Hallo, ich habe eine Frage zu dem Thema Augendiagramm. Ich will mit dem Augendiagramm die Signalqualität einer CAN-Busleitung bewerten. Dies soll in Abhängigkeit von der Leitungslänge geschehen. Außerdem möchte ich sehen, wie sich die Signalqualität verändert, wenn man eine Leitung mit unpassenden Wellenwiderstand verwendet. Ich habe hier ein Augendiagramm von einem 500kbit/s CAN-Signal. Die Länge beträgt ca. 50 m. Der Wellenwiderstand der Leitung entspricht nicht dem Wellenwiderstand, der verwendet werden sollte. (normalerweise müsste er bei 120 Ohm liegen). Anbei ein Augendiagramm das vom Scope erstellt wurde. Das Augendiagramm sieht aber meiner Meinung nach verdammt gut aus....obwohl der falsche Wellenwiderstand verwendet wird. Jemand eine Idee was ich falsch mache? Auch erkennt man keinen besonderen Unterschied zwischen 10 m Leitungslänge und 50 m Leitungslänge.....Das müsste doch im Augendiagramm zu sehen sein oder nicht? Das Auge müsste doch unruhig werden oder? Ich habe schon alles mögliche im Internet gelesen, auch in diesem Forum. Klar man muss Augenweite, Augenbreite betrachten etc., aber mich wurmt es, dass das Augendiagramm so gut aussieht. Wenn ich die Leitungslänge von 1 m auf 50 m erhöhe, müsste doch eine deutliche Verschlechterung erkennbar sein! Ist es aber leider nicht..... Vielleicht hat hier jemand noch eine Idee. Gruß student101
Zusatzinfo: Die weiße raute ist eine Standardtestmaske, die im Oszi vorhanden war. Wenn das Augendiagramm diese Maske berührt, würde der Maskhitcounter am Kanal P1 die Maskenverletzungen mit zählen.
student101 schrieb: > Vielleicht hat hier jemand noch eine Idee. * Schalte mal 1 nF, 10 nF oder 100 nF von CAN_H nach CAN_L. * Schalte mal weitere 60 Ohm von CAN_H nach CAN_L oder lass an einer Seite die Terminierung weg. * Schalte drei Steuergeräte im Stern (mit gleichlangen Zuleitungen) und lass zwei davon auf gleichen Identifiern senden. * Leg CAN_L fest auf Masse oder CAN_H fest auf Plus. CAN ist halt nicht totzukriegen.
student101 schrieb: > Der Wellenwiderstand der Leitung entspricht > nicht dem Wellenwiderstand, der verwendet werden sollte. (normalerweise > müsste er bei 120 Ohm liegen). Vielleicht ist es eine dumme Frage, aber warum liegt der Wellenwiderstand bei 120 Ohm?
Mike schrieb: > aber warum liegt der > Wellenwiderstand bei 120 Ohm? Es SOLL bei 120 Ohm liegen, weil der CAN-Bus üblicherweise mit 120 Ohm abgeschlossen wird an den beiden Leitungsenden. https://de.wikipedia.org/wiki/Controller_Area_Network#Topologie
Das ist nun mal der Wellenwiderstand einer üblichen Zweidrahtleitung (mit den üblichen Abmessungen Durchmesser/Abstand). Vielleicht kennt der eine oder andere noch die symmetrische Antennenleitung, deutlich grösserer Abstand -> 240R.
Ein Twisted Pair hat eben 120 Ohm. Eine Frage der Geometie, und der Materialien.
Naja, die Abschlußwiderstände sind eher an die Impedanz der verwendeten Leitungen anzupassen. U.a. möchte man damit die Reflexion des Signals unterbinden. Die üblichen günstigen Leitungen haben eine Impedanz von so ca. 120 Ohm. Daher sind LAN Kabel eher ungeeignet (geringere Impedanz). Aber das merkt man wohl in der Praxis nicht. HF Experten können das aber sicher viel besser erklären. Beitrag "Impedanz eines Kabels herausfinden"
Ich glaube einige missverstehen meinen ersten Beitrag.....mir ist schon klar wie sich ein Wellenwiderstand zusammensetzt und was passiert, wenn dieser fehl angepasst ist(durch eine falsche Leitung oder falsche Terminierung). Es geht mir aber darum herauszufinden wie sich die Verwendung einer Leitung mit falschen Wellenwiderstand in einem 120 Ohm System auf das Augendiagramm auswirkt. Das System ist führ 120 Ohm Leitungen vorgesehen. Auf dem Bild aus meinem Eingangspost hat die Leitung aber keine 120 Ohm....trotzdem sieht das Augendiagramm gut aus. Zu gut für meinen Geschmack. Ich möchte mit dem Augendiagramm erkennen können, in wie weit sich die Signalqualität verschlechtert, wenn man eine Leitung mit unpassenden Wellenwiderstand verwendet (oder eine längere Leitung). Aber wie gesagt sieht man so gut wie nix was jetzt darauf hindeutet. Ich hätte eine verkleinerung der Augenöffnung erwartet. Deswegen frage ich mich ob ich eventuell was falsch mache....oder ob die Methode mit Augendiagramm ungeeignet ist? Der Vorteil mit dem Augendiagramm ist, dass man das CAN-Signal vom Oszi parallel dekodieren lassen kann. Ab einer bestimmte Leitungslänge ca. 65 m erhalte ich vermehrt ACK-Error, aber das Augendiagramm ist immer noch super....
@souleye das werde ich mal probieren, wenn ich wieder an das Oszi kann. Danke.
Ein CAN-Signal mit 500kBit/s hat ein UI von 2µs, also die Zeit, die man zwischen den Flanken des Auges erwarten würde. Die Maske, die angezeigt wird, passt absolut nicht dazu. Eventuell ist die für ein 2MBit/s Signal gültig. Zur Impedanz: Welche hat denn die Leitung nun? Die Abweichung muss schon groß genug sein um wirklich was sehen zu können. Bei 50m Länge würde ich eine Beule bei ca. 660ns nach der Flanke erwarten.
student101 schrieb: > Ich glaube einige missverstehen meinen ersten Beitrag Die Antworten bezogen sich auf Mike seine Rückfrage. student101 schrieb: > Ich hätte eine > verkleinerung der Augenöffnung erwartet. Deswegen frage ich mich ob ich > eventuell was falsch mache... Ich habe keine Erfahrung mit dem Augendiagramm und kann daher auch nicht erkennen, mit welcher CAN Bitrate du arbeitest. Aus meiner Erfahrung mit CAN kann ich sagen, dass sich das Signal bei schlechter Anpassung erst mit höherer Bitrate (1MB/s) und mehr Teilnehmern bemerkbar macht.
student101 schrieb: > Vielleicht hat hier jemand noch eine Idee. Ist das jetzt ein 50% Duty Cycle fix oder ein quasi-Zufälliges Signal in deinem Diagramm? (mit 50% wird das nix). An welchem Ende der Leitung mißt Du? Wieviele Stichleitungen und Empfänger sitzen an der Leitung? Gruß Anja
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