Hallo, wie bereits im Betreff geschrieben suche ich einen OpAmp für Präzisionsmessungen. Es geht um das Messen von Spannungen an hochohmigen Widerständen (100Meg und mehr) während dort ein Strom eingeprägt wird. Die Spannung würde bei 10V liegen, weil diese mit den meisten Multimetern am besten zu messen ist. Leider machen die 10Gig Eingangswiderstand des Multimeters die dann parallel zum Widerstand liegen einen erheblichen Fehler (fast 1%). Aus diesem Grund suche ich einen Buffer der deutlich hochohmiger ist (Eingangsstrom möglichst nur 1pA) während der Offset deutlich unter 10uV liegt. Leider habe ich bisher keinen OpAmp gefunden der all das kann. Es gibt ein paar Chopper die den Offset und auch den Eingangsstrom können, aber leider maximal 5V Versorgung vertragen. Habe ich den richtigen OpAmp nur übersehen?
Steffen schrieb: > Es geht um das Messen von Spannungen an hochohmigen > Widerständen (100Meg und mehr) während dort ein Strom > eingeprägt wird. Ist das Einprägen des Stromes zwingend vorgegeben? Ansonsten würde ich eine Spannung anlegen und über einen aktiven I/U-Wandler den Strom messen. Offset des I/U-Wandlers kann ggf. durch Messen mit beiden Polaritäten kompensiert werden. > Leider machen die 10Gig Eingangswiderstand des Multimeters > die dann parallel zum Widerstand liegen einen erheblichen > Fehler (fast 1%). Merkwürdige Logik. Wenn der Innenwiderstand des Multimeters genau bekannt und konstant ist, kann er doch rechnerisch berücksichtigt werden.
Possetitjel schrieb: > Ist das Einprägen des Stromes zwingend vorgegeben? Ja, das ist die eigentliche Messgröße. Bringt es denn wirklich einen Vorteil, den OpAmp als I/U Wandler zu schalten? Die Anforderungen was Ausgangsspannung und Eingangsstrom angeht bleiben ja. Den Strom ganz exakt umzukehren wollte ich eigentlich vermeiden. Da muss man ja auch wieder aufpassen um keine weiteren Fehler einzubauen. Possetitjel schrieb: > Merkwürdige Logik. Wenn der Innenwiderstand des Multimeters > genau bekannt und konstant ist, kann er doch rechnerisch > berücksichtigt werden. Der ist nicht genau bekannt. HP/Agilent (zB 34401A) sagt im Datenblatt >= 10Gig. Wenn es also mit allen Geräten funktionieren soll, dann muss man schlimmstenfalls wohl von 10Gig ausgehen. Aber auch wenn er doppelt so groß wäre, dann würde es immer noch stören. Und es sollte möglichst jedes 6,5 stellige Multimeter genutzt werden können.
Steffen schrieb: > jedes 6,5 stellige Multimeter genutzt werden können. Dann wird auch der "ideale" OPV noch paar "kleine" Ungenauigkeiten z.B. durch statische Aufladung, Schmutz und Isolationsprobleme haben.
Steffen schrieb: > während der Offset deutlich unter 10uV liegt. Bei einem Widerstand, der selbst schon mit 180uV rauscht ? (bei einer Bandbreite von 20kHz, bei 1kHz immer noch 40uV). Welchen Sinn soll das machen, das Rauschen möglichst genau mitzuverstärken ? Wer misst, misst Mist. Ohysikalische Grundlagen lernen statt hochtrabende Pseudogenauigkeitsanforderungen stellen. Steffen schrieb: > Die Spannung würde bei 10V liegen, weil diese mit den meisten > Multimetern am besten zu messen ist. Merkwürdige Multimeter hast du. Die, die ich kenne, messen am liebsten 200mV. Präzisionsmultimeter auch mal 2V. LMC6001, AD549L, MAX4239
Einen OPV, der alles gleichzeitig mitbringt wird es wohl nur schwer geben. Es gibt aber andere Möglichkeiten: 1. Du könntest einen älteren OPV mit deutlich größeren Versorgungsspannungsbereich nehmen, welcher aber gleichzeitig einen höheren Offset hat und diesen Offset messen und verrechnen oder falls möglich diesen abgleichen. Für erstere Variante tut es z.B. ein OPA129 (keine Abgleichmöglichkeit) und für letztere Variante ein AD549 oder OPA128. Erschrecke dich aber nicht über die Preise. Letzteren kann man auch hust samplen. 2. Du verwendest einen modernen und billigen fA OPV, wie den LMC662 und misst wieder dessen Offset und verrechnest diesen später. Für das Thema Versorgung kann man die Versorgungsspannung zusätzlich bootstrappen. z.B. Figure 14: http://www.analog.com/media/en/technical-documentation/application-notes/28080533AN106.pdf oder http://m.eet.com/media/1152270/24127-45890.pdf oder Seite 58: http://cds.linear.com/docs/en/application-note/an67f.pdf Zur Not kannst du ja auch den Offset später durch eine weitere Stufe eliminieren. Also ggf. einen weiteren OPV und dessen Offsetkorrektur missbrauchen, um alles abzugleichen. Der Abgleich wäre ja sehr simpel, da du eine niederohmige Spannung anlegen kannst und den Ausgang gegen diese abgleichst.
Steffen schrieb: > Possetitjel schrieb: >> Ist das Einprägen des Stromes zwingend vorgegeben? > > Ja, das ist die eigentliche Messgröße. Au Mann. Das bedeutet: EIGENTLICH möchtest Du gar keine Spannung messen, sondern diesen Strom? Ist das richtig? > Bringt es denn wirklich einen Vorteil, den OpAmp als > I/U Wandler zu schalten? Zumindest im üblichen Genauigkeitsbereich (10⁻4): Ja, einige. > Die Anforderungen was Ausgangsspannung und Eingangsstrom > angeht bleiben ja. Naja. Du schriebst ursprünglich 10V / 100MOhm, das wären 100nA. Ein Eingangsstrom von 1pA gibt einen Fehler von 10⁻5. Das schaffen viele FET-OPV. > Den Strom ganz exakt umzukehren wollte ich eigentlich > vermeiden. Da muss man ja auch wieder aufpassen um keine > weiteren Fehler einzubauen. Und Du glaubst, das sei bei Deinem Spannungsfolger anders? Nur mal ein Stichwort: Gleichtaktaussteuerung. > Und es sollte möglichst jedes 6,5 stellige Multimeter > genutzt werden können. REALISTISCHE Anforderungen wären ganz hilfreich.
MaWin schrieb: > Bei einem Widerstand, der selbst schon mit 180uV rauscht ? > (bei einer Bandbreite von 20kHz, bei 1kHz immer noch 40uV). Bei einer, bei Präzisionsmessungen üblichen Bandbreite von 0,5Hz (100NPLC) komme ich auf rund 900nV. Also ist meine Anforderung noch Faktor 10 über der Physik und das noch ohne weitere Mittelwertbildungen. Die von Dir angegeben Bandbreiten sind für DC Messungen doch wohl eher mal sehr unüblich. MaWin schrieb: > Merkwürdige Multimeter hast du. Die, die ich kenne, messen am > liebsten 200mV. Präzisionsmultimeter auch mal 2V. Bis auf so komische Teile, wie das 3457A messen so gut wie alle mir bekannten 6,5 stelligen Multimeter 10V am "liebsten". Es mag ein paar geben die auch mal 20V ganz gerne haben, aber auch bei denen ist man mit 10V dann gut dran. MaWin schrieb: > LMC6001, AD549L, MAX4239 Ja solche Kandidaten habe ich auch zu Hauf gefunden. Entweder zu viel Offset oder zu kleiner Spannungsbereich. Christian L. schrieb: > 1. Du könntest einen älteren OPV mit deutlich größeren > Versorgungsspannungsbereich nehmen, welcher aber gleichzeitig einen > höheren Offset hat und diesen Offset messen und verrechnen oder falls > möglich diesen abgleichen. Für erstere Variante tut es z.B. ein OPA129 > (keine Abgleichmöglichkeit) und für letztere Variante ein AD549 oder AD549 hat aber auch eine Offsetdrift/K die meine Schmerzgrenze überschreitet. Da bringt abgleichen dann leider nichts, wenn sich die Temperatur danach nicht mal mehr um 1°C ändern darf. Christian L. schrieb: > Für das Thema > Versorgung kann man die Versorgungsspannung zusätzlich bootstrappen. Das scheint mir der beste Weg zu sein. Danke. Christian L. schrieb: > Zur Not kannst du ja auch den Offset später durch eine weitere Stufe > eliminieren. Also ggf. einen weiteren OPV und dessen Offsetkorrektur > missbrauchen, um alles abzugleichen. Der Abgleich wäre ja sehr simpel, > da du eine niederohmige Spannung anlegen kannst und den Ausgang gegen > diese abgleichst. Schwebt Dir da etwas spezielles vor? Mir kommt da gerade nichts in den Sinn, was nicht wieder zu größeren Eingangsströmen führen würde.
Zu irgend einem Zeitpunkt sollte man die Anforderung pA Eingangsstrom und uV Offset ueberdenken. Neben dem Inpus bias current, der eine Offset spannung produziert, welche nicht durch die Offset Spannung abgedeckt ist, halte ich die Anforderung fuer einen Furz.
Possetitjel schrieb: > Das bedeutet: EIGENTLICH möchtest Du gar keine Spannung > messen, sondern diesen Strom? Ist das richtig? Ja ist es. Mir geht es um einen Aufbau um möglichst die kalibrierten 10 und 100Meg Widerstände nutzen zu können. Die haben halt Vierleiteranschlüsse und da war es für mich das naheliegenste diese als Shunt zu verwenden. Possetitjel schrieb: > Zumindest im üblichen Genauigkeitsbereich (10⁻4): Ja, > einige. Eigentlich sollte es schon in Richtung 1e-5 gehen. Aber trotzdem die Frage: Welche Vorteile siehst Du da? Possetitjel schrieb: > Ein Eingangsstrom von 1pA gibt einen Fehler von 10⁻5. > Das schaffen viele FET-OPV. Ja da will ich hin. Das Problem ist nur, dass die meisten OPV mit diesem Eingangsstrom einen Offset haben der die Genauigkeit dann wieder zerstört. Possetitjel schrieb: > REALISTISCHE Anforderungen wären ganz hilfreich. Wie meinst Du das? Was ist daran unrealistisch? Geht es dir um die absolute Genauigkeit der Geräte oder um den Eingangswiderstand? Ich hätte halt gerne am Ende etwas, was man auch an einen 10Meg Eingang anschließen kann. Aber da sehe ich kein Problem. Wenn es Dir darum geht, dass ein 6,5 stelliges Mutlimeter nicht unbedingt eine Genauigkeit von 1e-5 hat, dann ist mir das klar.
вег мит дем троль schrieb: > Zu irgend einem Zeitpunkt sollte man die Anforderung pA Eingangsstrom > und uV Offset ueberdenken. Neben dem Inpus bias current, der eine Offset > spannung produziert, welche nicht durch die Offset Spannung abgedeckt > ist, halte ich die Anforderung fuer einen Furz. Konkret? Wie ich zu den Anforderungen komme ist doch ober erläutert
Steffen schrieb: > Mir geht es um einen Aufbau um möglichst die kalibrierten 10 > und 100Meg Widerstände nutzen zu können. Die haben halt > Vierleiteranschlüsse Nanu... 10M / 100M Widerstände mit Vierleiteranschlüssen?
Magnus M. schrieb: > Nanu... 10M / 100M Widerstände mit Vierleiteranschlüssen? Sind Selbstbauten eines Kollegen. Die Widerstände sind wohl mal aus einem defekten Kalibrator geschlachtet worden. Von 1Ohm bis 100Meg alles die gleichen Kästchen. Sicher hätten da bei 1Meg und größer keine 4 Buchsen mehr rangemusst, aber schaden tut es ja auch nicht. bernd schrieb: > AD795 Unter den nun zurückgedrehten Anforderungen sieht der super aus. 2pA und kann die 10V. Offsetdrift sieht auch gut aus. Vielen Dank!
AD795 http://www.analog.com/media/en/technical-documentation/data-sheets/ad795.pdf Irgend wie werde ich den Verdacht nicht los, daß hier ein Student mit 10^-12A genau rechnet und dann 20% Widerstände mit TK irgendwas verlötet?
oszi40 schrieb: > AD795 http://www.analog.com/media/en/technical-documenta... > Irgend wie werde ich den Verdacht nicht los, daß hier ein Student mit > 10^-12A genau rechnet und dann 20% Widerstände mit TK irgendwas > verlötet? Bitte erst mal lesen Zum einen soll nichts verlötet werden (zumindest nicht am Widerstand). Zum anderen ist der absolute Wert kalibriert (Unsicherheit müsste ich nachsehen) und der TK liegt für die 10Meg bei 3ppm/K und für die 100Meg bei 10ppm/K
Steffen schrieb: > Possetitjel schrieb: >> Das bedeutet: EIGENTLICH möchtest Du gar keine Spannung >> messen, sondern diesen Strom? Ist das richtig? > > Ja ist es. Mir geht es um einen Aufbau um möglichst die > kalibrierten 10 und 100Meg Widerstände nutzen zu können. > Die haben halt Vierleiteranschlüsse und da war es für mich > das naheliegenste diese als Shunt zu verwenden. Das kannst Du doch trotzdem. Ob der Shunt nun von der Eingangsklemme auf Masse oder auf den OPV-Ausgang geht, ist doch dem Shunt egal. Ob der Vier-Leiter-Anschluss etwas bringt, müsste man sich überlegen, wenn man einen Schaltungsentwurf hat. > Possetitjel schrieb: >> Zumindest im üblichen Genauigkeitsbereich (10⁻4): Ja, >> einige. > > Eigentlich sollte es schon in Richtung 1e-5 gehen. Das war nur als Hinweis darauf gedacht, dass ich nur beschränkte Erfahrungen mit Präzisionsmesstechnik habe :) > Aber trotzdem die Frage: Welche Vorteile siehst Du da? - niederohmiger Eingang, d.h. unempfindlich gegen Einstreuungen, - leicht gegen Überlastung zu schützen, - aufgrund der virtuellen Masse nur winzige Eingangsspannung, - aufgrund der virtuellen Masse keine Gleichtaktaussteuerung, - Shunt in der Rückkopplung kann niederohmiger gemacht werden (T-Ersatzschaltung). > Possetitjel schrieb: >> Ein Eingangsstrom von 1pA gibt einen Fehler von 10⁻5. >> Das schaffen viele FET-OPV. > > Ja da will ich hin. Das Problem ist nur, dass die meisten > OPV mit diesem Eingangsstrom einen Offset haben der die > Genauigkeit dann wieder zerstört. Nimms mir bitte nicht übel, aber langsam werde ich hippelig. Dir ist schon klar, dass man einen konstanten Offset statisch kompensieren und einen driftenden z.B. mit einem Mikrocontroller periodisch abgleichen kann? Bei 10V Ausgangsspannung sind 100µV Fehler durch Offset gerade einmal 10⁻5. Der statische Anteil dieses Fehlers lässt sich kompensieren. Eine Drift von 1µV/K ist machbar; bei 20K Temperaturänderung sind das 20µV nicht-kompensierbarer Restfehler, das sind 2*10^-6. Die Werte gelten ungefähr für den OPA627. Es gibt noch deutlich bessere OPVs. Thermospannungen kommen natürlich noch obendrauf. > Possetitjel schrieb: >> REALISTISCHE Anforderungen wären ganz hilfreich. > > Wie meinst Du das? Was ist daran unrealistisch? [...] > Wenn es Dir darum geht, dass ein 6,5 stelliges Mutlimeter > nicht unbedingt eine Genauigkeit von 1e-5 hat, dann ist mir > das klar. Ja... okay. Das meinte ich hauptsächlich.
Man sollte vielleicht nicht immer gleich nach den Super-Duper-Extrem Bauteilen rufen und erstmal über einen besseren Meßaufbau nachdenken? Mit einer Brückenschaltung kann man absolut stromlos auch mit einem 10M Ohm Multimeter messen, sogar im mV Meßbereich . . .
Wie das Falk? Wenn kein Strom mehr ins Meßgerät fließt, wie kann es dann messen?
@ Abdul K. (ehydra) Benutzerseite >Wie das Falk? Wenn kein Strom mehr ins Meßgerät fließt, wie kann es dann >messen? Brückenschaltung? Die muss ich dir ja wohl nicht erklären. https://de.wikipedia.org/wiki/Br%C3%BCckenschaltung Wenn die Brücke abgeglichen ist, fließt im Querzweig kein Strom, weil die Spannungsdifferenz Null ist. Auch 0mV kann man messen. Die Spannung am niederohmigen Spannungsteiler kann man mit einem beliebigen Multimeter messen, ohne das Prüfobjekt zu belasten.
Also vielleicht formulier ich einfach mal die Frage neu. Ich möchte einen Strom aus einer Stromquelle (1uA und 100nA) so genau wie es mit den hier vorhandenen Möglichkeiten geht bestimmen. Vorhanden sind einige 6,5 und 7,5 stellige Multimeter und diese Sammlung an kalibrierten Widerständen. Ich kann damit 10V auf besser als 20ppm genau messen und die Widerstände sind auf 40ppm bekannt. Darum sollte der Aufbau möglichst so sein, dass er zu den angegeben Fehlern nichts mehr beiträgt.
@Steffen (Gast) >Also vielleicht formulier ich einfach mal die Frage neu. Das erscheint sinnvoll, siehe Netiquette!!! >Ich möchte einen Strom aus einer Stromquelle (1uA und 100nA) so genau >wie es mit den hier vorhandenen Möglichkeiten geht bestimmen. Das ist aber was GANZ ANDERES als 10V mit 1pA Eingangsstrom zu messen! >Vorhanden sind einige 6,5 und 7,5 stellige Multimeter und diese Sammlung >an kalibrierten Widerständen. Ein erster Ansatz wäre ein Transimpedanzverstärker, der muss auch gar keine 10V ausspucken 1-5V reichen vollkommen, man braucht also nicht zwingend einen 10V OPV. Und da es eine STROMquelle ist, kann man sie wahrscheinlich auch kurzschließen bzw. in einem weiten Bereich mit einem beliebigen Widerstand belasten.
Falk B. schrieb: > > Ein erster Ansatz wäre ein Transimpedanzverstärker, der muss auch gar Wo ist jetzt noch der große Unterschied zum ursprünglichen Ansatz des TE? OPV + kalibrierter Widerstand vs. OPV + kalibrierter Widerstand? Klar, der TIA wird schneller eingeschwingen, aber das ist hier wahrscheinlich kein Thema.
@John Drake (drake) >Wo ist jetzt noch der große Unterschied zum ursprünglichen Ansatz des >TE? OPV + kalibrierter Widerstand vs. OPV + kalibrierter Widerstand? In der geringeren Betriebsspannung des OPV.
Ok, ich war wohl etwas festgefahren auf meine 10V. Ich verliere durch 1V statt 10V zwar etwa 7ppm an Genauigkeit und komme auch allen Thermospannungen Faktor 10 näher. Meine eingeplanten 10µV machen dann auch noch mal 10ppm statt nur 1ppm aus. Alle Offsets sind damit auch um Faktor 10 "schlimmer". Damit wird es dann vielleicht machbarer, aber der Wunsch den OPV aus der Betrachtung der Fehler rauszuhalten wird so nicht mehr gehen. So die riesen Vorteile des TIA gegenüber der direkten Spannungsmessung über dem Widerstand sehe ich allerdings immer noch nicht wirklich. Ein T-Netz scheidet aus, weil ansonsten das Ratio dieses belasteten Teilers genau bekannt sein müsste. Damit bin ich also beim gleichen Widerstand. Übrig bleiben dann eigentlich nur die Vorteile der Gleichtaktaussteuerung und der niederohmige Eingang, was sich bei E-Feldern in der Umgebung positiv auswirken sollte. Habe ich noch etwas vergessen? Das die Offsetdrift nicht schlimm sind vor allem wenn man einen Mikrocontroller nutzt sehe ich auch nicht so. Dazu müsste man ja schon eine entsprechende Schaltung haben, die den Strom wegschalten kann und dabei garantiert keinen Leckstrom verursacht der in der Größenordnung der Genauigkeit liegt. Statische Offsets kann man natürlich schon raus rechnen.
Peter D. schrieb: > OPA111 Oh, es gibt diesen OP doch :). Und verfügbar scheint der auch noch zu sein. Vielen Dank!
Steffen schrieb: > Das die Offsetdrift nicht schlimm sind vor allem wenn man einen > Mikrocontroller nutzt sehe ich auch nicht so. Dazu müsste man ja schon > eine entsprechende Schaltung haben, die den Strom wegschalten kann und > dabei garantiert keinen Leckstrom verursacht der in der Größenordnung > der Genauigkeit liegt. Erste Messung, Stromrichtung umkehren, zweite Messung und die Offsets fallen raus Steht zwar mittlerweile Tek drauf, ist aber immer noch das Keithley Low Level Measurements Handbook drin http://www.tek.com/sites/tek.com/files/media/document/resources/LowLevelHandbook_7Ed.pdf
Ob nun wegschalten oder umpolen. Es bleibt das Problem, dass man sich dabei keine zusätzlichen Leckströme im pA Bereich einhandeln darf.
Hallo, die hast Du u.U. alleine schon durch die Buchsen am Widerstand oder durch die Verkabelung. Ich habe mal an einem 100 Meg Widerstand (Kalibrator) an einem Keithley 2002 gemessen. Da der Meßwert stark streute habe ich versucht die (kurzen) Laborleitungen zu verdrillen. Ergebnis: 0.5 % weniger Widerstand. Ich würde versuchen die 10 Meg des Meßgerätes als Shunt zu benutzen. Leider ist da meist noch eine undefinierte Schutzbeschaltung in Reihe. Gruß Anja
Die 10Meg sind aber völlig undefiniert während die anderen 10Meg kalibriert sind. Meine ursprüngliche Idee war ja auch einfach die kalibrierten 10Meg parallel zum Eingang des Multimeters zu schalten. Im Prinzip so wie es die Multimeter auch tun, wenn man von High-Z auf 10Meg umschaltet. Allerdings verursacht dann der Eingangsstrom des Multimeters immer noch große Fehler. Darum der ursprüngliche Buffer. Das solche Messungen mit entsprechenden Kabeln durchgeführt werden nüssen ist klar. Normale Laborleitungen zu verdrillen führt zu großen Fehlern.
Steffen schrieb: > Ob nun wegschalten oder umpolen. Es bleibt das Problem, dass man sich > dabei keine zusätzlichen Leckströme im pA Bereich einhandeln darf. Leckströme durch Verkabelung etc. mal außen vorgelassen und in dem Spice-Bild oben I3 bzw. I6 weglassen... Dann ergeben sich, vereinfacht: mit RM = R1 bzw. R4 und I1, I4 = IBN und I2, I5 = IBP und I3, I6 = IM Mit IM V1 = V1P - V1N = -IBN RL3 + IBP RL2 + IBP RM + IM RM - Voff V2 = V2P - V2N = -IBN RL3 + IBP RL2 - IBN RM - IM RM - Voff Vm = V1 - V2 = 2 IM RM + IBP RM + IBN RM Ohne IM V3 = V1P - V1N = -IBN RL3 + IBP RL2 + IBP RM - Voff V4 = V2P - V2N = -IBN RL3 + IBP RL2 - IBN RM - Voff Vo = V3 - V4 = IBP RM + IBN RM Und damit Vm - Vo = 2 IM RM
Und wer sagt, dass die Relais oder was auch immer man zum umpolen verwendet so symmetrisch sind? Das bestromte wird sicher wärmer sein als das nicht bestromte und hat allein deshalb schon eine andere Thermospannung in der einen Stellung als in der anderen. Ich will damit nicht sagen, dass es nicht geht und wahrscheinlich sind diese Fehler auch alle so klein, dass es nicht stört. Ich will damit nur sagen, dass so eine kurze Spice Simulation bei dem man mal komplett ideal den Strom umkehrt nicht unbedingt bedeutet, dass es auch real problemlos geht.
Hallo, für minimale Thermospannungen nimmt man bistabile (Signal-)Relais. Gruß Anja
Anja schrieb: > für minimale Thermospannungen nimmt man bistabile (Signal-)Relais. ... da sonst die Spule noch einstreut während der Messung!
Steffen schrieb: > Und wer sagt, dass die Relais oder was auch immer man zum umpolen > verwendet so symmetrisch sind? Das bestromte wird sicher wärmer sein als > das nicht bestromte und hat allein deshalb schon eine andere > Thermospannung in der einen Stellung als in der anderen. > > Ich will damit nicht sagen, dass es nicht geht und wahrscheinlich sind > diese Fehler auch alle so klein, dass es nicht stört. Ich will damit nur > sagen, dass so eine kurze Spice Simulation bei dem man mal komplett > ideal den Strom umkehrt nicht unbedingt bedeutet, dass es auch real > problemlos geht. Das es problemlos geht werde ich definitiv nicht behaupten. Das war nur der theoretische Teil... diese Messmethode ist nur mehr oder weniger üblich, wenn bspw. SPRTs (Standard Platinum Resistance Thermometer) gemessen werden oder das Messgerät gut ist... Einmal wird der Strom verändert, um den Widerstand ohne Strom (ohne Selbsterwärmung 1)) berechnen zu können, hier das ganze "umgekehrt", um den Strom bei gegebenem Widerstand bestimmen zu können. Ist im Handbuch von Keithley z.T. unter "Offset-Compensated Ohms Method" im Abschnitt "Thermoelectric EMFs and Offset Compensation Methods" zu finden. 1) Guide to the Realization of the ITS-90 Platinum Resistance Thermometry http://www.bipm.org/utils/common/pdf/ITS-90/Guide-ITS-90-Platinum-Resistance-Thermometry.pdf
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Bearbeitet durch User
Wenn ich das hier alles noch mal zusammenfasse, dann denke ich nach wie vor, dass der Ansatz mit 10V nicht so schlecht ist. Damit sollte man Thermospannungen in den einstelligen ppm Bereich bringen, was den Einfluss angeht. Dazu den von Peter vorgeschlagenen OPA111, der dann auch nur 0,1ppm/K an Drift macht. Den statischen Offset kann man ja sehr leicht vorher bestimmen. Der Eingangsstrom macht dann bei 100nA auch nur 10ppm Fehler. Dann braucht es fast nichts außer den OPA111. Damit sollte sich dann doch bequem auch über eine Weile messen lassen oder bin ich einfach zu beratungsresistent? ;)
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