Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Trianglewave opamps


von Sven M. (svenbow)


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Hallo Zusammen,

ich versuche eine Dreieckswelle mit OPamps zu erzeugen um mit dieser 
dann ein Audiosignal in eine PWM umzuwandeln, hat jemand hier schonmal 
so etwas gemacht und kann mir sagen welche Werte ich für die 
Wiederstände und Kondensatoren brauche oder wie ich diese berechne?

MfG
Sven :)

von Hi-Tech-Progger S. (Gast)


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Soll das eine Art Delta-Sigma-Wandler werden? Ich würde einen Integrator 
bauen und ihn mit einem Rechteck ansteuern. Das gibt ein Dreieck. Suche 
mal nach Integrator.

von Jens G. (jensig)


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Einfach nach Dreieckgenerator suchen, und schon gibt's genug Beispiele. 
Auch auf Wikipedia ...

von Hp M. (nachtmix)


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Du gibst ein Rechtecksignal auf einen Integrator, dann kommt dort das 
Dreieck raus.
Am einfachsten geht das, wenn du den Integrator mit einem Schmittrigger 
zu einem Oszillator zusammenbaust.

Anstelle des Dreiecks kannst du auch einen Sägezahn verwenden.
Der ist oft noch einfacher herzustellen, indem du einen Kondensator mit 
einem Konstantstrom auflädst, und ihn dann beim Erreichen einer 
bestimmten Spannung schlagartig entlädst.

von Hi-Tech-Progger S. (Gast)


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Hp M. schrieb:
> Du gibst ein Rechtecksignal auf einen Integrator, dann kommt dort das
> Dreieck raus.
Ähnelt stark meiner Lösung :-)

Das Ganze muss aber sehr genau sein, weil das sonst direkt in die 
Ergebnisse einfließt.

von brix (Gast)


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Sehr genau? -->DDS

von Klaus R. (klara)


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Reinhard S. schrieb:
> Das Ganze muss aber sehr genau sein, weil das sonst direkt in die
> Ergebnisse einfließt.

Wie genau soll es denn sein? Jedenfalls dürfte es zielführender sein 
einen entsprechenden AD-Wandler einzusetzen. Oder wenn es PWM sein soll 
dann ...

http://www.ti.com/ww/de/analog/tas5630/index.shtml
http://www.ti.com/lsds/ti/audio-ic/mid-power-audio-amplifiers-5-50W-product.page#

mfg klaus

von Possetitjel (Gast)


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Reinhard S. schrieb:

> Das Ganze muss aber sehr genau sein, weil das sonst
> direkt in die Ergebnisse einfließt.

Gibts da eine ETWAS präzisere Angabe?

von Sven M. (svenbow)


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Jens G. schrieb:
> Einfach nach Dreieckgenerator suchen, und schon gibt's genug Beispiele.
> Auch auf Wikipedia ...

Ich habe schon so viel gesucht aber nichts was wirklich Werte für R und 
C hat. ich habe jetzt einen versuch gemacht, vermute aber das die 
Kondensatoren zu groß ist denn das ganze ist sehr langsam.

Das hier war mein Beispiel: 
http://www.circuitstoday.com/triangular-wave-generator

Hp M. schrieb:
> Anstelle des Dreiecks kannst du auch einen Sägezahn verwenden.
> Der ist oft noch einfacher herzustellen, indem du einen Kondensator mit
> einem Konstantstrom auflädst, und ihn dann beim Erreichen einer
> bestimmten Spannung schlagartig entlädst.

Macht das keinen unterschied in der generierten PWM?

: Bearbeitet durch User
von Sven M. (svenbow)


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Wenn ich mir das nun alles nochmal so anschaue stellt sich noch die 
Frage: "Brauche ich zwingend eine negative Betriebsspannung oder reicht 
+5V?

MfG
Sven

von Jens G. (jensig)


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@Sven Müller (svenbow)

>> Einfach nach Dreieckgenerator suchen, und schon gibt's genug Beispiele.
>> Auch auf Wikipedia ...

>Ich habe schon so viel gesucht aber nichts was wirklich Werte für R und
>C hat. ich habe jetzt einen versuch gemacht, vermute aber das die
>Kondensatoren zu groß ist denn das ganze ist sehr langsam.

Wie wäre es denn damit:
http://www.igs.uni-rostock.de/fileadmin/IGS/Beikirch/dreieck.pdf


Ist gleich unter den ersten Treffern beim googeln.

>Hp M. schrieb:
>> Anstelle des Dreiecks kannst du auch einen Sägezahn verwenden.
>> Der ist oft noch einfacher herzustellen, indem du einen Kondensator mit
>> einem Konstantstrom auflädst, und ihn dann beim Erreichen einer
>> bestimmten Spannung schlagartig entlädst.

>Macht das keinen unterschied in der generierten PWM?

Nö. Ergibt ja immer noch einen linearen Verlauf.

von Possetitjel (Gast)


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Sven M. schrieb:

> Ich habe schon so viel gesucht aber nichts was wirklich
> Werte für R und C hat.

Du hast noch nicht so viel Erfahrung mit Elektronik...?!

R und C sind nicht so wichtig; wichtig ist vorwiegend das
Produkt R*C.

> Das hier war mein Beispiel:
> http://www.circuitstoday.com/triangular-wave-generator

Hmm. Doofe Schaltung, finde ich. Viel Aufwand für wenig
Ergebnis.

Die hier ist einfacher:
https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Dreieck_Generator_OPAMP.png

Die Frequenz müsste etwa f = R3/R2 * 1/(R1*C1) sein.

> Hp M. schrieb:
>> Anstelle des Dreiecks kannst du auch einen Sägezahn verwenden.
>> [...]
>
> Macht das keinen unterschied in der generierten PWM?

Doch, einen kleinen. Ich würde beim Dreieck bleiben.

Sven M. schrieb:
> Wenn ich mir das nun alles nochmal so anschaue stellt sich
> noch die Frage: "Brauche ich zwingend eine negative
> Betriebsspannung

Nein.

> oder reicht +5V?

Ja.
Dazu muss aber die Schaltung angepasst werden.

von Possetitjel (Gast)


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Jens G. schrieb:

>>Macht das keinen unterschied in der generierten PWM?
>
> Nö.

Doch. Es entsteht eine zusätzliche Phasenmodulation.

von Klaus R. (klara)


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Hallo,
anhand der Beispiele sehe ich das es sich nur um Bastelei handelt. Dann 
genügt auch ein 555er Timer, vorzugsweise ein MOSFET - Typ.

http://www.edn.com/design/analog/4432210/555-based-class-D-headphone-driver-makes-great-practice-amp
mfg klaus

von Homo Habilis (Gast)


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Klaus R. schrieb:
> Hallo,
> anhand der Beispiele sehe ich das es sich nur um Bastelei handelt.

Jau, Sven - bis jetzt wissen wir nicht, ob das als "Probiererei" gedacht 
ist, oder Du gleich ernsthaft Klasse D höherer Qualität anstrebst.

Für Bastelei und/oder reine Subwoofer-Anwendung ist möglicherweise die 
"Sauberkeit" des Dreiecks weniger wichtig.

Für die Entwicklung eines ernstgemeinten Full-Range-Klasse-D-Amps aber 
sollte man schon auf "saubere Spitzen" achten. (Und natürlich noch viel 
mehr.)

Geh doch mal näher auf Dein Ziel ein.

von Sven M. (svenbow)


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Possetitjel schrieb:
> Du hast noch nicht so viel Erfahrung mit Elektronik...?!

Naja, es geht nur eher mir Mikroconrollern(ATMEL), aber die finde ich 
für diese Anwendung fehl am Platz.

Possetitjel schrieb:
> Ja.
> Dazu muss aber die Schaltung angepasst werden.

Also ein Offset erzeugen um 2,5V?

Homo Habilis schrieb:
> Geh doch mal näher auf Dein Ziel ein

Erstmal soll es ein kleiner Full-Range Amp werden mit mittlerer 
Qualität.
Später soll das ganze dann ein Hochleistungsamp mit nahezu linearem 
Frequenzgang werden.

von Klaus R. (klara)


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Sven M. schrieb:
> Erstmal soll es ein kleiner Full-Range Amp werden mit mittlerer
> Qualität.
> Später soll das ganze dann ein Hochleistungsamp mit nahezu linearem
> Frequenzgang werden.

Dann mach es doch gleich richtig. Setz den IRS2092 für einen Kanal ein.

http://www.infineon.com/dgdl/irs2092.pdf?fileId=5546d462533600a401535675f1be2790
http://www.infineon.com/dgdl/iraudamp7s.pdf?fileId=5546d462533600a40153569addc92bfb

Der IRS2092 ist bei "C" und "R" nicht zu kaufen, aber beim 
Farnell-Ableger hbe-shop.de für ca. 9 €. Beim IRS2092 packt man noch 
richtige Power-MOSFET dazu.

Wenn es kompakter und etwas mehr Hifi und bis zu vier Kanälen sein soll, 
dann nimm den TAS56030B.

http://www.ti.com/lit/ds/symlink/tas5630b.pdf

Zum selber löten ist der IC aber schon eher etwas für Profis.

Hier ein Thread zu TAS5630B.
Beitrag "Verstärker TAS5630"

mfg klaus

: Bearbeitet durch User
von Simon B. (transistor2504)


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Schau dir mal den Generator im Anhnag an:) der wurde extra für ne PWM 
Endstufe entwickelt...

von Sven M. (svenbow)


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Klaus R. schrieb:
> Dann mach es doch gleich richtig. Setz den IRS2092 für einen Kanal ein.

Ich will es richtig machen, deshalb soll der Amp mit einer H-Bridge 
arbeiten.

Simon B. schrieb:
> Schau dir mal den Generator im Anhnag an:) der wurde extra für ne PWM
> Endstufe entwickelt...

Wie kann ich IC10A und IC10B auf einen OPamp konvertieren?


MfG
Sven

von Simon B. (transistor2504)


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Warum willst du nicht die den Schmitt-Trigger verwenden? Sonst gibt es 
noch ne Alternative... Guck dir auch mal diesen Anhang an. So habe ich 
auch mal für meine PWM Stufe einen Generator realisiert...
Der schwingt mit 250 KHz.

von Sven M. (svenbow)


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Simon B. schrieb:
> Guck dir auch mal diesen Anhang an. So habe ich
> auch mal für meine PWM Stufe einen Generator realisiert...

Das sieht nach dem aus was ich suche :)

Wenn ich C41 und C40 nun an +2,5V lege und den OPamp mit +5V betreibe 
sollte das ganze ja auch noch funktionieren oder?

von Simon B. (transistor2504)


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Warum nutzt du ihn nicht so wie gezeigt? Der Dreieckgenerator schwingt 
momentan Bipolar, also positiv, negativ... Wenn du die 
Versorgungsspannung nun nur positiv auslegst kann er dies natürlich 
nicht. Was benötigst du denn? Ein Dreieck mit Offset?

Gruß Simon

von Hans-Georg L. (h-g-l)


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brix schrieb:
> Sehr genau? -->DDS

Hast du dir schonmal das Ausgangssignal eines DDS- Dreieckgenerators 
angesehen ?

von Klaus R. (klara)


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Sven M. schrieb:
> Ich will es richtig machen, deshalb soll der Amp mit einer H-Bridge
> arbeiten.

Habe ich. Einen TAS5630B mit 4 Kanälen, jeweils zwei sind in Brücke 
geschaltet.
http://www.ti.com/lit/ug/slau288a/slau288a.pdf


Klaus R. schrieb:
> ... Dann genügt auch ein 555er Timer, vorzugsweise ein MOSFET - Typ.
>
> 
http://www.edn.com/design/analog/4432210/555-based-class-D-headphone-driver-makes-great-practice-amp

Um zu schauen wie Class-D funktioniert genügt die o.a. Timer-Schaltung. 
Da kannst Du mit einem Oszi Dir jede wichtige Funktion ansehen. Zu 
empfehlen wäre auch LTspice. Für den Timer 555 gibt es Modelle. Damit 
kannst Du den Class-D Verstärker simulieren und Dir wirklich alles 
anschauen und selber Varianten testen.

Für eine gute Wiedergabe braucht man aber etwas mehr. Der Oszillator 
muss vor allem stabil sein. Ansonsten handelst Du Dir Rauschen ein. Der 
TAS5630B arbeitet mit einer PWM von ca. 400 kHz bei bis zu 50 V.

Schutzfunktionen: Self-Protection Design (Including Undervoltage, 
Overtemperature, Clipping, and Short-Circuit Protection) With Error 
Reporting

mfg klaus

von Hans-Georg L. (h-g-l)


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Hubert schrieb im Beitrag #4686009:
> Hans-Georg L. schrieb:
>> brix schrieb:
>>> Sehr genau? -->DDS
>>
>> Hast du dir schonmal das Ausgangssignal eines DDS- Dreieckgenerators
>> angesehen ?
>
> Zeige doch bitte einmal ein, zwei Beispiele.

Es ging hier um den Begriff "genauer". Für einen Festfrequenz Generator 
wie hier gefordert hat DDS keinen Vorteil gegenüber einer einfachen 
Analogschaltung. Du kannst den Integrator genauso gut mit einem Quartz 
steuern wie einen DDS Chip und ein Kondensator erzeugt dir kein 
Quantisierungsrauschen und keine Phasensprünge.

Mit einem üblichen 8 Bit Digital Oszi wirst du aber keinen Unterschied 
sehen ;-)

von Sven M. (svenbow)


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Simon B. schrieb:
> Warum nutzt du ihn nicht so wie gezeigt? Der Dreieckgenerator schwingt
> momentan Bipolar, also positiv, negativ

Okay, die Schaltung funktioniert perfekt :)

Ich habe noch zwei fragen:

1. Wie erzeuge ich -5V am Effektivsten?
2. Wie Treibe ich nachher die MOSFETs mit +-5V?

von Simon B. (transistor2504)


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Also +/- 5 Volt würde ich über ein stabilisiertes Netzteil erzeugen... 
Sprich Trafo, Gleichrichtung, 1. Siebung, Linearregler und 2. Siebung. 
Fertig! Ich weis allerdings nicht genau, was du mit effektiv meinst? Und 
wenn du mit Mosfets die H-Brücke meinst, würde ich erstmal über andere 
Schaltungsteile nachdenken... Was für einen Comperator willst du 
verwenden? Dann musst du dir Gedanken über ne Totzeiterzeugung machen. 
Und über Gatetreiber. Wo wir bei deiner Frage wären. Du steuerst mit 
deinen 5 Volt nicht direkt die Brücke an, sondern den Treiber und der 
die Brücke. Hier findet auch ne Spannungsverstärkung statt um die 
Mosfets anzusteuern. Die Highside muss z.b. über ne Bootstrap-Schaltung 
angesteuert werden. So viel erstmal vorweg :).

von Homo Habilis (Gast)


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Sven M. schrieb:
> Wie Treibe ich nachher die MOSFETs mit +-5V?

Langsam. Erst mal mußt Du das Dreieck mit dem Audio-Signal vergleichen 
("to compare"), mit einem Komp-a-rator. Erst dadurch ensteht Dein 
PWM-Signal, in Rechteckform.

Ohne Treiberschaltung aber geht auch nix. Sogar, wenn Du komplementäre 
Mosfets in Source-Schaltung (sowas gab es auch früher mal bei Klasse D) 
verbauen würdest, dabei noch Logik-Level Typen, damit +/-5V reichen 
würden...

...würde der Ausgangsstrom eines Komparators im Leben nicht für eine 
nutzbare Schaltfrequenz bei Power-Mosfets reichen.

Und wenn man schon einen Treiber braucht, gibt´s heutzutage wirklich 
tolle ICs dafür. Auch welche, die sowohl einen positiven, als auch einen 
negativen Eingang haben.

Und zwar, weil man damit zwei N-Kanal-FETs verwenden kann - weit besser, 
als mit komplementärem/n FET-Pärchen zu hantieren - und die nötige 
Versorgung für die High-Side

(so nennt man den Platz des oberen FET in der Halbbrücke / bzw. "halben 
Vollbrücke", damit Du nicht gleich meuterst...)

durch die Topologie und Ansteuerung selbst in Kombination mit wenigen 
zusätzl. Teilen (Bootstrap-Schaltung) erreicht werden kann. Manche davon 
erzeugen sogar gleich eine Totzeit mit.

Dann nimmt man entweder zwei solche (gegenphasig angesteuert), oder 
sucht sich gleich einen Vollbrücken-Treiber (da ist aber die Auswahl 
etwas kleiner).

Simon B. schrieb:
> So viel erstmal vorweg :)

Du willst das didaktisch aufbauen - gut, aber wenn jemand so fragt, wie 
ich zitierte, muß man vielleicht kurz mal (- wenn auch nur minimal -) 
konkreter werden. Natürlich nur als "Übersicht", und dann später 
Steinchen für Steinchen (wie es sich ergibt), so wie Du dachtest.

von Homo Habilis (Gast)


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von Simon B. (transistor2504)


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Homo Habilis schrieb:
  Du willst das didaktisch aufbauen
Nicht unbedingt aber man sollte ja mit einem Part anfangen und nicht 
direkt alles entwerfen. Gerade wenn es die erste Class D Endstufe ist, 
die er selber entwerfen will. Deshalb sollte man mal beim Comparator 
anfangen und sich dann weiter arbeiten.
Zudem wollte ich gestern keinen langen Text mehr schreiben:D.

Gruß Simon

von Sven M. (svenbow)


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Homo Habilis schrieb:
> Langsam. Erst mal mußt Du das Dreieck mit dem Audio-Signal vergleichen
> ("to compare"), mit einem Komp-a-rator. Erst dadurch ensteht Dein
> PWM-Signal, in Rechteckform.

Da hatte ich z.B. an einen LM319 gedacht.

Homo Habilis schrieb:
> Und wenn man schon einen Treiber braucht, gibt´s heutzutage wirklich
> tolle ICs dafür. Auch welche, die sowohl einen positiven, als auch einen
> negativen Eingang haben.

Da hatte ich an sowas wie den L6393 gedacht :)


MfG
Sven

von Simon B. (transistor2504)


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Der lm319 ist durchaus geeignet für diesen Einsatz. Vielleicht guckst du 
dir das hier mal an: http://www.widatec.com/CAE.pdf
Ich denke das wird dir weiter helfen.:) Hier wurde auch mit dem lm319 
gearbeitet. Das Schöne an dem Ding ist, dass er ein Dualcomparator ist 
und du somit nur einen brauchst. Du musst ja auch ein invertiertes PWM 
Signal erzeugen... Von der Geschwindigkeit her sollte der es auf jeden 
Fall tun. In
dem verlinkten Projekt wurden damit auch gute Ergebnisse erzielt. Ich 
habe, weil es sich durch LTSpice anbot, den LT1712 verwendet. 
Funktioniert auch. Das Schöne an diesem Teil ist, dass es nur 2 Eingänge 
hat, also kein Dualcomparator ist, aber ein PWM und ein Invertierten 
ausgibt. Damit sparst du dir Leiterbahnen. Der lm319 hat aber im Ausgang 
nur einen Transistor der den Ausgang gegen Masse zieht. Somit kann kein 
High erzeugt werden. Dafür benötigst du nen Pullupwiderstand. Ebenfalls 
wird ein Offset von 6 Volt am Eingang benötigt. Das bedeutet zusätzliche 
Widerstände... Beim LT1712 hast du damit keine Probleme.
Der L6393 gefällt mir jetzt nicht so, weis nicht ob man damit die 
richtige Wahl trifft. Da gibt es bessere ICs. Hier kommt es aber auch 
darauf an wie viel Leistung dein Verstärker bringen soll. 
Dementsprechend wählst du deine Mosfets und auch deinen Treiber. Ich 
habe den LTC4446 genutzt. Der kann eine Halbrücke ansteuern. Somit 
brauchst du auch nur zwei. Desweiteren verträgt der hohe Bootstrapping 
Spannungen. Die benötigst du bei hohen Ausgangsspannungen und 
Leistungen. Der LTC4446 ist jetzt vielleicht nicht die beste Lösung 
funktioniert aber.:)

Gruß Simon

von Sven M. (svenbow)


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Simon B. schrieb:
> Der LTC4446 ist jetzt vielleicht nicht die beste Lösung
> funktioniert aber.

Wie wäre es mit einem IR2110?


Simon B. schrieb:
> Ich
> habe, weil es sich durch LTSpice anbot, den LT1712 verwendet.

Ja, auch sehr attraktiv durch den invertierten Ausgang.


Kurze Anmerkung weil's mir gerade auffiel, die Bauteile sollten alle 
beim Großen R oder C oder Farnell kaufbar sein.

von Simon B. (transistor2504)


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Die Bauteile wirst du bei den genannten Anbietern finden.
Ja den ir2110 kann man nehmen. Hast du dir das Projekt angesehen?:D Da 
wurde die Ansteuerung auch mit dem IR realisiert. Hast du denn schonmal 
mit nem Schaltplan angefangen? Hast du nen Simulator auf dem Rechner? 
Der hilft beim Schaltungsdesign... Direkt bauen macht eigentlich keiner. 
Wie viel Leistung stellst du dir vor? ClassD wird normalerweise 
bevorzugt dort genutzt, wo viel Leistung gefragt ist.

Gruß Simon

von Sven M. (svenbow)


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Simon B. schrieb:
> Hast du dir das Projekt angesehen?

Ja dadurch bin ich darauf gekommen.


Simon B. schrieb:
> Hast du nen Simulator auf dem Rechner?

Japs, LTspice


Simon B. schrieb:
> Wie viel Leistung stellst du dir vor? ClassD wird normalerweise
> bevorzugt dort genutzt, wo viel Leistung gefragt ist.

Ist mir bewusst, das Ziel sind schlussendlich 2kW.

von Simon B. (transistor2504)


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2kW :D nicht schlecht. Ich nehme mal an an 4 Ohm? Willst du ne Pa 
befeuern?
Also der IR müsste das können. Du müsstest dir dann noch Gedanken über 
die Mosfets machen. Niedrige Qg und niedriger Rdson wären da wichtig und 
ne relativ hohe Vds. Was ist mit der Totzeiterzeugung? Der IR hat keine 
Eigene.
Ich habe das über einen Komparator gelöst... Ach und du musst bei solch 
hohen Leistungen ein großes Augenmerk auf den Ausgangsfilter legen. Du 
willst ja keine Sendeanlage bauen. Bei der Leistung wird EMV ein großes 
Thema. Auch das Layout wird es in sich haben. Dennoch will ich kein 
Spielverderber sein... LTSpice ist super!:)

von Helmut S. (helmuts)


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Wenn die Eperimentierphase vorbei ist und/oder gute Qualität gefordert 
wird, dann halt etwas "fertiges" nehmen.

http://www.ti.com/lsds/ti/audio-ic/mid-power-audio-amplifiers-5-50W-product.page

von Sven M. (svenbow)


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Simon B. schrieb:
> Ich nehme mal an an 4 Ohm? Willst du ne Pa
> befeuern?

Ja aber die PA hat 8Ohm.


Simon B. schrieb:
> Der IR hat keine Eigene.

Hast du gerade einen im Kopf der das kann?


Simon B. schrieb:
> Ach und du musst bei solch
> hohen Leistungen ein großes Augenmerk auf den Ausgangsfilter legen.

Jup, da hast du Recht :)

von Klaus R. (klara)


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Helmut S. schrieb:
> Wenn die Eperimentierphase vorbei ist und/oder gute Qualität
> gefordert
> wird, dann halt etwas "fertiges" nehmen.
>
> http://www.ti.com/lsds/ti/audio-ic/mid-power-audio...

Oder
http://www.ti.com/lsds/ti/audio-ic/high-power-audio-amplifiers-greater-than-50W-product.page#

von Simon B. (transistor2504)


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Die genannten ICs liegen aber weit unter dem genannten Leistungsbereich. 
Zum Thema Experimentierphase: ich glaube dem Threadersteller wird klar 
sein, dass es äußerst schwierig ist einen Highfidelity ClassD amp 
alleine zu entwickeln... Vielleicht sogar fast unmöglich. Jedoch lernt 
man beim fertigen ClassD IC nicht wirklich viel und ich denke, dass 
hierauf das Hauptaugenmerk liegt. Man kann alles fertig kaufen... Dann 
macht aber ein solches Forum in meinen Augen nur wenig Sinn.:)
Soll der Verstärker denn auch 4 Ohm stabil sein? Mal abgesehen davon, 
dass kein Lautsprecher eine durchgehende Impedanz von 8 Ohm hat.

Gruß Simon

von Sven M. (svenbow)


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Simon B. schrieb:
> Soll der Verstärker denn auch 4 Ohm stabil sein?

Das kommt drauf an wie viel Aufwand das mehr macht, ich glaube ein 
Problem ist dann der LP-Filter am Ausgang oder liege ich da falsch?


Simon B. schrieb:
> Jedoch lernt
> man beim fertigen ClassD IC nicht wirklich viel und ich denke, dass
> hierauf das Hauptaugenmerk liegt.

Ja, genau so ist es :)

von Simon B. (transistor2504)


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Ach und nein mir fällt so schnell kein Treiber ein. Momentan kann ich 
aber auch nicht wirklich gut danach gucken. Warum machst du es nicht 
diskret, so wie ich gesagt habe?
Also ob ich das Problem nennen würde weis ich nicht... Die Impedanz des 
Filters sollte der des Lautsprechers entsprechen, um Reflexionen zu 
vermeiden, aber die Impedanz ändert sich wie eben beschrieben. Es fließt 
mehr Strom durch die Fets aber das sollte nicht das Problem sein. Muss 
man bei der Auswahl der Fets beachten.

von Klaus R. (klara)


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Simon B. schrieb:
> Die genannten ICs liegen aber weit unter dem genannten Leistungsbereich.
> Zum Thema Experimentierphase: ich glaube dem Threadersteller wird klar
> sein, dass es äußerst schwierig ist einen Highfidelity ClassD amp
> alleine zu entwickeln... Vielleicht sogar fast unmöglich.

Bei 2 kW ist HiFi nicht unbedingt das Ziel. Ich hatte ja Anfangs auch 
den IRS2092 empfohlen, der aber auch für HiFi einsetzbar ist. Den kann 
man noch gut löten. Diese Class-D Verstärker haben noch externe MOSFETs. 
Wie wäre es mit 2000 W unter 200,-$ ?

http://store3.sure-electronics.com/1-x-1500-watt-class-d-audio-amplifier-board-irs2092

mfg klaus

von Sven M. (svenbow)


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Klaus R. schrieb:
> Wie wäre es mit 2000 W unter 200,-$ ?

Wie schon erwähnt ist ein fertiges Modul nicht das Ziel, ich möchte 
selber bauen aus spaß an der Sache und um was zu lernen.

von Klaus R. (klara)


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Sven M. schrieb:
> Wie schon erwähnt ist ein fertiges Modul nicht das Ziel, ich möchte
> selber bauen aus spaß an der Sache und um was zu lernen.

Na ja, Du weisst ja jetzt wie man so etwas bauen könnte. Schon mal über 
das 2 kW Netzteil nachgedacht?
mfg klaus

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Sven M. schrieb:
> Klaus R. schrieb:
>> Wie wäre es mit 2000 W unter 200,-$ ?
>
> Wie schon erwähnt ist ein fertiges Modul nicht das Ziel, ich möchte
> selber bauen aus spaß an der Sache und um was zu lernen.

Dann vergiß die 2kW ganz schnell mal wieder und fang mit etwas 
realistischerem an. 20W zum Beispiel. Und dann schau dir vor allem mal 
die Signalqualität an.

Apropos realistisch: die Erzeugung der PWM mit Komparator und 
Dreiecksignal ist zwar pädagogisch wertvoll (weil leicht zu verstehen). 
Aber in der Praxis baut man Class-D Verstärker nicht mehr so. Viel zu 
schlechte Qualität. Viel zu hoher Aufwand für den Rekonstruktionsfilter. 
Das Stichwort Delta-Sigma Modulator kam ja schon.

von Klaus R. (klara)


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Klaus R. schrieb:
> ... Dann genügt auch ein 555er Timer, vorzugsweise ein MOSFET - Typ.
>
> 
http://www.edn.com/design/analog/4432210/555-based-class-D-headphone-driver-makes-great-practice-amp

Wie gesagt, zum Lernen und Sehen wie es funktioniert genügt auch 555er 
Timer mit OPV.
mfg klaus

von Simon B. (transistor2504)


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Axel S. schrieb:
> Apropos realistisch: die Erzeugung der PWM mit Komparator und
> Dreiecksignal ist zwar pädagogisch wertvoll (weil leicht zu verstehen).
> Aber in der Praxis baut man Class-D Verstärker nicht mehr so. Viel zu
> schlechte Qualität. Viel zu hoher Aufwand für den Rekonstruktionsfilter.
> Das Stichwort Delta-Sigma Modulator kam ja schon.

Dann bring mal Beispiele zur Realisierung. Wäre auch sehr dran 
interessiert.:)

Gruß Simon

von Sven M. (svenbow)


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Simon B. schrieb:
> Dann bring mal Beispiele zur Realisierung. Wäre auch sehr dran
> interessiert.:)

Ja würde mich auch mal interessieren. :) wie das dann aussehen kann. Ich 
will ja schon state of the Art bauen.


MfG Sven

von Harald W. (wilhelms)


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Klaus R. schrieb:

> Dann genügt auch ein 555er Timer, vorzugsweise ein MOSFET - Typ.

Insbesondere, wenn man ihn mit einer KSQ
statt des Ladewiderstands "pimpt".

von Homo Habilis (Gast)


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Axel S. schrieb:
> vergiß die 2kW

Leider ist das wahr. Ist ja schon echt mehr als schwierig (@Simon: Ich 
meine keine Projektarbeit mit vielfältiger Unterstützung), 2kW für 
Subwoofer, und das noch evtl. bei Inkaufnahme relativ schlechter 
Qualität, beim ersten Versuch hinzukriegen.

Aber 2kW "state of the Art" (mit weitmöglichst selbstaufgebautem 
Delta-Sigma-Mod.) - Fullrange? Pfuhhh... schwäääär.

von Sven M. (svenbow)


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Wie sieht es mit der Nutzung solcher Chips aus?
http://www.ti.com/product/amc1203


MfG
Sven

von Clemens L. (c_l)


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Sven M. schrieb:
> amc1203

Das ist ein ADC mit (teurer) Isolation.

von Sven M. (svenbow)


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Clemens L. schrieb:
> Sven M. schrieb:
>> amc1203
>
> Das ist ein ADC mit (teurer) Isolation.

Okay weil auf der TI seite wird er als Delta-Simga Modulator 
angepriesen.

von Автомат К. (dermeckrige)


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Bei deinem Wissensstand werden 20W Class D schon anspruchsvoll.

Nicht doch erstmal mit ner linearen, diskreten AB anfangen und versuchen 
zu versehen?

von Simon B. (transistor2504)


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Also wenn es linear sein soll, kann ich die SymAsym empfehlen. Die baue 
ich gerade auf... Es gibt fertige Platinen und Bauteile sind leicht zu 
bekommen. Du kannst natürlich die Endstufe modifizieren. Um deinen 
Ansprüchen gerechter zu werden. Betonung liegt aber auf "gerechter", 
2000 Watt ist ein bisschen viel des Guten.:D
Ich betreibe meine auch mit 50 Volt anstatt der 36 vorgegebenen Volt.

Gruß Simon

von Hi-Tech-Progger S. (Gast)


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Автомат К. schrieb:
> Bei deinem Wissensstand werden 20W Class D schon anspruchsvoll.
>
> Nicht doch erstmal mit ner linearen, diskreten AB anfangen und versuchen
> zu versehen?

Sowas braucht man aber nicht bauen :-) Gibt es für 2 Euroen in China.

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