Stromaufnahme. Das schlägt auf das Signal durch, besser wäre es die 
Signale noch mal mit einem 74HCT241 zu puffern. Dazu kommt der 
Ausgangswiderstand, so ein AVR-Ausgang hat gut 25 Ohm. Bei 10k 
Widerständen macht das 0.25%, bei 1k sogar schon 2.5% Widerstandsfehler. 
Man muss also mit 10k Widerständen auskommen, für Frequenzen bis zu 
20kHz. Das erlaubt keine hohe kapazitive Belastung. Damit ist Jespers 
Schaltung ohne OpAmp schon mal schlecht, ein Buffer sollte dran.

Wer das noch nie versucht hat, glaubt es wäre einfach, aber 
monolithische D/A-Wandler sind schon sehr praktisch.

von Hanswurst (Gast)


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Im Tietze/Schenk gibt es einen Wien-Robinson-Oszillator, der aus den 
Differentialgleichungen hergeleitet ist und dessen Stabilisierung sehr 
gut sein sollte. Ich habe ihn allerdings nie aufgebaut.

von Nils P. (torus)


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OpAmp Triangle Oszillator mit einem aktiven Filter dahinter, der die 
Oberwellen wegfiltert.

Ist zwar ein bischen mehr Aufwand, kommt aber ohne 
Stabilisierungsgefrickel aus und schwingt immer an.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Nils P. schrieb:
> OpAmp Triangle Oszillator mit einem aktiven Filter dahinter, der die
> Oberwellen wegfiltert.

Für eine Festfrequenz mag das gehen, für variable Frequenzen ist
das notwendige steilflankige Filter eher unpraktisch.

Dann kannst du lieber die DDS nehmen.  Muss ja nicht unbedingt die
Mini-DDS-Variante sein.  Ein AD9837 ist auch noch einigermaßen
preiswert, und wenn man damit nur den NF-Bereich abdecken will,
hält sich der Aufwand für das Filter in Grenzen.

von Helmut L. (helmi1)


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Ich habe gerade mal das hier simuliert, kannst es ja mal ausprobieren.

von Stefan M. (derwisch)


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von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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von ArnoR (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Der Phaenschieber wurde oben doch schon erwähnt.  Macht halt einen
> ziemlich miserablen Sinus.

Nicht wenn man die Verstärkung der Transistorstufe mit dem 
Emitterwiderstand nur wenig größer als nötig einstellt und dann mit 
einem nichtlinearen Element nur sanfte Amplitudenbegrenzung macht. Genau 
so wie Helmut Lenzen in seinem Vorschlag mit dem 
Wien-Brücken-Oszillator.

von Helmut L. (helmi1)


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ArnoR schrieb:
> Nicht wenn man die Verstärkung der Transistorstufe mit dem
> Emitterwiderstand nur wenig größer als nötig einstellt und dann mit
> einem nichtlinearen Element nur sanfte Amplitudenbegrenzung macht.

Eben, das nichtlineare Element darf nur sehr wenig Eingriff haben in die 
Verstaerkung.

Bei mir in der Schaltung ist das Verhaeltnis R4/R5  das ja die 
Verstaerkung im Grundzustand einstellt nur etwas groesser als die 
erforderliche 3 fache Verstaerkung des Wiengliedes. Die Dioden mit R7 
bringen dann die Verstaerkung auf 3 fach. Je hochohmiger der R7 (75K) 
jetzt wird umso besser wird der Sinus. Man muss aber aufpassen das die 
Amplitude nicht zusammenbricht. Ist halt ein Kompromiss zwischen 
Qualitaet und Stabilitaet.

von Ralph B. (rberres)


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Helmut L. schrieb:
> Man muss aber aufpassen das die
> Amplitude nicht zusammenbricht. Ist halt ein Kompromiss zwischen
> Qualitaet und Stabilitaet.

Oder man nimmt als aktives Stellglied einElement was sich weitgehend wie 
ein Widerstand verhält, in einer echten Regelschleife, welcher die 
Verstärkung konstant hält.

Das kann ein Fet sein , oder auch ein Optokoppler bestehend aus einen 
LDR und einer LED. Solch ein Bauelement findet man z.B. in diversen 
Gitarrenverstärker desssen Einstellungen abspeicherbar und über Midi 
steuerbar ist.

Das letztere Baulement erzeugt kaum Klirrfaktor.

Letztendlich muss man aber immer ein Kompromiss finden, zwischen 
Klirrfaktor und Einschwingzeit.

Mit einen Wienbrückengenerator und auch mit einen State-Variogenerator 
lassen sich durchaus Klirrfaktoren von 0,001% erzeugen.

Ein DDS Synthesizer benötigt dafür mindestens einen 16Bit DA Wandler,und 
einen entsprechend großen Speicher für die Sinus abzulegen.

Fertige DDS Chips die das beinhalten kenne ich zur Zeit keine. Die 
meisten haben einen 12Bit Wandler in Ausnahmefälle einen 14 Bit Wandler.

Man müsste sich das also zu Fuss aufbauen.

Wobei man hier auch auf den DA Wandler achten muss, das er keine 
Glitches beim Übergang von 0111111111111111 auf 1000000000000 erzeugt. 
Diese können nämlich den Klirrfaktor ziemlich versauen.

Ralph Berres

von Helmut L. (helmi1)


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Ralph B. schrieb:
> Oder man nimmt als aktives Stellglied einElement was sich weitgehend wie
> ein Widerstand verhält, in einer echten Regelschleife, welcher die
> Verstärkung konstant hält.

So ein Teil habe ich auch hier mal gebaut. Da ist ein 
Analogmultiplizierer von Analog Devices drin + Regelschaltung. Wenn man 
es richtig macht und einen State-Variable Oszillator nimmt (Du 
erwaehntest ihn schon, hatte den auch darin verbaut) hat man 0 Grd und 
90 Grad Signale. Damit kann man die Amplitude des Signales direkt messen 
ueber die Winkelbeziehungen. ALso eine deutlich schnellere Regelung 
aufbauen.

Ralph B. schrieb:
> Mit einen Wienbrückengenerator und auch mit einen State-Variogenerator
> lassen sich durchaus Klirrfaktoren von 0,001% erzeugen.

Deshalb nimmt man sowas auch fuer Klirrfaktormesszwecke. Im HP8903 ist 
auch sowas drin.

Ralph B. schrieb:
> Wobei man hier auch auf den DA Wandler achten muss, das er keine
> Glitches beim Übergang von 0111111111111111 auf 1000000000000 erzeugt.
> Diese können nämlich den Klirrfaktor ziemlich versauen.

Das kann man aber mittels nachgeschalteter Sample & Hold Stufe 
unterdruecken.

von ArnoR (Gast)


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Kevin P. schrieb:
> Nehmen wir diesen nochmal als Schaltung:
>
> http://www.hobby-bastelecke.de/grundschaltungen/oszillatoren_phasenschieber.htm
>
> Welche größen werden den so für R4 R5 R6 R7 bzw C4 benutzt?

Die Werte sind so zu wählen, dass sich ein brauchbarer Arbeitspunkt mit 
der nötigen Verstärkung einstellt. Das ist eine einfache 
Emitterschaltung mit Basisspannungsteiler, das Phasenschiebernetzwerk 
kann zunächst unbeachtet bleiben.

Allerdings sind in dem verlinkten Beitrag einige falsche Aussagen. Die 
Kondensatoren und Widerstände des Phasenschiebernetzwerks müssen nicht 
die gleichen Werte haben, das wäre sogar eine ziemlich schlechte 
Dimensionierung. Die Belastung eines RC- oder CR-Gliedes durch das 
folgende führt zu einer unnötig großen Signaldämpfung ohne adäquate 
Phasenverschiebung.

Viel besser ist ein 4-stufiges Netzwerk mit z.B. Faktor 3 oder 5 
ansteigenden/fallenden Werten. Man bekommt so die gewünschte 
Phasendrehung mit weniger Signaldämpfung und kann daher eine stärkere 
Gegenkopplung am Transistor machen. Die stabilisiert die Schaltung gegen 
Änderungen der Versorgungsspannung und Bauteilestreuungen. Nun kann die 
Schaltung auch einen kleinen Klirrfaktor über einen gewissen Bereich der 
Versorgungsspannung liefern. In der verlinkten Originalschaltung geht 
das nicht.

Im Anhang mal ein dimensioniertes Beispiel. Man sieht, dass die 
notwendige Verstärkung nur etwa 10 ist, und eine rel. starke 
Gegenkopplung vorliegt. Das Diagramm zeigt die Ausgangsspannung bei 7, 8 
und 9V Versorgung.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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ArnoR schrieb:
> Das Diagramm zeigt die Ausgangsspannung bei 7, 8 und 9V Versorgung.

Real, oder nur in der Simulation?

von Joachim B. (jar)


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Jörg W. schrieb:
> Real, oder nur in der Simulation?

ist doch schnell zusammengesteckt auf dem Breadboard, vielleicht schaffe 
ich das Freitag die Teile habe ich alle, interessiert mich auch.

von ArnoR (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Real, oder nur in der Simulation?

Nur eine Simulation. Warum sollte die sich in der Realität deutlich 
anders verhalten?:

ArnoR schrieb:
> eine stärkere
> Gegenkopplung am Transistor machen. Die stabilisiert die Schaltung gegen
> Änderungen der Versorgungsspannung und Bauteilestreuungen.

Ohne die Amplitudenstabilisierung durch die Dioden geht das Signal 
sofort an die Anschläge. Die Schaltung ist also nicht nur mit dem 
Arbeitspunkt instabil auf niedrige Verzerrungen eingestellt.

von beacon1993 (Gast)


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Hallo

ArnoR schrieb:

Habe die Schaltung nachgebaut und leider kein Signal am Ausgang 
erhalten. Werde es nachher mal von anderen Augen gegenprüfen lassen ob 
ich alles richtig angelötet habe

von Carsten B. (cbr)


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von Joachim B. (jar)


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ArnoR schrieb:
> Im Anhang mal ein dimensioniertes Beispiel. Man sieht, dass die
> notwendige Verstärkung nur etwa 10 ist, und eine rel. starke
> Gegenkopplung vorliegt. Das Diagramm zeigt die Ausgangsspannung bei 7, 8
> und 9V Versorgung.

ich war voller Vertrauen zu dir und wurde belohnt, es sah auch so aus 
als wenn du weisst wovon du schreibst!

2,5 kHz habe nicht auf Anhieb erreicht, aber dann hätte man die Bauteile 
selektieren müssen und mir fehlte ein 1nF, dafür nahm ich 680pF, für die 
beiden BC549C hatte ich "nur" BC550C

Aber die Schaltung tuts auf Anhieb!

: Bearbeitet durch User
von Axel S. (a-za-z0-9)


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Joachim B. schrieb:
> 2,5 kHz habe nicht auf Anhieb erreicht, aber dann hätte man die Bauteile
> selektieren müssen und mir fehlte ein 1nF, dafür nahm ich 680pF, für die
> beiden BC549C hatte ich "nur" BC550C

Die Transistoren sind vollkommen unkritisch und die genauen Werte für 
die RC-Glieder auch, so lange man nicht eine bestimmte Frequenz genau 
treffen will. Der Sinus sieht auf dem Oszillogramm deutlich "verbeult" 
aus. Wenn man den 910R Widerling am Emitter des ersten Transisors 
einstellbar macht, sollte man den Klirrfaktor noch etwas verbessern 
können.

von Joachim B. (jar)


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Axel S. schrieb:
> Der Sinus sieht auf dem Oszillogramm deutlich "verbeult"
> aus.

komisch kann keiner in meiner Umgebung sehen, ausserdem weiss ich nicht 
wie das gehen sollte.

"verbeult" würde Oberwellen und damit Klirrfaktor bedeuten, aber jeder 
Klirrfaktor wären Oberwellen und damit schwingt ein RC Phasenschieber 
nicht, der kann nur auf der Grundwelle schwingen.

Allerdings räume ich ein, wir hatten RC-Phasenschieber nur mit einem 
Transistor aufgebaut, es mag sein das der Klirrfaktor im letzten 
Auskoppeltransistor reinkommt, aber ich sehe es nicht.

Evtl. mache ich Montag man eine FFT anstelle von nicht mehr vorhandenen 
Klirrfaktormeßbrücken. Gab es das nicht mal für die Soundkarte?

Ist der 910 nicht die Stromgegenkopplung? Ich vermisse den C parallel 
nun werden im Alter die Grundlagen immer weniger, also + C oder eher 
nicht?

: Bearbeitet durch User
von Paul B. (paul_baumann)


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Joachim B. schrieb:
> Ist der 910 nicht die Stromgegenkopplung?
Ja, ist er.
> Ich vermisse den C parallel
> nun werden im Alter die Grundlagen immer weniger, also + C oder eher
> nicht?

Ein Kondensator parallel zu den 910 Ohm würde den Emitter 
wechselstrommäßig auf Masse ziehen und die Verstärkung der Stufe würde 
höher, ohne den Gleichstromarbeitspunkt des Transistors zu ändern.

MfG Paul

Trotzdem wüßte ich gerne, wie man die RC-Glieder berechnet, wenn sie 
unterschiedlich groß sind wie hier und ich mir sagen wir mal 1KHz 
wünsche.

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


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Paul B. schrieb:
> Ein Kondensator parallel zu den 910 Ohm würde den Emitter
> wechselstrommäßig auf Masse ziehen und die Verstärkung der Stufe würde
> höher, ohne den Gleichstromarbeitspunkt des Transistors zu ändern.

danke Paul, das wusste ich noch so halb, Arbeitspunktstabilisiertung und 
also doch Aufhebung der Gegenkopplung, also Erhöhung der Verstärkung, 
die Frage bleibt, ist das kontraproduktiv?

: Bearbeitet durch User
von Helmut L. (helmi1)


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Paul B. schrieb:
> Trotzdem wüßte ich gerne, wie man die RC-Glieder berechnet, wenn sie
> unterschiedlich groß sind wie hier und ich mir sagen wir mal 1KHz
> wünsche.

Uebertragungsfunktion aufstellen und nach w aufloesen wie immer.

Sind die RC Glieder alle gleich betraegt die Daempfung der Kette 1/29.
Beim Wien Generator sind es nur 1/3.


@ Joachim B. (jar)

Hast du auch mal meine Schaltung mit dem Wienglied probiert. Im 
allgemeinen sind geringe Klirrfaktorwerte damit einfacher zu erreichen.

von Ralph B. (rberres)


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Joachim B. schrieb:
> die Frage bleibt, ist das kontraproduktiv?

Generell sollte man Beo Oszillatoren nur soviel Schleifenverstärkung 
einstellen, wie zum sicheren Anschwingen gerade nötig.

Der Kompromiss ist halt Anschwingdauer und Klirrfaktor.

Ralph Berres

von Lurchi (Gast)


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Die 910 Ohm sind die Stromgegenkopplung. Da man damit die AC Verstärkung 
auf etwa 10 einstellen will, gehört da kein Kondensator parallel. Den 
Kondensator parallel macht man wenn man ein kleine DC Verstärkung und 
höhere AC-Verstärkung haben will.

Wenn die Verstärkung recht groß gewählt ist, kann der Oszillator auch 
mit einer verzerrten Wellenform schwingen. Die Oberwellen werden dann 
halt durch die nichtlineare Verstärkung mit erzeugt, ganz ähnlich wie 
bei der Wien-Brücke. In erster Näherung wird die Amplitude so groß bis 
nach den Verzerrungen durch die Verstärkungsstufe die 
Schleifenverstärkung für die Grundwelle auf 1 zurückgeht. Wenn die 
Verstärkung für kleine Signal deutlich größer war, gehört da schon 
einiges an Verbiegung / Begrenzung zu um die Grundwelle weit genug zu 
reduzieren.

Für einen sauberen Sinus muss die Verstärkung so weit reduziert werden, 
dass die Schaltung gerade so noch anschwingt. Über die Dioden und den 2. 
Widerstand ist da schon ein relativ weiche Begrenzung, die reicht aber 
ggf. nicht aus, wenn die Verstärkung zu groß ist.

Es gibt genügend Programm die mit Daten von der Soundkarte eine FFT 
machen können.

von Paul B. (paul_baumann)


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Joachim B. schrieb:
> die Frage bleibt, ist das kontraproduktiv?

HIER würde ich es so lassen, weil eine Verstärkung, die gerade so 
reicht, um die Schwingung nicht abreißen zu lassen, die Sache m.E.n. 
stabiler gegen äußeren Mist (Spannungsschwankungen etc.) macht.

Du kannst ja verhältnismäßig mühelos auf dem Steckbrett Kondensator(en) 
dazustecken und auf dem Oszi gucken, was dann los ist.

mfG Paul

von Joachim B. (jar)


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Paul B. schrieb:
> HIER würde ich es so lassen,

nun die Frage, sieht jemand anderes die:

Axel S. schrieb:
> Der Sinus sieht auf dem Oszillogramm deutlich "verbeult"
> aus.

? andere und ich sehen das nicht!

von Paul B. (paul_baumann)


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>> Trotzdem wüßte ich gerne, wie man die RC-Glieder berechnet, wenn sie
>> unterschiedlich groß sind wie hier und ich mir sagen wir mal 1KHz
>> wünsche.
Helmut L. schrieb:
> Uebertragungsfunktion aufstellen und nach w aufloesen wie immer.

Wie immer. Na klar.
:-)
Ich habe noch nie eine Übertragungsfunktion aufgestellt, bzw. aufstellen 
müssen. Denke daran, daß die Welt nicht nur mit Ingenieuren bevölkert 
ist.
Ich kann andere Sachen -das kann ich nicht, weil ich es bisher nicht 
brauchte.

MfG Paul

von Joachim B. (jar)


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Paul B. schrieb:
> Ich kann andere Sachen -das kann ich nicht, weil ich es bisher nicht
> brauchte.

stimme dir gerne zu, ich bin auch eher für alles zuständig als ein 
Spezialist der alles von nichts weiss.

An mich werden Wünsche über Reparaturen und Neubau von Geräten von Röhre 
bis µC herangetragen, von µV bis kV, von mHz bis MHz, von daher kann ich 
nicht auf jedem Gebiet alles wissen und dafür schäme ich mich nicht!

: Bearbeitet durch User
von 900ss (900ss)


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Joachim B. schrieb:
> nun die Frage, sieht jemand anderes die:

Ja, das war das erste was ich dachte.

Dort wo die Spannung vom Maximum wieder abfällt, ist eine "Beule", die 
im ansteigenden Teil nicht ist. Da ist was krumm, wenn es nicht meine 
Optik ist ;-)

von Lurchi (Gast)


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Heute man man den Computer die Übertragungsfunktion rechnen lassen, z.B. 
in LTspice. Für 3 RC Glieder die sich auch noch gegenseitig beeinflussen 
ist das ausrechnen von Hand auch kein so großes Vergnügen mehr. 
Einfacher wird es mit 3 gleichen RC Zeitkonstanten und 
Widerstandsverhältnis so ab 10 Aufwärts: dann hat man wenig 
Wechselwirkung und quasi 3 gleiche RC Glieder hintereinander. Das kann 
man als Näherung noch von Hand machen.

von Joachim B. (jar)


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900ss D. schrieb:
> Joachim B. schrieb:
>> nun die Frage, sieht jemand anderes die:
>
> Ja, das war das erste was ich dachte.
>
> Dort wo die Spannung vom Maximum wieder abfällt, ist eine "Beule", die
> im ansteigenden Teil nicht ist. Da ist was krumm, wenn es nicht meine
> Optik ist ;-)

ich glaube ihr habt Recht,

Bild gespiegelt und invertiert überlagert!

Axel S. schrieb:
> Der Sinus sieht auf dem Oszillogramm deutlich "verbeult"
> aus.

Du hattest die besseren Augen!

nur warum? ist es die Ausgangsstufe?

: Bearbeitet durch User
von Helmut L. (helmi1)


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Paul B. schrieb:
> Ich habe noch nie eine Übertragungsfunktion aufgestellt, bzw. aufstellen
> müssen.

Ist aber nicht weiter schwierig.  Die beiden Kirchhoff Gesetzte reichen 
dafuer. Einfacher ist der Fall wenn alle RC-Glieder gleich sind.

Du kennst diese Seite:

http://elektroniktutor.de/signalkunde/rc_osz.html

Das herleiten ist eigentlich nur eine Fleissarbeit wobei man leicht den 
Ueberblick verlieren kann.

von Helmut L. (helmi1)


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Joachim B. schrieb:
> nur warum? ist es die Ausgangsstufe?

Ist es. Die hat im vergleich zum OP zuwenig Leerlaufverstaerkung so das 
die Gegenkopplung nicht so stark wirkt wie bei einem OP. AUch ist die 
Ausgangsstufe nicht symmetrisch wie bei einem OP mit seiner 
Gegentaktendstufe.

von Paul B. (paul_baumann)


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> ist es die Ausgangsstufe?
Helmut L. schrieb:
> Ist es. Die hat im vergleich zum OP zuwenig Leerlaufverstaerkung so das
> die Gegenkopplung nicht so stark wirkt wie bei einem OP.

Könnte man nicht die 33n und die 3,3k weglassen und sich das 
Rückkopplungssignal vom Kollektor des ersten Transistors holen? Dann
hätte man den 2. Transistor nur noch als Kollektorstufe, die als 
Impedanzwandler fungiert und keinen Einfluß mehr aus das erzeugte Signal 
hat.

MfG Paul

von Helmut L. (helmi1)


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Paul B. schrieb:
> Dann
> hätte man den 2. Transistor nur noch als Kollektorstufe, die als
> Impedanzwandler fungiert und keinen Einfluß mehr aus das erzeugte Signal
> hat.

Der Impedanzwandler hat fast keinen Einfluss auf die Kurvenform vom 
Signal.
Der ist ja im Prinzip voll Gegengekoppelt.

Ich habe mal Untersuchungen gemacht von Transistorstufen bezueglich 
Klirrfaktors.

Bei einer 1. Stufigen Schaltung kommt man fast nicht unter 0.1% Klirr 
weil das Verhaeltnis Leerlaufverstaerkun (also die Verstaerkung ohne 
Gegenkopplung) zur Gegengekoppelten Verstaerkung klein ist.

Verstaerken aber 2 Transistoren und die beiden sind zusammen 
gegengekoppelt kommt man Locker auf Klirrfaktoren unter 0.01%

Gemessen mit einer Klirrfaktormessbruecke.

Wuerde man jetzt anstatt einen Transistors einen OP nehmen der ja ansich 
schon eine sehr hohe Leerlaufverstaerkung hat und den Begrenzer in die 
Gegenkopplung legen sollte es auch besser werden.

Und noch was. Den Phasenschieberoszillator gibt es in 2 Varianten.
Einmal die Hochpassvariante wie oben gezeigt und einmal als 
Tiefpassvariante. Die Tiefpassvarinate hat bessere Klirrwerte weil da 
das Netzwerk von sich aus schon die Oberwellen bedaempft. Beim Hochpass 
werden eher die Oberwellen verstaerkt.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Joachim B. schrieb:
> Axel S. schrieb:
>> Der Sinus sieht auf dem Oszillogramm deutlich "verbeult"
>> aus.
>
> komisch kann keiner in meiner Umgebung sehen,
> ausserdem weiss ich nicht wie das gehen sollte.

Joachim B. schrieb:
> Du hattest die besseren Augen!
> nur warum? ist es die Ausgangsstufe?

Nein. Die 1. Verstärkerstufe. Die hat eine nichtlineare Übertragungs- 
kennlinie. Was meinst du, was die beiden antiparallelen Dioden bewirken?

> "verbeult" würde Oberwellen und damit Klirrfaktor bedeuten

Ganz recht.

> Klirrfaktor wären Oberwellen und damit schwingt ein RC Phasenschieber
> nicht, der kann nur auf der Grundwelle schwingen.

Darüber möchstest du nochmal nachdenken.

> Ist der 910 nicht die Stromgegenkopplung? Ich vermisse den C parallel

Der ist absichtlich nicht dort. Ein RC-Glied hat bei 60° Phasendrehung 
ca. 6dB Dämpfung. Die Spannungsverstärkung der Stufe muß also mindestens 
18dB betragen, für sicheres Anschwingen und zum Ausgleich von 
Bauteiltoleranzen besser etwas mehr.

Mit 910R am Emitter und 10K am Kollektor ergibts sich V ~= 11 ~= 21dB. 
Die beiden Dioden und der zusätzliche 10K Widerling werden aktiv, wenn 
die Amplitude hoch genug ist. Die liegen dann parallel zum 
Kollektorwiderstand und drücken die Verstärkung. Nur eben nicht linear.

Je mehr Verstärkungsreserve sie vernichten müssen, desto mehr Klirr 
enthält das Ausgangssignal. Wenn man die 910R von Anfang an etwas erhöht 
- gerade niedrig genug daß der Generator noch anschwingt - dann kann man 
damit den Klirrfaktor verringern.

von Lurchi (Gast)


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Die gezeigte Verzerrung stammt sicher nicht nur von der 
Emitterfolger-stufe: Zum einen ist die Verzerrung relativ symmetrisch - 
der Emitterfolger wird aber unsymmetrisch, sollte also die eine 
Halbwelle besser übertragen als die andere. Zum anderen ist die 
Verzerrung in der Zeit unsymmetrisch: da ist also erst eine 
Nichtlinearität und dann eine Filterwirkung - der Emitterfolger sollte 
aber gegen die 1-2,5 kHz ausreichend schnell sein, so dass da nichts 
zeitabhängiges zu erwarten ist.

Normal sind beim Emitterfolger die Verzerrungen auch relativ klein, so 
dass man sie am Oszilloskop nicht so direkt sehen kann.

Mit nur 2 RC Gliedern wird es schwer auf 180 Grad Phase zu kommen, da 
brauch man dann noch ein Bisschen dazu von parasitären Elemente. Damit 
kann die Schaltung ggf. schwingen (so Murphy will und das ein Verstärker 
werden soll), aber die Frequenz wird relativ instabil. Eher kann man 
schon auf 4 RC Glieder gehen, damit hätte man ggf. etwas weniger 
Oberwellen die noch durchkommen.

Hier sollte man es eher mit weniger Gain versuchen, also etwa den 910 
Ohm Widerstand etwas größer machen, ggf. ein 470 Ohm Poti dazu.

von Volker S. (sjv)


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Statt der Phasenschieber Bastelschaltung sollte man lieber etwas 
ordentliches bauen:

http://www.linear.com/solutions/1583

benötigt allerdings einen ordentlichen OP und symm. Versorgung.
Oder die Schaltung von Seite 20:

http://cds.linear.com/docs/en/datasheet/1028fd.pdf

von Joachim B. (jar)


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Volker S. schrieb:
> Statt der Phasenschieber Bastelschaltung sollte man lieber etwas
> ordentliches bauen:

besser geht immer nur wieder mal, der TO hatte eine konkrete 
Aufgabenstellung:

beacon1993 schrieb:
> (9V Block)

beacon1993 schrieb:
> so einfach wie möglich sein

von Klirrfaktoranforderung las ich nichts, ich finde die Schaltung nach 
Vorgaben ausreichend und einfach.

von beacon1993 (Gast)


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Die Schaltung von ArnoR gibt mir nun auch einen 1,4khz sinus aus ! danke 
dafür nun werde ich die Kondensatoren anpassen müssen um auf meine 2,5 
zu kommen korrekt?

von Helmut L. (helmi1)


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beacon1993 schrieb:
> danke
> dafür nun werde ich die Kondensatoren anpassen müssen um auf meine 2,5
> zu kommen korrekt?

Das wirst du wohl muessen.

von Kevin P. (beacon1993)


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So ihr lieben danke nochmal für all die Hilfe, nun muss die Spannung ( 
bekomme so circa 2,3khz mit 600mV p-p am Ausgang. Dann habe ich eine CR 
Schaltung zur Entfernung des DC Anteils eingefügt. klappt wunderbar.

Aber der Spannungshub ist viel zu gering. Gerne würde ich das meiste aus 
meine Batterie Versorgung rausholen.

Zur Zeit habe ich ein NPN Transistor in Emitterschaltung Dimensioniert. 
Diese klappt lauft LT Spice wunderbar nur eben nicht in der realität. 
Dort bekomme ich am Ausgang nichts ( also nur Rauschen). Anbei meine 
Dimensionierung

von Günter Lenz (Gast)


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Kevin Pilgrim schrieb:
>nur eben nicht in der realität.
>Dort bekomme ich am Ausgang nichts ( also nur Rauschen). Anbei meine
>Dimensionierung

Zeige bitte mal die gesamte Schaltung, ich sehe nur einen Ausschnitt.

von Lurchi (Gast)


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Die Schaltung dürfte am DC Arbeitspunkt scheitern, das ist es relativ 
empfindlich. Die Schaltung mit Spannungsgegenkopplung ist da oft 
unkritischer.


Für das Schaltbild gibt es bessere Tools als ein Foto vom Bildschirm und 
mit PNG oder GIF bessere Dateiformate.

von ArnoR (Gast)


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Kevin P. schrieb:
> bekomme so circa 2,3khz mit 600mV p-p am Ausgang.
> Aber der Spannungshub ist viel zu gering. Gerne würde ich das meiste aus
> meine Batterie Versorgung rausholen.

Wieviel Klirrfaktor ist denn erlaubt? Mit dem etwas abgewandelten 
Vorschlag von Possetitjel oben und einem einfachen Filter 2-ter Ordnung 
erreicht man etwa 3% Klirrfaktor und über 4Vpp.

von Kevin P. (beacon1993)


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Werde euch morgen die gesamte Schaltung zeigen können. Wäre den mehr als 
4 V pp mit dem 555 möglich? so eher 6V pp ?

von Homo Habilis (Gast)


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Brauchst Du denn 6Vpp? ;-)

Also, 4Vpp aus 9V Versorgung sind doch sehr gut. Für 6Vpp würde man wohl 
eine Versorgung brauchen, die das zuläßt. Also ein Stück mehr als 12V.

von beacon1993 (Gast)


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6 v pp aus 9v wären ideal aber wenn das nicht klappt ist das ok .

Das bedeutet mit meiner Schaltung ( 600mv pp ) bekommen ich tendenziell 
keine 6v pp hin ( also 10 fache Verstärkung ) mit einer emittier 
Schaltung ?

von Homo Habilis (Gast)


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Habe Quark geschrieben. "Vpp" bedeutet ja Spitze-Spitze. Grr.

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Kevin P. schrieb:
> Werde euch morgen die gesamte Schaltung zeigen können. Wäre den
> mehr als
> 4 V pp mit dem 555 möglich? so eher 6V pp ?

Was willst du denn mit den 6Vpp betreiben? Sprich: Bei welchem Strom 
bzw. an welcher Impedanz willst du die 6Vpp haben?
Mit einer LC-Anpassschaltung (wenn man keinen Bock auf einen 
Transformator hat - und den hat man selten) koennte da schon was gehen.

Gruss
WK

von ArnoR (Gast)


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Kevin P. schrieb:
> Wäre den mehr als 4 V pp mit dem 555 möglich? so eher 6V pp ?

Ja, das geht mit der gezeigten Schaltung auch. Man kann sogar etwas mehr 
Pegel bekommen als die Grundwelle im Rechtecksignal selbst hat. Aber der 
Emitterfolger beginnt dann am unteren Signalende anzustoßen, weil der 
Arbeitspunkt nicht genau in der Signalmitte liegt.

Man kann dazu entweder die Filtergrenzfrequenz etwas nach oben schieben 
oder die Filtercharakteristik mehr Richtung Tschebyscheff ändern oder 
beides.

von ArnoR (Gast)


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Hier noch das Bild dazu.

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