Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Gehalterhöhung


von Techniker_25 (Gast)


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Hallo Leute,

wie verhandelt ihr eigentlich euer Gehalt höher?
Wenn nicht an Tarif gezahlt wird?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Techniker_25 schrieb:
> wie verhandelt ihr eigentlich euer Gehalt höher?
Am besten mit Geschick und guten Argumenten. Du solltest damit 
argumentieren können, wie hilfreich du für das Geschäft warst und in 
Zukunft gerne sein würdest.

> Wenn nicht an Tarif gezahlt wird?
Wer zahlt "an" Tarif?

von Daniel (Gast)


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Gar nicht, man kriegt einfach mehr weil man gut ist...
Hab 10 Jahre nie über eine Lohnerhöhung geredet, aber verdiene trotzdem 
mehr als Kollegen mit ähnlicher Ausbildung/Job/Berufserfahrung... 
Leistung wird honoriert, wenn nicht bist du bei der falschen Firma...

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Techniker_25 schrieb:
> Hallo Leute,
>
> wie verhandelt ihr eigentlich euer Gehalt höher?
> Wenn nicht an Tarif gezahlt wird?

Bewirb dich, dann wiest was du Wert bist.
Wenn du Jung bist haste es leichter
a) woanders anzufangen, und
b) mehr zu bekommen!

Deshalb bewirb dich, und poker mit dem Angebot das du hast beim alten 
AG!
Aber pocker nicht mit leerer Hand!

von Inkognito (Gast)


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Cha-woma M. schrieb:
> Deshalb bewirb dich, und poker mit dem Angebot das du hast beim alten
> AG!
> Aber pocker nicht mit leerer Hand!

Was Cha-woma durch die Blume sagen will, beantrage ein Arbeitszeugnis.
Wenn das nicht schon die gewünschte Signalwirkung für eine 
Gehaltsverhandlung bewirkt, dann brauchst du auch kein besseres Angebot
von einem anderen Arbeitgeber vorlegen, weil ein besseres Angebot
von deinem Arbeitgeber dürfte da kaum besser ausfallen.
Also kann man auch gleich wechseln, was aber immer ein Risiko ist.
Für einen Techniker gibt eh nicht viel mehr.

von A. F. (chefdesigner)


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Ich finde das taktisch eher unklug, mit anderen Angeboten zu winken, das 
wirkt nicht vertrauenswürdig. Du musst zu Deinem Vorgesetzen gehen und 
ihm klarmachen, dass etwas passieren muss. Das ist die einzige 
Möglichkeit.

Die Firma muss auch einen Grund haben, Zulagen zugewähren, die andere ja 
nicht bekommen werden. Also in AT wechseln und mehr arbeiten, um eine 
Änderung zu generieren in deren Zug man neu verhandelt.

Oder aber kündigen!

Die meisten Firmen blockieren solche Sachen eher weg und riskieren den 
Abgang, als drauf einzugehen, weil sonst jeder kommt.

Als normale Entwickler seit ihr sowieso nur Fussvolk in den Augen der 
Verwaltung.

Solche Forderungen kann ein Marketingleiter stellen ...

Wer richtig Geld für Leistung haben will, sollte sich sowie sekbständig 
machen.

von genervt (Gast)


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Inkognito schrieb:
> Was Cha-woma durch die Blume sagen will, beantrage ein Arbeitszeugnis.

Schlechte Idee, das ist, sofern das nicht üblich ist, die angekündigte 
Kündigung.

Schon bitter, was unser ahnungsloser Michael S. aka Inkognito wider vom 
Stapel lässt, es hat schon seinen Grund, warum er arbeitslos ist!

So btw.: Man nennt das Zwischenzeugnis!

@TE: Was verdienst du zur Zeit, was verdienen andere Techniker mit 
ähnlicher Berufserfahrung und Verantwortung?

Wer Preise verhandeln will, muss den Markt kennen, sonst hat man 
verloren!

von genervt (Gast)


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Daniel schrieb:
> Gar nicht, man kriegt einfach mehr weil man gut ist...
> Hab 10 Jahre nie über eine Lohnerhöhung geredet, aber verdiene trotzdem
> mehr als Kollegen mit ähnlicher Ausbildung/Job/Berufserfahrung...

Wers glaubt, wird selig. Wir halt mal ein paar Zahlen in den Raum, ich 
glaub eher, du überschätzt deine Gehalt "geringfügig".

von Gastino G. (gastino)


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Techniker_25 schrieb:
> Hallo Leute,
>
> wie verhandelt ihr eigentlich euer Gehalt höher?

Gar nicht. Zumindest in meinem persönlichen Fall. Die Angebote kamen vom 
Chef.

> Wenn nicht an Tarif gezahlt wird?

Ob Tarif oder nicht spielt da keine Rolle. Wenn Dich der Chef supertoll 
findet, kommen die Angebote von allein. Wenn er Dich nicht als einen 
Spitzenmann auf dem Schirm hat, wird Deine Ausbeute nur sehr klein sein. 
Kannst aber trotzdem vorsichtig anfragen, solltest Dich aber darauf 
vorbereiten, auch Deinen Beitrag zum Firmenertrag auf Nachfrage 
überzeugend darstellen zu können.
Mit anderen Angeboten kann man drohen, wenn einem das 
Vertrauensverhältnis egal ist. Kann durchaus etwas mehr einbringen, aber 
in Krisenzeiten dann dazu führen, dass man als Erster gehen darf.

von Gastino G. (gastino)


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genervt schrieb:
> Wers glaubt, wird selig. Wir halt mal ein paar Zahlen in den Raum, ich
> glaub eher, du überschätzt deine Gehalt "geringfügig".

Ich glaube ihm, bei mir war es genauso. Überschätzen kann man da auch 
nicht viel, denn in bestimmten Einkommensgruppen außerhalb der Tarife 
ist die Luft sehr dünn und man bekommt mit, wer da alles noch dabei ist.

von genervt (Gast)


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Auch du darfst Zahlen nennen. ;)

von A. F. (chefdesigner)


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Gastino G. schrieb:
> Mit anderen Angeboten kann man drohen, wenn einem das
> Vertrauensverhältnis egal ist. Kann durchaus etwas mehr einbringen, aber
> in Krisenzeiten dann dazu führen, dass man als Erster gehen darf.

Exakt das! Daher nur Drohen, wenn man die Drohung auch umsetzen kann. 
Ich habe einen Fall in der Familie, der sehr kurios war:

Jemand war nach 2 Jahren unzufrieden im Job und wollte mehr für sich 
erreichen - unter anderem auch Geld. Alternativen gab es keine, 
zumindest hatte er nicht gesucht. Er war nur ziemlich sicher, was zu 
finden.

Er hat ein Schreiben an die GL verfasst und sich über verschiedene Dinge 
und Leute aufgeregt und darin auch dargestellt, dass er mehr bekommen 
muss, weil er sonst geht. Die Forumlierungen waren weniger direkt, aber 
dennoch eindeutig.

Er hat den Text aber nicht am Freitag abgesendet, sondern es nochmal 
belassen und ihn erst am Mo präsentieren wollen. Bevor er das tun 
konnte, wurde er am Montag reingerufen und ihm von Leiter erklärt, dass 
die Abteilung verkleinert werden muss, und es gfs auch ihn treffen 
könnte.

5 Tage später hatte er die Kündigung mit einem guten Abfindungsangebot 
auf dem Tisch, der er widersprochen hat.

Dann wurde in Windeseile ein neuer Hob gesucht und in den 6 Wochen zum 
Quartal gab es gerade eine einzige Option, die allerdings war ziemlich 
gut mit mehr Gehalt. So hatte er beides, die bessere Firma, mehr Geld 
und die Abfindung! Allerdings war das erst wenige Tage vor dem 
Quartalsende klar. Er hat die Firma dann die Sache durchziehen lassen 
und gegen eine noch etwas höhere Abfindung die Kündigung akzeptiert.

Mit etwas mehr Pech wäre er ohne Abfindung in der Arbeitslosigkeit 
gelandet, weil die ihm niemals was angeboten hätten sondern ihm den 
Abgang nahegelegt hätten.

Mit solchen Spielchen bringt man sich nur unnötig in Zugzwang.

: Bearbeitet durch User
von Andreas (Gast)


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Am besten garnicht, sonst schmeist dich der Chef raus.

von genervt (Gast)


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Hehe! Da kannte ich auch mal so einen Vollprofi, der aber nicht so viel 
Glück hatte. Den wollten die eh los werden und da kam die Luftnummer mit 
dem "entweder mehr Geld oder ich kündige" gerade recht.

Man sollte schon nachprüfen, ob man im Zweifel wirklich mehr Wert ist, 
bevor man die Klappe aufreißt.

von Gastino G. (gastino)


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genervt schrieb:
> Auch du darfst Zahlen nennen. ;)

Zahlen sind doch egal. ;) Zumindest bei mir (ich gehe mal davon aus, 
dass Daniel es auch so meinte) bezieht sich die Aussage auf den 
Vergleich innerhalb der Firma.

von genervt (Gast)


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Gastino G. schrieb:
> bezieht sich die Aussage auf den
> Vergleich innerhalb der Firma.

Und Maßgeblich ist aber der gesamte Markt. Schon klar, dass man 
innerhalb der Firma an die "gläserne Decke" kommt, wenn man gut ist.

von Gastino G. (gastino)


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genervt schrieb:

> Und Maßgeblich ist aber der gesamte Markt.

Nicht bei der Frage, wie man beim Chef eine Gehaltserhöhung bekommt. Da 
kommt es vor allem auf die internen Gehaltsstrukturen an. Und da ist 
eben Ende an der "gläsernen Decke", wie Du so schön sagst.

Und im Vergleich zu anderen Firmen reicht es meistens aus, sich den 
Abstand zu einem sechsstelligen Gehalt auszurechnen, was für einen 
einfachen Entwickler schon so ziemlich die obere Spitze zur Zeit 
darstellt.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Andreas F. schrieb:
> Ich finde das taktisch eher unklug, mit anderen Angeboten zu winken, das
> wirkt nicht vertrauenswürdig. Du musst zu Deinem Vorgesetzen gehen und
> ihm klarmachen, dass etwas passieren muss. Das ist die einzige
> Möglichkeit.

Ja, man geht zum Cheffe und macht: "mimimimi?". Cheffe wird: "gibt nix 
mehr!" husten.
Darauf muß man halt den Cheff kleinen Spicker zu komen lassen in der 
Form, "Hiermit kündige ich mein Arbeitsverhältnis zum xx.xx.xx 
fristgerecht."
Wenn Cheffe dann kommt "mimimimi, wollen sie sich das nicht überlegen?", 
noch eine Runde Pokern. Wenn das Angebot vom Cheffe nicht passt, gehen.
Den Cheffe wird dir auf jeden Fall noch Jahre danach deine unverschämte 
Forderung als persönliche Beleidigung nachtragen!
Denn dein Plus, ist bei dem über den Boni ein Minus.
Auch wenn das Minus minimal ist. Für Cheffe bleibt MINUS einfach MINUS!

Alles klar?

von Mark B. (markbrandis)


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Andreas F. schrieb:
> Die meisten Firmen blockieren solche Sachen eher weg und riskieren den
> Abgang, als drauf einzugehen, weil sonst jeder kommt.

Vernünftig geführte Firmen verstehen aber auch, dass es wesentlich 
teurer kommt, wenn viel Wissen die Firma verlässt.

von KOhlee (Gast)


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Techniker_25 schrieb:
> Hallo Leute,
>
> wie verhandelt ihr eigentlich euer Gehalt höher?
> Wenn nicht an Tarif gezahlt wird?


Wechseln bringt am meisten. Irgendwie traurig aber wahr.

von 2001 (Gast)


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Mark B. schrieb:
> Andreas F. schrieb:
>> Die meisten Firmen blockieren solche Sachen eher weg und riskieren den
>> Abgang, als drauf einzugehen, weil sonst jeder kommt.
>
> Vernünftig geführte Firmen verstehen aber auch, dass es wesentlich
> teurer kommt, wenn viel Wissen die Firma verlässt.

Das angeblich so wertvolle Wissen interessiert keine Sau. Ehrlich.

von 2001 (Gast)


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Gastino G. schrieb:
> Gar nicht. Zumindest in meinem persönlichen Fall. Die Angebote kamen vom
> Chef.

Und warum sollte er freiwillig mehr Kohle bezahlen? Die einzige 
Erklärung wäre, weil Du sonst den Abflug machst. Also doch eine mehr 
oder weniger subtile Drohung mit der Kündigung. Wenn Du 49 bist, findest 
Du woanders eh nix, also wird dir dann keiner mehr Geld geben damit Du 
bleibst, denn Du musst bleiben.

von Inkognito (Gast)


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2001 schrieb:
>> Vernünftig geführte Firmen verstehen aber auch, dass es wesentlich
>> teurer kommt, wenn viel Wissen die Firma verlässt.
>
> Das angeblich so wertvolle Wissen interessiert keine Sau. Ehrlich.

Ich hab mal in so einem Saftladen erstaunlich lange gearbeitet,
wo die Ingenieure sich alle paar Jahre die Klinke gaben.
Da war der Know-How-Verlust dem GF auch scheiß egal.
Als ich da gegangen wurde, hab ich da mein lauffähiges Projekt
an so einem Jungspund in einem vormittägigem Gespräch/Vortrag
übergeben und ich war mir sicher, das der nicht mal die Hälfte
verstanden hat. Zumindest Schaltpläne waren dabei, was (die Doku)
in der Firma nicht selbstverständlich war.
Da das Projekt für den Einsatz in der Öffentlichkeit konzipiert war,
war das wohl auch der Sargnagel, denn ich habe es nie in größeren
Stückzahlen mal wo gesehen. Scheinbar kam es auf der Messe nicht an,
war zu teuer oder einfach zu Oversize oder was auch immer, aber da
kann ich ja nichts für. Komischerweise gibts den Laden immer noch.
Letzte Woche hab ich meinen Ex-Chef im Radio gehört, wie er sich
über die Politiker öffentlich beklagt, dass seine Ideen nicht in
jedem Bundesland Anklang finden. Empfehlen kann man die Firmen nicht,
aber nötig scheinen die das auch gar nicht zu haben, weil die auch
so genug Kohle machen.

von Gastino G. (gastino)


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2001 schrieb:
> Und warum sollte er freiwillig mehr Kohle bezahlen? Die einzige
> Erklärung wäre, weil Du sonst den Abflug machst. Also doch eine mehr
> oder weniger subtile Drohung mit der Kündigung. Wenn Du 49 bist, findest
> Du woanders eh nix, also wird dir dann keiner mehr Geld geben damit Du
> bleibst, denn Du musst bleiben.

Es gibt noch viel mehr Erklärungen:

1. Der Chef legt Wert auf eine leistungsabhängige Bezahlung innerhalb 
seiner Gruppe oder Abteilung. Der Aspekt einer gerechten Verteilung 
spielte bei meinem Ex-Chef beispielweise eine große Rolle.

2. Der Chef möchte gern schon seinen besten Leuten prophylaktisch die 
Suche nach anderen Jobs aus dem Kopf treiben. Es ist einfacher, mit dem 
Personalern eine Lohnerhöhung zu diskutieren als einen guten 
Problemlöser in einer langwierigen Suche durch einen Nachfolger ersetzen 
zu müssen.

3. Der Chef möchte gern aus einem 35h-Jobber einen 40h-Jobber machen und 
mit noch einer kräftigen Schippe drauf für den Umstieg werben. Oder er 
möchte für neue Aufgabenstellungen/-wechsel motivieren.

4. Manchmal gibt es auch etwas zu verteilen (in großen Buden), weil 
Betriebsrat, Gewerkschaft oder Management oder einer Kombination aus 
denen etwas "von hinten nach oben" gestiegen ist.

von N. N. (clancy688)


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Gastino G. schrieb:
> 2. Der Chef möchte gern schon seinen besten Leuten prophylaktisch die
> Suche nach anderen Jobs aus dem Kopf treiben. Es ist einfacher, mit dem
> Personalern eine Lohnerhöhung zu diskutieren als einen guten
> Problemlöser in einer langwierigen Suche durch einen Nachfolger ersetzen
> zu müssen.

Hm... das muss ich mal meinen Chefs und Personalern nahe tragen. Diese 
Weisheit hat sich bis dahin noch nicht rumgesprochen...

von Mark B. (markbrandis)


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2001 schrieb:
> Mark B. schrieb:
>> Andreas F. schrieb:
>>> Die meisten Firmen blockieren solche Sachen eher weg und riskieren den
>>> Abgang, als drauf einzugehen, weil sonst jeder kommt.
>>
>> Vernünftig geführte Firmen verstehen aber auch, dass es wesentlich
>> teurer kommt, wenn viel Wissen die Firma verlässt.
>
> Das angeblich so wertvolle Wissen interessiert keine Sau. Ehrlich.

Das ist nicht angeblich, sondern real. Dass die BWLer das nicht 
verstehen, bedeutet nicht dass es keinen Verlust für die Firma 
darstellt.

In der BWL agiert man leider so saudumm, dass man nur die direkten 
Kosten sieht, die z.B. eine Gehaltserhöhung verursacht. Die indirekten 
Kosten will leider keiner sehen. Und so wird in vielen Firmen auf Teufel 
komm raus ein Euro eingespart, auch wenn der Sparvorgang am Ende zwei 
Euro Mehrkosten verursacht. Toll gespart und dabei unterm Strich Verlust 
gemacht. Leider Realität in vielen Firmen.

: Bearbeitet durch User
von Gästchen (Gast)


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Daniel schrieb:
> Leistung wird honoriert, wenn nicht bist du bei der falschen Firma...

Selten so gelacht.
Eine Gehaltserhöhung aufgrund besserer Arbeitsleistung gehört heute zur 
Ausnahme. So etwas ist selbst in USA eher der Regelfall, aber nicht in 
Deutschland. Gehaltserhöhung bekommst hier nur durch Wechsel, ganz egal 
wei fleißig du bist.
Zum Thema "falsche Firma": ich denke dass man "richtige Firmen" auf 
einer Hand aufzählen kann. Ich habe es kein einziges Mal gehört dass 
jemand aufgrund besserer Arbeitsleitung Gehaltserhöhung bekommen hat, 
das ist wohl der Stand der 80-er Jahre.

von Gästchen (Gast)


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2001 schrieb:
> Und warum sollte er freiwillig mehr Kohle bezahlen? Die einzige
> Erklärung wäre, weil Du sonst den Abflug machst. Also doch eine mehr
> oder weniger subtile Drohung mit der Kündigung. Wenn Du 49 bist, findest
> Du woanders eh nix, also wird dir dann keiner mehr Geld geben damit Du
> bleibst, denn Du musst bleiben.

Warum gleich "Drohung mit Kündigung"? Wir leben in der freien Wirtschaft 
und du kannst einfach woanders einen Job finden wie auch dein 
Arbeitgeber dich kündigen kann. Warum muss es gleich als Drohung 
angesehen werden? Es ist doch ganz normal dass man kündigt wenn man 
woanders bessere Konditionen findet, dein Chef macht es nicht anders und 
kündigt einem Lieferanten wenn er Mist liefert. Sich selbst gleich 
abzuschreiben wenn man 49 ist machen nur Heulsusen, und sorry, früher 
habt wir 50 Jahre beweint, jetzt jammert ihr schon bei 49, was kommt als 
nächstes? Klinisch tod bei 40 Jahren?

von Inkognito (Gast)


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Gästchen schrieb:
> was kommt als
> nächstes? Klinisch tod bei 40 Jahren?

Der soziale Abstieg beginnt schon mit 30. Wer das anders sieht,
macht sich nur was vor. Die Säge ist schon am sägen. Dafür sorgen
schon die nachrückenden naiven Jungen die man noch formen und
verarschen kann. Die Realität aber wird ja nur als Gejammer
abgetan.

von Mark B. (markbrandis)


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Inkognito schrieb:
> Der soziale Abstieg beginnt schon mit 30. Wer das anders sieht,
> macht sich nur was vor. Die Säge ist schon am sägen. Dafür sorgen
> schon die nachrückenden naiven Jungen die man noch formen und
> verarschen kann. Die Realität aber wird ja nur als Gejammer
> abgetan.

Die Realität ist, dass man mit ca. 5-10 Jahren Berufserfahrung in einer 
exzellenten Position ist, um einen neuen Job zu finden. Man ist noch 
jung genug, aber gleichzeitig schon erfahren genug.

Ab 50 aufwärts wird es in Deutschland tatsächlich schwer, wenn man nicht 
ganz spezielles Wissen mitbringt (z.B. für Safety Engineering) oder ganz 
bestimmte Führungspositionen bekleidet.

von Marx W. (Gast)


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Gästchen schrieb:
> was kommt als
> nächstes? Klinisch tod bei 40 Jahren?

Kommt drauf an. Da ja im Entwicklerbereich durch die Osterweiterung 
massiv Personal aus Südosteuropa via Automotiv-Zulieferer, Stellen in 
R&D Zonen der Automotiv`s besetzten. Wird da die Luft für die Entwickler 
immer dünner.
Da kann`s schon sein wer mit 35 "freigestellt" wird, wird nur mit Müh 
und Not beim DL unterkommt, um dann D-land weit verschickt zu werden.

Persönlich wein ich keinem der IGM Säcke beim Zuli eine Träne nach, wenn 
ihr  Laden verlagert wird.
Wer deren Gehabe gegenüber den Werkverträgler und AÜG`ler erlebt hat, 
der denkt sich nur mehr: "Recht geschieht denen!"

von Mark B. (markbrandis)


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Marx W. schrieb:
> Gästchen schrieb:
>> was kommt als
>> nächstes? Klinisch tod bei 40 Jahren?
>
> Kommt drauf an. Da ja im Entwicklerbereich durch die Osterweiterung
> massiv Personal aus Südosteuropa via Automotiv-Zulieferer, Stellen in
> R&D Zonen der Automotiv`s besetzten. Wird da die Luft für die Entwickler
> immer dünner.

Den gegenläufigen Effekt lässt Du dabei schön untern Tisch fallen: Da es 
immer mehr und immer komplexere Elektronik und Software im Auto gibt, 
braucht man natürlich auch mehr Entwickler als früher.

von Gästchen (Gast)


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Mark B. schrieb:
> Den gegenläufigen Effekt lässt Du dabei schön untern Tisch fallen: Da es
> immer mehr und immer komplexere Elektronik und Software im Auto gibt,
> braucht man natürlich auch mehr Entwickler als früher.

Richtig, dazu kommt noch dass Hochgebildete/Hochqualifizierte immer 
öfter auswandern, den Grund dieser Abwanderung beschreibt schon dieser 
Thread zu genüge: fehlende Anerkennung bzw. nicht angemessene Gehälter. 
In 2015 waren es ca. 800.000 die Deutschland "Auf Wiedersehen" gesagt 
haben, überwiegend Hochqualifizierte die diesen Molloch nicht mitmachen 
wollen.

von Gästchen (Gast)


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Inkognito schrieb:
> Der soziale Abstieg beginnt schon mit 30. Wer das anders sieht,
> macht sich nur was vor.

Darauf habe ich nur gewartet. Um sich "nichts vorzumachen" muss ich 
jetzt wohl schreiben dass der soziale Abstieb bereits mit 25 beginnt, 
nicht wahr? Ihr denkt genau so wie Medien/Lobbyistenverbände es von euch 
wollen, unfassbar. Mit 40 dermaßen Minderwertigkeitskomplexe, wieso gibt 
es keine Selbstmordgewerkschaft für Ingenieure?

von Inkognito (Gast)


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Gästchen schrieb:
> Mit 40 dermaßen Minderwertigkeitskomplexe, wieso gibt
> es keine Selbstmordgewerkschaft für Ingenieure?

Die brauchts nicht, oder was glaubst du, was die Jungs, die
sich in den letzten Tagen selbst was angetan haben, bewegt hat.
So mancher hält die Behandlung und dem Leistungsdruck dann
psychisch nicht stand und rastet aus. Allerdings ist das auch
nicht neu, sondern es wird jetzt nur intensiver drüber
Berichterstattet. Man kann nur hoffen das es nun aufhört, aber
irgendwie glaube ich nicht so recht dran, wenn sich die Ursachen
nicht ändern. Die Wahrheit will doch keiner hören, weil
verleugnen ist doch viel bequemer.
Hab gestern erst wieder ein Absage bekommen, schmucklos, kein Bezug,
kein Name, keine Begründung, Schönfärberei, und sonst nichts,
hätten die sich auch schenken können. Schlechter können sich
die Personaler schon gar nicht mehr verhalten bzw. darstellen.
Jedenfalls muss ich nicht lange suchen, um die wahren Verursacher
dieser prekären Situation auszumachen. Juristisch greifbar sind
die ja so gut wie gar nicht und das ist das Problem.

von Cyblord -. (cyblord)


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Inkognito schrieb:
> Hab gestern erst wieder ein Absage bekommen, schmucklos, kein Bezug,
> kein Name, keine Begründung, Schönfärberei, und sonst nichts,

Natürlich, als wenn sich ein Michael S. ernsthaft bewirbt. Musste das 
mal wieder als Nachweis fürs Amt sein oder wie? Erzähl doch hier keine 
Märchen.

von Benji (Gast)


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Inkognito schrieb:
> Jedenfalls muss ich nicht lange suchen, um die wahren Verursacher
> dieser prekären Situation auszumachen. Juristisch greifbar sind
> die ja so gut wie gar nicht und das ist das Problem.

Der erste Schritt um aus diesem Emotionalen Tief wieder herauszukommen 
ist Selbsterkenntnis.

Steh dir endlich ein, dass du selbst an deiner Misere schuld bist.
Such das Problem nicht immer bei anderen.
Fang an, Fehler bei dir zu erkennen und daran zu arbeiten.

Heulen bringt dir nix.
Du fällst nur immer weiter in dein Loch.
Den "Ausgerasteten" ging es wohl ähnlich.

von Inkognito (Gast)


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Benji schrieb:
> Steh dir endlich ein, dass du selbst an deiner Misere schuld bist.

Unnötig, war ja nur EINE Absage.

> Such das Problem nicht immer bei anderen.

Das brauch ich gar nicht suchen, weil die Täter fest stehen
und schuldig wie die Hölle sind. Kenne deinen Feind und du
kennst dich selbst. ;-b

> Fang an, Fehler bei dir zu erkennen und daran zu arbeiten.

Genau das mach ich, denn ich weiß, dass ich was drauf habe.
Du darfs gern alles essen, aber musst nicht alles wissen. ;)
Da lass ich mich doch nicht von solchen Nerds runter ziehen.
Tatsächlich haben die nämlich meinen Test nicht bestanden. ;-b

> Heulen bringt dir nix.

Wegen so was heule ich doch nicht. Da teile ich eher aus.

> Du fällst nur immer weiter in dein Loch.

DAS Loch ist noch nicht ausgehoben, aus dem ich nicht aus
eigener Kraft wieder raus käme.

> Den "Ausgerasteten" ging es wohl ähnlich.

Die hatten keine Perspektive, ich dagegen schon. Mit meinem
Know-How kann ich nämlich so einiges bewegen.

von Dipl.- G. (hipot)


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Gästchen schrieb:

> Ausnahme. So etwas ist in USA eher der Regelfall, aber nicht in
> Deutschland. Gehaltserhöhung bekommst hier nur durch Wechsel, ganz egal
> wei fleißig du bist.

Wobei man auch in den USA teilweise lautstark auf den Busch kloppen und 
Kompensation für seine Mehrleistung einfordern und begründen muß. Ich 
hatte in meiner vorherigen Stelle 1000%ige Argumente und teilweise 
minutiöse Auflistungen. Trotzdem war die Zeitkonstante überraschend 
hoch, ehe die großen Sprünge eingesehen wurden und kamen. Die einzige 
Hochstufung, die automatisch erfolgte, war die Aufwertung meiner Stelle 
von Bachelor auf Masterniveau, ergo die Anerkennung meines Diploms nach 
der Umrechnung. Das hatte ich allerdings vorher schon verbal verhandelt.

von genervt (Gast)


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Inkognito schrieb:
> Hab gestern erst wieder ein Absage bekommen, schmucklos, kein Bezug,
> kein Name, keine Begründung, Schönfärberei, und sonst nichts,
> hätten die sich auch schenken können.

Tja, unter dem Gesichtspunkt, dass du ohnehin nur noch 
Pflichtbewerbungen für Amt schreibst....

von Gastino G. (gastino)


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Lu R. schrieb:
>
> Hm... das muss ich mal meinen Chefs und Personalern nahe tragen. Diese
> Weisheit hat sich bis dahin noch nicht rumgesprochen...

Die Personaler juckt das auch nicht, aber Deinen Chef. Der hat den 
Ärger, einen gleichwertigen Ersatz zu suchen und so lange Deine Aufgaben 
umzuverteilen, bis er einen gefunden hat. Und wenn Dinge nicht fertig 
werden, kann er Deine Kündigung auch nicht bei seinen Chefs als 
Entschuldigung anbringen. Er hat also ein sehr natürliches Interesse 
daran, gute Leute zu halten. Und glaube mir, wirklich gute Leute (und 
nicht nur welche, die sich dafür halten), sind recht schwer zu finden 
zur Zeit. Und nein, "wirklich gut" heißt nicht "25 Jahre alt, 50 Jahre 
Berufserfahrung und Spaß an ehrenamtlicher Tätigkeit".

von Niemand (Gast)


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genervt wieder
> Tja, unter dem Gesichtspunkt, dass du ohnehin nur noch Pflicht-
> bewerbungen für Amt schreibst....
na dein Thread da drüben
Beitrag "Warum bewerbt ihr euch nicht einfach?"
ist ja wohl auch nicht viel gehaltvoller.

> Und Maßgeblich ist aber der gesamte Markt.
den du ja komplett auswendig kennst?
> Schon klar, dass man innerhalb der Firma an die "gläserne Decke" kommt,
> wenn man gut ist.
Was übersetzt was wiederum heißt? Verschlüsselung in pur nur um nicht 
auf den Punkt zukommen? Da drüben im anderen Fred liest sich das anders, 
und real ist es dann auch nicht ganz so!

> Man sollte schon nachprüfen, ob man im Zweifel wirklich mehr Wert ist,
> bevor man die Klappe aufreißt.
Die Klappe aufreißen tun nur Leute welche keinen wirkl. Plan oder 
Verstand haben. Gemeint hast du aber wohl etwas anders in dem Fall?



und erst der Cyblord ---- (cyblord)
der einzige Beitrag hier im Thread und wieder nur Rumhänseln!

von Gästchen (Gast)


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Inkognito schrieb:
> Die brauchts nicht, oder was glaubst du, was die Jungs, die
> sich in den letzten Tagen selbst was angetan haben, bewegt hat.
> So mancher hält die Behandlung und dem Leistungsdruck dann
> psychisch nicht stand und rastet aus. Allerdings ist das auch
> nicht neu, sondern es wird jetzt nur intensiver drüber
> Berichterstattet. Man kann nur hoffen das es nun aufhört...

Keine Ahnung wovon du schreibst, man sollte schon zum Thema des Threads 
schreiben, ist immer empfehlenswert für den Überblick und für den 
Informationswert des Threads.

von Inkognito (Gast)


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Gästchen schrieb:
> Keine Ahnung wovon du schreibst, man sollte schon zum Thema des Threads
> schreiben, ist immer empfehlenswert für den Überblick und für den
> Informationswert des Threads.

Keine Ahnung oder nur Verleugnen? Du hast doch von einer 
Selbstmordgewerkschaft für Ingenieure schwadroniert. Hat
für mich auch nicht unbedingt einen konkreten Bezug zum
Threadthema. München und was da kürzlich passierte?
Das hat schon Bezug zum Selbstmord, der da in München
statt fand. Was da sonst noch so abging, hat es auch nicht
besser gemacht.
Jobs, aber auch auskömmliche Gehälter, haben da indirekt
sicher auch eine gewisse Rolle gespielt, mal von Erhöhungen
die sich sicher jeder wünscht, sicher ganz abgesehen.
Das hängt nämlich immer irgendwie zusammen. Wenn du also
nicht vom Threadthema abschweifen willst, erzähle hier nichts
von Selbstmord.

von Maurizio di Mauro (Gast)


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Gästchen schrieb:
> Sich selbst gleich
> abzuschreiben wenn man 49 ist machen nur Heulsusen,

Weit die meisten Leute werden aber ab mitte 40 schon Probleme haben, 
eine Stelle zu finden, wo ihnen mehr gezahlt wird als im alten Job.

Darum ist, von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen, die Drohung mit 
Kündigung, oder subtiler, die Frage nach einem Zwischenzeugnis auch kaum 
zielführend.

Im Gegenteil, ich laufe Gefahr, als "frustriert" eingestuft zu werden, 
und bei der nächsten Gelegenheit durch einen jüngeren ersetzt werden, 
der das Prokastrinationspiel noch mitspielt weil er an noch an seine 
Zukunft glaubt, und hochmotiviert ist.

Man schreibt sich nicht selber ab, sondern erkennt, das man schon 
abgeschrieben ist. Es wäre fahrlässig, seine Handlungen nicht an der 
Realität und den eigenen engen Grenzen zu orientieren.

von Maurizio di Mauro (Gast)


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Benji schrieb:

> Der erste Schritt um aus diesem Emotionalen Tief wieder herauszukommen
> ist Selbsterkenntnis.
>

Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Depression.

> Steh dir endlich ein, dass du selbst an deiner Misere schuld bist.
> Such das Problem nicht immer bei anderen.
> Fang an, Fehler bei dir zu erkennen und daran zu arbeiten.

Das an eigenen Fehlern arbeiten hilft ist auch so ein Gerücht. Ab Mitte 
30 wird das nicht mehr funktionieren, weil man die emotionale 
Flexibilität verloren hat.

Wenn man die Fehler beseitigt, kämpft man letztlich gegen sich selber, 
und das ist wie das verbiegen einer Feder. Entweder sie bricht oder sie 
schnellt mit furchtbarer Wucht zurück.

Die anderen, besseren sind der Feind. Es ist völlig schnuppe, ob diese 
Schuld sind oder nicht. Es ist ein Überlebenskampf, der grundsätzlich 
ohne Moral und ohne Grenzen geführt wird.

Wenn man erkennt, das man mit seinen eigenen Möglichkeiten am Ende ist, 
kann man nur anderen noch Knüppel zwischen die Beine schmeissen.

Diese anderen werden nicht zögern, mich zu beseitigen, weil letztlich 
bin ich für sie nur ein Klotz am Bein.

von genervt (Gast)


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Maurizio di Mauro schrieb:
> Weit die meisten Leute werden aber ab mitte 40 schon Probleme haben,
> eine Stelle zu finden, wo ihnen mehr gezahlt wird als im alten Job.
>
> Darum ist, von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen, die Drohung mit
> Kündigung, oder subtiler, die Frage nach einem Zwischenzeugnis auch kaum
> zielführend.

Wer mit Mitte 40 noch Hoffnung auf nennenswerte Gehaltssteigerungen in 
einer Entwicklerposition hat, dem ist nicht mehr zu helfen.

Völlig abstruses Beispiel.

von D. I. (Gast)


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genervt schrieb:
> Wer mit Mitte 40 noch Hoffnung auf nennenswerte Gehaltssteigerungen in
> einer Entwicklerposition hat, dem ist nicht mehr zu helfen.
>
> Völlig abstruses Beispiel.

Eben, entweder man begnügt sich dann mit seinen ERA12b / EG16, whatever 
oder man macht weiter Richtung Management.

von Inkognito (Gast)


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Maurizio di Mauro schrieb:
> Entweder sie bricht oder sie
> schnellt mit furchtbarer Wucht zurück.

Das sind zwei Szenarien. Ein drittes wäre, die Feder kontrolliert
zu entspannen. Sicher sind noch mehr möglich.

genervt schrieb:
> Wer mit Mitte 40 noch Hoffnung auf nennenswerte Gehaltssteigerungen in
> einer Entwicklerposition hat, dem ist nicht mehr zu helfen.

Optimismus gehört mit zum Lebensziel. Pessimisten können sich dann
nach deiner Werteinschätzung gleich erschießen? Die Rentenkasse
würde es wohl freuen. Jedenfalls ist die Realität eine Irrtum-
erregende Bedingungsfeindlichkeit.

von Inkognito (Gast)


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Heiner schrieb im Beitrag #4664318:
> @Mods: bitte diesen von Trollen übernommenen Thread löschen.
>
> Danke!
>
> lg Heiner

Genau, vor allem wenn man nichts zum Thema mitzuteilen hat. ;-b

von genervt (Gast)


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Inkognito schrieb:
> genervt schrieb:
>> Wer mit Mitte 40 noch Hoffnung auf nennenswerte Gehaltssteigerungen in
>> einer Entwicklerposition hat, dem ist nicht mehr zu helfen.
>
> Optimismus gehört mit zum Lebensziel. Pessimisten können sich dann
> nach deiner Werteinschätzung gleich erschießen?

Ein Ingenieur erreicht als Entwickler nur in den ersten 8-12 Jahren 
nennenswerte Gehaltssteigerungen, darüber gibts dann nur noch 
Inflationsausgleich.

Ohne Führungsverantwortung ist da nicht mehr drin und Mitte 40 ist der 
Zug abgefahren.

von Inkognito (Gast)


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genervt schrieb:
> in den ersten 8-12 Jahren

Von wann an?
In der ersten oder in jeder Festanstellung?

von Gastino G. (gastino)


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D. I. schrieb:
> genervt schrieb:
>> Wer mit Mitte 40 noch Hoffnung auf nennenswerte Gehaltssteigerungen in
>> einer Entwicklerposition hat, dem ist nicht mehr zu helfen.
>>
>> Völlig abstruses Beispiel.
>
> Eben, entweder man begnügt sich dann mit seinen ERA12b / EG16, whatever
> oder man macht weiter Richtung Management.

So sieht's aus. Und die meisten, die ich so kenne, begnügen sich mit 
ihrer (höchsten) Tarifstufe oder dem AT-Gehalt und haben noch etwas vom 
Leben. Je älter, umso eher nehmen sie auch Lohnrückgänge in Kauf, um ihr 
Privatleben wieder etwas mehr in den Vordergrund zu rücken.
Und mal ehrlich: Wie groß ist denn der Unterschied in der Lebensqualität 
zwischen 80 k und 130k brutto wirklich, wenn man seine Bude eh schon 
abbezahlt hat?

von g33 (Gast)


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Reisen in der Business Class mit Liegeplätzen? Schöne Hotels in 1.Reihe 
am Strand? Frischen Fisch und besseres Essen?
Bessere medizinische Versorung und so mancher Privatarzt?

Services, die du einfach buchen kannst und jemand etwas für dich 
erledigt?

Einen Porsche, AMG etc. im Vergleich zu den üblichen vernünftigen 
Alltagsautos?

Immobilie mit lauter Extras? Bessere Kleider, Geräte, usw.?

Die Möglichkeit, mehr Flausen auszuleben oder zu sparen und früher 
aufzuhören?

Ach sag bloß.. überhaupt kein Unterschied zwischen 80 und 130k spürbar.
Was du da machst nennt sich selbsttrösen wegen unerreichbarer Sachen. 
Ich kann verstehen, dass es Leid auslöst.

von D. I. (Gast)


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Gastino G. schrieb:
> Und mal ehrlich: Wie groß ist denn der Unterschied in der Lebensqualität
> zwischen 80 k und 130k brutto wirklich, wenn man seine Bude eh schon
> abbezahlt hat?

Der Unterschied ist der Zeitpunkt wann ich in den Vorruhestand gehen 
kann, weil die Kapitalerträge zum Selbsterhalt genügen :)

von Mark B. (markbrandis)


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g33 schrieb:
> Ach sag bloß.. überhaupt kein Unterschied zwischen 80 und 130k spürbar.

Das hat er nicht gesagt.

> Was du da machst nennt sich selbsttrösen wegen unerreichbarer Sachen.
> Ich kann verstehen, dass es Leid auslöst.

Nein. Er hat einfach verstanden, dass mehr Besitz nicht oder nur 
marginal zu mehr Glück beiträgt. Menschen mit einem Porsche in der 
eigenen Garage sind im Durchschnitt auch nicht glücklicher als Menschen 
mit einem Golf, der auf der Straße parkt.

Mit 80k Jahresbrutto kann man schon lange so gut leben, dass mehr Geld 
keine Steigerung des Lebensglücks bedeutet.

: Bearbeitet durch User
von g33 (Gast)


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"Mit 80k Jahresbrutto kann man schon lange so gut leben, dass mehr Geld
keine Steigerung des Lebensglücks bedeutet."

In München in der Innenstadt oder in Sachsen in einem Dorf?
Oder gar New York und Florida? Na ich glaube du vergißt bei dieser 
absoluten Aussage so einige Faktoren..

von Mark B. (markbrandis)


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g33 schrieb:
> "Mit 80k Jahresbrutto kann man schon lange so gut leben, dass mehr Geld
> keine Steigerung des Lebensglücks bedeutet."
>
> In München in der Innenstadt oder in Sachsen in einem Dorf?
> Oder gar New York und Florida? Na ich glaube du vergißt bei dieser
> absoluten Aussage so einige Faktoren..

Als normaler Bürger in Deutschland. Man sollte nicht vergessen, dass 80k 
weit jenseits des Durchschnittseinkommens liegt.

: Bearbeitet durch User
von Gastino G. (gastino)


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g33 schrieb:
> Reisen in der Business Class mit Liegeplätzen? Schöne Hotels in 1.Reihe
> am Strand? Frischen Fisch und besseres Essen?
> Bessere medizinische Versorung und so mancher Privatarzt?

Und das bekommst Du mit 80k nicht hin?

> Services, die du einfach buchen kannst und jemand etwas für dich
> erledigt?

Nein, die Du buchen musst, weil Du keine Zeit dafür hast, das selber zu 
tun.

>
> Einen Porsche, AMG etc. im Vergleich zu den üblichen vernünftigen
> Alltagsautos?
>
> Immobilie mit lauter Extras? Bessere Kleider, Geräte, usw.?
>
> Die Möglichkeit, mehr Flausen auszuleben oder zu sparen und früher
> aufzuhören?
>
> Ach sag bloß.. überhaupt kein Unterschied zwischen 80 und 130k spürbar.
> Was du da machst nennt sich selbsttrösen wegen unerreichbarer Sachen.
> Ich kann verstehen, dass es Leid auslöst.

Ehrlich gesagt sehe ich nur ein stichhaltiges Argument - und das ist das 
mit dem früheren Aufhören. Ansonsten beinhaltet Deine Aufzählung auch 
nichts anderes als hier und da für praktisch dasselbe noch ein wenig 
Geld mehr ausgeben zu können. Aber ganz ehrlich: Der große Unterschied 
ist das am Ende nicht mehr. Zwischen 30k und 80k liegen Welten, hier 
liegt oft der Unterschied zwischen Eigenheim und nicht Eigenheim 
beispielsweise, zwischen 80k und 130k ist der Unterschied aber nicht 
mehr wirklich groß.

Da brauche ich mich im Übrigen auch nicht selbst zu trösten. 
Lebensqualität ist in meinen Augen nicht, wenn man dann in der Woche 50 
oder 60 Stunden einen Job ohne echten oder interessanten Output macht, 
um dann mit 130k im Jahr nach Hause zu gehen und sich dann damit zu 
trösten, dass es ja anstelle der popeligen E-Klasse ja auch ein AMG sein 
darf.

von Gastino G. (gastino)


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g33 schrieb:

> In München in der Innenstadt oder in Sachsen in einem Dorf?
> Oder gar New York und Florida? Na ich glaube du vergißt bei dieser
> absoluten Aussage so einige Faktoren..

Wir reden hier von Deutschland und wen es nicht gerade in die Innenstadt 
von München oder Frankfurt zieht, dem bleiben auch mit 80k nicht die 
wesentlichen Güter wie Eigenheim, Auto(s), Urlaube usw. verwehrt.
Der nächste richtige Sprung ist dann erst irgendwo schon im 
Millionenbereich, da wo man dann beim richtigen Luxus (Flugzeug, Yacht, 
Sommer- und Winterresidenz) ankommt. Alles dazwischen ist doch nicht 
viel mehr als dasselbe mit Goldrand oder etwas dickerem Goldrand.

von genervt (Gast)


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Gastino G. schrieb:
> Und mal ehrlich: Wie groß ist denn der Unterschied in der Lebensqualität
> zwischen 80 k und 130k brutto wirklich, wenn man seine Bude eh schon
> abbezahlt hat?

Ganz einfache Überlegung: 80k für 35 Stunden IGM, ca. 100K für die 40 
Stunden und die 130 für SL1 mit Bonus für >>40 Stunden.

Lebenszeit gegen Geld, der eine kommt mit 80k locker über die Runden und 
hat nur ne 35-Stunden-Woche, also während "junger" Jahre mehr vom Leben, 
das andere Extrem geht ggf. früher in Ruhestand.

von javafanboy (Gast)


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bei welchem unternehmen bekommt man denn als normaler angestellter 100k 
und mehr? dann ist man aber schon ein paar jahre dort und in leitender 
funktion?

mir persönlich wäre  das zu stressig, da ich auch nicht gut leiten und 
anderen menschen befehle geben kann.

über arbeitsmangel kann ich mich beschweren, jedoch vermute ich, dass 
ich in meinem aktuellen job nicht so ohne weiteres eine gehaltserhöhung 
bekommen kann, die jenseits von ig-metall liegt. dazu müsste ich eine 
neue stufe erreichen und dazu müsste man wohl auch mehr verantwortung 
übernehmen.

interessant ist, dass.mein Vorgänger in einem meiner Projekte irgendwann 
mehr geld gefordert hatte, sonst würde er gehen.dann durfte er gehen. 
und ich hab seinen kram geerbt ohne übergabe natürlich.

von EinGast (Gast)


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Gastino G. schrieb:
> g33 schrieb:
>
>
> Wir reden hier von Deutschland und wen es nicht gerade in die Innenstadt
> von München oder Frankfurt zieht, dem bleiben auch mit 80k nicht die
> wesentlichen Güter wie Eigenheim, Auto(s), Urlaube usw. verwehrt.

Na dann mach die Rechnung noch mal als Alleinverdiener mit 3 Kindern. Da 
bleiben netto in SK3 ca 4200 übrig. Damit machst du dann keine großen 
Sprünge mehr.

von Elektron (Gast)


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EinGast schrieb:
> Na dann mach die Rechnung noch mal als Alleinverdiener mit 3 Kindern. Da
> bleiben netto in SK3 ca 4200 übrig. Damit machst du dann keine großen
> Sprünge mehr.

Aber ja, das ist doch sehr viel Geld für ein Familie! Ich glaube, deine 
Ansprüche sind nur viel zu hoch. Wie wäre es zum Beispiel mal mit selber 
kochen als Essen zu gehen?

von EinAndererGast (Gast)


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EinGast schrieb:
> Na dann mach die Rechnung noch mal als Alleinverdiener mit 3 Kindern.

Wer sich als Mann in diesem Land mit diesem "Familienrecht" noch für 
Kinder entscheidet, dem ist doch ohnehin nicht mehr zu helfen.

von Einkauf (Gast)


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Ich weiß was du meinst. Aber wenn du keine kriegst, kannst du niemandem 
deine werte vermitteln, sie sterben dann mit dir aus.

von D. I. (Gast)


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EinGast schrieb:
> Na dann mach die Rechnung noch mal als Alleinverdiener mit 3 Kindern. Da
> bleiben netto in SK3 ca 4200 übrig. Damit machst du dann keine großen
> Sprünge mehr.

Naja +Kindergeld ist man dann fast bei 5k netto Haushaltseinkommen. 
Davon kann man schon leben, ...

von EinGast (Gast)


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>
> Naja +Kindergeld ist man dann fast bei 5k netto Haushaltseinkommen.
> Davon kann man schon leben, ...


> Aber ja, das ist doch sehr viel Geld für ein Familie! Ich glaube, deine
> Ansprüche sind nur viel zu hoch. Wie wäre es zum Beispiel mal mit selber
> kochen als Essen zu gehen?

Versteht mich nicht falsch - 80k ist sehr in Ordnung. Aber die Aussage, 
dass man den Unterschied von 80 zu 130k nicht merkt halte ich für SEHR 
weit hergeholt. Das mag für Singles oder Paare gelten. Nicht für 
Familien mit 3 Kindern. Ja es gibt Monate da legst du hoch 3-Stellig 
Geld beiseite. Aber es gibt auch Monate da ist am Ende vom Geld noch 
Monat übrig. Da gibts nämlich so lustige Events wie: Waschmaschine, 
Auto, Fernseher kaputt. Oder die Klassiker: Kindergeburtstag (3x in dem 
Fall) + Weihnachten + Ostern - allein das haut dir in 5/12 Monaten die 
normale Kostenplaung übern haufen.

Wenn ich mich mit h4 vergleiche hab ich natürlich "viel". Aber nimm mal 
die Fixkosten für Auto(s!) (wir haben grad mal eins davon und das ist 10 
Jahre alt), Wohnen, Essen (wir gehen so gut wie fast nie essen - vom Eis 
schlecken mal abgesehen), Kleidung, Schulsachen, Hobbies/Sport der 
Kinder, Urlaub, GEZ, Telekom/Handy, Strom/NK, Versicherungen usw weg.

Mir ist klar, dass es sehr viele Familien im Land gibt, bei denen 2 
Eltern arbeiten (müssen) und sie trotzdem weniger haben als 80k. Aber 
wenn du so argumentierst kann ich auch gleich in die Extreme gehen und 
sagen, in Afghanisten sterben ja auch nicht alle - und jetzt halt dich 
fest: die haben NOCH weniger.

von Inkognito (Gast)


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javafanboy schrieb:
> bei welchem unternehmen bekommt man denn als normaler angestellter 100k
> und mehr? dann ist man aber schon ein paar jahre dort und in leitender
> funktion?

Das hängt von deinem Bildungsgrad und noch ein paar anderen 
Kleinigkeiten
ab. Je höher der Grad ist, um so mehr Schotter gibts.

> mir persönlich wäre  das zu stressig, da ich auch nicht gut leiten und
> anderen menschen befehle geben kann.

Im zivilen Bereich muss man sich nur mit Anweisungen rum schlagen.
Im amtlichen Bereich fliegen einem auch mal Befehle, aufgrund von
Vorschriften um die Ohren.

> über arbeitsmangel kann ich mich beschweren, jedoch vermute ich, dass
> ich in meinem aktuellen job nicht so ohne weiteres eine gehaltserhöhung
> bekommen kann, die jenseits von ig-metall liegt. dazu müsste ich eine
> neue stufe erreichen und dazu müsste man wohl auch mehr verantwortung
> übernehmen.

Du kannst doch zum Tarif eine Leistungszulage bekommen. Musst nur
drum ersuchen. Wenn man das dann noch begründen kann, um so besser.
Du musst nur deinen Vorgesetzten auf deiner Seite haben.

> interessant ist, dass.mein Vorgänger in einem meiner Projekte irgendwann
> mehr geld gefordert hatte, sonst würde er gehen.dann durfte er gehen.
> und ich hab seinen kram geerbt ohne übergabe natürlich.

Wenn man damit droht, verstößt das nur gegen die guten Sitten im 
Arbeitsverhältnis und so ein Erpressungsversuch kommt so gut wie
nie gut an. Taktisch klüger ist es, wenn man sich ein Zwischenzeugnis
geben lässt und wartet, wie das ganze dann gehandhabt wird. Dauert
es, scheint man dich Wertzuschätzen und wird dich vielleicht mal
fragen was du beabsichtigst. Das du dich Einkommenmäßig neu
orientieren möchtest, wird man dir diese Vorgehensweise kaum übel
nehmen. Entweder gibts dann mehr Geld oder sehr schnell das 
Zwischenzeugnis.

Das mit der fehlenden Übergabe ist gar nicht so selten und zeigt
eher, in was für einem Drecksladen man da arbeitet. Da gibts dann
einfach keinen Plan.

von D. I. (Gast)


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EinGast schrieb:
> Wenn ich mich mit h4 vergleiche hab ich natürlich "viel". Aber nimm mal
> die Fixkosten für Auto(s!) (wir haben grad mal eins davon und das ist 10
> Jahre alt), Wohnen, Essen (wir gehen so gut wie fast nie essen - vom Eis
> schlecken mal abgesehen), Kleidung, Schulsachen, Hobbies/Sport der
> Kinder, Urlaub, GEZ, Telekom/Handy, Strom/NK, Versicherungen usw weg.

Das sehe ich in meinem Haushaltsbuch :)

von Benji (Gast)


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g33 schrieb:
> Reisen in der Business Class mit Liegeplätzen? Schöne Hotels in 1.Reihe
> am Strand? Frischen Fisch und besseres Essen?
> Bessere medizinische Versorung und so mancher Privatarzt?
>
> Services, die du einfach buchen kannst und jemand etwas für dich
> erledigt?
>
> Einen Porsche, AMG etc. im Vergleich zu den üblichen vernünftigen
> Alltagsautos?
>
> Immobilie mit lauter Extras? Bessere Kleider, Geräte, usw.?
>
> Die Möglichkeit, mehr Flausen auszuleben oder zu sparen und früher
> aufzuhören?

Das ist eigentlich alles nur ein Mehr an Konsum. Ob der glücklich macht 
muss jeder selbst entscheiden.
Mit 80k kann man (*) sich auch schon alles leisten: Eigenheim, Auto, 
Konsumerelektronik ohne Ende, Urlaub mehrmals im Jahr, Essen gehen...

Der Sprung auf 130k bewirkt nur dass man teurer konsumieren kann: 
Fernseher jedes Jahr austauschen anstelle jedes 2., teureres Hotel (ohne 
echten Mehrwert?), dickere Karre.
Aber wer auf sowas wert legt wird dann auch nicht glücklicher sein denn 
dann gibt es immer noch die, die noch besser verdienen, das Hamsterrad 
dreht sich also weiter.

Mach ich den Sprung auf 200k kann ich eigentlich auch nur das, was ich 
jetzt kann, nur eben teurer.
First Class Fliegen, Currywurst mit Goldstaub mampfen weil ich nicht 
weiß wie ich in meiner maßlosen Dekadenz noch spinnen soll, ein noch 
dickeres Auto, am Besten 2, neben der Harley. Pool in den Garten den ich 
nie benutzen. i-Phone mit Juwelenapplikationen für die Frau damit sie 
beim Thermomix-Abend schön protzen kann...

Wer mehr Geld mit mehr Konsum gleich setzt wird nie richtig glücklich.
Denn ein wirklicher Unterschied in der Lebensweise ergibt sich erst ab 
ein paar Millionen. Dann erst kann wirklich übel konsumiert werden: 
kleine Yacht, das limitierte Lambo-Modell für 1kk€, Schloß statt 
Villa...
Aber das erreicht man durch Arbeit eh nicht.

Durch normale Gehaltssprünge wird man immer nur besser (sinnloser?) 
konsumieren können, ohne dass sich sonst groß was ändert.

Aber jedem das seine.
Ich brauch jetzt schon kein Luxushotel obwohl wir als DINK uns einiges 
leisten könnten. Problem ist dass Luxushotels immobil sind und ich eher 
mit Camper oder Rucksack unterwegs bin, sowie auf Einheimischen-Märkte 
essen geh.

Einziges Argument wo ich den Sprung von 80k auf 130k als sinnvoll 
erachte: Geld investieren um eher aus dem Berufsleben auszuscheiden. 
Denn Lebenszeit ist unbezahlbar, selbst für Millionäre.
Aber die wenigsten sind so weitsichtig, die "unteren Spitzenverdiener" 
(100-200k) die ich so kenne konsumieren einfach nur und arbeiten dann 
solange wie ich. Wenn sie nicht vorher hopsgehen oder die Frau abhaut.



* Disclaimer für die Korinthenkacker: Nein, der alleinverdienende 
3-Kinder-Dad wahrscheinlich nicht.

von Mark B. (markbrandis)


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EinGast schrieb:
> Versteht mich nicht falsch - 80k ist sehr in Ordnung. Aber die Aussage,
> dass man den Unterschied von 80 zu 130k nicht merkt halte ich für SEHR
> weit hergeholt. Das mag für Singles oder Paare gelten. Nicht für
> Familien mit 3 Kindern. Ja es gibt Monate da legst du hoch 3-Stellig
> Geld beiseite. Aber es gibt auch Monate da ist am Ende vom Geld noch
> Monat übrig. Da gibts nämlich so lustige Events wie: Waschmaschine,
> Auto, Fernseher kaputt.

Und genau dafür hat man kurzfristige Liquidität zur Verfügung, z.B. auf 
einem Tagesgeldkonto. In der Regel legt man dafür so 2 bis 3 
Monatsgehälter zurück. Dann kann die kaputte Waschmaschine einen auch 
nicht mehr so sehr schrecken.

> Oder die Klassiker: Kindergeburtstag (3x in dem Fall) + Weihnachten +
> Ostern - allein das haut dir in 5/12 Monaten die normale Kostenplaung
> übern haufen.

Wieso das? Wir reden hier nicht von Dingen, die plötzlich und unerwartet 
auftreten. Sondern dies sind ganz im Gegenteil Ereignisse, die lange 
vorher bekannt sind. Also muss es auch möglich sein sie in die normale 
Kostenplanung mit aufzunehmen.

von Karsten B. (kastenhq2010)


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EinGast schrieb:
> Wenn ich mich mit h4 vergleiche hab ich natürlich "viel". Aber nimm mal
> die Fixkosten für Auto(s!) (wir haben grad mal eins davon und das ist 10
> Jahre alt), Wohnen, Essen (wir gehen so gut wie fast nie essen - vom Eis
> schlecken mal abgesehen), Kleidung, Schulsachen, Hobbies/Sport der
> Kinder, Urlaub, GEZ, Telekom/Handy, Strom/NK, Versicherungen usw weg.

5k Netto Haushaltseinkommen und für eine kaputte Waschmachine (lass es 
500€ sein, selbst im Worst Case sind das auf 2 Jahre lächerliche 
20€/Monat) reicht's dann nicht mehr? Ist das ernst gemeint? Da würde ich 
anfangen ein Haushaltsbuch zu führen oder mal bei den anderen 80% der 
Haushalte in Deutschland fragen, wie die so mit der Hälfte klar kommen.

von EinGast (Gast)


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> 5k Netto Haushaltseinkommen und für eine kaputte Waschmachine (lass es
> 500€ sein, selbst im Worst Case sind das auf 2 Jahre lächerliche
> 20€/Monat) reicht's dann nicht mehr? Ist das ernst gemeint? Da würde ich
> anfangen ein Haushaltsbuch zu führen oder mal bei den anderen 80% der
> Haushalte in Deutschland fragen, wie die so mit der Hälfte klar kommen.

5k netto... nehmen wir die 3 Kinder mal als einen Erwachsenen an 
(Synergieeffekte blabla). Dann kommst du auf das Lebensniveaus eines 
Single mit 5000/3 = ~1600netto im Monat. Fürs Protokoll: Das sind ca 
(bei SK1) 2400 Brutto im Monat = <30k. Nich so das Gehalt, bei dem hier 
alle mit der Zunge schnalzen würden oder?

Bei 130k kommt man dann ca. auf des Lebensniveau von 2600 netto / Monat 
eines Single (ca 53k brutto). Und jetzt denkt nochmal nach, von wegen 
"da merkste keinen Unterschied".

Wir reden aneinander vorbei. Ich hab nicht gesagt dass wir hunger leiden 
oder uns irgendetwas fehlt. Aber hier wird so getan, als ob man mit 80k 
über Geld nicht mehr nachdenken muss und der Unterschied zu 130k nicht 
gegeben ist. Das ist einfach nur Müll.

von D. I. (Gast)


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EinGast schrieb:
> 5k netto... nehmen wir die 3 Kinder mal als einen Erwachsenen an
> (Synergieeffekte blabla). Dann kommst du auf das Lebensniveaus eines
> Single mit 5000/3 = ~1600netto im Monat. Fürs Protokoll: Das sind ca
> (bei SK1) 2400 Brutto im Monat = <30k. Nich so das Gehalt, bei dem hier
> alle mit der Zunge schnalzen würden oder?

Diese Rechnung/Annahme ist doch völliger Mumpitz.

von EinGast (Gast)


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Weil?

von EinGast (Gast)


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http://www.financescout24.de/wissen/ratgeber/haushaltspauschale#funktionsweise-der-haushaltspauschale

Banken rechnen für nen Single-Haushalt 600-800. Pro weiteres Mitglied 
+200. Bist du also bei der 5-Köpfigen Familie bei 800+4x200 = 1600 beim 
Divisor 2. Jetzt sind Banken nicht dafür bekannt großzügig zu rechnen. 
Ich finde den Divisor 3 von mir nicht zu pessimistisch. Nimm von mir aus 
2,5. Ändert an meiner Grundaussage wenig.

von Karsten B. (kastenhq2010)


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EinGast schrieb:
> 5k netto... nehmen wir die 3 Kinder mal als einen Erwachsenen an
> (Synergieeffekte blabla). Dann kommst du auf das Lebensniveaus eines
> Single mit 5000/3 = ~1600netto im Monat. Fürs Protokoll: Das sind ca
> (bei SK1) 2400 Brutto im Monat = <30k. Nich so das Gehalt, bei dem hier
> alle mit der Zunge schnalzen würden oder?

Hat auch keiner behauptet, dass 1600 netto viel sind, aber für den 
Großteil der Arbeitnehmer in Deutschland steht das auf dem Gehaltszettel 
und die Kommen über die Runden.

> Bei 130k kommt man dann ca. auf des Lebensniveau von 2600 netto / Monat
> eines Single (ca 53k brutto). Und jetzt denkt nochmal nach, von wegen
> "da merkste keinen Unterschied".

Du hast die wichtige Angabe zu 80k vergessen.

> Wir reden aneinander vorbei. Ich hab nicht gesagt dass wir hunger leiden
> oder uns irgendetwas fehlt. Aber hier wird so getan, als ob man mit 80k
> über Geld nicht mehr nachdenken muss und der Unterschied zu 130k nicht
> gegeben ist. Das ist einfach nur Müll.

Nehmen wir mal deinen 5 Personenhaushalt und den Fixkosten von 
1600€/Monat, mit denen die Banken rechnen:
30k -> 1700€ netto -> 100€ über
80k -> 3800€ netto -> 2200€ über (+2100% gegenüber 30k)
130k -> 6100€ netto* -> 4500€ über (+100% gegenüber 80k)

Wie weiter oben beschrieben: Der Sprung 30k zu 80k geht aus der 
Aufstockerregion in ein Leben mit Urlaub/Eigenheim/neuwertiges 
Auto/Konsum und ist eine massive Verbesserung der Lebensqualität. Von 
80k zu 130k hast du diesen Sprung nicht.

*Schön zu sehen, wie der prozentuale Nettoanteil zwischen 80k und 130k 
annähernd gleich bleibt, während er zwischen 30k und 80k deutlich sinkt.

von EinGast (Gast)


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Tom S. schrieb:
>Hat auch keiner behauptet, dass 1600 netto viel sind, aber für den
>Großteil der Arbeitnehmer in Deutschland steht das auf dem Gehaltszettel
>und die Kommen über die Runden.
Kommen über die Runden? Richtig. Aber die würden den Unterschied zu 2400 
netto ganz sicher in der Lebensqualität merken. ;) Da legt nicht 
unbedingt jeder die 800€ netto beiseite weil einem absolut wirklich 
nichts mehr einfällt, wofür man es ausgeben könnte was das Leben schöner 
macht. Und nichts anderes ist die Aussage: "Den Unterschied von 80k auf 
130k merkt man doch eh nicht".

Tom S. schrieb:
> Nehmen wir mal deinen 5 Personenhaushalt und den Fixkosten von
> 1600€/Monat, mit denen die Banken rechnen:
> 30k -> 1700€ netto -> 100€ über

Dir ist schon klar, dass 1700 netto unterhalb von H4 ist? Eine 
5-köpfige Familie erhält bei h4 ~1600 (je nach Alter der Kinder) PLUS 
Wohnung usw...

Mein Argument ging in die Richtung: wie großt der Faktor von 1 Person 
auf 5 Personen (also 2Erw+3Kinder) ist. Auf welchem Grundlevel du das 
ansetzt ist völlig egal. Es entscheidet der Faktor. Wieviel da wo übrig 
bleibt hängt vom Niveau ab auf dem man leben kann/will/muss. HIer alles 
oberhalb von h4 grundsätzlich als "ist übrig" zu bewerten und dann noch 
behaupten zu wollen, alles was mehr ist merkt man eh nicht an 
Lebensqualität, ist schon abenteuerlich.

von Elektron (Gast)


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EinGast schrieb:
> Versteht mich nicht falsch - 80k ist sehr in Ordnung. Aber die Aussage,
> dass man den Unterschied von 80 zu 130k nicht merkt halte ich für SEHR
> weit hergeholt. Das mag für Singles oder Paare gelten. Nicht für
> Familien mit 3 Kindern.

Von 80k bleiben für eine Familie mit 3 Kindern aber netto viel mehr 
übrig als für einen Single - durch Steuerklasse, höhere Freibeträge etc. 
(oder die Frau kann auch noch Geld mitverdienen). Hinzu kommt auch noch 
Erziehungs-/Kindergeld, ist zwar nicht viel, aber erhöht das zur 
Verfügung stehende Einkommen auch noch einmal.

Wahrscheinlich hat der Single mit 80k trotzdem mehr Geld am Ende des 
Monats übrig, aber so schlecht sieht es für die Familie eben auch nicht 
aus. Beide werden den Unterschied zu 130k daher kaum merken in ihrer 
Lebensqualität, da haben die Vorposter schon recht. Vermutlich wird die 
Lebensqualität sogar eher sinken, weil mehr Gehalt in diesem Bereich oft 
auch mehr Arbeitszeit bedeutet.

von D. I. (Gast)


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Elektron schrieb:
> Vermutlich wird die
> Lebensqualität sogar eher sinken, weil mehr Gehalt in diesem Bereich oft
> auch mehr Arbeitszeit bedeutet.

Ja aber sobald man sich für diesen Weg entscheidet mehr Arbeitszeit für 
mehr Geld zu investieren, dann sollte man es auch richtig durchziehen 
und nicht bei 130k und der ersten OFK-Stufe schon aufgeben. Wenn man 
schon 50h arbeitet, dann lieber so dass 200k+ hängen bleiben als 
läppische 130k, ansonsten sollte man es bei der letzten Tarifstufe 
belassen meiner Meinung nach.

von Harald W. (wilhelms)


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Techniker_25 schrieb:

> Gehalterhöhung

Hmm, geht das nicht mit mit Hilfe einer, hier im Forum schon häufiger
vorgestellten Verdopplerschaltung?
SCNR

: Bearbeitet durch User
von Elektron (Gast)


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D. I. schrieb:
> Elektron schrieb:
> Vermutlich wird die
> Lebensqualität sogar eher sinken, weil mehr Gehalt in diesem Bereich oft
> auch mehr Arbeitszeit bedeutet.
>
> Ja aber sobald man sich für diesen Weg entscheidet mehr Arbeitszeit für
> mehr Geld zu investieren, dann sollte man es auch richtig durchziehen
> und nicht bei 130k und der ersten OFK-Stufe schon aufgeben. Wenn man
> schon 50h arbeitet, dann lieber so dass 200k+ hängen bleiben als
> läppische 130k, ansonsten sollte man es bei der letzten Tarifstufe
> belassen meiner Meinung nach.

Ich weiß nicht so recht, was du meinst. Der berufliche Stress steigt 
doch auch in diesem Bereich noch weiter an, irgendwann wird man wohl 
automatisch zum Herzinfarkt- oder Burnout-Kandidaten. Zudem finde ich 
130k gar nicht "läppisch". Und der wichtigste Punkt: Es ist ja nicht so, 
als ob man sich das so einfach aussuchen kann. Stellen mit 200k+ sind 
dünn gesät, da muss schon sehr viel mehr da sein als allein der Wille.

Wo ich bei dir bin: Es will gut überlegt sein, ob mehr auch wirklich 
immer gut für einen ist, zum Beispiel der Sprung vom Tarif in den 
AT-Bereich. Eine 35h-Woche kann nämlich auch sehr glücklich machen.

von D. I. (Gast)


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Elektron schrieb:
> Ich weiß nicht so recht, was du meinst. Der berufliche Stress steigt
> doch auch in diesem Bereich noch weiter an, irgendwann wird man wohl
> automatisch zum Herzinfarkt- oder Burnout-Kandidaten. Zudem finde ich
> 130k gar nicht "läppisch". Und der wichtigste Punkt: Es ist ja nicht so,
> als ob man sich das so einfach aussuchen kann. Stellen mit 200k+ sind
> dünn gesät, da muss schon sehr viel mehr da sein als allein der Wille.

Ich persönlich sehe das nicht so, dass dadurch der berufliche Stress 
ansteigt nur weil die Verantwortung größer wird. Ich sehe das so weil 
Stress für mich direkt mit investierter Arbeitszeit zusammenhängt, aber 
nicht so stark mit der Aufgabe an sich (man muss Scheiße auch einfach 
mal vorbeischwimmen lassen können). Du bist immer noch Angestellter, 
selbst die Vorstände sind angestellt.
Sobald du in den AT-Bereich wechselst bist du Flatrate-Arbeiter, was im 
allgemeinen auf ne 45-50h Woche rausläuft, d.h. für mich sobald ich mich 
in diese Schiene begebe, dann mit den Ambitionen auf die dicken Pfründe 
(200k aufwärts). Dass das nicht jedem gegönnt sein kann ist auch klar, 
aber das weiß man dann vorher, dass man sich ins Haifischbecken begibt 
und nur der gewinnt, der die anderen im Zweifel messert.

von Elektron (Gast)


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Da sind wir wohl unterschiedlicher Meinung, denn für mich korreliert 
beruflicher Stress nicht in erster Linie mit der Arbeitszeit, sondern 
mit der Verantwortung. Allerdings gehen beide mit dem Gehalt nach oben 
(OK, bei der Arbeitszeit gibt es natürliche Grenzen, aber man hat immer 
weniger echtes Privatleben).

Für mich persönlich sehe ich immer meine Komfortzone an erster Stelle, 
das heißt im Zweifelsfall lautet das Optimum 35h-Woche und ruhige Kugel 
schieben. Mehr Geld ist in diesem Gehaltsbereich einfach viel zu teuer 
erkauft im Vergleich zur verlorenen Lebenszeit.

von Helles Licht (Gast)


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D. I. schrieb:
> Sobald du in den AT-Bereich wechselst bist du Flatrate-Arbeiter, was im
> allgemeinen auf ne 45-50h Woche rausläuft,

Das heißt, was für Nichtarifler vom ersten Tag an Standard ohne 
besonderes Gehalt ist. ;)
Führungskräfte kloppen dort oft 60 h. 5 x 8-20 Uhr, Pause undefinierbar.
Geht natürlich nur da, wo kein Betriebsrat hockt, also der typische 
Mittelstand. Einer muss ja die Kohlen für Deutschland/Merkel aus dem 
Feuer holen ;)

von D. I. (Gast)


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Helles Licht schrieb:
> Das heißt, was für Nichtarifler vom ersten Tag an Standard ohne
> besonderes Gehalt ist. ;)
> Führungskräfte kloppen dort oft 60 h. 5 x 8-20 Uhr, Pause undefinierbar.
> Geht natürlich nur da, wo kein Betriebsrat hockt, also der typische
> Mittelstand. Einer muss ja die Kohlen für Deutschland/Merkel aus dem
> Feuer holen ;)

In unserer Firma reißen sich die Leute auch nicht das Bein übermäßig 
raus. Haben zwar 40h Woche, aber Gleitzeitkonto etc., auch das 
Führungspersonal wirkt nicht danach als stünden sie kurz vorm Burn-Out, 
zumindest nicht mein Chef.

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