Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Suche: Tri-State Treiber mit high-out 5V (statt 3,8V)


von Thomas S. (thomas847)


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Hallo,

ich brauche einen Tri-State Treiber mit high-out 5V. Ich habe im Moment 
einen 74LS541, aber der schafft es bei VCC 5V nur auf 3,8V high-out.

Hintergrund: Es geht um eine 3,3V-RxTx auf 5V-Half-Duplex-Schaltung, um 
Dynamixel Digitalservos AX-12 ansteuern zu können. Wenn gewünscht poste 
ich auch die ganze Story, inklusive Oszi-Screenshots, aber das Problem 
ist vermutlich jetzt schon eindeutig beschrieben.

Danke im Voraus,
Thomas

von Franz W. (Firma: HTL) (bastler24)


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Hallo Thomas,

soweit ich weiß gibt der Atmega 16 alle 5V Typen als HIGH-Ausgang 
saubere 5V.

Was hältst du von einem Einsatz eines µC?

von Falk B. (falk)


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@  Thomas S. (thomas847)

>ich brauche einen Tri-State Treiber mit high-out 5V. Ich habe im Moment
>einen 74LS541, aber der schafft es bei VCC 5V nur auf 3,8V high-out.

Logisch, das ist ein echter TTL-IC. Nimm einen 74HC541, der schafft auch 
echte 5V.

von Thomas S. (thomas847)


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Falk B. schrieb:

> Logisch, das ist ein echter TTL-IC. Nimm einen 74HC541, der schafft auch
> echte 5V.

Ach - so einfach! :-) Ich habe schon einiges in Datenblättern 
rumgesucht, aber dass genau dafür die HC-Versionen sind, das wusste ich 
noch nicht.

Super, vielen Dank!

von Thomas S. (thomas847)


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Franz W. schrieb:
> Hallo Thomas,
>
> soweit ich weiß gibt der Atmega 16 alle 5V Typen als HIGH-Ausgang
> saubere 5V.
>
> Was hältst du von einem Einsatz eines µC?

Wenn Du wüsstest, welchen Volltreffer Du damit gelandet hast :-) 
Tatsächlich habe ich besagte Servos bisher mit eben genau einem 
ATmega2560  angesteuert, aber will jetzt auf einen ESP8266 wechseln. Der 
ATmega hat wirklich volle 5V geliefert, aber hier war das Problem das 
Empfangen der Servo-Antworten. Der ATmega hat kein HW-FIFO vor der UART, 
und dann hat es mit 1 Mbit/s bei 16 MHz machmal einfach nicht gereicht.

von Falk B. (falk)


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@Thomas S. (thomas847)

>ATmega2560  angesteuert, aber will jetzt auf einen ESP8266 wechseln.

Der 3,3V IOs hat. Wenn du die auf 5V pegelwandlen willst, brauchst du 
einen HC*T* Typ, siehe Pegelwandler.

von W.S. (Gast)


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Thomas S. schrieb:
> ich brauche einen Tri-State Treiber

einen also.

Dann nimm einen aus der Tiny-Logic Familie von Fairchild. Also NC7SZ125 
oder NC7SZ126 - klein, handlich, sauschnell, vielseitig.

W.S.

von Stefan F. (Gast)


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Modellbau Servos funktionieren sogar mit 3V Steuersignal - auch bei 
höherer Versorgungsspannung.

von Thomas S. (thomas847)


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W.S. schrieb:

> Wenn du die auf 5V pegelwandlen willst, brauchst du
> einen HC*T* Typ, siehe Pegelwandler.

Puh, dann weiss ich jetzt also endlich auch, was HCT bedeutet, bzw. wann 
man es braucht. Dafür herzlichen Dank!

Blöd nur, dass ich eben schon die HC Variante bestellt habe. Das ist 
zwar nicht für das 74?540 (541 war falsch)  relevant, weil davor noch 
ein 7402 sitzt, aber das 7402 hätte ich gleich als HCT mitbestellen 
sollen ...

Oder ist folgendes o.k.?:
3,3V -> 7402 -> 74HC540

von michael_ (Gast)


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Thomas S. schrieb:
> ich brauche einen Tri-State Treiber mit high-out 5V. Ich habe im Moment
> einen 74LS541, aber der schafft es bei VCC 5V nur auf 3,8V high-out.

Hast du das praktisch probiert?
Der LS macht das bei 3mA.
Der HC bei 0,02mA.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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michael_ schrieb:
> Thomas S. schrieb:
>> ich brauche einen Tri-State Treiber mit high-out 5V. Ich habe im Moment
>> einen 74LS541, aber der schafft es bei VCC 5V nur auf 3,8V high-out.
>
> Hast du das praktisch probiert?
> Der LS macht das bei 3mA.
> Der HC bei 0,02mA.

Stimmt nicht. Bloß weil in dem einen Datenblatt in das du geschaut hast, 
keine weiteren Angabe außer der für 20µA (entsprechend 15 LS-TTL Loads) 
angegeben war, heißt das nicht daß ein HC540/541 nicht auch mehr Strom 
liefern kann. 74HC Ausgänge sind nahezu symmetrisch.

Das Datenblatt von Fairchild nennt Zahlen für die Ausgangsspannung bei 
6mA Laststrom. Das sind bei Vcc=4.5V mindestens 3.7V (garantiert über 
vollen Temperaturbereich) und 4.2V typisch. Mit Vcc=5V kann man also 
mindestens 4.2V und 4.8V typisch erwarten.

74LS kommt nicht mal in die Nähe der geforderten 3.8V. Typisch sind es 
3.4V bei 3mA, garantiert werden gar nur 2.4V. Auch ohne Last werden die 
3.8V da eher nicht rauskommen. Wenn man die Innenschaltung ansieht, dann 
sind für H-Pegel zwei Emitterfolger in Reihe zwischen Vcc und Ausgang.

von uwe (Gast)


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> Modellbau Servos funktionieren sogar mit 3V Steuersignal
Ist aber kein Modelbauservo, sondern einer mit serieller Ansteuerung 
Halfduplex.
http://support.robotis.com/en/product/dynamixel/ax_series/dxl_ax_actuator.htm

von uwe (Gast)


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Bei denen kann man die Position zurücklesen das Drehmoment zurücklesen 
ein maximales Drehmoment angeben und viel mehr(unendlich drehen 
einschalten da inkrementalgeber)

von Klaus (Gast)


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uwe schrieb:
> Ist aber kein Modelbauservo, sondern einer mit serieller Ansteuerung
> Halfduplex.

Und da steht:

> Link (Physical) : TTL Level Multi Drop (daisy chain type Connector)

Und bei TTL, wie oben schon gesagt, gilt eine Spannung über 2V als high.

Axel S. schrieb:
> 74LS kommt nicht mal in die Nähe der geforderten 3.8V. Typisch sind es
> 3.4V bei 3mA, garantiert werden gar nur 2.4V.

Da hat das Signal 0,4V Störabstand zu den 2V.

MfG Klaus

von Stefan F. (Gast)


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> Da hat das Signal 0,4V Störabstand zu den 2V.

Ja und? Wenn das ein Problem wäre, wären die 74LSxx Bausteine ein 
Fehldesign gewesen - sind sie aber nicht.

Abgesehen davon kannst du den sicher auch direkt mit einem Ausgang vom 
Mikrocontroller ansteuern.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Klaus schrieb:
> uwe schrieb:
>> Ist aber kein Modelbauservo, sondern einer mit serieller Ansteuerung
>> Halfduplex.
>
> Und da steht:
>
>> Link (Physical) : TTL Level Multi Drop (daisy chain type Connector)

Wer es glaubt. Heutzutage werden doch alle Logikpegel als TTL 
bezeichnet, so lange die Spannungen irgendwo zwischen 0 und 5V liegen.

Wenn ich mir den

Beitrag "Re: Suche: Tri-State Treiber mit high-out 5V (statt 3,8V)"

nochmal durchlese, dann scheint das Problem aber eher nicht darin zu 
bestehen, daß der H-Pegel vom µC dem Servo nicht reicht. Insofern hat 
uns der TE vielleicht nur auf Gespensterjagd geschickt ...

> Axel S. schrieb:
>> 74LS kommt nicht mal in die Nähe der geforderten 3.8V. Typisch sind es
>> 3.4V bei 3mA, garantiert werden gar nur 2.4V.
>
> Da hat das Signal 0,4V Störabstand zu den 2V.

Klar. Natürlich sind echte TTL-Ausgänge der perfekte Match für echte 
TTL-Eingänge. Nur wie gesagt: echte TTL-EIngänge wird man bei aktuellen 
Designs eher nicht finden. Am ehesten noch 74HCT. Viel öfter 74HC bzw. 
allgemein CMOS mit 5V und symmetrischen Schaltschwellen. Und dann sind 
echte TTL-Ausgänge zur Ansteuerung solcher Eingänge eher ungeeignet.

von Klaus (Gast)


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Axel S. schrieb:
> Klar. Natürlich sind echte TTL-Ausgänge der perfekte Match für echte
> TTL-Eingänge.

Eigentlich sind CMOS Pegel besser. Da ist der Störabstand viel größer.

Axel S. schrieb:
> Wer es glaubt. Heutzutage werden doch alle Logikpegel als TTL
> bezeichnet, so lange die Spannungen irgendwo zwischen 0 und 5V liegen.

Hier im Forum vielleicht, bei einem Luxusprodukt wie einem Dynamixel 
Digitalservos sicher nicht.

Axel S. schrieb:
> Insofern hat
> uns der TE vielleicht nur auf Gespensterjagd geschickt ...

Das denke ich auch

MfG Klaus

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Klaus schrieb:
> Axel S. schrieb:
>> Klar. Natürlich sind echte TTL-Ausgänge der perfekte Match für echte
>> TTL-Eingänge.
>
> Eigentlich sind CMOS Pegel besser. Da ist der Störabstand viel größer.

Wenn man es sich aussuchen kann, dann sind die symmetrischen Ausgangs- 
pegel und die Schaltschwelle bei Vcc/2 von CMOS natürlich besser. Erst 
recht wenn man 4000er CMOS nimmt und bei sagen wir 15V betreibt.

Aber in den wenigsten Fällen kann man sich das aussuchen. Und wenn eine 
Schaltung einen echten TTL-Eingang hat, dann nützt der schöne Stör- 
abstand mit einem CMOS-H nicht viel, weil bei einem L der Störabstand 
dann eben doch wieder geringer ist.

von Thomas S. (thomas847)


Angehängte Dateien:

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UI, es geht ja noch fleissig weiter hier, das finde ich toll.

Axel S. schrieb:

> ... nochmal durchlese, dann scheint das Problem aber eher nicht darin zu
> bestehen, daß der H-Pegel vom µC dem Servo nicht reicht. Insofern hat
> uns der TE vielleicht nur auf Gespensterjagd geschickt ...

Berechtigter Einwand, zumal ja auch
Autor: Klaus (Gast) schrieb:

>> Link (Physical) : TTL Level Multi Drop (daisy chain type Connector)
>
>Und bei TTL, wie oben schon gesagt, gilt eine Spannung über 2V als high.

Würde ich ja auch so sehen (also dass die Servos auf 3,8V high zu 
reagieren hätten), aber jetzt poste ich doch mal 2 Bilder vom 
Oszi.(siehe Anhang)

==> Der Ausgang vom ATmega ist zwar etwas luschig, zieht aber bis 5 V 
hoch, und die Servos antworten.

==> Aber der Ausgang vom Tri-State 74LS540 ist zwar bis auf 3,8 V super 
gerade, aber das scheint den Servos nicht zu reichen - keine Antwort 
kommt zurück.

Sieht das nicht doch so aus, dass das Problem eigentlich nur die 
high-Voltage sein kann?

von Klaus (Gast)


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Thomas S. schrieb:
> ==> Der Ausgang vom ATmega ist zwar etwas luschig, zieht aber bis 5 V
> hoch ....

Aber auch nicht in der Mitte des Telegramms.

Ich sehe eher Defizite beim Low, als ob der Treiber nicht genug Strom 
liefert. Wenn das untere Signal das des Servos ist, reagiert es auf das 
erste Low, das erreicht der LS wohl nicht richtig oder nicht lang genug.

Der Eingangswiderstand der Servos scheint sehr niederohmig zu sein oder 
deine Treiberschaltung ist ebenso wie beim ATmega ganz mies versorgt. Du 
hast da ein anderes Problem, das durch die 5V beim Atmega kaschiert 
wird.

Find erst mal raus, warum der Atmega nur bis 4V richtig treibt und 
beseitige das. Dabei wirst du auch das Problem mit dem anderen Treiber 
finden.

MfG Klaus

von Klaus (Gast)


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Noch ein Gedanke: zeig doch mal die Ansteuerung des Output Enable des 
Treibers zusammen mit dem seriellen Signal.

MfG Klaus

von Stefan F. (Gast)


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> Sieht das nicht doch so aus, dass das Problem eigentlich nur
> die high-Voltage sein kann?

Blöder Servvo, würde ich mal sagen. Der verhält sich weder CMOS noch TTL 
konform. In dieser Hinsicht ist jeder billige 5 Euro Servo besser.

> Find erst mal raus, warum der Atmega nur bis 4V richtig treibt
> und beseitige das.

Er hat 5V geschrieben und die sehe ich auch im Oszilloskopbild.

> Ich sehe eher Defizite beim Low

Nein, für TTL Ic's sind ein paar hundert mV ganz normal und im Rahmen 
der Spezifikation.

Mal angenommen, die Spannungsversorgung ist stabil und stark genug, 
dann:

Ich sehen in beiden Oszilloskop Bildern deutlich abgerundete Ecken. Dass 
der Effek beim L->H Wechsel des LS-TTL Gatters stärker ausgeprägt ist, 
ist normal. Es scheint, dass der Servo eine recht hohe Eingangskapazität 
hat und daher eine starken Treiber benötigt.

Ich gehe davon aus, dass ein 74HC oder 74HCT Gatter als Treiber dein 
Problem beheben wird. Allerdings fürchte ich, dass außerdem dieser Servo 
eine Macke hat und früher oder später ganz ausfällt. Hast du noch einen 
zweiten zum Vergleich?

von Klaus (Gast)


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Stefan U. schrieb:
> Er hat 5V geschrieben und die sehe ich auch im Oszilloskopbild.

Hast recht, hab die Bilder verwechselst. Haben eine unterschiedliche 
vertikale Auflösung, macht einem das Vergleichen schwer. Ich sollte nur 
meine eigenen Oszillogramme analysieren.

MfG Klaus

von michael_ (Gast)


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Thomas S. schrieb:
> Blöd nur, dass ich eben schon die HC Variante bestellt habe. Das ist
> zwar nicht für das 74?540 (541 war falsch)  relevant, weil davor noch
> ein 7402 sitzt, aber das 7402 hätte ich gleich als HCT mitbestellen
> sollen ...
>
> Oder ist folgendes o.k.?:
> 3,3V -> 7402 -> 74HC540

Warum machst du sowas überhaupt?
Evtl. kriegst du damit Timingprobleme rein.
Ist der 7402 nur als Treiber gedacht?
Und warum Tristate? Kriegst du über den gleichen Servoport auch Daten 
zurück?
Wie ist die Auswertung?

Klaus schrieb:
> Noch ein Gedanke: zeig doch mal die Ansteuerung des Output Enable des
> Treibers zusammen mit dem seriellen Signal.
>
Eben.

Zum Grundverständnis zu TTL.
Der H-Pegel ist relativ unwichtig.
Wichtiger ist ein sauberer L-Pegel und die Steilheit von H-->L.
Die ganzen Wertetabellen beruhen darauf.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Thomas S. schrieb:
> ... jetzt poste ich doch mal 2 Bilder vom
> Oszi.(siehe Anhang)
>
> ==> Der Ausgang vom ATmega ist zwar etwas luschig, zieht aber bis 5 V
> hoch, und die Servos antworten.

1. Woran kann man hier erkennen, daß die Servos antworten? Wann sollte 
das passieren?

2. apropos luschig: skaliere mal lieber die Zeitachse für beide 
Oszillogramme gleich. Das linke ist ja hart an der Auflösung des 
Oszi-Displays. Kein Wunder daß die Flanken da flach erscheinen.

> ==> Aber der Ausgang vom Tri-State 74LS540 ist zwar bis auf 3,8 V super
> gerade, aber das scheint den Servos nicht zu reichen - keine Antwort
> kommt zurück.

Keine Ahnung was du mit "super gerade" meinst. Ich sehe jedenfalls ca. 
3.6V Hub zwischen H und L. Und bei länger anhaltendem H "kriecht" die 
Spannung weiter Richtung 5V. Sieht aus wie ein Pullup nach 5V und 
ziemlich heftige Lastkapazität. Letzteres wäre nicht ungewöhnlich, wenn 
da mehrere Servos an der gleichen Leitung hängen (tun sie? ich habe 
keine Ahnung, was Robotis hier mit "multi drop" meint).

Was ist eigentlich das gelbe Signal?

> Sieht das nicht doch so aus, dass das Problem eigentlich nur die
> high-Voltage sein kann?

Nein.

Kannst du mal erklären, wie der Bus funktionieren soll? Sind da wirklich 
alle Servos parallel geschaltet? Und wenn ein Servo antwortet, übernimmt 
es dann (nach Aufforderung?) den Bus und sendet? Wie ist hier das 
Timing?

Oder ist das auch elektrisch eine Kette (daisy chain)?

Du hast auch mal erwähnt, daß die Baudrate Probleme machte. Läuft es 
denn mit niedrigerer Baudrate?

Wenn du nochmal Oszillogramme machst: zeig alle relevanten Signale. Wenn 
das nur eine Busleitung ist, dann halt diese Leitung. Aber den Zeitraum 
so, daß man die Telegramme vom Controller und die Antwort vom Servo 
sieht. Und in einem zweiten Kanal dein Tristate-Steuersignal.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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michael_ schrieb:
> Zum Grundverständnis zu TTL.
> Der H-Pegel ist relativ unwichtig.
> Wichtiger ist ein sauberer L-Pegel und die Steilheit von H-->L.

Jein. Das gilt für allgemeine Logiksignale.

Hier haben wir aber eine asynchrone(?) halbduplex(?) serielle Datenüber- 
tragung mit 1Mbps. Praktisch RS-232, nur mit TTL-Pegel.

Da werden die Flanken eigentlich nur benutzt, um den Empfängertakt zu 
synchronisieren und die Datenleitung wird wenigstens einmal in der Mitte 
jedes Bits abgetastet, eigentlich erwarte ich heutzutage eine Mehr- 
fachabtastung. Insofern ist die Steilheit der Flanken nicht kritisch.

von Thomas S. (thomas847)


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Jetzt ging wohl einiges bei der Interpretation der beiden Oszi-Bilder 
etwas durcheinander.

Bitte beachtet auch die Bild-Namen, die sagen eindeutig, welches Signal 
von welchem Controller kam, und ob es damit funktionierte oder nicht.

Das gelbe Signal hat nichts zu bedeuten. Die Servo-Antwort - sodenn eine 
kommt - wäre auch im roten Signal (aber erst etwas später) zu sehen, 
denn es geht hier um bidirektionales half-duplex.

(Das gelbe im 2. Bild war das (nicht-)Driver-enable. Beim ATmega habe 
ich sowas nicht, weil die treiber-Abschaltung Controller-intern erfolgt. 
Das Driver-enable ist auch nicht verkehrt herum, sonnst würde man im 
roten kanal nichts sehen, sprich, das ist erst "dahinter" abgegriffen. 
(Is klar, denn es geht hier ja um das Out-Signal des tri-state, aber ich 
schreibe es lieber nochmal ausdrücklich hin)).

> apropos luschig: skaliere mal lieber die Zeitachse für beide
Oszillogramme gleich.

Die meisten Beiträge waren wirklich sehr hilfreich, und dafür danke ich 
allen sehr, aber bitte jetzt nicht im Niveau nachlassen. Meine eigene 
Formulierung "luschig" war zwar auch etwas locker, aber es beleidigt 
keine Person, und trifft die Sache imho ganz gut.

Ich werde hoffentlich heute Abend das bestellte 74HC540 im Briefkasten 
finden, dann kann ich heute Abend sagen, ob das die Lösung ist, oder ob 
die Fehlersuche weitergeht.

Viele Grüße an alle,
Thomas

von Soul E. (Gast)


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Stefan U. schrieb:

> Ich sehen in beiden Oszilloskop Bildern deutlich abgerundete Ecken. Dass
> der Effek beim L->H Wechsel des LS-TTL Gatters stärker ausgeprägt ist,
> ist normal. Es scheint, dass der Servo eine recht hohe Eingangskapazität
> hat und daher eine starken Treiber benötigt.

Wenn's der 'HCT nicht schafft, dann mach den 'LS wieder rein und setz 
einen 330 Ohm Pullup-Widerstand an den Ausgang.

So wurde früher das Taktsignal für die Zilog Z80 CPU erzeugt. Die 
brauchte mindestens 4,5 V Amplitude bei relativ hoher Flankensteilheit. 
Sonst lief sie nur ein bisschen und hat ab und zu mal einen Mikroschritt 
(T-state) ausgelassen.

von michael_ (Gast)


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uwe schrieb:
> Ist aber kein Modelbauservo, sondern einer mit serieller Ansteuerung
> Halfduplex.
> http://support.robotis.com/en/product/dynamixel/ax_series/dxl_ax_actuator.htm

Lieber TO?
Warum sagst du uns das nicht selbst?
Du schmeißt uns mit Pegel und wilden Bauelementen zu.
Kein Schaltplan, keine Typenbezeichnung.

Ich habe das mal für dich gemacht:

http://www.crustcrawler.com/products/bioloid/docs/AX-12.pdf

Dort ist eindeutig die Ansteuerung mit 74HC124 dargestellt.
Das ist ein Treiber mit den doppelten Lastfaktoren wie der LS540.

Und es ist auch schön die Daisi Chain Kette dargestellt.
Warum willst du unbedingt was Neues erfinden?

von michael_ (Gast)


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Entschuldigung, Korrektur:
Es muß ein 74HC126 sein.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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michael_ schrieb:
> http://www.crustcrawler.com/products/bioloid/docs/AX-12.pdf

Oh, gut. Das beantwortet ja alle Fragen.

Die Servos sind also elektrisch alle parallel geschaltet. Und die Daten- 
leitung wird wahlweise vom Controller oder dem zuletzt angesprochenen 
Servo getrieben. Das heißt die Servos müssen selber auch den gesamten 
Bus (Lastkapazität!) treiben können.

Die Wartezeit bevor ein Servo antwortet, ist mit 500µs Default auch erst 
mal großzügig bemessen. Jetzt müßte man halt mal ein Oszillogramm sehen, 
das den Bus während des Befehls, der 500µs Wartezeit und der Antwort 
zeigt. Passiert da wirklich nichts auf dem Bus oder schafft das Servo 
bloß keine hinreichenden Pegel mehr? Und die nächste Frage wäre auch, ob 
das Servo den Befehl erkennt oder nicht. Ob es zuckt oder nicht, erkennt 
man ja auch ohne daß es ein Antwortpaket schickt.

von Thomas S. (thomas847)


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michael_ schrieb:

> Lieber TO?
> Warum sagst du uns das nicht selbst?
> Du schmeißt uns mit Pegel und wilden Bauelementen zu.
> Kein Schaltplan, keine Typenbezeichnung.

Michael, bitte mässige Deinen Ton. Meine Frage war sehr präzise 
gestellt, und so hat auch gleich die 2. Antwort die Lösung gebracht.

Die korrekte Antwort kam vom ehrenwerten Falk Brunner, und lautete, das 
ich statt eines 74LS ein 74HC nehmen solle.

Wenn hier anschliessend noch weiter diskutiert wurde (teilweise sehr 
hilfreich, wie z.B. der Hinweis auf HCT) und dabei auch manche Antworten 
kamen, die so gar nicht mit der beschriebenen Situation zu tuen hatten, 
dann ist es weder schlimm, noch meine Schuld.

Den Link, den Du gepostet hast, kannte ich noch nicht, dafür danke. Aber 
entscheidend ist sicher nicht, ob ich ein 540 oder 126 nehme. 
Entscheidend ist einzig und allein, dass man ein HC (oder HCT) nehmen 
muss.

Ich habe es zwar noch nicht testen können, aber eh aus diesem netten 
Thread noch etwas unschönes wird, werde ich ihn jetzt mal mit solved 
beenden.

Vielen Dank an alle!

von michael_ (Gast)


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Thomas S. schrieb:
> Michael, bitte mässige Deinen Ton.

Ich denke nicht daran! Ich habe mich noch zurückgehalten!

Thomas S. schrieb:
> Den Link, den Du gepostet hast, kannte ich noch nicht, dafür danke. Aber
> entscheidend ist sicher nicht, ob ich ein 540 oder 126 nehme.

Doch. Ein HC126 ist ein Treiber mit doppelten Lastfaktor.
Mach dich mal schlau darüber, was das ist.
Und was wolltest du mit einem 8-Bit Bustreiber? Sehr verwirrend.
Und was wolltest du mit dem relativ langsamen 7402?
Meine Frage danach, wie du die Daten zurücklesen wolltest, hast du ja 
auch nicht beantwortet!
Bring endlich deinen konkreten Schaltplan. Wo hast du den her?

Thomas S. schrieb:
> Die korrekte Antwort kam vom ehrenwerten Falk Brunner, und lautete, das
> ich statt eines 74LS ein 74HC nehmen solle.

Nö, er wußte auch nicht, was es konkret werden sollte.
Die Leute im Datenblatt haben nicht umsonst den HC126 genannt.
HCxxx und HCxxx haben nicht die gleichen Ausgangstreiber.

von Stefan F. (Gast)


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Ach, es sind viele Servos parallel! Na kein Wunder, dass die kapazitive 
und Ohmsche Last auf der Datenleitung hoch ist.

Diese Info kam ein bisschen zu spät, finde ich.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Thomas S. schrieb:
> Michael, bitte mässige Deinen Ton.

Wer im Glashaus sitzt ...

> Meine Frage war sehr präzise gestellt

Nein.

> und so hat auch gleich die 2. Antwort die Lösung gebracht.

Da du selber sagst du hättest es noch nicht ausprobiert, kannst du gar 
nicht wissen, ob der genannte 74HC Treiber die Lösung ist.

Und selbst wenn es mit einen 74HC540 funktionieren sollte, bin ich mir 
sehr sicher, daß du nur an einem Symptom herumgedoktort hast. Das 
eigentliche Problem ist nach wie vor noch nicht mal diagnostiziert, 
geschweige denn gelöst. Denn deine Fähigkeiten zur systematischen 
Fehlersuche sind - und das ist die höflichste Formulierung, die mir 
passend erscheint - nicht sehr ausgeprägt.

Für mich EOD an dieser Stelle. Viel Erfolg noch. Aber wenn du allen 
Leuten, die dir helfen wollen, so übers Maul fährst, dann wird das noch 
ein langer Weg. Und du wirst ihn allein gehen müssen.

von uwe (Gast)


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Also ich hab das Ding direkt an einem FT2232D laufen, ohne umschaltung 
auf Tristate (bei 1 Mbaud). Ich hab einfach in die TX Leitung vom 
FT2232D einen 1KOhm Widerstand reingemacht und hinter dem Widerstand den 
RX vom FT2232D.
Dann muß mann nicht umschalten, empfängt jedoch seine gesendeten Daten 
selber (was jedoch auch nützlich sein kann, denn wenn man seine eigenen 
Daten nicht empfängt gabs ne Kollision oder anderen Fehler)

FT2232D
--------|      1KOhm
        +TX----====--+-------AX12A
        |            |
        +RX----------+
--------|

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