Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik 12v Netzteil aus China - Sicher?


von Pete K. (pete77)


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Hallo,

ich habe mir bei Ali ein 12V/3A Netzteil für LED-Stripes bestellt.

Ich finde, es sieht ganz gut aus. Was meint ihr? Habe nicht so die 
Ahnung bei SNTs.

VG Pete77

: Verschoben durch User
von Cyblord -. (cyblord)


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Wer so ängstlich ist sollte vielleicht einfach nicht in Fernost kaufen?

von Pete K. (pete77)


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Weil ich nicht ängstlich bin, habe ich ja in Fernost gekauft :-)

von Cyblord -. (cyblord)


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Pete K. schrieb:
> Weil ich nicht ängstlich bin

Wenn das stimmen würde hättest du dir diesen Thread gespart.

von Tux (Gast)


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Cyblord -. schrieb:
> Wer so ängstlich ist sollte vielleicht einfach nicht in Fernost kaufen?

Definitiv.

Außerdem solltest du den 3A nicht vertrauen. Ich habe bis jetzt noch 
kein günstiges/No-Name Netzteil aus China in der Hand gehabt das 
wirklich die angegebene Leistung bringt. Bei meinen 3A Netzteil bricht 
z.B. ab 2,5A die Spannung deutlich ein und wird auch richtig heiß. 
Billige Netzteile setze ich daher nur dort ein wo auch immer eine Person 
anwesend ist, z.B. für die LED Beleuchtung an meinem Schreibtisch. Dort 
wo das Netzteil quasi unbeaufsichtigt ist, und somit durchaus mal 
ausversehen 24h am Tag an ist (Keller, Garage, ...), greife ich lieber 
zu MeanWell und Konsorten.

Wenn du dir also unsicher bist und nicht weißt wie du das Netzteil am 
sinnvollsten auf Tauglichkeit testen kannst, dann kauf dir lieber ein 
Markennetzteil, so teuer sind die nicht.

von Paul (Gast)


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Wieso, die Frage betrifft alle Geräte.
Der Abstand zwischen 230V und Niederspanung auf der Leiterplatte ist 
sichtbar.
Wie ist aber der Übertrager hergestellt und geprüft?
Wer hat schon mal die Spannungsfestigkeit überprüft?

von Hubert G. (hubertg)


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Cyblord -. schrieb:
> Wer so ängstlich ist sollte vielleicht einfach nicht in Fernost kaufen?

Wenn man es bei uns kauft, kommt es mit Aufschlag auch aus Fernost.
Vom Aufbau her sieht es gut aus, den Trafo kann man nicht beurteilen. 
Das würde aufwendigere Tests benötigen.

von Cyblord -. (cyblord)


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Paul schrieb:

> Wie ist aber der Übertrager hergestellt und geprüft?
> Wer hat schon mal die Spannungsfestigkeit überprüft?

Und wie lautet die Antwort? Entweder man kann selber prüfen oder man 
vertraut dem Verkäufer bzw. Hersteller.

von Realist (Gast)


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Hallo

"...sollte vielleicht einfach nicht in Fernost kaufen?"

Irgendwo anders kaufen ist kein Problem aber sicher zu stellen das es 
nicht aus Fernost (China) kommt ist nicht unmöglich aber schwierig.

-Alte Netzteile kaufen aber auch "Made in Japan" war nicht immer ein 
Qualitätsmerkmal, auch die ganzen alten "Ostblock" Sachen waren sehr 
unterschiedlich in der Qualität.

-Sehr "Edel" einkaufen, also das Labornetzteil das nur 1-40V und 0-5A 
liefern kann aber schon (sehr)viele 100 Euro kostet...

-Bei Netzteilen ab 1000VA Leistung ist die Chance nicht so schlecht auch 
etwas mit Made in Europe, USA, Australia, Switzerland... zu bekommen.
Allerdings zu Preisen von Euro>=VA

Alles was der normale Nutzer (also nicht Hobbyelektroniker oder Profi) 
als Netzteil bezeichnet kommt heute aus Fernost - da die "bösen" 
Chinesischen und andere Fernost Arbeiter aber auch langsam etwas Druck 
(mehr Lohn, bessere Arbeitsbedienungen) durchdrücken können wird es in 
wenigen Jahren sicherlich öfter auch mal "Made in India" zu lesen geben.

Realist

von hinz (Gast)


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Tux schrieb:
> Außerdem solltest du den 3A nicht vertrauen.

So ist es, die Gleichrichterdiode macht das nur auf dem Papier mit. Und 
welche Qualität die Elkos haben kann man auf den Fotos nicht sehen.

von Gerald (Gast)


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Zumindest auf den ersten Blick nichts Schlimmes zu erkennen. Es Hat 
sogar eine Sicherung oder ist das keine?
Ich sag mal groß teil der in Verkaufen Consumer Netzteile kommt aus weit 
weit weg. Ob Prüfzeichen drauf sind macht auch keinen unterschied.
Ich schätze die Gefahr nicht höher ein als bei anderen

von Pete K. (pete77)


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von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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das layout erscheint mir ziemlich ähnlich wie von dem Anfang der Woche 
bewerteten gefährlichen Handy-Ladegerät, allerdings mit mehr 
Sicherheitsabstand zwischen Primär/Sekundär

: Bearbeitet durch User
von Martin S. (led_martin)


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Mike B. schrieb:
> das layout erscheint mir ziemlich ähnlich wie von dem Anfang der Woche
> bewerteten gefährlichen Handy-Ladegerät

Diese hier ist aber deutlich besser, nicht nur bei den Abständen, bei 
dem Handy-Ladegerät liegt noch der Leistungstransistor direkt auf dem 
Optokoppler (Variante im Beitrag 
Beitrag "Re: China-Netzteil des Todes entschärfen"), was auch da die 
Abstände weit unter das geforderte Maß bringt. Hier wird auch ein 
richtiges Schaltregler IC verwendet, was vermutlich auch noch eine 
gewisse Überwachung (Strom?, Temperatur?) mitbringt. Unter dem IC ist 
auch noch eine Ausfräsung, um mit den hohen Spannungen bei gesperrtem 
Schalttransistor umgehen zu können. Bei dem Handy-Ladegerät handelt es 
sich wohl um eine Art Sperrschwinger, der um eine 
(Ausgangs-)Spannungsregelung erweitert wurde.

Mit freundlichen Grüßen - Martin

von Harry (Gast)


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Netzteile mit 12V und 3A gibt es bei Reichelt für wenig Geld.
Entsorge die China Platine, dem Zeug kann man nicht über den Weg trauen, 
vor allem wenn es um Sicherheit geht.

von Cyblord -. (cyblord)


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Harry schrieb:
> Netzteile mit 12V und 3A gibt es bei Reichelt für wenig Geld.

Und die wurden in D gefertigt? Poste mal einen Link.

von Homo Habilis (Gast)


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Paul schrieb:
> Wer hat schon mal die Spannungsfestigkeit überprüft?

Ja, wie denn auch? (Als Privatperson - was viele hier durchaus lediglich 
sind - ohne Zugang zu "richtigen" Isolationsprüfgeräten.)

Soll man sich selbst einen Prüfer basteln? Nicht, daß das nicht ginge - 
vor allem längere Teststrecken mit sinusförmiger HV-AC sind ja extrem 
leicht erzeugbar. (Auch max. 4,5kV "Pulstester" für Anschluß an Klemmen 
ohne - bis dato - Durchgang zueinander sind ja in jedem guten 
Leuchten-Fachgeschäft günstig erhältlich.)

Aber sollte "man"?

Auch alleine schon, weil da wohl so einige China-Überträger eventuell 
locker die 230V packen, aber bei Test mit 3750V und mehr schlicht ein 
teures (wiederhole: Privatperson) Massensterben einsetzen würde...

Sollte man dann nicht über 400VAC bzw. gepulst gehen? Um "das Leben der 
Geräte zu retten"?

Ist doch Quatsch.

Cyblord -. schrieb:
> Entweder man kann selber prüfen oder man
> vertraut dem Verkäufer bzw. Hersteller.

Exakt. Und der Thread ist folglich in Bezug auf den Hauptteil der 
Sicherheit (was aber das Wichtigste wäre), den Trafo und dessen 
Isolationsfestigkeit, sinnlos.

Und eine schlichte "Kaufberatung" aus Gründen der "Erfahrungen zum Thema 
Langlebigkeit allgemein" - wäre ebenfalls vorher angeraten gewesen. 
Jetzt hat man die Dinger halt...

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Leute, die Bezeichnungen von SMPS Controller ICs abkratzen, verdienen 
erstmal nicht wirklich viel Vertrauen. Das der kleine Kerl ein 36W 
Netzteil betreibt, ohne dabei dicke Backen zu machen, bleibt 
zweifelhaft. Ja, ich weiss, das z.B. ein TOP254-TOP257 sowas könnte, 
aber ohne Bezeichnung auf dem Chip weiss man ja nicht, was da nun drin 
ist. Auch erscheinen mir die Kühlflächen am Chip zu klein, bzw. nicht 
vorhanden.

Positiv ist die Gleichtaktdrossel im Netzeingang, allerdings fehlen da 
die X2 Kondensatoren, um ein richtiges Netzfilter darzustellen. Inrush 
Current wird nicht begrenzt.

: Bearbeitet durch User
von Mark S. (voltwide)


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Matthias S. schrieb:
 Inrush
> Current wird nicht begrenzt.

Möglicherweise doch, über den DC-Widerstand der Gleichtaktdrossel. Das 
habe ich auch schon mal so praktiziert.

von Pete K. (pete77)


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Matthias S. schrieb:
> allerdings fehlen da
> die X2 Kondensatoren, um ein richtiges Netzfilter darzustellen

Neben dem Trafo ist ein blauer Kondensator, welcher einen X2 Schriftzug 
trägt.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Pete K. schrieb:
> Neben dem Trafo ist ein blauer Kondensator, welcher einen X2 Schriftzug
> trägt.

Schön. Ist aber nur einer, der Masse des Ausgangs mit Minus des 
Zwischenkreises verbindet.

Mark S. schrieb:
> Möglicherweise doch, über den DC-Widerstand der Gleichtaktdrossel. Das
> habe ich auch schon mal so praktiziert.

Soso :-P Und die kleine Einlötsicherung gehört dann wohl auch dazu...

: Bearbeitet durch User
von Homo Habilis (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Soso :-P Und die kleine Einlötsicherung gehört dann wohl auch dazu...

Gut, hier hat´s also schon/doch (auch) eine Sicherung. Aber: Man kann 
eine CM-Drossel absichtlich als (oder evtl. auch nur zusätzlichen - 
egal) Inrush-Limiter auslegen.

Ich habe das zwar selbst noch nicht so gemacht, allerdings ist mir diese 
Methodik z.B. aus verschiedenen über die Zeit mal gelesenen "research 
proposals" bekannt.

(Und sogar wenn nicht, wäre doch klar, daß das prinzipiell geht. Wirkt 
halt auf Dauer etwas verlustig, wie ein sep. Serien-R auch, Vorteil aber 
ist, man braucht diesen nicht, und kann mit den hier erlaubten vielen 
Windungen auch die Kernsättigung bestimmen/verzögern.)

M.M.n. Summa Summarum keine besonders tolle (niedriger eta), aber in 
kostensensitiven Anwendungen auch keine üble Lösung.

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