Hallo, ich habe eine mobile Anwendung die über einen LiFePo4 2S versorgt wird. Als µC wird ein SAM4E verwendet. Über einen Taster wird dieser in den Backupmodus versetzt (ausschalten des Gerätes) und mit einem Interrupt wieder aufgeweckt. Nun ist aber die permanente Spannungsversorgung des µC ein/mein Problem. Wie komme ich von den 6,6V des Akkus auf 3,3V ohne dass ein Ruhestrom von >1mA fließt? Momentan habe ich den Baustein LM2937 vorgesehen für die allgemeine Spannungsversorgung und für eine genaue 3,3V Spannungsreferenz eventuell den ADR4533 oder den LM4120AIM5-3.3. Jedoch würde mir der LM2937 mit der Zeit (schneller als mir lieb ist) den Akku leersaugen, obwohl der µC nur eine Stromaufnahme im unteren µA Bereich hat. Im ausgeschaltenem Zustand sollen/werden alle Komponenten (ausgenommen µC) mittels eines Relais abgeschaltet. Deshalb ist eine Überlegung ob eine Umschaltelektronik die Spannungsversorgung für den µC dann so umschaltet das die mitte des 2S Akkus abgegriffen wird. Da hätte ich dann die 3,3V und würde keinen Spannungswandler mehr benötigen. Jedoch ist hier meine Sorge, dass ich dadurch die Zellen des LiFePo2 zerstöre, da dieser ohne Balancer aufgeladen wird. Wie würdet ihr dies lösen? Godi
Godi S. schrieb: Versorge den µC mit einem entsprechenden Low-Power-Regler. Mit https://www.google.de/?#q=low+drop+low+power findest du z.B. den TPS783 und den NCP4682 und andere, die für sich selbst deutlich weniger als 1µA brauchen... > Im ausgeschaltenem Zustand sollen/werden alle Komponenten (ausgenommen > µC) mittels eines Relais abgeschaltet. Du solltest dann aber aufpassen, dass bei abgeschalteten, spannungsfreien Komponenten der µC an keinem Pin ein High ausgibt. Denn sonst kann es sein, dass du über die ESD-Schutzdioden ein paar Peripheriebausteine versorgst...
Godi S. schrieb: > Im ausgeschaltenem Zustand sollen/werden alle Komponenten (ausgenommen > µC) mittels eines Relais abgeschaltet. Muss der µC denn weiter laufen? Und statt eines Relais würde ich einen FET nehmen, wenn's auf den Stromverbrauch ankommt.
Lothar M. schrieb: > Godi S. schrieb: > Versorge den µC mit einem entsprechenden Low-Power-Regler. > Mit https://www.google.de/?#q=low+drop+low+power findest du z.B. den > TPS783 und den NCP4682 und andere, die für sich selbst deutlich weniger > als 1µA brauchen... > >> Im ausgeschaltenem Zustand sollen/werden alle Komponenten (ausgenommen >> µC) mittels eines Relais abgeschaltet. > Du solltest dann aber aufpassen, dass bei abgeschalteten, > spannungsfreien Komponenten der µC an keinem Pin ein High ausgibt. Denn > sonst kann es sein, dass du über die ESD-Schutzdioden ein paar > Peripheriebausteine versorgst... Die og. Reglertypen vertragen nur 5,5V am Eingang... Ob bei dem geringen Eigenverbrauch eine Reihen-Z-Diode (2V) funktioniert? Keine Ahnung, wahrscheinlich nicht. Der TPS709 verträgt 30V am Eingang, braucht aber 1µA Ruhestrom. Ansonsten ist der Betrieb des MC an nur einer Zelle optimal, und es ergeben sich einige Optionen daraus: -je nach Verhältnis Energieverbrauch sleep/active kann das durchaus direkt funktionieren -du könntest auch den "oberen" Akku mit einem passenden Widerstand belasten für einen in etwa gleich grossen Verbrauch -evtl. statt 2S 2P wählen und die externen Komponenten mit einem stepup versorgen
Lothar M. schrieb: > Versorge den µC mit einem entsprechenden Low-Power-Regler. Danke! Wusste nicht dass es so etwas gibt, bzw ist es mir noch nicht untergekommen. Lothar M. schrieb: > Du solltest dann aber aufpassen, dass bei abgeschalteten, > spannungsfreien Komponenten der µC an keinem Pin ein High ausgibt. Denn > sonst kann es sein, dass du über die ESD-Schutzdioden ein paar > Peripheriebausteine versorgst... Darauf passe ich auf. Es wird beim drücken des Austasters eine Abschaltroutine durchgeführt. Rolf M. schrieb: > Muss der µC denn weiter laufen? Ja, da ich den integrierten RTC benötige. Ausserdem sollte das Gerät beim Abschalten in einen "spezifischen" Zustand verfahren. Also einfach das Gerät mit einem Schalter abschalten ist auch nicht drinn. Desweiteren soll/muss es auch möglich sein das Gerät automatisch (also vom Programm aus) bei bestimmten Betriebszuständen abschalten zu können. Rolf M. schrieb: > Und statt eines Relais würde ich einen > FET nehmen, wenn's auf den Stromverbrauch ankommt. Darüber habe ich auch schon nachgedacht und für mich die Vor und Nachteile aufgelistet. Im eingeschalteten Zustand kommt es nicht vollkommen auf den Stromverbrauch an, da es nach jeder Benützung aufgeladen werden sollte. Im ausgeschalteten Zustand schon, da ich nicht weiß wie lange das Gerät ungeladen herumliegt und somit der Akku zu weit entladen werden könnte. Der große Nachteil des FET ist, dass er auch im geschaltenen Zustand einen Widerstand von >0,1Ohm hat (zumindest habe ich keine anderen gesehen). Bei meiner Anwendung können Ströme von über 2A auftreten. Was eine Verlustleistung von ~0,5W zur Folge hat. Noch ein Vorteil des Relais ist, dass er zwei Kontakte hat. Also ich kann die 6,6V und 3,3V schalten. H.Joachim S. schrieb: > Der TPS709 verträgt 30V am Eingang, braucht aber 1µA Ruhestrom. Der Baustein genügt mir schon vollkommen. Danke! H.Joachim S. schrieb: > Ansonsten ist der Betrieb des MC an nur einer Zelle optimal, und es > ergeben sich einige Optionen daraus: > -je nach Verhältnis Energieverbrauch sleep/active kann das durchaus > direkt funktionieren Ja das ist der große Vorteil. H.Joachim S. schrieb: > -du könntest auch den "oberen" Akku mit einem passenden Widerstand > belasten für einen in etwa gleich grossen Verbrauch Gute Idee. H.Joachim S. schrieb: > -evtl. statt 2S 2P wählen und die externen Komponenten mit einem stepup > versorgen Ist nicht so günstig da ich einen 6V Motor damit betreiben muss.
Godi S. schrieb: > Der große Nachteil des FET ist, dass er auch im geschaltenen Zustand > einen Widerstand von >0,1Ohm hat (zumindest habe ich keine anderen > gesehen) Da musste noch mal genauer suchen, da haste dich um den Faktor 100 vertan :-)
Godi S. schrieb: > LiFePo4 <Klugscheißermodus> korrekt: LiFePO4 das P steht für Phosphor, das O4 für 4 Sauerstoffatome. </Klugscheißermodus>
Der Andere schrieb: > korrekt: LiFePO4 > das P steht für Phosphor, das O4 für 4 Sauerstoffatome. Danke, damit hast du natürlich recht. H.Joachim S. schrieb: > Da musste noch mal genauer suchen, da haste dich um den Faktor 100 > vertan :-) H.Joachim S. schrieb: > http://www.vishay.com/docs/63302/si2342ds.pdf > Selbst im läppischen SOT23-Gehäuse: 17mR, 6A. Ist zwar nicht Faktor 100 aber wesentlich besser als ich mir vorgestellt habe. :-) Ich habe noch den folgenden gefunden: STR2N2VH5 Der hat einen größeren Spannungsbereich (bis 20V), was mir auch lieber ist, da es eventuell noch sein kann dass irgendwann mal ein 3S (9,9V) Akku eingesetzt wird.
Godi S. schrieb: > Wie komme ich von den 6,6V des Akkus auf 3,3V ohne dass ein Ruhestrom > von >1mA fließt? Längsregler MCP1702 / MCP1703 - ersterer ist sogar bei Reichelt bezahlbar zu haben. Ruhestrom unter 10 µA.
Der Andere schrieb: > Godi S. schrieb: >> LiFePo4 > > <Klugscheißermodus> > korrekt: LiFePO4 > das P steht für Phosphor, das O4 für 4 Sauerstoffatome. > </Klugscheißermodus> Genau genommen eigentlich LiFePO₄. Godi S. schrieb: > H.Joachim S. schrieb: >> http://www.vishay.com/docs/63302/si2342ds.pdf >> Selbst im läppischen SOT23-Gehäuse: 17mR, 6A. > > Ist zwar nicht Faktor 100 aber wesentlich besser als ich mir vorgestellt > habe. :-) Und man bedenke, dass auch der Kontakt eines Relais nicht ohne Innenwiderstand ist und hier eben noch zusätzlich die Spule bestromt werden muss.
H.Joachim S. schrieb: > Es gibt gnügend Typen <1mR, aber nicht im SOT23. Kannst du mir einen Tipp geben? Manfred schrieb: > Längsregler MCP1702 / MCP1703 - ersterer ist sogar bei Reichelt > bezahlbar zu haben. Ruhestrom unter 10 µA. Diese Bauteile sehen auch sehr vielversprechend aus. Vielen Dank! Rolf M. schrieb: > Und man bedenke, dass auch der Kontakt eines Relais nicht ohne > Innenwiderstand ist und hier eben noch zusätzlich die Spule bestromt > werden muss. Habe ich auch schon bedacht, deshalb muss ich da nochmal meine Liste mit den Vor und Nachteilen erweitern. Aber momentan spricht wieder mehr für einen MOSFET, da mir hier doch ein paar gute Bausteine vorgeschlagen wurden.
Godi S. schrieb: > Im ausgeschaltenem Zustand sollen/werden alle Komponenten (ausgenommen > µC) mittels eines Relais abgeschaltet. Dazu fällt mir noch der AVR-Transistortester ein: Einschalten mit mechanischer Taste, ab da hält der µC den Transistor in der Plus-Leitung offen und klemmt sich dann selbst wieder ab, wenn er fertig ist. Sollte auf jeden Fall weniger Strom als ein Relais brauchen.
Godi S. schrieb: > H.Joachim S. schrieb: >> Es gibt gnügend Typen <1mR, aber nicht im SOT23. > > Kannst du mir einen Tipp geben? http://www.nxp.com/documents/data_sheet/PSMN1R0-25YLD.pdf Für deine läppischen 2A brauchst du aber nichts anderes.
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